RD-100i OSNA® – die neue Generation der Sentinellymphknoten-Analyse bei Brustkrebs www.sysmex.de RD-100i OSNA® – die neue Generation der Sentinellymphknoten-Analyse bei Brustkrebs Die Sentinellymphknoten-Biopsie (SLNB) hat sich in den letzten Jahren als das operative Verfahren der Wahl bei klinisch nodal-negativen Patientinnen mit primärem Mammakarzinom etabliert. Die intraoperative Analyse des Sentinellymphknotens (SN) erfolgt üblicherweise über den Schnellschnitt oder die Imprint-Zytologie mit anschließender HE-Färbung (Hämatoxylin-Eosin). Diese histopathologischen Methoden besitzen jedoch eine eingeschränkte Sensitivität, da während der Operation nur ein geringer Teil des Lymphknotengewebes untersucht werden kann. Es besteht daher ein beträchtliches Risiko, falsch-negative Ergebnisse zu generieren. Metastasen werden erst später bei der postoperativen Aufarbeitung des Lymphknotengewebes detektiert. OSNA® (One Step Nucleic Acid Amplification) ist ein neuer diagnostischer Ansatz, der bereits vielfältig in der Routine Einsatz findet. Erstmals wird die Untersuchung des gesamten Lymphknotens innerhalb des intraoperativen Zeitrahmens ermöglicht. Auf diese Weise liegt bereits während des chirurgischen Eingriffs ein zuverlässiges Ergebnis vor, auf dessen Basis klinische Entscheidungen getroffen werden können. Somit können eine erhebliche Anzahl von ZweitOperationen und weitere histologische Untersuchungen vermieden werden. Klinische Validierungsstudien und deren Ergebnisse Innerhalb einer japanische Multicenterstudie ergab die Analyse mit OSNA® bei pN0-Patientinnen (144 analysierte Lymphknoten) eine Spezifität von 100 % (Tabelle 1). Pathologische Untersuchung n =144 OSNA® positiv negativ Makro Mikro – (++) 0 0 0 (+) 0 0 0 (–) 0 0 144 Spezifität: 100 % (95% C.I.: 0.935 ~ 0.993) 275 – 300 250 – 275 225 – 250 200 – 225 175 – 200 150 – 175 125 – 150 96.7 % 100 – 125 Spezifität 50 – 75 95.6 % 75 – 100 Sensitivität 25 – 50 96.5 % Cut-off-Wert 0 – 25 Konkordanzrate Ergebnisse einer Spezifitätsstudie 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 k.D. Die Analyse von insgesamt 2313 Lymphknoten hat für die OSNA® Methode folgende Daten ergeben: Bei dieser Studie zur Spezifität des OSNA®-Verfahrens lag die Anzahl der CK19 mRNA-Kopien deutlich unter dem Cut-off-Wert des OSNA®-Assays. Somit ist es extrem unwahrscheinlich, dass mit OSNA® falsch-positive Ergebnisse generiert werden (Abb. 4). Anzahl der Lymphknoten Das OSNA®-Verfahren wurde in mehreren multizentrischen Studien in verschiedenen Ländern evaluiert [1–5]. In all diesen Studien wurde die Methode mit einer sehr ausführlichen histopathologischen Untersuchung verglichen. Dazu wurden die Lymphknoten mit einem speziellen Schneidgerät in vier Scheiben von 1 oder 2 mm Dicke geschnitten. Jeweils zwei alternierende Scheiben wurden mit OSNA® analysiert, und die anderen beiden Scheiben für die histologische Begutachtung verwendet. Hierfür wurden Paraffinschnitte in fünf Stufen im Abstand von 100, 200 oder 250 μm angefertigt. CK19 mRNA (Kopien/μL) Abb. 4 Verteilung der CK19 mRNA-Kopienzahl von 144 Lymphknoten von 60 pN0-Patientinnen Die Ergebnisse aller klinischen Studien zeigen, dass CK19 mRNA ein ausgezeichneter molekularer Marker zur Detektion von Lymphknotenmetastasen beim Mammakarzinoms ist. Darüber hinaus belegen sie, dass der Assay als diagnostisches Verfahren zur Analyse des Sentinellymphknotens bei Patientinnen mit Mammakarzinom-Patientinnen sehr gut geeignet ist. OSNA® ist CE-zertifiziert und entspricht in vollem Umfang den Anforderungen der Richtlinie 98/79/EG für In-VitroDiagnostika. Der Test ist somit europaweit für den routinemäßigen Einsatz in der klinischen Diagnostik zugelassen. Tabelle 1 Die Analyse von 144 Lymphknoten von 60 pN0-Patientinnen ergab eine Spezifität von 100 % Referenzen [1] Tsujimoto M et al. (2007): One-Step Nucleic Acid Amplification for Intraoperative Detection of Lymph Node Metastasis in Breast Cancer Patients. Clin Cancer Res 13(16). 