Fett ist nicht gleich Fett!

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Fette
Fett ist nicht
gleich Fett!
Einteilung der Fette - Funktion im Körper
Fette in Nahrungsmitteln - Versteckte Fette
Fette sind der wichtigste Energielieferant des Menschen und erfüllen
viele wichtige Funktionen im Körper.
Aber Fett ist nicht gleich Fett: Für die
eigene Gesundheit spielt es nicht nur
eine Rolle, wie viel Fett man zu sich
nimmt - sondern auch, um welches Fett
es sich handelt.
Fette (Lipide) haben eine sehr hohe Energiedichte, das heißt, sie enthalten im
Vergleich zu Kohlenhydraten oder Eiweißen (Proteinen) viele Kalorien. Hierzulande liegt die durchschnittliche Fettaufnahme weit über dem empfohlenen Bedarf.
Übergewicht und damit verbundene
Erkrankungen wie zum Beispiel Bluthochdruck oder Atherosklerose sind
unweigerlich die Folgen.
Fette setzen sich aus Alkohol (Glycerin) sowie ein bis drei Fettsäuren zusammen. Fettsäuren sind organische
Säuren (Kohlenwasserstoffverbindungen),
und werden in kurz- und langkettige
Fettsäuren eingeteilt - jeweils abhängig
von der Länge ihrer zugehörigen Kohlenstoffkette. Je länger die Fettsäureketten, desto schwerer ist das Fett zu
verdauen oder zu schmelzen.
Der Großteil aller Nahrungsfette besteht aus den so genannten „Triglyceriden“. Sie setzen sich aus Glycerin
und drei Fettsäuren zusammen und
sind das Speicherfett, welches die Depots im Körper auffüllt und auch im
Pflanzenöl oder an Fleischstücken zu
sehen ist. Neben den Triglyceriden
zählt auch das Cholesterol zu den Nahrungsfetten.
Einteilung der Fette
Nach der Herkunft werden sie zum Beispiel in tierische und pflanzliche
Fette eingeteilt.
Gesättigte
und ungesättigte Fettsäuren
Während die Fette tierischen Ursprungs in der Regel hauptsächlich gesättigte Fettsäuren enthalten, finden
sich bei bestimmten Pflanzen, auch
bei Fisch, große Anteile ungesättigter
Fettsäuren. Zudem verfügen verschiedene Fettsäuren über unterschiedlich
viele Doppelbindungen.
Gesättigte Fettsäuren zeichnen sich
chemisch gesehen dadurch aus, dass
zwischen den Kohlenstoffatomen keine Doppelbindungen bestehen, während ungesättigte Fettsäuren über mehrere Doppelbindungen verfügen.
Je nachdem, um wie viele Doppelbindungen es sich handelt, unterscheidet
man zwischen einfach und mehrfach
ungesättigten Fettsäuren.
Je mehr Doppelbindungen vorhanden
sind, um so größer ist die Reaktionsfreude des Stoffs.
Dies ist auch der Grund, warum Fette
mit einem großen Anteil reaktionsfreudiger ungesättigter Fettsäuren
schneller verderben: Durch die Einwirkung von Luftsauerstoff und Enzymen werden Fette mit vielen ungesättigten Fettsäuren schnell ranzig.
Für den menschlichen Körper gilt: Die
reaktionsträgen gesättigten Fettsäuren
wandern zumeist direkt in die Depots,
während die reaktionsfreudigeren ungesättigten bevorzugt bei den organischen Bauprozessen eingesetzt werden.
Daher sollte man die Aufnahme ungesättigter Fettsäuren bevorzugen.
Essenzielle Fettsäuren
Es gibt Fettsäuren, die lebensnotwendig sind, vom Körper aber nicht selbst
gebildet werden können.
Daher werden sie auch als essenzielle
Fettsäuren bezeichnet. Zu den essenzielen, ungesättigten Fettsäuren zählen zum Beispiel die Linolsäure und
die Alpha-Linolensäure, welche zu
den Omega-Fettsäuren gehören.
