Exakte Wissenschaften

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Warum hat Statistik so eine
große Bedeutung in der
medizinischen und
biologischen Forschung?
Exakte Wissenschaften
(z. B. Physik, Chemie)
Ein Versuch hat ein sicher
vorhersagbares Ergebnis
deterministische Aussagen
(Gesetzmäßigkeiten)
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1
empirische Wissenschaften
(z. B. Biologie, Medizin)
Ein Experiment hat kein sicher
vorhersagbares Ergebnis
Vorhersagen sind nur mit
bestimmter Wahrscheinlichkeit
möglich
probalistische Aussagen
Teilgebiete der Statistik:
1. Beschreibende Statistik
2. Wahrscheinlichkeitsrechnung
3. Schließende Statistik
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2
Beschreibende Statistik
man erlangt vollständige
Daten über das
untersuchte Objekt
Wahrscheinlichkeitsrechnung
Untersucht werden
Vorgänge, der Ausgang
ungewiss ist.
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3
Schließende Statistik
Aus einer Teilmenge an
Daten (Stichprobe) wird auf
die Eigenschaften des
Gesamtobjektes geschlossen
wissenschaftlich interessante
Fragestellungen
⇒
1.Explorative Untersuchungen
2.Populationsbeschreibende
Untersuchungen
3.Methodenevaluation
4.Hypothesenprüfende Untersuchungen
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4
Populationsbeschreibende
Untersuchung
⇒
Beschreibt Merkmale einer
Population mit Hilfe der
deskriptiven Statistik
auch Grundlage jeder
hypothesenprü
hypothesenprüfenden Untersuchung
Explorative Untersuchung
⇒
Grundlegende Untersuchung, die
die Basis zu weiterführender
hypothesenbasierender
Forschung liefert
kein optimaler Stichprobenumfang
notwendig!!
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5
Methodenevaluation
⇒
Bestimmt die Genauigkeit einer
quantitative Daten erfassenden
Methode im Abgleich mit
Referenzobjekten oder
Referenzmethoden
wissenschaftlich interessante
Fragestellungen
⇒
Überführung in wissenschaftliche
Hypothesen
(Hypothese = gr. Vermutung)
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Hypothesenprüfende
Untersuchungen
⇒
Unterschiedshypothesen
Zusammenhangshypothesen
Veränderungshypothesen
Äquivalenzhypothesen
Auf jeden Datensatz (Stichprobe)
sollten zu Beginn die Methoden der
deskriptiven Statistik angewendet
werden
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Populationsbeschreibende
Untersuchung
• Totalerhebung
• Stichprobe
Methoden der Stichprobennahme
• Zufallsstichprobe
• Geschichtete Stichprobe
• Klumpenstichprobe
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8
Problem der Definition der
Grundgesamtheit
• Sachliche Abgrenzung (gesund?)
• Räumliche Abgrenzung
(München, Bayern, Deutschland?)
• Zeitliche Abgrenzung (Zeitpunkt,
Zeitraum)
Datenerhebung
- Herkunft der Daten
• Primärstatistik
(prospektive Untersuchung)
• Sekundärstatistik
(retrospektive Untersuchung)
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Zu erfassende Daten
• Untersuchungsvariable
oder (Statistisches) Merkmal
z. B. Alter, Geschlecht, Hämatokrit
Auspräung der Daten
• Merkmalswert
oder Modalität
z. B. Alter – 1 Jahr, 2,5 Jahre, 14 Jahre
Geschlecht – männlich, weiblich
Rasse – Teckel, DSH, Golden Retriever
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Art der Merkmalswerte
• qualitativ – quantitativ
• diskret – stetig
• häufbar – nicht häufbar
Meßskalen
• Nominalskala
• Ordinalskala
• Intervallskala
• Verhältnisskala
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11
Meßskalen
• Nominalskala
• Ordinalskala
• Intervallskala
steigendes
Informationsniveau
• Verhältnisskala
Datenerhebung
- Art der Erhebung
• Beobachtung
• Schätzung
• Messung
• Befragung
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Datenaufbereitung
• Urliste
• Kontrolle auf Plausibilität
Datenanordnung in Urliste
Variable 1
Variable 2
Variable 3
Merkmalsträger 1
Merkmalsträger 2
Merkmalsträger 3
Merkmalsträger 4
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Datenanordnung in Urliste
Rasse
Alter
Temperatur
Körpermasse
Hund 1
Hund 2
Hund 3
Hund 4
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Prüfung auf Plausibilität
• qualitative Daten:
Häufigkeitstabellen
• quantitative Daten:
Minimum, Maximum
grafische Häufigkeitsverteilung
(Histogramm)
• Prüfung auf fehlende Werte
Umgang mit fehlenden Werten
• unsystematisch fehlende Werte
kein wesentlicher Einfluss auf statistische
Auswertung
• systematisch vorhersehbar
z. B. über multiple Imputationsverfahren
ausgleichbar
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Umgang mit fehlenden Werten
• systematisch von
Merkmalsausprägung abhängig
z. B. über festgelegten Merkmalswert ausgleichbar
Umgang mit Ausreißern und
Extremwerten
• Auftreten dieser Werte nie vertuschen!
