DER INTERNATIONALE DEVISENHANDEL Die Geheimnisse des zentralen Nervensystems unserer Weltwirtschaft © 2012 HANSEATIC BROKERHOUSE Auf der Bühne des internationalen Devisenmarktes wird heute der Wohlstand dieser Welt verteilt. Als Folge der Globalisierung befindet sich die Welt in einem rasanten Veränderungsprozess. Noch im Jahr 1990 hatte China beispielsweise ein kleineres Bruttoinlandsprodukt als Spanien. Heute ist China hinter den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. - Noch! Denn in bereits rund 10 Jahren wird China auch die USA eingeholt und als größte Volkswirtschaft der Welt abgelöst haben. Genau wie andere wirtschaftlich besonders erfolgreiche Staaten, profitiert China dabei in erster Linie von einer starken Exportwirtschaft und verdankt seinen schnellen Aufstieg somit dem ungebremsten Konsum in Europa oder den USA. Ein Blick auf die Herkunft nahezu all unserer Alltagsgegenstände verrät uns, dass wir längst in einer globalen Wirtschaft jenseits nationalstaatlicher Grenzen angekommen sind. Nicht nur Konsumgüter wie Autos, Spielzeuge, Kleidung oder Unterhaltungselektronik finden Ihren Weg rund um die Welt, sondern auch andere Wirtschaftsgüter wie Aktien, Anleihen, oder Rohstoffe. Der weltweite Handel ist längst nicht mehr an einen Ort gebunden. Alles ist jederzeit und überall verfügbar! Dabei ist „Geld“ in seinen unterschiedlichen Währungen, zum einzigen Bezugssystem zwischen all diesen verschiedenen Akteuren, Marktplätzen und Waren geworden. In jeder einzelnen dieser Transaktionen wird neben dem entsprechenden Wirtschaftsgut auch Geld unterschiedlicher Währungen bewegt. So ist der internationale Devisenhandel zum zentralen Nervensystem einer global agierenden Weltwirtschaft geworden. Der Devisenmarkt ist dabei so etwas wie der Nukleus, also der innere Kern eines Nervensystems, das internationale Finanzströme überhaupt erst möglich macht. Mit der Globalisierung hat „Geld“ in seiner wirtschaftlichen Bedeutung zugenommen. Denn als Tauschmittel ist es das zentrale Medium, das den flexiblen und schnellen Transfer von Werten rund um den Globus ermöglicht. Und damit Länder- und Währungsgrenzen keiner Transaktion im Wege stehen, wird alles über den zentralen Nukleus des Devisenmarktes abgewickelt. Damit kommt den Wechselkursen zwischen den einzelnen Währungsräumen heute eine ganz zentrale Bedeutung zu. Die Strahlkraft der Bewertung einer Währung ist längst um ein vielfaches größer als die, anderer wichtiger Wirtschaftsindikatoren. Längst ist der Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar zum Maß aller Dinge geworden und hat die Stände von DAX oder Dow Jones zur relativen Bedeutungslosigkeit verdammt. Auch wer nicht direkt am Devisenmarkt handelt, kommt heute also nicht mehr an diesem zentralen Nervensystem der Weltwirtschaft vorbei. Denn der Devisenmarkt ist letztlich so etwas wie die internationale Schnellstraße, über die alle anderen Wirtschaftsgüter miteinander verbunden sind. Die besondere Herausforderung unserer Zeit ist dabei die Geschwindigkeit und die Flexibilität mit der sich gewaltige Geldströme auf dieser Schnellstraße von A nach B bewegen können. Denn genau das macht den Finanzmarkt so unvorhersehbar, wie wir ihn heute zum Teil erleben. Dabei ist das Prinzip eigentlich ganz einfach und täglich auf der ganzen Welt zu beobachten. Dort wo sich das Geld hinbewegt entstehen Chancen, Wohlstand und Wachstum und dort wo sich das Geld fortbewegt, entstehen Krisen und Probleme. So entscheidet die Richtung, die Kapitalflüsse am Devisenmarkt einschlagen, über das Wohl und weh ganzer Volkswirtschaften. Welche Richtung das Geld dabei einschlägt, wird jedoch nicht durch einzelne Akteure wie Banken oder Hedgefonds gesteuert, sondern ist