Empfehlungen für eine bewusste Ernährung in den Wechseljahren 1. Generell gilt: Mit zunehmendem Alter benötigt der Körper weniger Energie, aber mehr wertvolle Nährstoffe. Energiegehalt („Kalorien“), Wählen Sie daher Lebensmittel mit geringem aber hohem Vitalstoffgehalt (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe, Sekundäre Pflanzenstoffe) aus: Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte, Obst, Kartoffeln, Vollkornprodukte (fein gemahlen), Samen, Saaten, Nüsse, fettarme Milchprodukte (1,5 % Fett), Käse mit max. 45 % Fett i. Tr., mageres Fleisch und Fisch. Magere Fleischsorten Mageres Schweinefleisch: Hüfte, Steak, Lende, Filet, Nuss, Schnitzelfleisch, Mageres Rindfleisch: Filet, Roulade, Oberschale, Nuss, Hüfte, Roastbeef, Tartar, Hähnchenbrust, Hähnchenkeule, Putenfleisch Magere Wurstwaren Geflügelaufschnitt, Puten oder Hähnchenbraten, Schweinebratenaufschnitt, Kassleraufschnitt / braten, Bierschinken mit mageren Fleischstückchen im Brät, Sülze, Fleisch- oder Gemüsezubereitung im sauren Aspik, Corned Beef, Sülze mit magerem Rindfleisch, gekochter / roher Schinken gepökelt, geräuchert, getrocknet Fettreiche Wurstwaren Leberwurst, Teewurst, Fleischwurst, Salami, Zervelatwurst, Plockwurst, Mettwurst Käsesorten mit maximal 45 % Fett i. Tr. Feta, Bergkäse, Butterkäse, Edamer, Emmentaler, Gouda, Leerdammer, Limburger, Parmesan, Tilsiter 2. Immer seltener auf Ihrem Speiseplan sollten stark verarbeitete Lebensmittel stehen. Sie sind meist kalorienreich, aber nährstoffarm: Fertigprodukte, Konserven, Fast Food, Getreideprodukte aus Auszugsmehl (Mehl ohne Schalenanteil), Kuchen, Gebäck, Süßigkeiten, Tiefkühlkost, die schon mit Soßen eingefroren wird, Frittierprodukte (Pommes Frites, Kroketten, Knabberartikel). Rayonex Schwingungstechnik GmbH Dipl.-Oecotroph. Eva Deppe Seite 1 3. Jede Mahlzeit sollte eine fettarme Proteinquelle (Milchprodukte mit maximal 1,5 % Fett, mageres Fleisch wie oben aufgeführt) und eine Kohlenhydratquelle mit niedriger Blutzuckerwirksamkeit (feingemahlene Vollkornprodukte, Vollkornnudeln, Naturreis) enthalten. So liefern Sie Ihrem Körper nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern fühlen sich auch lange satt. 4. Um den in den Wechseljahren verstärkten Knochenabbau zu verlangsamen, sollten Sie sich viel bewegen und auf eine optimale Calciumzufuhr achten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 1000 mg Calcium pro Tag: Fettarme Milchprodukte (Käse wie Emmentaler, Bergkäse, Joghurt (1,5 % Fett), Buttermilch, Kefir, Magerquark) sind ideale Calciumlieferanten, aber auch grünes Gemüse (Brokkoli, Porree, Rucola, Spinat), Haselnüsse, Mandeln, Walnüsse, Sesam, Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Pistazienkerne, Mohn, Bohnen (weiße Bohnen, Kichererbsen, Kidneybohnen, Limabohnen, Saubohnen, Mungobohnen) und Sojaprodukte (Tofu, Sojamehl) sind gute Calciumquellen. Ein Beispiel, wie Sie Ihren täglichen Calciumbedarf von 1000 mg decken