Skript Modul 2 Anzahl der benötigten Implantate in - miz

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Skript Modul 2
Anzahl der benötigten Implantate in Bezug auf die Gebisssituation in Übereinstimmung mit den Berufsverbänden der Oralchirurgen und MKG-Chirurgen
Einzelzahnersatz
bis zu 4 Zähne der OK-Front fehlen
(klinisch intakte Nachbarzähne sowie erhaltener Alveolarfortsatz)
1 Implantat je fehlendem Zahn
bis zu 4 Zähne der UK-Front fehlen
(klinisch intakte Nachbarzähne sowie erhaltener Alveolarfortsatz)
2 Implantate
Reduzierter Restzahnbestand
Bei der implantologischen Versorgung des reduzierten Restgebisses ist die Bezahnung des Gegenkiefers in der Planung zu berücksichtigen. Darüber hinaus gelten die
Regeln der konventionellen Prothetik.
Freiendsituation
Zähne 7 und 8 fehlen
Zähne 6, 7 und 8 fehlen
Zähne 5, 6, 7 und 8 fehlen
Zähne 4, 5, 6, 7 und 8 fehlen
keine Indikation zur Implantation
1 – 2 Implantate
2 – 3 Implantate
3 Implantate
Schaltlücke
Versorgung einer großen Schaltlücke durch festsitzenden Zahnersatz
1 – 2 Implantate an statisch sinnvollen Positionen
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Stark reduzierter Restzahnbestand
Die Anzahl der vorhandenen erhaltungswürdigen Zähne reduziert die Zahl der benötigten Implantate:
a. Für die Verankerung eines festsitzenden Zahnersatzes sind
im Oberkiefer
6 – 8 Pfeiler,
im Unterkiefer
6 Pfeiler notwendig.
z.B. bei 2 erhaltungswürdigen Zähnen im Oberkiefer 6 Implantate,
bei 2 erhaltungswürdigen Zähnen im Unterkiefer 4 Implantate
(sofern die Restzähne in statisch günstigen Positionen stehen)
b. Für die Verankerung eines abnehmbaren Zahnersatzes sind
im Oberkiefer
4 – 6 Pfeiler,
4 Pfeiler notwendig
im Unterkiefer
Zahnloser Kiefer
a. Für die Verankerung eines festsitzenden Zahnersatzes sind:
im zahnlosen Oberkiefer
6 - 8 Implantate,
im zahnlosen Unterkiefer
6 Implantate notwendig
b. Für die Verankerung eines herausnehmbaren Zahnersatzes sind
4 – 6 Implantate,
im zahnlosen Oberkiefer
im zahnlosen Unterkiefer
4 Implantate notwendig
Die definitive Anzahl der Implantate richtet sich stets nach der jeweiligen Gesamtsituation und der Position der vorhandenen natürlichen Zähne, so dass die endgültige
Entscheidung dem Behandler in Absprache mit seinem Patienten obliegt.
Grundsätzliches zur Anzahl und Größe der Implantate
Grundsätzlich gilt, dass mit zunehmender Anzahl, Durchmesser und Länge der inserierten Implantate auch die Oberfläche für die knöcherne Integration und damit die
Wahrscheinlichkeit einer stabilen Implantatsituation zunimmt. Der am stärksten begrenzende Faktor in dieser Hinsicht ist die anatomische Situation des Patienten.
Anatomische Bedingungen wie der Alveolarkanal oder der Sinus maxillaris und auch
lokale Faktoren wie Alveolarfortsatzhöhe und -breite können die Platzierung einer
idealen Anzahl oder Länge von Implantaten begrenzen.
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Winkler et al. (2000) verglichen in einer Studie von fast 300 Implantaten die Überlebensdaten von 3+-Implantaten (Durchmesser von 3 mm bis 3,9 mm) und 4+-Implantaten (Durchmesser von 4 mm bis 4,9 mm) mit Längen von 7, 8, 10, 13 und 16 mm.
Die Resultate nach 6 Monaten zeigten, dass kürzere Implantate verglichen mit längeren Implantaten statistisch eine kürzere Überlebensdauer haben. Auch hinsichtlich
der Breite hatten die Implantate mit 3+ mm im Durchmesser eine niedrigere Erfolgsrate als die Gruppe 4+.
Je kürzer das Implantat, umso größer muss die Anzahl der Implantate sein, besonders wenn eine vollständig implantat-gestützte Prothese inseriert werden soll.
Worthington und Rubenstein (1998) stellten fest, dass eine geringe Knochenhöhe
genügen kann, wenn als definitive Versorgung eine implantatretinierte OverdentureProthese anstatt einer rein implantatgetragenen Brücke geplant wird.
Quellen
• Winkler S, Morris HF, Ochi S (2000) Implant survival to 36 months as related
to length and diameter. Ann Periodontol 5:22-31
• Worthington P, Rubenstein JE (1998) Problems associated with the atrophic
mandible. Dent Clin North Am 42:129-60
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Biomechanische Überlegungen
Einleitung
Zahlreiche biomechanische Parameter spielen für ein erfolgreiches Langzeitergebnis
eine erhebliche Rolle und sollten daher in die Gesamtplanung implantatprothetischer
Versorgungen mit einbezogen werden.
Kaukräfte sollen in optimierter Form auf die gesamte Konstruktion sowie auf das
Implantatlager verteilt und Überbelastungen weitgehend vermieden werden.
Patientenabhängige Einflüsse, die der Zahnarzt nicht verändern kann, sind die anatomische Form des Alveolarfortsatzes, die Dichte und das Elastizitätsmodul des
kompakten und spongiösen Knochens. Faktoren, die der Zahnarzt dagegen beeinflussen kann, sind die Auswahl des Implantatdesigns, die Implantatlänge, der
Implantatdurchmesser und die Angulierung der Implantatachse.
Prothetische Grundprinzipien bei jeder Rehabilitation
•
•
•
•
bilaterale Okklusionsstabilität an den Seitenzähnen
Frontzahnführung mit seitlicher Disklusion bei exzentrischen Bewegungen
fehlende Interferenzen bei Medio-, Latero- und Protrusion
maximale Interkuspidation in Zentrik
Eine Gruppenfunktion muss bei implantatgestützten Prothesen unbedingt wegen der
schädlichen lateralen Belastungen vermieden werden.
Ausführung der Suprakonstruktion
•
•
gute Hygienefähigkeit
sichergestellter Zugang zu den Schrauben
Biomechanische Einflussgrößen
Die funktionelle Belastung des Knochens verhindert dessen Abbau und führt zur
Verdichtung des beanspruchten Knochens in der Umgebung der Implantate. Entscheidend ist, ob die ausgeübte Kraft eine physiologische, materialgerechte Belastung oder eine Überbelastung des Knochens bewirkt.
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Folgende biomechanische Einflussgrößen stehen zur Verfügung (Wichmann und
Morneburg 2002):
•
•
•
•
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•
•
•
•
•
•
•
Implantatlänge
Implantatzahl
Implantatdurchmesser
Implantatform
Verhältnis Implantat/Kronenlänge
Ausdehnung von Extensionen
Verblockung von Implantaten
Kombination von Zähnen und Implantaten
Passive fit der Suprakonstruktionen
Gestaltung der Kauflächen/Okklusion
Richtung der eingeleiteten Kraft
Wahl von Verankerungs- und Verbindungselementen
Implantatlänge, Implantatzahl, Implantatdurchmesser und Implantatform
Die Kaukräfte werden über das Implantat-Knochen-Interface übertragen:
2
eingeleitete Kraft
Interface-Belastung (N/mm ) =
Implantatoberfläche (mm2)
Die Gesamtimplantatoberfläche ist abhängig von der Implantatlänge, der Implantatzahl, dem Implantatdurchmesser und der Implantatform. Eine Erhöhung eines einzelnen Parameters führt über die Erhöhung der gesamten Implantatoberfläche zu
einer Reduzierung der Interface-Belastung.
Verhältnis Implantat/Kronenlänge
Das Verhältnis von Implantat- und Kronenlänge ist bei der Einwirkung von nicht
axialen Kräften von Bedeutung.
Je länger die klinische Krone (supraossärer Anteil) und je geringer die Implantatlänge
(intraossärer Anteil), desto höher ist (bei gleicher Krafteinwirkung) das auf das
Implantat einwirkende Biegemoment. Das Längenverhältnis von Krone zum Implantat
sollte kleiner als 1 sein. Längenverhältnisse von 1:2 oder 1:3 sind ideal für eine geringe Biegebeanspruchung. Biegebeanspruchungen können Ursache für Früh- und
Spätverluste sein (Duyck et al. 2001, Isidor F 1997).
