Digitale Detektorsysteme für die Projektionsradiographie Viele verschiedene Detektortypen für digitale Projektionsradiographieaufnahmen sind heute auf dem Markt. Welche davon für den einzelnen Radiologen bzw. die einzelne Klinik sinnvoll sind, hängt sehr stark von den gewünschten Einsatzgebieten ab. Im Folgenden werden die physikalisch- technischen Grundlagen der wichtigsten Detektortypen ebenso beschrieben wie ihre Vor- und Nachteile, sowie die sich hieraus ergebenden Einsatzmöglichkeiten. Dabei wird immer wieder der Begriff der Quanteneffizienz verwendet. Diese bezeichnet die Fähigkeit, einfallende Röntgenquanten in Signal umzusetzen, wobei der Einfachheit halber ein Signal angenommen wird, das eines ist, was nur durch das Quantenrauschen (siehe Kapitel über die Grundlagen der Röntgenbildgebung) moduliert ist, aber keine sonstige Modulation aufweist. Damit ist die Quanteneffizienz ein theoretischer Wert, der praktisch der DQE (siehe Kapitel 15) bei der Ortsfrequenz Null entspricht. 19.1 Digitales Röntgenfernsehen Das digitale Röntgenfernsehen bzw. die digitale Röntgendurchleuchtung, auch als digitales Röntgenbildverstärkersystem bezeichnet, beruht auf dem gleichen Prinzip wie ein analoges Bildverstärkersystem (siehe Kapitel 23). Dabei wird aber das Videosignal im Nachhinein per Analog- Digital- Wandlung (AD- Wandler) digitalisiert, und so entsteht eine digitale Projektionsradiographiedetektoreinheit. Die Eigenschaften dieser Systeme gleichen denen, die die analogen Bildverstärkersysteme haben, allerdings ist die mit physikalischen Methoden gemessene Bildqualität eher noch ein wenig geringer, weil beim Prozess der Digitalisierung im Prinzip Information verloren geht. Dafür lassen sich die Vorteile der digitalen Bildverarbeitung, -weitergabe und -speicherung nutzen. Moderne Systeme arbeiten nicht mehr mit digitalisierten, primär analog aufgenommenen Videosignalen, sondern es werden anstelle der Videokameras direkt CCD- Kameras [1] eingesetzt, die das Bild in der Ebene der Szintillatorschicht selbst digital photographieren (siehe Abb. 19.1). Dabei lassen sich durch das Wissen über die Position der Bildelemente Verzerrungseffekte sehr viel besser korrigieren, als dies bei herkömmlichen Bildverstärkersystemen möglich ist. Zudem ist die Empfindlichkeit solcher Systeme meist höher als die der analogen VideokameraSysteme. Darüber hinaus ist das Eigenrauschen reduziert. Als CCD- Kameras bezeichnet man Kamerasysteme, deren Detektionsverfahren für die Liechtphotonen auf sogenannten CCD (charge coupled devices – ladungsgekoppeltes Bauelement) – Elementen beruht. In diesen Elementen werden Lichtphotonen in einem dotierten Siliziumkristall absorbiert und erzeugen darin elektrische Ladungen. Mittels umliegender Elektroden werden für die Elektronen Barrieren aufgebaut, so dass die Ladungsinformation lokal gespeichert wird. 1 Durch periodische Potenzialänderungen an den Elektroden werden dann die Barrieren und mit ihnen die Ladungen durch den Kristall geschoben, ihre Verteilung am Rand des Kristalls ausgelesen. Abb. 19.1 19.2 Digitale Leuchtstofffolienradiographie Die digitale Leuchtstofffolienradiographie war mit ihrer Einführung 1980 das erste Verfahren zur digitalen Detektion statischer, projektionsradiographischer Informationen und basiert auf dem folgenden Prinzip: Die einfallenden Röntgenquanten regen die lumineszierende Schicht (Leuchtstoff) an, indem sie Elektronen aus dem Grundzustand des Aufenthalts im Valenzband in das Leitungsband (angeregter Zustand) heben. Von dort fällt ein Teil der Elektronen nicht in den Grundzustand, sondern auf einen Zwischenzustand zurück. [2]. Die Elektronen sind dort gefangen und verbleiben in diesem höheren Energieniveau, bis sie durch Lichtimpulsanregung die Energiebarriere