Wirsberg-Gymnasium Grundwissen Mathematik 10. Jahrgangsstufe Lerninhalte Fakten-Regeln-Beispiele Kreis - Kugel Länge des Kreisbogens: b= α 360° Flächeninhalt des Kreissektors: ⋅ 2π r A= Volumen der Kugel: 4 V = ⋅π r3 3 Trigonometrie α 360° Umrechnung ins Bogenmaß: ⋅π r 2 2π ⋅αG 360° αB = Oberflächeninhalt der Kugel: AO = 4 ⋅ π r 2 Die allgemeine Sinusfunktion: x a a ⋅ sin(b ⋅ x + c ) a: Amplitude c: Phasenverschiebung b: Frequenz y y y y y y 1,4 3 1,4 3 1 1 1,0 2 1,0 0,6 0,6 1 x -7 -6 -5 -4 -3 -2 -2 -1 1 2 2 3 4 -1 -2 -3 -3 5 6 7 x 0,2 -2π -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 1 2 3 -0,2 -0,6 -1 -1,0 -1,4 y = 1·sin x y = 3·sin x y=sin x y=sin (2x) y=sin (3x) 4 5 2π 6 7 x x 0,2 -2π -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 1 2 3 4 -0,2 -0,6 -1 -1,0 -1,4 y=sin x y=sin (x+π/4) 5 2π 6 7 x x Exponentialfunktion, Logarithmus Lineares Wachstum(Beispiel): Exponentielles Wachstum(Beispiel): y y y y +10 40 500 35 +10 30 •1,5 400 25 •1,5 300 +10 20 200 15 •1,5 •1,5 200 10 +10 10 100 5 x -2 -1 1 1 2 3 4 5 6 7 8 t -4 -3 -2 1 -1 1 x 2 3 4 5 6 7 8 9 t -5 -10 Wachstum mit konstantem Zuwachs in gleichen (Zeit-) Schritten -100 Wachstum mit konstantem Wachstumsfaktor in gleichen (Zeit-) Schritten Exponentialfunktion, Logarithmus Exponentialfunktionen der Form x a ax;a ∈ R+ y y y y 4 4 3 3 2 2 1 1 1 1 x -4 -3 -2 1 -1 1 3 f :xa 2 2 3 4 x x -4 -3 -2 -1 1 2 1 3 4 x x 2 xa 3 x Für a<1 nehmen die Funktionswerte mit wachsendem x ab. Der Graph fällt. Für a>1 nehmen die Funktionswerte mit wachsendem x zu. Der Graph steigt. Die Funktionswerte sind stets positiv. Sämtliche Graphen verlaufen durch den Punkt (0|1). Die x-Achse ist Asymptote des Graphen. Spiegelt man den Graphen von x x a a x an der y-Achse, so erhält man den Graphen 1 von x a . a Beim Übergang vom Graphen g: x a a x zum Graphen von f: x a b ⋅ a x wird jede y-Koordinate eines Punktes des Graphen von g in der y-Richtung mit dem Faktor b gestreckt. Der Graph der Logarithmusfunktion: + Spiegelt man den Graphen der Exponentialfunktion x a a ; a ∈ R an der Winkelhalbierenden des I. Quadranten, so erhält man x den Graphen der Logarithmusfunktion x a log a x ; a ∈ R + Exponentialfunktion, Logarithmus Rechengesetze für Logarithmen: ( u > 0, v > 0, a > 0, a ≠ 1 ): Gesetz: Beispiel: ( ) log a u ⋅ v = log a u + log a v log 2 (32 ⋅ 8) = log 2 32 + log 2 8 = 5 + 3 = 8 log a (u : v ) = log a u − log a v log 2 (32 : 8) = log 2 32 − log 2 8 = 5 − 3 = 2 x log 2 32 4 = 4 ⋅ log 2 32 = 4 ⋅ 5 = 20 log a u = x ⋅ log a u Umrechnungsformel: log a u = lg u . Dabei gilt: lg u := log10 u lg a Exponenzialgleichungen: 