Teil III: Die Zahlen 46 Jahresabschluss 2002 48 Anhang 54

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Das Unternehmen
Die ProSiebenSat.1-Gruppe ist Deutschlands erste Adresse für Blockbuster aus
Hollywood: Mit „Independence Day“ hatte
ProSieben den erfolgreichsten Spielfilm
des Fernsehjahres 2002 im Programm.
Auch in Zukunft bleibt die Senderfamilie
das führende Fernsehunternehmen
für hochwertige Hollywood-Produktionen.
Im Jahr 2002 schloss die ProSiebenSat.1
Media AG Verträge mit zahlreichen Filmstudios ab. So konnte sich die Senderfamilie u.a. exklusiv die Filmproduktionen
von Disney, Touchstone, Miramax und
Dimension sichern.
Das Geschäftsjahr
Das Geschäftsjahr 2002 wurde durch
einen starken Einbruch des Werbemarkts
und die Insolvenz des Mehrheitsaktionärs und wichtigsten Programmlieferanten der ProSiebenSat.1-Gruppe,
der KirchMedia GmbH & Co. KGaA, geprägt. Die Umsatzeinbußen auf Grund
sinkender Investitionen in Fernsehwerbung konnten durch massive Kosteneinsparungen teilweise kompensiert
werden. Durch eine gute Vermarktungsleistung ist es der Senderfamilie im Jahr
2002 gelungen, ihre führende Position
im Fernsehwerbemarkt zu behaupten.
Die Zahlen
02
Mit einem straffen und konsequenten
Kostenmanagement hat die ProSiebenSat.1-Gruppe auf sinkende Werbeumsätze im Jahr 2002 reagiert. Der Konzernumsatz betrug 1,895 Mrd Euro
nach 2,015 Mrd Euro im Vorjahr.
Das EBITDA belief sich auf 134 Mio
Euro. Im Vorjahr waren es 225 Mio Euro.
Das Konzernergebnis vor Steuern lag
bei 21 Mio Euro nach 106 Mio Euro im
Vorjahr.
Inhalt
Teil
02
04
08
10
12
13
14
I: Das Unternehmen
Kennzahlen
Vorwort
Urs Rohner im Gespräch
Corporate Governance
Mitarbeiter
Corporate Sponsorship
Auf einen Blick
Teil
18
20
30
32
42
43
II: Das Geschäftsjahr
ProSiebenSat.1-Aktie
Lage- und Konzernlagebericht
Fernsehen
Lageberichte der Sender
Merchandising
Dienstleistungen
Teil
46
48
54
54
55
55
56
57
58
59
III: Die Zahlen
Jahresabschluss 2002
Anhang
Anteilsbesitz
Bestätigungsvermerk
Aufsichtsrat und Vorstand
Ausgewählte Finanzkennzahlen
Bericht des Aufsichtsrats
Fünf-Jahres-Überblick
Glossar und Register
Finanzkalender
Kennzahlen
Konzernabschluss
2002
2001 Veränderung
Umsatz
[Mio Euro]
1.895
2.015
-6%
Ergebnis vor Steuern
[Mio Euro]
21
106
-80%
Jahresüberschuss
[Mio Euro]
15
68
-78%
EBIT
[Mio Euro]
73
154
-53%
EBITDA
[Mio Euro]
134
225
-40%
Cash-flow nach DVFA/SG
[Mio Euro]
1.147
1.253
-8%
[Euro]
0,08
0,34
-76%
Bilanzsumme
[Mio Euro]
1.756
2.028
-13%
Eigenkapital
[Mio Euro]
617
650
-5%
Ergebnis je Aktie nach DVFA/SG
Eigenkapitalquote
35%
32%
9%
Eigenkapitalrendite vor Steuern
3%
16%
81%
Umsatzrendite vor Steuern
1%
5%
-80%
1.060
1.206
-12%
60%
59%
2%
926
1.180
-22%
[Mio Euro]
Programmvermögen
Programmvermögen/Bilanzsumme
Programminvestitionen
[Mio Euro]
Nettofinanzschulden
[Mio Euro]
754
897
-16%
[Euro]
0,02
0,16
-88%
0,31%
2,78%
-89%
Dividende *
Dividendenrendite
Steuerquote ProSiebenSat.1-Gruppe
Mitarbeiter **
41%
38%
8%
3.072
3.029
1%
* Dividende je Vorzugsaktie
** Vollzeitäquivalente Stellen zum Stichtag 31. Dezember
Kennzahlen der Geschäftsbereiche
Fernsehen
2002
2001 Veränderung
Außenumsatz
[Mio Euro]
1.816
1.942
Gesamtumsatz
[Mio Euro]
1.837
1.961
-6%
Operatives Ergebnis
[Mio Euro]
62
137
-55%
1.909
1.772
8%
Mitarbeiter*
Sat.1
Gesamtumsatz
[Mio Euro]
777
831
-6%
Ergebnis vor Steuern
[Mio Euro]
-98
-77
-27%
183
194
-6%
Mitarbeiter*
ProSieben
Gesamtumsatz
[Mio Euro]
778
860
-10%
Ergebnis vor Steuern
[Mio Euro]
206
262
-21%
303
298
2%
Mitarbeiter*
Kabel 1
Gesamtumsatz
[Mio Euro]
196
215
-9%
Ergebnis vor Steuern
[Mio Euro]
12
34
-65%
50
48
4%
95
67
42%
37%
Mitarbeiter*
