Grußwort beim 4. Germeringer Unternehmertreff am 28.10.2009 (es gilt das gesprochene Wort) Sehr geehrter Herr Vorstandsvorsitzender Müller, Herr Bader, Herr Vorsitzender Biffar, Herr Referent Metz, sehr geehrte Germeringer Unternehmerinnen und Unternehmer, verehrte Damen und Herren, ich grüße Sie beim 4. Germeringer Unternehmertreff und danke für die Einladung. Mein Dank gilt Herrn Vorstandvorsitzenden Müller für die Gastfreundschaft der Volksbank-Raiffeisenbank und Herrn Bader für seine einführenden Worte. Mein Dank gebührt natürlich ebenfalls dem Germeringer Gewerbeverband, der den heutigen Event organisiert und hierzu eingeladen hat. Namentlich und stellvertretend für alle Aktiven nenne ich den Vorsitzenden, Herrn Biffar. „Die Wirtschaft ist unser Schicksal“. Meine Damen und Herren, diejenigen von Ihnen, die auch beim Wirtschaftsempfang anwesend waren, erinnern sich, dass ich damals mein Grußwort auch mit diesem Zitat eingeleitet habe. Ich tue es wieder. Aber nicht deswegen, weil mir nichts anderes einfällt, sondern weil ich meine, dass es noch mehr auf den Nägeln brennt als im letzten Jahr. „Die Wirtschaft ist unser Schicksal“ - Diesen lapidaren Satz hat vor fast 90 Jahren, mitten in der Weimarer Republik, der damalige Außenminister Rathenau in die Welt gesetzt. Wer bezweifelt, dass dieser Satz heute genauso gilt wie damals. Ich würde sogar sagen, angesichts der jüngsten Entwicklungen weltweit und hierzulande, gilt der Satz mehr als je zuvor. Mit Argusaugen müssen Staat und Gesellschaft darauf achten, dass die Wirtschaft eines Landes in Ordnung ist und dass die Wirtschaft floriert, wächst und gedeiht. Natürlich kann und will sich kein Land leisten, dass der kulturelle Bereich Schiffbruch erleidet oder dass das soziale System oder die Umwelt an die Wand gefahren werden. Aber bei der Wirtschaft geht es immer ans Eingemachte. Da tragen nicht nur, aber auf jeden Fall in ganz hohem Maße die Unternehmer höchste Verantwortung. Ihre Tätigkeit ist niemals Privatsache, von ihren Entscheidungen hängen Wohl und Wehe vieler Menschen ab, oft sogar tausender, wie wir in den letzten Tagen gesehen haben. Ich weiß wie Sie, dass das Versagen einzelner, deren Fehlentscheidungen, oft pauschal auf alle übertragen wird. Dabei wird übersehen, dass die meisten Unternehmer ihrer Verantwortung in höchstem Maße gerecht werden. Dafür sind Sie, sehr geehrte Germeringer Unternehmer und Unternehmerinnen, ein hervorragendes Beispiel. Ihre Arbeit, Ihre Aktivitäten schaffen Arbeitsplätze, Wohlstand hier in Germering, helfen dabei, unsere Infrastruktur auszubauen und zu erhalten. So sorgen auch Sie in hohem Maße für ganz viel Lebensqualität in unserer 1 Heimatstadt. Dafür gebührt Ihnen Dank und Anerkennung. Das sage ich im eigenen Namen und im Namen aller Bürger und Bürgerinnen von Germering. Der große Zuspruch zur heutigen Veranstaltung zeigt mir, dass die Germeringer Wirtschaft lebt, Viele an wirtschaftspolitischen Themen interessiert sind und wir in Germering die Chance haben, trotz Wirtschafts- und Finanzkrise – deren Auswirkungen den städtischen Haushalt erst 2010/2011 massiv treffen wird gemeinsam etwas zu bewegen und stetig besser zu werden. Gemeinsam bedeutet für mich, eine gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Politik/ Stadtrat, Gewerbeverband und jedem einzelnen Unternehmen. Mir persönlich und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung, ist es ein besonderes Anliegen, dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen - sofern von der Stadt beeinflussbar - stetig überprüft werden und – wo erforderlich – noch verbessert werden. Ihre Anregungen nehmen wir gerne auf. Dass sich die Zusammenarbeit auszahlt, zeigen die Projekte, die wir seit Mitte 