Vergleich verschiedener Antriebskonzepte der Luft- und Raumfahrt Von Thomas Weigand Fh Ravensburg-Weingarten, Februar 2002 Betreut durch: Prof. Jürgen Vogt Prof. Dr. Hubert Roth Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Danksagung An dieser Stelle möchte ich allen danken, die mich durch Anregungen und Kritik weitergebracht haben. Insbesondere: Meinen Eltern Margarete und Walter Weigand, die mir stets den Rücken freihielten Den Professoren Dr. Hubert Roth und Jürgen Vogt, die sich auf das Abenteuer der Betreuung dieser Diplomarbeit einließen. Professor Dr. rer. nat. Bernd Häusler von der Universität der Bundeswehr München, Institut für Raumfahrttechnik, für seine wertvollen Literaturtipps und die Überlassung von Quellmaterial. Und Meiner Freundin Marion Pfeifer für Korrekturlesen und Mutzusprechen, wenn’s nicht so lief wie geplant. -2- Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Inhalt 1 Vorwort............................................................................................................................... 6 2 Geschichte der Luft und Raumfahrt ............................................................................... 8 3 Grundlagen der Strömungslehre ................................................................................... 10 3.1 Kontinuitätsgleichung ................................................................................................. 10 3.2 Bernoulligleichung...................................................................................................... 10 3.2.1 Inkompressible Medien ........................................................................................ 10 3.2.2 Kompressible Medien .......................................................................................... 10 3.3 Schallgeschwindigkeit und Machzahl......................................................................... 11 4 Plasmazustand ................................................................................................................. 13 5 Grundlagen der Raumfahrtechnik ................................................................................ 14 6 5.1 Raketengleichung........................................................................................................ 14 5.2 Erfordernisse aus der Orbitalmechanik....................................................................... 15 Düsen................................................................................................................................. 17 6.1 7 Grundlagen.................................................................................................................. 17 6.1.1 Ausströmgeschwindigkeit .................................................................................... 17 6.1.2 Massenstrom durch eine Düse.............................................................................. 18 6.1.3 Geschwindigkeit und Massenstrom im Düsenhals............................................... 20 6.1.4 Expansionsverhältnis............................................................................................ 20 6.1.5 Schubkoeffizient und charakteristische Geschwindigkeit.................................... 21 6.1.6 Nachentspannung ................................................................................................. 22 6.2 Unterschalldüsen......................................................................................................... 22 6.3 Überschalldüsen (Lavaldüsen).................................................................................... 23 6.3.1 Düsen mit äußerer Entspannung .......................................................................... 23 6.3.2 Magnetische Düsen .............................................................................................. 25 Auftrieb erzeugende Körper........................................................................................... 27 -3- Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 7.1 Tragflächen ................................................................................................................. 27 7.2 Auftriebskörper ........................................................................................................... 29 8 Luftatmende Triebwerke ................................................................................................ 30 8.1 Grundlagen.................................................................................................................. 30 8.1.1 Schubkraft ............................................................................................................ 30 8.1.2 Leistung................................................................................................................ 30 8.1.3 Vortriebswirkungsgrad......................................................................................... 31 8.2 Propeller / Rotoren...................................................................................................... 31 8.2.1 Allgemeines.......................................................................................................... 31 8.2.2 Schubkraft ............................................................................................................ 32 8.2.3 Vortriebswirkungsgrad......................................................................................... 33 8.2.4 Drehimpuls ........................................................................................................... 33 8.3 9 Strahltriebwerke.......................................................................................................... 34 8.3.1 Turbojets (Einstrom Strahltriebwerke)................................................................. 34 8.3.2 Turbofans (Zweistrom-Strahltriebwerke) ............................................................ 36 8.3.3 Ramjets (Staustrahltriebwerke) ............................................................................ 38 Raketenantriebe............................................................................................................... 39 9.1 Chemische Antriebe.................................................................................................... 41 9.1.1 Flüssigraketenantriebe.......................................................................................... 41 9.1.2 Feststoffraketenantriebe ....................................................................................... 44 9.2 Nuklear - Thermische Antriebe .................................................................................. 45 9.3 Elektrische Triebwerke ............................................................................................... 45 10 9.3.1 Thermoelektrische Triebwerke ............................................................................ 46 9.3.2 Elektromagnetische Triebwerke........................................................................... 48 9.3.3 Sonstige Antriebe ................................................................................................. 50 Vergleich der beschriebenen Triebwerke .................................................................. 53 10.1 Luftatmende Triebwerke – Raketentriebwerke ....................................................... 53 -4- Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 10.2 Luftatmende Triebwerke ......................................................................................... 53 10.3 Raketentriebwerke ................................................................................................... 55 11 Rückstoßfreier Antrieb................................................................................................ 58 11.1 Physikalische Grundlagen ....................................................................................... 60 11.1.1 Kraft der im Halbkreis rotierenden Masse........................................................ 60 11.1.2 Zusammenhang von Masse und Radius............................................................ 61 11.1.3 Erzeugung eines Fliehkraftüberschusses .......................................................... 61 11.1.4 Berechnung mit Impulsen ................................................................................. 64 11.1.5 Impulserhaltung im Antrieb.............................................................................. 65 11.1.6 Druckverhältnisse im Antrieb ........................................................................... 70 11.1.7 Unterscheidung zwischen statischem und dynamischem Zustand ................... 70 11.2 Hydrodynamische Realisierung............................................................................... 71 11.2.1 Druckverlust durch Reibung ............................................................................. 71 11.2.2 Gesamter Druckverlust ..................................................................................... 72 11.2.3 Beispiel Zur Realisierung ................................................................................. 73 11.3 Magneto-Hydrodynamische Realisierung ............................................................... 75 11.4 Warum der beschriebene rückstoßfreie Antrieb nicht funktioniert ......................... 76 12 Anhang: Quellen zum Thema ..................................................................................... 77 -5- Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 1 Vorwort Viele mögen sich die Frage stellen: „Wie kommt ein Student der Elektrotechnik dazu, eine Diplomarbeit über Antriebtechnologien der Luft- und Raumfahrt zu schreiben?“. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach. Schon seit meiner Kindheit habe ich mich für alle belange der Technik interessiert, seien es nun Maschinen, elektrische Schaltungen oder Computer. So fiel nach Abitur und Bundeswehr die Wahl des Studienplatzes leicht. An der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten wurde der Studiengang physikalische Technik mit Schwerpunkt Robotertechnik angeboten. Da in der Robotik die Elemente Mechanik, Elektronik und Informatik vereint sind, bedurfte es für mich keiner weiteren Überlegungen, um mich für diesen Studiengang zu entscheiden, und nach erfolgreicher Bewerbung konnte ich mich in diesem Studiengang einschreiben. Während meines ersten Praxissemesters bei der Telekom stand dann ein Besuch beim Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt an. Im Gespräch mit den dortigen Ingenieuren habe ich erfahren, dass die Lebensdauer eines Satelliten nicht etwa durch den Ausfall der Elektronik auf Grund kosmischer Strahlung, sonder ganz einfach durch den zur Neige gehenden Treibstoff bestimmt wird. Diese Problematik ließ mich nicht mehr los, und ich begann, mich mit Antriebstechnologien der Luft- und Raumfahrt zu beschäftigen. Dabei stellte ich fest, dass auch der Start von der Erdoberfläche in den Weltraum erhebliche Treibstoffmassen benötigt. Dadurch wird die Raumfahrt zu einer recht teuren Angelegenheit: Um ein Kilogramm Nutzlast in einen Erdorbit zu befördern, fallen Kosten von ungefähr 20.000 US$ an. Ich kam schnell zu dem Schluss, dass ein rückstoßfreier Antrieb erhebliche Vorteile für die Raumfahrt bringen würde. Doch wie könnte so ein Antrieb aussehen? Ich begann, die Möglichkeit zu untersuchen, dass eine rotierende Masse an Bord eines Raumschiffs Rotationsenergie abgibt und diese in kinetische Energie zum Antrieb des Raumschiffs umwandelt. Nachdem ich ein, meiner Meinung nach, funktionsfähiges Konzept entwickelt hatte, fällte ich die Entscheidung, diese Technologie zum Thema meiner Diplomarbeit zu machen. Mein Studium verlief derweil nicht ganz so, wie gewünscht. Auf Grund von Problemen im Fach physikalische Chemie musste ich den Studiengang physikalische Technik im siebten Semester abbrechen. Da ich meinen Berufswunsch, Ingenieur zu werden, nicht aufgeben wollte, begann ich, mich nach einer Alternative umzusehen. Glücklicherweise wurde zu -6- Vergleich verschiedener Antriebskonzepte dieser Zeit an der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten der Studienschwerpunkt Mechatronik im Studiengang Elektrotechnik eingeführt. Dieser Studiengang ist mit seinem Schwerpunkt nahezu identisch mit meinem vorherigen Studiengang. Vor allem aber fiel die für mich schwierige Chemie weg. So wurde ich nach erfolgreicher Bewerbung zum Elektrotechniker und nach Bestehen der erforderlichen Prüfungsleistungen gelang es mir, die Professoren Vogt und Roth davon zu überzeugen, meine Diplomarbeit zu betreuen. Während ich im Verlauf der Diplomarbeit mein Konzept zu einem rückstossfreien Antrieb weiter untersuchte, musste ich zu meiner Enttäuschung feststellen, dass es nicht funktionsfähig ist. Der Schwerpunkt der Diplomarbeit verschob sich damit auf eine Beschreibung der bekannten Antriebstechnologien. Um den Umfang dieser Arbeit nicht zu sprengen, habe ich versucht, nicht zu sehr in die Details der einzelnen Technologien vorzudringen. Mein Ziel war es, dem Leser einen Überblick über die Funktionsweise der unterschiedlichen Technologien zu bieten, um diese anschließend miteinander zu vergleichen. Da viele Angaben in mehreren Quellen vorhanden sind, habe ich zu Gunsten einer besseren Lesbarkeit auf Quellenangaben in den Kapiteln verzichtet. Ein weiteres Problem bei der Quellenangabe ist, das ich viele Informationen dem Internet entnommen habe. Da sich die Adressen von Internetseiten allerdings oft ändern, ist es schwierig, genaue Angaben zu machen. Zum Schluss möchte ich noch etwas zur Geschichte der Raumfahrt anmerken. Bei meinem Studium des Quellmaterials ist mir aufgefallen, dass die meisten beschriebenen Technologien schon vergleichsweise alt sind. Dies hat mich sehr überrascht. Daher habe ich noch ein Kapitel zur Geschichte der Luft- und Raumfahrt eingefügt. -7- Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 2 Geschichte der Luft- und Raumfahrt Bereits in der Antike wird versucht, den Vogelflug zu imitieren. So benutzen Daidalos und Ikaros Flügel aus Wachs und Vogelfedern. Um das Jahr 970 n.Chr. erfindet der Chinese Feng Jishen die ersten mit Schwarzpulver betriebenen Raketen. Von da an werden Raketen sowohl für Unterhaltung mit Feuerwerken als auch für militärische Zwecke benutzt. Über die Mongolen und Araber wird die Raketentechnologie nach Westeuropa gebracht. Um 1500 entstehen von Leonardo DaVinci die ersten Zeichnungen zu Flugzeugen mit Heckund Seitenruder sowie zu Hubschraubern. Außerdem legt DaVinci mit seinen Beobachtungen den Grundstein für die Hydrodynamik und die Hydrostatik. Im 17. Jahrhundert ist der Chinese Wan Hu der erste Mensch, der sich auf einem von Raketen angetriebenen Bambusstuhl vom Erdboden erhebt. Gleichzeitig entwickeln Johannes Kepler und Isaak Newton die Grundlagen für die Orbitalmechanik. Newton gilt zudem als Begründer der Hydrodynamik da er 1687 erstmals ein mathematisches Model für ein ideales Fluid veröffentlicht. 