Traumatisierte Migranten in der Hausarztpraxis

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Department of Psychiatry and Psychotherapy
Eine Herausforderung:
Traumatisierte Migranten in der
Hausarztpraxis
Dr. phil. Naser Morina
Ambulatorium für Folter und Kriegsopfer
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
UniversitätsSpital Zürich
Department of Psychiatry and Psychotherapy
Psychotherapie
Deutschkurs
Rechtsberatung
Psychiatrie
Arbeitsintegration
Hausärzte
Trauma und Migranten/Geflüchtete – bisherige
Erfahrungen
Erfahrungen mit traumatisierten Migranten?
Sozialarbeit
Welche Art von Traumata treffen Sie an?
Dolmetscher
Welche Schwierigkeiten?
Körperund
Bewegung
Infoveranstaltung
Schulung,
Forschung
Schwimmgruppe
Physiotherapie
Behörden
Treffpunkt
(Schick, 2015)
Die Frage, ob jemand traumatisiert ist, taucht erst
dann auf, wenn es schlecht läuft.
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Trauma-Dimensionen
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Trauma (griech.): Schädigung,
Verletzung, Wunde
Politik….Gesellschaft….Moral….Kultur….Recht….Werte….
Heimat….Identität….Verlust….Brüche….Trauer….Sinn….
Individuum….Beziehung….Familie….Volk….nächste Generation
Körper….Seele….Gesundheit….Arbeit….Sicherheit….
Vergangenheit….Gegenwart….Zukunft….
DSM-IV... DSM 5... ICD-10... ICD-11...
usw….
….Medizin…
…Behandlung…
…Integration…
Unruhen, Arabische Länder
2011-2012
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VIOLENT CONFLICTS IN 2015 (NATIONAL LEVEL)
Moderne Kriegsführung - Flüchtlingsbewegungen
Konfliktbarometer 2015 (HIKK, 2016)
 Aktuell mehr als 45 Kriege, offene bewaffnete Konflikte und/oder Krisen
weltweit (HIIK, 2015)
 Art der Kriegsführung hat sich geändert
 Zahl der Zivilisten, die in den letzten Jahren von Krieg betroffenen sind, hat
sich ständig erhöht und verursacht mehr Leiden (Murthy & Lakshminarayana, 2006)
Weltweit aktuell mehr als 65 Millionen auf der Flucht (UNHCR, 2016)
 über 240 Millionen Migranten weltweit (IOM, 2015)
 Über 41 Million in ihrem Heimatland vertriebene Menschen
 Über 21 Millionen internationale Flüchtlinge
 Über 3.2 Million Asylsuchende
 etwa die Hälfte dieser Menschen sind Kinder
 Immer mehr „unbegleitete minderjährige Asylsuchende“
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Was heisst es Migrant/Flüchtling zu sein?
Psychische Folgen von Krieg bei zivilen Opfern
Migrant/Flüchtling sein...
 „Ich musste ins Wasser springen, habe mich am Boot festgehalten. Ich konnte
nichts mehr sehen; alles dunkel; alles kalt; konnte zwischen den hohen Wellen
nicht mehr atmen. Alles, was ich mit den Sinnen wahrnehmen konnte, waren die
schreienden Stimmen der Kinder und Frauen“.
 „Ich werde dauernd befragt, erhalte aber keine Antworten“
 „Ich soll froh sein, dass ich ein Dach überm Kopf habe und keine Fragen stellen“
 „Ich habe hier etwas anderes erwartet“
 Viele von ihnen haben schwere Traumatisierungen erlebt: z.B.: Krieg,
Völkermord, Folter (z.B. Silove et al., 1997)
 Erhöhtes Risiko, an psychischen Störungen zu leiden (z.B.: Cardozo et al., 2004; Johnson &
Thompson, 2008; Kashdan, Morina, & Priebe, 2009; Scholte et al., 2004; Gerritson et al., 2006; Priebe et al., 2010).
