5. Mehrkomponentensysteme

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5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte
5.1 Phasengleichgewichte – ideale Einzel- und Mischphasen
 reine Phasen im GG bei konstanter Temperatur (s. S. 241)
 Gesamtdruck des Gases = Dampfdruck der Flüssigkeit = pArein
& gleiches chemisches Potential von Gas und Flüssigkeit
 
rein
A
( l)  
rein
A
 p rein
(g )   (g )  RT ln A
 p

A




( l)  
Misch
A
p
(g )   (g )  RT ln A
p

A
A(g)
(1)
A(l)
*
 rein
A ( l )   A ( l)
 Mischphasen im GG bei konstanter Temperatur (s. S. 244)
 Gesamtdruck = (Partialdrücke)  binär: pGas = pA + pB
Misch
A
*
 rein
A (g )   A (g )



(2)
 Misch
(g ) ,  BMisch (g )
A
A(g) & B(g)
A(l) & B(l)
Gleichung (2) – (1):

Misch
A
( l)  
rein
A
 p Misch
(l)  RT ln Arein
 pA



 Misch
(l) ,  BMisch (l)
A
 Bestimmung chemischer Potentiale von Flüssigkeiten durch Dampfdruckmessungen
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page: 252
5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte
5.1 Phasengleichgewichte – Raoult’sches Gesetz (empirisch, 1890)
 Beobachtung: Dampfdruck von A in Mischung A/B = Dampfdruck über reinem A xA
 erfüllt von Mischungen chemisch verwandter Flüssigkeiten  (g) ,  (g)
Misch
A
Misch
B
A(g) & B(g)
rein
p Misch

x

p
A
A
A
 Raoult‘sches Gesetz
A(l) & B(l)
 Misch
(l) ,  BMisch (l)
A
 ideale Mischungen bzw. ideale Lösungen erfüllen das Raoult’sche Gesetz
aus: P.W. Atkins,
über den gesamten Zusammentsetzungsbereich
Physikalische Chemie (VCH)
Tafelanschrieb: Erklärung
mikroskopische Interpretation:
(P.W. Atkins, Physikalische Chemie (VCH))
rVerdampfung  k  x A
rKondensati on  k 'p Misch
A
im Gleichgewicht:
Misch
 k  x A  k 'p
A

p Misch
 k / k 'x A
A
wenn xA=1:

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p rein
A  k / k'
p Misch
 p rein
A
A  xA
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page: 253
5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte
5.1 Phasengleichgewichte – Raoult’sches Gesetz
 Definition einer einer idealen Mischung:
 Kombination von:
a) Raoult’sches Gesetz:
 Misch
(g ) ,  BMisch (g )
A
rein
p Misch

x

p
A
A
A
A(g) & B(g)
Misch

p
Misch
rein
A
b) chemisches Potential:  A (l)   A (l)  RT ln  rein
 pA
(s. S. 252)



A(l) & B(l)
 Misch
(l) ,  BMisch (l)
A
rein
  Misch
(
l
)


A
A (l)  RT ln x A 
 n
(l)  RT ln x  n  
zusammen mit der integrierten Fundamentalgeleichung: G 




rein
  M G  n A   rein


(
l
)

RT
ln
x

n


A
A
B
B
i
i
i
B
A
rein
A

(l)  n B   rein
B ( l)
  M G  n  x A  RT ln x A   n  x B  RT ln x B   n  RT  x A  ln x A   x B  ln x B 
 gleiches Ergebnis wie für ideale Gase (s. S. 250)
ausserdem:  M S   n  R  x A  ln x A   x B  ln x B 
  M H   M G  T   MS  0
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 bei idealen Mischungen wird keine Wärme frei
 WW die sich durch das Mischen nicht ändern
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page: 254
5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte
5.1 Phasengleichgewichte – Raoult’sches Gesetz
 für Mischungen mit starken WW: starke Abweichung vom Raoult’schen Gesetz
 für ideal verdünnte Lösungen gilt es jedoch bei xi  1
Beispiel: CS2/Aceton Gemisch
für xCS2  1 :
Misch
rein
p CS