überwinden und die gespeicherte Energie als Lichtemission wieder abgeben. Dieses Prinzip nutzt man in einem Aufbau gemäß Abb.19.2. Auf einer Trägerschicht, die im Allgemeinen nicht transparent ist, ist die Phosphorschicht aufgebracht. Im Allgemeinen wird als Leuchtstoff Bariumfluoridbromid mit Europium dotiert (BaFBr:Eu) eingesetzt und in einer Puderbeschichtung auf den Träger aufgebracht. Es ist dabei besonders wichtig, dass eine sehr gleichmäßige Schicht entsteht. Die Fallen für die Elektronen sind dabei Fehlstellen im Brom- oder Fluorgitter, die speziell erzeugt werden. Über der Leuchtstoffschicht befindet sich noch eine Schutzschicht. Nach der Exposition mit Röntgenstrahlen wird eine Matrix von verschiedenen Ausdehnungen und mit unterschiedlichen Pixelgrößen (je nach Hersteller) mit einem Laserstrahl angeregt. Das vom Phosphor emittierte Licht wird über einen Lichtkollektor auf einen Photomultiplier geleitet. Dort werden die Lichtphotonen in elektrische Signale umgewandelt und anschließend über einen AD- Wandler in digitale Grauwerte transformiert. Abb. 19.2: Derartige Systeme bieten den Vorteil, in Kassetten wie den normalen Röntgenkassetten einsetzbar zu sein und alle Möglichkeiten der digitalen Nachverarbeitung und Speicherung für projektionsradiographische Aufnahmen zu ermöglichen. Sie haben jedoch den Nachteil, dass sie keine gute Quanteneffizienz aufweisen. Dass heißt der Dosisbedarf für Aufnahmen mit digitalen Leuchtstofffolienkassetten liegt verglichen mit der moderner Film– FolienKombinationen – bei gleicher Bildqualität - deutlich höher. Um diesem Problem zu begegnen, werden massive Anstrengungen von verschiedenen Herstellern unternommen, das ausgereifte Grundprinzip so zu verbessern, dass dieser Mangel aufgehoben werden kann. 2 Kommerziell erhältlich ist bereits ein Verfahren, welches als doppelseitig auslesbare, transparente Speicherleuchtstofffolientechnik bezeichnet wird. In diesem Fall ist der Träger transparent für das Licht, welches vom Leuchtstoff ausgesendet wird. Die Leuchtstoffschicht wird sehr viel dicker gemacht, als bei herkömmlichen Speicherleuchtstofffoliensystemen. Auf diese Weise können sehr viel mehr Röntgenquanten in der Leuchtstoffschicht absorbiert werden. Die Laseranregung erfolgt wie bisher, allerdings sammeln nun zwei Lichtkollektoren bestehend aus einem Lichtleiter und einem Photomultiplier (einer auf der Vorder- und einer auf der Rückseite der Folie) das von der Leuchtstoffschicht emittierte Licht und geben es je auf einen Photomultiplier. Beide Photomultipliersignale werden einzeln detektiert und nach einem speziellen Verfahren, welches die Unschärfecharakteristiken an Vorder- und Rückseite der Leuchtstoffschicht berücksichtigt, addiert. Der prinzipielle Aufbau ist in Abb. 19.3 gezeigt, die frequenzabhängige Additionsfunktion von Vorder- und Rückseitensignal in Abb. 19.4. Abb. 19.3 Abb. 19.4 Zurzeit noch nicht auf dem Markt erhältlich, aber bereits als Prototypen vorhanden sind Systeme, die mit anderen Leuchtstoffen als BaFBr:Eu arbeiten. Am weitesten in der Entwicklung ist hierbei eine Folie, die CsBr:Eu2+ (mit Europium dotiertes Cäsiumbromid) als Leuchtstoff verwendet. Das Cäsiumbromid wird in Form von Nadelkristallen gezogen und so auf den Träger aufgebracht. Bei diesem Folientyp ist die Ortsauflösung wegen der nadelförmigen Kristalle dieses Leuchtstoffs deutlich gegenüber herkömmlichen Leuchtstoffen verbessert, und außerdem wird ein größerer Anteil Röntgenquanten absorbiert, was zu einem deutlich verminderten Dosisbedarf führt. 