Hygiene im Haushalt – Die großen Irrtümer

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I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l
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Hygiene im Haushalt – Die großen Irrtümer
Die Deutschen gelten als ordnungsliebend und sauber. Doch diesen Ruf hat eine internationale Studie des Hygiene Councils angekratzt. Sie zeigt, dass die Deutschen in ihrem Hygieneverhalten durchaus Nachholbedarf haben. Zudem schätzen viele Deutsche
oft falsch ein, wo gefährliche Keime tatsächlich lauern.
Die meisten Infektionen holt man sich in
BetriebskantinenoderöffentlichenToiletten,
denken viele. Doch das ist ein Irrtum! Fast
90 Prozent aller Infektionen geschehen im
Haushalt. Dort gilt vielen das WC als
schmutzigster Ort. Doch auch das ist ein
Irrtum! Der Spüllappen in der Küche und
derKühlschrankhabenvielmehrKeimeund
Bakterien. Ganz vorne in der Hitliste der
Gefahrenquellen rangieren Schwämme,
Brettchen und falsch verarbeitete Lebensmittel. Salmonellen, Campylobacter und
andere Bakterien vermehren sich dort und
verursachen lebensbedrohliche Durchfallerkrankungen. Und die unsichtbare Gefahr
kann wie im Fall des EHEC-Ausbruchs im
letztenJahrsogartödlichenden.
Doch wie kann man sich schützen? Was
bringt Hygiene – oder erreicht man mit
übertriebener Hygiene vielleicht sogar das
Gegenteil?WelcheRegelnsolltemaninder
häuslichenPflegebeachten?Wiegutputzen
natürlicheReinigungsmittelundwastaugen
antibakterielleWaschmittel?
Tatort Küche
Schätzungsweise 50 bis 80 Prozent aller
Magen-Darm-Infekte – genaue Zahlen gibt
es nicht - holt man sich zu Hause. In der
KüchefühlensichErregerwieKolibakterien
oderSalmonellenwohl.Lebensmittelinfektionen führen zu Magenkrämpfen, Durchfall
und Erbrechen. Meist heilt alles von selbst
wieder aus. Für Menschen mit einem
schwachen Immunsystem, wie chronisch
Kranke oder kleine Kinder, können sie jedoch im schlimmsten Fall lebensbedrohlich
werden. Besonders dann, wenn einige relativ simple Hygiene-Regeln missachtet werden. Dazu kommt, dass in Sachen KüchenhygieneetlicheIrrtümerkursieren.
Irrtum 1:
Der regelmäßige Gebrauch des Wischlappens sorgt für Sauberkeit
Das stimmt nur bedingt. Es kommt darauf
an, wie lange man den Wischlappen schon
benutzt.ForscherfandeninWischlappenbis
zu 100 Billionen Keime, Rekord in der ganzen Wohnung! Hygiene-Experten empfehlen daher den Lappen entweder wöchentlichauszuwechselnoderregelmäßigzuwaschen,mindestensbei60Grad.
Irrtum 2:
Im Kühlschrank ist es kalt, da gibt es
keine Keime
Das stimmt nicht. Verschiedene Studien
fandenimKühlschrankzumTeilsogarmehr
Keime als in der Toilette. Der Grund: angerissene Verpackungen oder abgelaufene
Lebensmittel, die auch mal im Kühlschrank
vergessen werden. Eine regelmäßige Kontrolle auf die Haltbarkeit von Lebensmitteln
undeineregelmäßigeReinigungmitheißem
EssigwasserreduziertdieZahlderKeime.
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Irrtum 3:
Kunststoffbretter sind hygienischer als
Holzbretter
Auchdaskannmannichtsostehenlassen.
Denn nicht das Material macht die Probleme, sondern die Rillen und Ritzen auf dem
Brett.JetieferdieRillen,destomehrFeuchtigkeitundKeimehaltensichdarin.Wichtig
istalso,dieBrettersofortnachGebrauchzu
reinigen und immer ordentlich abtrocknen
zulassen.
