1 Zufall tritt an vielen Stellen auf: in der Natur (etwa bei Zerfallsprozessen von Atomen, Wetterentwicklungen), in der Gesellschaft (etwa bei Spielen), in der Industrie (z.B. bei Zuverlässigkeit von Produkten wie Glühlampen). Zufall kann mathematisch betrachtet werden, dies ist Gegenstand der Stochastik. Stochastik D Wahrscheinlichkeitsrechnung D Wahrscheinlichkeitstheorie (kurz WT) Geschichte: Begründer der axiomatischen WT: A. N. Kolmogoroff, 1903–1987. 2 Bestandteile der Stochastik: Reales stochastisches Problem Lösung reales stochastisches Problem .1/ ! .3/ Stochastisches Modell # (2) Lösung stochastisches Problem Dabei: Schritt (1): Modellbildung, inkl. Festlegung von Ergebnisraum und Wahrscheinlichkeitsverteilung P . Unter Umständen Vereinfachungen. Schritt (2): Stochastische Theorie auf Basis des Modells. Schritt (3): Interpretation der Theorie. 3 Themen der VL: Endliche + unendliche Wahrscheinlichkeitsräume (allgemeine Theorie) Spezielle diskrete Verteilungen (Laplace-Verteilung, Binomialverteilung, geometrische Verteilung, : : :) Kombinatorik D Anzahlbestimmung möglicher Kombinationen eines Experiments Zufallsvariable, Erwartungswert, Varianz 4 Beispiel (Drei-Würfel-Problem). Betrachte gleichzeitigen Wurf von drei ungezinkten und nichtunterscheidbaren Würfeln. Chevalier de Méré (1607–1684) vermutete: Augensumme 11 so wahrscheinlich wie Summe 12. Seine Begründung: für beide Augensummen gibt es sechs verschiedene Möglichkeiten. Diese sind im Folgenden aufgelistet. Die Ergebnisse sind dabei der Größe angeordnet. Summe 11 6 4 1 6 3 2 5 5 1 5 4 2 5 3 3 4 4 3 Summe 12 6 5 1 6 4 2 6 3 3 5 5 2 5 4 3 4 4 4 Beobachtung von de Méré: in der Praxis Augensumme 11 häufiger als Augensumme 12. 5 Blaise Pascal (1623–1662) löste Problem. Dazu wird nun anders als zuvor angenommen, dass die Würfel unterscheidbar sind. Realisierung z. B. der Konstellation 6 3 2 oben durch sechs geordnete Tripel (Eintrag j bezieht sich auf Würfel Nr. j (j D 1; 2; 3): .6; 3; 2/; .6; 2; 3/; .3; 6; 2/; .3; 2; 6/; .2; 6; 3/; .2; 3; 6/ Konstellation 5 5 1 z. B. hingegen wird durch drei geordnete Tripel realisiert: .5; 5; 1/; .5; 1; 5/; .1; 5; 5/. Konstellation 4 4 4 wird sogar nur durch ein Tripel realisiert: .4; 4; 4/. Nachzählen: 27 verschiedene Tripel für Summe 11, hingegen nur 25 Tripel für Summe 12. M Mathematisches Modell für Drei-Würfel-Problem? 6 Beispiel (Drei-Würfel-Problem, Fortsetzung). Gesamtzahl aller möglichen Ausgänge: Kombiniere 6 Möglichkeiten für Würfel Nr. 1 mit 6 Möglichkeiten für Würfel Nr. 2, insgesamt 6 6 D 36 Möglichkeiten. Weitere 6 Möglichkeiten für Würfel Nr. 3, also insgesamt 6 36 D 63 D 216 Spielausgänge. 216 Tripel bilden Ergebnismenge : D ¹.1; 1; 1/; .1; 1; 2/; .1; 1; 3/; : : : ; .6; 6; 6/º: Ereignis Summe 11: wird beschrieben durch Menge A von 27 Tripeln, deren Einträge jeweils Summe 11 haben: ° ± A D .6; 3; 2/; .6; 2; 3/; .3; 6; 2/; .3; 2; 6/; .2; 6; 3/; .2; 3; 6/; : : : : Ereignis Summe 12: wird beschrieben durch Menge B von 25 Tripeln, deren Einträge jeweils Summe 12 haben: ° ± B D .6; 5; 1/; .6; 4; 2/; .6; 3; 3/; .5; 5; 2/; .5; 4; 3/; .4; 4; 4/; .6; 1; 5/; : : : : 7 Idealer Spielwürfel Ý für alle 216 Spielausgänge gleiche Wahrscheinlichkeit. Dann: P .Ereignis A/ WD Wk für Ereignis A D Anzahl günstige Fälle für A Anzahl mögliche Fälle : Diese Wahrscheinlichkeit heißt klassische Wahrscheinlichkeit. Analog wird P .Ereignis B/ berechnet. Man erhält: P .Augensumme 11/ D P .Augensumme 12/ D 27 216 25 216 D 0;125; 0;116: Behandelte Aspekte: Anzahlbestimmungen (Aspekt der Kombinatorik) Datenerhebung (hier via Spiele/Beobachten der Ergebnisse) (Aspekt der beschreibenden Statistik) Zuordnung rationaler Zahlen zu den Ereignissen als deren Wahrscheinlichkeit – klassische Wahrscheinlichkeit als ein Aspekt der WT. 8 9 Stochastik-Geschichte Blaise Pascal (1623–1662) Französischer Mathematiker, Physiker Einheit für den Luftdruck nach ihm benannt Christiaan Huygens (1629–1695) Verfasste Traktat über Glücksspiele; Terminologie: Wert der Hoffnung. Jakob Bernoulli (1654–1705) Gehörte zu Mathematikerfamilie. Verfasste „Ars conjectandi“=Kunst des Vermutens. 10 Abraham de Moivre (1667–1754) Spricht erstmals von „Probability“ Betrachtet noch vor Laplace Anzahl günstige Fälle für A Anzahl mögliche Fälle ./ als Maß für Wk von Ereignis A. Pierre Simon Laplace (1749–1827) Französischer Mathematiker, Physiker Begründer von ./ als Maß für klassische Wk. Daher Begriffe wie Laplace-Wk, Laplace-Würfel, Laplace-Münze. Vorwurf des Kreisschlusses: Wk-Begriff enthält zu erklärenden Begriff. Anwendung der Laplace-Wk begrenzt (siehe Reißzwecke). 11 Richard Edler von Mises (1883–1953) Hat Wk für Ereignis A als Grenzwert (d. h., für n ! 1) relativer Häufigkeiten hn.A/ eingeführt, wobei hn.A/ D Anzahl der Versuche mit EreignisA Gesamtzahl Versuche n Hat sich nicht durchgesetzt. I hn.A/ hat aber in Statistik und zur Schätzung von P .A/ Bedeutung. Alexander N. Kolmogoroff (1903–1987) Begründer der modernen, axiomatischen WT. Axiomatische WT wurde 1900 in Rede von David Hilbert gefordert. 12 Betrachte Glücksrad mit Ziffern 0; 1; 2; 3; 4; 5; 6; 8; 9; qqqqqqqqqq ♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣qqqq♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣.♣♣♣♣♣♣♣♣ .♣♣ ♣♣ ♣ ♣♣ ♣♣♣♣♣♣♣ ♣♣ qqq ... ♣♣♣♣♣♣♣♣ ♣♣♣........ ♣ ♣ ♣ ♣♣♣♣♣♣ ♣ ... ♣ ... qqq .. ♣ ♣ ♣♣ ♣ ♣♣♣♣ ... ♣ .. ♣ q . ♣ . q ♣ ... qq ♣♣ ♣♣♣ ... .... ♣♣♣ ♣ ♣♣ ... ♣♣ ♣ ♣ .. ... .. . ♣♣.♣....♣.. . ... . ...♣ ♣ . ... . ..... ♣ ♣ . . . . . . ♣♣♣ ♣ ................. . ♣ ♣♣ ... . ...... ... ... ...... ..... ♣♣♣ . .. . ... . . ...... . ♣♣ ...... .. ... ...... ♣♣♣ .. ...... ..... . . . . . . . ♣♣ . . ...... ... . .... . . . ...... . ♣♣♣ . . . . ... ...... ...... ... ... ...... ..... . ♣♣♣ . . ...... ... .... . ♣♣♣♣ ... . . ...... . . . . . . .... ... .. ..... ♣ ♣.♣♣.♣♣................................................................................................................................................r...................................................................................................................♣♣♣♣ .................. ♣♣♣ . . . . .. .. ♣♣ ...... ... ... ...... ♣♣♣ ...... ... .... ........... ♣ ..... . ... ...... . . . . . ♣♣♣ ♣ . . . ...... ... ...... ...... ... ... ...... ...... ♣♣♣ ... ... ♣♣ ..... ...... .. ... ...... ...... ♣ .. ♣♣♣ ...... . . . . . . . . . . . . ♣ ...... ... ..... ...... ... ♣♣♣ ... ...... ...... ... ... ♣♣ ...... ♣♣♣ .................... ... ...... ♣ ♣♣ ... ... .. ...... ♣ . ♣.♣..♣..♣. ... ... ... ♣♣.♣. ♣♣♣♣♣ ... ... ♣♣ ♣♣ ... ♣♣♣♣♣ ♣ ... ♣ .. ♣ . . ♣ ... ♣ ♣♣ ♣♣ ♣ ♣ . ... ♣ ♣ ♣ ♣♣ ♣ ♣♣ ♣♣♣♣ ♣ ........ ... ... ♣ ♣♣♣♣ ♣♣ ♣ ♣♣♣♣♣♣♣♣♣♣...♣♣ ..♣.♣♣♣ ♣♣♣♣♣ ♣♣ ♣ ♣♣ ♣ ♣♣ ♣ ♣ ♣ ♣♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣♣ ♣ ♣♣ ♣ ♣ ♣ ♣♣ ♣ ♣ ♣♣ ♣♣ 3 2 1 4 0 5 9 6 8 7 Drehen des Zeigers, bis erstmalig 9 auftritt. 13 Zufallsexperiment (Ze) ist realer Vorgang; exakte Bedingungen; mögliche Ausgänge des Ze’s klar, Ausgang selbst nicht; Annahme: Ze unter gleichen Bedingungen beliebig wiederholbar. Ergebnismenge Mögliche Ausgänge des Ze werden zu Ergebnismenge zusammengefasst; wird auch Grundraum genannt, mit bezeichnet. Element von wird mit ! bezeichnet und Ergebnis oder Elementarereignis genannt. Gilt jj D n (d. h., Anzahl Elemente von D n), so kann man Elemente indizieren: D ¹!1; !2; : : : ; !n º. Es gilt ¤ ¿: Es ist jj D 1 zulässig. Definition. Sei ¤ ¿ Ergebnismenge. (1) (2) (3) (4) Jede Teilmenge A heißt Ereignis. Jedes ! 2 ist Elementarereignis. Auch ¹! º wird so genannt. Es heißt sicheres Ereignis. Es heißt ¿ unmögliches Ereignis. 14 Definition. Seien A und B Mengen. A Teilmenge von B , in Zeichen A B , wenn aus x 2 A folgt x 2 B . die Schnittmenge bzw. der Durchschnitt A \ B ist A \ B D ¹x j x 2 A und x 2 B º. Die Vereinigungsmenge bzw. die Vereinigung A [ B ist A [ B D ¹x j x 2 A oder x 2 B º. Die Differenzmenge bzw. die Differenz AnB , sprich A ohne B , ist AnB D ¹x j x 2 A und x 62 B º. Falls noch B A, so heißt AnB auch Komplementärmenge von B bzgl. A. Notation: B , Sprechweise „B quer“. A und B heißen disjunkt, falls A \ B D ¿. Die Menge aller Teilmengen einer Menge heißt Potenzmenge P ./: P ./ D ¹A j A º: 15 Venn-Diagramme: ............................................................... ................................. .................. .................. .............. .............. ........... .......... ........... . . . . . . . . . ......... ..... . . . . ........ . . . . ........ ...... . . . . . . ....... ..... . ...... . . . . ...... .... . . . . ...... . ............................... . . .... . . . . . ..... . . . . . . . . . . ........ ..... ...... . .... . . . . . . . . .... . . . ...... .. .... . . . . .... . . . . . ... ... .. ... . . . . . . ... ... . .. . . . ... . ... .. ... ... . . . ... . ... .. . . . ... ... . . .... . ... .. . . .. . . .. .... .. . . . .... ..... . ... . ...... .. . ... . . . ........ .. .... . . ... . . . . . . . . . . . ...................................... ... .. . ... ... ... ... ... ... ... .... ... . . . .... .... ..... .... ..... ..... ...... ...... ...... ...... ...... . . . . . ....... . ....... ....... ........ ....... ......... ........ .......... .......... ............ .......... . . . . . . . . . .............. . . ................... ............. ...................................... .................. ....................................................... B A Situation B A ................................................................. ................................................................. ........... ........................................................... ................................................................................ ................................................................................................................................. . . . . . ............................................................................................... ..................................................................................................... ...................................................................................................... ........................................................................................................ 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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................... .............................................................................................................. ................................... ....................................................................................................................................................... .............................................................................................................................................................................................................................. . 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B A A [ B , punktiert 16 ........................................... ....................... ............. ............ .......... .......... ........ ........ ....... ....... ....... . . . . . ...... ... . . . . . ...... .... . . ..... . . .... ... . . . .... ... . . ... .. . ... . ... ... . ... .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... ............... . . . . . . ............... .............................................................................................................. .. . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. ...... ............................................................................................................ . . . . . . .................................................................. ....... .... . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ........................................................................ . ...... ..... . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................................... ............. .. ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... .................................................................. ............. . ... . . . . . . ..................................................................................................... ..................... .. ... ... ................................................................ .................. ... ... ... ............................................................... .................. ... ... ................................................................. ................... ... ... ................................................................. .................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... . .............................................................. .................... . ............................................................. ...................... .. ..... ............................................................ ..................... ..... ... ............................................................ ...................... ..... .... ...... ...................................................... ..................... ... ................................................... ..................... .............. ............................................... ............................ ... ........................................... ........................ . ... .................... .................. ................. .. ... ........................................... ... ... .. ... ... ... . . ... ... .... .. .... .... ..... ..... ...... ..... . . ...... . . ....... ..... ....... ....... ......... ....... ........ .......... .............. .......... ....................................................................... B ................................... ................... .......... ........ .......... ....... ........ ...... ....... . . . . . ..... ..... .... . . ... .... . ... .. ... . ... .... .. ... .. ... . ... ... ... .. . . ... . . ... ... ... .. .... ... ..... ... ...... ..... . . . . ....... . ...... ........ ........ .......... .................. ........... .................................... A A ..................................................... ....... ......... ...... ....... ...... ..... .... ... . . ... ... . ... . . ... . . ... .... ... .. .. ... . . ... . . ... .. . ... . ... ...... ..... ...... ...... ........ ........ ............ ......................................... A\B D¿ A \ B , punktiert ............................................................. ................ ........... ........... ......... ........ ......... ....... ........ . . . . . ...... .... . . . ...... . . .... ..... . . . . ..... ... . .... . . ... ... . . ... .. . ... . ... ... . ... .... ... ......................................... ... .................................... ............. ... . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . ......... ........ . . . . . . . .. . . . ....... .................. . . . . . . . . . . ...... ...................... . . ... . . . . . . . ..... .. ................................. . . . . . . . . . .... . ........................................ . . . . . .... .. . . . . . . . . . . . .. ... ... ................................ ... ... .................................................. ... ... ........................................................ ... .. . . . .................................................................................. ... . . . ... .... ................................................................... ..... .. ..... .................................................... .. ...... ................................................................................... .. ............. ........................................................................................... . . ... ......................................................................... .......... ................................................................................................................... .............. ........................................................................................................................................................................... .................................................................................................... .................... ................................................................................................................................................. .......................... ................................................................................................. .................. ............................................................................................... ............... .............................................................................................. .............. ............................................................................................ ........... ........................................................................................... ........... ....... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...... ........................................................................................ ........ ............................................................................................ ...................................................................................... ......... ..................................................................... ............ ............................................... .......... ............................................................... ............................. . ................................ ........ B A ............................................. .................... . .. ......... ......................... ............................. ......... ............................. .......... ...................... ......... .................................. .................................................................... .................. .......................................................................... . . . . . ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..... ................................................................................................................................................ ...................................... ............................................ ................................... ..................................... ............................... ............................................................ . ............................... . .. . . . . . . . . . . . . ........................................ ........................................... . . . . . . . . . . . . .. ............................. ............................... ............................................ . . ....................................................... ................................. . . . . . ...................................... ................................................. . . . . . ............................................ . . . ........................................................................................................................................... ....... ................................. ......... ........................................ ........ ............................. ......... ...................................... ......... ......................... ......... .................................. .......... ..................... ......... ............................... ............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ............ ............................ ......... ........................... ............................. B A AnB , punktiert B , punktiert B 17 Theorem Seien A; B; C Mengen. Dann: Kommutativgesetze : A [ B D B [ A; A \ B D B \ A, A [ .B [ C / D .A [ B/ [ C , A \ .B \ C / D .A \ B/ \ C , Distributivgesetze : A [ .B \ C / D .A [ B/ \ .A [ C /, A \ .B [ C / D .A \ B/ [ .A \ C /, Gesetze von de Morgan : A \ B D A [ B , A[B DA\B Weiter : A [ ¿ D A; A \ ¿ D ¿, .B A/. B [ B D A; B \ B D ¿ Assoziativgesetze : 18 Definition. Sei endliche Ergebnismenge. Es heißt P W P ./ ! R Wahrscheinlichkeitsmaß (kurz: W-Maß) oder Wahrscheinlichkeitsverteilung (kurz Wverteilung), falls: (1) P .A/ 0 8 A (Nichtnegativität) (2) P ./ D 1 (Normierung) (3) P .A[B/ D P .A/CP .B/ 8 A; B mit A\B D ¿ (Additivität). .; P /: W-Raum. Beispiel. Sei endliche Ergebnismenge. Klassische Wk P W P ./ ! R definiert durch Anzahl günstige Fälle für A P .A/ D Anzahl mögliche Fälle jAj D ; jj A : Betrachte n Versuche, alle mit Ausgang 2 . Statistische Wk: Anzahl Versuche mit Ausgang A Hn.A/ hn.A/ D Gesamtzahl Versuche D n ; A : 19 ................... ..... ... .. .. .. ..... .. .. . ... ........... . . . . . . . . . . ................. ..... . . . . . . .. ....... ....... ....... ....... ........ . . . . . . .. ....... ....... ................... ....... ..... ... ........ ... .. ....... . . . . .... . . . ..... . . ... . . . . . . . . . .. ....... .... ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....... ....... ....... ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .... ....... ........... ....... ........... ....... ........... ........ ........... ........... ....... . . . . . . . . . . . . . . . . .... ........ ........... ....... ........... ................... ........ ........... ..... ... ....... ........... ... ....... ........... ... . . . . . . . . . . . . . . . . . ..... ....... ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . ... .................... . ........ . . ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... ... .................... . . . ..... ................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .......... .................... . . ..... ................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....... ........... ................................ ................... ................................... ......................................................................... ................... ................................... ................................ ....... ........... ................................ ....... ........... ............................... ....... ................. ................................ ........ ...................... ... ...... ................................ ........... ....... .. ................................ ... ........... ....... .................... ........... ....... . ........... ....... . ... ........... .. ....... . ........ ........... .... ... . . ........... ....... . . . . ................. ........... ....... ........... ....... ........... ....... ........... ........ ........... ....... ........... ....... ........... ....... ........... ....... ........... ........ ........... ....... ........... .................... ....... ........... ...... ... ....... ........ ....... .. ....... . .... ........ ... ... ....... .. ....... . . . . ...... ....... ....... .......... ....... ........ ....... ....... ....... ....... ........ ....... ....... ......... ....... ....... ........ ......... .... ... . .... ... ... .. ... ...... ......... .......... 1 1/6 1/6 2 1/6 3 1/6 1/6 1/6 4 5 6 Allgemeine Vorgehensweise für einstufige Experimente: Jedes mögliche Ergebnis schreibe in einen Knoten; Verbinde einen festen Ursprung mit jedem Knoten durch einen Weg (genannt Kante); Wken zu Ergebnissen schreibe an Kanten. Wken von beliebigen Ereignissen A erhält man durch Summation der Wken an Kanten zu denjenigen Ergebnissen, die zusammen A bilden. 20 Teilversuch 1 Teilversuch 2 ....................... ... ...... ... ... ... .. ... . .. ...... . . . . . . . . . . . . . ... ... ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . ...... ......... ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ........... ........... ............... ......................... .............. .... ... .............. ... ... ............................ ...... .... ... ........ . .......................... .. ....................................................... ................ .... ............................ ... ... ............ .... ... ............................. ... .... . ............ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ........ ...... .. ... ............ ... . ........... . . . . .. . . . . . . . . ... .. ....... . . . . . . . . . . . . . . . ...... .. . ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....... .......... ............ ............ .................... ............ ............ ............ ... ............ ......... .............. ............ .... ... ............ ... ............ ... ... ............ . .. ............ . . ............ .......... .. ............................... . . . . . . . ............ . ....... ........... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... ............ ... ... .................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ................ . . . . . . . . ...... . .. ....... .................... ........................................ .. ... ................ ... ............... ... .. .............. ...... ... ............... ..................... .............. ............... .......... ............... ....... ........... .............. .... ............... ... .............. .... .. ..... ... .. ... .. ... .. .... .. . . . ....... ........ .......... 