Der Körper ist in der Lage, aus diesen
Fettsäuren die wichtigste ungesättigte
Fettsäure überhaupt zu bilden: die vierfach ungesättigte Arachidonsäure.
Sie ist Bestandteil nahezu aller Zellwände (Zellmembranen) und darüber
hinaus Ausgangssubstanz für eine
Reihe wichtiger Botenstoffe (Mediatoren), die im Blut-, Kreislauf- und
Hormonsystem eine wichtige Rolle
spielen.
Funktion im Körper
Fette übernehmen viele wichtige
Funktionen im Körper.
Energieträger und Energiespeicher
Nahrungsfette haben eine sehr hohe
Energiedichte, das heißt sie sind sehr
kalorienhaltig. Als Energieträger Num-
ERNÄHRUNG
mer 1 liefern Fette mehr als doppelt so
viel Energie wie Kohlenhydrate oder
Eiweiße.
Ein Gramm Fett enthält 9 Kilokalorien (kcal). Zum Vergleich: In einem
Gramm Kohlenhydrate sind 4 Kilokalorien (kcal) enthalten.
Jegliches Zuviel an Energie, was über
die Nahrung zugeführt wird, speichert der Körper in Depots.
So werden die nicht verbrannten Fette
vom Körper als Depot- und als Baufett
gespeichert. Während längerer Hungerund Mangelzustände greift der Körper
auf seine Energiereserven, die Depotfette, zurück. Je nach äußeren Umständen werden diese in „guten Zeiten“ entsprechend aufgefüllt, um für
schlechte Zeiten gewappnet zu sein.
Träger fettlöslicher Vitamine
Neben ihrer Rolle als Energielieferanten sorgen die Nahrungsfette auch
dafür, dass die lebenswichtigen fettlöslichen Vitamine A, D, E und K vom
Organismus aufgenommen werden
können. Ohne Fett könnten diese Vitamine nicht gelöst und somit auch
nicht vom Körper verarbeitet werden.
Das Zusetzen von Butter zu Karottengemüse zum Beispiel dient nicht
nur der Entfaltung des Aromas, sondern es verbessert auch die Aufnahme
des in den Karotten enthaltenen Vitamins A.
Träger essenzieller Fettsäuren
Darüber hinaus ist die Zufuhr von
Fett notwendig, um den Körper mit
essenziellen Fettsäuren zu versorgen.
Diese sind lebensnotwendig und kön-
nen vom Organismus nicht selbst
gebildet werden. Daher müssen sie
dem Körper über die Aufnahme von
Nahrung zugeführt werden.
Essenzielle Fettsäuren werden für den
Aufbau der Zellen beziehungsweise
Zellmembranen und für verschiedene
Stoffwechselvorgänge benötigt. Sie
steuern die Aufnahme der Fette aus
dem Darm, regulieren den Fettstoffwechsel und helfen, einen erhöhten
Cholesterinspiegel zu senken.
Geschmacksträger Fett Die meisten
Aroma- und Geschmacksstoffe sind
fettlöslich (lipophil); Käse oder andere
Molkereiprodukte mit einem hohen Fettanteil schmecken daher besser.
Weitere Funktionen
- Isolationsfunktion: Durch die Ablagerung von Fetten unter der Haut
wird ein Wärmeschutz gewährleistet
- Sättigungsfunktion: Fettreiche Nahrung macht schneller satt.
- Schutzfunktion: Fettgewebe schützt
die Organe vor äußeren Einflüssen.
- Baufunktion: Fett spielt unter anderem für den Aufbau der Zellwände
eine wichtige Rolle.
Täglicher Bedarf
Der tägliche Bedarf an Fett richtet sich
nach dem persönlichen Gesamtenergiebedarf eines Menschen. Der Gesamtenergiebedarf variiert je nach Alter, Körpergewicht, körperlicher Arbeitsleistung und Außentemperatur.