19.3 Die Selentrommel- Detektor- Technologie Bei der Selentrommel- Detektor- Technologie wird eine mit Selen beschichtete Aluminiumtrommel verwendet. Die Selenschicht wird mittels einer Coronaentladung mit einer hohen Spannung homogen aufgeladen. Aufgrund der einfallenden, vom Selen absorbierten Röntgenstrahlung werden Ladungsträger erzeugt und somit ein Entladungsprozess ausgelöst. Die Stärke der Entladung kann ortsabhängig durch kapazitive Kontakte gemessen werden, bevor die Selenschicht vor der nächsten Aufnahme wieder aufgeladen wird. Die Trommel rotiert dazu durch den Auslesebereich und anschließend durch den Aufladebereich (siehe Abb. 19.5). Abb. 19.5 3 Selen hat sehr Strahlenqualitäten. stark unterschiedliche Daraus resultiert Absorptionseigenschaften eine besonders hohe für verschiedene Quanteneffizienz für Strahlenqualitäten um 70 kVp. Damit wäre eine Verwendung der Selentechnologie insbesondere für Knochenaufnahmen sehr gut geeignet. Allerdings lassen das die benötigten Ausmaße für die Installation des Röntgendetektorsystems mit seiner integrierten Trommel im Allgemeinen nicht zu. Daher wird das System als dedizierter Thoraxarbeitsplatz angeboten. Auch für dort eingesetzte Strahlenqualitäten (120 kV und darüber) ist seine Quanteneffizienz deutlich höher als die der herkömmlichen Speicherleuchtstofffolien und etwa vergleichbar derjenigen der transparenten Speicherleuchtstofffolie. Zudem wird als Streustrahlenreduktionsmethode ein Luftspalt verwendet, was zumindest für nicht allzu korpulente Patienten in einer effektiven Streustrahlenreduktion ohne große Dosisverluste resultiert. Allerdings ist die Ortsauflösung des Selensystems durch das Abtastintervall von 200 µm begrenzt. Zudem kann es zu leichten Verzerrungen auf Grund der zu korrigierenden Trommelgeometrie kommen. Das Verfahren ist aber inklusive der Nachverarbeitung in der Zwischenzeit als sehr ausgereift zu betrachten; anfängliche Schwierigkeiten wie der Memoryeffekt, der durch nicht vollständige Neuaufladung der Selenschicht entstand, oder starke Temperatur- und Luftdruckabhängigkeiten sind in der Zwischenzeit kein Problem mehr. Zu hohe Luftfeuchtigkeit im Arbeitsraum ist jedoch aufgrund der hohen verwendeten Spannungen immer noch als kritisch zu werten. 19.4 Direkte und Indirekte Flächendetektorsysteme Flächendetektoren sind im Augenblick diejenigen Detektorsysteme, in deren Entwicklung der größte Aufwand investiert wird. Dies liegt daran, dass man hofft, auf die Dauer eine ähnliche Vielseitigkeit wie die bei gängigen Verstärkerfoliensystemen zu erreichen. Daneben versprechen diese Detektoren eine hohe Quanteneffizienz. Auf Grund der geringeren Anzahl von Arbeitsschritten für das Personal, kurzen Auslesezeiten und wenig aufwendiger Nachverarbeitung kann man davon ausgehen, dass der resultierende zeitliche Abstand zwischen den Aufnahmen hinreichend kurz gehalten werden kann. Man unterscheidet prinzipiell zwischen zwei Arten von Flächendetektoren: Die so genannten direkten Detektortypen wandeln die einfallende Röntgenstrahlung direkt in elektrische Signale. Die indirekten Detektoren wandeln die Röntgenstrahlung zunächst in Licht, welches dann in elektrische Signale umgewandelt werden muss. Das typische Szintillatormaterial für einen Detektor dieser zweiten Kategorie ist das Cäsiumjodid (CsI). Ähnlich wie bei der Leuchtstofffolie aus CsBr:Eu2+ werden auch diese Kristalle als Nadeln gezogen. Abb. 19.6 zeigt die Struktur einer solchen Nadelschicht als elektronenmikroskopische Aufnahme. Die CsI- Nadelschicht ist an eine TFD- Matrix (Thin Film Dioden) aus amorphem Silizium 4 gekoppelt. In dieser Schicht wird das einfallende Licht in elektrische Signale umgewandelt, die dann an die Ausleseelektronik weitergeleitet werden. Die Wandlung in digitale Signale erfolgt im Allgemeinen für alle Flächendetektoren wie auch bei der Selenradiographie in 14 Bit Datentiefe. Der auswertbare Dynamikbereich dieser Detektoren ist bedingt durch das Digitalisierungstiefe