Behandlungsanleitung für truSculpt™ Cutera Inc. Hauptsitz 3240 Bayshore Boulevard, Brisbane, CA 94005 USA Tel.: +1 415 657 5500 Fax: +1 415 330 2444 www.cutera.com D1391G Rev.C 11/2012 1 Bei dem truSculpt™ von Cutera handelt es sich um ein mit Hochfrequenz (HF) arbeitendes Produkt. Die Zulassung der FDA in den Vereinigten Staaten und die Zulassung von Health Canada gelten für folgende Anwendungsgebiete: HF-Energien sind zur topischen Erwärmung zum Zweck der Erhöhung der Gewebetemperatur zur Behandlung bestimmter medizinischer Gegebenheiten bestimmt, beispielsweise zur Linderung von Schmerzen und Muskelspasmen und zur Erhöhung der lokalen Durchblutung. Das truGlide-Massagesystem ist für die vorübergehende Milderung des Erscheinungsbilds einer Cellulitis bestimmt. VORAUSSETZUNGEN Das truSculpt-System darf nur von qualifizierten Ärzten bzw. Therapeuten mit entsprechender Ausbildung und Schulung und nur nach aufmerksamer Lektüre der truSculpt-Gebrauchsanweisung (im Lieferumfang enthalten) angewendet werden. PATIENTENBEURTEILUNG Dies ist ein medizinisches Gerät. Es ist wichtig, eine komplette Anamnese aufzunehmen und eine unterschriebene Einverständniserklärung einzuholen. Siehe auch die ausführlicheren weiteren Informationen in der Gebrauchsanweisung, einschließlich den Angaben zu erwarteten Folgeerscheinungen der Behandlung und eventuellen Nebenwirkungen bzw. Komplikationen. Die Patienten sind anzuhalten, ihre Erwartungen auf ein realistisches Maß zu beschränken. PATIENTENAUSWAHL Der ideale Patient befindet sich in gutem gesundheitlichem Allgemeinzustand und weist nur fokale Problemzonen auf. Das truSculpt-System ist für die Behandlung aller Hauttypen (Fitzpatrick-Skala) indiziert, auch bei gebräunter Haut. KONTRAINDIKATIONEN Schwangerschaft Herzschrittmacher oder implantierte Defibrillatoren Infektionen oder offene Wunden im Behandlungsbereich Nicht auf bzw. über Implantaten (Metallimplantate, elektronische Implantate, medizinische Implantate mit zeitlich befristeter Medikamentenabgabe und oberflächlich platzierten Implantaten zur Körperkonturierung) behandeln und die Rückführungselektrode nicht auf bzw. über solchen Implantaten anbringen. Maligne oder benigne Tumoren, dysplastische Nävi oder zweifelhafte pigmentierte Läsionen nicht behandeln. o Online-Informationen zum Thema Melanom sind u. a. hier zu finden: www.aad.org, www.cancer.org usw. VORBEREITUNGEN VOR DER BEHANDLUNG Bei truSculpt-Verfahren dürfen KEINE Anästhetika angewendet werden o Zur Ermittlung des optimalen Behandlungsgrad sind Rückmeldungen seitens des Patienten notwendig. Den Behandlungsbereich rasieren, wenn zu viel Haar vorhanden ist. o Das HF-Handstück muss die Haut vollständig berühren. Haut reinigen, Make-up und/oder Lotionen vollständig entfernen. Nicht über Wunden behandeln. Vor der ersten Behandlung sollten für spätere Vergleichszwecke Fotos aufgenommen werden. D1391G Rev.C 11/2012 2 Der Patient muss Schmuck und Bodypiercings (z. B. Nabelringe) in der Nähe des Behandlungsbereichs ablegen. Dem Patienten den Ablauf der Behandlung sowie die 10-Punkte-Schmerzskala erklären. AUSWAHL DER BEHANDLUNGSPARAMETER Standby-Bildschirm 1. Zieltemperatur - Adjustierbar - Zieltemperatur für die HF-Behandlung - Gemessen in Grad Celsius - Adjustierbar zwischen 43,0 °C und 47,0 °C in Schritten von jeweils 0,5 °C - Nicht die Echtzeittemperatur der Haut des Patienten 2. Pulsdauer - Adjustierbar in Intervallen von jeweils 15 s - Länge jedes Pulses - Gemessen in Minuten und Sekunden 3. Hauttemperatur - Zeigt die Echtzeittemperatur der Haut des Patienten während der Behandlung an - Gemessen in Grad Celsius 4. Zähler der HF-Pulsdauer - Zeigt