1783 starten die Brüder Montgolfier ihren ersten Heißluftballon. Dies stellt denn Beginn der Luftschifffahrt dar. Im 18. Jahrhundert werden viele naturwissenschaftliche Grundlagen auf dem Gebiet der Hydrodynamik entdeckt. So liefern Daniel Bernoulli, Jean d'Alembert, Leonard Euler und Joseph Louis Lagrange erste mathematische Beschreibungen der Hydrodynamik. Im 19. Jahrhundert werden die Ergebnisse der Hydrodynamik auf die Aerodynamik übertragen und verbessert. Zum Beispiel leiten De Saint-Vernant und Wantzel 1838 die Formel für die Ausströmgeschwindigkeit aus einer Düse her. Zu Ende des Jahrhunderts wird die Tragflügeltheorie von Männern wie Hermann von Helmholtz mathematisch erfasst und von anderen wie Otto Lilienthal und den Gebrüdern Wright in die Praxis umgesetzt. Das Flugzeug ist erfunden. Ernst Mach legte die Grundlagen der Überschalltheorie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts legen Konstantin Tsiolkovski und Herman Oberth die mathematischen Grundlagen zur Entwicklung und Realisierung der ersten Raketen, die in der Lage sind, den Weltraum zu erreichen. 1926 startet Robert H. Goddard die erste Flüssigrakete erfolgreich. In der Luftfahrt werden die ersten propellergetriebenen Flugzeuge in Serie produziert. Kutta, Joukowski und Ludwig Prandtl perfektionieren die Theorie der -8- Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Aerodynamik und René Lorin entwickelt 1913 den Ramjet. Am 2. Juli 1900 erfolgt der Erstflug eines Luftschiffs des Grafen von Zeppelin. Während des Zweiten Weltkriegs betreibt Deutschland intensive Forschungen in der Luftund Raumfahrt, allerdings mit militärischem Hintergrund. So wird unter Wernher von Braun die erste Großrakete der Welt, die A4, entwickelt und zur Produktionsreife gebracht. In der Luftfahrt zeigen sich bereits zu Begin der 1930er Jahre die Grenzen propellergetriebener Flugzeuge. Frank Whittle, Hans Joachim Pabst von Ohain, Herbert Wagner und Helmut Schelp entwickeln unabhängig voneinander Turbojet-Triebwerke. In Deutschland wird durch Eugen Sänger auch sehr erfolgreich mit Ramjets experimentiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlicht 1947 Theodore von Karman eine umfassende Beschreibung der Überschallströmung. Dadurch wird die gezielte Entwicklung von Überschallflugzeugen möglich. In den 1950er und 1960er Jahren werden die chemischen Raketentriebwerke weiter perfektioniert. Außerdem werden Überlegungen zum Bau eines nuklear thermischen Antriebs gemacht und ein Prototyp unter dem Projektname NERVA wird gebaut. Auch die Grundlagen zu elektrischen Antrieben werden in dieser Zeit geschaffen, sowie viele exotische Antriebe angedacht. Lediglich der VASIMIR-Antrieb wird erst 1979 von Franklin Chang-Diaz vorgeschlagen. In der Luftfahrt wird Ende der 1950er der Turbofan entwickelt. Wenn also in den letzten 20 Jahren in der Raumfahrt, und in den letzten 40 Jahren in der Luftfahrt, keine neuen Antriebstechnologien entwickelt wurden, was geschah dann in dieser Zeit? Eine Antwort auf diese Frage liegt in der Optimierung der Systeme. Mit fortschreitender Computertechnologie ist es zum einen möglich, Triebwerke immer genauer zu steuern. Zum anderen ermöglichen leistungsstarke Rechner, Simulationen in kürzester Zeit, ohne dafür aufwändige Prototypen zu bauen. Durch Fortschritte in der Werkstoffkunde können Materialien auf ihren Einsatz optimiert werden. Dadurch konnten in den vergangenen Jahren Systeme geschaffen werden, die immer leistungsfähiger und zugleich wirtschaftlicher arbeiten. So ist in der Raumfahrt die Ariane 5 nicht umsonst die zur Zeit erfolgreichste Rakete beim Start kommerzieller Satteliten. In der Luftfahrt erreichen Turbofans Leistungen, wie sie noch vor Jahren für unmöglich galten. -9- Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 3 Grundlagen der Strömungslehre 3.1 Kontinuitätsgleichung Bei einem quellen- beziehungsweise senkenfreien Volumenelement bleibt der Massenstrom durch dieses Volumenelement konstant: & = ρ1 v1 A 1 = ρ 2 v 2 A 2 = ρvA = konst. m Da bei inkompressiblen Medien die Dichte ρ konstant ist gilt, für diese: & & =m V = Av = konst. ρ Bei Flüssigkeiten kann die Kompressibilität im Normalfall vernachlässigt werden, so dass Flüssigkeiten inkompressibel sind. Gase sind ungefähr bis zu einem Drittel ihrer Schallgeschwindigkeit näherungsweise inkompressibel. 3.2 Bernoulligleichung 3.2.1 Inkompressible Medien Die Bernoulligleichung besagt, dass der Gesamtdruck an jedem Ort einer Stromlinie konstant ist. Der Gesamtdruck ist die Summe aus geodätischem, statischem und dynamischem Druck. Der dynamische Druck wird auch als Staudruck bezeichnet. 1 p + ρv 2 + ρgh = p ges = konst. 2 3.2.2 Kompressible Medien Strömen Gase mit einer Geschwindigkeit, die höher als ein Drittel ihrer Schallgeschwindigkeit ist, dann können Dichteänderungen nicht vernachlässigt werden. Die verallgemeinerte Bernoulligleichung besagt, dass eine differentielle Druckänderung eine differentielle Änderung der Strömungsgeschwindigkeit bewirkt: vdv + dp = 0 oder integriert: ρ v2 dp +∫ = konst. 2 ρ - 10 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Für isentrope Strömungen, das heißt Strömungen, bei denen kein Wärmeaustausch mit der Umgebung stattfindet, gilt nach der Isentropengleichung: p = konst. ρχ Obige Gleichung nach ρ aufgelöst und in die verallgemeinerte Bernoulligleichung eingesetzt ergibt mit aufgelöstem Integral: v2 χ p + = konst. 2 χ −1 ρ Für den Isentropenexponent χ gilt bei idealen Gasen: χ= = cp cv cp cp − R i cp und cv sind die isobare (konstanter Druck) beziehungsweise isochore (konstantes Volumen) Wärmekapazität. Ri ist die individuelle Gaskonstante. Die individuelle Gaskonstante ist das Verhältnis der allgemeinen Gaskonstanten R0 zur Molmasse M eines Gases: Ri = R0 M Für den Zusammenhang zwischen Strömungsgeschwindigkeit v und der absoluten Gastemperatur T gilt unter Zuhilfenahme der Zustandsgleichung idealer Gase p = ρR i T : v2 χ R0 + T = konst. 2 χ −1 M 3.3 Schallgeschwindigkeit und Machzahl Die Geschwindigkeit, mit der sich eine Störung in Medien ausbreitet, ist die Schallgeschwindigkeit. Die Schallgeschwindigkeit c in Gasen ist von deren Dichte und dem Umgebungsdruck abhängig: c= = cpp c vρ χp ρ - 11 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Mit Hilfe der Zustandsgleichung idealer Gase p = ρR i T lässt sich die Schallgeschwindigkeit auch in Abhängigkeit von der absoluten Temperatur des Gases ausdrücken: c = χR i T Die Machzahl Ma nach E. Mach bezeichnet das dimensionslose Verhältnis von Strömungsgeschwindigkeit v zu Schallgeschwindigkeit c des Mediums. Es wird zwischen drei Machzahlen unterschieden. Die Ruhe-Machzahl ist das Verhältnis der Strömungsgeschwindigkeit zur Schallgeschwindigkeit des ruhenden Mediums. Bei der kritische Machzahl bilden sich erste lokale Überschallgebiete am umströmten Körper. Die örtliche Machzahl ist Verhältnis der Strömungsgeschwindigkeit zur örtlichen Schallgeschwindigkeit des Mediums und wird im folgenden gebraucht: Ma = v c Für die Machzahl werden drei Fälle unterschieden, welche in weitere Bereiche unterteilt werden können: • • Ma > 1 bedeutet, das Medium strömt mit Überschallgeschwindigkeit Ma > 5: hypersonischer Bereich 1,25 < Ma < 5: supersonischer Bereich. Ma = 1 bedeutet, das Medium strömt mit Schallgeschwindigkeit 0,75 < Ma < 1,25: transsonischer Bereich • Ma < 1 bedeutet, das Medium strömt mit Unterschallgeschwindigkeit 0,3 < Ma < 0,75: subsonischer Bereich Ma < 0,3: inkompressibler Bereich - 12 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 4 Plasmazustand Wird Materie in gasförmigem Zustand stark erhitzt, dann kollidieren ihre Atome aufgrund thermischer Bewegung so stark miteinander, dass Elektronen von den Atomrümpfen getrennt werden. Der dadurch erreichte Zustand wird als Plasma bezeichnet. Durch die freien Ladungsträger (negative Elektronen und positive Atomrümpfe) besitz ein Plasma elektrische Eigenschaften. Da genau so viele positive wie negative Ladungsträger existieren, ist ein Plasma nach außen neutral. Die elektrischen Eigenschaften eines Plasmas ermöglichen eine Kontrolle durch elektrische und magnetische Felder. So kann ein heißes Plasma von einem Magnetfeld eingeschlossen werden, ohne die Wand eines Behälters zu berühren. Dies vermeidet eine thermische Belastung der Wand bei sehr hohen Plasmatemperaturen. Außerdem kann ein Plasma durch elektrische und magnetische Felder beschleunigt werden. Wegen der Verbindung der mechanischen Eigenschaften eines Gases mit den elektrischen Eigenschaften eines Leiters wird der Plasmazustand neben festem, flüssigem und gasförmigem Zustand auch als vierter Aggregatzustand bezeichnet. - 13 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 5 Grundlagen der Raumfahrtechnik 5.1 Raketengleichung Da ein Raketenantrieb Masse ausstößt ändert sich die Masse einer Rakete mit der Zeit. Dies muss bei der Berechnung der von einer Rakete erreichbaren Geschwindigkeit berücksichtigt werden. Diese Gleichung wurde von K. Zielkowski hergeleitet und 1924 veröffentlicht. Im folgenden die Herleitung dieser Gleichung: Der vom Raketenantrieb produzierte Schub ist: & ve F=m = m ve dt Die Beschleunigung einer Rakete ist: a= v F = dt m Darin den Ausdruck für den Schub eingesetzt: dv dm 1 = ve dt dt m Nach Vereinfachung: dv = v e dm m Wird die Gleichung mit den Grenzen für die Massenänderung von m0 zu m und die Geschwindigkeitsänderung von 0 zu vmax integriert ergibt: v max ∫ dv = v e 0 m dm m m0 ∫ mit der Lösung: m v max = v e ln 0 m Die maximal erreichbare Geschwindigkeit vmax einer Rakete ist nach dieser Gleichung von der Austrittgeschwindigkeit ve des Treibstoffs und vom Massenverhältnis m0/m abhängig. Die Masse m0 ist die Startmasse einer Rakete einschließlich des Treibstoffs. Die Masse m ist die - 14 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Restmasse nachdem der Treibstoff ausgestoßen wurde. Das Verhältnis von m0/m wird auch als Masseverhältnis r bezeichnet. Die Gleichung lautet damit: v max = v e ln r Eine bestimmte Treibstoffmasse benötigt entsprechend große Tanks. Die Tanks tragen einen großen Teil zur Leermasse einer Rakete bei. Damit ist dem Massenverhältnis r eine Grenze gesetzt: Mehr Treibstoff bedeutet mehr Treibstoffmasse bedeutet mehr Tankvolumen bedeutet mehr Tankgewicht bedeutet mehr Leergewicht. Aktuelle Raketen erreichen ein Masseverhältnis von ca 4. Durch Verwendung von Kohlefaserwerkstoffe kann dieses Verhältnis auf 8 verbessert werden. Die Verwendung mehrstufiger Raketen erhöht die Endgeschwindigkeit ebenfalls, da hier die ausgebrannte Stufe abgeworfen wird und sich somit das Massenverhältnis für die restliche Rakete verbessert. Darauf soll hier nicht näher eingegangen werden, da es nur um den prinzipiellen Zusammenhang zwischen Austrittgeschwindigkeit und Massenverhältnis geht. Den größten Spielraum hat man jedoch durch Erhöhen der Austrittgeschwindigkeit ve. Mit einer hohen Austrittgeschwindigkeit kann bei festem Masseverhältnis die Maximalgeschwindigkeit der Rakete gesteigert werden. Alternativ kann bei einer vorgegebenen Maximalgeschwindigkeit das Massenverhältnis kleiner werden, so dass mehr Nutzlast transportiert werden kann. Die Austrittgeschwindigkeit ist daher ein Maß für die Effizienz eines Triebwerks: Hohe Austrittgeschwindigkeit bedeutet wenig Treibstoffverbrauch. 