Aufgabe 1 Internet – Blick auf die deutsche Schule 1. Besprechen des Themas: Vorbereitung auf die Recherche: (In der Lerngruppe werden zuerst folgende Punkte diskutiert) Was wissen wir über dieses Thema, was wollen wir herausfinden? (z. B. interkulturelle Unterschiede zwischen deutschen und russischen Schulen erarbeiten) Ein Assoziogramm wird an die Tafel gemalt: „Deutsche Schule“ „Unsere Schule“ Die Schueler duerfen frei schreiben, was sie mit den Begriffen verbinden. Welcher Wortschatz ist notwendig, um die WWW-Seiten zu dem Thema zu verstehen? (hier ist es notwendig, dass die Lerner erstmal sich die Struktur des deutschen Schulwesens im Grossen und Ganzen vorstellen, sprich einige Begriffe kennen: Hauptschule Realschule Gymnasium Gesamtschule Orientierungsstufe Primarbereich Sekundarbereich I und II Leistungskurs Wahlfach Pflichtfach AG) Zu welchen konkreten Fragen suchen wir Informationen? (z.B. Was verbinden Sie mit dem Begriff „deutsche Schule“? Was unterscheidet die deutsche und russische Schule auf den ersten Blick? Womit ist es verbunden, dass die deutschen Schulen ein breiteres Angebot an Sprachen haben als die russischen? ) Welche genauen Aufgaben für die Arbeit im WWW stellen wir uns? Welches Erkenntnisinteresse haben wir? (z.B. die Internetseiten so recherchiert haben, dass am Ende eine Collage entstehen könnte, was wir von den deutschen Schulen übernehmen könnten, und was deutsche Schulen von uns übernehmen könnten) Wie viel Zeit steht für die WWW-Arbeit zur Verfügung? Wie arbeiten wir: allein, in Partnerarbeit, in einer Gruppe? Wenn wir in der Gruppe arbeiten: wer übernimmt welche Rollen bei der Gruppenarbeit? (Ich würde eine kleinere Teamarbeit vorschlagen (3-4 Personen), die dann jeweils eine deutsche Schule im Web erforschen in Hinblick auf: Schulname Schulart Schulmotto Schulgeschichte Schulleben Schulspezifikation (Fachprofil, Fachorientierung) Sprachenangebot Außerschulische Aktivitäten Usw. was sie selber herausfinden können Ich habe es schon gemacht, bei mir haben die Schüler 3 Gymnasien genommen, und die Ergebnisse der Arbeit sind unten als Unterrichtsentwurf kurz skizziert. Eine Gruppenarbeit mit mehr als 4 Personen finde ich bei der Webrecherche sinnlos, weil das nur Chaos erzielt, und sowieso werden dann die meisten unterfordert sein. Ein kleines Team kann effizient die Aufgaben einteilen, z.B. wer welche Schwerpunkte bei der Recherche primär betrachtet, und dann kann es los gehen… Wie werden die Ergebnisse der WWW-Recherche präsentiert, was muss also schon bei der Arbeit im WWW beachtet werden? (z.B. in Form der oben genannten Collage) Mit welchen WWW-Adressen fangen wir am besten an - oder benutzen wir nur Suchmaschinen? (wir haben Suchmaschinen benutzt) II. Durchführung der WWW-Recherche Bei mir war es so: Nach der Vorbereitung durften die Schüler an die Computer ran und jedes Team hat für seine Untersuchung was Passendes gesucht. Wir hatten 3 Teams und sie hatten sich für folgende Seiten entschieden: http://www.schule.de/schulen/schweitzer/index.php http://www.albrecht-duerer-gymnasium.de http://schule.de/schulen/fesber/index.htm Zu Hause wurden die ersten Ergebnisse in eigenen Worten zusammenfasst, unbekannte Wörter nachgeschlagen und aufgeschrieben III. Nach der WWW-Recherche In der Klasse werden die Ergebnisse besprochen, jedes Team präsentiert ihre Ergebnisse. Dabei war mir wichtig, dass auch unbekannte Wörter erklärt werden, und dass die Schüler die Fragen, die bei der Arbeit entstanden sind, offen aussprechen können. Die erste Frage, die an alle erstmal gestellt wurde war: Warum habt ihr euch gerade für diese Schule entschieden? Mögliche Antworten ( weil der Name schön klingt, weil wir die Fotos interessant fanden, weil es die erste Schule gewesen ist, die wir im Web gesehen haben usw.) Das Albert-Schweitzer-Team hat z.B. folgendes für wichtig gehalten: Das Gymnasium heißt nicht nur „so“, sondern hat auch ein Motto: "Aber die Unruhe muss kommen, so wie die Dinge Gestalt annehmen, wenn sie vor uns stehen und nicht mehr nur unsere Gedankengänge, sondern Realitäten sind, die unser Wille geschaffen hat und nicht mehr zerstören kann - und auch nicht will." Das ist ein Zitat aus A. Schweitzer Es gibt gute Information über die Person selbst, aber nirgendwo steht, warum die Schule diesen Namen genommen hat. Inwiefern die Schule dann diesem Motto folgt, bleibt