1/2 1/2 Z 1/2 1/2 1/2 W Z (Z,Z), 1=4 W (Z,W), 1=4 Z (W,Z), 1=4 W (W,W), 1=4 1/2 Vorgehen für Baumdiagramme bei mehrstufigen Experimenten, Betrachte zuerst die Ergebnisse von Teilversuch 1. Jedes Ergebnis von Teilversuch 1 schreibe in Knoten; alle diese Knoten gehören auf eine gedachte Linie (vertikal bei horizontalem Baum bzw. horizontal bei vertikalen Baum); verbinde einen Ursprung mit jedem Ergebnis von Teilversuch Nr. 1 durch Weg (genannt Kante). Wken zu Ergebnissen schreibe an Kanten. 21 Teilversuch 1 Teilversuch 2 ....................... ... ...... ... ... ... .. ... . .. ...... . . . . . . . . . . . . . ... ... ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . ...... ......... ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ........... ........... ............... ......................... .............. .... ... .............. ... ... ............................ ...... .... ... ........ . .......................... .. ....................................................... ................ .... ............................ ... ... ............ .... ... ............................. ... .... . ............ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ........ ...... .. ... ............ ... . ........... . . . . .. . . . . . . . . ... .. ....... . . . . . . . . . . . . . . . ...... .. . ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....... .......... ............ ............ .................... ............ ............ ............ ... ............ ......... .............. ............ .... ... ............ ... ............ ... ... ............ . .. ............ . . ............ .......... .. ............................... . . . . . . . ............ . ....... ........... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... ............ ... ... .................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ................ . . . . . . . . ...... . .. ....... .................... ........................................ .. ... ................ ... ............... ... .. .............. ...... ... ............... ..................... .............. ............... .......... ............... ....... ........... .............. .... ............... ... .............. .... .. ..... ... .. ... .. ... .. .... .. . . . ....... ........ .......... 1/2 1/2 Z 1/2 1/2 1/2 W Z (Z,Z), 1=4 W (Z,W), 1=4 Z (W,Z), 1=4 W (W,W), 1=4 1/2 Betrachte nun beliebiges Ergebnis von Teilversuch 1. Lege für mögliche Ausgänge von Teilversuch Nr. 2 Knoten an. Verbinde Ergebnis von Teilversuch 1 mit Knoten von Teilversuch 2. (Lokale) Wken zu Ergebnissen schreibe an Kanten. Alle Knoten zu Teilversuch Nr. 2 gehören auf gedachte Linie (vertikal bzw. horizontal); analog für weitere Teilversuche. Schließlich: Zu jedem Knoten auf letzter Ebene gehört ein Ergebnis des Gesamtversuchs (Rückverfolgung der Kanten). Wk dieses Ergebnisses des Gesamtexperiments erhält man durch Multiplikation der Wken entlang der Kante. M 22 ....................... ....... ..... .... ... ... ... .. .... .. .. ... .. .. ... . . . ........ . . . . . . . . . .... . ..... . . . . . . . . . . . . . . ........ . .................... ......... ........ ......... ........ ......... . . . . . . . .. ................... ........ ........ ..... ......... ..... ... ......... ... ... ........ .. ......... ... . . . . . . . . . . ..... .. . . . . . . . . .. ...... . . . . . . . . . . . . . ... . . . .... .............. .... . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... ............. . ...... . . . . . . ......... .............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..... .... .. ...... ................ . . . . . . . . . . . . . . . . .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......... ......... ............ .............. ........ ... ... ............................................ ... ............ .... .. ... ......................................... . ... ....................... .......................... ...................... ... ... ...... .... ....................... .... ...... .... ....................... .... ... ...... ................................ ....................... ... ... ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ............... .. ..... . . . . . . . ... ... . . .. . . . ... .. ..... . . . . . . ... .. ... . . . . . . . . . . ..... . ...... ..... ........ ..... ................... ...... ...... ..... . . . . . . ...... ..... .......................... ...... ...... .... ...... .... ... ..... . . ... . . . ... .. ..... . . . . .. . . ... . . . . . . . .. ... ..... . .. . . . ... .. ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . ....... . . . ..... . . . . . . . . . . . . . . . . ..... .. . ............ ..... ........ ...... ............ ................... ...... ............ ..... ............ ...... ............ . . ...... . . . . . . . . . . . . . . ...... ...... ............ ................... ...... ........... .......................... ........ ..... ..... ............ ...... .... .... ..... ...... ............ .... ... ... ... ....................... ...... . . ... . . ... . . ........... .. ... . . . . . . .. . . . . .. ............................................................................................................................................................................................. .......................................................................................................................................................................................................................... .. ... . ...... ... . .. . . ...... ... ... .................. .. . . ...... . . ............ ... ... . . . ...... . . . . . . . . . . . . . . ............ ..... ...... ...... .. ............ ......... ............ ............................. ...... ............ .......... ...... ............ ...... ............ ...... ............ ...... . . . ............ ...... ............ ...... ............ ............................ ...... ............ ..... .... ...... ............ .... ... ...... ............ ...... ... ............... ...... ... . ...... .... ...... .. ...... . . ... ...... ... . . ...... . ... . ...... . . . . . ...... . ...... ............................. ...... ...... ...... ...... ...... ...... ...... ............................ ...... ...... .... ...... ... .... ...... .. ... ...... .. ...... .. . . ...... ... .. ...... .. ........ . . ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... ...... ... .............. . .............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...... . . . . . . . . ... ...... . ............... . . . . ...... ........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...... . ... .... .................... ........................... ... ....................... .. .............................................. ... ... ... .. . . . . . . . . . . . . ... . .................................... ...................... ... ..................... ......... ....................... ....... ..... .... ... ................ ....................... ..... ... ...... ... ......... ....................... ... .......................... ... ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ........ ....................... .. .. ......... ......... .. ......... . . .. ........ ... ......... ... . ... ......... . . . ... ........ .. ..... ......... . . . .. ........ ......... .................... ........ ......... ......... ........ ......... ......... ...................... ........ ..... ....... ......... ......... ....... ... ........ ... . . .. ... .... ... .. ... .. ... ... . . .... . . . ...... . . .......................... 1/3 1/3 Sch Sch P 1/3 1/3 St 1/3 1/3 Sch 1/3 P 1/3 P St 1/3 1/3 St Sch 1/3 1/3 P St 23 Definition. Sei endliche Ergebnismenge. Es heißt P W P ./ ! R Wahrscheinlichkeitsmaß (kurz: W-Maß) oder Wahrscheinlichkeitsverteilung (kurz Wverteilung), falls: (1) P .A/ 0 8 A (Nichtnegativität), (2) P ./ D 1 (Normierung) (3) P .A[B/ D P .A/CP .B/ 8 A; B mit A\B D ¿. (Additivität). .; P /: endlicher W-Raum. Eigenschaften (jeweils A; B ): P .A/ D 1 P .A/, 0 P .A/ 1, P .¿/ D 0, für n paarweise unvereinbare Ereignisse A1 ; A2 ; : : : ; An , d. h., Ai \ Ak D ¿ für i; k D 1; 2; : : : ; n mit i ¤ k; gilt P .A1 [ [ An/ D P .A1/ C C P .An/; P .A [ B/ D P .A/ C P .B/ P .A \ B/, für A B gilt P .A/ P .B/. 24 ........................................ ......................... ............. ............. .......... .......... ........ ....... ........ . . . . . . ....... .... . . . ...... . . ...... ..... . . . . ..... ..... .... . . .. .... . . ... .. . . ... . . . . . . . . ... . . . . .. . . . . . ..... .... . . .. . . . ... ..... .. ....................................... . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . ... . . . . . . . . . ............. .. . ..................... . . ... . . . . . . ......... ... .. .......... ........ .. ... .. ....... ........ ... . . .. . . . . . . . . . ...... ...... ... .. . .... . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... ... ...... .. .... . . . . . . . . . ..... ... . .... . . . . . . . ... . ................... ..... ................... . . ... . . . . . . . . . . . . . ... .. ... . ... . . .. ... ... ... ... ... ... ... ... .. .. ... .. .. ... ... ... ..... .... ... .. .. .... .. ... .... ... ... .... .. .. ... . . . .... . . . . .... . .... . .... .. ..... . ....... .......... ..... ........ ............ .. ...... ......... .. ...... ..... .. ...... ...... .. ....... .. ....... .... ........ ................. ......... . ... ........... .... ... ................ .............. ... ............................................................... . ... ... ... . . . . . . . . . . . ... .. ...... .......... . . . ... . . ... .... .. ... .. ... ... .. . ..... ..... ..... ...... .. ..... ... ...... ...... ... . . . . . ....... .... . . .... ........ .......... ....... ....... ...... ........ ......... .......... ............. .......... .......................... ............ ...................................... B 5 A 3 1 .... ......... ............ .... ... .. ... .... .. ... .. .. ... . . . ...... .................... 6 .................... ..... ... ... ... .. ... .... . ... .. ... ... . ...... . . .................. 4 2 Venn-Diagramm zur Additivität .......................................... ........................ ............. ............. .......... ......... ........ ........ ....... ....... ...... . . . . . ...... ..... . . ...... . . ... ..... . . . . .... ... . . .... ... . ... . ... ... . ... .. . ... .. . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . ................... ............ ............ .. ........................... ......... .. . . . . . . . ........ ... ...... ... . . . . . . . . . . .. ....... . .... . . . . . . . .. . . ... ...... ... . . .. . . . . . . ..... ... .. ..... . . . . . . . . ... .... . ... . . . . . . ... ... . .. ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .... .. . . . . .... .... ... .... ..... .. .. ..... ..... .. .. ...... ...... ... .. ....... ...... ... . ............. ....... . . ... ........ ......... .......... ... .......... ............. ... ......................... ............. .... ....................................... . ... .. ... . . ... .. ... ... ... ... .... .... ..... .... . . . ..... . . ...... ...... ....... ...... ....... ...... ........ ....... ......... ........ . . . . ............ . . . . . .................... ........ .................................................. B A Venn-Diagramm A [ B ....... .......................... ..................................... ............ ......... ......... ........ ........ ....... . . . . . ...... ..... ..... ...... . ..... . . . .... .... . . ... .. ... . . ... .. . ... .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ................ . ... ........... .......................... . .. ........ ..... . . . . ... . . ....... .... ... . . . . . . . . . . . ...... ... ..... . ... . . . . . ..... ... .. ... . . . . . . . . . . .... ... . ... . . . . . ... ... .. .. ... ... ... ... ... ... ... ... .... ... .. ... .... .... ... . . ..... . . .... .. ...... ..... .. ...... . ...... ....... ..... .. ....... ........ ........... ... ........... ............ . . . . ................ ... . . . . . . . . ............................................ ... ... ... ... ... ... ... ... .... . . . ..... ..... ...... ..... ...... ...... ....... ....... ........ ....... . . . .......... . . . . . .............. ..... ............................................................ BnA A\B AnB Disjunkte Zerlegung von A [ B 25 Satz. Sei D ¹!1; !2; : : : ; !n º endliche Ergebnismenge. Abbildung P W P ./ ! R ist gdw. W-Maß, wenn: (A) P .¹!i º/ 0 (B) n X für i D 1; 2; : : : ; n, P .¹!i º/ D 1, i D1 (C) P .A/ D X P .¹!i º/ für A ; A ¤ ¿, !i 2A (D) P .¿/ D 0. Definition. Sei endlich, m D jj. Die durch 1 1 P .¹!º/ D D für ! 2 jj m definierte Wverteilung heißt Laplace-Verteilung oder Gleichverteilung. Es heißt .; P / Laplace-W-Raum. 26 Beispiel. Sei endliche Ereignismenge. Klassische Wk P W P ./ ! R definiert durch Anzahl günstige Fälle für A P .A/ D Anzahl mögliche Fälle D jAj ; jj A : Betrachte n Versuche, alle mit Ausgang 2 . Statistische Wk: Anzahl Versuche mit Ausgang A hn.A/ D Gesamtzahl Versuche ; A : 27 Beispiel (Glücksrad). Wie groß Wk, dass Zeiger in ausgewähltem Sektor stehen bleibt? Im Beispiel nebenan: roter Sektor. q.q..q.q..q..q..q.q..q.q..q.q..q.q..q.q..q.q.q..q................................................... .q.q.q..q.q.. ...... .q..q.q..q. .. ...... q ..q..q. . . q . . q ... . ..... .q..q..q .... ... .q..q. q . . .... . q . ... qq..q....q.. .... ... . ... . ... qq.....q. .... ... . . ... .......... . . . . . . . qq...... . ... . ..... . . . . ... . . . ... . . .. q.q...... . . .. .. .. . . . . .. . . . . . ..qq. ... . . .. ..q . . . . ♣ ♣ ...qq ....♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣....♣.♣.r ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ ♣ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..... ♣ ♣ ..q. ... .... . . . .q.q. ... .. . .... . . . . ... .q..q . ... ... ... .... ..q. .. ... .. .... . . .q..q ..... ... ... ..q. ... ....... .. ... .q..q .... ... ... ..q. . ... ... .q..q .. . . . . . . .q..q ... .. ..q.q ... ... ... ..q.q ... ... ... ..q..q ... ... ... ..q.q. ... . ... . .q..q..q .. . . . . ... ..q..q..q ..... ... ..q..q.q.q ... ..... ...q..q.q.q ... ... ............. ..q..q.q..q.q... ....... ............ ........................................... L.rot/ rot gelb ˛ weiß grün Modell 1. Ereignisraum D ¹ gelb, weiß, grün, rot º: Wken werden über Öffnungswinkel des jeweiligen Kreissektors beschrieben. Rotes Kreissegment: ˛ D 160ı , also 160 4 Öffnungswinkel roter Sektor D D : P .¹rotº/ D Öffnungswinkel gesamter Kreis 360 9 28 ............................................................................................................................................................................................... ... . . ... ......... ... ........... .............. ... ....................... . . ... ................... ... ..................... ... ........................ ... ......................... ................................................... . ... . .... . . . . . . . . . . . . ... ............................... ................................... ... .................................... ... ......................................................... . . ... . . .................. ... .......................................... ........................................... .... ............................................. .. ................................................ .......................................................................... . . ... .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....................................................................................................................... ... .... .... .. .. ... ... .... .... ... .. ... ... ... ... ..... ... ... ... ... ... .... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ................................................................................................................................................................................... A Beispiel Betrachte quadratische Zielscheibe Q mit Seitenlänge a Wk dafür, dass Schuss Dreieck A nebenan trifft? r ................................................................................ Beispiel Bestimme nun Wk für Treffer in Kreis A nebenan dargestellt. Wegen Fläche A D a2=4 folgt a a =4 P .A/ D : D 2 a 4 ........................................................................................................................................................................................................................................ . . ... ... .......... ............................. .......... .... .......................................................... ... .................................................................. ... ... ............................................................. ........... ... ... .............................................................................................. ................... ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . . ... ........................................................................................................................... ............................ . ... . ... ................................................................................................. ........................ . ... . ................................................................... ................... . .... ... . . ......................................... . ... .... ................................................................................................... ........................ .... .... ... ... ...................................................................................................... ........................... .... .... ... ... ....................................................................................................... ............................ .... ... .... ... ......................................................................................................... .............................. ... .... ..... ....................................................................... ..................... ....... ...... ........................................................................................................... ................................ ...... ..... ............................................................................................................. ....................................... .................................................................................................................. ..................................... ................................................................................................................. ....................................... .................................................................................................................. ....................................... .... .............................................................................................................. ................................... ... ..... ........................................................................ ...................... ...... ....... ........................................................................................................... ................................ ....... ....... .......................................................................................................... ............................... ...... ... ... ........................................................................................................ ............................. ... .... ... .... ....................................................................................................... ............................ ... ... ... ... ..................................................................................................... .......................... ... ... ... .... .................................................................. ................ ... .... ... ................................................................. ............... ... ... ... .................................................................... .................. ... ... .................................................................. ............... ................................................................. ............... .... ... ............................................................................................... ................... ... ... ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..... ... .............................................................. ........... ... ............................................................ ........... .... ... .................................................................... ... ... ........................................................ ......................................... .......... .. ... . .. ....................................................................................................................................................................................................................................... A ................................................................................ a a ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. .......... .... .............................................................................. r 2 ..... ......... .... ... .. ... ... ... ... ... ... ... ... ... . .............................................................................. ... ......... ... .... .. ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. a ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. ......... ..... 29 Ziehen von k Kugeln aus Urne mit n Kugeln mit Berücksichtigung der Reihenfolge ohne Berücksichtigung der Reihenfolge ohne Zurücklegen mit Zurücklegen Geordnete Stichprobe ohne Zurücklegen vom Umfang k aus n Elementen, k n: Geordnete Stichprobe mit Zurücklegen vom Umfang k aus n Elementen: nŠ Möglichkeiten .n k/Š nk Möglichkeiten Ungeordnete Stichprobe ohne Zürucklegen vom Umfang k aus n Elementen, k n: Ungeordnete Stichprobe mit Zürucklegen vom Umfang k aus n Elementen: n k Möglichkeiten n 1Ck k Möglichkeiten 30 Beispiel Kurzer rechteckiger Gehweg ist mit Platten ausgelegt Platten sind in sechs Reihen angeordnet, vier Platten in jeder Reihe Gesamtzahl Platten: 4 6 Platten = 24 Platten ................................................................................................................................................................................. ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. ....................................................................................................................................................................................... .. .. .. ... ... .... .... .... .... .... .. .. .. .. .. ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. ....................................................................................................................................................................................... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. ....................................................................................................................................................................................... .. .. .. ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ...................................................................................................................................................................................... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .... .... .... .... .. ...................................................................................................................................................................................... .. .. .. ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. .................................................................................................................................................................................. .............................. 4 Spalten . .... ........ .. ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. 6 Reihen ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... . ......... ..... ............................. Beispiel Betrachte nebenstehende Dreiecke pro Reihe 8 Dreiecke, 3 Reihen Gesamtzahl der Dreiecke: 3 8 Dreiecke = 24 Dreiecke .................................................................................................................................................................................................................................................................................................... . .... .... ...... .. .... ... ..... ... .... .... ... .... .... .... ... ... ... .... ... .... .... ... .... .... .... .... ... ... .... .... .... ... ... ... . .... . .... .... ... ... .... .... .... ... . ... . . . . . . . . . . . . . . . . ... ... ... ... .... ... .... ... .... .... ... .... ... ....... ........ ... . . ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................... . . ... ... .... ...... .... ... ... ... ... . . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... ... ... .... .. .. ... ... ... .... ... ... ... ... .... ... .... ... .... .... ... .... .... .... .... .... .... .... ... ... ... ... ... ... .... ... ......................................................................................................................................................................................................................................................................................................... . . . . . .... ...... ........ ... ... ... .... ...... ... ...... .... ...... .... ...... ... .... .... .... ... .... .... .... .... .... ... 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... .... ................................................................................ ... .. . ....... ... .. .. .... ... .. . .. . . . . . . . . ... .. .... ......................... . . . . . . . . ...... .... ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..... ......... ....... ........... ...... ..... .... ... .. ...... .. .. .. ..... . . . . . .. . ..... ... ..... ................ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... .. .......... . .... ......... .............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..................... . . ... ......... ..... ... .............................. ...... .. ......................... ... ..... ... ..... .. . ..... ... ... ..... ......... ................................................................ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . ..................... ...... ..... ... .. ...... .. ... ...... ..... ................ ..... .. ... ... ................................ 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... . . . . . . . . . ................ ..... .. . .. .... ................ ..... ... ........ ..................... ................ .. .............. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ........ . . . . . ..... . . . . . . . . . . .......... ... .......................................... ... . ...... . . . . . ..... ..... .... .. ... . . . . . ..... . . . . . ....... ................. ... ..... ... ........................... ... ..... ........................ .............. ... ...... ...... .............. ..... ... ..................... ...... .............. .... ... ...... ........ .. ..... ... ..... .. ... ..... .. ..... ... .. ...... . . . . ...... ...... ..................... ...... ......... ...... ....... ........... ..... .... ... ..... ........................... .... ... ... .. . .. ... .. . . . . ... ................ ... ... .................................................................... ... . ... .... . . . .... . . ............. ... . . . . . . . . ............ ......... ........ .... . ..... ............ ....... .... ............ ................. ......................... ............ ..... ... ............ ... ............... .. .. .. . ... ... ... ... . .... ........ .......... ........ E H P E B T S H F B P E P E P E P S E P 32 Variante 1: Bilde n-gliedrige Sequenzen c1 c2 : : : cn, wobei k1 Möglichkeiten für Wahl von c1 auf Position 1, qqqqqq qqqqqq c2 2, k2 ♣♣ ♣ ♣♣ ♣ kn ♣♣ ♣ qqqqqq cn ♣♣ ♣ ♣♣ ♣ qqqqqq n. Hier insgesamt k1 k2 : : : kn verschiedene n-gliedrige Sequenzen c1 c2 : : : cn. Beispiele: Zahlenschloss, Menüzusammenstellung, Turmbau. 33 Beispiel Turmbau: ....... ...... ....... ........... ........ ............ .... .... ... .. .. .. ... ... .. .... ................................................................................ ... .. . ... .. ......... ... . . . . . . . . . . . . . ...... ....... ........ ... ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. ........ ........ ....... ........ ........ . . ...................... . . . . . . . . .............. ... ... ... .. .... .................. ......................... ......... ... ...... ... .... .. ......................................... ... .. ... . ... ..................... .... . .. . ... .. . . . . . ...... . . . .. ... .................. ... ............................................................................... . . . . . ... ... ... . .. . . . .... .... .. .. .. . . . . . . . . . . . ......... ......... ......... ......... ... . . . . . . . . . .... ... .... .... .... . . . ... ... .... ..................... ...................... .... ... ..... ..... ... ... . ... ... ... . ... .. .. ... .... .... ................................................................................ .... . . .. . . ... ....... . . . ... . . .. . . . . . . . . . . . . ... .... . . ....... . . . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ................. ................. ....... . ........... . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... .... ... ... ... ...................... ... ... ....... .... ... . .................................................................................................. .... ......... . . . . ........... .... ... ........... ... .... ..... ........... .................... .... ...... ........... .... ....................... ........ ........... ........... .... ..... ... ........... ..... ... .... .. ....... ... .. .... .. . . . . . ... ........................................................................... .... .. .. .... ... ... .. .. .... . . . . . . . . ..... . .... ...... ...................... .... .................... .... .... .... .... .... .... .... .... .... .. ....... .... ......... ............. ....... ........... .... ... .... .... ... .... .. .. ... ... .... .. ... .... .................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. ... ..... ...... .. ...... . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . ... ... . ... .. . .............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..... ...... . ................... .. . . .................... . . . . . . . . . ... . . . . . ... .. ... ..... ..... ... ............... ........ .................... ........ ........ ........ ........ ........ .. .................... ........ .......... ............ ... ........ ........ ... .... .... ... .. .. .. . ... ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. ... ... . . ... . ... ... . .. . . . ...... . . . . . ....... ...... .................. ......... r w s s w s r r s r w w r w s Zahlenschloss A: Vier Ringe mit je Zahlen 1; 2; : : : ; 6. ........................................................................................... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .. ................................................................................................. qqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqq 2 1 3 5 qqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqq Zahlenschloss B: Drei Ringe mit je Zahlen 1; 2; : : : ; 8. ............................................................................. ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .... .... .... .. ................................................................... qqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqq 4 8 3 qqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqqq 34 Variante 2: Betrachte Experiment mit n Teilversuchen. Es gebe k1 mögliche Ausgänge für Teilversuch 1, qqqqqq 2, k2 ♣♣ ♣ kn ♣♣ ♣ qqqqqq ♣♣ ♣ n. Dann insgesamt k1 k2 : : : kn verschiedene Ergebnisse für Experiment. Beispiel: n Würfeln, Ziehen von Kugeln (mit/ohne Zurücklegen). 35 36 Definition. Anordnungen c1 c2 : : : cn mit Zeichen (oder Objekten) cj für 1 j n heißen n-gliedrige Sequenz. Gleichwertige Notationen: c1; c2; : : : ; cn oder als n-Tupel .c1; c2; : : : ; cn/. Im Allg. kommt es auf Reihenfolge an! Man spricht auch von geordneter n-gliedriger Sequenz. Ist Reihenfolge unerheblich, so spricht man von ungeordneter n-gliedriger Sequenz. M Geordnete n-gliedrige Sequenzen ohne Wiederholung, ausgewählt aus n-elementiger Menge . Beispiel. Für das vorgestellte Turmbau-Beispiel sind r w s; r s w; w s r; w r s; s r w; s w r; die möglichen 3-gliedrigen Sequenzen, wobei jeweils der k -te Eintrag zur k -ten Stufe des Turms von unten gehört (k D 1; 2; 3). M Beispiel. Wie viele Anordnungen dreier unterscheidbarer Zeichen a1; a2; a3 gibt es? In jeder Anordnung soll jedes Zeichen (genau) einmal vorkommen. Antwort ist sechs: a1 a2 a3; a1 a3 a2; a2 a1 a3; a2 a3 a1; a3 a1 a2; a3 a2 a1: M 37 Definition. Jede n-gliedrige Sequenz, die jedes von n gegebenen unterscheidbaren Zeichen genau einmal enthält, heißt n-gliedrige Sequenz ohne Wiederholung oder n-Permutation ohne Wiederholung. Sprechweise für Urnenmodelle: geordnete Stichprobe ohne Zurücklegen vom Umfang n aus Urne mit n unterscheidbaren Kugeln. Definition. Gegeben seien n unterscheidbare Zeichen und 1 k n. Jede k -gliedrige Sequenz, in der jedes der n gegebenen Zeichen höchstens einmal auftritt, heißt k -gliedrige Sequenz ohne Wiederholung. Sprechweise für Urnenmodelle: geordnete Stichprobe ohne Zurücklegen vom Umfang k aus Urne mit n unterscheidbaren Kugeln. 