 Betroffene leiden zusätzlich an Nachkriegs-Lebensschwierigkeiten: Mangel
an Nahrung, Wasser und medizinische Versorgung; mangelnde Sicherheit,
usw. (Heptinstall et al., 2004; King et al.,1998; Klaric et al., 2007; Miller et al., 2002; Wenzel et al., 2009)
 Höhere Prävalenzen bei Flüchtlingen und Migranten
 „Daheim erwarten meine Angehörigen vieles von mir, was ich nicht erfüllen
kann“
(Johnson & Thompson, 2008; Ahmad et
al., 2008; Fazel et al., 2005; Priebe et al., 2010)
 „An der Grenze (unterwegs) habe ich meine Biographie hängen lassen“
 „Die Flucht hat mich psychisch krank gemacht. Aber auch das Leben in der
Schweiz macht mich krank. […] Nichts funktioniert so, wie ich es will.“
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Prävalenz von psychiatrischen Erkrankungen bei
Flüchtlingen
Prävalenz von psychiatrischen Erkrankungen bei
Flüchtlingen
Metaanalyse von Steel et al. JAMA 2009; 302(5), 537-549
Metaanalyse von Steel et al. JAMA 2009; 302(5), 537-549
PTSD
30.6%
Depression
30.8%
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Prävalenz von psychiatrischen Erkrankungen bei
Flüchtlingen
Metaanalyse von Steel et al. JAMA 2009; 302(5), 537-549
Depression
50%
PTSD
Trauma und Traumafolgestörungen sind bei Flüchtlingen häufig
Aus:
M. Selim
Cürükkayaand
(1981).
Diyarbakir Safagi
Department
of Psychiatry
Psychotherapy
Erzwungene Isolation
Gefangenschaft
Kampfsituationen
Tätlichkeit / Gewalt durch Unbekannte
Dem Tode nahe sein
Ermordung von Familienmitgliedern oder Freunden
Mangel an Nahrung oder Wasser
Unnatürlicher Tod von Familienmitgliedern oder Freunden
Gewaltsame Trennung von Familienmitgliedern
Durchschnitt (SD): Erkrankung ohne Zugang zu medizinischer Versorgung
12.2 (4.5)
Schwere körperliche Verletzung
Schutz-/Obdachlosigkeit
Gehirnwäsche
Verschwindenlassen oder Entführung
Tätlichkeit / Gewalt durch Familienmitglieder / Bekannte
Schwerer Unfall
Ermordung eines oder mehrerer Unbekannter
Naturkatastrophe
Studie mit 134 AFK Sexueller Übergriff durch Unbekannten
Patienten
Lebensbedrohliche Erkrankung
(Morina et al, 2015)
Sexueller Kontakt vor Volljährigkeit mit mind. 5 J. älterer
Person
Sexueller Übergriff durch Familienmitglieder / Bekannte
Erlebte
Traumata
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Traumatische Ereignisse: Typen
Akzidentelle Traumata
Typ-I-trauma
einmalig, akute
Lebensgefahr,
unerwartet
Typ-IItrauma
wiederholt,
langandauernd,
unvorhersehbarer
Verlauf
Medizinisch
bedingte Traumata
103
103
101
101
98
87
84
84
81
76
72
71
64
63
59
55
50
49
45
37
78 %
79 %
75 %
78 %
73 %
66 %
63 %
63 %
62 %
57 %
54 %
54 %
49 %
48 %
44 %
42 %
38 %
37 %
35 %
28 %
24
18 %
20
16 %
Menschenrechtsverletzungen
man-made Trauma
(durch Mensch verursacht)
• Verkehrsunfälle
• berufsbedingte Traumata (z.B.
Polizei, Feuerwehr)
• Arbeitsunfälle
• kurzdauernde Naturkatastrophen (z.B. Wirbelsturm,
Blitzeinschlag)
 kriminelle & körperliche Gewalt
 Vergewaltigungen
 zivile Gewalterlebnisse (z.B.
Banküberfall)
 langdauernde
Naturkatastrophen (Flut,
Erdbeben)
 technische Katastrophen (z.B.
