BDP-Pressemitteilung Aktiv bleiben und Gesundheit dauerhaft stärken

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PRESSESTELLE
BUNDESGESCHÄFTSSTELLE
Alenka Tschischka
BDP · Am Köllnischen Park 2 · 10179 Berlin
BDP-Pressemitteilung
Anschrift Berufsverband
Deutscher
Psychologinnen
und Psychologen
Am Köllnischen Park 2
vom 19.10.2016 (at)
10179 Berlin
Telefon + 49 30 - 209 166 - 620
Telefax + 49 30 - 209 166 - 680
E-Mail [email protected]
Aktiv bleiben und Gesundheit dauerhaft stärken
BDP-Bericht 2016 „Älter werden – gesund bleiben“ erschienen
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen plädiert für eine stärkere Einbindung
der psychologischen Expertise in einer alternden Gesellschaft. Anlässlich der Präsentation des neuen
BDP-Berichts 2016 „Älter werden und gesund bleiben“ erklärt BDP-Präsident Prof. Dr. Michael Krämer:
„Erkenntnisse für das gesunde Altern lassen sich aus der Psychologie gewinnen. Wir zeigen auf, dass
jeder im Alter noch viele Ressourcen hat und auch die Gesellschaft durch infrastrukturelle Maßnahmen
und personelle Unterstützung einen Beitrag zu deren Nutzung und Erhaltung leisten muss. Wer aktiv ist
und bleibt, ist auf dem guten Weg zur Gesundheit im Alter. Wer es noch nicht ist, dem kann
Psychologie helfen, aktiv zu werden und seine Lebensqualität zu verbessern.“
Auf 96 Seiten erläutern namhafte Experten in dem Bericht ihre Einschätzungen und stellen dar,
welchen Stellenwert die Psychologie in diesem Themenfeld hat und haben kann. Thematisiert werden
u. a. die Handlungsfelder psychische und körperliche Aktivität, Mobilität, Ernährung, Arbeit und der
Übergang zum Leben im Rentenalter, bürgerschaftliches Engagement als Gesundheitsfaktor,
Strukturen der Gesundheitsversorgung, Konzepte bei demenziellen Erkrankungen, die Stärkung von
pflegenden Angehörigen und Gestaltung einer würdevollen letzten Phase.
Ansprechpartner für die Presse:
Alenka Tschischka, [email protected]
Weitere Informationen:
Der Bericht steht kostenlos zum Download zur Verfügung:
www.bdp-verband.de/aktuell/2016/bericht
Zudem sind die Pressemappe und Bilder der Referenten hier zu erhalten:
www.bdp-verband.de/aktuell/2016/bericht/xxxxxxx (Link noch nicht final)
Die gedruckte Ausgabe kann zum Preis von 15 Euro beim Deutschen Psychologen Verlag bestellt
werden:
www.psychologenverlag.de
Besuchen Sie den BDP im Internet: www.bdp-verband.de
Über den BDP: Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) vertritt die beruflichen und
politischen Interessen der niedergelassenen, selbstständigen, angestellten und beamteten Psychologen und Psychologinnen aus
allen Tätigkeitsbereichen. Diese sind unter anderem: Gesundheitspsychologie, Klinische Psychologie, Psychotherapie,
Schulpsychologie, Rechtspsychologie, Verkehrspsychologie, Wirtschaftspsychologie, Umweltpsychologie und Politische
Psychologie. Der BDP wurde vor 70 Jahren (1946) gegründet und ist Ansprechpartner und Informant für Politik, Medien und
Öffentlichkeit. Rund 11.500 Mitglieder sind im BDP organisiert.