5.2 Erfordernisse aus der Orbitalmechanik Die Orbitalmechanik befasst sich mit der Bewegung von Himmelskörpern. Mit ihrer Hilfe können die Bahnen von Satelliten und Raumfahrzeugen berechnet werden. An dieser Stelle soll jedoch nicht näher auf die Mathematik der Orbitalmechanik eingegangen werden. Es werden lediglich die zwei wichtigsten Ergebnisse vorgestellt, die erklären welche Geschwindigkeitsdifferenz dem Raumfahrzeug vom Triebwerk zugeführt werden muss. Zuerst jedoch einige wichtige Bezeichnungen: LEO (Low Earth Orbit): niedrige Erdumlaufbahn in ca 400km – 500km Höhe über dem Meeresspiegel. - 15 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte GEO (Geostationary Earth Orbit): Geostationäre Umlaufbahn in ca 36000 km Höhe über dem Meeresspiegel. Der Raumflugkörper bewegt sich dabei mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit wie die Erde. Das erste Ergebnis bezieht sich auf die Geschwindigkeiten, die erforderlich sind, um eine bestimmte Bahn zu erreichen und zu halten. Dabei werden zwei Geschwindigkeiten unterschieden: Orbitalgeschwindigkeit: Bei dieser Geschwindigkeit ist die Fliehkraft, die auf ein Raumfahrzeug wirkt, genau so groß, wie die Anziehungskraft des umkreisten Himmelskörpers. Bei der Erde beträgt diese Geschwindigkeit für einen LEO ungefähr 7,6 km/s, das sind 27360 km/h. Ein Objekt in diesem Orbit, wie zum Beispiel die internationale Raumstation ISS, benötigen für eine Erdumrundung nur 90 Minuten! Außerdem muss dem Raumfahrzeug potentielle Energie zugeführt werden. Auch dies lässt sich mit einer Mehrgeschwindigkeit ausdrücken. Die gesamte Geschwindigkeit, die einem Raumfahrzeug zugeführt werden muss, um einen LEO zu erreichen, ist damit ca 8,7 km/s. Um einen GEO zu erreichen muss eine Geschwindigkeit von ca 11,8 km/s zugeführt werden. Fluchtgeschwindigkeit: Die Fluchtgeschwindigkeit muss erreicht werden, wenn man dem Gravitationseinfluss eines Himmelskörpers verlassen und in den Weltraum entkommen will. Bei der Erde beträgt diese Geschwindigkeit etwa 12km/s. Das zweite Ergebnis ist der Gravitationsverlust. Ein Raketenantrieb muss beim Start von einem Planeten nicht nur das Raumfahrzeug auf eine bestimmte Geschwindigkeit bringen, sondern auch gegen die Anziehungskraft des Planeten arbeiten. Dies bedeutet, dass dem Raumfahrzeug eine höhere Geschwindigkeit zugeführt werden muss, als für eine bestimmte Bahn eigentlich erforderlich wäre. Je schneller ein Raumfahrzeug auf eine Bahngeschwindigkeit beschleunigt, desto kürzer ist die Zeit, in der der Antrieb der Gravitation entgegen arbeiten muss. Damit verringern sich die Gravitationsverluste. Werden Menschen befördert, ist der Beschleunigung allerdings durch die biomechanische Belastbarkeit des menschlichen Körpers eine Grenze gesetzt. Die Saturn V benötigte daher zum erreichen eines LEO 9,9 km/s. - 16 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 6 Düsen 6.1 Grundlagen Düsen entspannen den erhitzten Treibstoff isentrop. Dabei wird die Temperatur des Treibstoffs in Strömungsgeschwindigkeit umgesetzt. Größen am Eingang der Düse sind mit dem Index 0 versehen, Größen am Düsenhals mit dem Index t und Größen am Ausgang mit dem Index e. Größen ohne Index sind irgendwo auf einer Parallelen zur Axialachse der Düse. 6.1.1 Ausströmgeschwindigkeit Nach der Bernoulli-Gleichung für isentrop strömende Gase gilt: v e2 v2 χ R0 χ R0 + Te = 0 + T0 2 χ −1 M 2 χ −1 M Aufgelöst nach ve: ve = 2χ R 0 Te T0 1 − + v 02 χ − 1 M T0 Bei Raketenantrieben ist v0 vernachlässigbar klein im Vergleich zu den Geschwindigkeiten in der Düse. Bei luftatmenden Triebwerken ist dies zwar nicht so, zum einfacheren Verständnis wird darauf im folgenden jedoch nicht eingegangen. Damit vereinfacht sich die Formel zu: ve = 2χ R 0 Te T0 1 − χ − 1 M T0 Bei isentropen Zustandsänderungen gilt für die Zusammenhänge zwischen Temperatur, Druck und Dichte: T p = T0 p 0 χ −1 χ ρ = ρ0 χ −1 - 17 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Damit ändert sich der Ausdruck für ve zu: ve = χ −1 2χ R 0 p e χ T0 1 − χ − 1 M p 0 (Diese Formel wurde bereits 1838 von De Saint-Vernant und Wantzel hergeleitet) Der Ausdruck für ve setzt sich aus zwei Faktoren zusammen. Der erste Faktor beschreibt die theoretische Grenzgeschwindigkeit für pe = 0, das heißt für eine Entspannung ins Vakuum: v e ,Vakuum = 2χ R 0 T0 χ −1 M Dieser Wert wird nie erreicht, da dafür eine unendlich lange Düse benötigt würde. Der zweite Faktor beschreibt den Einfluss des Expansionsverhältnisses p e p 0 auf die Austrittgeschwindigkeit. Je kleiner dieses Verhältnis, desto größer wird die Austrittgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit an einem beliebigen Punkt der Düse ist dementsprechend: v= χ −1 2χ R 0 p χ T0 1 − χ − 1 M p 0 6.1.2 Massenstrom durch eine Düse Wird in die Kontinuitätsgleichung der Ausdruck für die Geschwindigkeit v eingesetzt erhält man für den Massenstrom: χ −1 2χ R 0 p χ & = ρA m T0 1 − χ − 1 M p 0 Da der Massenstrom immer konstant ist, ist es sinnvoller, die Massenstromdichte j zu betrachten. Die Massenstromdichte ist das Düsenquerschnittsfläche: χ −1 & m 2χ R 0 p χ j= =ρ T0 1 − χ − 1 M p 0 A - 18 - Verhältnis von Massenstrom zu Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Für die Dichte ρ gilt nach den Zusammenhängen für isentrope Zustandsänderungen: 1 ρ p χ = ρ 0 p 0 1 p χ ρ = ρ 0 p0 und nach der Zustandsgleichung idealer Gase: ρ0 = p0 M R 0 T0 Zusammen: 1 M ρ = p0 R 0 T0 p χ p0 Im Ausdruck für die Massenstromdichte lässt sich die Dichte ρ jetzt eliminieren: & m 2χ M j = = p0 χ − 1 R 0 T0 A 2 χ +1 χ p − p χ p p 0 0 Aus der obigen Formel ist erkennbar, dass die Massenstromdichte für p = 0 und p = p0 den Wert 0 annimmt. Dazwischen muss ein Maximum der Massenstromdichte j liegen. Da der & konstant bleibt, muss sich die Querschnittsfläche A ändern. Um ein Massenstrom m Ansteigen der Massenstromdichte zu ermöglichen, muss A vom Düseneingang aus gesehen kleiner werden, das heißt konvergieren. Dies geschieht bis das Maximum der Massenstromdichte erreicht ist. Anschließend muss A wieder größer werden, das heißt divergieren. Beim Maximalwert der Massenstromdichte ist die Querschnittsfläche der Düse dem zu Folge am kleinsten. Diese Stelle in der Düse ist der Düsenhals, der dort herrschende Druck ist der kritische Druck pt. Wird die obige Gleichung nach p p 0 abgeleitet und gleich 0 gesetzt, erhält man für das Verhältnis von kritischem Druck pt zu Eingangsdruck p0: χ p t 2 χ −1 = p 0 χ + 1 - 19 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 6.1.3 Geschwindigkeit und Massenstrom im Düsenhals Durch Einsetzen des Verhältnisses von kritischem Druck zu Eingangsdruck in die Formel für die Strömungsgeschwindigkeit in der Düse, erhält man für die Strömungsgeschwindigkeit vt im Düsenhals nach Vereinfachen der Gleichung: vt = χ Dieser R 0 Tt M Ausdruck ist die lokale Schallgeschwindigkeit des Treibstoffs. Die Strömungsgeschwindigkeit vt im Düsenhals ist demnach die Schallgeschwindigkeit. Den Massenstrom im Düsenhals erhält man durch Einsetzen des Verhältnisses von kritischem Druck zu Eingangsdruck in die Formel für den Massenstrom durch die Düse: χ +1 & = p0A t m 2 χ −1 M χ χ + 1 R 0 T0 Dieser Ausdruck zeigt, dass der Massenstrom durch die Düse von den treibstoffspezifischen Größen χ und M, dem Eingangsdruck p0 und der Eingangstemperatur T0 und der Querschnittsfläche im Düsenhals At abhängig ist. At ist dabei der einzige Parameter, der durch die Konstruktion vorgegeben ist. 6.1.4 Expansionsverhältnis Das Expansionsverhältnis ist das Verhältnis von Düsenaustrittfläche Ae zu Düsenhalsfläche At. Aus den obigen Formeln lässt sich für die Flächen herleiten: & m Ae = p0 At = 2 χ +1 χ 2χ M p e p e χ − χ − 1 R 0 T0 p 0 p 0 & m 2 p 0 χ χ 1 + χ +1 χ −1 M R 0 T0 - 20 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Für das Expansionsverhältnis gilt damit: χ +1 Ae = At χ − 1 2 χ −1 2 χ + 1 2 pe χ pe − p0 p0 χ +1 χ 6.1.5 Schubkoeffizient und charakteristische Geschwindigkeit Der Schubkoeffizient CF beschreibt die Qualität des Entspannungsprozesses. Mit ihm lassen sich unterschiedliche Düsen leicht vergleichen. Er ist definiert als: CF = FSD p0A t mit FSD: Schubkraft der Düse p0: Druck am Düseneingang At: Querschnittsfläche im Düsenhals Die Schubkraft FSD ist die Summe aus der vom Massenstrom verursachten Kraft und der von der Druckdifferenz zwischen Düsenausgangsdruck pe und Umgebungsdruck pa über der Austrittfläche erzeugten Kraft: & v e + (p e − p a )A e FSD = m = p0A t χ −1 χ +1 2χ 2 2 χ −1 p e χ 1− + (p e − p a )A e χ − 1 χ + 1 p 0 Damit gilt für den Schubkoeffizienten CF: CF = χ −1 χ +1 χ χ 1 − p p p A 2χ 2 e 1 − + e − a e χ − 1 χ + 1 p0 p0 p0 A t 2 Der Schubkoeffizient einer Düse ändert sich in Abhängigkeit vom Umgebungsdruck. Der höchste Wert wird bei pa = 0 im Vakuum erreicht. - 21 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Die charakteristische Geschwindigkeit c* beschreibt die Qualität der Umwandlung von thermischer Energie am Düseneingang in kinetische Energie am Düsenausgang. Die charakteristische Geschwindigkeit ist definiert als: c* = p0A t & m 1 = χ +1 2 χ −1 M χ χ + 1 R 0 T0 Wie aus der Formel zu sehen ist, wird die charakteristische Geschwindigkeit nur vom Treibstoff und dessen Temperatur am Düseneingang bestimmt. Die Schubkraft einer Düse kann mit der charakteristischen Geschwindigkeit und dem Schubkoeffizienten ausgedrückt werden: & CFc * FSD = m 6.1.6 Nachentspannung Eine vollständige Entspannung auf pe = 0 würde eine unendlich lange Düse erfordern. Somit liegt bei einer realen Düse immer ein Ausgangsdruck pe vor. Daher wird oft mit der Effektivgeschwindigkeit ceff gerechnet. Die Effektivgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit der man den Massenstrom multiplizieren muss, um die gleiche Schubkraft zu erreichen, wie sie real auftritt: & v eff = m & v e + (p e − p a )A e FSD = m v eff = v e + (p e − p a )A e & m Die Effektivgeschwindigkeit ist vom Druck der umgebenden Atmosphäre abhängig und erreicht ihren Höchstwert für pa = 0 im Vakuum. 6.2 Unterschalldüsen Unterschalldüsen sind immer konvergent. Dadurch liegt der Druck pe am Düsenausgang oberhalb des kritischen Drucks im Düsenhals pt und unterhalb des Drucks p0 am Düseneingang: p0 ≥ pe ≥ pt - 22 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Dies bedeutet, dass kein Düsenhals vorhanden ist. Die Ausströmgeschwindigkeit kann daher maximal so groß wie die Schallgeschwindigkeit sein. Wenn der Druck am Düsenausgang pe größer als der Umgebungsdruck ist, kann durch Nachentspannung die Effektivgeschwindigkeit über der Schallgeschwindigkeit liegen. Dies ermöglicht auch mit Unterschalldüsen Überschallgeschwindigkeiten und wird bei heutigen Überschallflugzeugen genutzt. Bei heutigen Unterschalldüsen ist die Austrittfläche variabel. Dadurch kann die Düse besser an unterschiedliche Eingangstemperaturen angepasst werden. 6.3 Überschalldüsen (Lavaldüsen) Überschalldüsen sind konvergent-divergent. Dadurch liegt der Druck pe am Düsenausgang unter dem Druck im Düsenhals pt und unterhalb des Drucks p0 am Düseneingang: p0 ≥ pt ≥ pe Dies bedeutet, dass die Strömung im Düsenhals gleich der Schallgeschwindigkeit ist. Die Ausströmgeschwindigkeit liegt daher über der Schallgeschwindigkeit. Überschalldüsen finden hauptsächlich in Raketen und Flugzeugen mit vielfacher Überschallgeschwindigkeit Verwendung. 6.3.1 Düsen mit äußerer Entspannung Bei einer Düse mit äußerer Entspannung wird der austretende Treibstoffstrahl nur an einer Seite von der Düsenwand begrenzt. Der Vorteil gegenüber einer Lavaldüse ist, dass sich das Entspannungsverhältnis bei Ringhalsdüsen in Abhängigkeit vom Umgebungsdruck selbständig einstellt. Ein weiterer Vorteil ist das geringere Gewicht, da bei einer solchen Düse weniger Material für den Mantel benötigt wird. a) Abbildung 6-1: b) a) vollständige Entspannung ins Vakuum mit pa = 0. b) teilweise Entspannung in der Atmosphäre mit pa > 0. - 23 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Der Nachteil ist, dass die Verluste durch Wirbelbildung an der nicht begrenzten Seite höher sind. Bei Düsen mit äußerer Entspannung wird zwischen Ringhalsdüsen und ExpansionsDeflektions-Düsen unterschieden. Bei Ringhalsdüsen ist der Düsenhals radial nach Innen gerichtet. Im Zentrum befindet sich ein Kegel, der den expandierenden Treibstoffstrahl auf einer Seite begrenzt und in axiale Richtung ablenkt. Damit dieser Kegel nicht im heißen Düsenhals Ringförmige Brennkammer Zentrum des Treibstoffstrahls ist und damit stark belastet wird, ist bei einer Ringhalsdüse Eine ringförmige Brennkammer sinnvoll. Abbildung 6-2: Schnitt durch eine Ringhalsdüse mit ringförmiger Brennkammer. Der Kegel einer Ringhalsdüse ist entweder parabel- oder konusförmig. Bei aktuellen Versuchen wird ein Teil des Kegels durch kaltes Gas gebildet, das durch den Kegelstumpf ausströmt. Diese Konfiguration nennt man Aerospike. Kaltes Gas Abbildung 6-3: Schnitt durch ein Aerospike. Bei einer weiteren Variation ist die Grundfläche der Düse rechteckig. Dieser Aufbau wird daher linear Aerospike genannt. Die Brennkammern befinden sich in einer Reihe ober- und unterhalb des Kegels. Dadurch wird die Brennkammergeometrie Versorgungsaggregate können im Kegel untergebracht werden. - 24 - einfacher und Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Kaltes Gas Brennkammern Abbildung 6-4: Schnitt durch ein linear Aerospike. Die linear Aerospike Konfiguration wird im Versuchsträger X-33 der NASA getestet und soll im Shuttle Nachfolger Venture Star eingesetzt werden. Bei Expansions-Deflektions-Düsen ist der Düsenhals radial nach außen gerichtet. Die anschließende Fläche lenkt den expandierenden Treibstoffstrahl in axiale Richtung um. Beim Sänger-Projekt der ESA ist diese Umlenkfläche Teil des Fahrzeughecks. Abbildung 6-5: Schnitt durch eine Expansions-Deflektions-Düse. 6.3.2 Magnetische Düsen Bei magnetischen Düsen wird der im Plasmazustand befindliche Treibstoff von einem Magnetfeld eingeschlossen. Der Treibstoff strömt dadurch entlang der magnetischen Feldlinien. Durch die Expansion kühlt der Treibstoff ab und geht in gasförmigen Zustand über. Dadurch folgt er nicht mehr den Magnetfeldlinien und die restliche Entspannung findet in einer divergenten Düse statt. Magnetfeldlinien Abbildung 6-6: Schnitt durch eine magnetische Düse - 25 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Vorteil dieser Bauart ist zum einen, dass der heiße Treibstoff keinen direkten Wandkontakt hat und die thermische Belastung der Düsenwand damit gering bleibt. Zum anderen kann durch Ändern des Magnetfelds die Düsenhalsfläche At geändert werden. Dies ermöglicht die Änderung des Massenstroms und damit des erzeugten Schubs. Dieses Düsenkonzept findet beim VASIMIR Triebwerk Verwendung. - 26 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 7 Auftrieb erzeugende Körper Auftrieb erzeugende Körper erzeugen mittels aerodynamischer Effekte eine Kraft, die der Erdanziehung entgegengerichtet ist. Sie benötigen immer eine umgebende Atmosphäre und funktionieren daher nicht im Weltraum. 