N24
Gesamtumsatz
[Mio Euro]
Ergebnis vor Steuern
[Mio Euro]
Mitarbeiter*
Merchandising
Außenumsatz
[Mio Euro]
-24
-38
265
274
-3%
66
59
12%
Gesamtumsatz
[Mio Euro]
73
66
11%
Operatives Ergebnis
[Mio Euro]
17
15
13%
119
110
8%
Mitarbeiter*
Dienstleistungen
-6%
Außenumsatz
[Mio Euro]
13
11
18%
Gesamtumsatz
[Mio Euro]
154
172
-10%
Operatives Ergebnis
[Mio Euro]
-3
8
-138%
1.044
1.112
-6%
Mitarbeiter*
* Vollzeitäquivalente Stellen zum Stichtag 31. Dezember
Konzernübersicht
Geschäftsbereiche
Aktivitäten
Wichtige Beteiligungen
Fernsehen
• Werbefinanziertes Fernsehen
• Sat.1 [100%]
• Auslandswerbefenster
• ProSieben [100%]
• Werbevermarktung Fernsehen
• Kabel 1 [100%]
• Transaktionsfernsehen
• N24 [100%]
• Internet, Teletext
• SevenOne Media [100%]
• Euvía Media [48,4%]
• SevenOne Intermedia [100%]
Merchandising
• Merchandising
• MM Merchandising München [100%]
• Zuschauerclub
• ArtMerchandising & Media [86,5%]
• E-Commerce
• SevenOne Club & Shop [100%]
• Dialog-, Direkt- und Crossmarketing
Dienstleistungen
• Kreation
• SevenSenses [100%]
• Produktion, Sendeservices, Technologie • SZM Studios [100%]
• IT-Entwicklung
Stand: 28. Februar 2003
• ProSieben Information Service [100%]
Das Unternehmen
02
04
08
10
12
13
14
Kennzahlen
Vorwort
Urs Rohner im Gespräch
Corporate Governance
Mitarbeiter
Corporate Sponsorship
Auf einen Blick
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
„Gutes Programm als Grundlage“
„Überholte Werbereglementierungen“
Corporate Governance
Startsocial
Urs Rohner, Vorstandsvorsitzender
der ProSiebenSat.1 Media AG, äußert
sich über die Konsequenzen der Konjunkturschwäche und die Perspektiven des
Unternehmens für 2003. Eine Erholung
im Fernsehwerbemarkt wird frühestens
in der zweiten Jahreshälfte einsetzen.
Die ProSiebenSat.1-Gruppe fokussiert
sich auf das Kerngeschäft des werbefinanzierten Fernsehens und kerngeschäftsnahe Aktivitäten wie Merchandising und
Multimedia.
Jürgen Doetz, für Medienpolitik und Regulierung zuständiges Vorstandsmitglied
der ProSiebenSat.1 Media AG, plädiert
im Interview für eine Deregulierung der
europäischen Werbebestimmungen.
Gleichzeitig tritt er der Forderung nach
Produktwerbeverboten entgegen. Die Position der ProSiebenSat.1-Gruppe in dieser politischer Auseinandersetzung folgt
dem Grundsatz: Alle Produkte, die frei im
Handel zu erwerben sind, müssen auch
beworben werden können.
Mit dem Corporate Governance Kodex
liegen in Deutschland erstmals konkrete
Verhaltensstandards für Vorstände und
Aufsichtsräte börsennotierter Gesellschaften vor. Die ProSiebenSat.1 Media
AG sieht darin einen wichtigen Schritt
zur Weiterentwicklung von Führung und
Kontrolle der Unternehmen. Die Veröffentlichung des Kodex wurde zum Anlass
genommen, sich intensiv mit den Führungs- und Kontrollmechanismen der
ProSiebenSat.1 Media AG zu befassen.
Das Motto „Unternehmen statt Unterlassen” prägt das Engagement der
ProSiebenSat.1-Gruppe im Bereich
Coprorate Sponsorship. In gemeinsamen
Projekten mit Partnern aus Wirtschaft,
Politik und Gesellschaft stellt das
Unternehmen seine Medien in den Dienst
der guten Sache. Das wichtigste Projekt
im Jahr 2002 war erneut „startsocial“,
ein Businessplan-Wettbewerb für soziale
Ideen, der bundesweit Maßstäbe setzt.
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[Seite 13]
[Seite 10]
[Seite 13]
ProSieben
Die außerirdischen Angreifer aus „Independence
Day“ machten ProSieben
zum Überflieger des
Fernsehjahres 2002. Mit
8,34 Millionen Zuschauern
war Roland Emmerichs
Science-Fiction-Thriller
der erfolgreichste Spielfilm
des Jahres. Und das, obwohl der Film bereits zum
dritten Mal gezeigt wurde.
