Potentialstufen Gebiet zerfällt in Regionen, in denen Potential ≈ konstant ist. Betrachten nun Idealisierung: Bewegung in Potentialstufen. Stetigkeit von ψ(x), ψ ! (x) für stückweise stetiges Potential betrachte V (x) d2 2m ψ(x) = − 2 (E −V (x))ψ(x) dx 2 ! I a II Angenommen, ψ(x) wäre unstetig ⇒ ψ(x) ∼ θ(x − a) , ψ ! (x) = δ(x − a) , ψ !! (x) = δ ! (x − a) Angenommen, ψ ! (x) wäre unstetig ⇒ ψ ! (x) = θ(x − a) , ψ !! (x)(x) = δ(x − a) ⇒ Widerspruch mit der rechten Seite der Schrödingergleichung ⇒ ψ(x), ψ ! (x) müssen stetig sein ⇒ ψI (a) = ψII (a), ψI! (a) = ψII! (a) 3.2 Potentialstufen ! gilt nicht mehr, wenn V die Form einer aufweist. 1; xδ-Distribution >0 V (x) = V0 Θ(x); Θ(x) = 0; x < 0 59 (3.45) Beispiel: PotentialstufeV0 ≥ 0. Betrachten wir dazu die Schrödinger-Gleichung mit der Konstanten gesondert in den Gebieten I!(x < 0) und II (x > 0): 1 x ≥0 2 2 V (x) = V0 Θ(x)2mE , Θ(x) = d ψ 2m(E − V0 ) d ψ 0 x < 0 =− 2 ψ; =− ψ. (3.46a,b) 2 2 2 dx ! dx ! Abb. 3.5a. Potentialstufe Abb. 3.5b. Potentialstufe, E > V0 d2 2mE d2 2m(E − V0 ) I: ψ(x) = − ψ(x) II: ψ(x) = − ψ(x) 2 2 2 2 ! dx Stetigkeitsforderungen ! ! uns Relationen zwischen den Die fürdxψ und ψ werden freien Konstanten der Lösungen in den Gebieten I und II liefern. Wir unterscheidendie dieFälle Fälle E< <VV00getrennt. , da sie unterschiedlichen physikalischen Betrachte fürEE > > VV00 und und E Situationen entsprechen. Teilchenenergien oberhalb der Potentialstufe E > V0 ! 2 d 2mE 2 ψ(x) = −k ψ(x) mit k = I: 2 dx !2 d2 2m(E − V0 ) 2 II: ψ(x) = −q ψ(x) mit q = sqrt dx 2 !2 Fundamentallösungen: e iKx , e −iKx , K = " k q x ≥0 x <0 Wir machen den folgenden Ansatz: ψI (x) = e ikx + Re −ikx , einfallende Welle ψII (x) = Te iqx , reflektierte Welle ψ(x) = Θ(−x)ψI (x) + Θ(x)ψII (x) durchgehende Welle Stetigkeit von ψ(x) bei x = 0: 1+R =T Stetigkeit von ψ ! (x) bei x = 0: ik(1 − R) = iqT k −q =⇒ R = , k +q 2k T = k +q 4. Nach (3.49) ist R > 0, d. h. reflektierte und einfallende Welle sind in Phase. Wenn andererseits die Potentialstufe nach rechts hin abfallend ist, ! Bemerkungen: d. h. V0 < 0, dann ist in (3.48) und (3.49) q = 2m(E + |V0 |)/! und folglich R < 0; die reflektierte Welle erleidet einen 2Phasensprung“ um π. i) Teilchen wird mit Wahrscheinlichkeit r = |R|” reflektiert. Wir stellen noch den Real- und Imaginärteil von ψ(x) und die Wahrklassisch keine Reflektion, Teilchen wird nur langsamer scheinlichkeitsdichte |ψ(x)|2 in Abb. 3.6 dar. Für die Einfallsenergie wählen wir E = 4V0 /3; dann ist das Verhältnis der Wellenzahlen q/k = 1/2. ii) E → ∞ =⇒ q → k : R → 0 , T → 1 E = 4/3V0 , q/k = 1/2 Abb. 3.6. Der Realteil und der Imaginärteil von ψ(x) und die Wahrscheinlichkeits- Teilchenenergie unterhalb der Potentialstufe E < V0 d2 ψ 2 I: = −k ψ, 2 dx k= √ 2mE /! d2 ψ 2m(E − V0 ) 2 II: = − ψ = κ ψ, 2 2 dx ! ψI = e ikx + Re −ikx 1 + R = T, ψII = Te −κx ik(1 − R) = −κT i2k = ikT − κT k − iκ R= , k + iκ ⇒ ! κ = 2m(V0 − E )/! i2k 2k T = = ik − κ k + iκ 2k T = k + iκ Bemerkungen: