Kolleginnen und Kollegen - Euer Streik ist notwendig und gerecht! 2150 € maximal für Lokführer und 1885 € brutto für Zugbegleiter, für ein drei Schichtsystem und Wochenendarbeit. Ein Leben im Dienste der Bahn. Privatleben und regelmäßige Termine haben hinten anzustehen oder finden nicht statt. Das ist ein Witz. Es sind die niedrigsten Löhne im europäischen Vergleich. Zum Beispiel, dass ein Lokführer 40 Jahre alt ist, zwei Kinder und 17 Jahre Berufserfahrung hat. Dann bekommt er im Durchschnitt 1.628 Euro netto. Mit Zulagen von 150 bis 300 Euro kommt er auf 1.778 bis 1.928 Euro. Mit Zulagen verdient man in der Schweiz im ähnlich gelagerten Fall 4.705 bis 4.985, in Spanien 3.140, den Niederlanden 2.425, Frankreich 2.770 und in Italien 2.300 Euro. Sicher, eine Forderung von 31 % klingt erst einmal hoch! Vor allem im Vergleich mit den bescheidenen Forderungen und Tarifabschlüssen anderer Gewerkschaften. Sieht man diese Forderung allerdings vor dem Hintergrund von zehn Jahren Lohnstagnation, so beläuft sich die Forderung auf ca. 3 % pro Jahr. Eine wirklich überzogene Forderung sieht anders aus. Geradezu zynisch wird es, wenn Bahnvorstandschef Mehdorn, bei einer Steigerung der Vorstandsgehälter innerhalb weniger Jahre um mehrere Hundert (> 200%) Prozent, eure Forderungen als „irrwitzig“ diffamiert. Hohe Gewinne auf der einen und niedrige Löhne und Gehälter auf der anderen Seite, sollen die Bahn für die Privatisierung attraktiv machen. Das darf nicht sein! Deshalb unterstützen wir die folgenden Aussagen vom „Metallertreff Stuttgart“ und wünschen euch für euren Kampf viel Erfolg. „Wir verurteilen, wenn Gewerkschaftsführer Euren Streik torpedieren und die Bahnprivatisierung unterstützen. Seit vielen Jahren ist die Gewerkschaftsbewegung in der Defensive und muss Reallohnverluste, Arbeitszeitverlängerung und den Abbau von sozialen Errungenschaften hinnehmen, weil gewerkschaftliche Kämpfe nicht hartnäckig als Erzwingungsstreiks geführt werden. Wir wünschen Euch viel Erfolg, Stehvermögen und Durchsetzungskraft. Dies würde allen Gewerkschaftern den Rücken stärken und sich auf die nächsten Kämpfe positiv auswirken. Wir verurteilen die Bahnprivatisierung wie auch die Angriffe auf das Streik- und Koalitionsrecht durch Bahnchef Mehdorn. Nur wer kämpft kann gewinnen! Gemeinsam sind wir stark!“