• Erklärung für Ausreißer suchen
• Ausreißerunempfindliche Auswertmethoden
verwenden
• nur im begründeten Einzelfall Ausreißer aus
Auswertung ausschließen
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Datenaufbereitung
• Häufigkeitstabellen für qualitative
Daten (nominalskalierte Werte)
• Grafische Darstellung
z. B. Säulendiagramm, Kreisdiagramm
Häufigkeitstabelle
• relative Häufigkeit
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Säulendiagramm
Kreisdiagramm
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Häufigkeit stetiger Merkmale
Auszählung von Häufigkeit
sinnlos
Problemlösung:
Klassifizierung
Klassifizierte Häufigkeit
• Definition von Klassengrenzen
von 0 bis unter 1 kg
von 1 kg bis unter 2 kg
etc.
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Klassifizierte Häufigkeit
• Anzahl der Klassen
- Wurzel aus n
• DIN-Vorschrift
Anzahl
Merkmalsträger (n)
- 100
Mindestzahl an
Klassen
10
101 - 1000
13
1001-10000
16
10001 - 100000
20
Klassifizierte Häufigkeit
•
Breite der Klassen
- wenn möglich alle Klassen
identische Breite
- Wert in Klassenmitte möglichst
typisch
- Bildung offener Randklassen
bei Ausreißern
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20
Klassifizierte Häufigkeit
Histodiagramm
Darstellung von klassifizierten Häufigkeiten
Flächen sind Klassenhäufigkeiten proportional
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Polygonzug
Darstellung von klassifizierten Häufigkeiten
Nutzung insbesondere zum Vergleich
Summenpolygon
Darstellung von kumulierten klassifizierten
Häufigkeiten
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Art der Häufigkeitsverteilung
• Symmetrische Verteilung
• Asymmetrische Verteilung
• eingipfelige Verteilung
• mehrgipfelige Verteilung
Kennwerte von Häufigkeitsverteilungen
• Mittelwerte (zentrale Tendenz)
• Streuungsmaße
• (Konzentrationsmaße)
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Stichprobe - Gesamtpopulation
• Die berechneten Kennwerte gelten für die
Stichprobe und sind Schätzwerte für die
Gesamtpopulation
• Die Genauigkeit der Schätzung wird durch
das 95 % Konfidenzintervall
(Vertrauensintervall) angegeben.
Mittelwerte
• Modalwert
• Median
• Arithmetisches Mittel
• Harmonisches Mittel
• Geometrisches Mittel
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Modalwert
Merkmalswert mit der größten Häufigkeit
- unbeeinflusst von Ausreißern
- geeignet insbesondere für nominalskalierte
Werte
Median (Zentralwert)
Merkmalswert mit zentraler Position in
Rangordnung aller Merkmalsträger
Daten müssen mindestens ordinalskaliert sein
Median 4,3 kg
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Median (Zentralwert)
Median (Zentralwert)
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Arithmetrisches Mittel
EKH
4,4 kg
Siam
4,2 kg
Perser
4,6 kg
Main Coone
5,4 kg
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Streuungsmaße
• Spannweite, Range (Minimum – Maximum)
• Zentraler Quartilsabstand
• Mittlere absolute Abweichung
• Varianz und Standardabweichung
• Variationskoeffizient
• Schiefe und Wölbung
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Spannweite
Spannweite
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Zentraler Quartilsabstand
Zentraler Quartilsabstand
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Mittlere absolute Abweichung
• Durchschnittliche Differenz aller Merkmalswerte
zum Mittelwert
• Mindestens intervallskalierte Werte
• Selten genutzt aber sehr anschaulich
• Gefahr einer verzerrten Beschreibung durch
Ausreißer
Varianz (σ²) und Standdardabweichung (σ)
• Summe der quadrierten Differenzen zum
Mittelwert dividiert durch n (=Varianz)
[n-1 bei Stichproben]
• Standdardabweichung = Quadradwurzel der
Varianz
• Nicht anschaulich aber wesentliche
Berechnungsgrundlage in schließender
Statistik
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Standdardabweichung (σ)
• Normalverteilte Daten:
µ ± 1σ entspricht ca. 2/3 aller Merkmalsträger
µ ± 2σ entspricht ca. 95 % aller Merkmalsträger
µ ± 3σ entspricht ca. 99 % aller Merkmalsträger
• Eingipflige beliebige Verteilung:
µ ± 1σ entspricht ca. 45 % aller Merkmalsträger
Standdardabweichung (σ)
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Variationskoeffizient
• Quotient aus Standardabweichung und Mittelwert
• Gut geeignet zum Vergleich der Streuung
verschiedener Variablen mit unterschiedlichen
Einheiten
Schiefe und Wölbung
• Maße für die Schiefe einer Verteilung
• Wird auch verwendet, um zu schätzen ob
Normalverteilung vorliegt oder nicht.