© Twentieth Century Fox
Seite 04 Teil I: Das Unternehmen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Vorwort
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,
das Jahr 2002 markiert den bisherigen Tiefpunkt in der fast 20-jährigen Geschichte des deutschen Privatfernsehens. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft dürften die Netto-Investitionen in Fernsehwerbung 2002 noch einmal um acht bis zehn Prozent gesunken sein. Nach dem starken Einbruch im Vorjahr hat sich die Werbekrise
damit weiter verschärft. Experten gehen davon aus, dass der Fernsehwerbemarkt seit dem Rekordjahr 2000 insgesamt um 600 bis 700 Mio Euro geschrumpft ist. Der Markt bewegt sich heute unter dem Niveau des Jahres 1998
– und wird sich frühestens 2005 wieder der Rekordmarke des Jahres 2000 nähern. Um es klar zu sagen: Die Talsohle ist auch nach zwei Jahren Rezession im
Werbemarkt noch nicht erreicht worden. Die Branche setzt jetzt darauf, dass
es in der zweiten Jahreshälfte 2003 wieder aufwärts geht. Ob das aber wirklich der Fall sein wird, kann im Augenblick niemand genau vorhersagen. Die
Visibilität im Fernsehwerbemarkt ist nach wie vor äußerst gering.
Der schrumpfende Werbemarkt hat erwartungsgemäß auch die Geschäftsentwicklung der ProSiebenSat.1-Gruppe im Jahr 2002 negativ beeinflusst.
Der Konzernumsatz betrug 1,895 Mrd Euro nach 2,015 Mrd Euro im Jahr
2001 – ein Minus von sechs Prozent. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 21 Mio
Euro. Im Vorjahr waren es 106 Mio Euro. Wir haben mit massiven Kosteneinsparungen über alle Bereiche des Unternehmens hinweg auf die sinkenden Umsätze reagiert. Mit beachtlichem Erfolg: Trotz einer Reihe von außerordentlichen, einmaligen Belastungen, wie die Fußball-Weltmeisterschaft in
Japan und Südkorea, die Kosten in Höhe von 54 Mio Euro verursachte, steht
den Umsatzeinbußen von 120 Mio Euro ein Ergebnisrückgang von lediglich
85 Mio Euro gegenüber. Das EBITDA belief sich auf 134 Mio Euro nach
225 Mio Euro im Vorjahr. So ernüchternd die Bilanz für 2002 ausfällt, so dürfen wir doch feststellen, dass die Kostenbasis des gesamten Unternehmens
deutlich reduziert werden konnte. Davon werden wir in Zukunft profitieren.
Mit dem Geschäftsverlauf des Jahres 2002 können wir dennoch nicht zufrieden sein. Neben einem schwierigen Werbemarkt hatten wir unterjährig
mit Leistungsschwächen insbesondere bei ProSieben und Sat.1 zu kämpfen,
die wir erst in den letzten vier Monaten des Jahres beseitigen konnten. Seitdem haben unsere beiden Sender ihre Marktposition wieder deutlich verstärkt. Im Gesamtjahr 2002 verringerte sich der gemeinsame Marktanteil
der Sender Sat.1, ProSieben und Kabel 1 in der werberelevanten Zielgruppe
der 14- bis 49-jährigen Zuschauer dennoch von 30,1 Prozent auf 28,1 Prozent. Der Brutto-Werbemarktanteil allerdings blieb mit 45,4 Prozent nach
45,6 Prozent im Vorjahr auf hohem Niveau annähernd stabil. Damit ist die
ProSiebenSat.1-Gruppe nach wie vor die klare Nummer eins im deutschen
Fernsehwerbemarkt. Es ist uns gelungen, die Marktanteilseinbußen bei
den Zuschauern durch eine gute Vermarktungsleistung fast vollständig zu
kompensieren. Unser vorrangigstes Ziel ist es jedoch, das Marktgewicht der
ProSiebenSat.1-Gruppe im Zuschauermarkt wieder nachhaltig zu steigern.
Hier sind wir in der Zwischenzeit ein gutes Stück vorangekommen: Die
Senderfamilie konnte ihren gemeinsamen Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern im Trend des Jahres 2003 [bis 15. März 2003] im Vergleich
zum Vorjahresdurchschnitt um 0,7 Prozentpunkte auf 28,8 Prozent erhöhen.
Besonders erfreulich hat sich der Nachrichtensender N24 entwickelt, der
seinen Marktanteil in dieser Zielgruppe auf 0,4 Prozent vergrößern konnte –
und damit nur noch 0,1 Prozentpunkte hinter dem Marktführer n-tv liegt.
Ohne Zweifel ist der Wettbewerb auf dem Fernsehmarkt in den letzten zwölf
Monaten härter geworden, das Klima rauer. Angesichts sinkender Investitionen in Fernsehwerbung hat sich bei allen Sendern nicht nur die Schere
zwischen den Brutto- und den Netto-Werbeerlösen vergrößert, sondern wir
registrieren auch erstmals deflationäre Preise im Fernsehwerbemarkt. Auf
der anderen Seite ist der Kostendruck auf die Sender erheblich gestiegen.