Irrtum 4:
Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen, gehören Lebensmittel in den
Müll
Rund82KilogrammLebensmittelwirftjeder
BundesbürgerimJahrindenHausmüll,das
sind zwei vollgepackte Einkaufswagen im
Wert von 300 Euro. Doch das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum! Oft
sind Lebensmittel auch nach Ablauf des
Mindesthaltbarkeitsdatums noch zum Verzehr geeignet. Das können zum Beispiel
Nudeln, Reis oder auch Joghurt sein. Nach
Ablauf des Datums sollte man selbst beurteilen, ob ein Lebensmittel noch gut ist. Zu
prüfen sind Farbe, Geruch, Konsistenz und
Geschmack. Nicht verwechseln sollte man
dasMindesthaltbarkeitsdatummitdemVerzehrsdatum, das auf Hackfleisch oder Geflügel verzeichnet ist. Solche Lebensmittel
können leicht verderben und sollten nach
Ablaufauchnichtmehrgegessenwerden.
Irrtum 5:
Frisches Fleisch ist keimfrei
Nichts ist keimfrei. Jenaer Wissenschaftler
vom Institut für Photonische Technologien
habenfür"Hauptsachegesund"eineProbe
frisches, hygienisch einwandfreies Hackfleisch untersucht und 25.000 Keime pro
Quadratzentimeter gefunden. Das ist nicht
außergewöhnlichwieInstitutsleiterProf.Dr.
Jürgen Popp erklärt: "Das ist ganz normal.
Nichts ist keimfrei. Auch auf frischem
Schweinefleisch befinden sich pro Quadratzentimeter 10.000 Keime, auf Rindfleisch
etwa 1.000. Die Keime sitzen vorwiegend
auf der Oberfläche. Da Hackfleisch stark
zerkleinertwurde,sinddaauchvieleKeime
zu finden. Und deswegen kann man sein
Rinderfilet auch "medium" genießen, da
dasFleischinnenkeimarmist."
DieWissenschaftlergingendannnocheinen
Schritt weiter und lagerten die HackfleischProbe einige Zeit bei Raumtemperatur, so
alsobmanvergisst,dasFleischindenKühlschrankzustellen.VomErgebniswarendie
Wissenschaftler selbst überrascht: Schon
nacheinemTagwaren2,9MilliardenKeime
indemHackfleisch.NachzweiTagenwaren
es schon 4,6 Milliarden. So sei das Fleisch
nichtmehrunbedenklichgenießbar.
FürdenNachweisderKeimenutztenProfessor Popp und sein Team eine am Institut
entwickelte neue Technik: den Biopartikelexplorer. Diese Weltneuheit ermöglicht
einen schnelleren Nachweis von Keimen.
Denn normalerweise dauert es etwa drei
Tage im Brutschrank, um einen Keim zu
identifizieren.DasneueGerätbrauchtdafür
nurrundeineStunde.Jenachdemwelchen
Keim das Gerät aufspüren soll, ist es auch
vielseitig einsetzbar. Derzeit wird es an der
Uniklinik Jena getestet, um schneller herauszufinden, welche Keime zum Beispiel
eineSepsisbeiPatientenaufderIntensivstationauslösen.
Irrtum 6:
Frische Milch vom Bauernhof ist gesünder
Das stimmt nur bedingt. Zwar enthält die
frische Rohmilch direkt vom Bauernhof etwasmehrVitamine,allerdingsstelltsieauch
einInfektionsrisikodar.Untersuchungender
BundesanstaltfürMilchforschungKielergaben, dass 20 Prozent der Milch-Proben
frischvomHofKrankheitserregeraufwiesen.
Das ist besonders gefährlich für Kinder. Frische Rohmilch vom Bauernhof sollte also
unbedingtabgekochtwerden.
Tatort Bad
E Händewaschen mit Seife ist der preiswerteste und sicherste Schutz vor Infektionskrankheiten. Doch verschiedene Studien
zeigen, die Deutschen nehmen es mit dem
Händewaschen nicht so genau. Auf fünf
Sekundenbeschränktsichdasdurchschnitt-
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liche Händewaschen – wenn es überhaupt
gemachtwird.
Wasser allein löst allerdings nur den groben Schmutz. Seife reduziert die Keimzahl
nachweislich. Die Seife zehn bis fünfzehn
Sekunden lang über die Hände und insbesondereauch zwischenden Fingern verteilen, gründlich abspülen und abtrocknen.
HändewaschensolltemannachjedemToilettenbesuch, vor der Essenszubereitung,
vor und nach dem Essen, vor dem Einsetzen von Kontaktlinsen oder der Einnahme
von Medikamenten. Nach jedem Händeschütteln sich die Hände zu waschen, ist
aberunnötigundübertrieben.