1. Lösungsmöglichkeit: Tritt die Variable als Exponent auf, so lässt sich die Gleichung oft durch Logarithmieren lösen. Beispiel: 6 ⋅ 1,4 ( x = 2 ,5 ⋅ 0 ,8 lg 6 ⋅ 1 , 4 x )= ( x lg 2 , 5 ⋅ 0 , 8 x ) lg 6 + x ⋅ lg 1 , 4 = lg 2 , 5 + x ⋅ lg 0 , 8 x ⋅ lg 1 , 4 − x ⋅ lg 0 , 8 = lg 2 , 5 − lg 6 x ⋅ (lg 1 , 4 − lg 0 , 8 ) = lg 2 , 5 − lg 6 lg 2 , 5 − lg 6 ≈ − 1 , 56 x = lg 1 , 4 − lg 0 , 8 2. Lösungsmöglichkeit: Substitution Beispiel: 5 ⋅ 5 x + 5− x = 6 u := 5 x 5u + u −1 = 6 ⇔ 5u 2 + 1 = 6u ⇔ 5u 2 − 6u + 1 = 0 6 ± 6 2 − 4 ⋅ 5 ⋅1 1 ⇒ u1 = 1; u 2 = 2⋅5 5 1 = 5 x ⇒ x1 = 0 u1 / 2 = 1 = 5 x ⇒ x 2 = −1 5 Die Probe zeigt, dass beide x-Werte Lösungen sind. Stochastik Vierfeldertafel: (Beispiel) Beim Lotto werden sechs aus 49 Zahlen gezogen. Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist die gezogene Zahl weder durch 2 noch durch 7 teilbar? Lösung: Ereignis G: „Zahl ist gerade.“ Ereignis S: „Zahl ist durch 7 teilbar.“ Tipp: Zuerst die Vierfeldertafel mit Anzahlen; dann die Vierfeldertafel mit Wahrscheinlichkeiten aufstellen. S S G 3 21 24 G 4 21 25 7 42 49 Zeilensummen Spaltensummen G S S 3 49 3 7 24 49 G 4 49 3 7 25 49 1 7 6 7 1 Antwort: Mit der Wahrscheinlichkeit 3 ist die gezogene Zahl 7 weder durch 2 noch durch 7 teilbar. Stochastik Bedingte Wahrscheinlichkeit: P ( A) () PA PA (B ) B P( A ∩ B ) () B P A∩ B A PA B ( ) ( ) ( ) PA (B ) B P A∩ B () B P A∩ B Sind A und B Ereignisse eines Zufallsexperiments mit P(A) ≠ 0, so versteht man unter der bedingten Wahrscheinlichkeit PA ( B ) die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von B unter der Bedingung des Eintretens von A. Es gilt: PA ( B ) = P( A ∩ B ) P ( A) A PA B Beispiel: Bei der Herstellung eines elektronischen Bauteils ist bekannt, dass der Ausschuss 2% beträgt. Bei einem Prüfverfahren werden defekte Bauteile mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% erkannt. Es passiert jedoch auch, dass das Prüfverfahren fälschlicherweise intakte Bauteile beanstandet. Mit 99,5% Wahrscheinlichkeit wird ein intaktes Bauteil nicht beanstandet. a) Mit welcher WS wird ein intaktes Bauteil beanstandet? b) Mit welcher WS ist ein Bauteil defekt, wenn es beanstandet wird? 0,99 Zu a) PD (B ) = 0,005 = 0,5% D 0,01 0,02 B Zu b) 0,98 0,005 B D 0,995 PB (D ) = P (D ∩ B ) P(D ) ⋅ PD ( B) = P (B ) P(D ) ⋅ PD ( B) + P D ⋅ PD (B ) ( ) = B 0,02 ⋅ 0,99 ≈ 80,2% 0,02 ⋅ 0,99 + 0,98 ⋅ 0,005 Ganzrationale Funktionen Potenzfunktionen mit natürlichen Exponenten: Darunter versteht man Funktionen mit der Zuordnungsvorschrift x a a ⋅ x ( n ∈ N ). n ist der Grad der Potenzfunktion. n Gerade Exponenten: Die Graphen