Wir stehen auch 2003 vor der schwierigen Aufgabe, unsere Kostenstrukturen
den Marktgegebenheiten weiter anzupassen und gleichzeitig unsere Marktposition auszubauen. Es ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ProSiebenSat.1-Gruppe zu verdanken, dass uns dies bislang ganz gut gelungen
ist. Für ihre außergewöhnliche Leistungsbereitschaft und ihre große
Kostendisziplin bedanke ich mich an dieser Stelle im Namen des Vorstands
sehr herzlich. Dies gilt umso mehr, als wir im Zuge der Kostensenkungsmaßnahmen eine Reihe von schwierigen und unpopulären Entscheidungen zu treffen hatten, zu denen sicherlich auch der generelle Verzicht auf Gehaltserhöhungen für das Jahr 2003 gehörte.
Das straffe Kostenmanagement zahlt sich jedoch aus: Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir beispielsweise allein beim sonstigen betrieblichen Aufwand
rund elf Mio Euro einsparen, wenn man einmalige Sondereffekte, wie Einzelwertberichtigungen oder Verluste durch den Abgang von Finanzanlagen,
unberücksichtigt lässt. Auch der Geschäftsbericht für das Jahr 2002, der jetzt
vor Ihnen liegt, trägt zu weiteren Einsparungen bei. Das ungewöhnliche,
aber – wie wir hoffen – höchst innovative und ansprechende Format führt
zu rund 25 Prozent geringeren Produktions- und Gestaltungskosten als im
letzten Jahr.
Große Fortschritte können wir auch bei der Optimierung unserer Organisation
vorweisen. So haben wir die Verkaufsstruktur des Werbezeitenvermarkters
SevenOne Media dezentralisiert, um größtmögliche Kundennähe zu gewährleisten. Gleichzeitig werden Unternehmen und Agenturen jetzt aus einer Hand
betreut. Das ermöglicht nicht nur eine effektivere Zusammenarbeit mit unseren Kunden, sondern auch eine stärkere Ausrichtung auf integrierte Kom-
Seite 05
munikationsangebote, die das gesamte Produktportfolio der ProSiebenSat.1Gruppe abdecken. Nach der Übernahme sämtlicher Gesellschaftsanteile der
Kirch Intermedia GmbH zum 1. September 2002 haben wir das MultimediaUnternehmen unter dem neuen Firmennamen SevenOne Intermedia in die ProSiebenSat.1-Gruppe integriert und eng mit der Markenwelt unserer Sender
verbunden. Außerdem planen wir die Zusammenlegung der beiden Merchandising-Unternehmen MM Merchandising München und SevenOne Club & Shop.
Die neue Unit soll nicht nur zusätzliche Erlöspotenziale im Geschäftsfeld Merchandising erschließen, sondern auch die Kommunikation und Abstimmung
mit Geschäftspartnern und Kunden weiter vereinfachen. Zur Optimierung der
Prozesse im Technikbereich dient auch die neu geschaffene Position eines
Direktors Operations, der die Zuständigkeiten für alle technischen Dienstleistungsunternehmen der ProSiebenSat.1-Gruppe bündelt. Hierzu zählen u.a.
die SZM Studios, das IT-Unternehmen ProSieben Information Service und
das Verbreitungstechnik-Unternehmen Teledirekt.
Für die ProSiebenSat.1-Gruppe stellt das Geschäftsjahr 2002 in jeder Hinsicht eine tiefe Zäsur in der Unternehmensgeschichte dar. Es wurde nicht
nur durch den abermals starken Einbruch des Werbemarkts geprägt, sondern
auch durch die Insolvenz des Mehrheitsaktionärs und wichtigsten Programmlieferanten der Senderfamilie, der KirchMedia GmbH & Co. KGaA. Als
börsennotiertes und eigenständig finanziertes Unternehmen waren und sind
wir nicht Teil des Insolvenzverfahrens, aber natürlich hat uns die Zahlungsunfähigkeit der KirchMedia zusätzliche Aufgaben auferlegt, die neben dem
operativen Tagesgeschäft zu erledigen waren. Dazu zählt u.a. die detaillierte Abklärung des entstandenen Risikos auf die Programmversorgung und die
finanzielle Situation der ProSiebenSat.1-Gruppe, das wir – nach eingehender
rechtlicher Prüfung – inzwischen als äußerst gering erachten. Außerdem
waren wir nachhaltig in den Verkaufsprozess der KirchMedia-Anteile an der
ProSiebenSat.1 Media AG involviert, indem wir potenziellen Investoren auf
der Grundlage von Vertraulichkeitsvereinbarungen eine Due Diligence der
ProSiebenSat.1-Gruppe ermöglicht haben, um im Interesse unseres Unternehmens möglichst rasch wieder stabile Gesellschafterverhältnisse zu
erhalten. Umso mehr freuen wir uns, dass die Verhandlungen mit der Saban
Group am 17. März 2002 erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Mit
dem US-amerikanischen Medienunternehmer Haim Saban erhalten wir einen
neuen Hauptaktionär, der über jahrzehntelange Beziehungen im internationalen Film- und Fernsehgeschäft verfügt. Davon wird unser Unternehmen
schon bald nachhaltig profitieren.