Pressekonferenz
„Jungbrunnen Psychologie – Erkenntnisse für das gesunde Altern schöpfen“
am Mittwoch, den 19. Oktober 2016,
um 11 Uhr
im Haus der Psychologie, Seminarraum 2 (EG, links)
Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin
Gesprächspartner:
Prof. Dr. Michael Krämer
Präsident des BDP
Warum Psychologen beim Alter mitreden sollen
Julia Scharnhorst
Vorstandsmitglied der Sektion Gesundheitspsychologie des BDP
Altern – und nicht nur an Defizite denken
Prof. Dr. Dr. hc. mult. Ursula Lehr
Stellv. Vorsitzende der BAGSO/Bundesministerin a.D.
Gesundes Altern – eine Herausforderung für jeden Einzelnen und die Gesellschaft
Jan Gramm
Institut für Palliativpsychologie, Frankfurt am Main
Würde und Autonomie am Lebensende
Prof. Dr. Michael Krämer
Präsident des BDP
Warum Psychologen beim Alter mitreden sollen
Statement
Im gesellschaftlichen Kontext verändert sich aktuell die Wahrnehmung des Alterns. Im Unterschied zur
früheren, an der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit junger Menschen orientierten
Alternsauffassung, wird dem biologischen Lebensalter geringere Bedeutung beigemessen. Eine
psychologische Sichtweise, die individuell unterschiedliches Gesundheitserleben in verschiedenen
Lebensphasen berücksichtigt und positiv unterstützt tritt zu modernen Altersbildern und dem Erleben
des Älterwerdens hinzu. Dazu gehört auch die Veränderung des Nichtbefassens mit dem Thema
„Gesundheit“ in einer Lebensphase, in der keine körperlichen Einschränkungen erlebt werden, oder in
einer anderen Phase die intensive Auseinandersetzung mit körperlichen Einschränkungen und
Defiziten. Das Lebensalter ist dabei nicht mehr der einzig maßgebliche Faktor.
Mittlerweile kann die Psychologie als Wissenschaft auf eine lange Tradition der Auseinandersetzung
mit dem Thema „Altern“ verweisen. Allerdings werden psychologische Einflussfaktoren auf das
Alterserleben und die Entwicklung und Stabilisierung förderlicher Aktivitäten noch zu wenig
berücksichtigt.
Vita
Prof. Michael Krämer wurde zum Bankkaufmann in Mainz und Frankfurt/Main ausgebildet und studierte
Psychologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie Erziehungs- und Sozialwissenschaften an
der Fernuniversität Hagen mit anschließender Promotion am Fachbereich Psychologie der JohannWolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main. Anschließend war er in einer internationalen Personalund Unternehmensberatung tätig. Seit 1995 ist er Professor für Psychologie an der Fachhochschule
Münster, 2011 bis 2013 Vizepräsident und ab 2013 Präsident des BDP.
Im Auftrag des BDP arbeitete er von 2003 bis 2005 in der gemeinsamen Planungskommission der
Föderation der deutschen Psychologenverbände und ab 2006 in der Nationalen
Anerkennungskommission für das Europäische Zertifikat in Psychologie der Vereinigung Europäischer
Psychologenverbände EFPA (European Federation of Psychologists Associations) mit. Seit 2010 ist er
Mitglied des Beirats der Psychologischen Hochschule Berlin.
Julia Scharnhorst
Vorstandsmitglied der Sektion Gesundheitspsychologie des BDP
Altern – und nicht nur an Defizite denken
Statement
Beim Thema „Älterwerden“ denken viele Menschen als Erstes an all das, was im Alter nachlässt und
verloren geht: körperliche Beweglichkeit, die Sinneswahrnehmung, geistige Fähigkeiten und vieles
mehr. Oftmals wird das Alter also mit Krankheit und Defiziten verbunden. Das führt dazu, dass sich
viele Menschen mit dem Älterwerden selbst immer weniger zutrauen und gesellschaftlich oft an den
Rand gedrängt werden, zum Beispiel in der Arbeitswelt. Dieses Altersbild stimmt jedoch schon lange
nicht mehr. Keine bisherige Generation älterer Menschen war besser qualifiziert oder leistungsfähiger
als die jetzige. Damit spätere Lebensphasen bei gutem Wohlbefinden erlebt werden, ist es sinnvoll,
schon früh mit einem gesunden Lebensstil zu beginnen.