7.1 Tragflächen Tragflächen sind fix am Flugkörper angebracht. Sie zeigen nur eine Wirkung, wenn sich der Flugkörper in der Tragflächenebene bewegt. Dadurch sind keine senkrechten Starts und Landungen möglich. Auf Grund des Profils einer Tragfläche muss die an der Oberseite entlangströmende Luft einen weiteren Weg zurücklegen, als die an der Unterseite entlangströmende Luft. Nach der Bernoulli-Gleichung wird dadurch oberhalb der Tragfläche ein Unterdruck erzeugt. Bei diesem Vorgang wird Vorwärtsimpuls in Auftriebsimpuls umgewandelt. An einer Tragfläche treten sehr komplexe dreidimensionale Strömungen auf. Diese Strömungen werden durch Wirbel an den Tragflächenenden auf Grund des Druckunterschieds zwischen Tragflächenober- und unterseite verursacht. Eine exakte Beschreibung dieser Strömungen würde an dieser Stelle zu weit führen. Daher folgt lediglich die zweidimensionale Beschreibung für eine unendlich lange Tragfläche. Da die Wirbel an den Tragflächenenden mit Verlusten verbunden sind, wird versucht, diesen mit Winglets zu begegnen. Winglets sind Flächen an den Flügelenden, die senkrecht zur Tragfläche stehen. Die Auftriebskraft FA ist: FA = c A ρ 2 v A 2 Des weiteren wirkt auf den Flügel die Widerstandskraft FW: FW = c W ρ 2 v A 2 Die Fläche A ist die Stirnprojektionsfläche des Körpers. Der Auftriebsbeiwert cA und der Widerstandsbeiwert cW sind vom Profil des Flügels und vom Anstellwinkel α abhängig. Die Werte können auf Grund der Komplexität von Strömungen zwar mit Simulationen geschätzt werden, müssen aber durch experimentelle Ergebnisse verifiziert werden. - 27 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte FA v 0 FR Unterdruck P FW Überdruck α Abbildung 7-1: Kräfte an einer Tragfläche. Die auf die Tragfläche wirkende Kraft ist die vektorielle Addition von Auftriebs- und Widerstandskraft: FR = FA + FW Am Druckpunkt P der Tragfläche greift diese resultierende Kraft FR an und bewirkt ein Drehmoment M um den Punkt 0 an der Vorderkante der Tragfläche. Wegen der vektoriellen Addition hat zusätzlich zu der Kraft FR der Anstellwinkel Einfluss auf das Drehmoment. Daher gilt: M= ρ 2 v Ar(c A cosα + c w sinα ) 2 Mit c M l = r (c A cosα + c w sinα ) vereinfacht sich der Ausdruck: M = cM ρ 2 v Al 2 Mit Hilfe dieses Drehmoments kann der Momentenbeiwert cM und damit der Abstand r = 0P des Druckpunktes vom Punkt 0 bestimmt werden. - 28 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Eine Tragfläche sollte möglichst viel Auftrieb und wenig Widerstand erzeugen. Die Gleitzahl ε ist ein Maß für die Effizienz einer Tragfläche: ε= FW c W = FA c A 7.2 Auftriebskörper Auftriebskörper erzeugen eine der Schwerkraft entgegengerichtete Kraft nach dem Archimedischen Prinzip. Dieses Prinzip besagt, dass ein von einem Medium umgebener Körper eine Auftriebskraft FA erfährt, die gleich der Gewichtskraft FGverd der verdrängten Masse mverd des Mediums ist: FA = FGverd = m verd g Der Auftriebskraft wirkt die Gewichtskraft FGA des Auftriebskörpers entgegen. Dadurch sind drei Fälle zu unterscheiden: 1) FA < FGA: Der Körper sinkt. 2) FA = FGA: Der Körper ist in der Schwebe. 3) FA > FGA: Der Körper steigt. Da das Volumen des Auftriebskörpers gleich dem Volumen der verdrängten Masse ist, muss der Auftriebskörper eine niedrigere Dichte als das umgebende Medium besitzen. Dies wird erreicht, indem der Auftriebskörper mit einem Gas geringer Dichte gefüllt wird. Meist handelt es sich dabei um heiße Luft oder Helium. Wasserstoff wird seit dem Unglück des Zeppelins Hindenburg nicht mehr eingesetzt. In der Realisierung eines Auftriebskörpers als Fluggerät wird zwischen Zeppelinen und Ballonen unterschieden. Ballone werden mit heißer Luft oder Helium befüllt und haben keinen eigenen Antrieb. Die Flugrichtung wird durch die Windrichtung vorgegeben. Die Stabilität der Ballonhülle wird durch den Druck des enthaltenen Gases gewährleistet. Zeppeline werden mit Helium befüllt und haben einen eigenen Antrieb. Dadurch ist es ihnen möglich, unabhängig von der Windrichtung zu manövrieren. Echte Zeppeline haben ein Stützgerüst, das die Hülle auch in leerem Zustand in Form hält. Zeppeline ohne dieses Gerüst werden als Blimps bezeichnet. - 29 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 8 Luftatmende Triebwerke 8.1 Grundlagen 8.1.1 Schubkraft An einem Propeller oder in einem Strahltriebwerk treten komplexe Strömungen auf, die nur durch aufwändige Simulation im Rechner und experimentelle Versuchsreihen exakt bestimmt werden können. Daher folgt hier nur eine vereinfachte Beschreibung nach Rankine. Auf ein Triebwerk wirkt eine von der Fluggeschwindigkeit v und von dem in das Triebwerk & abhängige Kraft FStau, die vom mit dieser Geschwindigkeit einfließenden Luftmassenstrom m Staudruck vor dem Triebwerk verursacht wird und dem Vortrieb entgegen wirkt. &v FStau = m & Der vom Triebwerk mit der Austrittgeschwindigkeit va ausgestoßene Luftmassenstrom m erzeugt eine Rückstoßkraft FRückstoß. & va FRückstoß = m Die vom Triebwerk erzeugte Schubkraft FSchub ist die Differenz dieser Kräfte. FSchub = FRückstoß − FStau & (v a − v ) =m 8.1.2 Leistung Bei Triebwerken wird zwischen zwei Leistungen unterschieden. Zum einen gibt es die Schubleistung PS, das heißt die Leistung, mit der das Flugzeug angetrieben wird: PS = FSchub v , zum anderen gibt es die Triebwerkleistung PTr, das heißt die Leistung, mit der der Massestrom im Triebwerk von der Eintritt- auf die Austrittgeschwindigkeit beschleunigt wird: PTr = ( & v a2 − v 2 m 2 ) - 30 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 8.1.3 Vortriebswirkungsgrad Der Vortriebswirkungsgrad η v beschreibt das Verhältnis von Schubleistung PS zu Triebwerkleistung PTr. ηv = = = PS PTr 2v va + v 2 v 1+ a v Je höher der Vortriebswirkungsgrad, desto mehr Triebwerkleistung wird in Schubleistung umgesetzt. η v = 1 kann nicht erreicht werden, da dann va = v ist. Dies würde bedeuten, dass dann FSchub = 0 und damit PS = 0 ist. Wenn aber PS = 0 ist, dann ist η v = 0 . Im Stand ist η v = 0 , da v = 0 ist. Einen hohen Vortriebswirkungsgrad erreicht man, wenn die Austrittgeschwindigkeit nur knapp über der Fluggeschwindigkeit liegt. 8.2 Propeller / Rotoren 8.2.1 Allgemeines Propeller drehen sich um eine Achse in Längsrichtung des Flugkörpers und dienen dem Vortrieb. Rotoren drehen sich um die Vertikalachse des Flugkörpers und dienen dem Auftrieb. Durch Kippen der Drehachse eines Rotors kann ein Vortrieb erzeugt werden. Mit Rotoren angetriebene Flugkörper werden als Helikopter oder Hubschrauber bezeichnet. FA FR FV Abbildung 8-1: Hubschrauber im Vorwärtsflug. FR: Vom Rotor erzeugte Kraft; FA: Auftriebskraft ;FV: Vorwärts gerichtete Kraft - 31 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Propeller und Rotoren haben die gleichen physikalischen Grundlagen. Daher wird im folgenden lediglich von Propellern die Rede sein. 8.2.2 Schubkraft Wie bei einer Tragfläche muss die an der Oberseite eines Propellerblatts entlangströmende Luft einen weiteren Weg zurücklegen, als die an der Unterseite entlangströmende Luft. Dadurch wird vor dem Propellerblatt, und damit vor dem Propeller, ein Unterdruck erzeugt. Hinter dem Propeller entsteht ein Überdruck. Durch diesen Druckunterschied entsteht ein Massenstrom durch den Propeller, der eine Schubkraft erzeugt. Unterdruck v va Ap Überdruck Abbildung 8-2: Druckverhältnisse an einem Propeller Der Massenstrom durch einen Propeller ist: & = ρA p v p . m Dabei ist ρ die Dichte der Atmosphäre, Ap die Propellerfläche und vp die Strömungsgeschwindigkeit in der radialen Propellermittelebene. Damit ist vp näherungsweise der Mittelwert aus Anström- und Abströmgeschwindigkeit: vp = va + v . 2 In die Formel für die Schubkraft eingesetzt gilt damit für die Schubkraft eines Propellers: FSchub = Die ( ρA p v a2 − v 2 Fläche ) 2 eines Propeller kann sehr groß werden. Damit sind bei gutem Vortriebswirkungsgrad bereits bei niedrigen Abströmgeschwindigkeiten hohe Schubkräfte realisierbar. Die Höchstgeschwindigkeit eines propellerangetriebenen Flugzeugs wird dadurch - 32 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte begrenzt, dass die Anströmgeschwindigkeit des Propellerblatts die Schallgeschwindigkeit nicht überschreiten darf. Die heute realisierbaren Geschwindigkeiten liegen bei ca. 800km/h. Bei Hubschraubern liegt die maximal erreichbare Geschwindigkeit bei ca. 400km/h, da hier der Rotor zusätzlich zum Vortrieb noch für den Auftrieb zu sorgen hat. Der Nachteil eines Propellers besteht darin, dass er wegen fehlender Ummantelung eine hohe Lärmemission verursacht. 8.2.3 Vortriebswirkungsgrad Auf Grund von Reibungs- und Druckverlusten reduziert sich der Vortriebswirkungsgrad ηv um den Gütegrad ηg eines Propellers. Der Gütegrad kann experimentell ermittelt werden oder mittels Computersimulation errechnet werden. Moderne Propeller erreichen einen Gütegrad von ca. 0,8 bis 0,9. Der Vortriebswirkungsgrad ηvp eines Propellers ist demnach: η vp = η v η g 8.2.4 Drehimpuls Da sich mehrere Propellerblätter um eine Drehachse senkrecht zu ihrer Fläche drehen, wird bei Beschleunigungsvorgängen Drehimpuls des Propellers in linearen Impuls des Massestroms in Richtung der Drehachse umgesetzt. Bei Flugzeugen kommt es durch den Drehimpulsverlust zu einer Drehbewegung um die Längsachse. Mit Hilfe der Querruder wird diese Drehbewegung ausgeglichen. Abbildung 8-3: Ausgleich des vom Propeller erzeugten Drehmoments (rot) durch Querruder (blau) - 33 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Bei Helikoptern kommt es durch den Drehimpulsverlust zu einer Drehbewegung um die Vertikalachse. Diese Drehbewegung wird heute meist mit einem Heckrotor, dessen Schub über den Heckausleger ein entgegengerichtetes Drehmoment erzeugt, ausgeglichen. Seltener findet man einen Ausgleich mittels zweier gegensinnig drehender Hauptrotoren. Abbildung 8-4: Ausgleich des vom Rotor erzeugten Drehmoments. Von links nach rechts: Ausgleich mittels Heckrotor. Heute das am meisten verwendete Verfahren; Ausgleich mittels gegensinnig drehender Hauptrotoren in koaxialer Anordnung. Hauptsächlich bei Helikoptern des Herstellers Kamov. Ausgleich mittels gegensinnig drehender Hauptrotoren, die hintereinander angeordnet sind. Hauptsächlich bei Helikoptern des Typs Boing Vertol. 8.3 Strahltriebwerke 8.3.1 Turbojets (Einstrom Strahltriebwerke) Turbojets benötigen eine umgebende Atmosphäre, da sie Luft ansaugen und den darin enthaltenen Sauerstoff zusammen mit Treibstoff verbrennen. Die Abgase treiben eine Turbine an, die mit einem Verdichter auf einer Welle sitzt. Der Verdichter drückt Luft in das Triebwerk. Düse Brennkammer Turbine Verdichter Abbildung 8-5: Schnitt durch ein Turbojet. - 34 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Thermodynamisch betrachtet handelt es sich dabei um einen offenen Kreislauf, der durch den Joule-Prozess beschrieben wird. Die einfließende Luft wird im Verdichter isentrop komprimiert. In der Brennkammer wird Brennstoff isobar verbrannt und anschließend in der Turbine und der Düse isentrop entspannt. Die Turbine liefert dabei nur so viel Leistung, wie für den Verdichter benötigt wird. Der thermische Wirkungsgrad ist: η th = 1 − T1 T2 p = 1 − 1 p2 χ −1 χ Die Größen mit Index 1 beziehen sich auf die Brennkammer, die Größen mit Index 2 beziehen sich auf den Triebwerkausgang B va M T V Abbildung 8-6: Schematische Darstellung eines Turbojets. M: Anlassermotor; V: Verdichter; B: Brennkammer; T: Turbine Der Massenstrom in einer Turbine erhöht sich um den zugeführten Treibstoff. Der gesamte & l und & ges ist die Summe aus dem Massenstrom der durchfliesenden Luft m Massenstrom m & Br : dem Massenstrom des zugeführten Brennstoffs m & ges = m & l +m & Br m Bei Kerosin betriebenen Turbinen beträgt das stöchiometrische Verhältnis von Luft zu Treibstoff 14 zu 1. Turbinen werden mit hohem Luftüberschuss betrieben. Ein gängiger Wert ist Lambda 5, das heißt, es wird die fünffache Menge der eigentlich benötigten Luft benutzt. Der Anteil des Brennstoffs am Luftmassenstrom ist damit: & l 14 ⋅ 5 m = & Br m 1 - 35 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Daraus folgt: & Br = m 1 &l m 70 Der prozentuelle Anteil am gesamten Massenstrom ist: 1 &l m & Br & Br m m 1 70 = = 1,4% = = & ges m & l +m & Br 1 m 71 &l 1 + m 70 Auf Grund des niederen Anteils wird der Massenstrom des Brennstoffs in der Praxis vernachlässigt. Turbojet-Triebwerke werden bei Fluggeschwindigkeiten über 800 km/h eingesetzt. Die meisten Anwendungen befinden sich daher im militärischen Bereich. Bei Überschallgeschwindigkeiten wird der einströmende Luftstrom durch Diffusoren auf Unterschallgeschwindigkeit abgebremst. 