und das Detektionsprinzip ausgesprochen hoch und vergleichbar der der Trommelselenradiographie, sowie größer als der von Speicherleuchtstofffolien mit einer Digitalisierungstiefe von typischerweise 10 oder 12 Bit. Durch die Nadelstruktur erreicht dieser Flächen-Detektor typischerweise auch eine relativ gute Ortsauflösung; zudem ist CsI ein Detektormaterial, welches viele Röntgenquanten pro µm Schichtdicke absorbieren kann, so dass auch die Quanteneffizienz für die meisten Detektoren, die mit diesem Szintillator arbeiten, sehr gut ist. In der Zwischenzeit wird an Detektoren mit noch höheren Absortionskoeffizienten wie Quecksilberiodid oder ähnlichen Materialien gearbeitet. Abb. 19.6 Es gibt zurzeit für Röntgenaufnahmen (außer der Mammographie) im Wesentlichen zwei Detektoren, die auf dem Prinzip des indirekten Flächendetektors beruhen. Der eine hat eine aktive Fläche von etwa 41 mal 41 cm² und einen Pixelabstand von 200 µm. Der andere Detektor besteht aus 4 Einzelkacheln, die zusammengeklebt sind. Er hat eine nutzbare Gesamtfläche von 43 mal 43 cm² und einen Pixelabstand von 143 µm. Damit hat er den Vorteil der höheren Auflösung und des größeren Bildformats, was insbesondere bei Thoraxoder Beckenaufnahmen von etwas korpulenteren Patienten von Vorteil sein kann. Der Nachteil besteht aber in der entstehenden Unschärfe an den Kachelkanten sowie in den möglichen Empfindlichkeitsunterschieden zwischen den einzelnen Kacheln, die aber bei geeigneter Kalibrierung bedeutungslos sind. Die direkten Flächendetektoren bestehen meist aus einer Schicht amorphen Selens, welche auf ein TFT- Array (Thin Film Transistor) aus amorphem Silizium aufgebracht ist. Über der Selenschicht ist dann eine weitere Schicht aufgetragen. Zwischen dieser Schicht und den Einzelelementen der TFT Matrix wird eine Hochspannung angelegt. Die beim Einfall der Röntgenquanten entstehenden freien Elektronenlöcher im Selen werden durch diese Hochspannung zu den einzelnen TFT- Elementen hingezogen (Abb. 19.7). Abb. 19.7 Es entsteht ein stark lokalisiertes, elektrisches Signal, welches extrem schnell ausgelesen werden kann. Damit ergeben sich zwei Vorteile dieser Detektorart gegenüber den indirekten Detektoren: Zum einen zeichnen sich die direkten Detektoren durch eine sehr hohe presampling MTF aus, was auch im Vergleich zu den indirekten Detektoren zu einer höheren 5 DQE bei hohen Ortsfrequenzen führen kann. Zum anderen ist die Verwendung als dynamischer Detektor für die Durchleuchtung wahrscheinlich in Zukunft leicht zu realisieren. Ein Problem diesbezüglich sind aber Memoryeffekte im Selen, deren Vermeidung im Wechsel von Fluoroskopiebetrieb und Aufnahmemodus einige Schwierigkeiten macht. Außerdem ist die Quanteneffizienz dieser Detektoren im Allgemeinen noch etwas niedriger als bei den indirekten Detektoren. Dies gilt insbesondere für härtere Strahlenqualitäten, wie sie zum Beispiel bei Thoraxaufnahmen verwendet werden. Für niedrigere Strahlenqualitäten sind die Absorptionseigenschaften des Selens sehr viel günstiger, so dass sich keine wesentlichen Unterschiede in der Quanteneffizienz mehr zeigen. [3] 19.5 Sonstige Detektoren Neben den zuvor vorgestellten Detektorarten gibt es noch eine ganze Reihe anderer Entwicklungen im Bereich der digitalen Röntgendetektoren. Zuerst sind hier sicherlich die Detektoren zu nennen, die auf der Basis von CCD- Chips arbeiten. Dabei muss unterschieden werden zwischen solchen, die direkt die Röntgenstrahlung in der CCD- Zelle in elektrisches Signal wandeln und solchen, die das Röntgenquant mit Hilfe eines Szintillators in ein optisches Signal umsetzen, welches dann per CCD aufgenommen wird. Der Unterschied zum digitalen Röntgenfernsehen besteht hier dann darin, dass zwischen Szintillatorschicht und der CCD