Verkaufskunde Nudeln - BioHandel

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Nudeln
Besser anbieten
Verkaufskunde Nudeln
Tipps von Kollegen
Karin Winkler,
Grüner Markt MünchenPerlach
„Das Nudelregal steht bei uns vom Eingang her im Blickfeld und wirkt umfangreich. Wir führen 125 Produkte
von zwölf Herstellern. Da sind alle bekannten Marken
dabei, und als regionale Spezialität Dinkelnudeln vom
Bioland-Hof Moser, hergestellt aus selbst angebautem
Dinkel. Die glutenfreien Nudeln platzieren wir doppelt,
bei den Glutenfrei-Produkten und im Nudelregal. Damit
haben wir einiges an Mehrumsatz erzielt, weil Mais- und
Reisnudeln dort nicht nur Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit ansprechen. Früher hatten wir hochwertige
Nudelspezialitäten aus Italien direkt importiert, aber
der Preis, den wir kalkulieren mussten, war den Kunden
einfach zu hoch. Bei vier Euro ist Schluss.
Wichtig ist der Aufbau des Regals: unten die günstigen Dennree-Nudeln, darüber die von Gustoni, in der
Mitte im Griffbereich die bekannten Marken im Block.
Das macht sich optisch sehr gut, weil sie sich farblich
klar unterscheiden. Oben haben wir die großen Tüten
von Spielberger aufgestellt, die sonst kaum ins Regal
passen würden.
NeueNudelsortenkommenbeiunszuerstalsAktionsware in den Kassenbereich. Die Mitarbeiterinnen an der
Kasse schulen wir vorher, damit sie bei Nachfragen die
Produkteerklärenkönnen.AnderBrotthekeinformieren
wir immer wieder über besondere Getreidesorten wie
Emmer, Einkorn und Kamut. Das wirkt sich auch auf die
Nachfrage bei Nudeln aus.
Natürlich greifen wird auch zu klassischen VerbundZweitplatzierungen:ZumBeispielNudelnmiteinerneuen Tomatensoße oder einem passenden Wein, wobei
meist eines der Produkte im Preis reduziert ist. Herstelleraktionen nutzen wir immer aus und geben den
Preisvorteil weiter. So gelingt es, manche Kunden auf
den Geschmack zu bringen. Das Beste dafür ist jedoch
dieklassischeHerstellerverkostung.Kunden,dieeinmal
Markennudeln probiert haben, bleiben auch dabei.
Kleine begriffskunde
!
Nicht alle „Hirsenudeln“
sind glutenfrei. Die meisten
Produkte enthalten nur
zehn bis 20 Prozent Hirse, der
Rest ist Hartweizen. Achten Sie
also immer auf die HerstellerAuslobung „glutenfrei“, wenn Sie
Zöliakie-Kranke beraten.
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BioHandel 10|09
[ Bronze/al Bronzo ] Bei dieser traditionellen Herstellungstechnik presst man die Nudeln durch Einsätze, die mit Bronze statt Teflon beschichtet sind.
Dadurch wird die Oberfläche der Nudel rauer und
kann mehr Soße aufnehmen. DasVerfahren wird nur
für helle Nudeln verwendet, da bei Vollkornnudeln
die Oberfläche durch den Kleie-Anteil von Haus aus
rauer ist.
[ Eiernudeln ] Sie müssen laut Deutschem Lebensmittelbuch mindestens 100 Gramm Ei je Kilogramm
Getreide enthalten und sollten dann auch als EierNudelnoderEier-Spätzlebezeichnetwerden.Nurdie
Bezeichnung Frischei garantiert, dass das Ei frisch
aufgeschlagen in den Teig kommt. Vollei steht für
getrocknete Eimasse. Die Bezeichnung Spätzle sagt
nichts darüber aus, ob Eier enthalten sind.
[ Hartweizen ] Die Körner enthalten – ebenso wie
Dinkel – besonders viel Kleber-Eiweiß. Deshalb
lassen sich daraus – im Gegensatz zum herkömmlichenWeichweizen–NudelnnurausMehlundWasser
herstellen. Ei als Bindemittel entfällt. Hartweizen
gedeiht am besten in Anbaugebieten mit trockenen
und heißen Sommern und wird deshalb in Mitteleuropa kaum angebaut.
[ Pasta ] Der italienische Begriff heißt auf Deutsch
„zäher Teig“. Unsere Worte Paste und pastös sind
damit verwandt.Während inDeutschland„Pasta“ für
Nudeln aus Hartweizen und ohne Ei steht, bedeutet
Pasta in Italien ganz einfach Nudel.
[ Semola ] Das italienische Wort steht für Hartweizengrieß, also grob gemahlenes Getreide. Meist ist der
GriesnichtvollausgemahlenundentsprichtvomMineralstoffgehalt her in etwa unserem Mehltyp 1050.
[ Trocknungsverfahren ] Die Art der Trocknung hat
einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität der Nudeln. Bei Temperaturen über 60 Grad sinkt der Anteil
an B-Vitaminen. Die Stärke geliert und wird schwerer
verdaulich. Bei konventionellen Herstellern sind bis
zu 130 Grad üblich, weil das dieTrocknungszeit stark
verkürzt und so die Kosten verringert.
[Vollkorn-Nudeln ] Das Deutsche Lebensmittelbuch
schreibt vor, dass Vollkornnudeln zu 100 Prozent
aus Vollkornmahlerzeugnissen bestehen müssen.
Auf italienisch heißen solche Nudeln „integrale“.
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