Giftkatastrophen)
 sexuelle & körperliche
Misshandlungen in der Kindheit
 Geiselhaft
 Kriegserlebnisse
 Folter & politische Inhaftierung
 Akute lebensgefährliche
Erkrankungen
 Chronische lebensbedrohliche/
schwerste Krankheiten
 Als notwendig erlebte
medizinische Eingriffe
 Komplizierter
Behandlungsverlauf nach
Behandlungsfehler
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Human rights facts & figures for 2015 (Amnesty International)
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Folter
Studie mit 134 AFK
Patienten
(Morina et al, 2015)
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Veränderte Selbst- und Weltsicht
Vor Trauma
Fallbeispiel I
Nach Trauma
Sicherheit
Verletzlichkeit, Angst
Vertrauen (Bindungen)
Misstrauen, Resignation, Trauer
Unabhängigkeit
Abhängigkeit, Hilflosigkeit
Handlungsfähigkeit
Ohnmacht, Passivität
Achtung, Würde, Gerechtigkeit
Verachtung, Frustration, Wut
Intimität
Entfremdung
Identität
Unsicherheit, Verwirrung
Orientierung im Leben (Verstehen
und Verständnis, Sinn, Bedeutung)
Verlorenheit (Fehlende
Perspektiven und Visionen);
eingeschränkte Zukunft
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Fazit: Zentrale Folgen von Trauma
Werteverlust
Lebensbedrohung
Schwächung
Post-migratorische
Lebensschwierigkeiten
Sozialer Tod
Folgen
von
Trauma
Sinnverlust
Verlust an
Ich-Stärke
und
Selbstwertgefühl
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Postmigration Living Problems and Common Psychiatric Disorders in
Iraqi Asylum Seekers in the Netherlands Laban et al. J Nerv Ment Dis 2005;193: 825–832
•
Asylsuchende leiden unter vielfältigen postmigratorischen
Schwierigkeiten
•
Sorgen bzgl. Asylverfahren, Arbeitslosigkeit und Sorgen bzgl. Familie
hängen am stärksten mit psychischer Erkrankung zusammen
•
Ausser bei der Posttraumatischen Belastungsstörung hängt das Risiko
psychischer Erkrankung stärker mit postmigratorischen als mit
prämigratorischen Variablen zusammen
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Item
Postmigratorische
Einsamkeit, Langeweile und Isolation
Lebensschwierigkeiten
Durchschnitt: 9.7 (4.1)
Studie mit 134 AFK
Patienten
(Morina et al, 2015)
N
113
Sorge um im Heimatland verbliebene Familienangehörige 108
Unmöglichkeit, im Notfall in die Heimat zurückzukehren
101
Trennung von der Familie
99
Schwierigkeiten, Deutsch zu lernen
98
Schwierigkeiten mit Arbeit
88
Verständigungsschwierigkeiten
84
Angst vor zukünftiger Rücksendung in die Heimat
82
Schwierigkeiten, finanzielle Unterstützung zu erhalten
75
Schwierigkeiten, angemessenen Wohnraum zu
75
bekommen
nicht ausreichend Geld, um Nahrung und nötige Kleidung
72
zu kaufen oder die Miete zu bezahlen
Diskriminierung
63
Sorgen, keine Behandlung für Gesundheitsprobleme zu
63
erhalten
Schwierigkeiten in Interviews mit Asylbehörden
54
keine Anerkennung als Flüchtling
53
Konflikte mit Sozialarbeiter/ anderen Autoritäten
50
Konflikte mit eigener / anderen ethnischen Gruppen in CH 31
%
84.3
80.6
75.4
73.9
73.1
65.7
62.7
61.2
56
56
53.7
47
47
40.3
39.6
37.3
23.1
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Fazit Behandlung: Zusatzbelastungen im Falle der
Migration
 Asylgesuch hängig, unsicherer Aufenthalt
 Angst um Verwandte in der Heimat
Fallbeispiel II
 Heimweh
 Entwurzelung
 Soziales Trauma
 Überforderung durch Migration
 Verständigungsprobleme
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Behandlung von Trauma bei Flüchtlingen:
Patienten präsentieren häufig komplexe psychosoziale Herausforderungen:
 Wohnung
Grenzen & Herausforderungen
in der Behandlung
 Ausbildung – Schule – Arbeit
 Versicherung
 Aufenthaltsstatus
 Familie
 .......