Durch eine primäre oder sekundäre Verblockung von mehr als 3 Implantaten zu ei-
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nem Polygon kann eine extraaxiale Belastung reduziert oder vermindert werden.
Wenn ein ungünstiges Hebelverhältnis zu erwarten ist, kann eine größere Implantatzahl bei verblockter Suprakonstruktion die extraaxiale Belastung reduzieren.
Ausdehnung von Extensionen
Bei der Versorgung des zahnlosen Unterkiefers werden die Implantate interforaminal
gesetzt und eine Extensionsbrücke mit bedingt abnehmbarer Suprakonstruktion eingesetzt.
Belastungen im Bereich der Extensionen führen bei den endständigen Implantaten
zur Intrusion und bei den anderen Implantaten zur Extrusion.
Interforaminale Implantate im Unterkiefer:
Das Verhältnis zwischen Lastarm und Kraftarm bestimmt die Größe der Zug- und
Druckspannungen, die auf den Knochen übertragen werden.
Aufgrund der Hebelverhältnisse ist die Belastung der Implantate umso größer, je
kleiner der Abstand zwischen dem anterioren und posterioren Implantat ist und je
länger die Extension der Suprakonstruktion ist.
Die Länge der Extension der Suprakonstruktion sollte nicht größer sein als das Anderthalbfache des Abstandes zwischen dem weitesten anterior liegenden und dem
am weitesten posterior liegenden Implantat.
In einer Multicenterstudie untersuchten McAlarney und Stavropoulos (2000) die
Implantatzahl, das Implantatmaterial und auch den anterior-posterioren Abstand der
Implantate. Wenn der anterior-posteriore Abstand der Abutments größer als 11,1 mm
ist, dann kann die Länge einer Extension für eine adäquate Okklusion im Allgemeinen ausreichend gestützt werden. Wenn ein entsprechender anterior-posteriorer Abstand der Implantate nicht erzielt werden kann, sollte eine Overdenture-Versorgung
oder eine stegretinierte Versorgung anstelle einer rein implantatgetragenen Prothese
mit ausgedehnter Extension in Betracht gezogen werden.
Die Versorgung mit einer Extension ist eine praktikable Lösung für die Restauration
eines zahnlosen Unterkiefers. Im Oberkiefer geht sie mit einem etwas stärkeren Knochenverlust einher (Jemt und Lekhom 1993, Wennstrom et al. 2004).
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Verblockung von Implantaten
Durch die Verblockung der Suprakonstruktionen werden extraaxiale Belastungen
aufgrund der polygonalen Abstützung minimiert. Eine sinnvolle polygonale Verblockung ist erst ab einer Anzahl von 3 Implantaten möglich. Die primäre Verblockung
kann über Stege und über eine verschraubte oder zementierte Suprakonstruktion auf
mehreren Implantaten erfolgen.
Eine sekundäre Verblockung wird durch teleskopierende Versorgungen oder Konstruktionen mit Kugelknopfanker erreicht. Maßgeblich für die Effektivität der Verblockung ist die Größe der Fläche (des Polygons), die zwischen den Implantaten gebildet wird.
Polygonale Verblockung von Implantaten im Unterkiefer
Die Länge der Extension (Lastarm) richtet sich nach der Länge des Kraftarms, der
sich aus der sagittalen Länge des Polygons ergibt.
Polygonale Verblockung von Implantaten im Oberkiefer
Ein maximales Polygon wird in sagittaler und transversaler Richtung gebildet und
reduziert Hebelwirkungen und Biegemomente auf ein Minimum.
Überlegungen bei der Kombination von Zähnen und Implantaten
Bei gleicher Krafteinwirkung weisen Zähne eine deutlich größere vertikale und horizontale Beweglichkeit auf als Implantate (Ney und Muhlbradt 1987).
Bei der Verbindung von Zähnen mit Implantaten (Verbundbrücken) können erhebliche Biegemomente auf den unnachgiebigeren Pfeiler ausgeübt werden.
Wenn immer möglich, sollte reinen implantatgetragenen Konstruktionen der Vorzug
gegeben werden (Naert et al. 2001).
Wenn aus dem einen oder anderen Grund durch die prothetische Versorgung Zähne
mit Implantaten verbunden werden, sollte eine nicht-starre Verbindung gewählt werden (Weinberg und Kruger 1994).
Klinische Untersuchungen an Verbundbrücken zeigen einen signifikant höheren
marginalen Knochenverlust bei starren zahn-implantat-getragenen Konstruktionen
gegenüber nicht starren Verbindungen (Naert et al. 2001 Part II).
Allerdings bewirken die nicht-starren Verbindungen auch eine Intrusion der Pfeilerzähne. Wegen einer Tendenz zu mehr Implantatmisserfolgen (Beweglichkeit und
Frakturen) und Komplikationen bei Zähnen sollte einer rein implantatgetragenen
Konstruktion der Vorzug gegeben werden (Naert et al. 2001 Part I).
Dieses Thema wird kontrovers diskutiert. Andere Studien kommen zu dem Ergebnis,
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dass kombiniert zahn-implantat-getragenene Verbundbrücken keine schlechteren
Prognosen aufweisen als rein implantatgestützte Brücken (Beniashvili et al. 1999,
Garcia und Oesterle 1998). Es konnte nicht gezeigt werden, dass zahn-implantatgetragene Brücken ein höheres Risiko für Implantatmisserfolge oder prothetische
Misserfolge aufweisen als rein implantatgetragene Brücken (Olsson et al. 1995).
Passive fit der Suprakonstruktionen
Ein spannungsfreier Sitz eines Brückengerüsts ist auf Implantaten wesentlich schwieriger zu erzielen als auf natürlichen Zähnen, da der Ausgleich von geringen Passungenauigkeiten durch die Eigenbeweglichkeit der Zähne fehlt. Vertikale Inkongruenzen führen zu Zug- und Druckspannungen an den Pfeilern, die durch Hebelwirkungen verstärkt werden können.
•
•
vertikale Passungenauigkeit
Bei der Verschraubung entstehen Druck- und Zugspannungen an den
Implantaten.
Horizontale Inkongruenzen leiten horizontale Kräfte auf die Implantate
•
horizontale Passungenauigkeiten
Bei der Verschraubung entstehen Schrägflächenkontakte, die horizontale
Kräfte auf die Implantate einwirken lassen.
Es besteht eine positive Relation zwischen der Größe der Ungenauigkeit und dem
dadurch verursachten Ausmaß der Spannungen auf den Implantaten (Millington und
Leung 1995). Durch entsprechende Behandlungsmaßnahmen und Fertigungstechnologien sollte die Eingliederung möglichst spannungsfreier Suprakonstruktionen
angestrebt werden.
Kauflächengestaltung/Okklusion
Das Okklusionskonzept
Dreidimensionale Analysen der Beißkraft ergaben einen Anstieg der Kraft von anterior nach posterior (van Eijden 1991). Transversale Kräfte sollten aus diesem Grund
weitgehend nach anterior gelegt werden. Diese Überlegung unterstützt das Okklusionskonzept der Eckzahnführung, ist aber nicht durch eine Studie nachgewiesen.
Hobkirk und Brouziotou-Davas verglichen in einer Studie die Kaukräfte bei implantatstabilisierten Brücken bei balancierter und unbalancierter Okklusion. Beim Kauen von
Brot gab es keinen Unterschied in der Belastung, aber beim Kauen von harter Nahrung wie Nüssen und Karotten war die Belastung bei der balancierten Okklusion geringer (Hobkirk und Brouziotou-Davas 1996).
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Die Höckerneigung
Steile oder flache Höckerneigung bei der Kauflächengestaltung führen bei gleichen
Voraussetzungen zu Biegemomenten, die sich statistisch nicht signifikant unterscheiden (Morneburg und Proschel 2002). Jedoch führt eine Reduktion der Kaufläche um ein Drittel der Breite im Durchschnitt zu einer Reduktion der Biegemomente
um 50 % (Morneburg und Proschel 2002).
Das Oberflächenmaterial der pothetischen Versorgung
Für die Oberfläche der prothetischen Versorgung können Keramik oder Kunststoff
verwendet werden. Die Resilienz der beiden Materialien ist zwar unterschiedlich,
aber dieser Unterschied ist nur in vitro nachweisbar und nicht in vivo. Die Wahl des
okklusalen Materials führt nicht zu unterschiedlichen Belastungen der Implantate
(Bassit et al. 2002). Auch in einer Tierstudie konnten keine signifikanten klinischen,
radiologischen und histometrischen Unterschiede zwischen einer Keramik- oder
Kunststoffkaufläche nachgewiesen werden (Hurzeler et al. 1995).
