Am Freitagmorgen, den 25

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Am Freitagmorgen, den 25.März, sind wir 14 „Italiener“ bester Laune mit dem
Bayernticket nach München gefahren, wo uns bereits Jacqueline, eine unserer
Ehemaligen, erwartete und uns flotten Schrittes über den Viktualienmarkt, den
Marienplatz und den Englischen Garten führte. Dies sollte nur ein Vorgeschmack all der
Fußmärsche sein, die uns auf unserer Reise noch erwarteten.
Um 17.00 fuhr der Bus vor dem Hauptbahnhof nach Bozen ab. Um 21.30 standen wir
bereits vor einer modernen Jugendherberge mit ansprechend eingerichteten Zimmern,
sympathischen, hilfsbereiten Angestellten und einer gut ausgestatteten Küche, in der
wir sofort unser erstes gemeinsames Abendessen zubereiteten: „Spaghetti aglio e olio“.
Am darauf folgenden Morgen, nach einem unerwartet üppigen, leckeren Frühstück (ein
weiterer Pluspunkt für die Jugendherberge), machten wir uns einen ersten Eindruck von
der Stadt Bozen, die sehr geschichtsträchtig und voller schöner Gebäude ist, die von
einer reichen Vergangenheit zeugen; an den vielen wunderschönen Geschäften sieht
man den heutigen Wohlstand. Bozen ist ein idealer Ort um Italienisch zu lernen und zu
vertiefen, da alles zweisprachig angeschrieben ist. Beim Besuch des archäologischen
Museums Südtirols tauchten wir dann in die Welt des Ötzi ein – eine sehr lehrreiche und
nachhaltige Erfahrung. Zum Schluss waren wir dennoch froh, den „Mann aus dem
Schnee“ seinem Schicksal überlassen zu dürfen und stattdessen die Düfte, das
reichhaltige Angebot und die Farbenpracht des Wochenmarktes genießen zu können,
von dem bereits Goethe auf seiner Reise nach Italien in den höchsten Tönen geschwärmt
hatte. Nach einem kleinen Sonnenbad nutzten wir das gute Wetter, um nach Oberbozen
zu fahren und von dort aus ein prachtvolles Panorama zu bestaunen. Im Gegensatz zur
im Tal liegenden Stadt Bozen, in der überwiegend Italienisch gesprochen wird, spricht
man dort Tirolerisch - eine Sprache, die wir alle ein bisschen schwer verständlich
fanden; lediglich Frau Winter konnte sich dafür begeistern, weil sie sich an ihren
eigenen Dialekt erinnert fühlte.
Am späteren Nachmittag sind wir wieder nach Bozen hinunter gefahren und haben uns
dem Shopping hingegeben. Angesichts so manch schwindelerregender Preise blieb es
meist doch nur beim „Window-Shoppen“. Wir genossen es jedoch sehr, die italienische
Mode und Eleganz bewundern zu können, ganz zu schweigen von „Intimissimi“, das
nicht nur Cindys Lieblingsgeschäft ist.
Es ist allgemein bekannt, dass den Italienern in der Küche so schnell keiner was
vormacht. Unsere Lehrerinnen kamen mit prall gefüllten Taschen voller Gemüse, Pasta,
gutem Tiroler Speck und feinem Prosciutto aus dem Supermercato zurück, und im Nu
bereiteten wir in der Küche der Jugendherberge ein leckeres Abendessen zu - mit einem
Spritz als Aperitif, wie es sich gehört. Solltet Ihr nicht wissen, was das ist, dann seid ihr
nicht „in.“
Nach der Umstellung auf die Sommerzeit haben wir uns am Sonntagmorgen auf den Weg
nach Trento, der Provinzhauptstadt, gemacht. Dort führte uns eine sympathische und
kompetente Reiseführerin mehr als 3 Stunden in die Geschichte dieser wunderschönen
Stadt ein; sie erzählte uns von den bedeutendsten Ereignissen in der Stadtgeschichte,
dem Einfluss der Römer, Napoleons, der Habsburger und dem berühmten Konzil. Wohlgemerkt sprach sie ausschließlich Italienisch, denn Frau Rettaroli hätte ja auch keine
andere Sprache zugelassen. Zufrieden, aber erschöpft von der langen Führung, gönnten
wir uns ein leckeres Eis, um wieder Energie zu tanken. Leider war dies schon unser
letzter Abend in Italien. Wir beschlossen, ihn in einer Pizzeria ausklingen zu lassen, wo
wir uns in fröhlicher Runde über dies und jenes unterhielten.
Die Region Trentino - Alto Adige ist eine autonome Region, d. h. ein Großteil ihres
Steueraufkommens fließt wieder an sie zurück, wodurch man natürlich mehr ins
Gemeinwohl investieren kann. Selbst heute lässt sich der germanische Einfluss nicht
leugnen. Dies zeigt sich unter anderem auch in der Mobilcard, mit der man zum Preis
von nur 13 Euro drei Tage lang mit sämtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln in der
gesamten Region unterwegs sein kann; dadurch konnten wir am Montagvormittag auch
noch nach Meran reisen. Vor lauter Eile hätten wir dabei fast Johannes in Bozen
zurückgelassen, dabei ist er eigentlich nicht zu übersehen; er ist jedoch keiner, der leicht
verzagt, und Dank seiner langen Beine hat er uns schnell wieder gefunden.
Meran ist aufgrund seiner wunderschönen Parkanlagen, seiner lieblichen Umgebung
und seines guten Klimas ein attraktives Urlaubsziel und vor allem bei deutschsprachigen
Touristen sehr beliebt. In der Tat spürt man hier wenig italienische Atmosphäre.
Die Zeit verflog im Nu und um 14.30 Uhr stiegen wir müde, aber glücklich, bereichert
durch viele schöne Erfahrungen, in den Zug nach München, in dem eine Gruppe von
Abiturienten aus Bologna für allgemeine Erheiterung sorgte. Als sie hörten, wo wir
gewesen waren, riefen sie „Da wart ihr aber nicht in Italien!“ Wir hingegen waren froh,
zumindest einen Fuß auf italienischen Boden gesetzt zu haben.
Diese viertägige Reise hat in jedem Falle unsere Reiselust geweckt, sodass wir nun
bereits den nächsten längeren Ausflug nach Italien planen.
Die Schüler und Ehemaligen der BFS Italienisch
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