Die Reinigung der Toilette dagegen gehört
zwar zu den unbeliebtesten Haushaltsaufgaben, aber sie wird gemacht. Die größte
Hygienefalle lauert übrigens nicht in der
Toilette selbst, sondern unter dem Rand
des Toilettensitzes. Hierwird auch seltener
geputzt.TrotzdemgehörtdieToilettenicht
zudenschmutzigstenOrtenderWohnung.
Spüllappen, Wischtücher und Fliesenfugen
wiesen Forschern zufolge deutlich mehr
Keimeauf.
Keimfalle Zahnbürste
Wer seine Zahnbürste öfter wechselt, lebt
gesünder. Das zeigt eine aktuelle Studie
der Uni Göttingen. Mit einer sauberen
Zahnbürste beugt man Zahnfleischentzündungen vor. Weitere Studien haben gezeigt, dass die gleichen Bakterien, die
ZahnfleischentzündungenimMundhervorrufen, auch bei Lungen- und Herzmuskelentzündungen eine Rolle spielen. Auch
Altenheimbewohner mit einem gepflegten
Gebiss sind weniger anfällig für Infekte.
ZahnärzteempfehlenallezweibisdreiMonatedieBürstezuwechseln,nachInfekten
ambestensofort.
Übrigens ist es nicht günstig, sofort nach
dem Essen zu putzen. Denn säurehaltige
Speisen, wie Obst zum Beispiel, erweichen
kurzzeitig den Zahnschmelz. Wer gleich
losschrubbt,dermachtseineZähnekaputt.
Besser ist es etwa eine halbe Stunde zu
warten.
Tatort Schlafzimmer
GlaubenSieauch,einfrischbezogenesBett
istdersaubersteOrtderganzenWohnung?
Irrtum! Wenn wir uns ins Bett legen, sind
Millionen Hausstaubmilben schon da. Die
Spinnentiereernährensichvonabgefallenen
Hautschuppen und befinden sich daher vor
allem in der Matratze und im Kopfkissen.
Selbst gereinigte Kissen enthalten noch einige tausend Milben. Jahrelang ungewaschene Kissen –nicht die Bezüge- enthalten
biszu400.000Milben.
Viele Menschen haben eine Allergie gegen
Milben,dieauchindensauberstenHaushaltenzufindensind.AllergieauslösenderFaktor ist der Kot der Milben. Dieser allergenhaltige Staub wird mit der Atemluft eingeatmetundkannbeiBetroffenenzuAugentränen, Juckreiz, Husten, Schnupfen, Niesanfällen,HautproblemenundinschwerwiegendenFällenauchzuallergischemAsthma
führen.
Tipps gegen Milben:
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Immer gut lüften
Betten täglich locker aufschütteln
Matratze mit allergiedichtem Bezug
versehen
Kopfkissen und Betten häufiger waschen
Ältere Matratzen austauschen
Kuscheltiere können auch zum Abtöten
der Milben in den Gefrierschrank gesteckt werden.
Tatort Kinderzimmer
Irrtum:
Der Wickeltisch muss desinfiziert werden
ZuhausebrauchtmaninderRegelkeinDesinfektionsmittel. Die häuslichen Keime sind
nicht gefährlich fürs Baby. Im Gegenteil. Es
istgut,wennessichmitdernormalenUmweltbelastung auseinandersetzt. Anders ist
es, wenn das Baby krank ist. Dann
kannman Desinfektionsmittel verwenden,
sollteaberdaraufachten,dassdasBabyauf
keinen Fall in direkten Kontakt damit
kommt.
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Irrtum:
Spezielles Babywasser ist sinnvoller als
normales Trinkwasser
Nicht wirklich. Ein Liter Babywasser kostet
so viel wie etwa 100 Liter Leitungswasser.
EinEinkauf,dersichseltenlohnt.Esreichtin
der Regel abgekochtes Leitungswasser. Es
empfiehlt sich beim zuständigen Wasserwerk nach der Qualität des Wassers zu fragen. Wasser ist das best kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Nur wenn das
Wasser stark nitrit- oder nitrathaltig ist,
lohnt es sich, Wasser zu kaufen. Dann genügt auch ein Mineralwasser, das speziell
fürBabynahrungausgewiesenist.