Wahl von Verankerungs- und Verbindungselelmenten
Verbindungselemente übertragen bei abnehmbarem Zahnersatz durch unterschiedliche Konstruktionsmerkmale unterschiedlich große Kräfte und Biegemomente auf die
Implantate. Für die Gegenüberstellung von Verbindungselementen können nur vergleichbare Ausgangssituationen herangezogen werden. Hier bietet sich der zahnlose
Unterkiefer mit 2 oder 4 anterior gesetzten Implantaten an. Vorteilhafte Verbindungselemente sind solche mit kurzen supraossären Hebelarmen, wie:
•
•
•
•
Magnetattachments
Kugelkopfanker
O-Ring-Attachments
Stegverbindungen
Stegverbindungen sind zusätzlich in der Lage, auftreffende Kräfte zwischen den einbezogenen Implantaten zu verteilen.
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Quellen
• Bassit R, Lindstrom H, Rangert B (2002) In vivo registration of force development with ceramic and acrylic resin occlusal materials on implant-supported
prosthese Int J Oral Maxillofac Implants 17:17-23
• Beniashvili R, Heymann C, Parsanejad HR, Nentwig G-H (1999) Zahn-implantat- und rein implantatgetragene Rekonstruktionen - Reaktionen am
knöchernen Implantatlager Z Zahnärztl Implantol. 15:87-91
• Duyck J, Ronold HJ, Van Oosterwyck H, Naert I, Vander Sloten J, Ellingsen
JE (2001) The influence of static and dynamic loading on marginal bone reactions around osseointegrated implants: an animal experimental study
• Garcia LT, Oesterle LJ (1998) Natural tooth intrusion phenomenon with implants: a survey Int J Oral Maxillofac Implants 13:227-31
• Hobkirk JA, Brouziotou-Davas E (1996) The influence of occlusal scheme on
masticatory forces using implant stabilized bridges J Oral Rehabil 23:386-91
• Hurzeler MB, Quinones CR, Schupbach P, Vlassis JM, Strub JR, Caffesse RG
(1995) Influence of the suprastructure on the peri-implant tissues in beagle
dogs. Clin Oral Implants Res. 1995 Sep; 6(3): 139-48.
• Isidor F (1997) Histological evaluation of peri-implant bone at implants subjected to occlusal overload or plaque accumulation Clin Oral Implants Res
8:1-9
• Jemt T, Lekholm U (1993), Oral implant treatment in posterior partially edentulous jaws: a 5-year follow-up report, Int J Oral Maxillofac Implants.
1993;8(6):635-40
• McAlarney ME, Stavropoulos DN (2000), Theoretical cantilever lengths versus
clinical variables in fifty-five clinical cases, J Prosthet Dent. 2000
Mar;83(3):332-43
• Millington ND, Leung T (1995) Inaccurate fit of implant superstructures. Part 1:
Stresses generated on the superstructure relative to the size of fit discrepancy
Int J Prosthodont 8:511-6
• Morneburg TR, Proschel PA (2002) Measurement of masticatory forces and
implant loads: a methodologic clinical study Int J Prosthodont 15:20-7
• Naert IE, Duyck JA, Hosny MM, Quirynen M, van Steenberghe D (2001) Freestanding and tooth-implant connected prostheses in the treatment of partially
edentulous patients Part II: An up to 15-years radiographic evaluation &nbs
• Naert IE, Duyck JA, Hosny MM, Van Steenberghe D (2001) Freestanding and
tooth-implant connected prostheses in the treatment of partially edentulous
patients. Part I: An up to 15-years clinical evaluation Clin Oral
• Ney T, Muhlbradt L (1987), Intrusion behavior of bridges supported by implants and natural teeth, Dtsch Zahnarztl Z 42:944-8
• Olsson M, Gunne J, Astrand P, Borg K (1995) Bridges supported by freestanding implants versus bridges supported by tooth and implant. A five-year
prospective study Clin Oral Implants Res 1995 Jun;6(2):114-21
• van Eijden TM (1991) Three-dimensional analyses of human bite-force magnitude and moment Arch Oral Biol 36:535-9
• Weinberg LA, Kruger B (1994) Biomechanical considerations when combining
tooth-supported and implant-supported prostheses Oral Surg Oral Med Oral
Pathol 78:22-7
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Implantations- und Belastungsmodi
Der Belastungszeitpunkt
Einphasige Implantate
Die Einheilung der einphasigen Implantate erfolgt transgingival. Diese Einheilung
erlaubt eine primäre Adaptation der Weichteile am Implantat. Einphasige Implantate
können nach der Insertion sofort prothetisch versorgt und belastet werden oder aber
auch entlastet einheilen.
Der Einsatzbereich einer belasteten Einheilung kann u.U. der interforaminale Bereich
des Unterkiefers bei ausreichendem Knochenangebot sein. Die primäre Verblockung
der Implantate erfolgt über eine Suprastruktur. Bei den einphasigen Implantatsystemen perforiert ein Teil des Implantates bereits während der Einheilphase die
Schleimhaut und ragt in die Mundhöhle. Die operative Freilegung entfällt (s. u.).
Vorteile der transgingivalen Einheilung gegenüber der geschlossenen Vorgehensweise bei der Insertion von Implantaten (Hermann et al. 2000):
1. das Fehlen von einer Grenzfläche/einem Mikrospalt zwischen dem Implantat
und dem Abutment an oder unter den alveolaren Kammhöhen
2. Vermeidung eines zweiten chirurgischen Eingriffes zum Anschließen eines
transgingivalen Abutments an die Oberseite des Implantates
3. eine ausgereiftere Weichgewebsheilung aufgrund eines zweiten chirurgischen
Eingriffes
4. ein kleineres Krone-zu-Implantatverhältnis für einteilige transgingivale Implantate
Um die Vorteile der transgingivalen Einheilung zu erreichen, wurden gedeckt einheilende Implantate direkt mit den Abutments transgingval einheilend inseriert. Diese
Technik vermeidet einen chirurgischen Zweiteingriff.
Bei den einphasigen Systemen gibt es also sowohl einteilige als auch zweiteilige
Implantatformen.
Zweiphasige Implantate
Zweiphasige Implantate heilen subgingival (geschlossen) ein.
Eine subgingivale Einheilung erfordert die operative Freilegung mit der Möglichkeit
von korrigierenden Eingriffen an den Weichgeweben.
Temporäre enossale Implantate
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Temporäre enossale Implantate tragen eine provisorische prothetische Versorgung
während der Einheilungszeit der definitiven Implantate. Diese Implantate werden
zwischen die definitiven Implantate positioniert, sind graziler dimensioniert, heilen
transgingival ein und werden nach Abschluss der Einheilungszeit wieder entfernt.
Der Zeitpunkt der Implantation
Der Kollaps der Alveole beginnt ca. 3-6 Monate nach Zahnverlust und ist ca. nach 12
Monaten abgeschlossen. Durch möglichst frühe erneute funktionelle Belastung kann
der Knochenverlust in Grenzen gehalten werden.
Je nach der Zeitspanne zwischen Zahnverlust und Implantation können 3 Implantationsformen unterschieden werden.
Sofortimplantation
Die Implantation wird sofort oder bis etwa eine Woche nach dem Zahnverlust in die
Extraktionsalveole vorgenommen. Die Krafteinleitung in den Knochen über das
Implantat begrenzt die Atrophie des Knochens. Eine Schleimhautdeckung ist nur
durch eine plastische Deckung möglich, so dass offen einheilende Implantate einen
Vorteil für das Ausmaß der operativen Maßnahme bieten. Eine plastische Deckung
mit den damit verbundenen Nachteilen wie den Verlust befestigter Schleimhaut durch
die Mobilisation und die Entstehung von Narbenstrukturen kann so umgangen werden.
Stufenförmige oder konisch gestaltete Implantate vermeiden einen großen Knochenabtrag bei der Präparation und erreichen eine gute Primärstabilität. Es sollte ein ausreichend großer Implantatdurchmesser im koronaren Bereich gewählt werden, um
Inkongruenzen zur Alveole zu vermeiden. Weiterhin ist eine Präparation über den
Alveolenfundus hinaus sinnvoll. Bei der Präparation des Implantatbettes kann die
Achse leicht nach oral korrigiert werden, um die Primärstabilität zu erhöhen.
