Departement Medizin, Kardiologie, Brauerstrasse 15, Postfach 834, CH-8401 Winterthur, www.ksw.ch Transthorakale Echokardiographie, Stress-Echokardiographie und Kontrastechokardiographie Was ist eine transthorakale Echokardiographie? Die transthorakale Echokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, welche mittels speziellen Schallköpfen durchgeführt wird. Im Gegensatz zur transösophagealen Echokardiographie (siehe dort), erfolgt die Untersuchung von transthorakal, d.h. durch die Brustwand. Mittels hoch frequenten Schallwellen (1.3 – 5 MHz) können die anatomischen Strukturen des Herzens, wie Vorhöfe, Ventrikel, Klappen und der herznahen Gefässe, sowie deren Bewegung dargestellt werden. Mittels zusätzlichem Doppler-Ultraschall, welche bei sämtlichen neueren kardialen Ultraschallgeräten integriert ist, können Blutflusse dargestellt und daraus Druckwerte abgeleitet werden. Die ersten Ultraschallsysteme wurden in den Siebzigerjahren für den klinischen Gebrauch eingesetzt und werden seitdem laufend verbessert und optimiert. Die Untersuchung ist sicher, nichtinvasiv und kann sämtliche Herz- resp. Klappenkrankheiten, inklusive angeborene und erworbene Herzvitien rasch und zuverlässig diagnostizieren. Departement Medizin, Kardiologie, Brauerstrasse 15, Postfach 834, CH-8401 Winterthur, www.ksw.ch Wie wird die Untersuchung durchgeführt? Die Untersuchung ist schmerzlos, strahlenfrei und wird am liegenden Patienten durchgeführt. Dabei wird das Herz aus verschiedenen Winkeln untersucht und die generierten Bilder werden in Echtzeit auf dem Monitor dargestellt und bei Bedarf auf Videoband und/oder digital gespeichert. Da Ultraschallwellen die Luft nicht durchzudringen vermögen, wird eine gelartige Flüssigkeit auf den Ultraschallkopf (Transducer) appliziert um damit eine Kontaktfläche zwischen Schallkopf und Haut zu generieren. Damit das Herz eine grössere Kontaktfläche zur Brustwand bildet, wird die Untersuchung vorwiegend in Linksseitenlage durchgeführt. Wo wird die Untersuchung durchgeführt? Da die Ultraschallgeräte mobil sind, kann die Untersuchung prinzipiell überall durchgeführt werden. Seit Kurzem gibt es Geräte, die nur wenige Kilogramm schwer und somit portabel sind. Die Echokardiographie wird im Normalfall in einem speziell hierfür eingerichteten und abgedunkelten Raum durchgeführt. In speziellen Fällen wird die Untersuchung aber direkt beim Patienten am Krankenbett, auf der Intensivstation, im Schockraum oder im Operationssaal durchgeführt. Welche Arten von Echokardiographie gibt es? - - - - - Die konventionelle transthorakale Doppler-Echokardiographie ist die gebräuchlichste und am häufigsten eingesetzte echokardiographische Untersuchung. Es gibt keine untere oder obere Alterslimite. Bei schwangeren Frauen können die Kinder sogar noch im Mutterleib untersucht werden. Die Stress-Echokardiographie kombiniert die Echokardiographie mit einer körperlichen Belastung (Fahrrad, Laufband) oder einem medikamentösen Stress, wie z.B. Dobutamin, welches die Herzfrequenz und die Pumpkraft des Herzens erhöht und somit eine körperliche Anstrengung simuliert. Die Aufnahmen während des Stresses werden dann mit den Aufnahmen in Ruhe verglichen. Die Stress-Echokardiographie wird vorwiegend zur Diagnose und Beurteilung des Schweregrades einer Herzkranzgefässerkrankung eingesetzt. Seltener wird sie zur Evaluation des Schweregrades einer Herzklappen- oder Herzmuskelerkrankung durchgeführt. Die Kontrastechokardiographie vereint die konventionelle Echokardiographie mit der Applikation eines intravenösen Kontrastmittels. Damit können auch kleinste Verbindungen (Shunts) zwischen den rechts- und linksseitigen Herzhöhlen dargestellt werden. Der Nachweis solcher Shunts ist wichtig bei jüngeren Patienten, welche einen Hirnschlag erlitten haben. Da in knapp einem Drittel der Menschen die Wand zwischen den Herzvorhöfen (persistierendes Foramen ovale) nicht vollständig verschlossen ist, können Blutgerinnsel aus den Venen durch diesen Defekt hindurch in eine Hirnarterie gelangen und zu einem Hirnschlag führen (paradoxe Embolie). Neuerdings können auch kommerziell hergestellte Ultraschallkontrastmittel eingesetzt werden um die Herzhöhlen besser darzustellen. Die Bestimmung der Herzmuskeldurchblutung ist aktuell in klinischer Erprobung. Die transösophageale Echokardiographie wird in einem separaten Kapitel besprochen. Gibt es einschränkende Faktoren in der Echokardiographie? - In seltenen Fällen kann bei Patienten mit ausgeprägter Fettleibigkeit oder schweren Lungenleiden die Bildqualität eingeschränkt sein. Die Darstellung herznaher Strukturen, wie Venen und Arterien kann aus technischen Gründen gelegentlich schwierig oder in seltenen Fällen unmöglich sein. Die transthorakale Echokardiographie ist abhängig von der Erfahrung und Wissen des Untersuchers. Bei speziellen Fragestellungen oder sehr selten auftretende Erkrankung, wie z.B. komplexe (kongenitale) Viten oder fötale Echokardiographie wird deshalb oft eine entsprechend erfahrene Fachperson beigezogen.