x

p
CS2
CS2
2
für xAceton  1 :
rein
p Misch

x

p
Aceton
Aceton
Aceton
Henry’sches Gesetz
 für sehr geringe Konzentration of B in A gilt:
p Misch
 xB  KB
B
; für xB nahe 0
für xCS2  0 :
Misch
p CS
 x CS2  K CS2
2
für xAceton  0 :
p Misch
Aceton  x Aceton  K Aceton
aus: P.W. Atkins, Physikalische Chemie (VCH)
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page: 255
5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte
5.1 Phasengleichgewichte – Raoult’sches Gesetz
 experimentelle Bestimmung der Konstanten des Henry‘schen Gesetzes
 Bestimmung von KA und KB aus den
Steigungen bei xA und xB nahe Null
Erklärung der Abweichungen:
Betrachtung der WW-Enthalpieveränderung zw.
reiner Flüssigkeit und Mischung
 H=2H(A-B) – [ H(A-A)+H(B-B) ]
wenn H > 0:
 Mischung bevorzugt  Dampfdruck < Raoult
 WW zw. Chloroform und Aceton stärker
als zwischen den gleichen Molekülen (H>0)
wenn H < 0:
 Mischung ungünstig  Dampfdruck > Raoult
 z.B. CS2 und Aceton (vorherige Seite)
aus: P.W. Atkins, Physikalische Chemie (VCH)
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Tafelanschrieb: Löslichkeitsbeispiel
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page: 256
5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte
5.1 Phasengleichgewichte – Einfluss gelöster Stoffe
 Gefrierpunktserniedrigung, Siedepunktserhöhung & osmotischer Druck
 kolligative Eigenschaften: unabhängig von der Art des gelösten Stoffes
& abhängig nur von der Teilchenzahl
(annähernd in verdünnten Lösungen)
Annahmen: - nicht-flüchtiger gelöster Stoff B  nicht in der Gasphase vorhanden
- gelöster Stoff B nicht im festen Lösungsmittel löslich
chem. Potentials des Lösungsmittels:
rein
 Misch
(
l
)


A
A (l)  RT ln x A 
  Misch
(l)   rein
A
A ( l)
da xA < 1
 Gefrierpunktserniedrigung
& Siedepunktserhöhung
aus: P.W. Atkins,
Physikalische Chemie (VCH)
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page: 257
5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte
5.1 Phasengleichgewichte – Einfluss gelöster Stoffe
 Gefrierpunktserniedrigung & Siedepunktserhöhung: mikroskopische Erklärung
 wird auch in idealen Mischungen (keine WW, MH=0)
 muss an MS liegen
aus: P.W. Atkins, Physikalische Chemie (VCH)
 Dampfdruck zeigt das Bestreben des Systems, die Entropie zu erhöhen
 durch Zugabe eines gelösten Stoffes wird die Entropie der Lösung erhöht
 geringerer Dampfdruck in Gegenwart eines gelösten Stoffes
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page: 258
5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte
5.1 Phasengleichgewichte – Einfluss gelöster Stoffe
 Siedepunktserhöhung – Gleichgewichtsberechnung
 Ansatz: suche T, bei der der Standarddruck des reinen Lösungsmittels
das gleiche chemische Potential wie das Lösungsmittel in der Lösung hat
  A (g )   A
rein
Misch
(l)   rein
A (l)  RT ln x A 
 rein
A (g ))
A(g)
Definition: am Standarddruck p =0.1 MPa
ist T* der Standard-Siedepunkt der reinen Phase A
 
R T
 T  TS  T  
 VH

* 2
*
S

  xB


A(l) & B(l)
Misch
 Misch
(
l
)
,

( l)
A
B
wobei angenommen wurde dass: - xB ist nahe Null
- T  T – T*
Tafelanschrieb: Herleitung
- T ist klein im Vgl. zu T*
- VH und VS sind konstant über T
 Siedepunktserhöhung T ist unabhängig von der Art des gelösten Stoffes und
hängt nur von dessen Konzentration ab  kolligative Eigenschaften
 T hängt aber vom Lösungsmittel ab, dh vor allem von dessen Siedetemp. T*
PC1 (SS2012) – 15
Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript
page: 259
5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte
5.1 Phasengleichgewichte – Einfluss gelöster Stoffe
 Siedepunktserhöhung – Gleichgewichtsberechnung
 ebullioskopische Konstante Ke gibt Ausmass der Siedepunktserhöhung an
 
 R  T* 2 
  x  T  K  m
aus: T  
e
B
 VH  B


 
 R  T* 2  M 
A 
mit K e  


VH


wobei:
- Ke ist die ebullioskopische Konstante des Lösungsmittels
- mB = Molalität von Stoff B in der Lösung [molB / kgLösungsmittel]
- MA = Molekulargewicht des Lösungsmittels
Tafelanschrieb: Herleitung
aus: P.W. Atkins,
Physikalische Chemie (VCH)
 Messung von T  Bestimmung von MB eines gelösten Stoffes
 hierzu wird Ke experimentell für das Lösungsmittel bestimmt
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page: 260
5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte
5.1 Phasengleichgewichte – Einfluss gelöster Stoffe
 Siedepunktserhöhung & Gefrierpunktserniedrigung – Zusammenfassung
 analoge Ableitung
 T  TSm  T
*
Sm
 
 R  T* 2 
Sm
  xB

  Sm H 


 
* 2 

R

T
S
  xB
 T  TS  TS*  
 VH 


 
 R  T* 2  M 
Sm
A 
mit K k  


 Sm H


 
 R  T* 2  M 
S
A 
mit K e  


VH


aus: P.W. Atkins,
Physikalische Chemie (VCH)
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page: 261
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