Unabhängig von der Insolvenz der KirchMedia konnten wir im Jahr 2002
und Anfang 2003 zahlreiche Verträge abschließen, die für unsere Sender
eine langfristige Programmversorgung mit den besten und hochwertigsten
Hollywood-Filmen und -Serien gewährleisten werden. So hat sich die ProSiebenSat.1-Gruppe u.a. für die nächsten Jahre exklusiv die Produktionen
der US-Studios Disney, Touchstone, Miramax und Dimension gesichert. Auch
mit Lucasfilm, Paramount Pictures, Senator, Epsilon, Highlight, Constantin und
Tobis wurden teilweise langfristige Vereinbarungen getroffen. Es handelt sich
um zielgerichtete Investitionen in die Attraktivität unserer Programme, durch
die wir unsere Position als der führende Spielfilm- und Serienanbieter im deutschen Fernsehmarkt weiter verstärken werden. Trotz des großen Kostendrucks
dürfen und werden wir auch in Zukunft nicht an guten Programmen für unsere
Sender sparen.
Schon jetzt steht fest, dass sich 2003 genauso schwierig wie das abgelaufene Geschäftsjahr gestalten wird. In den ersten Monaten 2003 hat sich der
Fernsehwerbemarkt weiter rückläufig entwickelt. Es gibt nach wie vor keine
Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung der Gesamtwirtschaft. Unklar ist
auch, welche Folgen der Krieg im Irak auf die Wirtschaft und das Konsumklima
in Deutschland haben wird. Insofern verbietet sich zum jetzigen Zeitpunkt jede
genaue Prognose über die Entwicklung des Werbemarkts. Die Aussichten für
das Gesamtjahr 2003 bleiben unsicher. Es ist unser klares Ziel, dass sich
unsere Umsätze im Konzern besser als der Markt entwickeln werden. Aufgrund des konsequenten Kostenmanagements werden wir unsere Kostenstrukturen im laufenden Jahr nochmals deutlich verbessern können.
Trotz des abgekühlten Wirtschaftsklimas blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat ihre Profitabilität unter schwierigsten Bedingungen im Jahr 2002 erneut unter Beweis gestellt. Die eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung greifen und werden in den nächsten
Monaten konsequent fortgesetzt. Auch die Komplementärpositionierung unserer Sender im Zuschauer- und Werbemarkt bewährt sich. Wir verfügen
damit über die notwendigen Voraussetzungen, um unsere Performance im
Geschäftsjahr 2003 und in den folgenden Jahren deutlich zu verbessern. Ich
darf Ihnen versichern, dass das gesamte Management und alle Mitarbeiter
der ProSiebenSat.1-Gruppe in den vor uns liegenden Monaten hart und mit
Engagement und Kreativität für dieses Ziel arbeiten werden.
Mit freundlichen Grüßen
Urs Rohner
Vorsitzender des Vorstands
Urs Rohner
Vorsitzender des Vorstands
Seite 06 Teil I: Das Unternehmen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Courtesy of Lucasfilm Ltd. Star Wars: Episode I – The Phantom Menace ©1999 Lucasfilm Ltd. & TM. All rights reserved. Used under authorization. Unauthorized duplication is a violation of applicable law.
Seite 07
„Star Wars: Episode I –
Die dunkle Bedrohung“
Mit Blockbustern aus Hollywood dominierte ProSieben
2002 die Quotencharts
bei den Spielfilmen. Die
Erstausstrahlung von
„Star Wars: Episode I – Die
dunkle Bedrohung“ erzielte
mit 39,7 Prozent in der
Zielgruppe der 14- bis 49jährigen Zuschauer den
zweithöchsten Marktanteil
des Jahres. Nach dem
Erwerb der Senderechte
des Nachfolgehits „Star
Wars: Episode II – Angriff
der Klonkrieger“ sind
weitere Ausflüge in den
Quotenhimmel garantiert.
Seite 08 Teil I: Das Unternehmen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Im Gespräch
» Gutes Programm ist die Grundlage unseres Geschäfts«
Urs Rohner im Gespräch
Urs Rohner, Jahrgang 1959, studierte von 1978 bis 1983 Rechtswissenschaften in Zürich, erhielt 1986 das Anwalts-
patent des Kantons Zürich. Der frühere Leistungssportler [Hürdenlauf] arbeitete zwischen 1983 und 1999 als
Anwalt, insbesondere im Medien- und Entertainmentrecht, Kapitalmarkt- und Wettbewerbsrecht. Daneben Aufsichtsratsmitglied verschiedener Schweizer Unternehmen. 2000 wurde er Vorstandsvorsitzender der ProSieben
Media AG, nach der Fusion mit Sat.1 im selben Jahr zum Vorstandsvorsitzenden der ProSiebenSat.1 Media AG
ernannt. Vorstandsbereiche: Vermarktung und Merchandising.