sind achsensymmetrisch bezüglich der y-Achse. a>0: Für x<0 nehmen mit wachsenden x-Werten die y-Werte ab, für x>0 zu. Ungerade Exponenten: Die Graphen sind punktsymmetrisch bezüglich des Koordinatenursprungs. a>0: Mit wachsenden x-Werten nehmen die Funktionswerte zu. y y y y 7 7 6 5 6 4 3 5 2 y = 0,8x^2 y = 0,8x^4 y = 0,8x^6 4 3 2 1 1 -2 1 1 -1 2 x -2 -3 1 1 y = 0,8x^3 y = 0,8x^5 y = 0,8x^7 y=0,8x -4 x -2 x -1 1 -1 1 2 x -5 -6 -7 a<0: Für x<0 nehmen mit wachsenden Funktionswerten die y-Werte zu, für x>0 ab. y a<0: Mit wachsenden x-Werten nehmen die Funktionswerte ab. y y -2 1 -1 1 y x 2 x 7 6 -1 5 -1 4 3 -2 2 -3 -4 -5 y = - 0,8x y = -0,8x4 y = - 0,8x6 2 1 1 -2 -1 -2 -3 -4 -6 1 1 -1 -5 -6 -7 -7 x 2 x y = - 0,8x3 y = - 0,8x5 y = - 0,8x7 y = -0,8x Ganzrationale Funktionen Begriff des Polynoms: Terme, die aus Summen von Potenzen (mit Exponenten aus N 0 ), derselben Variablen und zugehörigen Koeffizienten bestehen, nennt man Polynome. Der höchste in einem Polynom bei einer Variable vorkommende Exponent heißt Grad des Polynoms. Begriff der ganzrationalen Funktion: Darunter versteht man eine Funktion, deren Funktionsterm ein Polynom ist. Beispiele: a) − 5 x + 3 x + x − x + 6 6 4 b) 2 x18 + 2 x 9 − 3 1 x 2 Beispiele: 6 Zu a) Der Grad beträgt 6 wegen x . Zu b) Der Grad beträgt 18. Beispiel: 1 x handelt es sich um 2 Bei p : x a 2 x18 + 2 x 9 − eine ganzrationale Funktion vom Grad 18. Das Verhalten einer ganzrationalen Funktion für betragsmäßig große x-Werte (Beispiele): y y y y 2 2 1 1 1 1 x -4 x -4 -3 -2 -1 1 1 2 3 4 -3 -2 -1 1 1 x 2 3 4 x -1 -1 -2 -2 -3 -3 x a 2x 4 − 5 x 3 + 3x − 1 Fortsetzung: Nächste Seite 5 4 3 2 x a x + x − 2 x − x − 0,5 Ganzrationale Funktionen xa x a − 2x 6 + 3x 4 − 2 x 3 + x 2 + 3x + 4x 2 + x + 1 − 3x y y y y 3 2 2 1 1 x -4 -3 -2 -1 1 1 2 3 4 1 x 1 x -4 -3 -2 -1 1 1 -1 2 3 4 x -1 -2 -2 -3 Ist der höchste vorkommende Exponent gerade, so verläuft der Graph „von oben nach oben“ oder „von unten nach unten“. Ist der höchste vorkommende Exponent ungerade, so verläuft der Graph „von unten nach oben“ oder „von oben nach unten“. Das Ermitteln von Nullstellen bei ganzrationalen Funktionen: Beispiel: p : x a x 3 − 6 x 2 + 11x − 6 1. Schritt: Finden einer Nullstelle durch systematisches Probieren Man erhält z.B. x = 2 . 2. Schritt: Polynomdivision ( x3 – 6 x2 + 11x – 6 ) : -( x3 - 2 x2 ) - 4x2 + 11x - (- 4x2 + 8x ) 3x - 6 - ( 3x - 6) 0 ( x - 2 ) = x2 - 4x + 3 Dividiere x3 durch x . Multipliziere das Ergebnis x2 mit x - 2 . Subtrahiere x3 - 2x2 von x3 - 6x2 + 11x - 6 . 