Vorteile
• Eine transalveoläre Implantatinsertion vermeidet eine Schnittführung, Lappenpräparation und Naht
• Einer Alveolaratrophie wird vorgebeugt
Nachteile
• Die Präparation des Implantatbettes kann bei der erforderlichen Berücksichtigung der Nachbarzähne, der Implantatachsenrichtung und der Angulation der
Alveole schwierig sein
• fehlende Weichteilbedeckung der Alveole
Voraussetzungen für die Sofortimplantation
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•
•
•
Unversehrtheit der Alveole (Erhalt der marginalen Anteile, Erhalt der fazialen
Alveolenwand, keine apikalen Perforationen, keine apikalen Entzündungsprozesse oder zystische Veränderungen)
Das Niveau des Alveolenrandes sollte in der gleichen Höhe wie das der Nachbarzähne liegen
Die perialveoläre keratinisierte Schleimhaut sollte möglichst erhalten sein
Verzögerte Sofortimplantation
Eine verzögerte Sofortimplantation wird 6 – 8 Wochen nach dem Zahnverlust durchgeführt. In den ersten Wochen nach der Extraktion ist die Knochenatrophie noch gering. Der epitheliale Weichgewebsverschluss der Alveole wird in dieser Zeitspanne
schon erreicht und mögliche entzündliche Veränderungen sind abgeheilt.
Der Nachteil der fehlenden Weichgewebsbedeckung bei einer Sofortimplantation
wird umgangen. Der genaue Zeitpunkt der verzögerten Sofortimplantation hängt von
der Weichgewebssituation ab. Das Gewebe sollte entzündungsfrei, nicht perforiert
und nach Möglichkeit keratinisiert sein. Auch hier vermeiden stufenförmige oder konisch gestaltete Implantate einen großen Knochenabtrag bei der Präparation und
erreichen eine gute Primärstabilität.
Vorteile
• Die Schleimhaut über der Alveole ist vollständig geschlossen, sodass korrigierende Maßnahmen am Hart- und Weichgewebe durchführbar sind
• Einer Alveolaratrophie wird vorgebeugt
Nachteile
• Die Präparation des Implantatbettes kann bei der erforderlichen Berücksichtigung der Nachbarzähne, der Implantatachsenrichtung und der Angulation der
Alveole schwierig sein
Indikation zur verzögerten Sofortimplantation ist das Einzelzahnimplantat im ästhetisch bedeutsamen Frontzahnbereich.
Spätimplantation
Die Implantation wird nach Abschluss der knöchernen Regeneration, also mindestens 6 – 8 Monate nach dem Zahnverlust oder noch später durchgeführt.
Sie ist dann angezeigt, wenn umfangreiche apikale oder parodontale Schäden vorliegen und somit größere knöcherne Umbauvorgänge zu erwarten sind. Aus der Atrophie des Knochens resultiert auch ein Verlust an bedeckendem Weichgewebe.
Dadurch entstehen Einbußen im Bereich der Papillen und der gingivalen Kontur.
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Vorteile
• Eine problemlose primäre Schleimhautdeckung ist möglich
• Eine Berücksichtigung des Alveolenverlaufs ist nicht notwendig
• Eine gute Primärstabilität wird erreicht
• Alveolenbedingte Entzündungsprozesse sind weitgehend ausgeschlossen
Nachteile
• Die begonnene Atrophie des Alveolarknochens begrenzt die Länge und den
Durchmesser des Implantates
• Die Atrophie des Knochens ergibt auch einen Verlust an bedeckendem Weichgewebe
Quellen
•
Hermann JS, Buser D, Schenk RK, Higginbottom FL, Cochran DL (2000)
Biologic width around titanium implants. A physiologically formed and stable
dimension over time, Clin Oral Implants Res 11:1-11
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Intraoperative Komplikationen
Mangelhafte Primärstabilität
Bis heute existiert keine eindeutige Definition der Primärstabilität. Es kann jedoch
folgende Aussage getroffen werden:
Ein Implantat ist genau dann zum Zeitpunkt der Insertion primärstabil, wenn die aus
den Normalbelastungen entstehenden Kräfte und die damit induzierten Verschiebungen die mechanische Osseointegration nicht schwächen, schädigen oder hemmen
und keine negativen Auswirkungen auf die nachfolgende biologische Osseointegration haben (Schuldzig 2004).
Zum Zeitpunkt der Insertion des Implantats ist die Primärstabilität ein rein mechanisches Phänomen. In der nachfolgenden Einheilungphase wird aus dieser mechanischen Osseointegration eine biologische. Bereits 1981 erachteten Albrektsson et al.
(1981) die Primärstabilität als ein fundamentales Kriterium für die Osseointegration.
Die Erfolgsrate einer Implantation hängt nach Jemt et al. (1995) von Knochenvolumen und -qualität ab. Die höchste Primärstabilität wird bei der Aufbereitung des
Implantatlagers mittels Bohrer erzielt. Der zusätzliche Gewindeschneider reduziert
die Primärstabilität; das Bone Condensing reduziert sie signifikant (Büchter et al.
2003).
Mögliche Ursachen
•
•
•
Knochen geringer Dichte
zu wenig Knochenvolumen
zu weite Präparation
Lösungen
• Implantat mit größerem Durchmesser einsetzen
• Entfernung des Implantates, zunächst Knochenaufbau mittels GBR, Knochentransplantation
Teilweise freiliegendes Implantat
Mögliche Ursachen
zu schmaler Kieferkamm
Lösungen
ergänzende Maßnahmen: Schraubenwindungen mit Membran oder Knochentransplantat bedecken
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Knochenperforationen
In die Fossa sublingualis
Der zahnlose interforaminale Bereich ist ein häufig bevorzugter Bereich zur Implantatplatzierung.
Mögliche Ursachen der Perforation
falsch gewählte Insertionsrichtung. Cave! Bei falsch gewählter bukkolingualer Neigung kann eine Blutung der A. lingualis bei Perforierung der lingualen Cortikalis provoziert werden. Die lebensbedrohliche Situation durch Verlegung der Atemwege
nach Haematombildung kann nur durch eine Tracheotomie beseitigt werden (Givol et
al. 2000, Boyes-Varley und Lownie 2002).
Lösungen
Das Implantat nach Blutstillung an anderer Stelle platzieren.
In das Vestibulum des Oberkiefers (Fenestrationen)
Mögliche Ursachen
falsch gewählte Insertionsrichtung
Lösungen
Behandlung mit GBR-Technik
Blutungen
Blutungstypen nach Art des verletzten Gefäßes
Eröffnung einer Vene - dunkelrot, kontinuierliche Blutung ohne Pulsation
Eröffnung einer Arterie - pulssynchron spritzend, hellrot
kapilläre Blutungen - diffus sickernd
Ursachen
• anatomische Gegebenheiten
• unvorsichtiges Vorgehen
• Bluthochdruck
• Gerinnungsstörungen (Hämorrhagische Diathesen)
• pathologische Veränderungen (Hämangiom)
Prinzip der Therapie
Ausübung von Druck oder direkter Gefäßverschluss und je nach Umfang der Blutung
zusätzlich der Einsatz von lokal gerinnungsfördernden Mitteln. Die gezielte Substitutionstherapie bei hämorrhagischen Diathesen bleibt dem Spezialisten vorbehalten.
Möglichkeiten
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1. Druckausübung
Das Setzen des Implantates führt oft zur Blutstillung bei Blutungen aus dem
Implantatbett.
2. Umstechung, Ligatur bei Weichteilblutung
3. Elektrokoagulation
Gewebekoagulation mittels Hochfrequenzstrom (schädigt aber durch Kombustion das Gewebe!)
Spongiosablutungen während des Präparierens
Mögliche Ursachen
Verletzung eines Knochengefäßes
Lösungen
• Das Verankern des Implantates unterbindet oft die Blutung.
• Knochenbolzung
• Knochenwachs
Knochenwachs ist ein wirksames Mittel zur Blutstillung, verzögert allerdings die Knochenheilung und führt zu einer Antikörperreaktion (Mattsson et al. 1990, Solheim et
al. 1992, Allison 1994).
Gefäßverletzungen der A. lingualis
Der zahnlose interforaminale Bereich ist ein häufig bevorzugter Bereich zur Implantatplatzierung.
Mögliche Ursachen einer Gefäßverletzung
Bedingt durch die Atrophie des Unterkiefers liegen die Arterien des Mundbodens
hoch und können beim chirurgischen Vorgehen verletzt werden, z. B. bei der lingualen Perforation des Alveolarfortsatzes im Bereich der Fossa sublingualis.
Cave! Bei falsch gewählter bukkolingualer Neigung kann eine Blutung der A. lingualis
bei Perforierung der lingualen Cortikalis provoziert werden. Die lebensbedrohliche
Situation durch Verlegung der Atemwege nach umfangreicher Haematombildung in
den ersten Stunden nach dem Eingriff kann nur durch rechtzeitige Intubation und
Revision oder bei fortgeschrittener akuter Atemwegsverlegung durch eine Nottracheotomie beseitigt werden (Givol et al. 2000, Boyes-Varley und Lownie 2002).