Vita
Julia Scharnhorst, Jahrgang 1960, hat in Hamburg Psychologie und in Hannover Public Health studiert.
Als Klinische Psychologin wirkte sie bei der Rehabilitation von Patienten mit Erkrankungen auf den
Gebieten der Gastroenterologie, Onkologie, Stoffwechselerkrankungen, Kardiologie und Diabetes mit.
Seit 1999 ist sie als Psychologische Psychotherapeutin approbiert. Von 2000 bis 2003 leitete sie in
einer großen Hamburger Versicherung die Abteilung Gesundheitsmanagement. Danach gründete sie
Health Professional Plus, um Unternehmen bei der Gesundheitsförderung und Prävention zu beraten.
Von 2005 bis 2007 war sie Vizepräsidentin des BDP. Seit 2000 leitet Julia Scharnhorst den
Fachbereich „Gesundheitspsychologie“ in der Sektion Gesundheits-, Umwelt- und Schriftpsychologie
des BDP.
Prof. Dr. Dr. hc. mult. Ursula Lehr
Stellv. Vorsitzende der BAGSO/Bundesministerin a.D.
Gesundes Altern – eine Herausforderung für jeden Einzelnen
und die Gesellschaft
Statement
Gesundheit ist keineswegs ein Gut, das uns in jungen Jahren gegeben wurde und das mit der Zeit
mehr und mehr abnimmt, sondern Gesundheit muss jeden Tag neu erkämpft werden. Gesundheit will
gepflegt werden. Vorsorgeuntersuchungen sind notwendig, um möglichst frühzeitig Fehlentwicklungen
zu entdecken und zu bekämpfen. Prävention spart Krankheitskosten und erhöht die Lebensqualität!
Die meisten „Alterskrankheiten“ sind alternde Krankheiten, gegen die man in jüngeren Jahren bereits
hätte angehen können – wenn sie rechtzeitig diagnostiziert worden wären.
Aktivitäten im körperlichen Bereich, im kognitiven Bereich und im sozialen Bereich sind notwendig. Wir
müssen „bewegt altern“, um „fit für 100“ zu sein. Wir müssen aber auch „lernend altern und Altern
lernen“. Lebenslanges Lernen ist heutzutage geradezu zur Existenznotwendigkeit geworden. Und wir
sollten um soziale Kontakte bemüht sein. Lebensqualität wird dort erlebt, wo der Mensch noch eine
Aufgabe hat. Wer keine Aufgabe hat, gibt sich auf; Hobbys und Freizeitaktivitäten, soziale Kontakte
bzw. bürgerschaftliches Engagement sind gefragt.
Aber auch die Gesellschaft, das Land, die Kommune, die Gemeinde, sind herausgefordert, zu einem
gesunden, selbstbestimmten und sinnerfüllten Älterwerden der Bürgerinnen und Bürger beizutragen.
Vita
Jahrgang 1930, aus Frankfurt am Main, Studium der Psychologie und Philosophie an den Universitäten
Frankfurt und Bonn; 1954 Promotion, 1968 Habilitation (Forschungen „Frau und Beruf“); Lehrstuhl
Universität Köln (1972–1975), Universität Bonn (1975–1986); 1986–1998 Lehrstuhl für Gerontologie
Universität Heidelberg; seit 2001 Professur an der Europa-Universität in Yuste/Extramadura in Spanien.
1988–1991 Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit, 1991–1994 Mitglied des
Deutschen Bundestages; Ehrenpromotion der Universitäten Fribourg/Schweiz (1988) und Vechta
(2009). Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (seit 1994)
und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (seit 1998).
Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands.
