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Neueste Erkenntnisse über Pluto
Aufnahme des Hubble Space Teleskops von Pluto und seinen drei Monden (Quelle: NASA / ESA / H.Weaver
/ A.Stern / HST Pluto Companion Search Team). Nix und Hydra wurden 2005 von HST entdeckt. Dei beiden
kleinen Monde sind etwa 5000 mal lichtschwächer als Pluto selbst und etwa 2-3 mal weiter von Pluto entfernt
als sein primärer Mond, Charon, der 1978 entdeckt wurde.
Eine der neueren Aufnahmen des HST aus den Jahren
2002 und 2003 zeigen erstmals Strukturen auf Pluto.
Vergleicht man aktuelle Daten mit den älteren, auf den im Jahr 1994 vom Hubble Space Telescope
aufgenommen Bildern, so zeigt sich, dass Pluto zum jetzigen Zeitpunkt sehr viel röter erscheint als damals.
Außerdem sind eindeutige Veränderungen auf dessen Oberfläche erkennbar. Das Gebiet um den Nordpol
erscheint jetzt heller, während die Gegend im Bereich des Südpols sich verdunkelt hat. Einige der im Jahr
1994 beobachteten dunklen Gebiete haben ihre Position beziehungsweise ihre Form und Ausdehnung
verändert, während andere Stellen der Oberfläche keine signifikanten Veränderungen erkennen lassen. Im
gleichen Zeitraum aufgenommene Bilder von Plutos größten Mond Charon lassen diese Veränderungen nicht
erkennen. Die Wissenschaftler führen dies auf die starken jahreszeitlich Effekte zurück, denen Pluto
unterliegt und die gerade zum jetzigen Zeitpunkt einen starken Wandel von Oberfläche und Atmosphäre nach
sich ziehen. Eine aktuelle Veröffentlichung von Greaves et.al. beschreibt das relativ plötzliche Auftreten von
Kohlenmonoxid in Plutos Atmosphäre, das im Jahre 1989 noch nicht nachgewiesen werden konnte.
Außerdem findet sich das Gas in einer Entfernung von 3000 km von der Oberfläche, also auf mehr als ein
Viertel des Weges zu Charon. Die Autoren spekulieren, dass es sich um eine punktuelle Quelle von
ausströmendem CO handelt, möglicherweise hervorgerufen durch wärmebedingte Veränderungen auf der
Oberfläche des Zwergplaneten.
Hierbei spielt nicht nur die extreme Achsenneigung von 122 Grad gegen die Bahnebene eine Rolle, sondern
auch die stark elliptische Umlaufbahn Plutos, welche im Lauf eines Plutojahres für sehr unterschiedliche
Temperaturen auf dessen Oberfläche sorgt. An seinem sonnennächsten Punkt der Umlaufbahn um die
Sonne, dem Perihel, ist Pluto 29,7 AE von der Sonne entfernt. Am sonnenfernsten Punkt, dem Aphel beträgt
diese Distanz dagegen 49,3 Astronomische Einheiten. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen befand sich Pluto mit
einer Entfernung von 30,6 Astronomischen Einheiten noch immer in relativ großer Nähe zur Sonne. Der
Nordpol ist dabei in Richtung auf die Sonne geneigt. Der Zwergplanet mit seiner Sonnenumlaufzeit von 248
Jahren hat seit seiner Entdeckung im Jahre 1930 gerade einmal ein Drittel seines Sonnenumlaufs
zurückgelegt. Momentan entfernt er sich auf seiner Bahn wieder von der Sonne, was irgendwann zum
Ausfrieren seiner Atmosphäre führen wird.
In den Monaten vor und nach dem 14. Juli 2015 werden wir dann hoffentlich auch erfahren, wie die
Oberflächen von Pluto und seinen drei bisher bekannten Monden Charon, Nix und Hydra im Detail
beschaffen sind. An diesem Tag wird sich das von der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA
betriebene Raumschiff New Horizons dem Pluto bis auf etwa 10.000 Kilometer nähern und ihn dabei mit
insgesamt sieben wissenschaftlichen Instrumenten ausgiebig untersuchen. New Horizons wurde am 19.
Januar 2006 gestartet und hat gegenwärtig etwa die Hälfte der Strecke zu Pluto zurückgelegt .
Zwischen dem 28. Juni 2011 und dem 3. Juli 2011 wurde bei Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble ein
neuer vierter Mond des Pluto entdeckt. Der neue Trabant, P4 genannt, hat einen Durchmesser zwischen 13
und 34 km und umkreist Pluto in einer Entfernung von etwa 59.000 km zwischen den Umlaufbahnen von Nix
und Hydra. Er benötigt etwa 31 Tage für einen Umlauf:
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Foto des Weltraumteleskops aufgenommen mit 6 Tagen Unterschied. Man sieht den Fortschritt der Monde
auf ihrer Bahn um Pluto, darunter P4 mit seiner Bahn zwischen Nix und Hydra. P4 ist äußerst lichtschwach.
Er konnte erst auf die Fotoplatte gebannt werden, als die alles überstrahlende Helligkeit von Pluto und
seinem größten Mond Charon entsprechend abgeblendet worden war.
Hubble-Nachweisfoto des fünften Plutomondes "P5" (Credit: NASA, ESA,
and M. Showalter (SETI Institute)
Am 11. Juli 2012 wurde die Entdeckung eines weiteren, des fünften Plutomondes bekannt gegeben,
plutoidenpages.eu berichtete. Diese war das Ergebnis einer mit dem Weltraumteleskop Hubble
durchgeführten Meßkampagne zwischen Ende Juni und Anfang Juli 2012. Der vorläufig nur mit P5
bezeichnete neue Mond hat etwa 10-25 km Durchmesser und ist von unregelmäßiger Form. Sein Orbit liegt
mit 92000 km Abstand von Pluto innerhalb der Bahn des dritten Mondes Nix, der auch erst 2005 entdeckt
worden ist. Seine Bahnebene liegt in der Ebene der anderen Monde, d.h. dürfte ähnlichen Ursprungs wie
diese sein.
Die beiden 2011 und 2012 entdeckten kleinen Monde P4 und P5 wurden Anfang Juli 2013 von der IAU
offiziell benannt. Sie heissen Kerberos und Styx (plutoidenpages.eu berichtete). Siehe auch hier weitere
Details über die Monde des Pluto.
Zeitrafferfilm des Vorbeifluges von New Horizons an Pluto am 14. Juli 2015
http://www.plutoidenpages.eu/index.php?page=301&pdfview=1
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