DNA-Stabilisierung gesunder Zellen durch Mistelextrakte

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DNA-Stabilisierung gesunder
Zellen durch Mistelextrakte
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Illustration: © SALIM JIHAN - 123RF
Die Möglichkeit des menschlichen Körpers, Schäden am Erbgut zu eliminieren, ist eine
Grundvoraussetzung für die Gesundheit. Zu diesem Zweck ist jede Zelle mit einem
Reparatursystem für die DNA, dem so genannten „DNA-Repair“, ausgestattet. Eine
Verminderung der Reparaturfähigkeit hat vermutlich neben einer erhöhten Prädisposition für die Krebsentstehung
auch eine Progredienz und eine zunehmend genetische Instabilität bei Krebserkrankungen zur Folge. So wurde zum
Beispiel eine verminderte DNA-Repair-Kapazität bei Patienten mit manifesten Krebserkrankungen gefunden. Das
gleiche gilt für bisher gesunde Angehörige von Krebspatienten. Aus diesem Grund ist gerade der Schutz der gesunden DNA während einer onkologischen Primärtherapie
von entscheidender Bedeutung.
DNA-Schädigung durch
Chemo- und Strahlentherapie
Ein deutlich erniedrigter Wert für
das DNA-Repair-System auf nur 16%
gegenüber gesunden Probanden kann
zum Beispiel in den Lymphozyten von
radio-/chemotherapeutisch vorbehandelten Mammakarzinom-Patientinnen
in fortgeschrittenen Stadien nachgewiesen werden, so die Ergebnisse von
Untersuchungen der Universitätklinik
Basel und der Lukasklinik in Arlesheim.
Setzt man diesen geschädigten Lymphozyten in-vitro Mistelextrakt zu, so zeigt
sich eine deutlich bessere Reparatur der
DNA-Schäden als bei Vergleichslymphozyten. In diesem Zusammenhang
spielt wahrscheinlich das INFγ eine
zentrale Rolle, dessen Produktion unter
Misteleinfluss ansteigt.
Mistelextrakte beeinflussen die Schwesterchromatidaustauschrate
Weitere Untersuchungen zur DNAStabilisierung zeigten, dass Mistelpräparate die Schwesterchromatidaustauschrate (SCE) in mononuklären
Zellen vermindern können. Die Austauschrate beschreibt den Bruch und
die kreuzweise Wiedervereinigung von
homologen Regionen zwischen Schwesterchromatiden. Diese kann dramatisch
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ansteigen, wenn die Zellen DNA-schädigenden Substanzen, wie z.B. Cyclophosphamid, ausgesetzt werden. In vitro Untersuchungen mit Mistelextrakten
in relativ niedrigen Dosierungen zeigten
weder zytostatische noch proliferative
Wirkungen, noch führte der Mistelzusatz zu einer Veränderung im Spektrum
der Subpopulationen der mononukleären Zellen.
Insgesamt scheint sich die DNA-Stabilisierung auf mononukleäre Zellen
des peripheren Blutes zu beschränken.
Allerdings konnten isolierte Mistellektine oder Viscotoxine keinen protektiven Effekt ausüben. Folglich können
Mistelextrakte die DNA von peripheren
Immunzellen stabilisieren. Dass hierbei die gesunden, nicht aber die malignen bzw. leukämischen Zellen geschützt
werden, konnte in weiteren in vitro-Untersuchungen gezeigt werden. Außerdem muss erwähnt werden, dass es bisher keine Hinweise für mutagene Wirkungen von Mistelextrakten gibt.
Ergebnis steht im Einklang mit der beschriebenen Verbesserung des DNA-Repair-Systems und der Stabilisierung der
DNA gesunder Zellen. Tierexperimentelle Ergebnisse zeigen zudem, dass der
Einsatz von Mistelpräparaten zu einer
raschen Regeneration der Hämatopoese nach Bestrahlung oder Chemotherapie führen kann.
In diesem Zusammenhang sollte
auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass die DNA-stabilisierenden Eigenschaften der Mistelextrakte
vor malignen Erkrankungen schützen
könnten. Aber auch die Klärung der
Frage: „Warum gerade Tumorpatienten
mit metastasierten Erkrankungen unter der Gabe von Mistelpräparaten über
viele Jahre hinweg in einem stabilen
gesundheitlichen Zustand verbleiben
können“ ist von einem hohen medizinischen Interesse. Spielen hier auch die
DNA-stabilisierenden Kräfte der Mistelextrakte eine mitentscheidende Rolle? –
Klinische Erfahrungen legen dies nahe.
Mistelextrakte verbessern
die Verträglichkeit von
Chemo- und Strahlentherapie
Zahlreiche klinische Studien bestätigen die Reduktion chemotherapieassoziierter Nebenwirkungen durch den
Einsatz von Mistelpräparaten. Dieses
Literatur
G. S. Kienle, H. Keine, Die Mistel in der Onkologie – Fakten und konzeptionelle Grundlagen,
Schattauer Verlag, Stuttgart, New York, 2003.
Praxis Magazin 11/ 2010
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