• Besser: Test von Kolmogroff-Smirnoff korrigiert
nach Lillefors verwenden, um zu prüfen, ob eine
signifikante Abweichung von einer
Normalverteilung vorliegt
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Berechnung des optimalen
Stichprobenumfangs
• Explorative Untersuchung
nicht sinnvoll, auch Einzellfalluntersuchung
statthaft
• Populationsbeschreibende Untersuchung
Berechnung nach Festlegung der
gewünschten Genauigkeit
(Vertrauensintervall) der
Verteilungskennwerte.
Berechnung des optimalen
Stichprobenumfangs
• Populationsbeschreibende Untersuchung
qualitative Daten:
• 29 Merkmalsträger, wenn Varianten, die zu
mindestens 10 % in Population auftreten mit
95%iger Sicherheit in der Stichprobe
vorhanden sind
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Berechnung des optimalen
Stichprobenumfangs
• Populationsbeschreibende Untersuchung
qualitative Daten:
• Bestimmung von Populationsanteilen:
Festlegung von gewünschter Genauigkeit
(z. B. +/- 5 %) und Sicherheit (z. B. 95%)
Stichprobenumfang aus Tabelle entnehmen
Aus: Bortz/Döring Forschungsmethoden und Evaluation, Springer 2006
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Berechnung des optimalen
Stichprobenumfangs
• Populationsbeschreibende Untersuchung
quantitative Daten:
• Mittelwertschätzung mit vorgegebener
Genauigkeit:
Streuung in Population muss ungefähr
bekannt sein
Berechnung des optimalen
Stichprobenumfangs
• Beispiel für Mittelwertschätzung
Schätzung einer mittleren Körpermasse in
einer Pferdepopulation mit einer Genauigkeit
von +/- 5% und Sicherheit von 95 %
geschätzte Streuung (σ) 35 kg
Fehlergröße von 5 % entspricht
Streungsanteil von ca. 1/7σ
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36
Berechnung des optimalen
Stichprobenumfangs
Berechnung des optimalen
Stichprobenumfangs
• Populationsbeschreibende Untersuchung
95 % Perzentile (Referenzdaten):
• Nach internationaler Übereinkunft mindestens
120 Merkmalsträger
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Berechnung des optimalen
Stichprobenumfangs
• Populationsbeschreibende Untersuchung
Tabelle für optimale Stichprobenumfänge bei
verschiedenen Konfidenzintervallen mit
Beispielberechnungen siehe in:
• Bortz/Döring: Forschungsmethoden S. 420ff
Springer-Verlag 2009
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Berechnung des optimalen
Stichprobenumfangs
• Hypothesenvergleichende Untersuchung
keine biologisch relevante Differenz
(Effektgröße) definiert
⇒ Berechnung nicht möglich
• Effektgröße und Varianz in den Stichproben
bekannt
⇒ Berechnung für normalverteilte
Stichproben sicher möglich
Freeware: Gpower
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Hypothesenprüfende Untersuchungen
1. Zusammenhangshypothesen
2. Unterschiedshypothesen
3. Veränderungshypothesen
4. Nullhypothese soll bestätigt werden
⇒ Äquivalenztests/Homogenitätstest
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40
Zusammenhangshypothesen
Zusammenhangshypothesen
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41
Unterschiedshypothesen
Vergleich der Lagemaße („Mittelwerte“) von mehreren Stichproben
A. Intervallskalierte, normalverteilte Variablen
Anzahl der miteinander
zu vergleichenden
Stichproben
Abhängigkeit
2
unabhängig
t-Test nach Student
2
abhängig
t-Test für abhängige
Stichproben
>2
unabhängig
einfache Varianzanalyse
= einfaktorielle ANOVA
>2
abhängig
einfache Varianzanalyse
mit Meßwiederholung
Testverfahren
Unterschiedshypothesen
B. Ordinalskalierte oder nicht-normalverteilte Variablen
Anzahl der
miteinander zu
vergleichenden
Stichproben
Abhängigkeit
2
unabhängig
2
abhängig
>2
unabhängig
>2
abhängig
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Testverfahren
(Auswahl)
U-Test nach Mann
und Whitney
Wilcoxon-Test
H-Test nach Kruskal
und Wallis
Friedman-Test