unklar… Fächerangebot ist für ein gewöhnliches Gymnasium typisch, nur die Zahl der Sprachen ist sehr groß: Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Spanisch. Dabei waren die Schüler so empört, dass eine deutsche Schule das Englische folgenderweise auf ihrer Webseite präsentiert: „Englisch als wichtigste Sprache der Welt wird bei uns mittlerweile ausschließlich als 1. Fremdsprache unterrichtet(früher auch als zweite mit Latein als erster). Von der siebten Klasse an werden den Schülern auf vielfältige Weise die englische Grammatik, die Rechtschreibung, die nötigen Vokabeln und nicht zuletzt die landeskundlichen Besonderheiten beigebracht. Die Wichtigkeit von Kommunikation ist in unserer heutigen Welt kaum zu überschätzen und die Fähigkeiten sich auf dieser fremdsprachlichen Ebene kann jedem nur von Nutzen sein. Englisch ist ein Pflichtfach auf jeden Fall bis zur 11. Klasse und kann dann eventuell abgewählt werden. Ansonsten kann es natürlich bis zum Abitur durchgeführt werden oder natürlich auch als Leistungsfach gewählt werden, in dem verschiedene Themen von Landeskunde in den ersten beiden Semestern bis zu Schriftstellern wie Shakespear unterrichtet werden. Natürlich laufen auch dauernd Projekte und ein beträchtlicher Anteil unserer Schüler nimmt die Gelegenheit eines Austauschjahres in den USA war.“ Armer A. Schweitzer, dass wollte er bestimmt nicht… Vielleicht sagen sie so, wie, wie es in der Schulgeschichte steht „ Aus Fördergeldern der amerikanischen Regierung baute man schließlich ein zweites Gebäude an das eigentliche Schulgebäude und schuf neue Lehrsäle;“? Latein zeugt davon, dass es ein klassisches Gymnasium ist. Es gibt viele interessante Arbeitsgemeinschaften: Volleyball AG, Basketball AG, Philosophie AG, Computer AG, Chor AG. Es gibt netten interaktiven Rundgang durch die Schule Über die Schulaktivitäten steht es da sehr wenig, und die meisten Termine sind schon soooooo veraltet. Sowie Außerschulische Aktivitäten. Es gibt Schüleraustausch mit den USA Gesamte Webseite- Einschätzung: gut, es gibt zahlreiche Fotos, die Seite ist ziemlich leicht zu bedienen, durchschaubar, leider viel alte Information, die dringend erneuert werden kann. Das Albrecht –Dürer –Team (ADO) meinte zu seiner Schule folgendes: Die Schule hat einen netten Namen, allerdings ist es unklar, warum haben die Albrecht Dürer genommen, da er doch ein Maler der Renaissance gewesen ist, wobei die Schule einen „musischen und einen naturwissenschaftlichen Profil“ hat. Die hätte ja die Bach-Schule o.ä. heißen müssen. Haben da sich die Musiker vertan oder wissen wir nicht alles? Die Schule hat einen besonderen Studiengang "Individualisierung des Bildungsweges" – für so genannte „Schnellläufer“, die die 8. Klasse überspringen. Die Schule hat kein Motto Erste Fremdsprache ist Englisch, zweite Fremdsprache Latein oder Französisch; für die Schnellläufer ist Französisch obligatorisch - mit der Option in der neunten Klasse Latein als dritte Fremdsprache zu belegen. Alternativ können die Schüler der neunten Klassen Russisch (Juhu!!!!) als dritte Fremdsprache wählen. Die Schule hat viele außerschulische Aktivitäten: Darstellendes Spiel, Musikergänzungskurse. Da laufen dauernd verschiedene Wettbewerbe u.a. Geile Fotos! Es gibt Schüleraustausch mit den USA, Frankreich, Großbritannien Die Schule steht nicht separat, sondern ist ein Teil des Dreiecks „SchuleEltern-Schüler“, wo jedes Teil gleichberechtigt ist, was aus der Präambel zum Schulgesetz ersichtlich ist: Präambel 1. Wir, die SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern der ado wollen die Zukunft unserer Schule in enger Zusammenarbeit gestalten. 2. Dabei fühlen wir uns der Idee der Demokratie verpflichtet, in der SchülerInnen zu selbstbestimmten, mündigen Menschen herangebildet werden. Sie sollen in der Lage sein, sich von Fremdbestimmung zu emanzipieren. 3. Das Schulklima soll geprägt sein von Achtung des Anderen, von Rücksichtnahme, Selbstdisziplin und verantwortlichem Handeln. Nur so können im Ergebnis die SchülerInnen der ado ein begründetes Selbstwertgefühl entwickeln. 4. Wir fördern das gegenseitige Akzeptieren und das Zusammenleben aller am Schulleben Beteiligten unabhängig vom jeweiligen individuellen sozialen oder kulturellen Hintergrund. 5. Wir fördern SchülerInnen unterschiedlicher Begabungsprofile mit dem Ziel, sie zur Studierfähigkeit zu führen. 