2008 gemeinsam angestoßen haben und die teilweise bereits erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Lassen Sie mich hier einige Schlaglichter nennen: Online-Brachenbuch So hat beispielsweise der Gewerbeverband im Laufe des Jahres mit städtischer Unterstützung das „Germeringer Online-Branchenbuch“ einrichten können. Unter www.branchen-germering.de haben nun alle Interessierten die Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert über die örtlichen Betriebe, deren Leistungen und Angebote zu informieren. Gefreut hat mich besonders, dass der Gewerbeverband mit der Ausführung zwei Germeringer Unternehmen beauftragen konnte. Neben den üblichen Verbraucherinformationen wie beispielsweise Öffnungszeiten, sehen Sie im Online-Branchenbuch zum Beispiel auch, welche Betriebe Ausbildungsbetriebe sind und wo ein barrierefreier Zugang, beispielsweise bei Restaurants, besteht. Für mich ist das Online-Branchenbuch ein Musterbeispiel dafür, dass durch die gemeinsame Zusammenarbeit von Stadt, Politik, Gewerbeverband und Germeringer Unternehmen gute Ergebnisse erzielt werden können. Von der ersten Idee, über die Planung bis hin zur Realisierung vergingen hier nur wenige Monate. Das kann man nur schaffen, wenn alle an einem Strang ziehen. Deshalb gebührt an dieser Stelle Herrn Biffar und Herrn Lange, dem Geschäftsführer der assley GmbH und abravo Call Center GmbH, sowie allen weiteren Beteiligten mein ausdrücklicher Dank! Stadtentwicklungsprozess Ebenfalls eine gute Zusammenarbeit ist erforderlich beim derzeit im Gange befindlichen Stadtentwicklungsprozess. Dieser Prozess setzt auf eine umfassende Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern und soll richtungweisend sein für die städteplanerische und städtebauliche Entwicklung Germerings in den kommenden ca. 20 Jahren. Es freut mich, dass es uns gelungen ist, auch Wirtschaftsthemen in den Mittelpunkt der Überlegungen zu stellen. So lauten beispielsweise zwei der insgesamt acht Handlungsfelder, die im Prozess von interessierten Bürgerinnen und Bürgern, aber auch von Fachleuten beackert werden: 1. Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie und 2. Gewerbeentwicklung 2 Einige von Ihnen waren ja auch beteiligt, als es im Juni und Juli in den sog. Zukunftskonferenzen, zwei eineinhalbtägigen Klausuren, darum ging, Ideen, Vorschläge und Maßnahmen zu entwickeln. Sie sehen, auch hier kam es also auf eine gute Zusammenarbeit aller Akteure an. Derzeit laufen noch bis zum 13. November die sog. Leitbildwochen. Hier haben Sie die Gelegenheit, entweder über das auf der Homepage der Stadt Germering eingerichtete Internetforum oder im Rathausfoyer Ihre Meinung zu den bisher erarbeiteten Ergebnissen abzugeben. Gewünscht sind Kommentare und Meinungen aber auch Projektvorschläge, wie die Ziele umgesetzt werden könnten. Denn wenn im Dezember das Leitbild beschlossen werden wird, soll mit der Arbeit am Handlungsprogramm 2010/2011 begonnen werden. Aufgrund der besonderen Bedeutung wird das Projekt „Stadtmitte“ aus dem laufenden Stadtentwicklungsprozess ausgegliedert und wird einer separaten Betrachtung unterzogen werden. Einzelhandelsanalyse Ebenfalls im Zusammenhang mit dem Stadtentwicklungskonzept steht die in der ersten Jahreshälfte 2009 durchgeführte Einzelhandelsanalyse. Das Büro Dr. Heider aus Augsburg hatte die Situation des Germeringer Einzelhandels genau erfasst und durchleuchtet. Schwächen wurden benannt, aber auch Chancen für die zukünftige Entwicklung aufgezeigt. Das erarbeitete Papier war Grundlage für die Diskussion zum Handlungsfeld „Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie“ innerhalb der Zukunftskonferenzen und wird die Grundlage für alle weiteren Überlegungen in diesem Bereich