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Lehrbücher:
Günther Bourier
- Beschreibende Statistik 8. Auflage Gabler
Wiesbaden 2010
- Wahrscheinlichkeitsrechnung und schließende
Statistik 6. Auflage Gabler Wiesbaden 2009
Mathías Rudolf, Wiltrud Kuhlisch
Biostatistik Pearson Studium München 2008
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43
Lehrbücher:
Martin Bland
- An introduction to medical statistics
Oxford University Press 3. Auflage 2000
Jürgen Bortz
- Statistik für Human- und Sozialwissenschaftler
Springer Verlag 6. Auflage 2005
Biowissenschaften befassen
sich mit
Untersuchungsobjekten
(=Merkmalsträgern)
bezüglich ausgesuchter
Merkmale
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Ein Merkmal kann variabel
ausgeprägt sein und wird in
der Statistik als Variable
bezeichnet
Merkmalsausprägungen
können durch regelgeleitete
Zuweisung von Zahlen
gemessen werden.
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45
abhängige Variablen
unabhängige Variablen
Veränderungen abhängiger
Variablen sollen durch den
Einfluss unabhängiger
Variablen erklärt werden.
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46
Moderatorvariable
=
dritte Variable, die den
Einfluss einer unabhängigen
auf eine abhängige Variable
verändert
Mediatorvariable
=
Unabhängige Variable
beeinflusst abhängige
Variable über dritte Variable
(Mediatorvariable)
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Störvariable
=
Einflussgrößen auf die abhängige
Variable, die in einer
Untersuchung nicht erfasst
werden
Quantitative Variablen
- diskrete Merkmalsausprägung
dichotom, polytom, künstlich
diskret
- stetige Merkmalsausprägung
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4 Kriterien einer
wissenschaftlichen Hypothese
1.reale Sachverhalte, die
empirisch untersuchbar sind
2. Allgemein gültige über den
Einzelfall hinausgehende
Behauptung
4 Kriterien einer
wissenschaftlichen Hypothese
3.Konditionalsatz
(wenn-dann oder je-desto)
4. Behauptung muss falsifizierbar
sein
(es müssen Ereignisse denkbar
sein, die dem Konditionalsatz
widersprechen)
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Wenn-Teil (Bedingung)
und
Dann-Teil
(Folge, Konsequenz)
einer Hypothese stellen
Ausprägungen von
Variablen dar.
Wenn-Teil
⇒
unabhängige Variable
Dann-Teil
⇒
abhängige Variable.
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ungerichtete Hypothesen
gerichtete Hypothesen
Effektgröße
- Enge des postulierten
Zusammenhangs
- Größe des postulierten
Unterschieds
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51
Gibt es eine Vermutung über die
Kausalbeziehung, der in der
Hypothese postulierten
Variablenbeziehung???
Definition: wissenschaftliche
Hypothese
Eine wissenschaftliche Hypothese
behauptet eine mehr oder weniger prä
präzise
Beziehung zwischen zwei oder mehr
Variablen, die fü
für eine bestimmte
Population vergleichbarer Objekte oder
Ergeignisse gelten soll.
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52
wissenschaftliche Hypothese
⇒
Überführung in statistische
Hypothesen
Statistische Hypothese
Welche quantitativen Maße
können die Variablenbeziehung
am besten beschreiben?
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53
Statistische Hypothese
Bezieht sich auf
Gesamtpopulation, der
Stichproben zugrunde liegt
⇒
Stichprobenkennwerte werden in griechischen
Buchstaben angegeben
Statistische Hypothese
Definiert als Annahme über die
Verteilung einer Zufallsvariablen
oder eines Parameters dieser
Verteilung
⇒
Bei statistischen Hypothesen handelt es sich um
Wahrscheinlichkeitsaussagen
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Statistische Hypothesen
sind
Wahrscheinlichkeitsaussagen
⇒
Hypothese kann nicht durch
Nachweis einzelner Gegenbeispiele
widerlegt (falsifiziert) werden.
Problem!