Forschungen im Bereich der Entwicklungs- und Sozialpsychologie und der Gerontologie, ältere
Arbeitnehmer, demografischer Wandel.
2004-2008 Präsidentin der Vereinigung der ehemaligen Mitglieder des Deutschen Bundestages und
des Europäischen Parlaments e.V.
2009–2015 Vorsitzende der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren Organisationen), seit
2015 stellvertretende Vorsitzende.
Jan Gramm
Institut für Palliativpsychologie, Frankfurt am Main
Würde und Autonomie am Lebensende
Statement
Auch die letzte Lebensphase gehört zum Leben. Begleitung am Lebensende heißt ein Sterben in
Würde zu ermöglichen.
Palliativversorgung fokussiert auf die Erhaltung bestmöglicher Lebensqualität bei Schwerstkranken und
Sterbenden. Von zentraler Bedeutung sind daher Bedürfnis- und Ressourcenorientierung und
Ausrichtung auf die Subjektivität des Patienten. Die Angehörigen werden gleichermaßen einbezogen,
was einen systemischen Ansatz impliziert. Psychologische Aspekte der palliativen Begleitung sind
neben Krankheitsverarbeitung und Trauerbegleitung das Fördern von Kommunikation und das
Begleiten von Entscheidungsfindungsprozessen. Für die psychologische Begleitung am Lebensende
wurden spezifische Interventionsformen entwickelt, etwa die Würdezentrierte Therapie.
Vita
Diplom-Psychologe, partiell Studium der Kunstpädagogik. Weiterbildungen in Psychodrama,
Systemischer Beratung, Spiritueller Sterbebegleitung, Leadership im Gesundheitswesen, Gewaltfreier
Kommunikation, Systemische Supervision, Coaching und Organisationsberatung (DGSF), Kursleiter
Palliative Care (DGP). Seit 2006 im Palliativbereich tätig: 2006 – 2011 auf Palliativstationen, seit 2011
in der Ambulanten Palliativversorgung. Dozententätigkeit in der Weiterbildung Palliativmedizin für Ärzte
und in Palliative Care-Kursen. Engagement in der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP):
Sektion Psychologie, AG Bildung, Vorstandsmitglied (2014 – 2016). Gründer, Gesellschafter und
Geschäftsführer des Instituts für Palliativpsychologie.
Zahlen und Fakten zum BDP-Bericht 2016 „Älter werden – gesund bleiben“
Lebenserwartung und demografische Entwicklung
Weltweit stieg seit 1980 die Lebenserwartung bei Männern von 59,6 auf 69 Jahre,
bei Frauen von 63,7 auf 74,8 Jahre.
Seniorinnen und Senioren in Deutschland leben heute über 30 Jahre länger als noch vor 100 Jahren.
Von 1960 bis heute hat sich die Lebenserwartung um 10,8 Jahre für Männer und 10,4 Jahre für Frauen
erhöht, das heißt um durchschnittlich 2,6 bzw. 2,5 Monate pro Jahr.
Die durchschnittliche Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren beträgt in Deutschland für Männer 17,5
Jahre und für Frauen 20,7 Jahre. Im Vergleich zu den Staaten der Europäischen Union liegt
Deutschland im oberen Mittelfeld.
Die Zahl der Jahre, in denen man gesund bleibt, steigt weiter an.
Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland beträgt bei Geburt
für Männer 2013 78,0 Jahre (davon 69 Jahre gesund, neun krank), 2030: 80,5 Jahre, 2060: 84,8 Jahre
(2012: 77,7 Jahre) und
für Frauen 2013: 83,0 Jahre (davon 72 Jahre gesund und elf Jahre krank), 2030: 85,5 Jahre, 2060:
88,8 Jahre (2012: 82,8 Jahre).