4807. [4] Tamaki Y et al. (2009): Molecular detection of lymph node metastases in breast cancer patients: Results of a multicenter trial using one-step nucleic acid amplification assay. Clin Can Res. 15 : 2879 – 84. [2] Visser M et al. (2008): Intra-operative rapid diagnostic method based on CK19 mRNA expression for the detection of lymph node metastases in breast cancer. Int. J. Cancer. 122.2562. [5]Snook KL et al. (2010): Multicentre evaluation of intraoperative molecular analysis of sentinel lymph nodes in breast carcinoma. Br J Surg, DOI: 10.1002/bjs.7347. [3] Schem C et al. (2009): One Step Nucleic Acid Amplification – a molecular method for the detection of lymph node metastases in breast cancer patients; results of the German study group. Virchows Arch. 454.203. [6] Frère-Belda MA et al. (2012): Diagnostic performance of one-step nucleic acid amplification for intraoperative sentinel node metastasis detection in breast cancer patients. Int J Cancer. 2012 May 15 : 130(10) : 2377 – 86. Fortschrittliche Technologie OSNA® ist ein weitestgehend automatisierter molekularer Assay. Das Reaktionsverfahren basiert auf einer speziellen Technologie zur Amplifikation von Nukleinsäuren (RTLAMP*) und ermöglicht die Bestimmung der Cytokeratin 19 (CK19) mRNA-Expression. CK19 ist ein Epithelzellmarker und in Lymphknotengewebe normalerweise nicht vorhanden. Die Expressionsrate der CK19 mRNA korreliert mit der Größe der metastatischen Herde. Die Auswertung der Analyseergebnisse erfolgt auf der Grundlage einer Standardkurve mit drei Kalibratoren unterschiedlicher Konzentrationen. Auswahl des Markers Es konnten sieben Marker identifiziert werden, die eine hohe Expressionsrate bei Metastase-positiven Lymphknoten zeigten, hingegen in negativen Lymphknoten eine sehr geringe Expressionsrate aufwiesen. In einem zweiten Schritt wurden mit diesen Markern weitere Tests an einer größeren Anzahl von Lymphknoten durchgeführt (Abb. 2). Dabei erwies sich CK19 als der am besten geeignete Marker. Aufgrund seiner hohen Expressionsrate in metastatischen Lymphknoten und der niedrigen Expressionsrate in metastasefreien Lymphknoten besitzt er eine hohe Sensitivität, als auch die Möglichkeit, klar zwischen positiven und negativen Lymphknoten zu differenzieren. Im Rahmen der Entwicklung des OSNA®-Verfahrens wählte Sysmex 45 infrage kommende Marker aus einer öffentlichen Genexpression-Datenbank aus. Auswahlkriterien waren eine hohe mRNA-Expressionsrate in Brustgewebe, bei gleichzeitig minimaler oder gänzlich fehlender Expression in normalem Lymphknotengewebe. Das Expressionsrate dieser mRNA-Marker wurde bei histopathologisch positiven und negativen Lymphknoten evaluiert (Abb. 1 a+b). Untersuchung von 45 mRNA-Markergenen +– +– +– +– +– +– CK19FOXA1SPDEF CEA MGB1TACSTD2 +– MUC1 FOXA1 (forkhead box A1), SPDEF (SAM pointed domain containing ETS transcription factor), CEA (carcinoembryonic antigen), TACSTD2 (tumor associated calcium signal transducer 2), MGB1 (mammaglobin1), MUC1 (mucin1) Abb. 2 Expression von mRNA-Markern in histopathologisch positiven und negativen Lymphknoten Abb. 1 a Verhältnis der mRNA-Expression zwischen histopathologisch positiven und negativen Lymphknoten Abb. 1 b Expression der einzelnen mRNA-Marker in histopathologisch positiven Lymphknoten *RT-LAMP = Reverse transcriptase loop-mediated isothermal amplification lizensiert von Eiken Chemical CO., LTD RT-LAMP Bei der innovativen Amplifikationstechnologie RT-LAMP handelt es sothermes Reaktionsverfahren, das Vorzüge gegenüber konventionellen PCR-Methoden aufweist. Die Amplifikationsreaktion läuft in nur 16 Minuten ab und erfordert keine vorherige