Stadtökologie – So funktioniert das Ökosystem Stadt von Helmut Polz Städte sind wesentlich vom Menschen geprägte Elemente – ohne ihn würde es das Phänomen „Stadt“ nicht geben. Städte sind anders als die freie Landschaft. Das liegt auf der Hand. Mehr Verkehr, mehr Lärm, dichte Verbauung, Bodenversiegelung, weniger Natur... einerseits, andererseits aber auch Arbeitsplätze, gute Infrastruktur, bessere Versorgung, kulturelle Angebote... Ein Für und Wider. Aber worin unterscheiden sich Städte eigentlich von ihrem Umland? Die Stadt ist gar nicht so naturarm Obwohl sich die Cities moderner Großstädte überall auf der Welt immer mehr gleichen, ist doch keine Stadt wie die andere. Da gibt es entsprechend große Unterschiede was die Menge und Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt anlangt. Überall aber sind die Innenstädte jene Zonen, wo Natur am radikalsten verdrängt wird. In meinem Stadtteil kommen Fuchs, Steinmarder, Hasen und noch einige andere Kleintiere vor. Auch manche Vogelarten Baumfalken, Turmfalken, Waldkauz, Fasane, Elstern, Dohlen, Mauersegler, Amseln, Meisen, Kleiber, Specht und viele mehr suchen hier nach Nahrung. Natürlich fehlt es auch nicht an Käfern und Schmetterlingen. Eine spezielle Pflanzen- und Tierwelt hat sich am inneren und äußeren Stadtrand entwickelt. Das liegt einfach daran, dass hier auf kleinem Raum die verschiedensten Biotope aufeinander treffen: der Park mit Bäumen als Wald und Wiese, der Garten, vor allem Schrebergärten als Buschland, die Türme und Mauern als Felsen und den eigentlichen ökologischen Höhepunkt findet man auf den Brachflächen in Industriegebieten, in einem solchen habe ich meine Vogelvoliere stehen und meine Vögel fühlen sich sehr wohl hier. Dazu kommen noch verschiedene Gewässertypen wie Stadtbäche, Teiche, Flachwassertümpel in diesen Gebieten vor. Wir haben auch eine enorme Zahl von Pflanzenarten. Es ist deutlich: Natur in der Stadt ist mehr als nur Brennesselgstätten, Gelsentümpel und Staudendickicht. Das Vorhandensein oder Fehlen einer Tier- oder Pflanzenart ist ein Indiz auf bestimmte Umweltzustände. Vor 40 Jahren als ich noch nicht in Linz wohnte und nur durch- oder vorbeifuhr, sagte ich: „In dieser Stadt möchte ich nicht einmal begraben sein“. Man sollte aber nie etwas verschreien. Es kommt anders als man denkt. Somit mache ich nicht nur etwas Werbung für meine Stadt, sondern möchte behaupten, dass diese Stadt eine der best untersuchtesten ökologischen Städte Europas ist. Ich möchte auch allen interessierten Lesern mit ein paar Fotos, das Umfeld und die Lage meiner Voliere, in einer Stadt mit 200.000 Einwohnern vorstellen. Helmut Polz Ich möchte auch allen interessierten Lesern mit ein paar Fotos, das Umfeld und die Lage meiner Voliere, in einer Stadt mit 200.000 Einwohnern vorstellen. Helmut Polz Abb.1: Gartenteich Abb.2: Schrebergärten im Siedlungsgebiet Abb.3,4: Die grünen Oasen in der Stadt, wo man Tiere und Pflanzen nebeneinander finden kann! Abb. 5: Blindschleichen beim Sonnenbaden Abb.6: Weinbergschnecke Abb. 7: Vogelvoliere 6,0 m x 6,0 m Abb. 8: Voliere von vorne Abb. 9: Brütende Amsel auf Balkon Abb. 11: Königskerze Abb. 10: Junge Amseln Abb. 12: Wegwarte Abb. 13: Clematis