8.3.2 Turbofans (Zweistrom-Strahltriebwerke) Bei Turbofans wird von der Turbine zusätzlich zum Verdichter ein Fan angetrieben. Der vom Fan erzeugte Druck wird in einer Düse entspannt. Oft werden daher zwei konzentrische Düsen verwendet: Eine für den Fan und eine für die Turbine. Düse des Fans Düse der Turbine Fan Turbine Abbildung 8-7: Schnitt durch ein Turbofan & ges ist die Summe aus dem Massenstrom durch den Der Massenstrom durch das Triebwerk m & f und dem Massenstrom durch die Turbine m & t: Fan m - 36 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte & ges = m & f +m &t m Durch die große Fläche des Fans sind hohe Masseströme möglich. Das Verhältnis von Massenstrom durch den Fan zu Massenstrom durch die Turbine nennt man bypassratio bpr: B va M bpr = NDV T HDV &f m &t m Abbildung 8-8: Schematische Darstellung eines Turbojets. M: Anlassermotor; NDV: Niederdruckverdichter (Fan); HDV: Hochdruckverdichter; B: Brennkammer; T: Turbine Heutige Triebwerke erreichen ein bpr von 4,6 (CF6-8A/A3 von General Electric) bis 9 (GP7270 von Engine Alliance), das heißt, zwischen 46% und 90% des Massenstrom laufen durch den Fan. Vor allem im letzteren Fall dient die Turbine fast nur noch zum Antrieb des Fan und weniger zur Schuberzeugung. Auf Grund der großen Fläche können am Triebwerkeingang keine Diffusoren angebracht werden. Die Anwendung solcher Triebwerke beschränkt sich daher auf Fluggeschwindigkeiten bis ca. 900 km/h. In Folge dessen sind heute die meisten Verkehrsflugzeuge mit Turbofans ausgestattet. - 37 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 8.3.3 Ramjets (Staustrahltriebwerke) Ramjets sind die einfachsten luftatmenden Triebwerke, da sie keine beweglichen Teile enthalten. Die angesaugte Luft wird am Triebwerkeingang durch einen Diffusor verdichtet. Anschließend wird sie in der Brennkammer erhitzt und in der nachfolgenden Düse entspannt. Düse Diffusor Verbrennung Abbildung 8-9: Schnitt durch ein Ramjet Damit die Verdichtung im Diffusor funktioniert, ist eine Startgeschwindigkeit erforderlich.,. mit der Luft in das Triebwerk einströmt. Außerdem muss der Staudruck der einströmenden Luft über dem Druck in der Brennkammer liegen, damit das Triebwerk nicht verkehrt herum arbeitet. Von einem Ramjet angetriebene Flugzeuge müssen daher erst mittels eines anderen Antriebs auf eine Startgeschwindigkeit beschleunigt werden. Ramjets wurden als erstes von Lorin vorgeschlagen. Während des Zweiten Weltkriegs sind dann in Deutschland erfolgreiche Tests durchgeführt worden. Dabei wurde auch mit pulsationsbetriebenen Ramjets gearbeitet. Bei diesen Triebwerken erfolgt die Verbrennung in kurzen Pulsen. Ein Flatterventil vor der Brennkammer verhindert, dass bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten, bei denen der Verbrennungsdruck über dem Staudruck der einfliesenden Luft liegt, das Triebwerk verkehrt herum arbeitet. Zur Zeit befinden sich Ramjets noch in der Entwicklungs- und Erprobungsphase wie zum Beispiel im Sänger-Projekt der ESA. - 38 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 9 Raketenantriebe Im Gegensatz zu luftatmenden Triebwerken führen Raketenantriebe die auszustoßende Masse mit sich. Dies ermöglicht den Betrieb im Vakuum des Weltalls. Raketenantriebe können in der Art, wie sie den Treibstoff beschleunigen unterschieden werden. In der Übersicht auf der nächsten Seite ist eine grobe Gliederung aufgeführt. Neben diesen Antrieben, die alle auf dem Rückstoßprinzip basieren, gibt es auch Ideen zu alternativen Antrieben. Einen Überblick darüber gibt es im Kapitel „Sonstige Antriebe“. Mit Ausnahme von Sonnensegeln sind die dort aufgeführten Antriebe jedoch noch weit von der Realisierung entfernt. - 39 - der der Treibstoff erhitzt wird. freigesetzte chemische Energie. - 40 VASIMIR Lichtbogentriebwerke Abbildung 9-1: Klassifizierung von Raketentriebwerkem Feststofftriebwerke Triebwerke Widerstandbeheiztes elektrische Energie, mit und durch Verbrennung Flüssigtriebwerke Primärenergie: Antriebe Elektrothermische Im Treibstoff enthaltene Primärenergie: Chemische Triebwerke wird. Kernspaltung freigesetzt Nuklearenergie, die durch Primärenergie: Nukleartriebwerke Der Treibstoff wird durch elektrische Der Treibstoff wird isobar erhitzt und anschließend in einer Düse isentrop entspannt. Pulsations - induktive Triebwerke Hall-Effekt-Triebwerke Ionentriebwerke Beschleunigt. und/oder magnetische Felder direkt Magneto-Elektrische Triebwerke Thermische Triebwerke Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 9.1 Chemische Antriebe Bei der Verbrennung eines Treibstoffs entstehen heiße Verbrennungsabgase. Die thermische Energie der Abgase wird durch isentrope Expansion in der Düse in kinetische Energie umgewandelt. 9.1.1 Flüssigraketenantriebe Bei einem Flüssigraketenantrieb werden Oxidator und Brennstoff in flüssiger Form in Tanks mitgeführt. Brennstoff Brennraum Oxidator Hochleistungspumpen Abbildung 9-2: Schnitt durch einen Flüssigraketenantrieb. In Abbildung 7-2 werden Brennstoff und Oxidator mit Hochleistungspumpen in die Brennkammer eingespritzt. Zum Antrieb der Pumpen dient entweder ein eigener Gaserzeuger oder Treibstoff, der bei der Kühlung des Antriebs verdampft wird. Bei kleineren Antrieben, wie sie zum Beispiel in militärischen Raketen und Oberstufen (Ariane 5) zum Einsatz kommen, werden die Treibstoffe mittels Druckgas befördert. Das Druckgas wird in einem zusätzlichen Tank mitgeführt und setzt die Tanks von Brennstoff und Oxidator unter Druck, wodurch der Tankinhalt in die Brennkammer gedrückt wird. 9.1.1.1 Treibstoffe Prinzipiell eignet sich jede Treibstoffkombination, deren Verbrennungsprodukt gasförmig ist, zum Antrieb eines Raketenmotors. Die Auswahl wird jedoch durch physikalische, chemische, technische und kommerzielle Kriterien eingeschränkt. Zu Beachten ist: - 41 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Leistung: Der spezifische Impuls eines Treibstoffs sollte möglichst hoch sein. Dazu wird eine hohe Verbrennungstemperatur und eine niedrige Molekülmasse des Verbrennungsprodukts benötigt Treibstoffdichte: Die Dichte der einzelnen flüssigen Treibstoffkomponenten sollte hoch sein um kleine Tanks zu ermögliche. Im Gegensatz dazu sollte das Molekulargewicht des Verbrennungsprodukts klein sein um hohe Austrittgeschwindigkeiten zu erhalten. Lagerfähigkeit: Treibstoffe Der Treibstoff sollte bei Normalbedingungen zu lagern sein. Kryogene benötigen sehr tiefe Lagertemperaturen. Dadurch sind Verdampfungsverluste zu berücksichtigen. Außerdem sollte der Treibstoff die Wand des Tanks nicht angreifen. Giftigkeit: Um eine Kontamination des Startgeländes und der Atmosphäre zu vermeiden, sollten in einer Unterstufe verwendete Treibstoffe nicht giftig sein (Bei der ersten und zweiten Stufe Ariane 4 wurde trotzdem eine Mischung aus N2O4 und UDMH verwendet.). Außerdem erschweren giftige Treibstoffe die Lagerhaltung. Zündeigenschaften: Hybergole Treibstoffe zünden selbständig, müssen allerdings bei der Lagerung sehr vorsichtig behandelt werden. Bei anderen Treibstoffen ist eine externe Zündquelle erforderlich. Kühlgüte: Ein Raketentriebwerk ist hohen thermischen Belastungen ausgesetzt und muss daher gekühlt werden. Zu diesem Zweck wird ein Teil des Treibstoffs benutzt, damit kein extra Kühlmittel mitgeführt werden muss. Förderbarkeit: Um den hohen Massenstrom in die Brennkammer zu ermöglichen und die Reibung beim Durchfließen der Zuleitung gering zu halten, muss ein Treibstoff möglichst dünnflüssig sein. Treibstoffkosten: Die Treibstoffkosten werden in der Produktion und durch die Lagerhaltung verursacht. Je aufwändiger die Lagerhaltung ist, desto teurer ist der Treibstoff. Heute gebräuchliche Treibstoffkombinationen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. In der Zukunft erfolgversprechende Treibstoffkombinationen sind grau unterlegt. Aufgrund ihrer Giftigkeit wird an diesen Treibstoffen zur Zeit nicht geforscht. Der Schwerpunkt liegt momentan darin, durch Wasserstoffüberschuss das Molekulargewicht der Abgase zu senken und so eine höhere Austrittgeschwindigkeit zu erreichen. Bei RP-1 basierten Triebwerken wird dafür allerdings ein zusätzlicher Wasserstofftank benötigt. - 42 - LH2 LH2 LOX LF2 - 43 434 456 411 390 300 289 276 Isp (s) 3000 4,05 0,98 0,884 2151 2837 3970 3661 2,60 7,90 3358 3222 T0 (°K) 2,00 3,00 Φ 2677 2829 2551 2432 1796 1784 1673 C* (m/s) 1,22 1,235 1,235 1,26 1,17 1,17 1,17 χ 0,204 0,23 0,46 0,28 1,02 1,21 1,26 ρ (kg/m³) triergol, nicht lagerfähig, giftig, geringe Dichte, korrosiv triergol, nicht lagerfähig, giftig, geringe Dichte, korrosiv kryogen, nicht lagerfähig, hypergol, giftig, geringe Dichte kryogen, nicht lagerfähig nicht hypergol, geringe Dichte kryogen, nicht lagerfähig, nicht hypergol lagerfähig, hybergol, giftig, korrosiv lagerfähig, hybergol, giftig, korrosiv Eigenschaften Erklärungen zu den Treibstoffkomponenten: RFNA: Rotrauchende Salpetersäure. Auf Grund der Giftigkeit und Aggressivität heute durch N2O4 ersetzt. UDMH: Unsymmetrisches Dimethylhydrazin Aerozin-50: Mischung aus je 50% Gewichtsanteil Hydrazin und UDMH RP-1: Kerosin Φ= Brennstoffmasse / Oxidatormasse LH2/Li 64/36 RP-1 LOX LF2 Aerozin50 N2O4 LH2/Be 50/50 UDMH RFNA LOX Brennstoff Oxydator Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Ein in der Tabelle nicht erwähnter Treibstoff ist Hydrazin. Hydrazin ist ein Mono-Treibstoff, das bedeutet, er besteht nur aus einer Komponente. Wird Hydrazin über einen Katalysator (Iridium oder Platin) geführt, dissoziiert es zu Wasserstoff (66%), Stickstoff (33%) und Amonium (1%). Dieser Treibstoff findet vor allem in Triebwerken zur Lage- und Bahnregelung Verwendung. 9.1.2 Feststoffraketenantriebe Die anzutreibende Rakete ist mit einem festen Treibstoffgemisch gefüllt. Das Treibstoffgemisch brennt im Tank gleichmäßig ab. Dadurch fallen aufwendige Pumpen zum Treibstofftransport weg. Das macht die Triebwerke zwar leichter und billiger, hat aber den Nachteil, dass ein solches Triebwerk kaum noch zu kontrollieren ist, wenn die Verbrennung in Gang gesetzt wurde. Verbrennung Festes Treibstoffgemisch Abbildung 9-3: Schnitt durch einen Feststoffraketenantrieb. Der älteste Treibstoff für Feststoffraketen ist Schwarzpulver. In modernen Feststoffraketen wird Ammoniumperchlorat als Oxidator in einem organischen Bindemittel eingelagert. Das Bindemittel ist gleichzeitig Brennstoff. Um die Verbrennungstemperatur zu steigern, wird Aluminiumpulver beigemischt. Feststofftriebwerke zeichnen sich durch hohen Schub bei vergleichsweise niedriger Austrittgeschwindigkeit aus. Deshalb werden sie als Booster zur Startunterstützung von Flüssigraketen verwendet. Bei der Ariane 5 macht der Schub der beiden Booster beim Start 90%, beim Spaceshuttle machen die beiden Booster 71% des Gesamtschubs aus. - 44 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 9.2 Nuklear - Thermische Antriebe Der Treibstoff wird an den heißen Brennstäben des Reaktors vorbeigeführt. Dabei heizt sich das Gas auf. Die thermische Energie des Treibstoffs wird durch isentrope Expansion in der Düse in kinetische Energie umgewandelt. Kalter Treibstoff Brennstäbe Abbildung 9-4:Schnitt durch einen Nuklear - Thermischen Antrieb. Nuklear – Thermische Antriebe wurden von 1963 bis 1968 in den USA entwickelt. Durch die hohen Temperaturen, wie sie bei der Kernspaltung entstehen, sind in Verbindung mit einem Treibstoff wie Wasserstoff mit seinem niedrigen Molekulargewicht, sehr hohe Austrittgeschwindigkeiten möglich. Nach der Produktion der NERVA – Prototypen wurde die Forschung 1971 eingestellt. Der Grund liegt darin, dass Proteste der Bevölkerung befürchtet wurden. Diese sind durchaus berechtigt, da es zum einen nicht gelingt, den Treibstoff von Radioaktivität freizuhalten, zum anderen werden bei Unfällen innerhalb der Atmosphäre große Gebiete radioaktiv verseucht. 9.3 Elektrische Triebwerke Elektrische Triebwerke benutzen elektrische Energie, um den Treibstoff zu beschleunigen. Die elektrische Leistung Pe wird dabei in kinetische Leistung Pk mit dem Wirkungsgrad η des Antriebs umgewandelt: Pe = ηPk = & v e2 ηm 2 Aus der Formel ist zu sehen, dass bei gegebener elektrischer Leistung mit hoher & sinkt. Da die Austrittgeschwindigkeit Austrittgeschwindigkeit ve der Massenstrom m quadratisch in die Gleichung einfließt sind bei hohen Austrittgeschwindigkeiten, wie sie bei elektrischen Antrieben erreicht werden, nur kleine Schübe möglich. Elektrische Triebwerke - 45 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte werden daher zur Lageregelung und zum Antrieb außerplanetarer Missionen eingesetzt, da hierbei nur geringe Schubkräfte benötigt werden.. Als Treibstoff kann Wasserstoff, Helium oder Xenon verwendet werden. Wasserstoff hat dabei den Nachteil, dass er bei hohen Temperaturen einatomar wird. Dieser Vorgang entzieht dem Treibstoff Wärmeenergie, so dass Wasserstoff nicht verwendet wird. 9.3.1 Thermoelektrische Triebwerke Thermoelektrische Triebwerke benutzen elektrische Energie, um den Treibstoff zu erhitzen. Die thermische Energie des Treibstoffs wird, wie bei allen thermischen Triebwerken, durch thermodynamische Expansion in der Düse in kinetische Energie umgewandelt. 9.3.1.1 Wiederstandbeheizte Triebwerke Der Treibstoff wird an einem elektrischen Widerstand vorbeigeführt und an diesem aufgeheizt. Widerstand Kalter Treibstoff Abbildung 9-5: Schnitt durch ein widerstandbeheiztes Triebwerk. Die maximal erreichbare Temperatur wird dabei durch das Material des Heizwiderstandes beschränkt. Ist die Temperatur zu hoch, dann schmilzt der Heizwiderstand. Die zur Zeit erreichbare Maximaltemperatur von ca. 2200°K liegt deutlich unter der von chemischen Treibstoffen. Sie wird allerdings durch die Verwendung von Treibstoffen mit niedrigem Molekulargewicht ausgeglichen. - 46 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 9.3.1.2 Thermische Lichtbogentriebwerke Zentrisch im Triebwerk befindet sich die Kathode, die Anode ist in die Wand des Triebwerks integriert. Durch Anlegen einer Spannung wird ein Lichtbogen erzeugt. Dieser heizt den Treibstoff auf. Lichtbogen Anode Kathode Kalter Treibstoff Abbildung 9-6: Schnitt durch ein thermisches Lichtbogentriebwerk. Lichtbogentriebwerke erreichen eine Treibstofftemperatur von 4000 – 5000°K. Ein Problem bei diesen Triebwerken ist die Erosion von Kathode und Anode. Der Lichtbogen ionisiert den Treibstoff. Die positiv geladenen Ionen werden von der Anode angezogen und schlagen in diese mit hoher Geschwindigkeit ein. Das gleiche gilt für Elektronen und Kathode. 9.3.1.3 VASIMIR VASIMIR steht für „Variable Specific Impulse Magnetoplasma Rocket“, auf deutsch: „Impulsveränderlicher Magneto-Plasma Antrieb“. Der sich im Plasmazustand befindende Treibstoff wird unter magnetischem Einschluss gehalten. Mittels elektromagnetischer Wellen wird der Treibstoff in der Brennkammer aufgeheizt. Durch Veränderung der Heizleistung und der Dichte der magnetischen Feldlinien im Düsenhals lässt sich der Schub regulieren. - 47 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Magnetfeldlinien Plasma Brennkammer Magnetische Düse Abbildung 9-7: Schnitt durch ein VASIMIR Triebwerk Der VASIMIR-Antrieb wird seit 1979 von dem amerikanischen Astronaut Franklin ChangDiaz entwickelt. Mit Hinblick auf eine mögliche Verwendung in einer bemannten Marsmission hat die NASA im Jahr 2000 einen Vertrag mit der in Montana/USA ansässigen Firma MSE Technology Application zur Weiterentwicklung des Antriebs unterzeichnet. 9.3.2 Elektromagnetische Triebwerke Elektromagnetische Triebwerke beschleunigen den Treibstoff mittels elektrischer oder magnetischer Felder. Eine Düse ist daher unnötig. 