Der Fernsehwerbemarkt leidet seit nunmehr zwei Jahren unter einer starken Rezession. Handelt es sich um eine anhaltende konjunkurelle Krise
oder eher um ein strukturelles Problem? Es handelt sich um ein konjunkturelles Problem. Im Gegensatz zu früheren Jahren kann sich der Fernsehwerbemarkt nicht mehr von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
abkoppeln. Im Gegenteil: Die anhaltende Konjunkturschwäche wirkt sich
insbesondere auf den Werbemarkt schädlich aus. Der politische Reformstau
in Deutschland verstärkt diesen negativen Trend noch. Während in anderen
europäischen Ländern und den USA die Werbeinvestitionen allmählich
wieder steigen, hat Deutschland die Talsohle noch nicht erreicht. Der Markt
bewegt sich inzwischen unter dem Niveau von 1998. Private Fernsehunternehmen wie die ProSiebenSat.1-Gruppe können in dieser Situation nur
schwer gegensteuern, weil sich das Fernsehgeschäft durch vergleichsweise
hohe Fixkosten vor allem beim Programm- und Materialaufwand auszeichnet.
Anders als in anderen Branchen fallen die Personalkosten beispielsweise
nur mit rund elf Prozent des Gesamtaufwands ins Gewicht. Am Programm
aber können wir nicht unbegrenzt sparen. Gutes Programm ist die Grundlage
unseres Geschäfts.
Wie werden sich die Investitionen der werbetreibenden Wirtschaft in Fernsehwerbung 2003 entwickeln? Das kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand
seriös vorhersagen. Die Visibilität im Fernsehwerbemarkt ist und bleibt äußerst gering. Die Kunden buchen immer kurzfristiger, jeder Euro Umsatz ist
hart umkämpft. Fest steht nur, dass das erste Quartal 2003 mit Sicherheit
noch einmal schlechter ausfallen wird als die ersten drei Monate des
Vorjahres. Die Branche setzt jetzt darauf, dass es im zweiten Quartal 2003
allmählich wieder aufwärts geht. Eine echte Erholung dürfte wohl frühestens
in der zweiten Jahreshälfte einsetzen. Die Aussichten für das Gesamtjahr
bleiben unsicher. Insbesondere die Folgen des Kriegs im Irak auf die deutsche
Wirtschaft und das Konsumklima sind schwer abzuschätzen. Wir haben
Stress-Szenarien vorbereitet, falls sich im Laufe des ersten Halbjahres zeigen sollte, dass sich der rückläufige Trend im Fernsehwerbemarkt auch in diesem Jahr fortsetzen wird.
Lassen sich weitere Umsatzverluste überhaupt noch durch Kosteneinsparungen kompensieren, wenn der Werbemarkt auch 2003 noch schrumpfen
sollte? Wir sind durch unser straffes Kostenmanagement in der Lage, weitere Umsatzeinbußen infolge der Marktschwäche zumindest teilweise zu kompensieren. Aber ich sage auch: Unser Spielraum ist enger geworden. Wir
haben in den vergangenen zwei Jahren mit einer rigiden Kostenpolitik auf
die Rezession im Werbemarkt reagiert. Wir können heute feststellen, dass wir
das Steuer relativ früh herumgerissen haben, auch wenn die beschlossenen
Kostensenkungsmaßnahmen angesichts der großen Vorlaufzeiten im Programm- und Fernsehgeschäft ihre volle Wirkung nicht immer sofort entfalten. Schon im Geschäftsjahr 2001 haben wir die Kosten im Vergleich zur
ursprünglichen Mehrjahresplanung um rund 150 Mio Euro gesenkt. Um Sondereffekte bereinigt, konnten wir unsere gesamte Kostenbasis im Geschäftsjahr 2002 noch einmal um rund 54 Mio Euro reduzieren. Auch eine Reihe
von strukturellen Maßnahmen, wie die Integration des Multimedia-Unternehmens SevenOne Intermedia, die geplante Zusammenlegung der beiden Merchandising-Firmen MM Merchandising München und SevenOne Club & Shop
oder die Bündelung aller technischen Dienstleistungsunternehmen bei einem
Direktor Operations, werden die Effizienz unserer Organisation erhöhen. Insofern wird sich der Aufwand der ProSiebenSat.1-Gruppe im Jahr 2003 noch
einmal deutlich reduzieren.
Seite 09
Die ProSiebenSat.1-Gruppe erzielt immer noch über 95 Prozent ihrer Umsätze mit Fernsehwerbung. Planen Sie den strategischen Ausbau anderer
Geschäftsfelder, um ihre Abhängigkeit von Werbegeldern zu reduzieren?
Unsere Strategie ist klar: Wir konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft,
das werbefinanzierte Fernsehen, und kerngeschäftsnahe Aktivitäten, wie
Merchandising und Multimedia. Außerdem sind wir maßgeblich an der Euvía
Media AG & Co. KG beteiligt, die mit den Sendern Neun Live und sonnenklar
TV höchst erfolgreich zwei Transaktionsfernsehangebote in Deutschland eingeführt hat. Trotz der jetzigen Schwäche im Werbemarkt sehen wir kurzfristig
keine Notwendigkeit, andere Schwerpunkte bei unseren Geschäftsaktivitäten
zu setzen. Ergänzungen zu unserem Geschäft wird es allerdings schon geben.