Lösungen
• Darstellung und Ligatur der A. lingualis
• Einsatz der bipolaren Pinzette
• Sicherung der Atemwege durch Pharyngealtuben
o Guedel-Tubus
Der Guedel-Tubus (Oropharyngealtubus) wird nur von bewusstlosen
Patienten toleriert.
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o
•
Wendl-Tubus
Der Wendl-Tubus(Nasopharyngealtubus) wird auch von Patienten mit
erhaltenen Schutzreflexen toleriert.
Pharyngealtuben eignen sich zum Freihalten der Atemwege, bieten aber keinen Aspirationsschutz.
ggf. Nottracheotomie
Gefäßverletzungen der A./V. alveolaris inferior
Mögliche Ursachen
• Eröffnung des Mandibularkanals
• Der Abstand von mind. 1 mm wurde nicht eingehalten.
Lösungen
• Einbringen eines kürzeren Implantates
• ggf. dichter Nahtverschluss
Neurosensorische Störungen
Die Daten über neurosensorische Störungen nach Implantation variieren im Bereich
von 0,6 % bis 39 % (6,1 % im Durchschnitt). Obwohl die Inzidenz hoch erscheint, so
verringern sich die Anzahl und die Ausdehnung der Bereiche mit gestörter Sensibilität nach einiger Zeit. Nach einem Jahr bestehen bei 1,2 % der Fälle noch veränderte
Empfindungen und nach 5 Jahren bei 0,45 % (Goodacre et al. 1999).
Läsion des N. alveolaris inferior
Mögliche Ursachen
• falsche Einschätzung der Lagebeziehungen bei der Planung, der individuelle
Vergrößerungsfaktor des OPGs (siehe auch OPG mit Röntgenmessschablone) wurde nicht berücksichtigt, das Implantat wird zu lang gewählt
• falscher Versuch des Operateurs, den Kanal seitlich zu umgehen
Es empfiehlt sich, bei Implantation im Seitenzahnbereich keine Leitungsanästhesie
zu setzen, sondern im Bereich der Implantation vestibulär und lingual zu infiltrieren.
Ein Nervkontakt führt dann häufig zu einer Schmerzsensation trotz Anästhesie.
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Läsion des N. lingualis
Mögliche Ursachen
• CAVE! Beim atrophen Unterkiefer liegt der N. lingualis sehr hoch und kann
beim chirurgischen Vorgehen lädiert werden
• durch das Einbringen eines Raspatoriums zwischen Kortikalis des UK und Mukoperiostlappen bei Fräsvorgängen im Kieferwinkelbereich z. B. bei der Entnahme von Knochen
Eine stumpfe Schädigung des unmittelbar epiperiostal verlaufenden N. lingualis ist allein durch die Elevation des Periosts möglich (Mason 1988).
Zur Vermeidung sollte das Periost lediglich bis an die linguale Kante des
retromolaren Plateaus und nicht weiter nach kaudal abgelöst werden. Dies erscheint für den sicheren Schutz gegen abgleitende Bohrer völlig ausreichend,
vermeidet aber den direkten Kontakt des Raspatoriums mit dem Nerv (Gülicher und Gerlach 2000)
• direktes scharfes Trauma, z. B. durch eine zu weit lingual gewählte retromolare Schnittführung oder durch eine nach lingual abgleitende Fräse
• Druck durch einen Zungenretraktor bei Analgosedierung oder Intubationsnarkose
Läsion des N. mentalis
Mögliche Ursachen
Keine intraoperative Darstellung des N. mentalis bei Implantation in der Umgebung
des Foramen mentale
Nach der Implantatchirurgie im anterioren Unterkiefer kommt es bei ca. 24 % der Patienten zu Sensibilitätsstörungen im Bereich der Unterlippe und des Kinns, die nach
einem Jahr noch zu 1 % bestehen können (Walton 2000).
Vorgehen bei allen Nervläsionen
•
•
•
•
•
•
•
•
Zurückdrehen des Implantates, Röntgenkontrolle
Ggf. Entfernung des Implantates,
Ggf. Verwendung eines Implantates mit reduzierter Länge
Evtl. Nervrekonstruktion
Aufklärung des Patienten
Dokumentation
Verlaufskontrolle
Medikamentöse Therapie
Durch die entzündungsbedingte Schwellung kann der dann in seinem Knochenkanal
oder Weichgewebe eingeengte Nerv weitere Schäden durch Druck und Strangulation
der Blutversorgung erfahren.
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1. Abschwellende Medikamente
o Nicht steroidale Antiphlogistika
o Glucocorticoide (5mg/kg/Tag)
2. Vitamin B12-Präparate
Siehe Wissenschaftliche Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-,
Mund- und Kieferheilkunde
Perforation in die Kieferhöhle
Mögliche Ursachen
• falsche Einschätzung der Lagebeziehungen bei der Planung, der individuelle
Vergrößerungsfaktor des OPGs wurde nicht berücksichtigt, das Implantat wird
zu lang gewählt
Lösungen
• Zur Deckung von Schleimhautperforationen größer als 3 mm kann eine resorbierbare Membran eingelegt werden
• Entfernung des Implantates, Antibiose, nach 2 – 6 Monaten Sinuslift
Quetschungen, Einrisse und Abschürfungen der Weichteile
Mögliche Ursachen
• Ursache ist häufig der grobe Einsatz der Wundhaken
• Bei der Implantation wird nur auf den Implantationsort geachtet, und die Anästhesie verhindert häufig eine Reaktion des Patienten
Lösungen
• Quetschungen führen zu vermehrten postoperativen Schwellungen und
Schmerz. Sie heilen meist problemlos ab
• Einrisse und Abschürfungen müssen durch Naht oder Salbenapplikation oder
Spüllösungen behandelt werden. Wirkstoffe können Salbei- oder Kamillenextrakt sein, Prednisolon, Anästhetika oder Panthenol und deren Kombinationen
Überhitzung des Knochens
Mögliche Ursachen
• ungeeignete Umdrehungszahl bei der Aufbereitung des Implantatbettes
Einige Studien haben gezeigt, dass die Osteonekrose nach einer Knochenbohrung von der Umdrehungszahl pro Minute entscheidend verursacht wird
(Eriksson et al. 1982, Reingewirtz et al. 1997).
Die Bohrungen im Knochen erfolgen bei geringer Tourenzahl (2000 U/min bis
2500 U/min) unter Kühlung mit einer sterilen und isotonen Kochsalzlösung.
Übersteigt die Temperatur bei der Bohrung den kritischen Wert von 47°C für
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die Dauer von einer Minute oder 40°C für die Dauer von 7 Minuten, so entsteht eine Gewebsnekrose (Eriksson et al. 1982). Sharawy et al. untersuchten
die Auswirkungen von 3 unterschiedlichen Bohrergeschwindigkeiten (1225,
1667 und 2500 U/min) auf die Hitzeentwicklung im Knochen. Die Resultate
dieser Studie zeigten, dass bei höherer Geschwindigkeit weniger Hitze erzeugt wurde. Sie stellten fest, dass bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von
2500 U/min die Gefahr der knöchernen Schädigung verringert ist. Die Resultate waren unabhängig von der Knochenart und vom Implantatsystem. Niedrigere Umdrehungszahlen erforderten mehr Bohrzeit und damit höhere Reibungshitze (Eriksson et al. 1982).
zu starke Druckausübung
Cordioli und Majzoub (1997) halten einen Druck von 2 kg beim Bohren des
Implantatbettes für eine realistische klinische Größe. Brismann (1996) verglich
Bohrungen am trockenen bovinen kortikalen Knochen bei einer Umdrehungszahl von 1200 und 2400 U/min unter einer Belastung von 1,2 und 2,4 kg. Eine
Umdrehungszahl von 2400 und ein Druck von 2,4 kg ermöglicht ein effektives
Arbeiten ohne signifikanten Anstieg der Temperatur im Knochen.