Etwa 25 bis 30 Prozent der Gesamtenergiezufuhr sollen durch Fette gedeckt
werden. Nur bei bestimmten Personengruppen, wie Schwerstarbeitern
oder Leistungssportlern, kann der
Bedarf bei bis zu 40 Prozent liegen.
Auch Kinder und Jugendliche haben
einen erhöhten Fettbedarf, der je nach
Alter zwischen 35 und 40 Prozent
liegt. Hierzulande liegt die durchschnittliche Fettaufnahme weit über
dem empfohlenen Bedarf.
Fettzusammensetzung
Im Rahmen einer gesunden Ernährung spielt nicht nur die Fettzufuhr
eine Rolle. Vielmehr ist auch die richtige Gewichtung unterschiedlicher
Fettsäurearten von Bedeutung. Das
Verhältnis von ungesättigten zu
gesättigten Fettsäuren sollte etwa bei
2:1 liegen. Ungesättigte Fettsäuren
sind insbesondere in pflanzlichen Produkten wie zum Beispiel Olivenöl
enthalten, während die Fette tierischen Ursprungs hauptsächlich gesättigte Fettsäuren enthalten.
Fette mit einem hohen Gehalt an den
essenziellen Fettsäuren Linolsäure und
Alpha-Linolensäure sollten bevorzugt
werden. Täglich sollte man mit der
Nahrung zwischen 2 und 7 g Linolsäure sowie 0,8 bis 1,1 g Alpha-Linolensäure zu sich nehmen. Sonnenblumenöl,
Sojaöl oder Maiskeimöl enthalten viel
Linolsäure, in Walnussöl oder Rapsöl
ist viel Alpha-Linolensäure enthalten.
Fehlversorgung
Eine übermäßige Zufuhr von Fetten insbesondere von Fetten mit einem
hohen Anteil gesättigter Fettsäuren führt auf Dauer zu Übergewicht, da
das überschüssige Fett als Depotfett
im Körper eingelagert wird. Übergewicht kann vielfältige gesundheitliche
Folgen nach sich ziehen, wie:
- Schäden durch mechanische Überbelastung im Halte- und Bewegungsapparat
- verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
- lokale Ekzeme und Infektionen in
den Hautfalten
- psychische Probleme sowie Libidound Potenzstörungen
- ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl
von Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit
und Herzinfarkt, Gicht, Schlaganfall, Gallensteinleiden und andere
Gallenblasenerkrankungen.
Essenziellen Fettsäuren wird ein
Schutzeffekt für das arterielle Gefäßsystem zugeschrieben. Darüber
hinaus sollen sie einen positiven Einfluss auf das Hautbild bei chronischen
Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte oder der Neurodermitis haben.
Versteckte Fette
In den westlichen Industrieländern ist
die Fettzufuhr zu hoch: Mit mehr als
40 Prozent der Energiezufuhr der
durchschnittliche Gesamtfettzufuhr
liegt Österreich weit über dem empfohlenen Maximum von 30 Prozent.
Der Konsum fettreicher Nahrungsmittel sollte deshalb allgemein reduziert werden, wobei auch auf versteckte Fette zu achten ist.
Wer im Rahmen einer längerfristigen
Diät auf Fett verzichtet, läuft Gefahr,
zu wenig der essenziellen Fettsäuren
zu sich zu nehmen, welche der Körper
nicht selbst herstellen kann. Die Folge
davon können Hautveränderungen,
Wachstumsstörungen und eine erhöhte Infektanfälligkeit sein.
Fette in Nahrungsmitteln
Im Rahmen einer gesunden Ernährung sollte man Wert auf die Zufuhr
von ungesättigten Fettsäuren legen.
Ungesättigte Fettsäuren sind insbesondere in pflanzlichen Produkten
wie zum Beispiel Olivenöl, Rapsöl,
Distelöl oder Leinöl enthalten.
In Nahrungsmitteln, die tierische Fette enthalten, wie zum Beispiel Fleisch,
Schmalz, Talg, Milch und Butter, sind
dagegen kaum ungesättigte Fettsäuren zu finden.
