Pressegespräch am 12. Oktober 2005 „Konsument“-Fonds-Info: Das Analyseverfahren Die Kandidaten Der Fondsdauertest bewertet alle in Österreich zugelassenen Fonds, die älter als fünf Jahre sind. Neben den Fonds österreichischer Fondsgesellschaften werden sämtliche ausländische Fonds, die in Österreich zum Vertrieb zugelassen sind, analysiert. Die Einteilung der Fonds erfolgt nach ihren Anlageschwerpunkten. Die Bewertung Die Bewertung des Investmentfonds setzt sich aus der Wertentwicklung des Fonds und seiner Stabilität zusammen. Beurteilt wird die Wertentwicklung des Fonds für jeden einzelnen Monat im Vergleich zur durchschnittlichen Wertentwicklung aller untersuchten Produkte in der entsprechenden Fondsgruppe. „Die relative Wertentwicklung ist wichtig, weil davon auszugehen ist, dass die absolute Performance in der Regel stärker von der allgemeinen Marktentwicklung beeinflusst wird als von der Leistung des Fondsmanagers“, erklärt „Konsument“-Fondsexpertin Beate Sucher. Eine hohe Bewertung bedeutet, dass das Management den Fondsgruppendurchschnitt in der Vergangenheit regelmäßig geschlagen hat. Allerdings reicht eine positive Performance alleine für eine gute Bewertung nicht aus, sie muss auch kontinuierlich erzielt worden sein. Daher fließt auch die Stabilität der Wertentwicklung in die Bewertung mit ein. Beim Kriterium Stabilität wird untersucht, in wie vielen Monaten des Beobachtungszeitraumes von 60 Monaten der Fonds besser abgeschnitten hat als der Durchschnitt im entsprechenden Marktsegment. Aber: Die Bewertung für die Stabilität kann das gesamte Testergebnis nur verschlechtern, nicht jedoch verbessern. Die Wertentwicklung geht mit 75, die Stabilität mit 25 Prozent in die Bewertung ein. Die maximal zu erreichende Punktezahl beträgt 100. Der Fondsgruppendurchschnitt liegt immer bei 50 Punkten. Die Güteklassen Basierend auf der Punkteanzahl des „Konsument“-Testurteils werden die Fonds in vier Güteklassen eingeteilt: mehr als 60 Punkte: zwischen 55 und 59,9 Punkten: zwischen 45 und 54,9 Punkten: weniger als 45 Punkte: stark überdurchschnittlicher Fonds überdurchschnittlicher Fonds durchschnittlicher Fonds unterdurchschnittlicher Fonds Fonds, die mehr als 55 Punkte aufweisen, haben nicht nur eine einmalige Spitzenleistung hingelegt, sondern insgesamt stabile Form bewiesen. Chance-Risiko-Klasse Jeder Fonds wird einer Chance-Risiko-Klasse zugeteilt. Die Zuordnung hängt davon ab, wie groß die Verlustwahrscheinlichkeit binnen eines Jahres ist. Bei Fonds der Klasse 1 besteht mit hoher Wahrscheinlichkeit (99,5 Prozent) ein Verlustrisiko von höchstens 2,5 Prozent des Anlagebetrages innerhalb eines Jahres. Klasse 10 hingegen bedeutet, dass man in einem Jahr eventuell mehr als 60 Prozent Verlust einstecken muss. Chance-Risiko-Klasse Verlustrisiko in Prozent des Anlagebetrages 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 2,5 5 7,5 10 20 30 40 50 60 > 60 Aktienfonds liegen in den Chance-Risiko-Klassen zwischen 6 und 10. Etwas geringer ist die Schwankungsbreite bei „Aktienfonds Europa“, dieses Marktsegment weist Risikoklassen zwischen 7 und 8 auf. Mischfonds mit defensiver Ausrichtung (sie investieren eher in Anleihen als in Aktien) liegen in den Risikoklassen 2 bis 5. Die geringste Risikoklasse weisen einige Euro-Rentenfonds mit kurzen Laufzeiten, EuroGeldmarktfonds sowie Immobilienfonds auf. Für die Gruppenzuteilung relevant sind die Risikoklassen vor allem bei Mischfonds, auf deren Basis die Zuordnung zur jeweiligen Fondsgruppe erfolgt: defensiv, ausgewogen und offensiv. Kommt es zu einem Wechsel der Risikoklasse, kann sich auch die Fondsgruppe ändern. Risikoklasse höher als 6: Risikoklasse 6: Risikoklasse geringer als 6: offensiv ausgewogen defensiv Indizes Um die Qualität der Fonds besser einordnen zu können, informiert die „Konsument“-FondsInfo auch über die wichtigsten Indizes der jeweiligen Märkte. Anleger, die sich für Indexprodukte interessieren, können so indexnahe Anlagestrategien mit den Erfolgsaussichten aktiv gemanagter Fonds vergleichen. 2