bilden. Ich werde dem Stadtrat vorschlagen, auf der Basis der Ergebnisse des Stadtentwicklungsprozesses auch noch ein Einzelhandelsgutachten auf den Weg zu bringen, das konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation des Germeringer Einzelhandels liefern soll. Round-Table des Gewerbeverbandes Ein weiteres gutes Beispiel für eine konstruktive und fruchtbare Zusammenarbeit bietet der Round-Table des Gewerbeverbandes. In ungezwungenem Rahmen treffen sich hier mittlerweile mehrmals pro Jahr Akteure des Germeringer Wirtschaftslebens, um darüber zu diskutieren, wie in Germering ein wirtschaftsfreundliches Klima erzeugt werden kann. Neben Mitgliedern des Gewerbeverbandes, Vertretern der Stadtverwaltung sind auch regelmäßig Stadtratsmitglieder mit von der Partie. Auch in diesem Kreise wurden schon einige Projekte initiiert, die die Germeringer Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und Germering insgesamt zukunftsfähiger machen werden. Ich greife ein Projekt heraus, dessen Realisierung meines Erachtens eine besondere Innovation bedeuten würde: Aufgrund der Diskussionen beim Round-Table haben die im Stadtrat zuständige Referentin für Kindergärten, Horte und Sozialarbeit, Eike Höppner, und der für das Gewerbe zuständige Referent, Albert Metz, unlängst den Antrag an den Stadtrat gestellt, zukünftig auch für die Kinder der bei Germeringer Unternehmen Beschäftigten, die nicht in Germering wohnen, Plätze in den Germeringer Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen. In der letzten Sitzung des Sozialausschusses am vergangenen Donnerstag wurde das Thema bereits behandelt. Der Ausschuss hat das vorgelegten Konzept als positiv bewertet und dem Stadtrat die Zustimmung empfohlen. Ich würde mich freuen und hoffe sehr, dass wir dieses Ziel in naher Zukunft schrittweise realisieren können, da es die Arbeitsplätze innerhalb Germerings für junge Menschen, junge Familien natürlich 3 noch einmal deutlich attraktiver machen und den Wirtschaftsstandort Germering insgesamt weiter aufwerten würde. Wie eingangs bereits erwähnt, bin ich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung sehr daran interessiert, das Wirtschaftsklima innerhalb Germerings weiter zu verbessern. Neben den regelmäßigen Firmenbesuchen, die ich gemeinsam mit der für Wirtschaftsangelegenheiten zuständigen Petra Tech durchführe, betreiben wir eine Reihe von Aktivitäten, die zur Ansiedlung neuer Unternehmen führen sollen, aber auch der Bestandspflege dienen. Nach dem Erfolg des im Jahre 2009 erstmalig durchgeführten Wirtschaftsempfanges, werden wird diesen am 24. März 2010 erneut auflegen. Eine Einladung zum Wirtschaftsempfang 2010 wird Ihnen rechtzeitig vor der Veranstaltung zugehen. Derzeit sind wir ebenfalls dabei unseren städtischen Internetauftritt, der zwischenzeitlich doch in die Jahre gekommen war, einem kompletten Relaunch und einem Redesign zu unterziehen. Den entsprechenden Auftrag konnten wir vor einigen Wochen an das Büro FDI (fabrique d´images ebusiness, Kempten) vergeben. Mit der Arbeit am neuen Konzept wurde letzte Woche begonnen. Ich rechne damit, dass wir in der ersten Jahreshälfte 2010 unsere neue Homepage der Öffentlichkeit vorstellen können. Bei der Überarbeitung werden wir natürlich auch darauf achten, dass das Thema Wirtschaft im Sinne eines optimierten Stadt- und Standortmarketings eine exklusivere Präsentation erfährt, als dies bisher der Fall war. Auch prüfen wir, die städtische Datenbank, die die leerstehenden Germeringer Gewerbeflächen enthält, zukünftig ins Netz zu stellen, so dass sich Interessierte zukünftig noch einfacher und schneller über zur Verfügung stehende Gewerbeflächen informieren können. Apropos Stadt- und Standortmarketing: Unsere