Fleißige Bienen - Hase und Igel Verlag

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Fleißige Bienen
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Mein
Lexikon
Schon vor sehr, sehr langer Zeit entdeckten die
Menschen den leckeren Honig der Bienen. Doch
nur besonders Mutige trauten sich, auf die Bäume
und in die Felsspalten zu den Bienennestern zu
­klettern und ihnen den Honig wegzunehmen. Wenn
jemand dem Nest zu nahe kam, griffen die Bienen
nämlich sofort an. Später machten es sich die
­Menschen einfacher: Sie sägten das Stück des
­hohlen Baumstamms heraus, in dem die Bienen
lebten, und stellten dieses Baumstück in der Nähe
ihrer Siedlung auf.
Honigbiene:
Bienen, die
Honig herstellen können,
gehören zu den Honig­
bienen. Es gibt ­mehrere
Arten von Honigbienen.
Sie alle leben in riesigen
Gruppen, sogenannten
Staaten, zusammen und
sammeln süßen Zuckersaft von Pflanzen, aus dem
sie Honig bilden. Im Unterschied dazu leben Wildbienen meist allein und
stellen keinen Honig her.
Die Menschen merkten bald, dass Bienen noch viel
mehr können als Honig liefern. Wenn Bienen von
Blüte zu Blüte fliegen, bringen sie jedes Mal ein
wenig Blütenstaub von der vorigen Pflanze mit. Auf
diese Weise bestäuben sie die Blüten und sorgen
dafür, dass sich Früchte bilden können. Bienen ­
sind für Bauern und Gärtner wertvolle Helferinnen:
Ohne Bienen könnten wir nur ein Fünftel so viel
Obst ernten. Sie bestäuben aber auch Tomaten- und
Zucchinipflanzen und viele andere Feldfrüchte. Nur
Getreide wächst auch ohne sie, hier erledigt der
Wind die Bestäubung.
Wie alle Insekten haben Bienen sechs Beine und einen
dreiteiligen Körper mit Kopf,
Brust und Hinterleib. Der
Brustteil ist braun und be­­
haart, der Hinterleib kann
gelbliche Ringe haben.
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Woher kommt der Honig?
Mein
Lexikon
Honigblase:
Wenn die
Honigbiene Nektar saugt,
schluckt sie die Flüssigkeit in eine Transportblase
im Bienenkörper. Diese
„Einkaufstasche“ heißt
Honigblase.
Wusstest du, dass eine Flugbiene jeden Tag bis
zu 1000 Blüten besucht? In den Blüten findet sie
Nektar – eine Art Zuckerwasser. Diesen Zuckersaft
saugt sie auf und liefert ihn zu Hause im Bienenstock ab. Doch was sie dort wieder hochholt und
den anderen Bienen von Mund zu Mund weitergibt,
ist schon nicht mehr der Nektar, den sie aus den
Blüten gesaugt hat. Sie hat die süße Flüssigkeit
­nämlich mit ihrer Spucke vermischt. Für uns klingt
das vielleicht unappetitlich, die Spucke ist aber sehr
wichtig: Sie macht das Ganze noch haltbarer.
Schlaue
Frage
Warum stellen Bienen
Honig her?
Bienen fressen Honig.
Weil er lange haltbar ist
und nicht verdirbt, ist er für
das Bienenvolk die Futterreserve für den Winter.
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Damit die Flüssigkeit zu Honig wird, muss sie aber
noch viel Wasser verlieren. Die Bienen haben dafür
eine mühsame Methode: Sie füllen die Flüssigkeit
in offene Zellen, setzen sich darüber und lassen die
Flügel schwirren – sie „föhnen“ das Nektargemisch,
und zwar so lange, bis es einen Großteil des
­Wassers verloren hat und zu dickflüssigem Honig
geworden ist. Jetzt brauchen die Zellen nur noch
einen Wachsdeckel und der Inhalt hält sich ohne
Weiteres bis ins nächste Frühjahr.
Wenn Bienen Nektar aufnehmen wollen, stülpen sie eine Art Rüssel
aus und saugen damit wie mit einem Trinkhalm den süßen Saft aus
der Blüte.
Lauter Wachszellen voller
Honig! Viele, viele Bienen
sind dafür unzählige Kilometer weit geflogen und haben
Tausende Blüten besucht.
Manche Zellen sind schon mit
einem Wachsdeckel verschlossen.
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Wertvoller Staub
Für
Forscher
Wenn eine Biene in einer Blüte Nektar gesucht hat,
ist sie beim anschließenden Abflug ganz schön
staubig: In der Mitte der Blüte sitzen nämlich auf
dünnen Stängelchen Staubbeutel. Jeder Blüten­
besucher stößt an diese Stängel und wird dabei
ein­gepudert – mit Blütenstaub. Wenn eine Biene
von einer Apfelbaumblüte zur nächsten fliegt, lässt
sie überall ein wenig von dem Blütenstaub zurück.
Mein
Lexikon
Körbchen:
Körbchen heißen die beiden Mulden an der Außen­­
seite der Hinterbeine der
Biene, in denen die Blütenstaubklumpen transportiert werden. Ein Ring
aus Borsten rings um die
Mulden hält die Klümpchen fest, damit sie unterwegs nicht herausfallen.
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Wenn der Blütenstaub nicht von
allein herunterfällt, knabbern die
Bienen an den Staubbeuteln und
holen sich ihre Portion.
Die Biene ist auf dem Rückweg
zu ihrem Bienenstock und hat
randvoll gepackte Körbchen.
Mehr geht nicht!
Die Bienen stört es allerdings gar nicht, dass sie so
staubig sind. Sie finden Blütenstaub nämlich sehr
lecker und versuchen sogar möglichst viel davon
aus ihrem Pelz herauszuputzen und nach Hause in
den Bienenstock zu tragen. Damit der Staub unterwegs nicht davonweht, verkneten sie ihn mit ein
bisschen Nektar zu einem klebrigen Teig und packen
ihn in eine Mulde außen an ihren Hinter­beinen.
Am Hinterbein der Biene kann man deutlich eine cremefarbene Kugel
erkennen: das Pollenpaket im Körbchen der Biene. Blütenstaub kann
ganz verschiedene Farben haben, je nachdem von welcher Pflanze er
kommt. Sogar blauen und schwarzen Blütenstaub gibt es!
Wenn Bienen eine Ladung Blütenstaubteig an den
Hinterbeinen anschleppen, sieht das auf den ersten
Blick so aus, als hätten sie Pluderhosen an. Tatsächlich nennt man die Blütenstaubpakete „Hosen“
und das Abbürsten des Staubs heißt „höseln“.
Beobachte doch einmal
eine Biene, wenn sie eingestaubt von einer Blüte
abfliegt: Sie reibt die Beine gegeneinander. Das
sieht so ähnlich aus, wie
wenn wir uns die Hände
reiben. Dabei bürstet sie
den Blütenstaub aus dem
Pelz und befördert ihn in
die Körbchen.
Schlaue
Frage
Wozu braucht eine
Pflanze Blütenstaub?
Blütenstaub heißt auch
Pollen. Nur wenn der Blütenstaub zu einer anderen
Blüte der gleichen Art
kommt, können sich
Früchte und Samen ent­
wickeln. Bienen und andere Insekten transportieren
bei ihrer Suche nach Nektar Blütenstaub von Blüte
zu Blüte und bestäuben
so die Pflanzen.
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