Grafik der Woche – Steigende Gewinnmargen in

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Grafik der Woche – Steigende Gewinnmargen in Europa, aber …
Author : Büttner
Quelle: Ned Davis Research
Die Berichtssaison in Europa ist weitgehend gelaufen. Insgesamt steht für den krisengebeutelten Kontinent dabei
ein erfreuliches Ergebnis zu Buche: Klammert man den strafbedingten Milliardenverlust beim französischen
Kreditinstitut BNP Paribas aus, dann haben die europäischen Unternehmen die besten Ergebnisse seit drei Jahren
vorgelegt. Im Schnitt sind die Gewinne um 5,6% gestiegen. Und ebenfalls positiv: Die Gewinnspannen haben sich
gegenüber der Vorjahresperiode von 7,3% auf 7,9% verbessert. Der Ausbau der Ergebnismargen blieb damit wie
schon zuletzt ein wichtiger Gewinntreiber.
Getrübt wird die Freude darüber allerdings durch einige Negativfaktoren: So sind die Unternehmensergebnisse
auch jetzt wieder hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben. Trotzdem sind die Erwartungen mit
einem kurz- als auch langfristig prognostizierten Ergebnisplus von rund 10% weiter relativ hoch. Die Experten von
Ned Davis Research haben ihre Zweifel, ob diese Erwartungshaltung erfüllt werden kann. Denn zum einen zeige
sich bei der Analyse der aktuellen Geschäftszahlen, dass die Ergebnisse der Unternehmen, die nur
Halbjahreszahlen vorlegen besser ausgefallen als jene, die Quartalsergebnisse berichten. Das spreche für eine
nachlassende Dynamik bei der Erholung in Europa.
Zum anderen steht dem Gewinnanstieg ein Rückgang bei den Umsätzen entgegen. Konkret seien die vorgelegten
Umsatzzahlen um 3,1% im Jahresvergleich gefallen. Damit der Gewinnanstieg nachhaltig sein kann, bedarf es laut
Ned Davis Research aber steigender Umsätze. Was bisher geschah, mag gut für die Aktionäre sein, passe aber
letztlich zum Szenario einer Deflationsfalle, heißt es in einer Studie. Außerdem könnte den Gewinnspannen als
Treiber der Unternehmensergebnisse langsam der Schwung ausgehen, bewegten sich die Ergebnismargen in
wichtigen Ländern wie Großbritannien, Deutschland oder der Schweiz doch bereits deutlich über den langfristigen
Durchschnitten. Auf diesem Niveau weitere Verbesserungen zu erzielen, dürfte deshalb schwierig werden und es
komme auf Fortschritte in Ländern wie Frankreich an, wo die Gewinnspannen traditionell niedrig ausfallen.
Bei Ned Davis Research heißt es deshalb, man habe zwar kein Interesse daran, die Party zu verderben, doch
vermutlich sei es nicht angebracht, wegen der steigenden Gewinne nach drei Jahren Ergebnisstagnation die
Sektkorken knallen zu lassen. Dazu passe auch die relative Schwäche, welche die europäischen Börsen zuletzt
gegenüber anderen Weltbörsen gezeigt hätten. Die Börsen auf dem alten Kontinent dürften zwar auch weiterhin
vom noch intakten weltweiten Bullenmarkt profitieren, wenn es nach Ned Davis Research geht, sollte frisches
Kapital aber erst dann in die europäischen Aktienmärkte gesteckt werden, sobald die Phase der relativ schwachen
Kursentwicklung ausgelaufen ist.
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