das konsolidierte Ergebnis des Welthandels und die Summe aller Transaktionen von Konsumenten, Anlegern, Staaten, Konzernen und Banken. Der Devisenhandel ist aktueller denn je und betrifft mit der Eurokrise jeden Bürger in Europa. In der letzten Dekade hat der europäische Einigungsprozess und die Einführung des Euros als gemeinsame Währung dazu geführt, dass die Welt zunehmendes Vertrauen in die wirtschaftliche Stärke und die Zukunftsfähigkeit von Europa entwickelt hat. Könnte man die Europäische Union als Einheit betrachten, so wäre Sie heute noch vor den USA, die größte Volkswirtschaft der Welt. Auch der Euro wurde bereits als Alternative zum US-Dollar als Leitwährung der Welt gehandelt. Dieses zunehmende Vertrauen führte seit Beginn des europäischen Einigungsprozesses dazu, dass sehr viel internationales Geld statt in US-Dollar plötzlich in Euro angelegt, also im Euroraum in Immobilien, Aktien oder Staatsanleihen investiert wurde. Europa hat hiervon durch Wachstum und Wohlstand profitiert. Die USA haben dieses Kapital in Ihrem Währungsraum hingegen verloren. Ausgeglichen wurde diese Entwicklung am Devisenmarkt durch das Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und dem US-Dollar. Der US-Dollar hat über Jahre hinweg gegenüber dem Euro an Wert verloren. Durch diese Abwertung des US-Dollar haben die USA jedoch im Vergleich zur Eurozone wieder an Attraktivität für internationale Investoren gewonnen. Denn durch den günstigen Dollarkurs wurden die USA wettbewerbsfähiger und Kapitalanlagen günstiger. Das Wechselkursverhältnis zwischen Euro und US-Dollar hat sich in einer global agierenden Wirtschaft also als sinnvoller Mechanismus zum Ausgleich der Wettbewerbsfähigkeit beider Währungsräume erwiesen. Ganz anders vollziehen sich die jüngsten Entwicklungen innerhalb von Europa. Im Zuge der Schuldenkrise hat der Internationale Finanzmarkt begonnen ein wesentlich differenzierteres Bild von Europa zu entwickeln. Aufgrund des fehlenden Vertrauens in einzelne, zum Teil besonders hoch verschuldete Länder, verteilt sich das Geld innerhalb von Europa nicht mehr gleichmäßig, sondern nur noch sehr selektiv. Wir erleben einen Abfluss von Kapital aus Ländern wie Portugal, Spanien, Italien oder Griechenland und einen enormen Zufluss von Kapital in Deutschland. Das zentrale Nervensystem der Weltwirtschaft verursacht auf diese Weise Wachstum und Wohlstand in Deutschland, während gleichzeitig Probleme und Krisen in den übrigen Staaten Europas ausgelöst werden. Doch an dieser Stelle fehlt nun aufgrund der gemeinsamen Währung ein entsprechender Mechanismus, der diese Entwicklung ausgleicht. Anders als im Verhältnis zu den USA, können wirtschaftliche Ungleichgewichte nicht mehr mit Hilfe von Wechselkursen am Devisenmarkt ausgeglichen werden. Dieses Problem wird also nicht mehr automatisch vom Markt geregelt, sondern muss nun aktiv von Verwaltung und Politikern der betroffenen Staaten gelöst werden. Derzeit steuern wir dabei auf ein einfaches Modell zur Umverteilung des Geldes zu. Um das Problem kurzfristig zu lösen wird ein Teil des Geldes, was in wirtschaftlich starke Länder wie Deutschland fließt, einfach über Instrumente wie den Rettungsschirm ESM wieder auf Länder verteilt, die derzeit unter einem großen Abfluss von Geld leiden. Dies wird die Weltwirtschaft jedoch langfristig nicht zufriedenstellen, da hier nur ein Schmerzmittel gegen die Symptome verabreicht wird, statt die eigentliche Krankheit zu behandeln. Denn die eigentliche Ursache des Problems ist ja das Ungleichgewicht in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Hierfür muss als Ersatz für die Wechselkurse ein neuer Ausgleichsmechanismus gefunden werden um die Krise zu überwinden. Wie die Internationalen Finanzmärkte aktuelle Beschlüsse und Vorstöße in diese Richtung beurteilen, lässt sich täglich am Devisenmarkt ablesen. Der Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar ist dabei so etwas wie ein Stimmungsbarometer für das Vertrauen, das internationale Investoren dem Euro entgegenbringen. Tipp: Wenn Sie sich für weitere aktuelle Kommentare zum Thema Schuldenkrise und Europa interessieren, dann schreiben Sie mir Ihre Fragen an: [email protected] Der Devisenhandel steht privaten Investoren erst seit einer relativ kurzen Zeit offen. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, selber am Devisenmarkt tätig zu werden, sollten Sie sich über die Dimension dieses Marktes bewusst sein. Denn er ist mit anderen Erfahrungen, wie dem Aktienmarkt kaum zu vergleichen. Der Aktienmarkt liefert Ihnen ein klares Bezugssystem. Sie wissen, dass eine Aktie der Anteilsschein eines Unternehmens ist, das prinzipiell darauf ausgerichtet ist Gewinne zu machen. Mit dem Aktienkurs handeln Sie die Erwartung darauf, wie gut oder schlecht das gelingt. Ein ähnliches Bezugssystem für den Devisenmarkt zu beschrieben dürfte deutlich schwerer fallen. Oder können Sie genau definieren was ein US-Dollar oder ein Euro überhaupt ist? Oder lässt sich überhaupt sagen, ob Staaten oder Währungsräume grundsätzlich darauf ausgerichtet sind Gewinne zu erwirtschaften? Am Devisenmarkt ist nichts so klar definiert, wie am Aktienmarkt. Und das gilt nicht nur für die Währungen, die dort gehandelt werden, sondern auch für den Marktplatz selber. Alles ist frei, alles ist relativ. Ein Euro hat keinen eindeutigen Wert, sondern immer nur einen relativen Wert zu anderen Währungen. Der Devisenhandel wie wir ihn heute kennen ist ein noch vergleichsweise junger Markt. Noch bis in die 70er Jahre hinein, gab es ein System fester Wechselkurse, sodass überhaupt kein freier Handel der einzelnen Währungen zueinander stattfinden konnte. Erst durch das Ende des sogenannten Bretton-Woods-Systems, durch das seit 1944 alle westlichen Währungen an den US-Dollar gekoppelt waren, der seinerseits wiederum durch Gold gedeckt sein sollte, kam es 1973 zu dem System freier Wechselkurse, das heute die Grundlage unserer modernen Weltwirtschaft bildet. Den modernen Devisenmarkt, also den globalen Markt für die Währungen der Nationalstaaten, nennt man auch FOREX (Foreign Exchange Market, FX-Market). Der Markt ist dabei an keinen festen Börsenort gebunden, sondern ein globales Netz von Banken, zu dem insbesondere Privatanleger erst seit wenigen Jahren Zugang haben. Noch vor wenigen Jahren wurde der Handel in erster Linie per Telefon abgewickelt, heute handelt es sich natürlich um ein Netzwerk von Computersystemen. Der Handel beginnt mit der Eröffnung der asiatischen Märkte am frühen Montag Morgen (0:00 Uhr MEZ) und endet erst mit dem Börsenschluss der US-amerikanischen Märkte am späten Freitag Abend (23:00 Uhr MEZ). In der Zwischenzeit wird rund um um die Uhr gehandelt. Der Devisenhandel geht also 24 Stunden am Tag rund um die Welt! Sie können sich das so vorstellen, dass der Handel nachts zunächst bei den asiatischen Banken erwacht. Wenn der Tag sich in Asien langsam dem Ende neigt, ist man inzwischen in Europa aktiv. Das gleiche passiert dann, wenn der Tag in Europa endet und die USA mit dem Handel beginnen. Und wenn die Banken in den USA ihre Handelsbücher schließen, beginnt in Asien wieder alles von vorn. Tipp: Für Sie als Händler ergibt sich daraus der Vorteil, dass im Verlauf einer Handelswoche, ganz im Gegensatz zum Aktienmarkt, keine Kurslücken (Gaps) zwischen dem Schlusskurs des Vortages und dem Eröffnungskurs des Folgetages entstehen können! Der Devisenmarkt ist als Nervenzentrum der modernen Weltwirtschaft