9.3.2.1 Hall - Ionen Triebwerke Ein Ringmagnet erzeugt ein radiales Magnetfeld. Wegen des Hall-Effekts erzeugen die Elektronen des zuvor teilweise ionisierten Treibstoffs ein elektrisches Feld in axialer Richtung. Dieses elektrische Feld beschleunigt den ionisierten Treibstoff. Durch Stöße überträgt der ionisierte Treibstoff Energie auf den nichtionisierten Treibstoff. Am Ausgang werden dem ionisierten Treibstoff wieder Elektronen zugegeben, um ihn zu neutralisieren. Dadurch wird eine elektrische Aufladung des Flugkörpers vermieden. - 48 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Teilionisierter Magnetfeld Treibstoff Elektron Bahn der Elektronen Positives Ion Elektrisches Feld im Magnetfeld Abbildung 9-8: Schnitt durch ein Hall – Ionen Triebwerk. In der russischen Raumfahrt wurden Hall-Ionen Triebwerke in den 1960ern erfolgreich zur Einsatzreife entwickelt und in vielen Satteliten zur Lageregelung eingesetzt, während im Westen lediglich theoretische Untersuchungen und Experimente durchgeführt wurden. Erst mit dem Zerfall der Sovietunion kam auch der Westen in den Besitz dieser Technik. 9.3.2.2 Ionentriebwerke Der Treibstoff wird ionisiert, und die Elektronen werden abgesaugt. Die an einem Metallgitterpaar angelegte Spannung beschleunigt die positiven Ionen des Treibstoffs in axialer Richtung. Am Triebwerkausgang werden dem ionisierten Treibstoff wieder Elektronen zugegeben, um ihn zu neutralisieren. Dadurch wird eine elektrische Aufladung des Flugkörpers vermieden. Abbildung 9-9: Schnitt durch ein Ionentriebwerk. Der maximale Massenstrom ist bei Ionentriebwerken durch den Raumladungseffekt begrenzt. Dabei neutralisiert die Eigenladung der Ionen das Beschleunigungsfeld ab einer bestimmten Massenstromdichte. - 49 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 9.3.2.3 Pulsations – induktives Triebwerk Ein Gas strömt aus einer Düse und verteilt sich auf einer flachen Spule. Dann entladen sich Kondensatoren in einem Spannungspuls in die Spule. Das dadurch von der Spule produzierte radiale Magnetfeld erzeugt ein kreisförmiges elektrisches Feld. Dieses elektrische Feld ionisiert das Gas und beschleunigt die Teilchen kreisförmig. Da die Teilchenbewegung senkrecht zum Magnetfeld ist, werden die Teilchen von der Lorentzkraft wegbeschleunigt. a) b) c) Abbildung 9-10: Schnitt durch ein Pulsations- induktives Triebwerk. a) Gas strömt über die Spule. b) Elektrisches und magnetisches Feld auf der Spule. c) Elektrisches und magnetisches Feld im Gas. 9.3.3 Sonstige Antriebe 9.3.3.1 Sonnensegel Von der Sonne wird ein stetiger Strom an Teilchen ausgesendet. Ein Sonnensegel fängt diese Teilchen auf und überträgt ihren Impuls auf das Raumfahrzeug. Der große Vorteil eines Sonnensegels ist, dass kein Treibstoff mitgeführt werden muss. Da der Teilchenstrom nur eine sehr kleine Dichte hat, werden allerdings sehr großflächige Segel benötigt, um einen nennenswerten Vortrieb zu erzeugen. Solarsegel sind die einzige in diesem Kapitel aufgeführte Technologie, die in absehbarer Zeit verfügbar sein wird. Die ESA plant den Flug eines Prototypen in 2004/2005. Eine Variante des Solarsegels ist das Lasersegel. Dabei wird ein an Bord eines Satteliten künstlich erzeugter Laserstrahl auf ein am Raumschiff befestigtes Segel gerichtet. Der Druck der Photonen sorgt dann für Vortrieb. - 50 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 9.3.3.2 Magnetisches Surfen Das magnetische Surfen wurde von Georg Matloff und Les Johnson 1999 vorgeschlagen. Bei diesem Antrieb wird ein stromdurchflossener Leiter im Magnetfeld eines Himmelskörpers bewegt. Dadurch wirkt auf den Leiter eine Lorentzkraft. Da der Stromfluss geschlossen sein muss, heben sich die erzeugten Lorentzkräfte auf. Wird jedoch ein Teil des Leiters vom Magnetfeld abgeschirmt, dann wirkt die Lorentzkraft im anderen Teil des Leiters als Antrieb. Da sich das Magnetfeld eines Himmelskörpers mit diesem dreht, kann der Drehimpuls des Himmelskörpers für weitere Beschleunigung genutzt werden. Das Raumfahrzeug „surft“ auf dem Magnetfeld des Himmelskörpers. Nachteil dieses Antriebes ist, dass er nur senkrecht zu den Feldlinien des Magnetfeldes wirkt. 9.3.3.3 Antigravitationsantrieb Bei einem Gravitationsantrieb wird eine negative, das heißt abstoßende, Gravitation erzeugt. Dazu wird exotische Masse benötigt. Exotische Masse hat negative Gravitationswirkung und wirkt damit abstoßend auf eine andere Masse. Die mögliche Existenz dieser Materie wurde bereits in den 1950er Jahren von dem österreichischen Physiker Hermann Bondi aus der Allgemeinen Relativitätstheorie abgeleitet. Zur Zeit weiß allerdings noch niemand, wie diese Masse aussehen und hergestellt werden könnte. Ergebnisse aus der Astronomie deuten jedoch darauf hin, dass solch eine Masse existiert. Ein weiterer Hinweis auf die Existenz von Antigravitation könnte ein Experiment sein, bei dem über einem rotierenden Supraleiter eine Masseabnahme von 0,5 bis 2 Prozent beobachtet wurde. Dieses Experiment wurde erstmals von Eugene Podkletnov durchgeführt. Physikalisch ist der Effekt allerdings noch nicht erklärt. 9.3.3.4 Warp-Antrieb Die Idee zu diesem Antrieb wurde1988 von Robert Forward entwickelt. Berühmt wurde der Antrieb durch die Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“. 1994 gelang es Miguel Alcubierre die Möglichkeit eines solchen Antriebs mathematisch zu beweisen. Der Warp-Antrieb basiert auf der Idee, nicht das Raumfahrzeug zu beschleunigen, sonder die Raumzeit um das Fahrzeug zu manipulieren. Das Raumfahrzeug bewegt sich damit in einer eigen Raum-Zeit-Blase. Wird diese Blase nicht vom Raumfahrzeug selbst erzeugt, wäre sogar Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit möglich. Da für diesen Antrieb ebenfalls exotische Materie benötigt wird, ist eine Realisierung im Moment noch fraglich. - 51 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 9.3.3.5 Wurmlöcher Wurmlöcher sind eine abgekürzte Verbindung zwischen zwei Punkten der Raum-Zeit. Michael Morris und Kip Thorne haben die Möglichkeit, einen solchen Antrieb zu realisieren Ende der 1980er untersucht. Ihre Theorie baut auf Einstein-Rosen-Brücken, wie sie bei Schwarzen Löchern vorkommen. Allerdings erfordern auch ihre Ergebnisse exotische Materie zur Realisierung eines Wurmlochs. - 52 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 10 Vergleich der beschriebenen Triebwerke 10.1 Luftatmende Triebwerke – Raketentriebwerke Luftatmende Triebwerke entnehmen die zu beschleunigende Masse ihrer Umgebung, während Raketentriebwerke diese Masse mit sich führen. Daher funktionieren luftatmende Triebwerke nicht im Vakuum des Weltraums. Auf der anderen Seite kann mit luftatmenden Triebwerken ein hoher Massenstrom bei niedriger Austrittgeschwindigkeit realisiert werden. Dies führt zu einem hohen Vortriebwirkungsgrad bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten und hohem Schub. Luftatmende Triebwerke gehen daher bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten sehr sparsam mit der zur Verfügung stehenden Energie um. Um hohe Fluggeschwindigkeiten zu erreichen benötigen sie allerdings wesentlich mehr Treibstoffmasse. Da sie diese jedoch der Atmosphäre entnehmen stellt dies kein Problem dar. Mit Raketentriebwerken werden sehr hohe Ausströmgeschwindigkeiten erreicht. Der Schub wird also in erster Linie durch die Ausströmgeschwindigkeit bestimmt. Der Massenfluss bleibt dabei im Vergleich zu luftatmenden Triebwerken niedrig. Dies führt dazu, dass Raketentriebwerke mit der zur Verfügung stehenden Treibstoffmasse sehr sparsam umgehen. Der Vorwärtswirkungsgrad einer Rakete ist bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten allerdings deutlich schlechter, das heißt eine Rakete benötigt wesentlich mehr Energie. Dieser Nachteil muss allerdings aus zwei Gründen in Kauf genommen werden: Zum einen muss eine Rakete die benötigte Treibstoffmasse mit sich führen und daher sparsam mit ihr umgehen, zum anderen sind nach der Raketengleichung die in der Raumfahrt erforderlichen hohen Geschwindigkeiten bei einer gegebenen Treibstoffmasse nur durch hohe Austrittgeschwindigkeiten möglich. 10.2 Luftatmende Triebwerke Propeller sind die am längsten benutzten Antriebe in der Luftfahrt. Sie sind sehr einfach aufgebaut, entwickeln jedoch sehr viel Lärm, da sie nicht ummantelt sind. Ein weiterer Nachteil der offenen Bauweise ist, dass es nicht möglich ist, die anströmende Luft durch einen Diffusor zu bremsen. Dadurch sind nur Fluggeschwindigkeiten im Unterschallbereich möglich, da die Strömungsgeschwindigkeit am Propellerblatt die Schallgeschwindigkeit nicht überschreiten darf. Der Vorteil der offenen Bauweise ist, dass bei niedrigem Gewicht sehr große Propellerflächen möglich sind. Dies ermöglicht einen hohen Massenstrom bereits bei - 53 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte niedrigen Austrittgeschwindigkeiten und damit einen hohen Schub bei gutem Vortriebwirkungsgrad. Der Einsatzbereich bei Propellern findet sich daher wegen des geringen Gewichts bei kleinen, langsam fliegenden Flugzeugen. In der militärischen Luftfahrt werden Propeller auch bei schweren Transportflugzeugen eingesetzt, da sie bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten sehr viel Schub liefern. Dadurch sind Flugzeuge mit niedriger Abfluggeschwindigkeit möglich, die nur kurze Start- und Landebahnen benötigen. Die mit Propellern erreichbare Geschwindigkeit liegt heute bei ca. 800km/h. Bei Hubschraubern werden ebenfalls Propeller in Form von Rotoren benutzt. Wegen der für einen hohen Schub bei niedriger Austrittgeschwindigkeit benötigten großen Rotordurchmesser werden an der Rotorspitze hohe Umlaufgeschwindigkeiten erreicht. Dadurch ist die heute realisierbare Höchstgeschwindigkeit eines Hubschraubers auf ca. 400 km/h begrenzt. Im Gegensatz zu Propellern sind Strahltriebwerke völlig ummantelt. Dadurch ist die Lärmemission geringer als bei Propellern. Bei Turbofans dient die Turbine vorwiegend zum Antrieb des Fans und weniger zur Schuberzeugung. Dadurch ist sie in Bezug auf eine saubere und brennstoffsparende Verbrennung sehr einfach zu optimieren. In Hinblick auf die Vermeidung von Umweltbelastungen und Reduzierung der Betriebskosten ist dieses Argument ausschlaggebend zur großflächigen Verwendung in zivilen Verkehrsflugzeugen. Auf Grund des großen Durchmessers eines Fans ist fast wie bei Propellern ein hoher Massenstrom und damit ein hoher Vortriebwirkungsgrad bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten gegeben. Diffusoren zum Abbremsen der einströmenden Luft werden allerdings wegen der erforderlichen Größe sehr schwer. Turbofans werden heute daher überwiegend bei Fluggeschwindigkeiten unterhalb der Schallgeschwindigkeit bis ca. 900 km/h eingesetzt. Turbojets sind kompakter aufgebaut und dadurch leichter als Turbofans, da hier der Schub von der Turbine erzeugt wird. Um einen ausreichend hohen Massenstrom zu erreichen werden Turbojets mit Luftüberschuss betrieben. Dadurch sind sie nur sehr schwer auf günstigen Verbrauch und niedrigen Schadstoffausstoß zu optimieren. Trotzdem ist der Massenstrom durch Turbojets wegen der Austrittgeschwindigkeit ist Vorwärtswirkungsgrad bei geringeren bei Größe vergleichbarem niederen kleiner Schub als größer Geschwindigkeiten bei Turbofans. und kleiner. deshalb Die Die der höhere Ausströmgeschwindigkeit verursacht zudem deutlich mehr Lärm. In Verbindung mit einem - 54 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Diffusor am Triebwerkeingang, der durch die kompakten Abmessungen eines Turbojets einfach zu realisieren ist, sind Turbojets für Antriebe im Überschallbereich sehr gut geeignet. Turbojets sind heute daher vor allem in militärischen Überschallflugzeugen im Einsatz. Die bekannteste nichtmilitärische Anwendung ist das Überschallpassagierflugzeug Concorde. Ramjets sind die am einfachsten aufgebauten luftatmenden Triebwerke. Durch den Wegfall von mechanischen Teilen sind Verschleißerscheinungen nicht vorhanden. Zudem sind hohe Verbrennungstemperaturen möglich, da sich keine mechanischen Teile im heißen Abgas befinden. Dadurch werden hohe Austrittgeschwindigkeiten möglich. Zudem muss der Luftstrom im Ramjet nicht zwingend unter die Schallgeschwindigkeit abgebremst werden. Ramjets scheinen daher für hohe Überschallgeschwindigkeiten prädestiniert. Der große Nachteil von Ramjets ist, dass sie einen Startgeschwindigkeit benötigen um Angeworfen zu werden. Heutzutage haben Ramjets daher keine breite Anwendung gefunden. Es existieren lediglich Versuche und Prototypen, bei denen mit normalen Triebwerken auf transsonische oder supersonische Geschwindigkeit beschleunigt wird. Danach wird auf den Ramjet umgeschaltet und weiter in den hypersonischen Geschwindigkeitsbereich beschleunigt. Ein Beispiel für ein solches Konzept ist die Sänger-Studie der ESA. Bei dieser Studie wird die Erststufe eines Raumfahrzeugs mittels Turbojets auf supersonische Geschwindigkeit beschleunigt. Anschließend wird mit einem Ramjet auf hypersonische Geschwindigkeit beschleunigt. Ist diese erreicht, dann werden die Raketentriebwerke der zweiten Stufe gezündet und die Stufen werden getrennt. Die zweite Stufe beschleunigt dann weiter in den Weltraum. Beide Stufen sind vollständig wiederverwertbar. 