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Pressemitteilung
zur BioFach 2012
Bio-Kartoffeln von hier sind Klimaschützer und schmecken auch besser
Der Bio Kartoffel Erzeuger e. V. macht sich bei Handel und Verbrauchern für deutsche Bio-Kartoffeln
stark
TREBEL, 10. Februar 2012. Der im August 2010 neu gegründete Verein „Bio Kartoffel Erzeuger e. V.“ macht
sich bei Handel und Verbrauchern für heimische Bio-Kartoffeln stark. „Hier in Deutschland angebaute BioKartoffeln sind besonders klimaschonend und können mit einer transparenten Herkunft punkten“, so Monika
Tietke, Bio-Bäuerin und Geschäftsführerin des Bio Kartoffel Erzeuger e. V.
Unter dem Motto „Bio-Kartoffeln von hier – 300 Tage im Jahr“ bringt der Verein auf der BioFach 2012
sein Anliegen in die Öffentlichkeit. Die hiesigen Bio-Kartoffelerzeuger können rund 300 Tage im Jahr
qualitativ hochwertige Bio-Kartoffeln an den Handel liefern. Verschiedene Kartoffelsorten, Standorte mit
frühem und spätem Vegetationsbeginn sowie eine ausgefeilte Lagertechnik machen dies von Ende Juni bis
in die letzten Apriltage des Folgejahres möglich. „Und trotzdem liegen manchmal schon Ende Februar die
ersten Bio-Frühkartoffeln aus Ägypten oder Israel in den Regalen, vor allem im Lebensmitteleinzelhandel
(LEH), aber auch im Naturkostfachhandel. Das ist für uns ein Riesenärgernis und für manche Bio-Betriebe
regelrecht existenzbedrohend“, macht Monika Tietke ihrem Unmut Luft. „Außerdem haben Bio-Kartoffeln aus
Übersee nur wenig mit unserer Grundidee einer ökologischen und regionalen Lebensmittelwirtschaft zu tun“.
Diese Einschätzung wird belegt durch die Ergebnisse von Treibhausgasbilanzen. Denen zufolge haben im
April auf den Markt gebrachte heimische Bio-Kartoffeln trotz Lagerung die bessere Treibhausgasbilanz als
ägyptische, israelische oder spanische Ware. In Israel und ganz besonders in Ägypten entstehen
Treibhausgasemissionen durch die für den Bio-Kartoffelanbau erforderliche hohe Bewässerung. Aufgrund
dessen schneiden die in Ägypten angebauten Bio-Kartoffeln insgesamt mit der höchsten CO2-Belastung ab.
Zudem ist es als problematisch einzuschätzen, dass dort auch so genanntes fossiles Wasser für die
Bewässerung verwendet wird. Dieses sehr saubere Wasser würde dringend für den menschlichen Konsum
benötigt. Nach Angaben der Vereinigung deutscher Gewässerschutz stehen Ägypten mit 428 Liter Wasser je
Kilogramm geernteter Kartoffeln und Israel mit durchschnittlich 203 l/kg an der Spitze des
Wasserverbrauches zur Feldberegnung. Deutsche Kartoffeln werden vorwiegend durch den Regen
bewässert, für die Beregnung werden im Durchschnitt lediglich 9-11 l/kg eingesetzt1.
Ein Thema, mit dem sich inzwischen auch internationale Standards beschäftigen. 2012 ist das Jahr des
Wassers, aber immer mehr Menschen haben nur eingeschränkten oder keinen Zugang zu sauberen
Trinkwasser. So gibt es inzwischen auch eine Partnerschaft des weltweit arbeitenden Standardgeber
GlobalGap mit dem European Water Stewardship. Hier werden Kriterien für ein nachhaltiges
Wassermanagement erarbeitet und zertifiziert.“ ² Alle Mitgliedsbetriebe im Bio Kartoffel Erzeuger Verein
werden zusätzlich auch nach den Standards von GlobalGap zertifiziert.
„Wie nachhaltig ein Anbausystem ist, hängt von vielen Faktoren ab,“ so Dr. Heinrich Graf von Bassewitz,
ebenfalls Mitglied im Bio Kartoffel Erzeuger Verein. Der engagierte Bio-Landwirt ist Mitglied im Rat für
Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung, wo er sich für die Anliegen einer ökologischen
1
Quelle zum Wasserverbrauch: Vereinigung Deutscher Gewässerschutz 2012, www.virtuelles-wasser.de/gemuese.html
² Quelle European Water Stewardship , www.ewp.eu/stewardship
Lebensmittelerzeugung einsetzt. „Die hohen Bio-Standards der heimischen Kartoffelerzeuger wirken sich
bereits jetzt insgesamt positiv auf die Umwelt und natürlich auch auf die erzeugten Bio-Kartoffeln aus“.
Und was nicht zuletzt für Bio-Kartoffeln von hier spricht: Einige Kartoffelsorten - wie die beliebte Linda oder
Ditta - entwickeln erst mit der Lagerung ihr volles Aroma. Ab Weihnachten ist ihr Geschmack optimal und
dem der importierten Frühkartoffeln meist deutlich überlegen.
Wissenswertes zum Bio-Kartoffelmarkt
Die deutschen Bio-Bauern sind Spitzenreiter beim Anbau von Bio-Kartoffeln in der EU: 2010 betrug die
Anbaufläche insgesamt 8.250 Hektar. Auf dem ganz überwiegenden Teil der Fläche (7.450 ha in 2010)
werden Speisekartoffeln für den Frischmarkt produziert. Convenience-Produkte wie Pommes Frites oder
Chips haben im Bio-Markt keine große Bedeutung, da Bio-Käufer tendenziell eine gesündere
Ernährungsweise praktizieren und lieber zu Frischkartoffeln als zu Fertigprodukten greifen.
Eingekauft werden Bio-Kartoffeln inzwischen vor allem im Supermarkt und beim Discounter. Im Jahr 2010
wurden 80 Prozent der Bio-Kartoffeln von den Konsumenten im LEH inklusive Discount erworben; allein auf
die Discounter entfiel in dem Jahr ein Marktanteil von 59 Prozent. Der Marktanteil des Naturkostfachhandels
lag bei 9 Prozent, während der Direkteinkauf auf den Hof acht Prozent ausmachte, 4 Prozent entfielen auf
sonstige Einkaufsstätten2.
Termine des Bio Kartoffel Erzeuger auf der BioFach 2012
Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, Bio-Landwirt und Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung der
Bundesregierung
Donnerstag, 16.02.2012 um 9.00 Uhr im Raum Riga (NCC Ost)
Pressegespräch mit Verkostung „Bio Kartoffeln von hier - 300 Tage im Jahr“
Donnerstag, 16.02.2012 um 11.30 Uhr im NCC Ost auf Ebene 3 im Raum Dehli
Dr. Heinrich Graf von Bassewitz und Monika Tietke stehen Ihnen an dem genannten Tag gerne für
Gespräche zur Verfügung.
Ansprechpartnerin
Monika Tietke, Geschäftsführerin Bio Kartoffel Erzeuger e.V.
Gross Breese Nr. 3, 29494 Trebel
Telefon: 05848 . 12 99, Fax: 05848 . 12 69
Mobil: 0160 . 783 02 68
E-Mail-Adresse: [email protected]
Zum Abdruck freigegeben.
Belegexemplar erbeten.
2 Quelle
für Daten zum Bio-Kartoffelmarkt: AMI Marktbilanz Öko-Landbau 2011.
2
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