die Restdauer des aktuellen Pulses an - Zum Zurücksetzen der Zeituhr die Taste drücken Bildschirm Ready (Bereit) 5. HF-Countdown gesamt - Zeigt die HF-Restdauer der Behandlung insgesamt an 6. Energieanzeige - Zeigt die abgegebene Gesamtenergie an - Gemessen in kJ 7. Pulszähler - Zeigt die Anzahl an abgegebenen Behandlungsapplikationen/Pulsen an - Zum Zurücksetzen die Taste drücken 8. Standby-Taste - Drücken, um in den Standby-Modus zu wechseln - Im Standby-Modus kann keine HF-Energie abgegeben werden - Der Bildschirmhintergrund ist gelb 9. Ready-Taste (Bereitschaftstaste) - Drücken, um in den Modus Ready (Bereitmodus) zu wechseln und mit der Behandlung zu beginnen - Nach dem „Flötenton“ mit der Pulsabgabe beginnen - Der Bildschirmhintergrund ist grün D1391G Rev.C 11/2012 3 RÜCKFÜHRUNGSELEKTRODE Rückführungselektrode für den Einmalgebrauch am Patienten anbringen: o o o o o o o o Eine Beschreibung der Vorgehensweise zum Anbringen des Kabels der Neutralelektrode an den Handstückadapter und die Einweg-Rückführungselektrode ist der Gebrauchsanweisung zu entnehmen. Die Rückführungselektrode nicht über oder in der Nähe von Metallimplantaten platzieren. Die Einweg-Rückführungselektrode mindestens 25 cm vom Behandlungsbereich entfernt auf dem Rücken des Patienten anbringen. Zur Behandlung des Rückens wird die Rückführungselektrode auf dem Bauch des Patienten mindestens 25 cm vom Behandlungsbereich entfernt angebracht. Auf vollständigen Kontakt ohne Falten oder Bläschen achten. Wenn sich die Rückführungselektrode ablöst und erneut angebracht, verschoben oder ersetzt werden muss, darf dies nur im Standby-Modus des Systems erfolgen. Die benutzte Rückführungselektrode nach der Behandlung entsorgen. Nicht durch Rückführungselektroden anderer Hersteller ersetzen. INSPEKTION DES HANDSTÜCKS Anschluss des Kabels und Platzierung der Rückführungselektrode Vor jedem Gebrauch das Handstück prüfen Das Handstück auf Kratzer/Mängel/Defekte der HF-Elektrode überprüfen. o Das truSculpt-Handstück nicht verwenden, wenn Kratzer/Mängel/Defekte festgestellt werden. o Wenn Kratzer/Mängel/Defekte der HF-Elektrode festgestellt werden, den technischen Kundendienst von Cutera benachrichtigen. Technischer Kundendienst von Cutera: +1 (415) 657-5500 D1391G Rev.C 11/2012 4 EMPFOHLENE BEHANDLUNGSPARAMETER Die empfohlenen Parameter sind als Richtwerte gedacht und basieren auf Erfahrungsberichten von Ärzten. Das Ziel besteht darin, den Patienten mit der höchsten bequem erträglichen Temperatur zu behandeln. Das Behandlungsergebnis verbessert sich eventuell bei höheren Temperaturen. Die Beschwerden des Patienten bei jeder Behandlungsapplikation sollten der Stufe 4-6 auf einer 10-Punkte-Skala entsprechen (siehe Beispiel unten). Zieltemperatur Bei der ersten Behandlungsapplikation in einer Behandlungssitzung immer mit einer niedrigen Zieltemperatur (44,0 °C) beginnen. o Ist der Patient vor der Behandlung nervös und angespannt, werden die ersten Behandlungsapplikationen als schmerzhafter empfunden. o Patienten, die mit dem Behandlungsgefühl vertraut sind, tolerieren bei späteren Behandlungsapplikationen unter Umständen höhere Temperaturen. o Die maximal tolerierte Temperatur variiert je nach anatomischer Stelle und der Dicke des Unterhautfettgewebes. Den Patienten bitten, bei jeder Behandlungsapplikation kurz nach Erreichen der Zieltemperatur den Beschwerdegrad zu beurteilen. o Gibt der Patient an, eine höhere Temperatureinstellung zu vertragen, die Zieltemperatur während der Behandlungsapplikation in Schritten von jeweils 0,5 °C erhöhen. Bei jedem Schritt soll der Patient den Beschwerdegrad erneut beurteilen, bis die maximal tolerierbare