mangelhafte Kühlung
unzureichende Tiefenmessung
unscharfe Instrumente
Quellen
• Albrektsson T, Branemark PI, Hansson HA, Lindstrom J (1981) Osseointegrated titanium implants. Requirements for ensuring a long-lasting, direct
bone-to-implant anchorage in man. Acta Orthop Scand 52:155-70
• Boyes-Varley JG, Lownie JF (2002) Haematoma of the floor of the mouth following implant placement SADJ 57:64-5
• Brisman DL (1996) The effect of speed, pressure, and time on bone temperature during the drilling of implant sites Int J Oral Maxillofac Implants 11:35-7
• Büchter A, Kleinheinz J, Joos U, Meyer U (2003) Primary implant stability
with different bone surgery techniques. An in vitro study of the mandible of the
minipig Mund Kiefer Gesichtschir 7:351-5 Epub 2003 Oct 24
• Cordioli G, Majzoub Z (1997) Heat generation during implant site preparation:
an in vitro study Int J Oral Maxillofac Implants 12:186-93
• Eriksson A, Albrektsson T, Grane B, McQueen D (1982) Thermal injury to
bone. A vital-microscopic description of heat effects Int J Oral Surg 11:11521
• Givol N, Chaushu G, Halamish-Shani T, Taicher S (2000) Emergency
tracheostomy following life-threatening hemorrhage in the floor of the mouth
during immediate implant placement in the mandibular canine region J Periodontol 71:1893-5
• Goodacre CJ, Kan JY, Rungcharassaeng K (1999) Clinical complications of
osseointegrated implants J Prosthet Dent 1999 May;81(5):537-52
• Gülicher D, Gerlach KL (2000) Inzidenz, Risikofaktoren und Verlauf von
Sensibilitätsstörungen nach operativer Weisheitszahnentfernung. Untersuchung an 1106 Fällen Mund Kiefer Gesichtschir. 2000 Mar;4(2):99-104
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•
Jemt T, Lekholm U (1995) Implant treatment in edentulous maxillae: a 5-year
follow-up report on patients with different degrees of jaw resorption. Int J Oral
Maxillofac Implants 10:303-11
Mason DA (1988) Lingual nerve damage following lower third molar surgery
Int J Oral Maxillofac Surg 17:290-4
Mattsson T, Anderssen K, Koendell PA, Lindskog S (1990) A longitudinal
comparative histometric study of the biocompatibility of three local hemostatic
agents Int J Oral Maxillofac Surg 19:47-50
Reingewirtz Y, Szmukler-Moncler S, Senger B (1997) Influence of different
parameters on bone heating and drilling time in implantology Clin Oral Implants Res 8:189-97
Schuldzig OU (2004) Definition, Bedeutung und Kriterien für eine ausreichende Primärstabilität von Implantaten Masterarbeit, International Medical
College an der Universität Münster
Sharawy M, Misch CE, Weller N, Tehemar S (2002) Heat generation during
implant drilling: the significance of motor speed J Oral Maxillofac Surg 2002
Oct;60(10):1160-9
Solheim E, Pinholt EM, Bang G, Sudmann E (1992) Effect of local hemostatics on bone induction in rats: a comparative study of bone wax, fibrin-collagen paste, and bioerodible polyorthoester with and without gentamicin, J
Biomed Mater Res. 1992 Jun;26(6):791-800
Walton JN (2000) Altered sensation associated with implants in the anterior
mandible: a prospective study J Prosthet Dent. 2000 Apr;83(4):443-9
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Einheilphase
Im Vergleich zur konventionellen Prothetik dauert die implantat-prothetische Versorgung länger. Eine ästhetische und komfortable provisorische Versorgung ist für den
Patienten wichtig. Für den Behandlungserfolg steht die unbelastete Einheilung der
Implantate im Vordergrund. Weder Gingiva noch Knochen dürfen geschädigt werden.
Einheilungszeit
Weichteilheilung
• 2 – 3 Wochen
• Pflege: zweimal täglich Mundspülen mit 0,1-0,2 %iger Chlorhexidinlösung, jeweils eine Minute lang
• Nahtentfernung nach 8-10 Tagen
Knochenheilung
• je nach Implantat-Typ 2 – 4 Monate
• Unterkiefer: 3 Monate
• Oberkiefer: 4 – 6 Monate
Interimsversorgung
Stadium 1
Die Implantate sind noch nicht freigelegt.
• Die provisorische Versorgung ist mit der in der Teil- oder Totalprothetik identisch, d. h. an den Eingriff angepasste Klammerprothesen oder Totalprothesen
kommen zum Einsatz.
Stadium 2
Die Implantate sind freigelegt und die Heilungskappen bzw. Distanzhülsen sind aufgeschraubt.
• Bei bedingt abnehmbaren oder festsitzenden Arbeiten entspricht die provisorische Versorgung der in der konventionellen Prothetik
• Gestaltung der Provisorien zur Ausformung des Weichgewebes
• Bei Planung einer Hybridprothese wird die Totalprothese entsprechend verändert
Zahnloser Patient ohne Knochenaugmentation
•
•
•
•
Prothesenkarenz nach der Implantation für 14 Tage
Ausschleifen der alten Prothese im Bereich der Implantate und weichbleibende Unterfütterung
nach durchgeführter Vestibulumplastik individuelle Randverlängerung
Überprüfung der Okklusion auf ungünstige Frontzahnkontakte, Frühkontakte,
etc.
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Teilbezahnter Kiefer
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Einsatz einer Klammerprothese
Einsatz einer transparenten Kunststoffschiene, bei der die Kronen der zu
ersetzenden Zähne mit zahnfarbenen Kunststoff aufgefüllt sind
(durch die entstehende Bisserhöhung nur vorübergehend akzeptabel)
ggf. Einbringen von Hilfsimplantaten (mit provisorischer Brücke) für die Dauer
der Einheilung der definitiven Implantate
Einzelzahnersatz
• Einsatz einer Klammerprothese
• Befestigung eines Kunststoffersatzzahnes oder der Zahnkrone des extrahierten Zahnes mit Hilfe der SÄT-Technik an den Nachbarzähnen
• Einsatz einer transparenten Kunststoffschiene, bei der die Kronen der zu
ersetzenden Zähne mit zahnfarbenem Kunststoff aufgefüllt sind
(durch die entstehende Bisserhöhung nur vorübergehend akzeptabel)
Komplikationen in der Einheilphase
Komplikationen können in den unterschiedlichsten Stadien der Implantattherapie
auftreten.
Zur besseren Unterscheidung können die postoperativen Komplikationen aufgeteilt
werden in solche, die vor und nach Einsetzen der Suprakonstruktion auftreten können.
Hämatombildung
Mögliche Ursachen
• Blutungsneigung
• Einnahme von Antikoagulantien z. B. Aspirin, Marcumar
• Unzureichende intraoperative Blutstillung
• Unzureichende postoperative Kühlung des Operationsgebietes
• Nicht ausreichende postoperative Inaktivität des Patienten
Therapie
• Bei ausgedehnten Hämatomen prophylaktische Antibiose
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Wundheilungsstörungen
Mögliche Ursachen
• Häufig durch Rauchen bedingt (Jones und Triplett 1992)
• Zu frühe postoperative Belastung der Schleimhaut
Therapie
• Prothesenkarenz
• Spülungen (Chlorhexidin)
• Wundheilsalben zur lokalen Desinfektion oder zur Abdeckung und zur Förderung der Gewebsneubildung, z. B. Solcoseryl® (Ueda et al. 1981).
• Antibiose
Aseptische Knochennekrose
Mögliche Ursachen
• Thermische Schädigung durch den Bohrvorgang oder die Implantatinsertion
(Khoury und Pape 1999)
Therapie
• Antibiose
• Prothesenkarenz, da eine Frakturgefahr bestehen kann
• ggf. Entfernung des Implantates
Quellen
•
•
•
Jones JK, Triplett RG (1992) The relationship of cigarette smoking to impaired intraoral wound healing: a review of evidence and implications for patient care. J Oral Maxillofac Surg 50:237-9
Khoury F, Pape F-W (1999), „Burned Bone Syndrome
Miltenburger HG, Baschong W, Horner V, Marx G (1994) Cooperative effects
in vitro on fibroblast and keratinocyte functions related to wound healing by
transforming growth factor-beta and a low molecular weight fraction from
hemolyzed blood. Arzneimittelforschung 44:872-6
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Einzelzahnlücke
Lokalbefund: Einzelzahnlücke
Planungskriterien
Zustand nach traumatischem Zahnverlust
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Verlauf der Lachlinie
Der Verlauf der Lachlinie ist der beste Indikator für die ästhetischen Risiken.