Man sollte darauf achten, dass eine
ausreichende Menge an essenziellen
Fettsäuren wie Linolsäure und
Alpha-Linolensäure aufgenommen
wird, da der Körper diese benötigt,
aber nicht selbst produzieren kann.
Im Gegensatz zu sichtbaren Fetten,
wie zum Beispiel dem Fettrand an
einem Stück Fleisch, ist unsichtbares,
verstecktes Fett nicht mit bloßem
Auge zu erkennen.
Etwa 50 Prozent aller Fette, die wir
verzehren, sind versteckte Fette.
Zu Lebensmitteln, deren hoher Fettanteil nicht mit bloßem Auge zu erkennen ist, zählen:
- Wurst
- Käse und Milcherzeugnisse
- Gebäck und salzige Knabbereien
- Süßigkeiten wie Schokolade
- Viele Fertiggerichte, z.B. Tiefkühlpizza
- Panierte und frittierte Gerichte, z.B.
Pommes frites
Wer auf derartige versteckte Fette achtet und als Snack statt der Schokolade
den Apfel bevorzugt, hat schon eine
Menge getan, um die Fettzufuhr zu
reduzieren.
Fettverbrennung
Bei körperlicher Anstrengung wird zuerst die Energie aus Kohlenhydraten verbraucht, anschließend wird auch hier
Die vorgängig beschriebenen
Erkenntnisse waren die Grundlage für das - vor über 20 Jahren (von Univ. Doz. Dr. H. Kritz und
Dipl. Diätologin E. Apoloner)
entwickelte und von über 35.000
Patienten der Kuranstalt
Engelsbad der BVA Baden,
erfolgreiche Programm
EU-Fettpunktsystem
„6 Fettpunkte
täglich sind genug!“
Lesen Sie den Artikel auf Seite 35.
Versuchen Sie das empfohlene
Konzept und Sie werden erfolgreich Ihr Übergewicht bekämpfen.
auf die Energie aus den Fettdepots zurückgegriffen, allerdings geschieht dies
erst nach etwa 30 Minuten kontinuierlicher körperlicher Belastung.
Die Fettverbrennung wird dabei vor
allem bei leichteren Ausdauerbelastungen aktiviert, denn je intensiver
die sportliche Aktivität ist, desto
größer ist die Energiedeckung durch
die schneller verwertbaren Kohlenhydrate.
Für alle, die lästige Fettreserven durch
Sport loswerden wollen, gilt also:
Mindestens eine halbe Stunde bei
mäßiger Belastung ohne Unterbrechung trainieren, erst danach geht es
den Pölsterchen an den Kragen!
Tipps für den Umgang mit Fetten
- Nehmen Sie täglich nicht mehr als 60 Gramm Fett zu sich.
- Achten Sie auf versteckte Fette z.B. in Wurst, Käse, Gebäck, Knabberzeug
und Schokolade.
- Wählen Sie fettarme Zubereitungsarten z.B. im Backofen mit Backfolie, im
Römertopf, im Wok oder in spezialbeschichteten Pfannen.
- Zum Braten reicht oft ein kleiner Löffel Öl; verteilen Sie das Öl mit einem
Pinsel in der Pfanne.
- Dünsten Sie die Speisen, statt sie zu braten; wenn Sie etwas Wasser vor
dem Erhitzen hinzugeben, wird das Öl nicht zu heiß.
- Achten Sie darauf, Fette mit einem möglichst hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren zu verwenden; dies sind vor allen kaltgepresste Pflanzenöle wie Sonnenblumenkern-, Raps-, Sesam- oder Leinöl.
- Veredeln Sie die fettarm zubereiteten Speisen erst kurz vor dem Verzehr
mit einem Löffel dieser wertvollen Pflanzenöle, anstatt schon während der
Zubereitung viel Fett zuzugeben.
- Fettarme Alternativen zu Mayonnaise sind z.B. Joghurt, Hüttenkäse oder
saure Sahne.
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