Temperatur erreicht ist. o Diese Temperatur verwenden, um mit der nächsten Behandlungsapplikation zu beginnen. o Wenn die Beschwerden für den Patienten nicht mehr erträglich sind, die Temperatur während der Behandlungsapplikation in Schritten von jeweils 0,5 °C verringern, bis der Patient die Behandlung toleriert. o Diese Temperatur verwenden, um mit der nächsten Behandlungsapplikation zu beginnen. Ausgehend von den Rückmeldungen des Patienten die Zieltemperatur während der Behandlungssitzung weiter anpassen, da die maximale tolerierbare Temperatur je nach anatomischer Stelle und Dicke des Unterhautfettgewebes variieren kann. Das Ziel besteht darin, den Patienten mit der höchsten bequem erträglichen Temperatur zu behandeln, da sich das Behandlungsergebnis bei höheren Temperaturen eventuell verbessert. Pulsdauer Für jede Behandlungsapplikation wird eine Pulsdauer von 4 Minuten empfohlen. o Eine längere Pulsdauer kann den klinischen Effekt der einzelnen Behandlungsapplikationen verstärken. o Bei einer kürzeren Pulsdauer können pro Behandlungssitzung mehr Behandlungsapplikationen durchgeführt werden, allerdings könnte sich der klinische Effekt der einzelnen Behandlungsapplikationen abschwächen. D1391G Rev.C 11/2012 5 10-PUNKTE-BESCHWERDE-SKALA Empfohlener Beschwerdegrad 4-6 stärkste mögliche Schmerzen keine Schmerzen keine TUT NICHT WEH leicht TUT ETWAS WEH mittelstark TUT ETWAS MEHR WEH TUT NOCH MEHR WEH stark TUT SEHR WEH TUT AM MEISTEN WEH BEHANDLUNGSBEREICH FESTLEGEN Den Behandlungsbereich feststellen. o Die Grenzen des Behandlungsbereichs mit weißem Eyeliner oder einem chirurgischen Marker kennzeichnen und einen Plan zur Positionierung der Behandlungsapplikationen im Behandlungsbereich aufstellen. Bei Verwendung der empfohlenen Pulsdauereinstellung von 4 Minuten sind während einer typischen Behandlungssitzung 16 Behandlungsapplikationen möglich. o Sind mehr Behandlungsapplikationen notwendig, gegebenenfalls die Pulsdauer verringern. Dies erhöht zwar die Anzahl der möglichen Behandlungsapplikationen, allerdings könnte sich die Wirksamkeit der einzelnen Applikationen abschwächen. Die Behandlungsapplikationen sollten sich leicht, d. h. um 10 % bis 15 %, überlappen. Die Applikation der Behandlung direkt über dem Nabel wird nicht empfohlen, weil in diesem Behandlungsbereich kein vollständiger Kontakt möglich ist. D1391G Rev.C 11/2012 Beispiele für die korrekte Platzierung des HF-Handstücks 6 Zur Sicherstellung eines korrekten Kontakts zwischen Haut und HF-Handstück muss der Behandlungsbereich vor jeder Behandlungsapplikation trocken sein. o Die Haut vor jeder Behandlungsapplikation mit einem 10 x 10 cm großen Gazestück abwischen. Häufig tritt unter dem Behandlungsapplikator während der Behandlung fokale Schweißbildung auf. o Eine feuchte oder nasse HF-Elektrode vorsichtig mit Beispiele für die falsche Baumwollgaze abtupfen (nicht wischen). Platzierung des HF KEINE Papiertücher, Papiertaschentücher oder Handstücks Scheuermittel auf der HF-Elektrode verwenden. o Eventuell einen kleinen Ventilator in den Behandlungsraum stellen, um die Haut während der Behandlung trocken zu halten. D1391G Rev.C 11/2012 7 BEHANDLUNGSMETHODE Behandlungsbeispiel Das 40 cm² große konkave Handstück so platzieren, dass die Elektrode nach der natürlichen Körperkontur ausgerichtet ist. Darauf achten, dass das Handstück während der gesamten Behandlung die Haut vollständig berührt. o Das Handstück während der HF-Abgabe nicht neigen, da dies möglicherweise ein unerwünschtes Ereignis verursachen könnte. o Das Handstück nicht abstützen. o Das Handstück während einer Behandlungsapplikation nicht bewegen. o Nur so viel