pv_information_25_2010

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1.September 2010
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Die digitalen Videoformate der Fotokameras
pv 25/2010
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Die meisten Digitalkameras und Fotohandys können jetzt auch filmen.
Viele davon sogar im hochauflösenden Full-HD-Modus. Allerdings ist es
schwer, bei der Vielfalt unterschiedlicher Aufzeichnungsformate, den
Überblick zu bewahren und herauszufinden, welches Format sich für
welche Anwendung empfiehlt.
Seit Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts können
Digitalkameras auch digitale Bewegtbilder aufnehmen. Waren es
zunächst nur die digitalen Kompaktkameras und Fotohandys, die mit
einer zusätzlichen Videofunktion aufwarten konnten, so können nun
auch immer mehr SLR-Kameras filmen. Allerdings nicht immer mit dem
gleichen Komfort und in der gleichen Qualität. Neben Sensor,
Prozessor, Wechselobjektiv und Audiofunktionalität spielt auch das zur
Verfügung stehende Videoaufzeichnungsformat eine wichtige Rolle.
Aber
auch
Qualitätsparameter
wie
Auflösung,
Bildrate
oder
Kompressionsstärke machen dabei den entscheidenden Unterschied.
Ob Foto oder Laufbild, in der Regel werden, abgesehen von der RAWDatenaufzeichnung, alle Bilddateien mehr oder weniger verlustbehaftet
komprimiert, um Speicherplatz zu sparen. Das ist bei Videodateien, die
sehr viel größer sind, noch komplexer und wichtiger als bei Fotos.
Digitale Videoformate
Mit der zunehmenden Verbreitung der HD-Flachbildfernseher wuchs
auch der Anspruch der Verbraucher an die Videobildqualität ihrer
Camcorder und Fotokameras. Schließlich wollten sie die hohe
Abbildungs-Leistung ihrer Full-HD-Fernseher auch bei der Vorführung
der privaten Foto- und Videoaufnahmen genießen. Videofunktionen für
die HD- und Full-HD-Filmaufzeichnung wurden mehr und mehr
nachgefragt und sind inzwischen fast schon Standard. Doch machen
die Kürzel HD (High Definition) und Full HD nur eine begrenzte
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Aussage über die zu erwartende Bildqualität. Diese betrifft einzig und
allein die Auflösung. Während HD-fähige Kameras Videos mit einer
Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten liefern, erfüllen Full-HDAufzeichnungsgeräte
die
vollen
HDTV-Anforderungen
mit
einer
Auflösung von 1.980 x 1.080 im Seitenverhältnis von 16:9. Auf letztere
Auflösung macht manchmal auch das Kürzel 1080p aufmerksam. Ein
ruckelfreies Videoerlebnis hängt aber auch von der Anzahl der
Einzelbilder ab, die pro Sekunde erfasst und wiedergegeben werden
können. Standard sind hier 24 bis 30 Bilder pro Sekunde.
Damit die Bilddateien, seien es nun Fotos oder Videos von Geräten
oder den dort installierten Programmen erkannt, gelesen, geöffnet,
bearbeitet und wieder gespeichert werden können, müssen sie
bestimmten Regeln, sprich Standards beziehungsweise Formaten
entsprechen. Diese Formate sind für Videos sehr viel komplexer, da sie
nicht nur eine riesige Menge Bilder, sondern zudem auch Audio- und
die sogenannten Metadaten, also die Informationen zu den Bildern,
enthalten müssen.
Containerformate
Dateiformate, in denen unterschiedliche Dateiarten zusammengefasst
werden, wie es zum Teil bei Videoformaten der Fall ist, werden als
Containerformate bezeichnet. Meist enthalten diese „Behälter“ die
Regeln, nach denen die unterschiedlichen Dateien in ihnen abgelegt
und gelesen werden können. Diese Daten wurden nach verschiedenen
Codecs codiert. Als Codec werden die Verfahren bezeichnet, nach
denen Daten codiert werden. Die Video-Containerformate enthalten
also Video- und Audio-Codecs. Zu den in Fotokameras am häufigsten
eingesetzten Video-Containerformaten zählt AVI. Das Kürzel steht für
Audio Video Interleave. Das Video-Containerformat wurde von
Microsoft entwickelt und kann Video und Audio miteinander „verwoben“
abspielen. Der AVI-Container kann unterschiedlich codierte Video- oder
Audiodateien enthalten.
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Vorbild für AVI war das von Apple entwickelte Quicktime Programm,
das ebenfalls in vielen Fotokameras eingesetzt wird. Quicktime Movie
(MOV) unterstützt ebenfalls zahlreiche Video- sowie Audio-Codecs und
-Formate, wie beispielsweise das H.264 Videoformat und Linear PCM
Audio-Dateien.
Zu den jüngeren Videoformaten zählt der AVCHD (Advanced Video
Codec
High
Definition)
Standard.
Er
wurde
entwickelt,
um
hochauflösende digitale Videofilme nicht mehr nur auf Band speichern
zu können. Seit Anfang des Jahres gibt es zusätzlich das AVCHD Lite
Format, das Videoauflösungen bis zu maximal 720 Zeilen unterstützt,
während AVCHD auch Full HD mit 1.080 Linien verarbeiten kann. Als
Codecs für die Komprimierung unterstützen AVCHD und AVCHD Lite
Linear PCM beziehungsweise Dolby Digital für Audiodaten und MPEG4 beziehungsweise AVC/H.264.
Da die Herstellerangaben zu Videoformaten oft nur die Container
betreffen, ist es manchmal schwierig herauszufinden, welche Codecs
ein Videoformat für Bild und Ton verwendet. Wesentlich für eine
Qualitätseinschätzung für Nichtprofis bleiben daher die Angaben für die
Auflösung und die Bildfrequenz.
pv
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