ESER-Betriebssysteme Allgemeines Die Entwicklung von ESER-EDVA in der DDR richtete sich auf Anlagen mittlerer Leistungsfähigkeit. Sie begann im Jahre 1969 zunächst mit der EDVA EC1040. Betriebssystem DOS/ES Als Betriebssystem für derartige Anlagen war im ESER das Betriebssystem OS/ES vorgesehen; die Software-Entwicklungskapazitäten wurden deshalb auf die Bereitstellung des OS/ES konzentriert. Mit der Entwicklung wurde im Jahre 1969 begonnen. Betriebssystem OS/ES Betriebssystem SVM/ES Betriebssystem MVS/ES Beim OS/ES handelte es sich um ein Multiprogramm-Betriebssystem mit einer festen Anzahl von ausführbaren Aufgaben (MFT) oder einer variablen Anzahl von ausführbaren Aufgaben (MVT). Zur Gewährleistung der Kompatibilität mit Rechnern geringer Leistungsfähigkeit war außerdem eine Variante mit nur jeweils einem ausführbaren Programm (PCP) vorgesehen. Zum Betriebssystem gehörten eine Reihe von Dienst- und Verwaltungsprogrammen, ein Sortier-/Mischprogramm, ein Assembler sowie Compiler für einige gebräuchliche Programmiersprachen. Das Betriebssystem OS/ES entsprach im Sinne der Entwicklungsvorgabe dem OS/360 der Fa. IBM. Eine entwicklungsorganisatorische Besonderheit war, dass das OS/ES gemeinsam und arbeitsteilig durch Softwareentwickler der DDR (VEB Kombinat Robotron) und der UdSSR (NIZEWT Moskau und NIIEWM Minsk) entwickelt wurde. Das Entwicklungsergebnis gehörte somit beiden Mitgliedsländern der MKR Rechentechnik. Dies war von wesentlicher Bedeutung für den Export der in der DDR entwickelten und produzierten EDVA in die UdSSR. Diese arbeitsteilige Entwicklung wurde im gesamten Entwicklungszeitraum bis 1989 beibehalten. Dabei entstanden, ausgerichtet an modernen ESER-EDVA, auch modernere Versionen des OS/ES.