Bolschewiki Menschewiki Stichwörter zur Russischen Revolution Die Bolschewiki (russisch Большевики; auch Bolschewisten, wörtlich übersetzt „Mehrheitler“) waren eine Fraktion der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR). Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 24f Die Menschewiki (russisch Меньшевики, wörtlich übersetzt „Minderheitler“) waren eine Fraktion der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR). Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 24f Sozialdemokratischen Zusammenschluss von kleinen Organisationen und der Gruppe Befreiung Arbeiterpartei der Arbeiter (sozialistisch-revolutionären Ziele). Sie sahen nicht in den Russlands (SDAPR) Bauern, sondern im städtischen Proletariat und der Industriearbeiterschaft die einzig mögliche revolutionäre Kraft. Blutsonntag Am Sonntag den 9. Januar 1905 zogen über 100 000 Menschen vor das Winterpalais in St. Petersburg, um dem Zaren Nikolaus II eine Petition mit sozialen und politischen Forderungen zu überreichen. Offiziere ließen auf das Volk schießen. Dieser Vorfall schädigte den Zarenmythos stark. Es brachen in den nächsten Tagen in den großen Städten Arbeiterstreiks und Demonstrationen aus. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 25 Permanente Revolution Eine Theorie von Leo Trotzki. Die Bauern seien nicht in der Lage die Revolution selbständig durchzuführen, es ist eine Diktatur des Proletariats nötig. Da die Welt zu globalisiert sei, müsse man eine weltweite Revolution durchführen. Siehe AB. „Permanente Revolution in der Welt oder Sozialismus in einem Lande?“ Narodniki Die 1860 entstandenen Narodniki (russ. Volkstümler, Volksfreunde; Singular Narodnik) waren Intellektuelle, die ihre gewohnte Umgebung verließen und als einfache Arbeiter lebten. Sie klärten das einfache Volk über soziale Missstände auf. Sie wurden oft von den Bauern verraten und verhaftet (~700). Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 24 Tescheka Eine Art geheime Staatspolizei wurde im Dezember 1917 gegründet. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 62 Panslawismus Ideologie, die den Zusammenschluss aller slawischen Völker unter russischer Führung propagiert. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 34f. Sowjet Sowjets sind Räte. Sie bildete sich aus den in den 1890 Jahren aufkommenden geheimen Arbeiterausschüssen von Fabriken. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 26f. Aprilthesen Lenins noch im Exil geschriebene Thesen, die er am 7. April 1917 veröffentlichte.Die Thesen sagten im Grunde: • Alle Macht den Sowjets • Schluss mit dem Krieg • Enteignung des Großgrundbesitzes und sofortige Landaufteilung (Alles Land den Bauern) • Kontrolle der Arbeiter über die Industrie • Verstaatlichung der Banken • Errichtung einer Sowjetrepublik • Sturz der Provisorischen Regierung • Gründung einer revolutionären Internationale Die Parole lautete fortan Friede – Freiheit, Land und Brot! Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 40. Serednjaki Serednjaki ist das mittlere Bauerntum. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 66. Mir Eine russische Umteilungsgemeinde, die unter sich regelmäßig das Land gleich und gerecht aufteilten. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 8f. Autokratie Die Autokratie (Selbstherrschaft) vereint als Staats- beziehungsweise Regierungsform alle zentralen Kompetenzen des politischen Systems in einer zentralen Kraft und sieht in keiner Weise die Beteiligung des Volkes an der Staatsgewalt vor. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 13 Zarismus Bezeichnet die Zarenherrschaft Doppelherrschaft Nach dem der Zar Nikolaus II. am 15. März 1917 zurücktrat, übernahmen die Duma und das Exekutivkomitee der Sowjets die Herrschaft. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 45f. Duma Die Duma ist ein am 12. März 1905 gebildetes Provisorisches Komitee aus Vertretern der bürgerlichen-liberalen Opposition, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 45 Kulaken Abfällige Bezeichnung für große Landwirte (->Serednjaki), Zwischenhändler, Wucherer und Schwindler. Ihnen wurde die Schuld für die Probleme in Russland gegeben. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 66. Oktoberrevolution Als Oktoberrevolution wird die gewaltsame Machtübernahme durch die russischen kommunistischen Bolschewiki im Jahre 1917 bezeichnet. Sie beseitigte die aus der Februarrevolution hervorgegangene liberale Übergangsregierung unter Kerenski und es wurde ein Staat errichtetet, der sich selbst als Diktatur des Proletariats verstand.Wichtige Stichwörter: Verstaatlichung, Rente. Siehe Plakate „Das Revolutionsjahr 1917“ Februarrevolution Die Februarrevolution des Jahres 1917 beendete die Zarenherrschaft in Russland. Siehe Plakate „Das Revolutionsjahr 1917“ NEP Die Neue Ökonomische Politik (NEP - Nowaja ekonomitscheskaja politika) war ein wirtschaftspolitisches Konzept in der Sowjetunion, das Lenin und Trotzki 1921 gegen erheblichen Widerstand in der eigenen Partei durchsetzten. Ihr Hauptmerkmal war eine Liberalisierung in der Landwirtschaft, im Handel und auch in der Industrie, die der Wirtschaft teilweise auch marktwirtschaftliche Methoden zugestand. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 65 Kommunismus Kommunismus (vom lateinischen communis = „gemeinsam“) ist eine Ideologie und bezeichnet das politische Ziel einer klassenlosen Gesellschaft, in der das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben ist und das erwirtschaftete Sozialprodukt gesellschaftlich angeeignet wird, das heißt allen Menschen gleichermaßen zugänglich ist. Marxismus Durch die insbesondere von Marx vertretene Zusammenführung von Theorie und Praxis fällt dem Begriff des Kommunismus in der marxistischen Theorie eine Doppelrolle zu: Der Kommunismus wird einerseits als finale Stufe der gesellschaftlichen Entwicklung beschrieben, in der die Klassengegensätze aufgehoben sind und so keine ökonomischen Interessenkonflikte mehr herrschen. Engels spricht dabei von praktischem Kommunismus. Leninismus Lenin unterschied anknüpfend an Marx zwischen einer niederen und höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, wobei die erste als Sozialismus (Diktatur des Proletariats), die zweite als Kommunismus (klassenlose Gesellschaft) bezeichnet wurde. Der sozialistischen Phase wird die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und Entlohnung nach Leistung zugeordnet, der kommunistischen das Bedürfnisprinzip. Anmerkung: Lenin wandte die Ideen von Marx in Russland an und entwickelte sie weiter. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 52 Rote Armee Eine von Trotzki formierte Armee um die Bürgerkriege in unabhängig gewordenen Gebieten unter Kontrolle zu halten. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 54f Provisorische Regierung Nach der Februarrevolution dankte der Zar Nikolaus II. ab und die Duma bildete eine Provisorische Regierung. Bis zur Oktoberrevolution blieb die Provisorische Regierung bestehen. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 47 Kriegskommunismus Die Verteilung von Waren und Rohstoffen stand unter staatlichen Kontrolle. Es existierte kein Freier Markt. Der Schwarzmark wurde immer beliebter. Es wurden gewaltsam Nahrungsmittel von den Bauern eingetrieben. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 65 Bauernbefreiung Seit 1861 wurden die Bauern in mehren Schritten von der Leibeigenschaft befreit. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 14 IndustrialisierungPolitik Es wurde versucht die Industrialisierung in Russland zu fördern. Sogenannte "Industrialisierung von oben". Siehe dazu NEP. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 16f. Orthodoxe Kirche In Russland die meist verbreitetste Glaubensrichtung. Trennung von der römisch katholischen Kirche 1056 Brest-Litowsk Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk wurde im Ersten Weltkrieg zwischen Sowjetrussland und den Mittelmächten geschlossen. Er wurde nach längeren Verhandlungen am 3. März 1918 in Brest-Litowsk unterzeichnet. Damit schied Sowjetrussland als Kriegsteilnehmer aus. Sowjetrussland verzichtete auf seine Hoheitsrechte in Polen, Litauen und Kurland. Die Zukunft dieser Gebiete sollte mit dem Deutschen Reich im Einvernehmen mit den dortigen Völkern nach dem Selbstbestimmungsrecht geregelt werden. Estland und Livland sowie fast das gesamte Gebiet Weißrusslands (westlich des Dnjepr) blieben von deutschen Truppen besetzt, die Ukraine und Finnland wurden als selbstständige Staaten anerkannt. Die Mittelmächte verzichteten auf Annexionen und Reparationen. Siehe Buch „Weltmacht Sowjetunion“ S. 54f. Pope „Geistlicher“ der Orthodoxen Kirche