Dennoch ist das werbefinanzierte Fernsehen grundsätzlich ein hochattraktives und unverändert wachstumsträchtiges Geschäft, selbst wenn die Zeiten
prozentual zweistelligen Wachstums vermutlich vorbei sein dürften. Wenn
die derzeitige Werbekrise erst einmal überwunden ist, werden wir die Rentabilität der ProSiebenSat.1-Gruppe im Vergleich zu den früheren Ergebnissen
auf Grund der heute erheblich geringeren Kostenbasis sogar deutlich steigern können.
Die Senderfamilie der ProSiebenSat.1-Gruppe hat im Jahr 2002 Marktanteile im Zuschauermarkt verloren. Welche Strategie verfolgen Sie, um das
Marktgewicht ihrer Sender wieder zu erhöhen? Die Senderleistung von Sat.1
und ProSieben ist im vergangenen Jahr tatsächlich streckenweise hinter
unseren Erwartungen geblieben. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Bei
ProSieben hat das Interesse der Zuschauer an der Nachmittagsprogrammierung und der Wiederholung von internationalen Serien am Hauptabend
nachgelassen, bei Sat.1 ist die Programmierung am Vorabend und in der
Prime Time am Wochenende unbefriedigend. Hinzu kommt bei Sat.1, dass
die Highlight-Berichterstattung von der Fußball-Weltmeisterschaft in Japan
und Südkorea eher mäßige Quoten brachte, weil viel mehr Zuschauer
als erwartet am Vormittag die Live-Übertragung der Spiele bei ARD und
ZDF verfolgten. Es hat sich auch gezeigt, dass es schwierig ist, verlorene
Marktanteilspunkte kurzfristig wieder aufzuholen. Dennoch sind wir auf dem
richtigen Weg: Seit Herbst hat sich die Performance beider Sender wieder
deutlich gebessert. Im Jahr 2003 werden wir uns insbesondere auf die
weitere Optimierung des Vorabends bei Sat.1 und des Nachmittags bei ProSieben konzentrieren. In der Prime Time zeigen sich beide Sender inzwischen
schon sehr stabil. Außerdem wird sich Sat.1 noch stärker als bisher an die
Kernzielgruppe der 25- bis 49-Jährigen wenden, während ProSieben insbesondere bei den 14- bis 29-Jährigen hohe Akzeptanzwerte erzielt. Durch
die konsequente Komplementärpositionierung unserer beiden Flaggschiffe
sichern wir unsere führende Position im Werbemarkt.
Welche Folgen hatte die Insolvenz der KirchMedia auf die ProSiebenSat.1Gruppe und die Programmversorgung von Sat.1, ProSieben und Kabel 1? Die
zurückliegenden Monate seit dem Insolvenzantrag der KirchMedia im April
2002 waren auch für uns nicht leicht, obwohl die ProSiebenSat.1 Media AG
als börsennotiertes und eigenständig finanziertes Unternehmen nicht Teil
des Insolvenzverfahrens war. Wir konnten die Gesellschaft zwar relativ
normal weiterführen, aber natürlich hatten wir uns neben dem Tagesgeschäft
insbesondere mit den möglichen Risiken aus der Insolvenz für uns und dem
Bieterverfahren für die Veräußerung der KirchMedia-Anteile an der ProSiebenSat.1 Media AG zu befassen. Im Vordergrund unserer Risikoüberprüfungen stand die Frage, ob wir die von KirchMedia erworbenen Programmrechte auch tatsächlich verwerten können. Davon können wir nach Ansicht
unserer Anwälte ausgehen. Außerdem haben wir 2002 einige Drei-ParteienVerträge direkt mit US-Filmstudios und KirchMedia für künftige Programmrechte abgeschlossen, so dass uns die betreffenden Rechte selbst im Falle
einer künftigen Zahlungsunfähigkeit der KirchMedia unmittelbar zustehen
würden.
Hat sich die lange Suche nach einem neuen Hauptaktionär nachteilig auf
die ProSiebenSat.1-Gruppe ausgewirkt? Uns war von Anfang an bewusst,
dass die Suche nach einem neuen Mehrheitsgesellschafter angesichts der
Gesamtumstände nicht von kurzer Dauer sein würde. Unser Interesse war es,
so schnell wie möglich wieder ein stabiles Aktionariat zu erhalten. Soweit
es uns möglich war, haben wir deshalb den Verkaufsprozess unserer Aktien
an potenzielle Investoren nachhaltig unterstützt. Auf Grundlage von Vertraulichkeitserklärungen haben wir den Kaufinteressenten u.a. die Möglichkeit gegeben, eine umfassende Due Diligence der ProSiebenSat.1-Gruppe
durchzuführen. Außerdem standen wir den Investoren für Fragen zur Verfügung. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass die Saban Group am 17. März
2003 einen Vertrag über den Erwerb von 36 Prozent des Grundkapitals
unterzeichnet und der monatelange Verkaufsprozess damit ein Ende gefunden hat. Der Vollzug des Vertrages soll innerhalb von zwei Monaten erfolgen.
Was versprechen Sie sich vom Einstieg des US-amerikanischen Medienunternehmers Haim Saban bei der ProSiebenSat.1 Media AG? Für uns ist die
Saban Group als Hauptaktionär ein Wunschpartner. Mit Haim Saban erhalten
wir einen starken, überaus fernseherfahrenen Mehrheitsgesellschafter, der
über exzellente Beziehungen im internationalen Film- und Fernsehgeschäft
verfügt.