Zu hohe Lachlinien (gummy smile) sind problematisch
Lückenbreite im Kronenbereich
Ein Platzangebot von 7 mm zwischen den Zähnen in mesio-distaler Richtung
sollte gegeben sein
transversales Knochenangebot
vertikales Knochenangebot:
Die gewünschte Versenktiefe beträgt 2 – 3 mm von der Implantatschulter zur
Schmelz-Zementgrenze der Krone. Bei dieser Tiefe des Implantates kann ein
der Anatomie des Zahns entsprechendes "Emergence profile" gestaltet werden. Wenn eine natürliche Gingiva-Architektur an den Nachbarzähnen vorhanden ist, kann die gewünschte Versenktiefe an den Nachbarzähnen ausgerichtet werden. Wenn die Implantatschulter tiefer als 2 – 3 mm unter das Niveau der Schmelz-Zement-Grenze der Nachbarzähne platziert wird, kann die
Implantatkrone nicht mit den Nachbarzähnen in eine Linie gebracht werden.
Bei atypischer Architektur der Gingiva der Nachbarzähne können diese Messungen jedoch zu Fehlern bei der Versenktiefe führen. In diesen Fällen sollte
die Positionierung der Implantate anhand des diagnostischen Wax-up vorgenommen werden.
Dicke der Gingiva:
Je dicker und fibröser, umso leichter ist die Manipulation, je dünner die Gingiva, umso leichter scheint ein Metallabutment hindurch
Papillen der Nachbarzähne:
Kurze und dicke Papillen sind leichter zu regenerieren, als lange und feine
Papillen. Die Wiederherstellung fehlender Papillen ist nach wie vor schwierig
Form der natürlichen Zähne:
Je rechteckiger die Zahnform, um so weniger Papillengewebe wird benötigt
Position der approximalen Kontaktpunkte:
Beträgt der Abstand weniger als 5 mm vom Kontaktpunkt zur crestalen Knochenkante, so ist eine Regeneration der Papillen zu erwarten, wenn zu den
Wurzeln der Nachbarzähne mind. 1,5 mm gesunder Knochen vorliegt.
antagonistische Beziehung
Verlauf des Zahnbogens
bei unterschnittenem Alveolarfortsatz (vestibuläre Konkavitäten):
Eine Knochenaugmentation sollte durchgeführt werden, um eine prothetisch
ungünstige Achsenausrichtung des Implantates zu vermeiden
Die postoperative Rezession der Gingiva, bedingt durch den postoperativen
Knochenabbau, kann durch Weichgewebskorrekturen zum Zeitpunkt der
Implantateröffnung, z.B. Rolllappen aufgefangen werden
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Modellanalyse
Am Situationsmodell kann der korrelierende Zahn im Nachbarquadranten in Höhe
der Schmelz-Zementgrenze im Ganzen entfernt werden, um eine genaue Vorstellung
vom Durchmesser des zu setzenden Implantates zu bekommen.
Eine Gingivaretraktion kann verhindert werden, wenn das bukkolinguale Knochenvolumen und die Knochenhöhe adäquat ist.
Wenn immer möglich, sollten Standardimplantate verwendet werden. Implantate mit
einem kleineren Durchmesser besitzen eine schlechtere Prognose verglichen mit den
Standardimplantaten gleicher Länge, da sie weniger Oberfläche für eine Osseointegration bieten.
Mittelwerte der Unterkieferzähne in mm
Mittelwerte der UK-Zähne in mm (Jeminez-Lopez 1999)
mesio-distaler
mesio-distaler
Kronenhöhe
Durchmesser
Durchmesser cervikal
zentraler
Schneidezahn
lateraler
Schneidezahn
Eckzahn
1. Prämolar
2. Prämolar
1. Molar
2. Molar
5,0
3,5
9,0
5,5
4,0
9,5
7,0
7,0
7,0
11,0
10,5
5,5
5,0
5,0
9,0
8,0
11,0
8,5
8,0
7,5
7,0
Mittelwerte der Oberkieferzähne in mm
Mittelwerte der OK-Zähne in mm (Jeminez-Lopez 1999)
mesio-distaler
mesio-distaler
Kronenhöhe
Durchmesser
Durchmesser cervikal
zentraler
Schneidezahn
lateraler
Schneidezahn
Eckzahn
1. Prämolar
2. Prämolar
1. Molar
8,5
7,0
10,5
6,5
5,0
9,0
7,5
7,0
7,0
10,0
5,5
5,0
5,0
8,0
10,0
8,5
8,5
7,5
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2. Molar
Mittelwerte der OK-Zähne in mm (Jeminez-Lopez 1999)
mesio-distaler
mesio-distaler
Kronenhöhe
Durchmesser
Durchmesser cervikal
9,0
7,0
7,0
Besonderheiten der zu ersetzenden Zähne
Ersatz unterer Schneidezähne
Bedingt durch den kleinen Durchmesser der Zähne ist der Ersatz mit Implantaten
problematisch. Das Implantat zum Ersatz unterer Schneidezähne sollte leicht lingual
in Abhängigkeit von der Lage der Kiefer zueinander positioniert werden.
Ersatz des zentralen oberen und seitlichen Schneidezahnes
• Gegebenenfalls, häufig bei Nichtanlage, muss der interradikuläre Raum kieferorthopädisch erweitert werden.
• Je nach Platzangebot kann ein 3,3- oder 3,75 mm-Implantat verwendet werden.
Ersatz des oberen Eckzahnes
Die prothetische Krone sollte bei Exkursionsbewegungen außer Kontakt gestellt werden. Bei Pro- und Laterotrusion sollten die seitlichen und zentralen Schneidezähne
diskludieren.
Ersatz der Prämolaren
Bei reduzierter Knochenhöhe sind Implantate mit größerem Durchmesser indiziert.
Der mesio-distale Raum muss dann 8 mm breit sein, um eine Papille und einen gut
zu reinigenden Zwischenraum zu erhalten.
Ersatz der Molaren
Lückenbreite ≥ 12 mm
Einbringen von 2 Standardimplantaten
Lückenbreite > 8 mm und < 12 mm
Einsatz eines Implantates mit größerem Durchmesser
Ist die Lücke kleiner als 8 mm, kann keine Implantation durchgeführt werden.
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Die Versorgung des Einzelzahnimplantates
Entscheidenden Einfluss auf das Behandlungsergebnis haben in erster Linie chirurgisch anatomische Gegebenheiten. Die Implantatlokalisation und die Weichgewebsverhältnisse müssen eine günstige Ausgangssituation für die prothetische Versorgung bieten, um einen ästhetisch befriedigenden Abschluss zu erreichen.
Zementierung oder Verschraubung der Krone?
Kriterien:
• Implantatsystem
• Platzangebot im Lückenbereich
• Verzahnungs- und Führungsverhältnisse
• Ästhetik, Kronenrandzugänglichkeit
Zementierte Kronen
Vorteile:
• Eine Spaltbildung zwischen Aufbau und Krone ist nicht möglich
• Die Verbindung ist stabil und mit Verdrehsicherung rotationssicher
Nachteile:
• Die Entfernung des Zementüberschusses kann schwierig sein (Pauletto et al.
1999)
• Bei einer Erweiterung der prothetischen Versorgung ist eine Zerstörung der
Krone nicht zu vermeiden
Das provisorische Tragen der Krone ist problematischer als bei einer Verschraubung
Verschraubte Kronen
Vorteile:
• Eine Reparatur oder ein Austausch der Krone ist unproblematisch
• Eine Erweiterung der prothetischen Versorgung ist ohne Zerstörung der Krone
möglich
Nachteile:
• Eine Spaltbildung zwischen Abutment und Krone ist möglich (Piattelli A et al.
2001)
• Der Schraubenzugang muss eventuell aus ästhetischen Gründen verschlossen werden
• Die Verdrehsicherheit kann teilweise nicht sichergestellt sein und ein Mikrospiel ermöglichen
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Vollkeramik- oder VMK-Krone
Die Auswahl des Kronentyps wird über das Implantatsystem durch die verfügbaren
Kronenbasen mitbestimmt. Ist keine Kronenbasis vorhanden, können VMK-Kronen
oder Vollkeramikkronen angefertigt werden. Vorgefertigte Kronenbasen aus angussfähigen Metallkappen oder Edelmetallgerüsten erfordern VMK-Kronen, Keramikhülsen ermöglichen eine Vollkeramikkrone.
Einzelzahnimplantate im Seitenzahnbereich
In diesem Bereich sollte man den Schwerpunkt bei der Kronengestaltung auf eine
gute Hygienefähigkeit legen. Die Kontaktpunkte sollten punktförmig sein und die Interdentalräume groß.
Einzelzahnimplantate im Frontzahnbereich
In diesem Bereich liegt der Schwerpunkt bei der Kronengestaltung auf einem guten
ästhetischen Endresultat. Die Kontaktpunkte sind eher flächig und die interdentalen
Öffnungen klein.