i) |R|2 = 1 V0 Eindringtiefe ∼ κ−1 ii) V0 → ∞ : ⇒ κ → ∞, T = 0, R = −1 ψI = e ikx − e −ikx ⇒ ψI (0) = 0 ⇒ allgemeine Randbedingung an unendlich hoher Schwelle: ψSchwelle = 0 Tunneleffekt Potentialbarriere V (x) = V0 θ(a − |x|) V0 Betrachte nur E < V0 ikx −ikx Ae + Be ψ(x) = Ce −κx + De +κx ikx Fe + Ge −ikx k= √ 2mE , κ= ! % −a x < −a −a < x < a x >a 2m(V0 − E ) ! Stetigkeit für ψ, ψ " bei x = a, x = −a x = −a : Ae −ika + Be ika = Ce κa + De −κa & −ika ' & κa ' ika −κa ik Ae − Be = −κ Ce − De 0 a In Matrixschreibweise: ! −ika e e −ika " ! " ! κa e A e = iκ κa ika B −e k e "! " e C −κa D − iκ e k −κa ika ! " ! ika 1 e A ⇒ = B 2 e −ika ika e −e −ika ! " ! " C A = M(a) ⇒ B D % 1 M(a) = 2 % x =a: ! " ! " F C = M(−a) G D κa e iκ κa k e "! " e C −κa D − iκ e k −κa mit & 1+ iκ k 1− & iκ k "! e κa+ika e κa−ika % % 1− 1+ iκ k & & iκ k e −κa+ika e −κa−ika Zusammenhang zwischen ! A B " ! " A B −1 ! 1− ik κ = M(a)M(−a) und F G ! " F G : " Mit M(−a)−1 folgt A B 1 = % 2 % = % 1+ ik κ cosh(2κa) + i" 2 κ k "= − , k κ − iη2 & & e e κa+ika −κa−ika & % sinh(2κa) e sinh(2κa) κ k η= + k κ % 1+ 1− ik κ ik κ & & e κa−ika e −κa−ika iη 2 2ika % sinh(2κa) cosh(2κa) − i" 2 & sinh(2κa) e −2ika F G Betrachte von links einlaufendes Teilchen, also G = 0 ! ⇒ " i" A = F cosh(2κa) + sinh(2κa) e 2ika 2 ! " iη B=F − sinh(2κa) 2 Transmissionsamplitude F e −2ika # i! $ S(E ) := = A cosh(2κa) + 2 sinh(2κa) Durchlässigkeitskoeffizient 2 |S(E )| = 1+ !2 (4 1 2 sinh (2κa)) = Wahrscheinlichkeit für das Durchdringen der Potentialschwelle betrachte hohe und breite Barriere: κa ! 1 1 2κa =⇒ sinh(2κa) ≈ e !1 2 −4κa 2 1 4e 16(κk) −4κa ⇒ |S(E )|2 = ≈ = e "2 1 4κa "2 (κ2 + k 2 )2 1 + (1 + 4 ) 4 e 1+ 4 ! " 16E (V0 − E ) a# = exp −4 2m(V0 − E ) 2 ! V0 $ % &' " a 16E (V0 − E ) = exp −4 2m(V0 − E ) + log ! V02 ! " # a ⇒ |S(E )|2 ≈ exp −4 2m(V0 − E ) ! Klassisches Teilchen würde reflektiert QM: endliche Durchgangswahrscheinlichkeit Tunneleffekt Beispiel: α-Zerfall, Josephson-Effekt, Kernfusion Potentialbergegenauer begründet mitKontinuierliche der WKB-Methode Diskretisieren: dx ←→ Stufenbreite 2a $ " "seine # Zerlegung in Stufen otentialberg und (b) N ! 2 |S(E )| = i=1 exp − 2m(V (xi ) − E ) 2dx ! " # = exp −2 N→∞: Der α-Zerfall & b $ 2m(V (x) − E ) den in 2 Kern hat näherungsweise s in einem |S(E )| = exp −2 dx ! a f. Dabei ist die Reichweite der Kernkräfte hl eines α-Teilchens Z2 = 2, und die Kernla- N % i=1 $ # 2m(V (xi ) − E ) dx ! Potentialtopf Abb. 3.1 gebundene Zustände im Potentialtopf V (x) = −V0 θ(a − |x|) Wie in den vorausgegangenen Abschnitten b Gleichung für Gebiete verschiedener Potenti Modell für kurzreichweitige Kräfte (Kernphysik, abgeschirmte Störstellen in Festkörpern) gien der Bindungszustände im Intervall Bindungszustände: −V0 ≤ E ≤ 0 !! 2 ψ =κ ψ, ψ !! = −q 2 ψ , ! 2m(−E ) κ= ! ! 2m(E + V0 ) q= ! |x| > a: Fundamentallösungen e +κx ,e −κx Normierung: Wähle nach außen abfallende Lösung |x| < a: cos qx, sin qx −V0 ≤ E ≤ 0 liegen,für haben wira |x| > ψ =κ ψ !! und 2 ! mit κ = 2m(−E)/! für für |x| < a ψ = −q ψ !! 