Das Ampere ist die SI-Einheit für die elektrische Stromstärke Die elektrische Stromstärke wird weltweit in der Si-Basiseinheit Ampere gemessen, Ampere ist auch in Deutschland die gesetzliche Einheit des Stroms Die elektrische Stromstärke wird nach dem nahezu weltweit geltenden SI-Einheitensystem in der Einheit Ampere mit dem Einheitenzeichen A angegeben. Die international übliche Abkürzung SI ergibt sich aus der französischen Bezeichnung Système International d’Unités. Ampere ist eine von sieben Basiseinheiten des SI-Einheitensystems. In Deutschland ist das Ampere eine gesetzliche Einheit, deren Verwendung im geschäftlichen und im amtlichen Verkehr obligatorisch ist. Dies ergibt sich aus der Einheitenverordnung (EinhVO), die auf der Grundlage des Gesetzes über die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung, kurz Einheiten- und Zeitgesetz (EinhZeitG), vom zuständigen Bundesminister für Wirtschaft erlassen wurde. Die aktuelle Definition für das Ampere ist zur Reform vorgemerkt Nach der seit 1946 geltenden internationalen Definition wird das Ampere mit den Einheiten Kilogramm, Meter und Sekunde verknüpft. Das Verbindungsglied zwischen der elektrischen Einheit und den Einheiten der Mechanik ist die Kraft, die von einem Magnetfeld ausgeht, das regelmäßig bei Stromfluss durch einen festen Leiter auftritt. In der SI-Definition des Ampere wird von 2 parallelen, geradlinigen, unendlich langen Leitern mit vernachlässigbar kleinem, kreisförmigem Querschnitt ausgegangen, die im Vakuum im Abstand von 1 Meter voneinander angeordnet sind. Wenn ein konstanter elektrischer Strom durch diese Leiter fließt und dadurch je 1 Meter Leiterlänge eine Kraft von 0,2 Mikronewton zwischen diesen Leitern hervorgerufen wird, hat der Strom die Stärke 1 Ampere. Wegen der Ungenauigkeiten, die sich aus der komplizierten Messtechnik für einen geeigneten Messversuch zur Darstellung des Ampere sowie aus der Verwendung der in der Einheit Newton enthaltenen Einheiten Kilogramm, Meter und Sekunde ergeben, wird von den Experten des Messwesens erwogen, die bisherige Definition des Ampere durch eine Beziehung zu Fundamentalkonstanten wie der elektrischen Elementarladung zu ersetzen. Physikalisch betrachtet handelt es sich bei dem elektrischen Strom um den Transport elektrischer Ladungen. Dieser Ladungstransport wird in einem festen Leiter wie einem Kupferdraht durch freie Elektronen bewirkt. Verursacher des elektrischen Stroms ist eine elektrische Spannung in dem betreffenden Stromkreis. In einem Nicht-Leiter wie der Kunststoffisolierung des Kupferdrahtes sind keine freien Elektronen vorhanden, so dass dort keine Ladung transportiert werden kann. Die Benennung Ampere verweist auf den französischen Naturwissenschaftler Ampère, der bereits im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts in Paris grundlegende Forschungen zur Beziehung zwischen Elektrizität und Magnetismus unternahm. Daran anknüpfend wird auch ein Messgerät zur Ermittlung der Stromstärke umgangssprachlich als Amperemeter bezeichnet. Stromstärke und Gefahren des Stromes In der Technik sind elektrische Ströme unterschiedlicher Stärke gebräuchlich, so dass bei Bedarf die SI-Vorsätze zur Wahl des nach DIN 1301 zweckmäßigen Vielfaches oder Teils der Einheit zu nutzen sind. Soll vorwiegend elektrische Energie genutzt werden, liegen die Stromstärken etwa im Bereich Ampere und Kiloampere, dieser Bereich wird daher umgangssprachlich als Starkstromtechnik bezeichnet. Kommt es vorwiegend auf Informationsübertragung durch niedrige Ströme an, liegen die Stromstärken im Bereich Milliampere und Mikroampere, daraus resultiert die umgangssprachliche Bezeichnung Schwachstromtechnik. Die Stärke des elektrischen Stroms ist von der Leistungsaufnahme eines betriebenen Gerätes und der anliegenden Spannung abhängig. Sie beträgt in privaten Haushalten je nach Gerät etwa 10 mA bis 10 A. Die einzelnen Stromkreise sind in privaten Haushalten mit jeweils 16 A abgesichert. Leider ermöglicht der elektrische Strom nicht nur den Betrieb der verschiedenen elektrischen Geräte, sondern er ist, je nach Stärke der anliegenden Spannung, bei Berührung lebensgefährlich für Menschen und Tiere. Auch können elektrische Kurzschlüsse Brände und somit Sachschäden hervorrufen. Arbeiten an der Hausinstallation dürfen daher aus Sicherheitsgründen nur von Elektrofachkräften ausgeführt werden. Literatur- und Quellenhinweise Gesetz über die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung (Einheiten- und Zeitgesetz EinhZeitG) Ausführungsverordnung zum Gesetz über die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung (Einheitenverordnung EinhV) DIN 1301-1: 2010-10: Einheiten: Einheitennamen, Einheitenzeichen Physikalisch-Technische Bundesanstalt: Das Internationale Einheitensystem (SI). Sonderdruck PTB-Mitteilungen 117 (2007) 2. Bremerhaven 2007 Autor: Prof. Dr. Karl-Heinz Mintken VDI Dipl.-Ing. Dipl.-Päd. Freier Wissenschaftler Cloppenburger Str. 458 26133 Oldenburg