10.3 Raketentriebwerke Da Raketentriebwerke Die Treibstoffmasse mit sich führen, müssen sie mit dieser sparsam umgehen. Nach der Raketengleichung ist dies durch eine hohe Austrittgeschwindigkeit gegeben. Die Austrittgeschwindigkeit ist daher ein Maß für die Effizienz eines Raketentriebwerks. In der folgenden Tabelle sind Richtwerte für Austrittgeschwindigkeiten aufgeführt, die mit den beschriebenen Technologien erreicht werden können: - 55 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Art des Antriebs Austrittgeschwindigkeit in m/s Chemisches Triebwerk 4000 Nuklear-thermisches Triebwerk 9000 Widerstandbeheiztes Triebwerk 3000 Lichtbogen Triebwerk 5000 VASIMIR 10000 - 300000 Hall-Ionen Triebwerk 30000 Ionen Triebwerk 15000 Pulsations-induktives Triebwerk 50000 Abbildung 10-1: Richtwerte für erreichbare Austrittgeschwindigkeiten Bei einer gegebenen Leistung sinkt der Massenstrom mit erhöhen der Austrittsleistung quadratisch ab. Der Schub sinkt dadurch Proportional. Dies bedeutet, dass elektrische Triebwerke mit ihrer hohen Ausganggeschwindigkeit nur geringe Schübe produzieren. Um von der Erdoberfläche zu starten sind allerdings sehr hohe Schübe erforderlich, da ein Teil des Schubs benutzt werden muss, um gegen die Erdanziehung zu arbeiten. Deswegen haben sich für Trägerraketen chemische Triebwerke durchgesetzt. Ein weiteres Problem bei elektrischen Triebwerken ist die Gewinnung der elektrischen Energie. Wird elektrische Energie aus chemischer Primärenergie gewonnen, so ist dies mit bedeutenden Verlusten verbunden. Eine direkte Verwendung der chemischen Energie in chemischen Triebwerken ist damit sinnvoller. Nuklearenergie ist als Primärenergie besser geeignet. Zwar entstehen bei der Umwandlung ebenfalls Verluste, dafür kann allerdings der radioaktive Anteil des Prozesses komplett von der Schuberzeugung getrennt werden. Im Gegensatz zum nuklear-thermischen Triebwerk bleibt die ausgestoßenen Masse frei von Radioaktivität. Bei einem Unfall innerhalb der Atmosphäre kann diese jedoch trotzdem radioaktiv kontaminiert werden. Als Alternative zu chemischer und nuklearer Primärenergie bleibt derzeit noch die Solarenergie. Solarzellen benötigen zur Erzeugung hoher Leistung allerdings sehr große Flächen. Damit sind elektrische Triebwerke mit solarer Energieversorgung auf niedrige Leistungen beschränkt. Wegen der oben aufgeführten Probleme sind elektrische Antriebe derzeit auf den Einsatz in der Lage- und Bahnregelung von Satelliten und auf den Antrieb von tief in den Weltraum vordringenden Missionen beschränkt. Bei Lage- und Bahnregelungsaufgaben ist der effiziente - 56 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Umgang mit der Treibstoffmasse wichtig, damit eine lange Lebensdauer des Satelliten möglich wird. Außerdem werden für solche Aufgaben nur geringe Schübe benötigt. Bei tief in den Weltraum vordringenden Missionen sind hohe Endgeschwindigkeiten erforderlich. Diese werden von elektrischen Triebwerken wegen der hohen Austrittgeschwindigkeit bei geringem Treibstoffverbrauch erreicht. Wegen der kleinen Schübe benötigen diese Missionen aber sehr lange um diese Endgeschwindigkeit zu erreichen. Ein bekanntes Beispiel für eine solche Mission ist die Deep Space 1 Mission. Sie ist die erste Mission, die von einem Ionentriebwerk angetrieben wird. Das Triebwerk hat dabei nach anfänglichen Problemen die Erwartungen weit übertroffen. Von den im Kapitel „Sonstige Triebwerke“ erwähnten Technologien steht lediglich das Sonnensegel kurz vor der Erprobung. Bei erfolgreichem Einsatz währe das Sonnensegel für tief in den Weltraum vordringende Missionen geeignet. Der Vorteil gegenüber anderen Triebwerken ist, dass es keine Energie benötigt, um damit Treibstoff zu beschleunigen. Der Nachteil ist, dass es bei zunehmender Entfernung von der Sonne an Effizienz verliert, da der von der Sonne ausgehende Strahlungsdruck abnimmt. Die anderen Triebwerke sind noch weit von der Realisierung entfernt. Im Fall des magnetischen Surfens liegt dies daran, dass die Idee noch neu ist. Im Fall der anderen Triebwerke fehlen die technischen Möglichkeiten, um das physikalisch machbare umzusetzen. Könnten diese Triebwerke realisiert werden, läge ihr Vorteil gegenüber heutigen Technologien darin, dass sie keine Treibstoffmasse mit sich führen müssten. Sie würden rückstoßfrei arbeiten. - 57 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 11 Rückstoßfreier Antrieb Der rückstoßfreie Antrieb basiert auf der Überlegung, eine Masse rotieren zu lassen. Durch Abgabe von Drehimpuls wird dem Fluggerät ein linearer Impuls gegeben. Ein Antriebselement besteht aus einem Torus, in dem eine Masse strömt. In einer Hälfte des Torus wird durch eine Querschnittsverengung die Strömungsgeschwindigkeit erhöht. Dadurch Abbildung 11-1: Schnitt durch ein Antriebselement wirken unterschiedlich hohe Fliehkräfte auf die Antriebshälften. Die Differenz aus diesen Kräften ist die Schubkraft. Zum einen wirkt auf das Fluggerät ein Drehimpuls, der durch Beschleunigung des rotierenden Mediums erzeugt wird. Zum anderen wirkt auf das Fluggerät ein Drehimpuls, der durch Drehimpulsverlust des rotierenden Mediums wegen Impulsabgabe erzeugt wird. Um dies zu verhindern muss eine Antriebseinheit aus zwei gegenläufigen Antriebselementen bestehen. - 58 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Abbildung 11-2: Drehmomentausgleich zwischen zwei Antriebselementen Der rückstoßfreie Antrieb bringt vor allem in der Raumfahrt große Vorteile. Da Energie direkt in eine Kraft umgewandelt wird, müssen Raketen und Satelliten nicht mehr solch große Treibstoffmassen, wie sie für Impulsantriebe benötigt werden, mit sich führen. Es genügen langlebige und verhältnismäßig leichte Energiequellen wie zum Beispiel Solarzellen, Kernreaktoren oder Brennstoffzellen. Damit lässt sich die Nutzlast (Raketen, Shuttles) und die Langlebigkeit (Satelliten, Raumsonden) erhöhen. Speziell bei Raumsonden müssen keine umständlichen Manöver geflogen werden, um die Gravitationskräfte von Sonne und Planeten auszunutzen. Energie kann direkt in Beschleunigung umgesetzt werden. Bei Satelliten wird die Lebensdauer nicht mehr vom mitgeführten Treibstoff bestimmt. Wird der rückstoßfreie Antrieb über die Solarzellen mit Energie versorgt, so sind beliebig viele Positionsänderungen und -korrekturen möglich. In der Luftfahrt sind die Vorteile weniger durch knappe Energie als durch die Bauform gegeben. Da keine ausladenden Tragflächen benötigt werden, kann das Flugzeug kompakt gehalten werden. Die Flugzeugform wird nicht durch die Austrittöffnungen der Abgase oder der Position von Rotoren und Propellern bestimmt, da diese nicht zum Antrieb dienen. Dadurch wird die Lärmverminderung einfacher, und umstehende Personen und Gegenstände können nicht durch heiße Abgase oder sich drehende Teile verletzt, beziehungsweise beschädigt werden. Des weiteren liegen keine empfindlichen Bauteile wie Propeller, Rotoren oder Turbinen an der Außenseite des Flugzeugs. Durch die Summe dieser Vorteile lässt sich ein Flugzeug stabiler konstruieren, so dass Kollisionen mit anderen Luftobjekten (Vögel, Flugzeuge, Raketen, Geschosse etc.) ungefährlicher werden. - 59 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 11.1 Physikalische Grundlagen 11.1.1 Kraft der im Halbkreis rotierenden Masse Eine Masse, die auf einer Kreisbahn rotiert, erfährt eine Fliehkraft FF: FF = mv² r Diese Fliehkraft lässt sich vektoriell in eine in x-Richtung und in eine in y-Richtung wirkende Komponente teilen. y Fy FF Fx α x Abbildung 11-3: Kraftaufteilung Betrachtet man im zweidimensionalen Raum die in y-Richtung wirkende Kraft, so ergibt sich: Fy = mv² sin α r 11.1.1.1 Summe aller in y-Richtung wirkenden Kräfte Die Summe aller in y-Richtung wirkenden Kräfte ist das Integral über dem Winkel α: α Fy , ges = ∫ 0 mv² sin α d α r α = mv² sin α d α r ∫0 = mv² (1 + cos α ) r Für die weitere Betrachtung ist der Term 1 - cos α wichtig. Wie sich hieraus erkennen lässt ist der Ausdruck für α = 360° gleich 0. Das heißt, auf einer kompletten Kreisbahn heben sich die Kräfte in y-Richtung auf. Wird jedoch nur ein Halbkreis mit α = 180° betrachtet, erhält man ein anderes Ergebnis: - 60 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 1 − cos 180° = 2 . Hieraus geht hervor, dass auf einem Halbkreis von 0° bis 180° eine Kraft von Fy , halb = 2mv² r in positive y-Richtung wirkt. Entsprechend wirkt auf einem Halbkreis von 180° bis 360° eine Kraft in negativer y-Richtung. Will man dies für einen Antrieb nutzen, so muss dafür gesorgt werden, dass eine Kraft größer ist als die andere. 11.1.1.2 Massenverteilung Erzeugt eine Masse m auf einer halbkreisförmigen Bahn über 0° - 180° mit Radius r die Kraft Fm = 2mv² , r so erzeugt die Masse M = nm die Kraft 2mv² r 2Mv ² = r FM = n Die krafterzeugende Masse kann also über die gesamte Strecke s = πr des Halbkreises verteilt sein. 11.1.2 Zusammenhang von Masse und Radius Die Masse eines Körpers ist über M = ρV vom Volumen V eines Körpers abhängig. Dessen Volumen ist wiederum über V = sA von der Strecke s abhängig. Die Strecke s kann die Schwerelinie der Fläche A bei einer Rotationsbewegung sein. Auf den Halbkreis mit Radius r bezogen gilt dann: M = ρV = ρAs = ρAπr 11.1.3 Erzeugung eines Fliehkraftüberschusses Soll die in Kapitel 2 hergeleitete Summe der y-Komponenten einer Fliehkraft über dem Winkel von 0° bis 180° als Antrieb benutzt werden, so ist zu berücksichtigen, dass bei der Umlenkung eine entgegengesetzte Kraft in negativer y-Richtung entsteht: - 61 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Fges = Fy + F − y Wegen F = 2mv² gibt es drei Möglichkeiten, die Summe der Fliehkräfte zu beeinflussen: r 1. Die erzeugende Masse m 2. Der Radius r der Rotationsbewegung 3. Die Umfangsgeschwindigkeit v der Rotationsbewegung 11.1.3.1 Betrachtung der ersten beiden Fälle Da die Masse m vom Radius r abhängt, können die ersten beiden Möglichkeiten gemeinsam betrachtet werden. Es wird vorausgesetzt, dass die Querschnittfläche A im positiven und negativen Halbkreis gleich ist. Sonst würde sich nach der Kontinuitätsgleichung der Strömungsgesetze eine Änderung der Umlaufgeschwindigkeit ergeben. Dies wird erst bei der Betrachtung der dritten Möglichkeit behandelt. Für die Kraft Fy folgt dann: Fy = 2m 1 v ² r1 mit m1 = ρ ⋅ A ⋅ π ⋅ r1 Fy = 2 ⋅ ρ ⋅ A ⋅ π ⋅ r1 ⋅ v ² r1 r1 lässt sich herauskürzen Fy = 2 ⋅ ρ ⋅ A ⋅ π ⋅ v² Für die Kraft F-y folgt: F−y = 2m 2 v ² r2 mit m 2 = ρ ⋅ A ⋅ π ⋅ r2 F−y = 2 ⋅ ρ ⋅ A ⋅ π ⋅ r2 ⋅ v ² r2 r2 lässt sich herauskürzen F − y = 2 ⋅ ρ ⋅ A ⋅ π ⋅ v² Wie aus den Formeln ersichtlich ist, sind die Kräfte Fy und F-y gleich groß. Es ergibt sich also kein Kraftvorteil für eine Seite. Wegen M = ρ ⋅ A ⋅ π ⋅ r und der konstanten Querschnittfläche A führt ein Zuwachs der Masse m zu einer Vergrößerung des Radius r. Der Vorteil "große Masse" wird also vom Nachteil "großer Radius" aufgehoben. Wird der Radius r verkleinert, so nimmt auch die Masse ab. Der Vorteil "kleiner Radius" wird vom Nachteil "kleine Masse" ausgeglichen. - 62 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 11.1.3.2 Betrachtung des dritten Falls Als dritte Möglichkeit einen Kräfteüberschuss zu erreichen, bleibt somit die Änderung der Umlaufgeschwindigkeit v zwischen positivem und negativem Halbkreis. Dies geschieht am einfachsten durch eine Änderung der Querschnittflächen A1 und A2 der Halbkreise. Nach der Kontinuitätsgleichung der Hydrodynamik muss der Massefluss konstant bleiben. Daraus folgt: v1A 1 = v 2 A 2 . Wird diese Formel nach v2 aufgelöst und in die Formel für F(-y) eingesetzt, erhält man: 2m 2 v 22 F( − y ) = r2 2m 2 v12 = A 12 A 22 r2 Für die Masse m2 gilt : m 2 = ρr2 A 2 Dies in die Formel für F(-y) eingesetzt gibt: 2ρr2 A 2 v12 F( − y ) = A 12 A 22 r2 und A2 lassen sich kürzen r2 F( − y ) = 2ρv12 ⋅ A 12 A2 Für die Masse m1 gilt: m1 = ρr1 A 1 Dies in die Formel für F(y) eingesetzt gibt: F( y ) = 2ρr1 A 1 ⋅ v12 r1 r1 lässt sich herauskürzen F( y ) = 2ρA 1 v12 Die Differenz zwischen F(y) und F(-y) ergibt die resultierende Kraft Fres in y-Richtung: - 63 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Fres = F( y ) − F( − y ) A 12 = 2ρv A1 − 2ρv A2 2 1 2 1 A2 = 2ρv12 A 1 − 1 A2 A = 2ρv12 A 1 1 − 1 A2 Der in der Klammer stehende Term 1 − A1 beschreibt den Kraftwirkungsgrad. Ist A2 = A1 so A2 ist der Term gleich 0. Dies ist der im vorhergehenden Kapitel erwähnte Fall, bei dem der Querschnitt in beiden Kreishälften gleich bleibt und keine resultierende Kraft erzeugt wird. Mit Hilfe des von der Pumpe erzeugten Volumenstromes Q kann man v12 eliminieren: Q = vA Q v= A Dies eingesetzt in die Formel für Fres ergibt: Fres = 2ρ 2 A Q ⋅ A 1 ⋅ 1 − 1 2 A1 A2 Fres = 2ρ Q2 A1 A 1 − 1 A2 A1 kürzen 11.1.4 Berechnung mit Impulsen Ein weiterer Weg auf dieses Ergebnis zu kommen, ist die Berechnung über die Impulskräfte, die am Eingang und Ausgang des Halbtorus wirken. Diese Methode wird in der Strömungstechnik angewandt, um die Kräfte auf ein Rohrstück zu berechnen. Die resultierende Kraft ist die vektorielle Addition der Kräfte am Eingang beziehungsweise & und Ausgang des Rohrstücks. Die Impulskraft Fi ist das Produkt aus Massestrom m Fließgeschwindigkeit v: &v Fi = m - 64 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Da die Kräfte auf Eingang und Ausgang parallel liegen, ist die Kraft auf einen Halbtorus das zweifache der Impulskraft: F( y ) = 2Fi1 In & v1 = 2m F( − y ) = 2Fi 2 & v2 = 2m der schnellen Torushälfte mit Querschnittsfläche A1. In der langsamen Torushälfte mit Querschnittsfläche A2. Für die resultierende Kraft folgt dann: Fres = F( y ) − F( − y ) & v1 − m & v2 ) = 2(m & ( v1 − v 2 ) = 2m Mit v 2 = v1 Fres = 2ρ Q2 A1 A1 Q & = ρQ und v1 = ;m erhält man: A2 A1 A 1 − 1 A2 11.1.5 Impulserhaltung im Antrieb 11.1.5.1 Impuls des strömenden Mediums 11.1.5.1.1 Impuls im Torus Der Impuls I der Torushälften ist: I1 = m1v1 in I2 = m2 v2 in der langsamen Torushälfte mit Querschnittsfläche A2. der schnellen Torushälfte mit Querschnittsfläche A1. Über das Verhältnis der Flächen zueinander sind die Impulse miteinander verknüpft. Für die Fließgeschwindigkeit gilt damit wegen der Kontinuitätsgleichung: v1 A 1 = v 2 A 2 v2 = A1 v1 A2 - 65 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Für die Masse gilt: m = ρV = ρAs s ist der mittlere Umfang der Torushälften und in beiden Hälften gleich. Folglich ist: m1 = A 1ρs in der schnellen Torushälfte mit Querschnittsfläche A1. m 2 = A 2 ρs in der langsamen Torushälfte mit Querschnittsfläche A2. m2 wird mit A1 erweitert und dann nach m2 aufgelöst: A 1 m 2 = A 2 A 1 ρs = A 2 m1 m2 = A2 m1 A1 Wie man sieht, sind auch die Massen, wie die Fließgeschwindigkeiten, über das Verhältnis der Querschnittsflächen miteinander verbunden. Für die Impulse bedeutet dies: I2 = m2v2 = A2 A m1 1 v 1 = m1 v 1 = I1 A1 A2 Die Impulse in den Torushälften sind also gleich groß. Das mehr an Fließgeschwindigkeit in der schnelleren Hälfte wird durch weniger Masse ausgeglichen. Der Gesamtimpuls des Torus ist also: I = 2m 1 v 1 bezogen auf die Fließgeschwindigkeit v1 in der schnellen Torushälfte, bzw. I = 2m 2 v 2 bezogen auf die Fließgeschwindigkeit v2 in der langsamen Torushälfte. - 66 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 11.1.5.1.2 Impuls in den Querschnittübergängen Der Querschnittübergang einer Länge l wird in n Zylinder mit den Flächen A1 bis An und der Höhe s = l unterteilt. n s s 1 2 s s s n A1 A2 Abbildung 8-4: Zweidimensionale Darstellung eines Querschnittübergangs. Der Impuls eines Zylinders k ist: Ik = mk vk = ρA k sv k Der gesamte Impuls des Querschnittüberganges ist gleich der Summe aller Impulse: n I = ∑ Ik k =1 n = ∑ ρA k sv k k =1 n = ρns∑ A k v k k =1 Nach der Kontinuitätsgleichung ist: A k v k = konst = A 1 v1 = A2v2 Außerdem ist l = ns . - 67 - Ak Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Daraus folgt für den Impuls eines Querschnittübergangs: I = ρlA1 v1 bezogen auf die Fließgeschwindigkeit v1 in der schnellen Torushälfte, bzw. I = ρlA 2 v 2 bezogen auf die Fließgeschwindigkeit v2 in der langsamen Torushälfte. 