Rezension "Das Management der Marktführer von morgen"

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Klemens Kalverkamp: Das Management der Marktführer von morgen
von Hans Stoisser | August 20th, 2013 | 0 Kommentare
Zum Buch „Das Management der Marktführer von morgen, Acht Erfolgsprinzipien im
Zeitalter des Miteinander“, von Klemens Kalverkamp, Wiley Verlag, 2013.
Es ist eine starke Vision, die Klemens Kalverkamp vorstellt. Das „All-win-Unternehmen“ der
Zukunft. Als logische Folge der bisherigen Evolution, geprägt vom menschlichen Bedürfnis
zur Zusammenarbeit und zu einem Miteinander. Der Eintritt in die empathische Gesellschaft,
der menschliche Alltag geprägt von einem holistischen Weltbild. Nutzen von kollektiver und
kollaborativer Intelligenz wird möglich, ebenso eine deutlich höheres Niveau von Freude und
Glück für den Einzelnen. Ein Buch, das die bisherige Geschichte der Menschheit als eine
Geschichte des Fortschritts hin zu Besserem und Höherem sieht und weiterdenkt.
Acht Prinzipien
Die beschriebenen acht Prinzipien sind:
1.
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4.
5.
6.
7.
8.
Miteinander statt übereinander reden
Ehrlich sein
Freude haben und Freude bringen
Aktiv zuhören und sich mitteilen
Emotionen verstehen und lenken
Perspektiven wechseln
Fehler und Schuld als Illusion erkennen
Gerecht sein, und sich wohl fühlen
Prinzipien sind wichtig, da sie Orientierung geben und auf Werte und Haltungen wirken.
Klemens Kalverkamps Prinzipien sind lebendig beschrieben, klar und einfach nachvollziehbar
und vom langjährigen erfolgreichen Bemühungen des Autors geprägt. Viele Manager und
Unternehmer haben damit etwas sehr Nützliches in der Hand, eins zu eins umsetzbar.
Hidden Champions
Klemens Klaverkamp ist langjähriger Geschäftsführer eines deutschen mittelständischen
Weltmarktführers, eines „Hidden Champions“, was dem Inhalt des Buchs besondere Autorität
verleiht. Hidden Champions sind das Erfolgsmodell der Wirtschaft des deutschsprachigen
Raums. Mittelständische Unternehmen konzentrieren ihre Leistungen auf eine ganz
bestimmte Marktnische und verkaufen diese weltweit. Laut dem deutschen Management
Denker Hermann Simon gibt es im deutschsprachigen Raum mehr 1500 solcher
Unternehmen. Sie beschäftigen insgesamt etwa 5,6 Millionen Mitarbeiter und generieren
jährlich geschätzte 900 Milliarden Euro an Umsatz. Es wird viel darüber geschrieben, was
denn die Erfolgsfaktoren dieser Unternehmen sind. Jedenfalls lassen sich diese auf zwei
Faktoren zusammenfassen:
1. Absolute Kundenorientierung: Hidden Champions verfolgen die Strategie einer
„sozialen Spezialisierung“. Sie fokussieren sich auf die Lösung ganz bestimmter
Probleme ganz bestimmter Kunden. Weltweit. Es entstehen neue, hochinnovative
Produkte und Leistungen, wichtige Beiträge zur weltweiten Entwicklung. Hidden
Champions erobern den Weltmarkt und werden zu Marktführern in ganz speziellen
Marktnischen.
2. Modernes, komplexitätsgerechtes Management: Hidden Champions sind zumeist
auf klare Werte, Ziele und Strategien ausgerichtet, kommunizieren offen nach innen
und außen und greifen immer wieder auf selbstorganisierte Einheiten zurück. Dadurch
sind effektives Kundenfeedback, iterative Vorgehensweisen, Arbeiten in Netzwerken
und anderen komplexeren Organisationsformen möglich. Resultat ist, dass Hidden
Champion in der Regel hochmotivierte und hochqualifizierte Mitarbeiter haben, mit
ungleich weniger Krankenständen und auch in der Krise geringen
Personalfluktuationen.
Klemens Kalverkamps Buch handelt vor allem vom komplexitätsgerechten Management.
Seine Prinzipien beschreiben, wie „multi-dimensionale“ Kommunikation gelebt werden kann.
Erst diese erlaubt Selbstorganisation und erst dadurch können die neuen Chancen in einer
globalisierten Welt gesehen und wahrgenommen werden. Und genau durch diese
Außenorientierung wird ein Unternehmen zu einer gesellschaftlichen Institution (social
institution), wie Peter Drucker immer geschrieben hat, das gesellkschaftliche Werte schafft.
Klemens Kalverkamps Buch ist ein wesentlicher Beitrag zur Beschreibung des
(zentral)europäischen kundenorientierten Wirtschaftsmodells der Hidden Champions. Damit
trägt es bei zur Identitätsfindung Europas, in Abgrenzung sowohl zum US-amerikanischen
Shareholder Value Denken als auch zum autoritäre geprägten asiatischen staatskapitalistischen
Vorgehen.
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