Aufreinigung der RNA. Die Vorgehensweise bei der Probenvorbereitung und das spezielle Primerdesign, zielen auf eine hohe Spezifität und die Vermeidung falsch-positiver Ergebnisse ab. Der Reaktionsverlauf wird im RD-100i, einem automatisierten Real-Time System, in Echtzeit überwacht und ausgewertet. Je nach Anzahl der zu untersuchenden Sentinel-Lymphknoten (max. 4 Proben) liegen die Ergebnisse nach etwa 30 bis 45 Minuten vor (Abb. 3). Das RT-LAMP-Verfahren verwendet sechs unterschiedliche Primer. Sie sind so ausgewählt, dass eine Amplifikation von CK19-Pseudogenen oder deren Transkripten verhindert und zugleich die Reaktion des Assays beschleunigt wird. LAMP Primer Weiterhin verhindert die Präzipitation der DNA bei niedrigem pH-Wert (3,5) des Puffers zur Probenaufbereitung, sowie die isotherme Reaktionstemperatur von 65 °C eine unerwünschte Amplifikation genomischer DNA. Abb. 3 Real-Time-Monitoring der Reaktion Alle erforderlichen Reagenzien sind gebrauchsfertig. B1 B2 5’ 3’ Target RNA 3’ 5’ cDNA Für die Identifizierung des Sentinellymphknotens eingesetzte blaue Farbstoffe oder kolloidale Radioisotope haben keinen Einfluss auf den Ablauf der OSNA®-Reaktion. F2 F1 L1 F1: Forward Primer 1 F2: Forward Primer 2 B1: Backward Primer 1 B2:Backward Primer 2 3’ 5’ L1: Loop Primer 1 L2: Loop Primer 2 oder :DNA Domäne oder:komplementäre Domäne L2 n Isothermes Reaktionserfahren bei 65 °C n Sehr schnelle Amplifikationsreaktion (16 Minuten) n Keine Aufreinigung der RNA erforderlich Keine unerwünschte Amplifikation von Pseudogenen oder genomischer DNA n Hohe Spezifität durch den Einsatz von sechs Primern n Technische Spezifikationen Gerät Genamplifikations-Detektorsystem RD-100i Methode OSNA® (One Step Nucleic Acid Amplification) Analyseparameter CK19 mRNA Technologie RT-LAMP (Reverse transcriptase loop-mediated isothermal amplification) Detektionsverfahren Trübungsmessung. Veränderung der Lichtdurchlässigkeit des Reaktionsansatzes in Abhängigkeit vom Reaktionsgrad und der gebildeten Menge des Präzipitats Magnesiumpyrophosphat Ergebnisparameter CK19 Q (CK19 Qualitatives Ergebnis) CK19 (CK19 Risetime) CK19 C (CK19 mRNA-Konzentration) Durchsatz 4 Proben/Analysenlauf Volumen der Gewebeprobe 50 – 600 mg Probevolumen 2 μL Reagenzien Homogenisierungsreagenz LYNORHAG Amplifizierungskit LYNOAMP BC Alle Reagenzien sind gebrauchsfertig Speicherkapazität 2000 Probenergebnisse Qualitätskontrolle Positiv- und Negativkontrolle 180 Datenpunkte je QC-Datei Schnittstellen Host-Computer (RS232, LAN) Drucker (USB) Gewicht ca. 66 kg Abmessungen(B x H x T) 596 x 548 x 622 mm SNCS optional, mit Sysmex Service Agent und online Fernzugriff. Vertrieb Deutschland: Sysmex Deutschland GmbH Bornbarch 1, 22848 Norderstedt, Deutschland · Telefon +49 40 534102-0 · +49 40 5232302 · [email protected] · www.sysmex.de Vertrieb Österreich: Sysmex Austria GmbH Odoakergasse 34–36, 1160 Wien, Österreich · Telefon +43 1 4861631 · Fax +43 1 486163125 · [email protected] · www.sysmex.at Vertrieb Schweiz: Sysmex Suisse AG Tödistrasse 50, 8810 Horgen, Schweiz · Telefon +41 44 718 38 38 · Fax +41 44 718 38 39 · [email protected] · www.sysmex.ch EU Bevollmächtigter: Sysmex Europe GmbH Bornbarch 1, 22848 Norderstedt, Deutschland · Telefon +49 40 52726-0 · Fax +49 40 52726-100 · [email protected] · www.sysmex-europe.com Hersteller: Sysmex Corporation 1-5-1 Wakinohama-Kaigandori, Chuo-ku, Kobe 651-0073, Japan · Telefon +81 78 265-0500 · Fax +81 78 265-0524 · www.sysmex.co.jp Die für Ihre Region zuständige Sysmex Niederlassung finden Sie unter www.sysmex-europe.com/contacts © Copyright 2015 – Sysmex Europe GmbH ZE000294.DE.C.09/15 Änderungen des Designs sowie Spezifikationsänderungen basierend auf fortschreitender Produktentwicklung behalten wir uns vor. 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