Druck ausüben, dass einheitlicher Kontakt mit der Fläche gewährleistet ist. o Zu viel Druck könnte den Behandlungseffekt abschwächen. o Wird das Handstück während der Behandlung angehoben, wird keine HF-Energie mehr abgegeben und es wird ein Fehlercode angezeigt. Zum Starten einer Behandlung kurz die Ein/Aus-Taste des Handstücks drücken. o Die Behandlung beginnt, nachdem der HF-Kontakt überprüft wurde. Während der HF-Abgabe leuchten LED-Lämpchen am Handstück. o Mattes grünes Licht = es wurde eine Kommunikation zwischen dem Handstück und der Systemsoftware hergestellt. o Helles grünes Licht = das System befinden sich im Modus READY (Bereitschaftsmodus). o Helles blaues Licht = es wird HF-Energie abgegeben. o Helles rotes Licht = es ist ein Systemfehler aufgetreten. Wahrnehmung der Behandlung o Der Patient sollte während eines HF-Pulses eine gleichmäßige Wärme wahrnehmen. o Die Behandlung sollte unangenehm, aber nicht unerträglich sein. o Klagt der Patient über stechende Schmerzen, ein Kratzgefühl oder starke Beschwerden, ist die Behandlung zu unterbrechen und die Haut des Patienten auf Anzeichen einer Epidermisschädigung zu kontrollieren HF-Elektrode abtupfen (weißlich/grau verfärbte, ödematöse, gebleichte Haut usw.). o Den technischen Kundendienst von Cutera unter +1 (415) 657-5500 verständigen. Nach Abschluss einer Behandlungsapplikation o Die Haut mit einem 10 x 10 cm großen Gazestück trocknen. o Eine feuchte oder nasse HF-Elektrode vorsichtig mit Gaze oder einem Wattebausch abtupfen. o KEINE Papiertücher, Papiertaschentücher oder Scheuermittel verwenden. o Das Handstück zum nächsten Areal bewegen. o Keine gestapelten Behandlungen durchführen (d. h. mehrere Behandlungen an derselben Stelle). o Die Behandlungsapplikationen um maximal 10 % bis 15 % überlappen lassen. Nach jedem Kontakt sollte eine moderate Hyperämie auftreten (Rötung des Behandlungsbereichs). o Diese bildet sich normalerweise innerhalb weniger Stunden zurück. Es wird nur ein Durchgang empfohlen. D1391G Rev.C 11/2012 8 ANWENDUNG DES TRUGLIDE-ROLLERS truGlide-Roller Falls gewünscht, den truGlide-Roller verwenden, um den gesamten Behandlungsbereich vor und/oder während der HF-Behandlung zu massieren. Den gesamten Behandlungsbereich gründlich mit dem truGlide-Roller massieren. Moderaten Druck anwenden, damit die gewünschte Glättung erreicht wird. Den gesamten Bereich 5 bis 10 Minuten lang oder bis die gewünschte Verbesserung erzielt ist massieren. PFLEGE DES SYSTEMS Die Rückführungselektrode nach jeder Behandlung trennen und entsorgen. Die HF-Elektrode mit Alkohol desinfizieren; dazu vorsichtig mit einem Wattebausch abtupfen. Die Kunststoffabdeckung des Handstücks und Kabels mit einem Desinfektionstuch wie z. B. Sani-Cloth® desinfizieren. Weitere Angaben zur Pflege des Systems sind der Gebrauchsanweisung zu entnehmen. NACHSORGE Beispiel für Hyperämie Eine moderate Hyperämie (Rötung im Behandlungsbereich) ist zu erwarten und hält mehrere Stunden an. Es kann sich ein leichtes Ödem (Schwellung) entwickeln, das sich normalerweise innerhalb von 24 Stunden zurückbildet. Bei den folgenden Symptomen muss der Patient die Praxis des Arztes verständigen: o Blasen, Verkrustung oder Hautverbrennungen o Länger als 24 Stunden andauernde Empfindlichkeit, Rötung oder Schwellung o Knötchen oder Geschwulste im Behandlungsbereich o Kann in den ersten 72 Stunden nach der Behandlung auftreten Nach der Behandlung kommt es für bis zu 12 Wochen zu einer stetigen Verbesserung des klinischen Effekts o Sollten Anschlussbehandlungen gewünscht werden, ist zwischen den Behandlungen ein Abstand von mindestens 6 bis 8 Wochen einzuhalten. D1391G Rev.C 11/2012 9