natürlich der größte Markt der Welt. Der Devisenmarkt ist der größte Marktplatz der Welt. Das tägliche Handelsvolumen von über 4 Billionen US-Dollar ist ein vielfaches dessen, was am Aktienmarkt umgesetzt wird. Alle weltweiten Aktienmärkte zusammengenommen haben im Gegensatz dazu gerade mal ein Handelsvolumen von durchschnittlich 84 Milliarden US-Dollar pro Tag. Tipp: Durch das gewaltige Handelsvolumen haben Sie als Händler große Vorteile, die insbesondere dann sehr wichtig sind, wenn Sie sehr kurzfristig handeln. Die hohen Tagesumsätze führen dazu, dass die Abwicklungsgeschwindigkeit und die Abwicklungskosten deutlich attraktiver sind als am Aktienmarkt! Für große Investoren wie Banken und Hedgefonds ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass man im Gegensatz zum Aktienmarkt auch sehr viel leichter größere Summen bewegen kann. Die Umsätze am Devisenmarkt teilen sich dabei grundsätzlich in zwei Bereiche auf. Zum einen hat ein Teil der Umsätze einen realwirtschaftlichen Hintergrund, zum anderen hat der Großteil der Umsätze einen spekulativen Hintergrund. Umsätze mit einem realwirtschaftlichen Hintergrund entstehen zum Beispiel, wenn Sie in die USA reisen und dafür einige hundert Euro in US-Dollar umtauschen. Umgekehrt muss ein US-Amerikaner seine US-Dollar in Euro wechseln, um ein Auto aus Deutschland zu kaufen. Der Automobilhersteller benötigt für die Herstellung des Autos wiederum Rohstoffe, die er in anderen Regionen der Welt in US-Dollar bezahlen muss. Hierfür muss der Automobilhersteller seine Euro wiederum in US-Dollar tauschen. Wie Sie sehen gibt es in der Realwirtschaft also endlos viele Gelegenheiten, bei denen es zu einer Devisenhandelstransaktion kommen kann. Trotzdem hat die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) bereits Ende der 90er Jahre feststellen können, dass diese realwirtschaftlichen Transaktionen nur noch den kleinsten Teil des Devisenhandels ausmachen. Durch die ungeheure Menge Geld, die heutzutage im Umlauf ist, haben ein Großteil aller Transaktionen einen spekulativen Hintergrund. Zu den wichtigsten Marktteilnehmern am Devisenmarkt zählen so neben großen Industriekonzernen also insbesondere die Handelsabteilungen von Banken und Hedgefonds! Aber nicht nur der private Sektor ist im Währungshandel aktiv, auch Zentralbanken aus aller Welt, die sich ganz unmittelbar und direkt in den Handel einmischen. Oft reicht sogar nur die Ankündigung dessen, um die Märkte in Bewegung zu versetzen. Ein sehr gutes Beispiel für solch eine Intervention ist aktuell die Schweizer Zentralbank. Um zu verhindern, dass der Schweizer Franken gegenüber dem Euro immer stärker wird und die Schweizer Exportwirtschaft somit irgendwann darunter leidet, hat die Schweizer Zentralbank ihre eigene Währung gegen den Euro verkauft. So hat sie das Wechselkursverhältnis der beiden Währungen zueinander stabilisiert. Tipp: Einer Zentralbank stehen nahezu unbegrenzte Mittel zur Verfügung, um am Devisenmarkt zu intervenieren. Immer wenn es dazu kommt, kann dies also zu gewaltigen Kurssprüngen und Verwerfungen führen. Grundsätzlich werden die Währungskurse natürlich nicht nur durch die Spekulation von Banken und Hedgefonds oder die Interventionen von Zentralbanken gesteuert. Im Großen und Ganzen ist der Kurs einer Währung natürlich in erster Linie von der wirtschaftlichen und politischen Stabilität eines Währungsraumes abhängig. Nur ein Land, dem es gelingt Vertrauen zu vermitteln, kann das Geld der Investoren anlocken und dadurch mit einem steigenden Währungskurs rechnen. Der Devisenmarkt ist daher sehr anfällig für politische und wirtschaftliche Nachrichten jeglicher Art. So herrscht zum Beispiel immer eine gewisse Unruhe um wichtige Termine