Irrtum:
Wenn Mama den Schnuller ableckt, ist
er wieder sauber
Das sollte man lieber lassen. Damit überträgt man Karies-Bakterien auf das Kind.
Besseristes,denSchnullerunterfließendem
Wasser abzuspülen und regelmäßig in kochendemWasserzudesinfizieren.
Tatort Besenkammer: Wie gut
geht Putzen ohne Chemie?
Chemische Reinigungsmittel können die
Haut reizen und Allergien auslösen. Doch
wiegutputzennatürlicheReinigungsmittel?
Karin Resske, Reinigungs-Profi, und LebensmittelchemikerinSandraLeonhardtvon
der Sächsischen Landesuntersuchungsanstalt in Dresden machen für uns den Test:
dieeineprobiertinderRealitätChemiegegen Natur, die andere untersucht mit ihren
Kollegen die Reinigungsmittel auf Ihre Inhaltsstoffe.
Test Nummer eins:
Angebrannter Pudding auf dem Herd
Was putzt besser: der chemische Reiniger
oder die Öko-Scheuermilch? ReinigungsProfi Karin Resske ist überrascht: "Ich war
erstaunt, dass es mit Bio-Scheuermilch
schnellersauberwurde.DieScheuermilchist
auch schonend für die Oberfläche, dadurch
entstehenkeineKratzerunddiePlattebleibt
schön blank." Sieg für das natürliche Reinigungsmittel.
Test Nummer zwei:
Salzsäure gegen Zitronensaft
WasschafftmehrSauberkeitaufderToilette: der Citrusreiniger mit Salzsäure
oderZitronensaft aus frisch gepressten
Früchten? Diesmal untersucht Sandra Leonhardt in der Sächsischen Landesuntersuchungsanstalt Dresden die Proben für uns.
Das Ergebnis: "Wir haben versucht, den
Dreck mit UV-Licht zum Leuchten zu bringen. Da sieht man, beide Putzmittel haben
dieKeramiksaubergeputzt.BeidesindSäuren und die gehen dem Kalk an den Kragen."AlsoUnentschieden.
Test Nummer drei:
Spiegel und Waschbecken putzen
Antibakterielle Feuchttücher versprechen
99,9 Prozent Desinfektion. Putzfee Karin
Resske findet, dass die Einwegtücher den
DrecküberdasGlasschmieren.Fürdieeingetrocknete Zahnpasta im Waschbecken
sind sie zu glatt. Erst mit heißem Wasser
wird alles sauber.Für Karin Resske istWasser ohnehin das beste Putzmittel. Wieder
verliertdasReinigungsmittelmitChemie.
Test Nummer vier:
Feuchttücher gegen selbstgemachten
Essigreiner
Wie gut desinfizieren die Feuchttücher im
Vergleich zu selbst angerührtem Essigreiniger? Wir geben eine Probe ins Labor. Das
Ergebnis: Beide Putzmittel beseitigen gleichermaßen die Keime. Also Unentschieden.
Sandra Leonhardt empfiehlt trotzdem das
Essigwasser:"Wennmanständigmitdesinfizierenden Feuchttüchern putzt, können
viele Keime auch Resistenzen bilden. Essigsäure wirkt genauso gegen Keime wie die
künstlichenZusatzstoffe."
Fazit
ChemischeReinigermüssennichtsein.Auch
natürliche Mittel putzen gut. Zudem schonensieunsereGesundheit,dieUmweltund
dasPortemonnaie.
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Putzmittel kindersicher aufbewahren!
Putzmittel sollten unerreichbar für Kinder
aufbewahrt werden. Reste von Putzmitteln
sollten niemals in Trinkflaschen oder ähnliches umgefüllt werden. Das ist riskant. ImmerwiederkommteszugefährlichenVerätzungen und Vergiftungen, weil Putzmittel
verwechseltwurden.
KPC – Gefährliche Darmbakterien am Leipziger Uniklinikum
Infektionen mit Keimen können mitunter
dramatische Verläufe nehmen. Das weiß
man nicht erst seit der EHEC-Epidemie
2011. In diesem Jahr bereitet am UniklinikumLeipzigdersogenannteKPC-KeimSorgen. Rund 60 Patienten waren bisher betroffen, die Hälfte ist verstorben. Noch ist
derÜbertragungswegnichtgefunden,doch
die Gefahr scheint eingedämmt. Seit Mai
wird am Uniklinikum Leipzig jeder Neuzugang auf den KPC-Keim getestet. Werden
die Laboranten fündig, muss der Patient
sofortaufdieIsolierstation!