Viele Betroffene möchten lieber diese Probleme ansprechen als traumabezogene Symptome
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Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen
«Problem» traumatisierter Flüchtling/Migrant
Die Lebenswelt von traumatisierten Flüchtlingen in der Postmigration ist geprägt:
Therapeut
 was sie zunächst mitgebracht haben: lebensbedrohliche Ängste und
Verluste (Werteverlust und Verluste an Ich-Stärke und Selbstwertgefühl)
 was sie vom Aufnahmeland erwartet haben: Sicherheitsgefühl und soziale
Anerkennung
Statt sozialer Anerkennung erleben traumatisierte Flüchtlinge aufgrund ihrer
ausländerrechtlichen Stellung häufig:
Zuweiser
Patient
Hausarzt
Angehörige
SVA
 Enttäuschungen (erschüttertes Selbst- und Weltverständnis)
 Gefühl Nicht-Erwünscht zu sein
SEM
 Misstrauen
Sozialamt
(Ramadani, 2014)
(Schick, 2015)
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Nur ein Drittel bis ein Viertel der befragten Asylsuchenden und Flüchtlinge
kann sich dem Arzt genügend
verständlich machen. Dem Rest gelingt
Mental Health and Healthcare Utilisation in Adult
Asylum Seekers (Maier et al., 2010)
 Diagnostische Interviews, Daten der Krankenversicherer
dies nicht.
 41% mit psychiatrischer Diagnose
Ähnlich grosse Schwierigkeiten beste-
 Fast doppelt so hohe Gesundheitskosten, mehr als doppelt so
viele Arztbesuche wie Schweizer
hen, wenn es darum geht, die Anweisungen oder Fragen des Arztes zu
verstehen.
CAVE Laiendolmetscher !
 “Mentally ill asylum seekers are underdiagnosed and often
inadequately treated”
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Übersetzen im Gesundheitsbereich: Ansprüche und
Kostentragung
Auswirkungen
Rechtsgutachten von Alberto Achermann und Jörg Künzli im Auftrag des Bundesamts
für Migration, 2008
• Staat: diskriminierungsfreier Zugang zur Gesundheitsinfrastruktur
• Kantonale Gesetzgebung: Versorgungspflicht öffentlichen Spitäler
• Patientengesetz: Recht auf «vollständige, angemessene und
verständliche Aufklärung»
• keine gesetzliche Regelungen für Dolmetscherbeizug, indirekte
Verpflichtung aufgrund Aufklärungspflicht.
• «Aufgrund von professionellen Anforderungen, aber auch der
Regelung des medizinischen Berufsgeheimnisses ist davon Abstand
zu nehmen, Dolmetschende ohne entsprechende Ausbildung und
ohne geregelte Berufspflichten beizuziehen.»
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Bedarf
 Anteil der Personen mit einer Traumatisierung / psychischen Erkrankung «eher
hoch»
Angebote
 In allen Kantonen besteht ein Behandlungsangebot (psychiatrische
Regelversorgung), jedoch wird dieses […] als ungenügend qualifiziert beurteilt.
 Angebotssituation wird von 38 bis 52 Prozent der Befragten als schlecht bis sehr
schlecht beurteilt.
 Ambulatorien für Folter- und Kriegsopfer, Migrationssprechstunden:
Aber: Es fehlen bis zu 500 spezialisierte Behandlungsplätze in der Schweiz.
Zugang
 Systembedingten Barrieren:
• ungenügendes Erkennen eines Behandlungsbedarfs durch Fachpersonen
• fehlende Spezialisierung der vorhandenen Angebote
• ungenügender Einsatz von Dolmetschenden
• lange Wartefristen der spezialisierten Angebote
 Barrieren seitens Betroffene (Stigma, fehlende Information, Vertrauen)
Empfehlungen für die Praxis
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Empfehlungen für die Praxis: Behandlung ist
möglich!