können: Lebensmittel Menge (g) Calcium (mg) 1 Scheibe Hartkäse (Emmentaler, Bergkäse) 30 320 200 240 Joghurt (1 Becher) 150 180 Quark (als Brotbelag, 2 EL) 60 51 Nuss-Snack (Haselnüsse, Mandeln) 25 g 56 Brokkoli (zur Mittagsmahlzeit) 200 120 Mineralwasser 1L 150 Milch im Milchkaffee Summe Calcium 1117 5. Die Aufnahme des Calciums aus der Nahrung und der Einbau in den Knochen wird durch Vitamin D gefördert. Die Fähigkeit, Vitamin D über die Haut durch Sonneneinstrahlung zu bilden, lässt mit dem Alter nach. Daher sollte man vermehrt Vitamin D über die Nahrung aufnehmen: Vitamin D ist in fettreichen Fischen (Makrele, Hering, Lachs), Eiern, Butter und Pilzen enthalten. Rayonex Schwingungstechnik GmbH Dipl.-Oecotroph. Eva Deppe Seite 2 6. Nehmen Sie reichlich Ballaststoffe zu sich – 30 g pro Tag: Gemüse, Obst, feingemahlene Vollkornprodukte, Trockenobst (ungeschwefelt). Sie haben einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel, regen die Darmtätigkeit an und sättigen. Auch Sauermilchprodukte und Bewegung regeln die Verdauung. Ein Beispiel, wie Sie Ihren täglichen Ballaststoffbedarf von 30 g decken können: Lebensmittel Menge (g) Ballaststoffe (g) 3 Scheiben Vollkornbrot 150 12 + 2 Scheiben Weizenmischbrot 100 4 + 2 bis 3 Kartoffeln 250 5 + 2 Möhren 200 7 + 1 Apfelsine 200 2 Summe Ballaststoffe 30 7. Vergessen Sie das Trinken nicht. „Ohne Wasser geht nichts.“ Denn Wasser ist Transportmittel für Nährstoffe, Stoffwechselprodukte und Sauerstoff, Lösungsmittel und Regler Ihrer Körpertemperatur. Nehmen Sie nicht genug Flüssigkeit auf, kann eine erhöhte Ballaststoffzufuhr zu Verstopfung führen. Trinken Sie ca. 2 Liter stilles Wasser, Tee, stark verdünnte Saftschorlen (4 Teile Wasser zu einem Teil Saft) sind wünschenswert. Wenn es Saft sein soll, dann wählen Sie 100-prozentige Fruchtsäfte, am besten Direktsaft. 8. Essen Sie „fettbewusst“. Auf die Qualität der Fette kommt es an. Sparen Sie Lebensmittel ein, die gesättigte Fettsäuren liefern (Süßigkeiten, Backwaren, Fertiggerichte, fettreiche Fleisch- und Wurstwaren). Reduzieren Sie die Zufuhr sogenannter Transfettsäuren, die bei der Härtung pflanzlicher Fette anfallen (Margarine (nicht alle Sorten), Blätterteiggebäck, Nuss-Nougat-Creme, Knabberprodukte wie Chips). Verwenden Sie überwiegend hochwertige kaltgepresste pflanzliche Öle: Rapsöl, Olivenöl, Leinöl. Rayonex Schwingungstechnik GmbH Dipl.-Oecotroph. Eva Deppe Seite 3 Neben Rapsöl liefern auch fettreiche Fischsorten (Lachs, Hering, Makrele) die besonders in den Wechseljahren wichtigen Omega-3-Fettsäuren. Daher sollten Sie regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Omega-3-Fettsäuren sind lebensnotwendig und unverzichtbar für Muskelzellen, Gehirnzellen und die Netzhaut des Auges. Auch hinsichtlich der Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen spielen sie eine entscheidende Rolle. 