Immung gegen Antibiotika
KPC-diesedreiBuchstabenstehenfürden
Erreger Klebsiella Pneumoniae Carbapenemase. Klebsiella Pneumoniae hat jeder von
uns im Darm. Gefährlich wird der Erreger
erst durch Carbapenemase. Das ist ein Enzym,daseinigeStämmederDarmbakterien
bilden,umihrerVernichtungdurchAntibiotikazuentgehen,erklärtProfessorDr.Arne
Rodloff vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie der
Universität Leipzig: "Der Darmkeim hat
durch das 'C' einen sogenannten Resistenzmechanismus erworben. Das ist ein
Mechanismus,deresihmerlaubt,Antibiotika wirkungslos werden zu lassen. Und diesenMechanismuskönnenBakterienmiteinander austauschen. Das bedeutet, dass
danneineTherapieinsLeereläuft,weildas
Antibiotikum nicht mehr zur Wirkung gelangt". Gelangt der Keim in den Blutkreislauf,kannerschwereLungenentzündungen
auslösen und Wunden eitern lassen. Im
Krankenhaus trifft er häufig auf schwerkranke und alte Menschen, deren Immunabwehr stark geschwächt ist. "Erstmals ist
derKeimdurcheinenPatientenindieKlinik
gekommen, den wir aus Griechenland aus
einem dortigen Krankenhaus übernommen
haben. Dieser Patient hat den Erreger mitgebracht. Und bedauerlicherweise ist dieser
Erreger dann auch übertragen worden auf
andere Patienten", berichtet Professor Rodloff. Mit einer speziellen Antibiotika-Visite
versuchen
die
Leipziger
Ärzte
undMikrobiologen das Problem an der
Wurzel zu packen. Auf dem gemeinsamen
RundgangwirdfürjedenPatientendieTherapie kritisch hinterfragt:Welches Antibiotikum ist nötig - und wie viel davon muss
wirklich sein? Trotzdembleibt das Problem,
dass man sich vor solchen Erregern nur
schwer schützen kann. "Hygienemaßnahmen sind natürlich hilfreich", erklärt Prof.
Rodloff. "Das fängt bei der Küchenhygiene
an, wo wir sauber arbeiten müssen, um
beispielsweise die Keime nicht vom Hühnchen auf denSalat zu übertragen. Und das
hört natürlich im Krankenhaus nicht auf.
Dort müssen wir durch Desinfektion und
Sterilisationsmaßnahmen die Keimübertragungvermeiden."
Kuriose
Hygienevorschriften
aus aller Welt
Wer in Singapur vergisst, die Toilettenspülung zu betätigen und erwischt wird, der
wirdmiteinemBußgeldvon150Dollarbestraft.
InIndienwerdenNeugeboreneimKrankenhaus in Wasser mit Desinfektionsmittel gebadet.DamitsollendemBabydieKeimeim
Leitungswassererspartwerden.
In der chinesischen Hauptstadt Peking sind
seit diesem Frühjahr nur zwei Fliegen pro
Toilette erlaubt. Wie sich diese Vorschrift
umsetzen lässt, teilten die Initiatoren allerdingsnichtmit.
InDenver,Colorado,USA,istesperGesetz
verboten, einen Staubsauger an Nachbarn
zuverleihen.
Wer im Mohave County, in Arizona, USA,
beim Diebstahl eines Stücks Seife erwischt
wird,musssichsolangedamitwaschen,bis
dasSeifenstückaufgebrauchtist.
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BadundWCgelteninJapantraditionellals
unreiner Außenbereich der Wohnung. Die
ToilettewirddaherinderRegelmitspeziel
len WC-Schlappen betreten, die nach der
Benutzung unbedingt am Toiletteneingang
wieder gegen die normalen Pantoffeln getauschtwerdensollten.
Anschrift/ Thema der nächsten Sendung
MDRFERNSEHEN,RedaktionWissenschaftundBildung"HauptsacheGesund"in04360Leipzig
Faxabruf:
01803/151534
Internet:
www.mdr.de/hauptsache-gesund
E-Mail:[email protected]
ThemaderSendungvom23.08.2012,"Milch–HeilmitteloderKrankmacher?"
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