S C H LO S S H O F E N | G E S U N D H E I T U N D S O Z I A LE S V E R HA LTE N ST H E R A PI E F a c hs p ezifi k u m de r Ö ste r r ei c his c hen G esells c haft f ü r V e r haltensthe r a p ie Zielsetzung Die Verhaltenstherapie, ursprünglich verwurzelt in den behavioristischen Lerntheorien der 50er Jahre, basiert auf der Annahme, dass alles Verhalten, das einmal erlernt wurde, auch wieder verlernt werden kann. Der moderne Verhaltensbegriff beschreibt das Zusammenwirken biologischer Gegebenheiten des Körpers mit Aspekten des individuellen emotionalen Erlebens und der kognitiven Verarbeitung. Zusätzlich wird immer das Wechselspiel dieser personalen Faktoren mit den (sozialen) Bedingungen der Umwelt miteinbezogen. Heute zählt die Verhaltenstherapie im deutschsprachigen Raum zu den wissenschaftlich fundiertesten und effektivsten Therapiemethoden. Autonomie bedeutet eine befriedigende Gestaltung sozialer Beziehungen, nämlich einen Pfad zu finden zwischen dem Bestreben nach Unabhängigkeit und dem Bedürfnis nach sozialer Akzeptanz. Das Ziel jeder verhaltenstherapeutischen Intervention liegt in einer Verbesserung und Stabilisierung der Autonomie des Patienten, die infolge psychischer Krisen und Belastungen Einschränkungen erfahren hat oder sich nicht ausreichend entwickeln konnte. Das Fachspezifikum der Österreichischen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (ÖGVT) garantiert eine fundierte und anerkannte Ausbildung. Aufeinander abgestimmte Theorieseminare, Selbsterfahrung, TechnikWorkshops und Supervision mit ausgewählten Vortragenden qualifizieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Abschluss des Studienprogramms sowohl im Bereich der Diagnostik wie auch der Therapie. Das Anwendungsgebiet der Verhaltenstherapie beinhaltet sämtliche psychiatrischen und psychologischen Störungen sowie psychischen Probleme – bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Im Besonderen sind dies: Angst- und Zwangsstörungen, depressive Syndrome, Abhängigkeitserkrankungen, dissoziative sowie somatoforme Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Psychosen. Ausbildungscurriculum 340 Stunden Theorie zu den folgenden Bereichen: Theorie der gesunden und psychopathologischen Persönlichkeitsentwicklung, Methodik und Technik mit Schwerpunktbildung „Kognitive Therapien“, Persönlichkeits- und Interaktionstheorien, Zentrale Konzepte und Problemanalyse, Internationale Klassifikation psychischer Störungen, Psychotherapeutische Literatur 230 Stunden Selbsterfahrung im Einzelsetting und in der Gruppe 132 Stunden Lehrtherapie Es geht dabei um den Erwerb folgender Methoden: Gesprächsführung, kognitive und emotionsfokussierte Verfahren, Entspannung und Biofeedback, Angstbewältigungsmethoden, Euthyme Verfahren und Achtsamkeit, Soziales Kompetenztraining Ausbildung unter Supervision Als „Kandidat/Kandidatin in Ausbildung unter Supervision“ sind 600 Stunden verhaltenstherapeutische Behandlung mit Klienten durchzuführen. Das geforderte Ausmaß an Supervision beträgt derzeit mindestens 150 Stunden und wird im Einzel- bzw. Gruppensetting von ÖGVT-LehrtherapeutInnen durchgeführt. Praktikum Das im Psychotherapiegesetz geforderte Praktikum im psychosozialen Feld (Ausmaß 550 Stunden) muss zum Großteil in den ersten 5 Semester absolviert werden. Parallel dazu ist eine begleitende Praktikums-Supervision im Umfang von 30 Stunden bei einem Verhaltenstherapeuten / einer Verhaltentherapeutin zu absolvieren. Abschluss der Ausbildung Vier supervidierte Therapieprozesse müssen in Form von schriftlichen Falldokumentationen vorgelegt werden. Ein öffentlicher Abschlussvortrag mit anschließender Diskussion soll die verhaltenstherapeutische Kompetenz der Ausbildungskandidatinnen und Ausbildungskandidaten transparent machen. Organisatorische Rahmenbedingungen Gesetzliche Aufnahmevoraussetzungen In das psychotherapeutische Fachspezifikum können nur Personen aufgenommen werden, die die Voraussetzungen nach § 10 Abs. 2 des Psychotherapie-Gesetzes erfüllen. Dies sieht folgende Aufnahmevoraussetzungen vor: • eigenberechtigt und vollendetes 24. Lebensjahr • abgeschlossenes Propädeutikum • ein abgeschlossenes Studium bzw. eine abgeschlossene Ausbildung in Medizin, Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Theologie, Lehramt für höhere Schulen oder • eine abgeschlossene Ausbildung an einer Akademie für Sozialarbeit, Pädagogischen Akademie, Ehe- und Familienberatung, Musiktherapie oder • eine abgeschlossene Ausbildung im Krankenpflegefachdienst, medizinischtechnischen Dienst oder • die bescheidmäßige Zulassung des Bundeskanzlers nach Einholung eines entsprechenden Gutachtens durch den