Empfehlungen für die Praxis
 Hausärzte: in der Regel die ersten und bleiben nicht selten die einzigen
medizinischen Anlaufstellen der Flüchtlinge.
 Sich Zeit nehmen, Geduld haben  kleine Schritte!
 Bei bestimmten Herkunftsländern und Biographien an die Möglichkeit von
Kriegs- oder Foltertraumatisierung denken.
 Einfache Sprache! Wenn nötig, qualifizierte Dolmetscher.
 Validieren der Lebensgeschichte. Nicht relativieren, verharmlosen, in
Frage stellen oder bezweifeln.
 Sich bewusst sein, dass diese Menschen Dinge erlebt haben, die
unfassbar sind.
 Erzählen lassen, nicht ausfragen.
 Kein Aktionismus, heroische Taten vermeiden, nicht nach der
raschen, totalen Problemlösung suchen  auch an Nebenthemen
arbeiten
 Wenn möglich im Team arbeiten
 Beziehung anbieten und aufrecht erhalten. Verlässlich und
authentisch sein.
 Auf Übertragung und Gegenübertragung achten.
 Reale Lebenssituation berücksichtigen: sozioökonomisch,
aufenthaltsrechtlich, familiär, beruflich, kulturell, religiös.
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Empfehlungen für die Praxis
Transdisziplinäre Zusammenarbeit
Justizwesen,
Tribunale,
Wahrheitskommission
Reconciliation
 Niederschwellige Vernetzung der Fachpersonen ist erforderlich, um
die Komplexität der Flüchtlinge schneller zu erkennen und die
notwendigen Massnahmen zu ergreifen
 Auch Fachpersonen haben „Bringschuld“ um Flüchtlingen „die“
Integration zu ermöglichen. Dafür braucht es häufig sehr viel
Engagement und Tragfähigkeit
Gesundheits-, Asyl-,
Versicherungswesen
(Helfer-)
System
Psycholog. und
psychotherapeutische
Massnahmen,
Trauerarbeit
Familie, soziales
Netz, Sozialberatung
Aus-, Weiterbildungen,
Erwerbsarbeit,
Sprachkurse
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Welche Organisationen gibt es? Wo erhalten
meine Patienten Hilfe?
•
Verbund «Support for Torture Victims» fünf Ambulatorien: Bern, Zürich, St.
Gallen, Lausanne, Genf: http://www.torturevictims.ch. Cave: Wartelisten!
• Das Portal des SRK http://www.migesplus.ch, für Hausärzte
http://www.migesplus.ch/migesexpert/ (Publikationen, Wegweiser,
Dienstleistungen usw. zu Migration)
•
Psychiatrische Grundversorgung explizite Anlaufstellen oder Ambulatorien
•
Unentgeltliche Rechtsberatung für Asylsuchende und vorläufig
Aufgenommene, z.B.: Aargau: Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende
Zürich: Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende; Beide Basel:
Beratungsstelle für Asylsuchende der Region Basel; Bern: Berner
Rechtsberatungsstelle für Menschen in Not
•
Der Suchdienst SRK: vermisste oder auf der Flucht verlorene
Familienangehörige http://familylinks.icrc.org/en/Pages/home.aspx
•
Dolmetschdienste: www.inter-pret.ch, www.medios.ch
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Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit…
…für Ihr Interesse an diesem Vortrag!!!
…für Ihre wertvolle und engagierte Arbeit mit Traumatisierten!!!
Kontakt:
Naser Morina, Dr. phil.
MAS in Psychotraumatology UZH
Department of Psychiatry and Psychotherapy
University Hospital Zurich
Culmannstr. 8
CH-8091 Zürich
Tel.: +41 (0)44 255 51 21
Fax.: +41 (0)44 255 86 45
www.psychiatrie.usz.ch
[email protected]
www.torturevictims.ch
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