38 Geordnete Sequenzen ohne Wiederholung. Betrachte n unterscheidbare Zeichen a1; a2; : : : ; an. Fall 1. Geordnete n-gliedrige Sequenz ohne Wiederholung Satz. Aus n unterscheidbaren Zeichen a1; a2; : : : ; an lassen sich n .n 1/ .n 2/ : : : 2 1 D nŠ verschiedene geordnete n-gliedrige Sequenzen ohne Wiederholung auswählen. Fall 2. Geordnete k -gliedrige Sequenz ohne Wiederholung. Diesmal ist nach Anzahl der Anordnungen gefragt, die k der n gegebenen Zeichen genau einmal enthalten, mit 1 k n fest gewählt. Satz. Aus n unterscheidbaren Zeichen a1; a2; : : : ; an lassen sich n .n 1/ .n 2/ : : : .n .k nŠ 1// D .n k/Š verschiedene geordnete k -gliedrige Sequenzen ohne Wiederholung auswählen. 39 Definition (Sequenzen mit Wiederholung). Gegeben seien n unterscheidbare Zeichen, und sei 1 k n. Jede k -gliedrige Sequenz, bei der an jeder Stelle eines der n gegebenen Zeichen steht, heißt k -gliedrige Sequenz mit Wiederholung. Sprechweise für Urnenmodelle: geordnete Stichprobe mit Zurücklegen vom Umfang k aus Urne mit n unterscheidbaren Kugeln. In dieser Situation gilt in der Urnenterminologie: Satz (Geordnete Probe mit Zurücklegen). Für eine Urne mit n unterscheidbaren Kugeln und jedes k 1 gibt es nk verschiedene geordnete Proben vom Umfang k mit Zurücklegen. 40 Definition. (a) Gegeben seien n unterscheidbare Zeichen a1; a2; : : : ; an und 1 k n. Jede k -gliedrige Sequenz, in der jedes aj höchsten auftreten darf, und wobei Reihenfolge ohne Bedeutung ist, heißt ungeordnete k -gliedrige Sequenz ohne Wiederholung oder Kombination ohne Wiederholung. (b) Sprechweise für Urnenmodelle: ungeordnete Stichprobe ohne Zurücklegen vom Umfang k aus Urne mit n unterscheidbaren Kugeln. M Satz (Ungeordnete Probe ohne Zurücklegen). Für eine Urne mit n unterscheidbaren Kugeln gibt es für jedes 1 k n insgesamt n k verschiedene ungeordnete Proben vom Umfang k ohne Zurücklegen. 41 Beispiel. Wähle aus 5 Personen zufällig 3 aus. Anzahl Möglichkeiten? Bezeichne Personen mit a1; : : : ; a5. Mögliche Kombinationen (D 10): a1 a2 a3; a1 a4 a5; a1 a2 a4; a2 a3 a4; a1 a2 a5; a2 a3 a5; a1 a3 a4; a2 a4 a5; a1 a3 a5; a3 a4 a5: Es wird nun Weg via Kombinatorik vorgestellt. (a) Anzahl geordneter 3-gliedriger Sequenzen ohne Wiederholung: 5Š D 5 4 3 D 60: .5 3/Š ( ) (b) In a) werden aber z. B. die 3-gliedrigen Sequenzen a1 a2 a3; a1 a3 a2; a2 a1 a3; a2 a3 a1; a3 a1 a2; a3 a2 a1 mitgezählt, obwohl diese alle gleich. Dabei ergeben diese sich durch Permutation von a1; a2; a3, also 3Š D 6 Anordnungen. (c) Überlegung in b) gilt für jede ungeordnete 3-gliedrige Sequenz. In ./ wird also jede ungeordnete Sequenz 6 zu oft gezählt. (d) Richtige Zahl erhält man durch Division von ./ durch 3Š D 6: 5Š D 10: .5 3/Š3Š 42 Ungeordnete k -gliedrige Sequenz mit Wiederholung. Beispiel Hotelzimmerbelegung In einem Hotel sind fünf Zimmer frei, alle sind Dreibettzimmer; es sollen drei Gäste A, B, C untergebracht werden; Für jedes Zimmer sind Ein-, Zwei- und Dreifachbelegungen zugelassen; von Interesse ist nur die Zahl der Belegungen pro Zimmer. Wie viele Möglichkeiten gibt es? Vier Beispiele: Beispiel Zimmer Nr. Nr. 1 2 3 4 5 1 1 1 1 2 1 11 3 1 11 4 111 Lösungsweg: Schreibe Tabelle mit Nullen als Spaltentrennern. Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel 1: 2: 3: 4: 0 1 1 0 1 0 0 0 0 0 1 1 1 0 1 1 0 1 0 1 0 1 0 0 1 0 0 0 43 Damit lässt sich jede Zimmerbelegung beschreiben. Frage ist nun: Wie viele Möglichkeiten gibt es, 4 Nullen auf 7 Positionen zu verteilen? Andere Betrachtungsweise: Bestimme aus möglichen Positionen 1; 2; : : : ; 7 vier Positionen – ohne Wiederholung und ohne Berücksichtigung der Bestimmungsreihenfolge. Die Antwort ist 7 4 7Š D 4Š3Š D 7 3 D 35: Beachte: Man kann alternativ die Zahl der Möglichkeiten bestimmen, 3 Einsen auf 7 Positionen zu verteilen. Beachte: es werden bei modifiziertem Modell nicht Nullen (oder alternativ Einsen) gezogen, sondern Positionen für Nullen oder alternativ Positionen für Einsen. Für den berechneten Binomialkoeffizienten gilt 7 4 wobei n 1D5 D kCn 1 n 1 ; 1 D 4 (Zahl der Nullen) und k D 3 (Zahl der Einsen). 44 Definition. (a) Gegeben seien n unterscheidbare Zeichen a1; a2; : : : ; an und k 1. Jede k -gliedrige Sequenz, in der jedes aj mehrfach auftreten darf, und wobei Reihenfolge ohne Bedeutung ist, heißt ungeordnete k -gliedrige Sequenz mit Wiederholung oder Kombination mit Wiederholung. (b) Sprechweise für Urnenmodelle: ungeordnete Stichprobe mit Zurücklegen vom Umfang k aus Urne mit n unterscheidbaren Kugeln. M Satz (Ungeordnete Probe mit Zurücklegen). Für eine Urne mit n unterscheidbaren Kugeln gibt es für jedes k 1 insgesamt kCn k 1 verschiedene ungeordnete Proben vom Umfang k mit Zurücklegen. 45 Wk für genau r Richtige beim Lotto 6 aus 49: 6 P .r Richtige/ D r 43 6 r 49 6 r Richtige Anzahl Möglichkeiten 100 P (r Richtige) 6 1 7,15 10-6 5 4 3 2 1 0 258 13 545 246 820 1 851 150 5 775 588 6 096 454 0,002 0,10 1,77 13,24 41,30 43,60 46 nŠ D 1 2 : : : n; n 1; 0Š D 1; Binomialkoeffizienten: nŠ : .n k/ŠkŠ Rechenregeln (n; k 2 N mit 0 k n): n n D .Symmetrie/; n k k n n n n D 1 ; D n; D n; n D 1; 0 1 n 1 n n nC1 D C .k 1/: k 1 k k n k Illustration von ./ via pascalsches Dreieck: In jeder Zeile: n k WD nD0 1 1 1 nD1 1 2 1 nD2 nD3 1 3 3 1 1 4 6 4 1 nD4 nD5 1 5 10 10 5 1 nD6 1 6 15 20 15 6 1 n D 7 1 7 21 35 35 21 7 1 ; k D 0; 1; : : : ; n (n fest). ( ) 47 Definition. (a) Gegeben seien n unterscheidbare Objekte a1; a2; : : : ; an, und sei 1 k n. Jede k -gliedrige Sequenz, die jedes aj höchstens einmal enthält, und wobei Reihenfolge ohne Bedeutung ist, heißt ungeordnete k -gliedrige Sequenz ohne Wiederholung oder ungeordnete k -Permutation ohne Wiederholung. (b) Sprechweise für Urnenmodelle: ungeordnete Stichprobe ohne Zurücklegen vom Umfang k aus Urne mit n unterscheidbaren Kugeln. M Zwei k -gliedrige Sequenzen sind also gleich, falls sie die gleichen Zeichen in verschiedener Anordnung enthalten. Satz (Ungeordnete Probe ohne Zurücklegen). Für eine Urne mit n unterscheidbaren Kugeln gibt es für jedes 1 k n insgesamt nŠ n D k .n k/ŠkŠ verschiedene ungeordnete Proben vom Umfang k ohne Zurücklegen. 48 Ziehen von k Kugeln aus Urne mit n Kugeln: ohne Zurücklegen Reihenfolge berücksicht nŠ .n k/Š Reihenfolge nicht berücksichtigt n k mit Zurücklegen nk Möglichkeiten Möglichkeiten Möglichkeiten nCk k 1 Möglichkeiten 49 Beispiel. Wie viele 4-gliedrige Sequenzen gibt es, in denen 7 dreimal und 8 einmal auftritt? Lösungsweg 0. Direktes Kombinieren: 7778, 7787, 7877, 8777. Lösungsweg 1. Betrachte Menge mit vier Elementen: drei unterscheidbare 7 und eine 8. Unterscheidung durch Indexierung: 71; 72; 73; 81: Insgesamt: 4Š D 24 Anordnungen der vier Zeichen. Mache nun Unterscheidung rückgängig. Dann: 3Š1Š D 6 Sequenzen fallen zusammen. Beispiel: 71727381; 71737281; 72717381; 72737181; 73717281; 73727181: Anzahl Möglichkeiten damit 4Š 3Š1Š D 4: 50 Definition. Gegeben seien n unterscheidbare Zeichen a1; a2; : : : ; an . Eine Sequenz heißt k -gliedrige Sequenz mit Wiederholung bei vorgegebenen Vielfachheiten, falls: die Sequenz ist eine k -gliedrige Sequenz, das Zeichen ai tritt in der Sequenz genau ki -mal auf (i D 1; 2; : : : ; n), die natürlichen Zahlen ki 1 .i D 1; 2; : : : ; n/ sind vorgegeben und erfüllen k1 C k2 C C kn D k . Satz. Aus einer Menge von n unterscheidbaren Zeichen (Elementen) kann man kŠ k1 Š k2 Š : : : kn Š k -gliedrige Sequenzen mit vorgegebenen Vielfachheiten bilden. 51 Permutationen mit Fixpunkten – Rencontre-Problem Beispiel (Treizespiel). Gegeben 13 gemischte Karten, nummeriert von 1 bis 13; Spieler zieht nacheinander alle Karten ohne Zurücklegen; Stimmt keine Kartenzahl mit Nr. der jeweiligen Ziehung überein, so gewinnt Spieler, andernfalls Bank. Liegt bei einer Ziehung Übereinstimmung vor (dann gewinnt Bank), so M spricht man von Rencontre. Ist Spiel fair? Beispiel (Wichteln). n Personen – n Geschenke: Es bringen n Personen Geschenk mit; Geschenke werden zufällig unter den n Personen aufgeteilt; Wie groß Wk dafür, dass jemand sein eigenes Geschenk erhält? M 52 Bezeichne D.n/ DZahl Permutationen, bei denen keines der n Zeichen an ursprünglicher Stelle. Damit D.13/ Zahl der günstigen Fälle für den Spieler. Gesuchte Wahrscheinlichkeit für n 2 N ist bei Gleichverteilung P D D.n/ : nŠ 53 Beispiel. Alle Permutationen für n D 1; 2; 3; 4 1 1 1 2 1 2 2 1 1 1 1 2 2 3 3 2 2 3 1 3 1 2 3 3 2 3 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 4 4 1 1 3 3 4 4 3 3 4 2 4 2 2 3 4 1 4 1 3 4 4 3 4 2 3 3 4 3 4 1 3 1 1 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 2 1 1 2 2 4 4 1 1 2 2 3 3 3 2 4 1 4 1 2 2 3 1 3 1 2 4 4 2 4 1 2 1 3 2 3 1 2 1 M