Kurz-Beschreibung 1. Zahnmedizinischer Fachangestellter/Zahnmedizinische Fachangestellte 1.1. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Zahnmedizinische Fachangestellte unterstützen Zahnärzte und -ärztinnen bei allen Tätigkeiten in einer Praxis. Sie empfangen und betreuen die Patienten, organisieren die Praxisabläufe und assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen. Die Praxis im Griff Ohne sie wäre ein reibungsloser Betrieb einer Zahnarztpraxis nicht gewährleistet: Egal ob beim Empfang, im Behandlungszimmer oder in der Verwaltung - Zahnmedizinische Fachangestellte organisieren die Abläufe in der Zahnarztpraxis zuverlässig, damit die Zahnärzte und -ärztinnen ihre Patienten bestmöglich und konzentriert behandeln können. Vor den Untersuchungen bereiten Zahnmedizinische Fachangestellte die Behandlungszimmer vor: Sie stellen die benötigten Instrumente und Materialien - etwa Pinzette, Spiegel, Sonde und Watteröllchen - bereit und schalten die Elektronik der Bohrer und Sauger ein. Sie räumen das Wartezimmer auf und legen Lesestoff und Infomaterial aus. Selbstverständlich achten sie auf Hygiene im gesamten Praxisbereich und tragen Praxiskleidung - in aller Regel weiße Hose und weißes T-Shirt oder Kittel. Organisationstalent, Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit sind unverzichtbar, da Zahnmedizinische Fachangestellte manchem Patienten erst einmal die Nervosität oder Angst vor der Behandlung nehmen müssen. Sie sind die ersten Ansprechpartner/innen der Patienten und somit verantwortlich für den Eindruck, den die Patienten von der Praxis bekommen. Verwaltung und Organisation Am Empfangsschalter vereinbaren sie - meist telefonisch - eine Vielzahl an Terminen und berücksichtigen dabei die Dringlichkeit der Behandlung genauso wie die Praxisauslastung. Mit EDV-gestützten Praxisorganisationssystemen gehen sie dabei genauso routiniert um, wie mit dem Faxgerät und Termin- und Bestellbüchern: Schmerzpatienten müssen zeitnah behandelt werden. Pufferzeiten verhindern lange Wartezeiten, falls Behandlungen länger dauern als vorgesehen. Zahnmedizinische Fachangestellte begrüßen die Patienten und bereiten die weiteren Schritte vor. Sie lesen Chipkarten ein, stellen Bescheinigungen aus, ziehen ggf. für die Krankenkassen die fällige Praxisgebühr ein und stempeln die Bonushefte ab. Zudem wickeln sie kaufmännische Arbeiten ab, z.B. die Abrechnungen mit Dentallabors, Krankenkassen und Privatpatienten. Dabei arbeiten sie mit spezieller Computersoftware, mit Vordrucken und Tabellen. Hygiene und Sorgfalt sind oberstes Gebot Wenn ein Patient an der Reihe ist, begleiten sie ihn vom Warte- ins Behandlungszimmer, füllen den Wasserbecher auf und legen das Datenblatt bereit, damit der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin frühere Behandlungen auf einen Blick sieht. Während der Behandlung reichen sie dem Zahnarzt bzw. der Zahnärztin die Instrumente und bedienen Speichel- und Wasserabsauger. Dabei tragen sie Handschuhe und Mundschutz. Selbst bei größeren Eingriffen bewahren sie einen kühlen Kopf und wirken beruhigend auf die Patienten ein. Ggf. bereiten sie nach Anweisung des Zahnarztes oder der Zahnärztin Materialien für Füllungen oder Abdruckmassen für Gebissabdrücke vor. Manche Behandlungen führen Zahnmedizinische Fachangestellte selbst durch, z.B. entfernen sie Zahnstein oder polieren Zähne. Sofern sie über den Auszug BERUFENET vom: 03.09.2008 Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r Seite 1 Kurz-Beschreibung entsprechenden Fachkundenachweis gemäß Strahlenschutz- und Röntgenverordnung verfügen, dürfen sie im Röntgenraum auf Anweisung auch Gebissaufnahmen anfertigen. Patienten informieren sie über Mundhygiene und Zahnpflegetechniken. Hierfür benötigen sie psychologisches und v.a. bei Kindern pädagogisches Geschick. Nach der Behandlung desinfizieren Zahnmedizinische Fachangestellte die Arbeitsflächen sowie die Behandlungsstühle und sterilisieren sämtliche Instrumente und Geräte. Hierbei ist Verantwortungsbewusstsein gefragt. Selbst wenn für den Patienten die Behandlung schon abgeschlossen ist, gibt es für Zahnmedizinische Fachangestellte noch einiges zu tun: Wurden z.B. Gebissabdrücke während einer Behandlung angefertigt, gießen sie diese mit Gips aus, beschriften sie und leiten sie mit den erforderlichen Unterlagen weiter an ein Dentallabor. Röntgenaufnahmen ordnen sie zusammen mit anderen Befunden oder Notizen des Zahnarztes bzw. der Zahnärztin in die Datenblätter der Patienten ein, da diese ständig aktuell gehalten werden müssen. 1.2. Die Ausbildung im Überblick Zahnmedizinischer Fachangestellter bzw. Zahnmedizinische Fachangestellte ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Diese bundesweit geregelte 3-jährige Ausbildung wird im Bereich Freie Berufe angeboten. Auch eine schulische Ausbildung ist möglich. 1.3. Schulische Vorbildung - praktiziert Im Jahr 2006 begannen 10.987 zukünftige Zahnmedizinische Fachangestellte ihre Ausbildung. 62 Prozent von ihnen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 26 Prozent über den Hauptschulabschluss. Die Hochschulreife besaßen acht Prozent. Tipp: Weitere Informationen zu diesem Beruf (z.B. Ausbildungsvergütung bzw. Verdienst), enthält die Datenbank BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit. Auszug BERUFENET vom: 03.09.2008 Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r Seite 2