Quellen
• Jeminez-Lopez V (1999) Einzelzahnversorgung im Frontzahnbereich In:
Jeminez-Lopez V (Hrsg) Orale Rehabilitation bei implantatgestütztem Zahnersatz. Quintessenz Verlag, Berlin S 21
• Pauletto N, Lahiffe BJ, Walton JN (1999) Complications associated with excess cement around crowns on osseointegrated implants: a clinical report Int
J Oral Maxillofac Implants 14:865-8
• Piattelli A, Scarano A, Paolantonio M, Assenza B, Leghissa GC, Di Bonaventura G, Catamo G, Piccolomini R (2001) Fluids and microbial penetration in
the internal part of cement-retained versus screw-retained implant-abutment
conne
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Einzelzahnlücke, provisorische Versorgung
Ziele
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Wiederherstellung der Ästhetik
Erhaltung der interdentalen Papille
Vermeidung von Druck auf den Knochen und die Gingiva
Möglichkeiten
Abnehmbares Klammerprovisorium aus Kunststoff
Während der Heilung wird das Provisorium wiederholt unterfüttert, um die gewünschte anatomische Form zu erzielen. Eine Gefahr bei herausnehmbaren Provisorien ist ein möglicher Druck auf den Knochen und die Gingiva.
Abnehmbares Klammerprovisorium aus Kunststoff mit aufgeklebten Brackets
Kieferorthopädische Versorgungen sind sozial mehr akzeptiert, da sie eher mit Jugend assoziiert sind und nicht mit Altern. Dieser psychologische Nachteil kann durch
das Aufkleben von Brackets kaschiert werden (Jeminez-Lopez 1999).
Adhäsiv befestigte Maryland-Brücke
Jeglicher Druck auf den Knochen wird vermieden.
Einzelzahnlücke - Provisorische Versorgung nach der Freilegung
1. Einbringen eines Abutments
2. Anfertigung eines Kunststoffprovisoriums
3. definitive Versorgung
Eine günstige bukko-linguale Position des gesetzten Implantates ermöglicht eine optimale Kronenform.
Die linguale Position des Implantates
•
•
•
Die definitive Krone wird nach bukkal überkonturiert.
Die Krone ist, bedingt durch die Knochenhöhe, etwas verlängert.
Die Gingiva wandert nach apikal, dadurch sind die Gingivakonturen zwischen
den natürlichen Zähnen und dem Implantat unterschiedlich.
Eine ausreichend breite Gingivadicke nach bukkal ist erforderlich.
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Die bukkale Position des Implantates
Um ein befriedigendes Ergebnis zu bekommen, können abgewinkelte Abutments
oder individuell hergestellte angussfähige Copings verwendet werden.
Verbleib der Provisorien
Es ist zu empfehlen, die nicht mehr benötigten Provisorien zu säubern und verschweißt und sterilisiert dem Patienten mitzugeben.
Quellen
•
Jeminez-Lopez V (1999), Einzelzahnversorgung im Frontzahnbereich, in:
Jeminez-Lopez V (Hrsg.), Orale Rehabilitation bei implantatgestütztem Zahnersatz. Quintessenz Verlag, Berlin S 21
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Unterbrochene Zahnreihe und teilbezahnter Kiefer
Implantat- und zahngestützte Verbundbrücke
Im Lückengebiss gibt es die Möglichkeit des rein implantatgetragenen Zahnersatzes
oder des kombiniert zahn-implantat-getragenen Ersatzes. Beim kombinierten Ersatz
tritt folgendes Problem auf: Der Zahn wird bei Belastung in die Alveole intrudiert, das
Implantat nicht. Es wurden keine unterschiedlichen Langzeitergebnisse ermittelt.
Kombiniert zahn-implantat-getragenene Verbundbrücken weisen keine schlechteren
Prognosen auf als rein implantatgestützte Brücken (Beniashvili et al. 1999, Garcia
und Oesterle 1998). Es konnte nicht gezeigt werden, dass zahn implantat-getragene
Brücken ein höheres Risiko für Implantatmisserfolge oder prothetische Misserfolge
aufweisen als rein implantatgetragene Brücken (Olsson et al. 1995).
Die um den Faktor 10 unterschiedliche Rigidität einer parodontalen Verankerung eines Zahnes gegenüber einer ankylotischen Verankerung eines Implantats tritt nur bei
statisch einwirkenden Kräften auf. In-vivo-Messungen von Richter (1998) zeigen jedoch beim Kauakt dynamische Kraftanstiege bis zu 500 N/s. Wahrscheinlich verhält
sich der mit Gewebeflüssigkeit gefüllte Parodontalspalt eines Zahnes bei schnellen
Kraftanstiegen ähnlich rigide wie ein osseointegriertes Implantat. Nur bei langsam
ansteigender und statischer Krafteinwirkung können die elastischen Fasern des Parodontalapparats diese Kräft initial und vollständig mit einer Auslenkung des Zahnes
dämpfen (Weigl 2002).
Schlechte Prognose von Nachbarzähnen
Bei einigen Patienten ist es absehbar, dass Nachbarzähne der Implantatversorgung
eine schlechtere Prognose haben als die Implantatversorgung. In diesen Fällen muss
die Planung der Implantatversorgung diesen zu erwartenden Verlust des Nachbarzahnes mit in die Planung mit einbeziehen. Ein Umbau der Suprastruktur sollte möglich sein.
Interdentalsepten
Bei benachbarten Implantaten ist bei fehlenden Knochensepten keine Regeneration
der Papillen zu erwarten. Einige Voraussetzungen für den Aufbau einer Papille müssen gegeben sein:
1. Eine Papille wird sich zwischen einem Implantat und dem Nachbarzahn wieder ausbilden, wenn der Abstand des Kontaktpunktes der Kronen zur krestalen Knochenkante der am Nachbarzahn verbliebenen Knochenkante nicht
mehr als 5 mm beträgt.
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Wird der Abstand auch nur um 1 mm erhöht, so verringert sich die Ausbildung
einer Papille um 50% (Tarnow et al. 1992). Cave! Zwischen zwei Implantaten
beträgt die durchschnittliche Gewebehöhe nur 3,4 mm. Diese Tatsache bedingt eine breitere Kronengestaltung mit apikaler Verlagerung des Kontaktpunktes.
2. Der Abstand zwischen 2 Implantaten sollte in Höhe der Implantat-Abutmentfläche nicht weniger als 3 mm betragen (Tarnow et al. 2000).
Diese Feststellung könnte ein Anhaltspunkt sein, dass bei der Auswahl von
Implantaten solche mit einem kleineren Durchmesser an der Implantat-Abutment-Grenzfläche vorteilhaft sein können, wenn mehrere Implantate in der
ästhetischen Zone inseriert werden sollen, damit ein Minimum von 3 mm Knochen zwischen ihnen an der Implantabutmenthöhe eingehalten werden kann.
Es kann auch ein Vorteil sein, benachbarte wide body Implantate in der ästhetischen Zone zu vermeiden, da sie den Zwischen-Implantatabstand vermindern und möglicherweise zu einer erhöhten krestalen Resorption führen würden (Tarnow et al. 2000).
Der Implantatabstand im Bereich der Implantat-/Abutment-Schnittfläche ist 3 mm
oder geringer. Der laterale Knochenverlust der angrenzenden Implantate überschneidet sich und resultiert in einer Zunahme des crestalen Knochenverlustes (nach
Tarnow et al. 2000).
Der Implantatabstand im Bereich der Implantat-/Abutment-Schnittfläche ist größer als
3 mm. Der laterale Knochenverlust der angrenzenden Implantate überschneidet sich
nicht mit minimalem resultierendem krestalem Knochenverlust (nach Tarnow et al.
2000).
Quellen
• Beniashvili R, Heymann C, Parsanejad HR, Nentwig G-H (1999) Zahnimplantat- und rein implantatgetragene Rekonstruktionen - Reaktionen am
knöchernen Implantatlager Z Zahnärztl Implantol. 15:87-91
• Garcia LT, Oesterle LJ (1998) Natural tooth intrusion phenomenon with implants: a survey Int J Oral Maxillofac Implants 13:227-31
• Olsson M, Gunne J, Astrand P, Borg K (1995) Bridges supported by freestanding implants versus bridges supported by tooth and implant. A five-year
prospective study Clin Oral Implants Res 1995 Jun;6(2):114-21
• Richter EJ (1998) In vivo horizontal bending moments on implants Int J Oral
Maxillofac Implants 13:232-44
• Tarnow DP, Magner AW, Fletcher P (1992) The effect of the distance from
the contact point to the crest of bone on the presence or absence of the interproximal dental papilla J Periodontol 63:995-6
• Tarnow DP, Cho SC, Wallace SS (2000) The effect of inter-implant distance
on the height of inter-implant bone crest J Periodontol 71:546-9
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