Psychotherapiebeirat. Kriterien der Aufnahme Neben den gesetzlichen Zugangskriterien verlangt die ÖGVT die Erfüllung von spezifischen Kriterien für die Ausbildung in Verhaltenstherapie. Diese beinhalten die Teilnahme an einem Einführungsseminar sowie Aufnahmegespräche mit Lehrtherapeutinnen und Lehrtherapeuten der ÖGVT. Mitgliedschaft ÖGVT Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind während ihrer gesamten Ausbildung Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft für Verhaltenstherapie mit Sitz in Wien. Die Gesellschaft ist seit 1994 als fachspezifische Ausbildungseinrichtung vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziales anerkannt. Die Ausstellung des Abschlusszertifikates erfolgt durch die ÖGVT. Anwesenheitspflicht Für den Erwerb des Abschlusses ist die regelmäßige, aktive Teilnahme an allen Ausbildungsveranstaltungen erforderlich. Sollte eine Teilnehmerin / ein Teilnehmer verhindert sein, so sind die versäumten Lehreinheiten auf eigene Kosten bei einem anderen Kurs nachzuholen. Zeitlicher Ablauf Die Durchführung der einzelnen Veranstaltungen erfolgt in der Regel berufsbegleitend an Wochenenden. Da die Ausbildung als geschlossener Lehrgang organisiert wird, ist damit zu rechnen, dass pro Semester vier bis fünf Blöcke zu je zwei bis drei Tagen angeboten werden. Für die Absolvierung aller erforderlichen Seminare ist mit einem Zeitaufwand von 3 bis 4 Jahren zu rechnen; für den Abschluss der gesamten Ausbildung sind ca. 5 Jahre zu kalkulieren. Wissenschaftliche Leitung Verena Günther, tit. Ao. Univ.-Prof. Dr. phil., Klinische Psychologin und Psychotherapeutin sowie Lehrtherapeutin (Verhaltenstherapie), Wissenschaftliche Leiterin des Lehrgangs Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie, Leiterin der Abteilung für Klinische Psychologie und der psychotherapeutischen Ambulanz der Universitätsklinik für Allgemeine Psychiatrie und Sozialpsychiatrie in Innsbruck. Kosten Um die finanziellen Aufwendungen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überschaubar zu gestalten, werden die Veranstaltungen semesterweise abgerechnet. Da von einer geschlossenen Studiengruppe ausgegangen wird, müssen nichtkonsumierte Seminare ebenfalls bezahlt werden. Veranstaltungsorte Die Seminare finden abwechslungsweise in Schloss Hofen (Lochau bei Bregenz) und in Innsbruck statt. Lehrgangsorganisation SCHLOSS HOFEN Wissenschaft und Weiterbildung Land Vorarlberg | FH Vorarlberg A-6911 Lochau, Hoferstr. 26 Dr. Elmar Fleisch Birgit Bilgeri (Administration) T +43 (0) 5574/4930-420, F -493 [email protected] www.schlosshofen.at SCHLOSS HOFEN liegt rund 5 km von Bregenz entfernt in der Gemeinde Lochau am österreichischen Bodenseeufer. Vom Schloss aus überblickt der Besucher das Dreiländereck Deutschland-ÖsterreichSchweiz. Derzeit umfasst das Angebot von Schloss Hofen rund 30 staatlich anerkannte Lehrgänge in Kooperation mit zahlreichen in- und ausländischen Universitäten bzw. Fachhochschulen sowie ein breites Seminarprogramm. An der Schwelle zum 17. Jahrhundert von den Herren von Raitenau als Renaissancewohnsitz erbaut, gehört Schloss Hofen mit dem Palast in Hohenems und Schloss Heiligenberg zu den bedeutendsten Renaissancebauten des Bodenseeraumes. Nach langer wechselvoller Geschichte gelangte das Gebäude 1972 in den Besitz des Landes Vorarlberg. Seit 1981 wird Schloss Hofen als Wissenschafts- und Weiterbildungszentrum mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Recht, Gesundheit und Soziales, Technik und Gestaltung sowie der Verwaltungsakademie Vorarlberg geführt. Nach Abschluss der Generalsanierung verfügt Schloss Hofen ab Herbst 2016 über 8 hochmodern ausgestattete Seminarräume für Gruppen zwischen 10 und 30 Personen. Der spätgotische Wolf-Dietrich-Saal bietet bis zu 120 Gästen Platz für Vorträge, Tagungen und Kulturveranstaltungen. In den oberen Stockwerken laden 31 Gästezimmer (Einzel- und Doppelzimmer) zur erholsamen Übernachtung direkt vor Ort ein. Das Schloss-Restaurant verwöhnt die Gäste zudem mit saisonalen Köstlichkeiten aus der Region. Unternehmen finden in Schloss Hofen somit die ideale Infrastruktur für Workshops, Tagungen und Veranstaltungen in einer unvergleichlich inspirierenden und kommunikativen Atmosphäre. Ei ch en be Stuttgart Ulm München rg SCHLOSSHOFEN ens tr. nde we Lochau BREGENZ g Pf än de rs Zürich tr. Pfändertunnel Innsbruck Feldkirch -St r. ie d we Lindau Friedrichshafen St. Gallen Hofe rstra ße Pf No ä n d e rd r H ö porta t u n n rbr l el an Ho z fr Sch uß i- R Ton Am nz St Ba er u/H ocha hof L f r. au Dor hnh ra Lind Lan fp la ofs rb tr. Hö Bahn Chur Pfarrkirche B ö rb ra tz dst raß e nz Brege o ahnh B o d e n s e e nz