3. Schritt: Nullsetzen des Ergebnisterms der Polynomdivision. x 2 − 4 x + 3 = 0 ⇒ x1 = 1; x2 = 3 Ergebnis: Die Nullstellen lauten: x0 = 2; x1 = 1; x2 = 3 Der Funktionsterm von p zerfällt in Linearfaktoren: p : x a ( x − 2 ) ⋅ ( x − 1) ⋅ (x − 3) Fortsetzung: nächste Seite Funktionen und ihre Graphen Beispiel: Man spricht von einer k-fachen Nullstelle, wenn in der vollständig faktorisierten Form des Funktionsterms der entsprechende Linearfaktor k-mal vorkommt. f : x a 2·( x - 0 )1 (x - (-2))2·(x - 1) 3 f hat bei x = 0 eine einfache, bei x = -2 eine doppelte und bei x = 1 eine dreifache Nullstelle Vielfachheit und Graph Bei gerader Vielfachheit einer Nullstelle überquert der Graph die x-Achse bei dieser Nullstelle nicht. Bei ungerader Vielfachheit einer Nullstelle überquert de Graph die x-Achse bei dieser Nullstelle. Mögliche Graphenverläufe: Mögliche Graphenverläufe: y y y y bzw. bzw. Verschieben von Funktionsgraphen: x x x x y y Sind zwei Funktionen f und g gegeben und gilt g(x)=f(x + a) + b, so entsteht der Graph von g aus dem Graphen von f durch Verschiebung um –a in x-Richtung (a>0: nach links, a<0: nach rechts), und um b in y-Richtung (b>0: nach oben, b<0: nach unten). 7 6 G 5 3 G 2 +2 f +4 1 1 g(x)=f(x+(-4))+2 g 4 1 1 2 3 x 4 5 6 7 x Funktionen und ihre Graphen Strecken und Spiegeln von Funktionsgraphen: Gilt für zwei Funktionen f und g die Gleichung g ( x ) = k ⋅ f ( x ) mit k > 0 , so ist der Graph von g gegenüber demjenigen von f in y-Richtung von der x-Achse aus mit dem Streckungsfaktor k gestreckt. Der Graph der Funktion g mit Gilt für zwei Funktionen f und g die Gleichung h( x) = f (k ⋅ x) mit k > 0 , so ist der Graph von h gegenüber demjenigen von f in x-Richtung von der y-Achse aus mit dem Streckungsfaktor 1 gestreckt. k Der Graph der Funktion h mit g ( x) = − f ( x) geht aus dem Graphen von f durch Spiegelung an der x-Achse hervor. Achsensymmetrie bezüglich der y-Achse h( x ) = f ( − x ) geht aus dem Graphen von f durch Spiegelung an der y-Achse hervor. Punktsymmetrie bezüglich des Ursprungs y y f(-x)=f(x) f(x) f(-x) -x x f(-x)=-f(x) -x x f(-x) f(x) x x Grenzwerte im Unendlichen: Kommen die Funktionswerte f(x) einer Funktion f für beliebig groß werdende x-Werte einer Zahl a beliebig nahe, so nennt man a den Grenzwert der Funktion f für x gegen plus unendlich ( x → +∞ ). Schreibweise: lim f ( x ) = a x → +∞ Die Gerade y = a ist waagerechte Asymptote des Graphen von f. Entsprechend ist der Grenzwert für x → −∞ definiert. Beispiele: 2 x 3 − 3− x = lim 1 x → +∞ 2− x 2 − x a) lim 3 x − 2 = lim x → +∞ x → +∞ 2x − 1 2 x =3 1 2 x b) lim cos x existiert nicht, da die Funktionswerte x → +∞ zwischen -1 und +1 schwanken.