2 mit ! q = 2m(E + V0 )/! Um die Normierbarkeit der Wellenfunktion z aus den beiden Fundamentallösungen e±κx die exponentiell abfällt. Innerhalb des Topfes cos qx, sin qx – und eventuell auch Linearkom mentallösungen. Wegen der Spiegelungssymm Spiegelungssymmetrie des Potentials ⇒ gerade oder ungerade ψ(x) = ψ(x) = ! ! A cos qx e ∓κx |x| < a x< >±a A sin qx ±e ∓κx |x| < a x< >±a gerade Symmetrie A cos qa = e −κa , ⇒ (nach Division) mit ζ = √ 2mV0 a/! Aq sin qa = κe −κa 2 2 κ |ζ − (qa) | tan (qa) = = q qa 1 2 (dimensionsloser Parameter) Aus −V0 ≤ E ≤ 0 folgt: 0 < qa = " 2m(E + V0 )a/! ≤ ζ (q!)2 (qa)2 = −VLösung. E = Gleichung: −V0 + graphische 0 1− transzendente 2m ζ2 (3.86) . Physik steckt in ζ: ζ vorgegeben. Abb. 3.13. Graphische Lösung der transzendenten Gleichung (3.84! ); (—) tg z, (– · –) (ζ 2 − z 2 )1/2 /z für verschiedene Werte von ζ(ζ1 < ζ2 < ζ3 ) Schnittpunkte ⇒ z = qa ! " Man liest aus Abb. 3.13 folgende charakteristische 2 Eigenschaften der Eigenq! (qa) ⇒ E = −V0 + = −V0 1 − 2 werte ab: 2m ζ Eigenschaften: # 2 $1 2 2 bei z = ζ ⇒ Anzahl der Schnittpunkte ng = [ζ/!] i) ζ − z ([α] nächst größere natürliche Zahl zu α) ii) Es gibt mindestens einen geraden gebundenen Zustand. 3.4.2 Ungerade Symmetrie ungerade Symmetrie Die Stetigkeitsbedingungen lauten nun: −κa A sin qa = e Stetigkeitbedingungen, Aq cos qa = −κe−κa (3.88) und nach Division −κa 2 − (qa) κ A(ζ sin(qa) =2 )e1/2 . − ctg qa = ≡ q qa , Aq cos(qa) = −κe −κa 1 2 κ (ζ 2 − (qa)2 ) ⇒ −ctg(qa) = = Die graphische Lösung von (3.89) q ist in Abb. qa 3.14 illustriert. (3.89) Abb. 3.14. Graphische Lösung der transzendenten Gleichung (3.89); (—) − ctg z, (– · – ·) (ζ 2 − z 2 )1/2 /z π π ζ ∈ ] (2nu − 1), (2nu + 1)[ ⇒ nk Lösungen 2 2 Wenn ζ im Intervall π2 ⇒πes gibt ungerade Lösungen, wenn 2mV0 a /! > π ! "# $ 4 (2nu − 1) < ζ < (2nu + 1) 2 2 2 ζ2 2 (3.90) liegt, hat (3.89) genau nu Lösungen. Insbesondere ersehen wir daraus, daß es Zustand Grundzustand 1. angeregter Zustand 2. angeregter Zustand .. . qa [0, π2 ] [ π2 , π] [π, 32 π] .. . Symmetrie gerade ungerade gerade .. . unendlich tiefer Potentialtopf: V0 → ∞ ! 1 k+ 2 ψq = Θ(a − |x|) cos(qx) qa = ψq = Θ(a − |x|) sin(qx) qa = kπ Symmetrie Parität (Spiegelung) Pf (x) = f (−x) gerade Funktion ungerade Funktion Pfg = fg , EW 1 Pfu = −fu , EW −1 betrachte spiegelsymmetrische Potentiale: PV = V kinetische Energie: Ableitung zweiter Ordnung =⇒ ⇒ ⇒ PHf (x) = Hf (−x) = HPf (x) [H, P] = 0 Knotenzahl 0 1 2 .. . für symmetrische Potentiale " π k = 0, 1, ... k = 0, 1, ... zeitunabhängige Schrödingergleichung: Hψ (x) = E ψ (x) und Hψ (−x) = E ψ (−x) ⇒ mit ψ (x) ist auch ψ (−x) Eigenfunktion zum Eigenwert E . ⇒ Summe und Differenz sind EF zum EW E . ψg (x) = ψ (x) + ψ (−x) Pψg = ψg ψu (x) = ψ (x) − ψ (−x) Pψu = −ψu ⇒ kann Basissystem wählen, das nur aus geraden und ungeraden stationären Zuständen besteht V symmetrisch: Wenn EW nicht entartet ist ⇒ Eigenfunktion gerade oder ungerade!