hervorragende Infrastruktur garantiert ideale Standortbedingungen für Unternehmen: Die beiden S-Bahnhöfe und die Anbindungen an die A96 und A99 verbinden Germering auf dem schnellsten Wege mit der angrenzenden Landeshauptstadt München und damit auch u. a. mit dem internationalen Flughafen, den Hochschulen, dem Umland und dem gesamten Süddeutschen Raum. Der öffentliche Personennahverkehr innerhalb Germerings ist bereits gut ausgebaut und wird zukünftig sicherlich noch optimiert werden können. Auch der im Landesvergleich niedrige und vor allem seit Jahren stabile und somit verlässliche Gewerbesteuerhebesatz von 330 v. H. macht uns für Unternehmen interessant. Aber neben diesen harten Fakten, punktet die Stadt Germering insbesondere durch die sog. weichen Standortfaktoren. Ich kann mit Stolz behaupten, die sozialen Einrichtungen, die Kinderbetreuungsmöglichkeiten, die Schullandschaft und auch die Angebote für Seniorinnen und Senioren suchen innerhalb des Landkreises FFB, ja vielleicht sogar innerhalb Oberbayerns ihres Gleichen. Durch die über Jahrzehnte in diesem Bereich gewachsene Kompetenz ist Germering zu einem interessanten und attraktiven Wohnort und Lebensraum geworden. 4 Aber diese Vorzüge müssen auch beworben werden – für Sie als Unternehmer eine Selbstverständlichkeit. Ich werde daher dem Stadtrat vorschlagen, im nächsten Jahr eine Imagebroschüre Wirtschaft herauszugeben. Auch von Bedeutung für Germeringer Unternehmen ist sicherlich das Thema Breitbandversorgung. Es wird immer wichtiger, höhere Übertragungsraten zu bekommen und eine schnelle Internetverbindung zu haben, um beispielsweise Videokonferenzen durchführen zu können. Die Stadt Germering beteiligt sich derzeit deshalb an einer landkreisweiten Breitbandinitiative. Hier haben sich alle 23 Landkreiskommunen zusammen geschlossen, um ein flächendeckendes landkreisweites Breitbandkataster erstellen zu lassen und eine Machbarkeitsstudie, die anschließend aufzeigen wird, wo eventuell noch Handlungsbedarf besteht und wie dieser ggf. realisiert werden kann. In Germering sind wir, was die Breitbandversorgung betrifft, im Vergleich zu anderen Kommunen derzeit sicher relativ gut ausgestattet. Die Beteiligung ist aber dennoch äußerst sinnvoll, da wir u. a. erfahren werden, wie wir uns verhalten müssen, um auch mit der zukünftigen technischen Entwicklung standhalten zu können. Die Beteiligung an der Initiative bietet darüber hinaus einen weiteren Mehrwert, da das Breitbandkataster anschließend in digitaler Form zur Verfügung stehen wird und wir hiermit – auch auf unserer neuen Homepage – aktiv im Sinne eines Stadt- und Standortmarketings werben können. Sie sehen, es wurde bereits Einiges auf den Weg gebracht, um in Germering die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu verbessern. Tragende Säule eines wirtschaftsfreundlichen Klimas ist und wird in Germering immer der Mittelstand sein. Unsere lokale Wirtschaft ist geprägt vom Mittelstand, der in der Vergangenheit, auch in Krisen, immer ein Garant für Stabilität – war. Ich bin zuversichtlich, dass dies auch weiterhin so bleiben wird, da Sie sehr geehrte Damen und Herren, junge Menschen ausbilden, sich in vorbildlicher Weise im sozialen, kulturellen und sportlichen Leben unserer Stadt immer wieder als Sponsor engagieren, durch die Gewerbesteuer dazu beitragen, dass die Stadt für alle Bürgerinnen und Bürger eine hervorragende Infrastruktur vorhalten und sich ändernden Bedürfnissen anpassen kann und last but not least für Arbeitsplätze in Germering sorgen. Für Ihren Beitrag hierzu und Ihre Arbeit, danke ich Ihnen. Ich wünsche uns allen gute Gespräche, ein ersprießliches Zusammensein und eine gute Stimmung beim 4. Unternehmertreff in Germering. 5