Die Altersgruppe der über 67-Jährigen wächst in Deutschland bis 2030 um 27 Prozent, die der 80Jährigen und Älteren um 43 Prozent gegenüber heute. Rasch ansteigen wird dabei insbesondere die
Zahl alleinstehender älterer Menschen.
Über 67 Jahre sind 2013: 15,1 Millionen, 2030: 19,2 Millionen, 2060: 21,3 Millionen.
Über 80 Jahre sind 2013: 4,4 Millionen, 2030: 6,2 Millionen, 2060: 9,0 Millionen.
2050 werden etwa 30% der deutschen Bevölkerung über 65 Jahre alt sein,
im Vergleich zu 21% im Jahr 2014. Das wäre ein Anstieg von 17,1 auf 23,2 Millionen
Menschen.
In den kommenden Jahren wird der Anteil der älteren Beschäftigten zunächst deutlich zunehmen.
Perspektivisch wird sich dieser Trend in dem Maße umkehren, wie die geburtenstarken Jahrgänge aus
dem Arbeitsleben ausscheiden.
Gesundheitsrisiken, Einschränkungen und Pflegebedürftigkeit
Weltweit sind im Jahr 2015 die häufigsten Ursachen für Krankheitsjahre: Koronare Herzerkrankung und
Herzinfarkte, Durchblutungsstörungen des Gehirns, Atemwegsinfektionen, Schmerzen im unteren
Rücken und Nacken.
In Deutschland sind 2015 die zehn größten Gesundheitsgefahren:
hoher Blutdruck, Rauchen, zu hoher Body-Mass-Index (BMI), hohe Blutzuckerwerte, hohe Blutfettwerte,
Alkoholmissbrauch, schlechte Nierenfunktion, zu wenig Obst, Feinstaub, zu wenig Gemüse.
Chronischer Stress begünstigt nicht nur Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
Depressionen, sondern beeinträchtigt auch wichtige Hirnstrukturen und damit mentale Funktionen und
kann sogar das Risiko für demenzielle Entwicklungen erhöhen.
Arbeit kann zu vorzeitigem Altern führen, wenn über viele Jahre monotone und geistig wenig
anregende Arbeit ausgeführt werden muss.
In einer Analyse von über 1000 Personen zeigte sich, dass Senioren im Alter von 70 Jahren geistig
fitter waren, wenn ihre frühere berufliche Tätigkeit komplex war.
2014 waren in Deutschland 84 Prozent der Verstorbenen über 65 Jahre.
Das Sterben findet in Deutschland im Pflegeheim (30 bis 40%) oder im Krankenhaus (ca. 50%) und
eben nicht zu Hause (zehn bis 20%) statt.
Mehr als 7,5 Millionen Menschen leben in Deutschland mit einer Schwerbehinderung.
2010 sind insgesamt 25% der erwachsenen Bevölkerung in Privathaushalten (16,8% der 18- bis 64Jährigen, 42% der 65- bis 79-Jährigen und 60% der über 80-Jährigen) dauerhaft in ihrem Alltag
eingeschränkt, also 17 Millionen.
Ende 2013 hatten rund 2,6 Millionen Menschen einen Anspruch auf Pflegeleistungen nach den
gesetzlichen Bestimmungen des SGB XI, von diesen wurden etwa 1,8 Millionen Pflegebedürftige zu
Hause gepflegt. 1,25 Millionen Pflegebedürftige wurden allein durch Angehörige und 616.000
Pflegebedürftige ausschließlich oder zusätzlich zur Angehörigenpflege durch einen ambulanten
Pflegedienst versorgt.
Von heute rund 2,7 Millionen wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen mit Leistungsansprüchen
voraussichtlich auf 4,5 Millionen im Jahr 2050 steigen.
Die Zahl an Pflegebedürftigen insgesamt wird auf ca. 4,5 Millionen Menschen und die von pflegenden
Angehörigen zwischen vier und fünf Millionen geschätzt.
Rund 60% der pflegenden Angehörigen sind über 55 Jahre alt.
