Demoaufruf - FB3

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Demonstration am 23.09.2006
Die Stadt gehört uns!
Wie wollen wir leben?
mit WTO-Spiel auf der Demo des zweiten Bremer
Sozialforums
Treffpunkt: 12 Uhr Schildstraße
Die Welthandelsorganisation (WTO) ist längst zu einem Symbol neoliberaler Globalisierung
geworden, aber auch zum Ansatzpunkt einer weltweiten Widerstandsbewegung gegen das
neoliberale Programm der Enteignung durch Privatisierung (z.B. öffentlicher
Dienstleistungen), des Abbaus sozialer Rechte, der fortgesetzten Ausbeutung der Länder des
globalen Südens etc. Die Proteste gegen die WTO-Ministerkonferenz in Seattle im Jahr 1999
standen am Beginn der globalisierungskritischen Bewegung. Die neoliberale Globalisierung,
meist als unausweichliches Naturphänomen dargestellt, war auf einmal nicht mehr das
aufgelöste Rätsel der Geschichte: „Wie wäre es, wenn wir diesmal versuchen zu gewinnen,
mit der Unterstützung der Millionen unzufriedener Menschen, die wissen, dass die
Globalisierung eine Bedrohung darstellt. Können wir nicht politisch gewinnen, indem wir
zeigen, dass wir die Mehrheit sind, die Entschlossensten, und dass eine andere Welt möglich
ist?“ (Susan George).
Die Zapatisten in Mexiko kämpfen für Selbstbestimmung der Menschen im globalen Süden,
„gegen Neoliberalismus und für Menschlichkeit“. Subcommandate Marcos (Zapatisten): „Es
ist nicht nötig, die Welt zu erobern. Es genügt, sie neu zu schaffen.“ Neues zu schaffen
erfordert Freiräume, die es zu erkämpfen und zu besetzen gilt. Der Verständigung darüber
fühlt sich das Weltsozialforum verpflichtet, ebenso wie das Bremer Sozialforum. Auch in
Bremen spüren wir die Auswirkungen der neoliberalen Globalisierung, z.B. durch:

die Privatisierung der Bremer Krankenhäuser (mit schlechteren Standards für Personal
und Kranke),

die Privatisierung von Bildung (Förderung der Privatuni IUB zulasten der Uni
Bremen, drohende Ausweitung der bisherigen Langzeit-Studiengebühren, Kürzungen
bei der Volkshochschule, Bildungs-GmbH),

drohender Verkauf der Gewoba-Wohnungsbaugesellschaft (mit der Konsequenz, dass
immer weniger erschwinglicher Wohnraum zur Verfügung steht).
Aber auch in Bremen wächst die Unzufriedenheit, und gleichzeitig aber auch die Lust, Neues
zu versuchen. Während der Demonstration am Samstag unter dem Motto „Die Stadt gehört
uns!“ sollen die Anliegen der TeilnehmerInnen des Sozialforums in ihrer Vielgestaltigkeit
bunt (Transparente, Verkleidung...), laut (Musikgruppen) und phantasiereich auf die Straße
getragen werden.
Beteiligt Euch zahlreich an der Demonstration und dem im Rahmen der Demo stattfindenden
WTO-Poly (organisiert von der BUND-Jugend Berlin)! Für eine andere Welt und ein anderes
Bremen!
am 23.08.2006,
12 Uhr Beginn Lagerhaus, Schildstr.
WTOPoly-Spiel der Bund-Jugend
auf der Demonstration des zweiten Bremer Sozialforums
Im WTOPoly-Spiel geht es um die Machtverhältnisse der Industrienationen und deren
Auswirkungen auf die Welt. Konzerne sind die Spielfiguren. Sie kaufen das Wasserwerk,
Patente auf Leben.... Bei LOS werden die Gewinne vom schönen Ausverkauf der Welt
ausgeschüttet. Das Spiel wird von den Wirtschaftsministern der reichen Industrieländer
beaufsichtigt. Wer nicht mitspielen darf: die Entwicklungsländer, Hartzempfänger,
Globalisierungskritiker. Sie sitzen in der Globalisierungsfalle.
Doch die Menschen am Rande befreien die Menschen in der Globalisierungsfalle, und
gemeinsam erschaffen wir eine andere Welt ... (www.wtopoly.de)
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