6. Wir übernehmen die Verantwortung dafür, gute Lernbedingungen zu schaffen. Dem Schulträger fällt die Verpflichtung zu, die Schule angemessen auszustatten. Die Präsentation dieser Schule wurde mit den heftigen Applaus meiner Schüler unterstützt. Die Webseite – Aufbau wurde mit sehr gut bewertet, das die Seite wirklich transparent war uns alle Seiten waren leicht zu bearbeiten Das FRIEDRICH-ENGELS –Team hat uns über seine Schule folgendes erzählt: Das Gymnasium mit dem sprachlichen Profil Motto: "MITEINANDER LEBEN, VONEINANDER LERNEN" (was eigentlich auf die Interkulturalitaet verweist) Die ganze Information topaktuell, z.B. Termine Wettbewerbe u.a. mit Fotos dokumentiert Es gibt einen "Forum PSE" , wo alle ihre Meinung zur Schule usw. sagen können Das Friedrich-Engels-Gymnasium kann sich rühmen, die eigentliche Geburtsstätte des Schulfaches Darstellendes Spiel zu sein, wobei in den meisten Schulen es nur eine außerschulische Aktivität ist. Die Schule mit dem Sprachprofil hat Englisch, Französisch und Spanisch, wobei auf der Englisch-Seite steht im Unterschied zu der ersten Schule „Mir soll keiner mehr kommen und sagen, Englisch sei seine erste Fremdsprache. Englisch ist die zweite Muttersprache.“ Die Schulgeschichte wird als Gesellschaftsgeschichte präsentiert. Es wird außerdem eine Vergangenheitsbewältigung gemacht – durch eine Liste, wo die jüdischen Schüler aufgelistet sind, die an der Schule bis 1933 gelernt haben. Jede zu unterrichtende Sprache ist interessant, weltbezogen beschrieben. Die Seite erhält aber die Note „gut“, weil die Leitseite ein bisschen chaotisch ist und man verliert leicht den Überblick. III. Vergleich. Unsere Schule Hier diskutierten alle, was unsere Schule ausmacht, welche Probleme unsere Schule hat, wie die Geschichte ist. Auf solche Weise hat man sich einschließend auf ein paar Gedanken geeinigt: Unsere Schule hat keine Webseite. Schade. Wir haben keine alttradierte Geschichte, dafür versuchen wir an unserer Schule, wie wir nur können, mit den modernsten Trends zu arbeiten. Wir haben viele außerschulische Aktivitäten: von den Sport – bis Sprachwettbewerben Wir haben nur 3 Sprachen zur Auswahl- Englisch, Deutsch, Französisch. Wir haben Schüleraustausch mit Deutschland. Unsre Schule hat keinen Namen, bloß eine Nummer. Wir haben viele AGs – Sport AG, Kochen AG, Computer AG, Deutsch AG usw. IV. Präsentation Wir haben uns auf eine Collage geeinigt, die dokumentieren soll, was auf den Internet-Blick uns von fremden Schulen unterscheidet. Die haben wir auch so genannt: „Internet-Blick auf die deutsche Schule“. Da waren kurze Texte, auch neue Lexik aufgelistet. Eine besondere Spalte war: Was können wir voneinander übernehmen. Diese spalte wurde offen gelassen und nach der Collagevisualisierung durfte jeder kommen und etwas raufschreiben. Es gab ziemlich viele Varianten: Die da sollen mehr an ihre eigene Sprache denken, als sich für das Englische zu begeistern. Die da sollen Russisch einführen, ist ja auch eine Weltsprache. Theater als Fach finde ich doof. Soll man sich mit der schlechten Note abfinden, wenn man dafür nicht begabt ist? Deutsche Schulhöfe müssen mehr Grün haben. Usw. Wir wollen auch Schülerbeteiligung an unserer Schule. Es soll bei uns mehr Schüleraustausch sein. Wir wollen auch Spanisch lernen usw. Es sind nur wenige Beispiele, was in die Spalte geschrieben worden sind. V. Evaluation Anschließend haben wir besprochen, wie sich unser Bild von der deutschen Schule geändert hat, wenn überhaupt. Wie sich unsere Collage von dem Assoziogramm am Anfang unterscheidet. Was haben wir dazu gelernt, was war schwierig? Welche fragen sind offen geblieben? Dann haben wir Vorschläge gesammelt, wie wir mit unserem Wissen nun weiter vorgehen, und es wurde folgendes beschlossen: Wir schreiben einen Brief an ADO, warum diese Schule mit musikalischnaturwissenschaftlichem Profil einen Malernamen trägt? Wir schreiben unsere Meinung an die ASG, bezüglich „Englisch als wichtigste Sprache der Welt“, weil wir denken, dass man an der SCHULE seine eigene Muttersprache nicht erniedrigen darf, und man stellt sich anderen Sprachen normalerweise nicht so chauvinistisch gegenüber. Wir versuchen, die Schulleitung zu überzeugen, dass man eine Webseite unserer Schule, notwendig geworden ist, und die Deutsch AG würde die Aufgabe übernehmen, unsere Schulgeschichte zu recherchieren.