herum. Insbesondere die Veröffentlichung bedeutender wirtschaftlicher Statistiken und Indikatoren für einen großen Währungsraum kann zu entsprechenden Reaktionen und großen Schwankungen führen. Der Devisenmarkt ist der Ort, an dem sich die ganze Dramatik internationaler politischer Entscheidungen ganz unmittelbar in Kursbewegungen manifestiert. Der Devisenhandel lässt sich am besten anhand eines praktischen Beispiels im EUR/USD verstehen. Im Gegensatz zum Aktien- oder Rohstoffhandel setzen Sie im Devisenmarkt nicht auf einen einzelnen Wert, sondern immer auf das Verhältnis zweier Werte zueinander. Sie bewerten also stets eine Währung in Relation zu einer anderen. Der Kurs, den Sie handeln, ist das Wechselkursverhältnis dieser beiden Währungen zueinander. Devisenhandel findet zwar bereits statt, wenn Sie das Geld einer Währung in eine andere Währung umtauschen, praktisch also bei fast jeder Transaktion mit dem Ausland, doch für Spekulationszwecke reicht dies natürlich nicht aus. Aus diesem Grunde basiert auch der internationale Devisenhandel auf dem Prinzip des Handels auf Margin. Ihre Sicherheitsleitung (Margin) beträgt im Forex-Handel in der Regel nur ein halbes Prozent der eigentlichen Positionsgröße, sodass Sie letztlich den 200fachen Gegenwert Ihres eigentlichen Kapitals am Devisenmarkt bewegen können. Handeln Sie nun, machen Sie im Prinzip nichts anderes, als dieses Geld von einer Währung in die andere zu wechseln. Gehen Sie im Wechselkursverhältnis EUR/USD long, so setzen Sie auf einen steigenden Euro und einen fallenden US-Dollar. Gehen Sie im EUR/USD short, so setzen Sie auf einen fallenden Euro und einen steigenden US-Dollar. Schauen wir uns den EUR/USD mal im Detail an... Der Kurs EUR/USD steht derzeit bei 1,37 – Was bedeutet das? Da beim EUR/USD der Euro an erster Stelle steht, bedeutet diese Zahl nichts anderes, als dass 1 Euro derzeit 1,37 US-Dollar wert ist. Für jeden Euro, den Sie haben, bekommen Sie bei einem Tausch aktuell also 1,37 US-Dollar. Steigt dieser Kurs nun an, also zum Beispiel auf 1,40 so ist der Euro im Wert gegenüber dem US-Dollar gestiegen. Denn in diesem Fall bekommen Sie ja nun statt 1,37 US-Dollar sogar 1,40 US-Dollar für jeden Euro, den Sie besitzen. Sie können sich also merken: Steigt der Kurs im EUR/USD, bedeutet dies, dass der Euro an Wert gewinnt und der Dollar an Wert verliert. Nachdem Sie nun verstanden haben was der Kurs des EUR/USD bedeutet, können Sie nun auch eine einfache Transaktion nachvollziehen: Nehmen wir also an, Sie möchten darauf spekulieren, dass der Wert des Euros gegenüber dem Wert des US-Dollars fallen wird, der Kurs EUR/USD also sinkt. Um genau darauf zu spekulieren, könnten Sie nun zu Ihrer Hausbank gehen und 1.000 Euro von Ihrem Ersparten in US-Dollar umtauschen. Bei einem Kurs von 1,37 würde man Ihnen für Ihre 1.000 Euro also 1.370 US-Dollar in bar auszahlen. Nehmen wir nun weiter an, der Euro wäre tatsächlich stark gefallen und Sie hätten Ihre USDollar bis zu einem Kurs des EUR/USD von 1,00 zu Hause aufbewahrt. Nun ist jeder Euro also genau einen US-Dollar wert. Würden Sie Ihre 1.370 US-Dollar nun also wieder in Euro umtauschen, so würde Ihre Bank Ihnen dafür auch 1.370 Euro ausbezahlen, 370 Euro mehr als Sie bezahlt haben. Sie hätten 370 Euro durch eine Devisenspekulation auf den US-Dollar verdient. Am Devisenmarkt passiert nun im Prinzip nichts anderes. Es gibt lediglich zwei wichtige Unterschiede zu unserem vorherigen Beispiel: 1. Am Devisenmarkt wird natürlich sehr viel mehr Geld eingesetzt als in unserem kleinen Beispiel. Man arbeitet hier mit einem standardisierten Kontrakt, den wir „Lot“ nennen. Er hat einen Gegenwert von 100.000 Euro. Diese hohen Einsätze sind nötig, da die Währungskurse in der Praxis natürlich weit weniger Schwanken als in unserem Beispiel. In der Praxis können Sie nachher allerdings auch kleinere Stückzahlen wie z.B. 0,1 Lot handeln. 