Die durchschnittliche Pflegedauer liegt bei pflegenden Männern bei 2,1 Jahren und bei pflegenden
Frauen bei 2,9 Jahren.
Die Zahl der Pflegebedürftigen wird laut einer Schätzung auf Basis der aktuellen Pflegestatistik ab 2015
von rund 2,7 Millionen bis zum Jahr 2030 auf rund 3,5 Millionen zunehmen (Steigerung um 30%).
Durch Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung kann der Anstieg der Zahl der
Pflegebedürftigen deutlich geringer ausfallen.
Bis zu 1,5 Millionen Menschen sind 2015 in Deutschland an Demenz erkrankt. Demenzerkrankungen
treten mit zunehmendem Alter häufiger auf.
Bis zum Jahr 2030 könnte sich die Zahl auf etwa 2,15 Millionen erhöhen.
Nach drei Bewerbungswellen sind 2015 291 Lokale Allianzen für Demenz aktiv. Weitere 80 Standorte
sind zum September 2015 gestartet. 2016 werden voraussichtlich 120 weitere Projekte gefördert. Bis
Ende 2016 sollen bis zu 500 Lokale Allianzen für Demenz entstehen.
Barrierefreiheit und Teilhabe
78% der Allgemeinarztpraxen sind nicht ebenerdig zugänglich.
2015 sind lediglich 768.300 Wohnungen barrierefrei, also ca. 2% des Gesamtbestandes (2009:
570.000, 2013: 700.100). Bis 2030 sind mindestens 2,9 Millionen Wohnungen mit einem
Investitionsvolumen von rund 50 Milliarden Euro baulich anzupassen. Für viele pflegebedürftige
Menschen zögert das den Heimaufenthalt deutlich hinaus. Für 15% kann er sogar ganz vermieden
werden. Das spart nach Schätzungen allein für das Jahr 2030 etwa 7,5 Milliarden Euro an
Pflegekosten.
Zur Barrierefreiheit von S-Bahnen und von Bussen einschließlich Fernbusse liegen keine Angaben vor.
Sowohl im Bereich des Taxi- und Mietwagengewerbes als auch in Flugzeugen ist es Menschen mit
Einschränkungen nicht möglich, diese ohne Assistenz oder zusätzliche spezielle Hilfsmittel zu nutzen.
Etwas mehr als die Hälfte der Bahnhöfe der Deutschen Bahn sind vollständig barrierefrei, bei 5400
Bahnhöfen (ca. 75%) sind die Bahnsteige stufenfrei erreichbar, 2800 Bahnstationen sind für blinde und
sehbehinderte Menschen geeignet.
1,2 Millionen Blinde und sehbehinderte Menschen können viele Online-Dienste nicht nutzen.
Für den stärkeren Abbau von Barrieren kann man beim Sozialverband VdK unterzeichnen:
http://www.weg-mit-den-barrieren.de/#record-18
Bürgerschaftliches Engagement
Rund 23 Millionen Menschen sind in über 550.000 Vereinen, knapp 20.800 Stiftungen, Initiativen,
Genossenschaften und Netzwerken aktiv. Allein 2,5 bis 3 Millionen Menschen unterstützen die Freie
Wohlfahrtspflege; 1,8 Millionen freiwillige Helferinnen und Helfer engagieren sich im
Katastrophenschutz. 8,8 Millionen Freiwillige in 91.000 deutschen Sportvereinen leisten dort mehr als
500 Millionen Stunden freiwillige Arbeit pro Jahr. Rund 100.000 Freiwillige aller Altersgruppen
engagieren sich in den Freiwilligendiensten.
In 670 lokalen Bündnissen für Familie bringen sich ca. 29.000 Partner aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft
und Politik in mehr als 5000 Projekten ein.
Quellenangaben können beim Referat Fachpolitik des BDP angefordert werden:
[email protected]
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