Dekubitusprophylaxe und kinästhetische Mobilisation Claudia Niemann Fachberaterin für kinästhetische Mobilisation Krankenschwester und Lagerungen Tel.:0171/8312550 ViV Arte Fachlehrerin® für Kinästhetik Level 4 www.kinaesthetik-bewegungslehre.de [email protected] Was ist Kinästhetik Beschreibung menschlicher Bewegung und Funktion als Grundlage zum Erlernen von Bewegung und Beziehung. •Kinästhetics wurde in den 70er Jahren von Hatch und Majetta geprägt und wird seit 1990 erfolgreich in der Pflege zur Mobilisation eingesetzt. •Schonungsvolle, schmerzarme Mobilisation für Personal und Patienten •Rückenschonendes Arbeiten durch Be und Entlasten •Schonende Frühmobilisation von Passiven und Schwerstkranken •Physiologische Bewegung auf dem niedrigsten Anstrengungslevel © Claudia Niemann Das kinästhetische Lernmodell Mit welcher Absicht mobilisieren Sie? Die 6 Prinzipien Fördermaßnahmen individuell planen und die Selbstkontrolle unterstützen Interaktion Körperwahrnehmung verbessern Funktionale Anatomie Scherkräfte vermeiden, Entlasten, dann Bewegen, Muskeltonus beeinflussen Menschliche Bewegung Bewegungsmuster mit Gewichtsverlagerung in 4 Richtungen, Spiralbewegung Menschliche Funktion Selbstkontrolle in der Bewegung fördern, unterschiedliche Positionen Anstrengung Belastbarkeit trainieren Umgebung Auflagedruck verteilen, Position gestalten Copyright Viv-Arte ® 2006 Gesunderhaltung der Haut •Die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Haut hängt direkt mit der Bewegung zusammen. •Durch stark reduzierte Muskelaktivität ist die Durchblutung vermindert, die Haut ist empfindlicher für Druck. •Bewegungsmangel führt zu Wasseransammlungen in den Armen und Beinen. Dadurch sind die Füße nachts besonders gefährdet, wund zu werden. © Claudia Niemann Weitere Folgen von Bewegungsmangel Zu lange andauernde Druckeinwirkung führt zu: • Veränderung der Wahrnehmung • Veränderter Muskelspannung( Spastik, schlaffer MT) • Verminderter Durchblutung • Veränderung des Körperbildes © Claudia Niemann Herkömmliche Mobilisation •Unterstützt Passivität und Bewegungsmangel •Muskeln und Gelenke der Patienten werden nicht bewegt •Patient kann sich nicht beteiligen •Scherkräfte sind vorhanden •Belastung für Patient und Pflegende © Claudia Niemann Kinästhetische Mobilisation •Bewegung und Mobilisation nach dem kinästhetischen Prinzip verbessert die Hautsituation. •Alle Muskelgruppen werden aktiviert, die Durchblutung wird gefördert. •Transfer mit viel Bewegung verbunden •Langwierige Folgeschäden können so vermieden werden © Claudia Niemann Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe nach dem kinästhetischen Bewegungsprinzip Warm Up Durchbewegen Transfer Be- Entlasten Cool Down Auflagedruckverteilung © Claudia Niemann 1. Warm Up Durchbewegen •Vorbereitung auf die Bewegung •Förderung der Körperwahrnehmung •Förderung der Bewegungswahrnehmung •Ausgleich im Muskeltonus •Verbesserung des Stoffwechsels •Förderung der Durchblutung und Hautelastizität •Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit •beseitigt überschüssige Wassereinlagerungen © Claudia Niemann 2. Transfer Lagewechsel mit möglichst viel Bewegung ausgeführt, mit Gewichtsverlagerung be- und entlasten Zuerst entlasten, dann Bewegen © Claudia Niemann Lagern und Positionsgestaltung Lagerungshilfsmittel / Matratzen Sollen optimale Druckentlastung gewährleisten ohne Beeinträchtigung der Stützfunktion des Körpers © Claudia Niemann Gestalten von Ruhepositionen •Bei der Gestaltung einer Ruheposition bei stark bewegungseingeschränkten Menschen sollte das Gewicht gleichmäßig verteilt werden und großflächig aufliegen •Hohlräume werden unterlagert um eine erhöhte Muskelspannung zu vermeiden •Die Gelenke werden in Neutralstellung gebracht © Claudia Niemann Problematik •Bewegungseingeschränkte Menschen nehmen oft wenig unterschiedliche Positionen ein. Sie werden meinst passiv bewegt, haben keinen Einfluss auf die Bewegung. •Starke Anspannungen oder extreme Schlaffheit der Muskulatur führen zu einem punktuellen Auflagedruck einzelner Knochen © Claudia Niemann Unterschiedliche Positionen im Bett ersetzen aber nicht Positionen außerhalb des Bettes © Claudia Niemann 30° Seitenlagerung •Körperteile werden durch Lagerungsschlange unterstützt, •Schulter und Oberarm liegen auf, Bein liegt auf •Körperseite ist entlastet Dezente Seitenlagerung •Nur bei leichten Patienten wirksam •Oberarm liegt nicht auf, Zug auf Schulter •Bein nicht unterstützt © Claudia Niemann 3. Cool Down Gewicht wir grundsätzlich über die Knochenstruktur abgegeben. Die gilt auch für das Verweilen in Ruhepositionen. So kann der Körper die notwendigen Organfunktionen aufrecht erhalten. Claudia Niemannn Checkliste Lagern und Positionsgestaltung •Patient wird unter physiologischen Gesichtspunkten mit möglichst viel Bewegung in die gewünschte Position gebracht. •Die Körperteile nicht die Bewegungsebenen werden wenn nötig unterstützt. •Die Gelenke werden in Neutralstellung gebracht •Der Auflagedruck wird an den Hautauflagen getestet und mittels kleiner kreisförmiger Bewegungen eine breite Gewichtsauflage erreicht •Hohlräume werden unterlagert um eine erhöhte Muskelspannung zu vermeiden •Verwendung des geeigneten Lagerungsmaterials