11.1.5.1.3 Gesamtimpuls des fließenden Mediums Der gesamte Impuls des fließenden Mediums setzt sich aus der Summe des Impulses im Torus IT und des Impulses in den beiden Querschnittsübergängen IQ zusammen: I = I T + 2I Q I = 2m1 v1 + 2ρlA1 v1 bezogen auf die Fließgeschwindigkeit v1 in der schnellen Torushälfte, bzw. I = 2m 2 v 2 + 2ρlA 2 v 2 bezogen auf die Fließgeschwindigkeit v2 in der langsamen Torushälfte. Mit m = ρsA , wobei s der halbe mittlere Umfang des Torus ist, gilt für die Masse einer Torushälfte: m = ρAπr mit r als dem Radius des Torus. Eingesetzt in die Formel für den Impuls folgt: I = 2ρA 1 πrv1 + 2ρlA1 v1 = 2ρA 1 v1 (πr + l ) bezogen auf die Fließgeschwindigkeit v1 in der schnellen Torushälfte, bzw. I = 2ρA 2 πrv 2 + 2ρlA 2 v 2 = 2ρA 2 v 2 (πr + l ) bezogen auf die Fließgeschwindigkeit v2 in der langsamen Torushälfte. 11.1.5.2 Impuls des Fluggerätes Der Impuls des Fluggerätes ist: IF = mFvF 11.1.5.3 Impulserhaltung Dem Fluggerät wird durch den Antrieb der Impuls ∆I zugefügt: I Fneu = I F + ∆I - 68 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Jedes Antriebselement trägt mit einem Impuls ∆Ik zum Gesamtimpuls bei: n ∆I = ∑ ∆I k k =1 Der Impuls, den jedes Antriebselement beiträgt, ist von der im Antriebselement erzeugten Schubkraft Fk abhängig: ∆I k = Fk t = 2ρ Q2 A1 A 1 − 1 A2 t Das Antriebselement gibt gleichzeitig genau diesen Impuls ab. Das heißt, im Antriebselement wirkt die Kraft Fk entgegen der Strömungsrichtung. Diese Kraft erzeugt einen Druckverlust: pv = Fk A1 2ρ = Q2 A1 A 1 − 1 t A2 A1 Q = 2ρt A1 2 bezogen auf den Querschnitt A1 in der schnellen Torushälfte, A 1 − 1 A2 bzw. pv = Fk A2 2ρ = Q2 A1 A 1 − 1 t A2 A2 Q = 2ρt A2 2 bezogen auf den Querschnitt A 2 in der langsamen Torushälfte. A2 − 1 A1 Außerdem bewirkt die Kraft Fk ein Drehmoment auf den Antrieb und damit auf das Fluggerät: M = Fk r Q2 = 2ρ A1 A 1 − 1 A2 r Um dieses Drehmoment auszugleichen und damit eine ungewollte Drehung des Fluggeräts zu verhindern, müssen zwei entgegengesetzt fließende Antriebselemente benutzt werden. - 69 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 11.1.6 Druckverhältnisse im Antrieb Nach Bernoulli ist der Druck pges an jedem Ort einer Stromlinie konstant. Der Druck ist die Summe aus statischem pstat, geodätischem pgeo, dynamischem pdyn Druck und dem Druckverlust pE durch Energie- und Impulsabgabe. Bei nicht idealen Systemen, kommt noch der reibungsbedingte Druckverlust pv hinzu. Mit p geo = ρgh p dyn = 1 2 ist die Bernoulli-Gleichung: ρv 2 1 ρgh + ρv 2 + p stat + p v + p E = p ges = konst 2 Für den rückstoßfreien Antrieb bedeutet dies, dass der Druck im jedem Teil des Torus konstant sein muss. Aus der Formel ist ersichtlich, dass pstat mit steigender Fließgeschwindigkeit, Reibung und Energieabgabe immer weiter sinkt. Insbesondere im schnellen Teil des Torus kann pstat dadurch unter den Dampfdruck des rotierenden Mediums sinken, was zu Kavitationseffekten mit daraus folgender Erosion der Ummantelung führt. Um dem entgegenzuwirken muss der Gesamtdruck des Systems ausreichend hoch gewählt werden. 11.1.7 Unterscheidung zwischen statischem und dynamischem Zustand 11.1.7.1 Statischer Zustand: Im statischen Zustand wird eine Kraft erzeugt, es erfolgt aber keine Energie- und Impulsabgabe. Die Verluste beschränken sich auf Reibungsverluste. Ein Beispiel für den statischen Zustand ist das Schweben des Fluggeräts in einem Gravitationsfeld. 11.1.7.2 Dynamischer Zustand: Im dynamischen Zustand wird das Fahrzeug von der erzeugten Kraft beschleunigt. Das heißt, es erfolgt eine Energie- und Impulsabgabe. - 70 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 11.2 Hydrodynamische Realisierung Bei der hydrodynamischen Realisierung eines Rückstoßfreien Antriebs wird ein flüssiges Medium durch ein Rohrsystem gepumpt. Dabei tritt an den Rohrwänden und in der Flüssigkeit Reibung auf. Diese Reibung führt zu einem Druckverlust. 11.2.1 Druckverlust durch Reibung Auf Grund der hohen Fließgeschwindigkeiten kann das Rohr als hydraulisch glatt angenommen werden. Wegen dem in den Rohren entstehenden Fließwiderstand fällt Druck ab: ∆p = Ψ l ρ 2 v D2 mit v = Q π und A = D 2 ergibt sich: A 4 ∆p = Ψ l 8ρ 2 Q D5 π 2 Wegen zweier verschiedener Querschnitte: ∆pwid = Ψ1 l 8ρ l 8ρ 2 Q + Ψ2 5 2 Q 2 5 2 D2 π D1 π 1 1 Q 2 Ψ1 5 + Ψ 2 5 π D2 D1 l ist auf einen Halbkreis bezogen. =l 8ρ 2 Der durch den Verlauf und die Form gegebene Druckabfall ist: ∆pForm = mit v = ρ 2 v 2 ∑ζ Q π und A = D 2 ergibt sich: A 4 ∆pForm = 8ρ 1 2 Q ∑ζ π 2 D4 - 71 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Wegen zweier verschiedener Querschnitte: 8ρ 1 2 8ρ 1 Q ∑ζ + 2 4 Q 2 ∑ζ 2 4 π D2 π D1 ∆pForm = 1 1 Q 2 4 + 4 ∑ ζ π D1 D2 8ρ = 2 Der gesamte Druckabfall durch Reibung ist die Summe aus fließwiderstandsbedingtem und formbedingtem Druckabfall: ∆preib = ∆pwid + ∆pForm 1 1 8ρ 1 1 8ρ 2 Q Ψ1 5 + Ψ 2 5 + 2 Q 2 4 + 4 ∑ ζ 2 π D2 π D1 D1 D 2 8ρ 1 1 1 1 = 2 Q 2 l Ψ1 5 + Ψ 2 5 + 4 + 4 ∑ ζ π D 2 D1 D 2 D1 =l 11.2.2 Gesamter Druckverlust Der gesamte Druckverlust ist die Summe aus dem Druckverlust durch Impulsabgabe und dem Druckverlust durch Reibung: ∆pgeasmt = ∆pEnergie + ∆pReib Q = 2ρ A1 mit A = π 4 2 A1 8ρ 2 1 1 1 1 t + 2 Q l Ψ1 5 + Ψ 2 5 + 4 + 4 ∑ ζ 1 − D 2 D1 D 2 A2 π D1 D 2 ergibt sich: Q ∆pgeasmt = 2ρ π D2 1 4 2 1 − π 2 D1 4 t + 8ρ2 Q 2 l Ψ1 15 + Ψ 2 15 + 14 + 14 ∑ ζ π 2 π D 2 D1 D 2 D1 D2 4 32ρ 1 2 D12 8ρ 2 1 1 1 1 Q 1 − 2 t + 2 Q l Ψ1 5 + Ψ 2 5 + 4 + 4 ∑ ζ = 4 π D1 D 2 D1 D 2 D1 D2 π 4 D12 1 2 1 1 1 1 2 = 8ρ 4 Q 1 − 2 t + 2 Q l Ψ1 5 + Ψ 2 5 + 4 + 4 ∑ ζ D 2 D1 D 2 πD1 D2 π D1 - 72 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 11.2.3 Beispiel Zur Realisierung Im folgenden Beispiel werden in der Tabelle einer Antriebseinheit die Werte für den Druckverlust ∆p und die erzeugte Kraft F in Abhängigkeit vom Volumenstrom Q angegeben. Das Flussmedium ist Wasser. Die Geschwindigkeit vg des Gefährts ist 0m/s. Dies entspricht einer Beschleunigung aus dem Stand oder dem Schweben in einem Gravitationsfeld. Der von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängige Teil des Druckabfalls fällt daher weg. Werte: Dichte: ρ = 1000 kg/m³ Viskosität Wassser: γ = 0,6*10-6 m²/s Rohrquerschnitt in der unteren Hälfte: D1 = 0,01 m Rohrquerschnitt in der unteren Hälfte: D2 = 0,02 m Länge der Leitung: l = π*0,2 m Summe aller ζ: Σζ = 1,5 Verwendete Formeln: 1 D2 1 1 1 1 1 ∆p = 8ρ 2 Q1 − 12 t + 2 Q 2 l Ψ1 5 + Ψ 2 5 + 4 + 4 ∑ ζ D 2 D1 D 2 πD1 D 2 π D1 Von der Impulsabgabe abhängiger Teil, fällt weg Fres = 2 ⋅ ρ ⋅ mit A = π 4 Fres = 8 ρ Q2 A1 ⋅ 1 − A1 A2 D 2 ergibt sich: Q2 πD12 D2 ⋅ 1 − 12 D2 Reynoldszahl Re: Re = = vD γ 4Q πD - 73 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Da die Reynoldszahl sehr groß ist, bewegt sich Rohrreibungszahl im hydraulisch glatten Bereich: 1 Ψ = 2 lg Re Ψ 2,51 In der Folgenden Tabelle sind die Reynolds- und Rohrreibungszahlen aufgeführt: Q in l/m Q in m³/s Re1 Ψ1 Re2 Ψ2 D1 D2 0,02 0,04 300 0,005 530785,5 265392,7 0,002871 0,003298 0,02 0,04 600 0,01 1061571, 530785,5 0,002520 0,002871 0,02 0,04 900 0,015 1592356, 796178,3 0,002343 0,002658 0,02 0,04 1200 0,02 2123142, 1061571, 0,002228 0,002520 0,02 0,04 60000 1 10615711 53078556 0,001234 0,001354 Tabelle für die Werte des Druckverlustes ∆p und der erzeugte Kraft F pro Element in Abhängigkeit vom Volumenstrom Q: Q in l/m Q in m³/s p in N/m² p in bar F in N v in m/s F/p F/P Fmax in N Pmax in W Anzahl 300,00 0,0050 219,82 0,002241 0,12 15,92 53,30 0,10866 426,38 3920,00 3570,23 600,00 0,0100 870,57 0,008874 0,48 31,85 53,83 0,05487 430,64 7840,00 901,48 900,00 0,0150 1948,90 0,019866 1,07 47,77 54,10 0,03677 432,83 11760,00 402,69 1200,00 0,0200 3453,33 0,035202 1,91 63,69 54,28 0,02767 434,25 15680,00 227,26 18350,00 0,3058 784481,50 7,996753 446,82 973,99 55,88 0,00186 447,00 239773,33 1,00 In der Tabelle ist außerdem das Verhältnis von Kraftgewinn zu Druckverlust F/p, das Verhältnis von Kraftgewinn zu Leistungsverlust F/P bei 8 bar, die maximal erreichbare Kraft bei 8 bar und die Anzahl der hintereinander zu schaltenden Elemente um 8 bar zu erreichen, angegeben. Das Verhältnis von Kraftgewinn zu Druckverlust ist nahezu konstant. Der leichte Anstieg ist auf die Änderung der Rohrreibungszahl mit ansteigendem Volumenstrom zurückzuführen. Interessant ist das Verhältnis von Kraftgewinn zu Leistungsverlust. Dieses sinkt mit zunehmendem Volumenstrom. Die Ursache liegt darin, daß mit steigendem Volumenstrom der Druckverlust auf Grund der Rohrreibung quadratisch ansteigt. Der Vorteil hohe Kraft wird durch den Nachteil hohe Verlustleistung gewonnen. - 74 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Durch das Hintereinanderschalten mehrerer Elemente kann eine hohe Kraft auch bei günstigerem Verhältnis von Kraftgewinn zu Leistungsverlust erreicht werden. Wie in der Spalte „Anzahl“ zu erkennen ist, kommt man dabei allerdings sehr schnell in nicht realisierbare Dimensionen, da sich mit der Anzahl der Elemente auch das Gewicht, die Größe und, wegen dem Gewicht, die Reaktionsträgheit vervielfacht. Die eine Möglichkeit diese Nachteile zu kompensieren besteht darin, ein Medium höherer Dichte zu verwenden. Allerdings sind Hochleistungspumpen für sehr dichte Materialien teuer, und für geringe Volumenströme gibt es keine ausreichend dichte Materie. Die zweite Möglichkeit ist, den Reibungswiderstand zu verringern. Die einfache Vergrößerung der Rohrdurchmesser scheidet allerdings aus. Durch den größeren Rohrdurchmesser wird die Strömungsgeschwindigkeit herabgesetzt. Dies führt dazu, dass pro Element weniger Kraft erzeugt werden kann. Die Anzahl der Elemente müsste erhöht werden, wobei man sich wiederum sehr schnell in nicht realisierbaren Dimensionen bewegt. 11.3 Magneto-Hydrodynamische Realisierung Um die Reibung zu minimieren, kann das rotierende Medium durch einen magnetischen Einschluss von der Gefäßwand ferngehalten werden. Dazu wird ein toroidales Magnetfeld benötigt. - 75 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 11.4 Warum der beschriebene rückstoßfreie Antrieb nicht funktioniert Der oben beschriebene rückstoßfreie Antrieb funktioniert nicht, da die Kräfte auf die Querschnittsübergänge vernachlässigt wurden. Im folgenden erfolgt die Berechnung dieser Kräfte, angelehnt an das Kapitel „Berechnung mittels Impulsen“. Für die Kraft an einem Übergang gilt: & v2 F( y ) = m & v1 F( − y ) = m Für die resultierende Kraft auf einen Übergang folgt dann: Fres = F( y ) − F( − y ) & v2 − m & v1 =m & ( v 2 − v1 ) =m & ( v1 − v 2 ) = −m Wegen zweier Übergänge ist die in den Übergängen erzeugte Kraft das doppelte: & ( v1 − v 2 ) Fres = −2m Mit v 2 = v1 A1 Q & = ρQ und v1 = ;m erhält man: A2 A1 Q2 Fres = −2ρ A1 A 1 − 1 A2 Die resultierende Kraft ist gleich der in den Halbtori erzeugten Kraft, allerdings dieser entgegengerichtet. Die beiden Kräfte heben sich demzufolge auf. Dies zeigt, dass der vorgeschlagene Mechanismus zur Übertragung von Rotationsimpuls in Linearimpuls nicht funktioniert. - 76 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte 12 Anhang: Quellen zum Thema Bücher Titel: Theoretische Grundlagen der Raumfahrttechnik Autor: Horst Scheffold Verlag: Wilhelm Goldmann Verlag GmbH, München, D, 1973 Titel: ROCKET AND SPACECRAFT PROPULSION Principles, Practice and New Developments Autor: Martin J.L. Turner Verlag: Praxis Publishing Ltd, Chichester, UK, 2000 Titel: DEEP-SPACE PROBES Autor: Gregory Matloff Verlag: Praxis Publishing Ltd, Chichester, UK, 2000 Titel: Handbuch der Raumfahrttechnik Autor: Gregory Matloff Verlag: Carl Hauser Verlag, München Wien, 1988 Titel: Strömugsmaschinen Autor: Klaus Menny Verlag: BG Teubner, Stuttgart, D, 1985 Titel: Einführung in die Strömungsmaschinen Autor: Hartwig Petermann, Carl Pfleiderer Verlag: Springer Verlag, Berlin, D, 1986 Titel: Strömungsmaschinen, Grundlagen und Anwendungen, 2. Auflage Autor: Herbert Sigloch Verlag: Carl Hauser Verlag, München, D, 1993 Titel: Heißer als das Sonnenfeuer, Plasmaphysik und Kernfusion Autor: Eckhard Rebhan Verlag: R. Piper GmbH & Co. KG, München, 1992 Titel: Physik für Ingenieure, 5.Auflage Autor: Ekbert Hering, Rolf Martin, Martin Stohrer Verlag: VDI-Verlag GmbH, Düsseldorf, 1995 - 77 - Vergleich verschiedener Antriebskonzepte Artikel in Zeitschriften: Artikel: Gravitation, Urkraft des Kosmos Autor: Diverse Zeitschrift: Sterne und Weltraum, Special 6 Artikel: Die Reise Zum Mars: Visionen und Konzepte Autor: George Musser, Mark Alpert Zeitschrift: Spektrum der Wissenschaft 6/200 Artikel: Große Turbofans; Alle zivilen Schubgiganten in der Übersicht Autor: Patrick Hoeveler Zeitschrift: Flugrevue 11/2001 Artikel: Science & Fiction; Power on Autor: ?? Zeitschrift: Star Observer 1-2/2002 Artikel: Flug zu den Sternen; Neue Konzepte der Raumfahrt Autor: ?? Zeitschrift: Star Observer 3/2002 Verweise ins Internet Da sich die Adressen der Internetseiten öfters ändern verzichte ich auf eine detaillierte Angabe. Mit Hilfe der gängigen Suchmaschinen ist zu jedem Stichwort einiges zu finden. Als einziges sei hier die Homepage des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Stuttgart erwähnt. Diese Seite ist zum Thema Antriebstechnologien eine der besten im deutschsprachigen Raum und bietet viele weiterführende Links. - 78 -