Statistische Hypothesen
sind
Wahrscheinlichkeitsaussagen
⇒
Hypothese kann auch nicht durch
Nachweis vieler Positivbeispiele
bestätigt (verifiziert) werden.
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55
Lösung!
(willkürlich) festgelegte
Prüfkriterien erzeugen
Falsifizierbarkeit
⇒
Wichtigstes Prüfkriterium ist die
statistische Signifikanz
(eingefü
(eingeführt von Fischer 1925)
Beachte!
Statistisch nicht falsifizierte
(=signifikante) Beziehung
zwischen Variablen
≠
bestätigte Kausalbeziehung
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56
monokausale Hypothese
Unabhängige Variable erklärt
praktisch die gesamte Variabilität
der abhängigen Variable
⇒
extrem seltene Konstellation
Normalerweise hat man multikausale
Konstellationen
multikausale Verhältnisse
⇒
der Anspruch eines vollständigen
Erklärungsmodells ist von
vornherein zum Scheitern
verurteilt
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Aussagekraft
interne Validität
(Eindeutigkeit)
vs
externe Validität
(Generalisierbarkeit)
Relativer Erklärungswert
mehrerer unabhängiger
Variablen
⇒
Therorie
(theoria gr. Erforschung der
Wahrheit)
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58
Theorie
⇒
soll Sachverhalte beschreiben,
erklären und vorhersagen
können
Kein Anspruch auf absolute
Wahrheit
Theorie
Kann durch Stichproben nicht
sicher verifiziert werden
Kann durch Falsifikation
eingeschränkt oder gekippt
werden
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Interpretation statistischer
Hypothesenprüfungen
Daten geben nur die Grundlage zur
Entscheidung für oder gegen eine
Hypothese – eine Fehlentscheidung
kann nie ausgeschlossen werden
Praktische Durchführung einer
Untersuchung
Ausgangspunkt ist idealerweise eine
Theorie
⇒
Ableitung einer inhaltlichen Hypothese
⇒
Formulierung einer statistischen
Hypothese
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Statistische Hypothesenprüfung
Bildung eines Hypothesenpaares
Alternativhypothese (H1)
vs
Nullhypothese (H0)
Statistische Hypothesenprüfung
Alternativhypothese postuliert einen
bestimmten Effekt, den die
Nullhypothese negiert
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61
Signifikanzniveau
Konvention 5% oder 1%
⇒
Nur wenn die
Irrtumswahrscheinlichkeit unter 5 %
(1%) liegt ist die Annahme der
Alternativhypothese akzeptabel
Signifikanzniveau
Irrtumswahrscheinlichkeit
=
α-Fehler-Wahrscheinlichkeit
=
Wahrscheinlichkeit, dass die
Nullhypothese stimmt
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Problem!
Mit steigendem
Stichprobenumfang geht die
Irtumswahrscheinlichkeit gegen
Null
⇒
Nullhypothese hat keine Chance.
Lösung!
Festlegung eines biologisch
relevanten (Mindest-)
Unterschiedes
=
Effektgröße
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β-Fehler-Wahrscheinlichkeit
=
Wahrscheinlichkeit, dass die korrekte
Alternativhypothese irrtümlich
ausgeschlossen wird
Problem!
Mit sinkendem
Stichprobenumfang geht die
β-Fehler-Wahrscheinlichkeit
gegen 100%
⇒
Alternativhypothese hat keine
Chance.
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64
Lösung!
Festlegung einer maximalen
Höhe des β-Fehlers
⇒
Konvention
β-Fehlers = 4 x α-Fehler
⇒ 20 %
Teststärke oder Power
Wahrscheinlichkeit, dass ein
Signifikanztest zugunsten der
Alternativhypothese entscheidet
=
1 - β-Fehler
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Teststärke oder Power
Einflussfaktoren:
1.Signifikanzniveau
2. Effektgröße
3. Stichprobenumfang
Optimaler Stichprobenumfang
Teststärke bei 80 %
größeres n ⇒ irrelevante Unterschiede
werden erkannt
kleineres n ⇒ Gefahr der fehlerhaften
Ablehnung der Alternativhypothese
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Problem!
Repräsentativität einer
Stichprobe
⇒
Zufallsauswahl gegeben?
Umfang ausreichend?
Erstellung einer Urliste
Variable 1
Variable 2
Variable 3
Merkmalsträger 1
Merkmalsträger 2
Merkmalsträger 3
Merkmalsträger 4
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Merkmalsträger
Einzelnes Untersuchungsobjekt
Träger der statistischen
Information
z. B. individueller Hund
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