9. Essen Sie lieber 5 kleine Mahlzeiten als drei große. Liegen die Mahlzeiten zu weit auseinander, sinkt der Blutzuckerspiegel, was Hitzewallungen und zudem Heißhunger fördert. Alkohol, Coffein, Süßigkeiten, Nikotin, scharfe Gewürze und Salz sind ebenfalls Hitzewellen fördernd. 10. Legen Sie die Abendmahlzeit vor 19.00 Uhr und gestalten Sie diese leicht. So können Sie Schlafstörungen vermeiden. 11. Halten Sie Ihren Säure-Basen-Haushalt in Balance. Nehmen Sie basische Mineralstoffpräparate und wenden Sie basische Bäder an. 12. Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie. Und … Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Auch die Liebe zu sich selbst. Kurz auf einen Blick die Empfehlungen für einen Tag: • 2 Liter Flüssigkeit (Wasser, Tee, Saftschorlen) • 3 x Gemüse / Salat und 2 x Obst pro Tag - eine Portion ist so groß wie Ihre eigene Hand • 3 x Vollkorngetreideprodukte (feingemahlenes Vollkornbrot, Naturreis, Vollkornnudeln) und Kartoffeln • 3 x fett- und zuckerarme Milchprodukte (Joghurt mit max. 1,5 % Fett, Magerquark, Käse mit max. 45 % Fett) • 1 x magere Proteinquelle (Fisch, Fleisch, Geflügel, Ei oder Hülsenfrüchte) • Max. 4 TL Streichfett, 2 EL hochwertiges Öl (Rapsöl, Leinöl, Olivenöl) Rayonex Schwingungstechnik GmbH Dipl.-Oecotroph. Eva Deppe Seite 4 Was bringen Phytoöstrogene? Soja- und Rotkleeprodukte enthalten Isoflavone. Das sind pflanzliche Substanzen, die im Körper eine hormonähnliche Wirkung erzielen können. Viele Hersteller bewerben Sie als nebenwirkungs-freie Alternative zu einer Hormonersatztherapie. Doch die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe kommt zu dem Schluss, dass sie keine oder nur marginale Wirkungen auf Hitzewallungen haben. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt sogar vor der Einnahme entsprechender Präparate. Denn in isolierter Form und hoher Dosierung können Isoflavonoide die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen und das Brustgewebe verändern. Austauschtabelle – fettreich gegen fettarm Fettreichere Lebensmittel Fettgehalt Fettarme Lebensmittel Fettgehalt 30 g Salami 10 30 g gek. Schinken 1 30 g Teewurst 11 30 g Corned Beef 2 120 g Bratwurst 35 120 g Schweinefilet 2 150 g Frikadelle 15 150 g Putenschnitzel 1 1 Big Mac 26 1 Hamburger 9 30 g Briekäse (70 % Fett) 12 30 Edamer (30 % Fett) 5 20 g Nussnougatcreme 6 20 g Marmelade / Honig 0 200 g Bratkartoffeln 16 200 g Kartoffelbrei 4 50 g Kartoffelchips 20 50 g Salzstangen 0 100 g Käsekuchen 17 100 g Apfelkuchen 3 45 g Croissant 12 45 g Rosinenbrötchen 1 1 Duplo 6 40 g Popcorn 2 1 Magnum Eis 26 1 Calippo-Wassereis 0 100 g Schlagsahne 32 100 g fettarmer Joghurt 2 1 Glas Vollmilch 4 1 Glas Buttermilch 1 150 g Sahnejoghurt 15 150 g fettarmer Joghurt 2 100 g Quark (40 % Fett) 11 100 g Magerquark 1 (in g) (in g) Verwendete Quellen: Verschiedene Artikel aus dem UGB-Forum Ausgabe 3/11 Prof. Dr. I. Elmadfa et. al. : Die große, GU Nährwert-Kalorien-Tabelle, GU-Verlag 2010/2011GU-Nährwert Rayonex Schwingungstechnik GmbH Dipl.-Oecotroph. Eva Deppe Seite 5