2. Weiterhin ist es natürlich, im Gegensatz zu unserem Beispiel, nicht nötig, das Geld in diesem Umfang auch tatsächlich nachzuweisen. Genau wie bei CFDs findet der Devisenhandel auf Margin statt. In der Regel müssen Sie daher nur 0,5 Prozent des Gegenwertes als Sicherheit hinterlegen. Für 1 Lot EUR/USD also 500 Euro. Kommen wir nun also zu einem Beispiel einer kompletten Forex-Transaktion, wie Sie sie in der Praxis immer wieder erleben werden: Nehmen wir einmal an, Sie haben 5.000 Euro auf Ihrem Konto und möchten damit auf einen steigenden Wechselkurs EUR/USD spekulieren. Sie sind so sehr von Ihrer Idee überzeugt, dass Sie sogar deutlich mehr als 5.000 Euro einsetzen wollen und mit 100.000 Euro das 20fache Ihres Startkapitals investieren. Die Rahmenbedingungen: Kaufkurs: Verkaufskurs: Anzahl: Haltedauer: Finanzierungskosten: Transaktionskosten: 1,25000 1,25500 1 Lot (im Gegenwert von 100.000 Euro) intraday kostenlos kostenlos Die Berechnung: Positionswert bei Kauf: Positionswert bei Verkauf: Kursgewinn: 125.000 USD (100.000 Euro x 1,25000 x 1 Lot) 125.500 USD (100.000 Euro x 1,25500 x 1 Lot) 500 USD Das Fazit: Nebenkosten: Sicherheitsleistung: Gewinn: keine 500 Euro 398 Euro (500 USD/1,25500) Sie hatten Glück und Ihre Position hat sich gemäß Ihrer Vorstellung entwickelt. Der EUR/USD ist um 0,4% gestiegen. Da Sie den Hebel des Forex-Kontraktes ausgenutzt haben, haben Sie jedoch, gemessen an Ihrem Startkapital von 5.000 Euro, nach Kosten einen Gewinn von knapp 8% realisiert. Bezogen auf den Kapitaleinsatz, also die Sicherheitsleistung in Höhe von 500 Euro, hätten Sie in unserem Beispiel sogar einen Gewinn von knapp 80% erwirtschaftet. Allerdings möchte ich Sie vor solchen Rechnungen ausdrücklich warnen. Eine solch gesteigerte Rendite erkaufen Sie sich natürlich stets durch ein ebenso gesteigertes Risiko! In der Praxis ist der Handel noch viel einfacher... Wenn Sie begriffen haben, wie die Rechnung funktioniert, können Sie sich das Leben in der Praxis noch viel leichter machen. Denn wenn Sie sich die Rechnung oben mal genauer ansehen, werden Sie feststellen, dass die kleinste Bewegung des fünfstelligen Kurs im EUR/USD bei einem Lot genau einem US-Dollar Gewinn oder Verlust entspricht. Sie müssen also nur wissen, dass Sie pro Lot im EUR/USD eine Sicherheitsleitung von 500 Euro hinterlegen müssen und mit jeder Bewegung der fünften Nachkommastelle genau einen US-Dollar hinzugewinnen oder verlieren. Tipp: Wenn Sie sie noch nicht benutzen, sollten Sie sich einmal unsere Handelsplattform „HanseTrader Meta“ herunterladen und ein Demokonto eröffnen. Wenn Sie auf diesem Demokonto ein paar Transaktionen gemacht haben, wird Ihnen das Prinzip des Devisenhandels schnell klar sein. Unsere Mitarbeiter helfen Ihnen gerne! Die Demoversion finden Sie unter: http://hanse-trader-meta.com Hilfe bekommen Sie von unseren Mitarbeitern unter: +49 (0) 40 80 811 811 Auch andere Währungspaare als der EUR/USD bieten lukrative Chancen. Natürlich beschränkt sich der Währungshandel nicht nur auf den EUR/USD. Devisen sind in allen möglichen Konstellationen zueinander handelbar. Alle dargestellten Beispiele und Rechnungen lassen sich natürlich ebenso auf jedes andere Währungspaar umrechnen. Die umsatzstärksten Paarungen für Ihren Handel sind dabei übrigens: EUR vs. USD Macht etwa 30 Prozent aller Devisenumsätze weltweit aus. USD vs. JPY Macht etwa 15 Prozent aller Devisenumsätze weltweit aus. USD vs. GBP Macht etwa 10 Prozent aller Devisenumsätze weltweit aus. USD vs. AUD Macht etwa 5 Prozent aller Devisenumsätze weltweit aus. USD