keine Zwischenoptik mehr eingesetzt wird, die Szintillatorschicht stattdessen direkt auf der CCD- Matrix aufgebracht ist. Es gibt am Markt bereits CCD- basierte Systeme für die allgemeine Projektionsradiographie. Neben den CCD- basierten Systemen werden auch CMOS- basierte Systeme entwickelt, die neben den günstigeren Herstellungskosten einige günstige Eigenschaften für Röntgenstrahlung bieten. Unter anderem ist ihr Eigenrauschen bei höheren Temperaturen deutlich niedriger im Vergleich zu dem erzielbaren Signal, als dies bei CCD- Systemen zu erreichen ist. CMOS (Complementary Metal-Oxide Semiconductor - komplementärer MetalloxidHalbleiter) sind integrierte Schaltkreise, die aus der Kombination eines p-Kanal- und eines nKanal- Feldeffekttransistors entstehen. An jedes Element wird eine Steuerspannung angelegt, die einen Transistor sperrt und den anderen leitend macht. Strom fließt immer nur im Umschaltmoment. Durch den Photoeffekt im Silizium einer Photodiode erzeugte Ladungen werden über die CMOS- Transistoren ausgelesen. Ein Nischendasein führen zur Zeit Ladungsdetektoren, deren Signal nicht proportional zur absorbierten Energie, sondern zur Anzahl der einfallenden Röntgenquanten ist, sowie Detektoren auf der Basis von CdZnTe (Cadmiumzinktellurid), die nur für einige wenige 6 spezielle Fragestellungen – meist außerhalb der Medizin - eingesetzt werden. Den Weg in die Medizin und dort insbesondere in den Bereich der digitalen Mammographie finden zurzeit Scanzeilendetektoren. Dabei werden auch quantenzählende Detektoren wie zum Beispiel die Ladungsdetektoren eingesetzt. Sie bieten den Vorteil sehr hoher Quanteneffizienz, haben allerdings den Nachteil, dass jede einzelne Bildzeile einzeln erzeugt werden muss, was die benötigte Dosis im Prinzip wieder deutlich erhöht, da die Einblendung auf Grund der geometrischen Bedingungen (vergleiche Halbschatten im Mehrzeilen- Spiral- CT) nicht hundertprozentig nur eine Zeile umfassen kann. Allerdings fällt die Streustrahlung im Wesentlichen weg, so dass die Gesamtdosisbilanz für diese Detektoren nach den veröffentlichten Phantomstudien recht positiv aussieht. Literatur: [1] Holst, G. C. CCD Arrays Cameras and Displays. Bellingham, USA, SPIE Press. (1998). [2] Stieve, F.-E., Stender, H.-S.: Klassifizierung von radiologischen Aufzeichnungssystemen. In: Strahlenschutz: Lehrbuch für medizinisch-technische Radiologie-Assistenten und zur Unterweisung für Strahlenschutzbeauftragte. H. Hoffmann Verlag. (2003). [3] Illers, H., Buhr, E., et al. "Measurement of the Detective Quantum Efficiency (DQE) of digital X-ray imaging devices according to the standard IEC 62220-1." SPIE 5368: 177 - 187. (2004). 7 Abbildungen: Abb. 19.1: Das Prinzip einer digitalen Bildverstärkerkette mit CCD- Kamera. Der Eingangsleuchtschirm besteht aus Cäsiumjodid (CsI). Die Lichtoptik kann heute als Linsensystem oder als Lichtleitfaseroptik konzipiert sein. Leuchtstofffolie Laserstrahl Photodetektor optischer Leiter Schutzschicht Leuchtstoffschicht Spiegel Trägerschicht Leuchtstofffolie Emission Lichtabweisende Schicht Abb. 19.2: Darstellung des Prinzips der Leuchtstofffolienradiographie (Folienaufbau und Ausleseprozess). 8 Abb. 19.3: Darstellung des Prinzips der transparenten Leuchtstofffolienradiographie (Folienaufbau und Ausleseprozess). Abb. 19.4: Die frequenzabhängige Addition der Vorder- und Rückseitenbilder bei der transparenten Leuchtstofffolienradiographie. 9 Abb. 19.5: Das Funktionsprinzip Selentrommeltechnologie. des Auflade- und Ausleseprozesses bei der Abb. 19.6: Elektronenmikroskopische Aufnahme einer Röntgendetektorschicht aus CsI- Nadelkristallen. 10 Abb. 19.7: Das Funktionsprinzip der direkten Flächendetektortechnologie auf Basis einer Selenschicht als Röntgenquantendetektor. 11