vs. CHF Macht etwa 5 Prozent aller Devisenumsätze weltweit aus. USD vs. CAD Macht etwa 5 Prozent aller Devisenumsätze weltweit aus. Vor dem Hintergrund des Währungskrieges, der insbesondere zwischen der Eurozone, den USA und China tobt, wundern Sie sich vielleicht, dass China in dieser Liste nicht vertreten ist. Dies liegt daran, dass man die chinesische Währung derzeit nicht frei handeln kann. Der Renminbi ist noch immer fest an den US-Dollar gekoppelt! In unserer Handelsplattform HanseTrader Meta, die wir Ihnen für den Währungshandel empfehlen, können Sie viele Währungen in unterschiedlichen Konstellationen zueinander handeln. Seine besonderen Vorteile spielt der Devisenmarkt jedoch insbesondere in den umsatzstärksten Währungspaaren aus. Eurozone ca. 350 Mio. Einwohner Euro EUR Vereinigte Staaten ca. 300 Mio. Einwohner US Dollar USD Japan ca. 130 Mio. Einwohner Japanese Yen JPY Vereinigtes Königreich ca. 60 Mio. Einwohner Great Britain Pound GBP Kanada ca. 35 Mio. Einwohner Canadian Dollar CAD Australien ca. 20 Mio. Einwohner Australian Dollar AUD Tschechien ca. 10 Mio. Einwohner Czech Koruna CZK Ungarn ca. 10 Mio. Einwohner Hungarian Forint HUF Schweden ca. 10 Mio. Einwohner Swedish Krona SEK Polen ca. 40 Mio. Einwohner Polish Zloty PLN Südafrika ca. 50 Mio. Einwohner South African Rand ZAR Schweiz ca. 8 Mio. Einwohner Swiss Franc CHF Norwegen ca. 5 Mio. Einwohner Norwegian Krona NOK Neuseeland ca. 4 Mio. Einwohner New Zealand Dollar NZD Tipp: Zusätzlich zu den oben dargestellten Währungen betrachten wir auch die beiden Edelmetalle Gold und Silber als Geld und somit als eine Art Währung, die sich über tausende von Jahren immer wieder bewährt hat. Der Kurs des Goldes in US-Dollar ist also ebenso relativ wie der des Euro zum US-Dollar! Auch am Devisenmarkt kommt es darauf an die richtigen Entscheidungen zu treffen. Im praktischen Handel müssen Sie sich am Devisenmarkt natürlich genau wie am Aktienmarkt für eine Strategie entscheiden. Möchten Sie mittelfristig in eine Währung investieren oder kurzfristig spekulieren? Suchen Sie nach Mustern in Bezug auf fundamentale Kennzahlen und Nachrichten oder orientieren Sie sich ausschließlich an der Technischen Analyse. Halten Sie Positionen länger oder sind Sie Daytrader? Auch am Devisenmarkt können viele Wege zum Erfolg führen, wichtig ist in diesem Zusammenhang wie immer, überhaupt einer eindeutigen Strategie zu folgen und sich zunächst ausführlich mit den Chancen und Risiken eines Marktes vertraut zu machen. Zögern Sie daher bitte nicht, den Devisenhandel anhand unserer Demoversionen ausgiebig zu testen! Man lernt vieles am besten, indem man es selbst ausprobiert! Bei Bedarf helfen Ihnen unsere Mitarbeiter gern dabei. Mit hanseatischen Grüßen Hendrik Theis, Vorstand DISCLAIMER Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählten, öffentlich verfügbaren Quellen entnommen, die wir für glaubwürdig befinden. Wir garantieren in keinster Weise Korrektheit oder Vollständigkeit, und keine Aussage in dieser Publikation soll als Teil einer solchen Garantie gewertet werden. Etwaige Meinungen, die in dieser Veröffentlichung vertreten werden, repräsentieren die gegenwärtige Einschätzung der Autoren und reflektieren nicht unbedingt die Meinung der Hanseatic Brokerhouse Securities AG. Die Meinungen sind jederzeit unangekündigt widerrufbar. Weder die Hanseatic Brokerhouse Securities AG noch ihr verbundene Unternehmen übernehmen die Verantwortung für Schäden oder Verluste, die aus der Nutzung dieses Dokuments oder seiner Inhalte entstehen. Wir warnen an dieser Stelle ausdrücklich davor, ohne hinreichende vorherige Aufklärung und Informationen Termingeschäfte zu tätigen. 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