Mit Sat.1 und N24 schreiben derzeit zwei Ihrer vier Sender Verluste. Welche Prognosen geben Sie den beiden Unternehmen? Der Sender Sat.1 weist
das größte Ertragssteigerungspotenzial unserer Senderfamilie auf. In den
letzten zwei Jahren haben wir seine Kostenbasis deutlich reduziert – und zwar
um rund 73 Mio Euro. Diese Arbeit setzen wir auch im laufenden Geschäftsjahr kontinuierlich fort. Wenn sich der Fernsehwerbemarkt im Gesamtjahr
2003 nicht weiter verschlechtert, wird Sat.1 die operative Gewinnzone wieder erreichen und allein damit das Konzernergebnis voraussichtlich um rund
100 Mio Euro verbessern. Aber ich sage auch: Zum jetzigen Zeitpunkt können wir nicht sicher sein, dass der Markt sich so entwickeln wird. Bei N24
liegen die Dinge etwas anders: Der Nachrichtensender ist erst drei Jahre
auf Sendung und entwickelt sich in etwa wie geplant. Seit der Entscheidung,
N24 zu gründen, hat sich der Fernsehwerbemarkt allerdings grundlegend
gewandelt. Waren Finanzdienstleister, Telekommunikationsunternehmen oder
Börsengänge, die bevorzugt in Nachrichten- und Wirtschaftsumfeldern
beworben wurden, in den Jahren 1999 und 2000 noch die größten Wachstumstreiber im Fernsehwerbemarkt, so haben diese Bereiche heute stark an
Bedeutung verloren. Nachgelassen hat auch das Interesse des Publikums
an großflächigen Börsen- und Wirtschaftsinformationen. Darauf haben wir
im Dezember 2002 programmlich durch die Einführung einer Dokumentationsschiene auf N24 reagiert. Mit Erfolg: Dies hat nicht nur zu einem
starken Anstieg der Senderleistung in der werberelevanten Zielgruppe der
14- bis 49-jährigen Zuschauer geführt, sondern bietet der werbetreibenden
Wirtschaft auch – neben Nachrichten und Wirtschaft – ein weiteres attraktives und nachgesuchtes Umfeld. Wir gehen deshalb davon aus, dass N24 die
operative Gewinnzone im Jahr 2005 erreichen wird.
Seite 10 Teil I: Das Unternehmen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Corporate Governance
Corporate Governance in der ProSiebenSat.1-Gruppe
Regierungskommission veröffentlicht Corporate
Governance Kodex
Seit 2002 gilt in Deutschland eine Reihe von neuen gesetzlichen Bestimmungen für börsennotierte Unternehmen. Im Vordergrund dieser Neuregelungen
steht die so genannte Corporate Governance, ein Begriff, der das gesamte
System interner und externer Kontroll- und Überwachungsmechanismen
eines Unternehmens bezeichnet. Im engeren Sinne steht Corporate Governance für eine verantwortungsbewusste und auf langfristige Wertschöpfung
ausgerichtete Führung und Kontrolle von Unternehmen. Zu den wesentlichen
Aspekten guter Corporate Governance zählen eine effiziente Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat, Achtung der Aktionärsinteressen sowie
Offenheit und Transparenz der Unternehmenskommunikation.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex wurde am 26. Februar 2002 von
der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ veröffentlicht. Der Kodex schreibt erstmals konkrete Verhaltensstandards für
Vorstände und Aufsichtsräte börsennotierter Gesellschaften fest. Die ProSiebenSat.1 Media AG hat dies ausdrücklich begrüßt und zum Anlass genommen, sich intensiv mit den Führungs- und Kontrollmechanismen des eigenen Unternehmens zu beschäftigen. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich in
drei gemeinsamen Sitzungen ausführlich mit dem Thema befasst. Auf Grundlage des Deutschen Corporate Governance Kodex und der Verpflichtung zur
Abgabe einer Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz [AktG]
haben Vorstand und Aufsichtsrat am 11. Dezember 2002 beschlossen,
die Empfehlungen der Regierungskommission bis auf wenige Ausnahmen
umzusetzen. Die Entsprechenserklärung ist im Dezember 2002 auf der
Unternehmensseite im Internet unter www.ProSiebenSat1.com veröffentlicht
worden. Sie wird mit dem Jahresabschluss zum Handelsregister eingereicht.
Die Entsprechenserklärung ist auch im Anhang dieses Geschäftsberichts aufgeführt [Seite 53].
Weiterentwicklung von Führung und Kontrolle börsennotierter Unternehmen
Die ProSiebenSat.1 Media AG sieht im Deutschen Corporate Governance Kodex
einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung von Führung und Kontrolle börsennotierter Unternehmen unter Berücksichtigung nationaler und internationaler Standards. Zu den ersten Maßnahmen der ProSiebenSat.1 Media AG
zur weiteren Verbesserung ihrer Corporate Governance gehörte die Einsetzung eines Compliance-Beauftragten, die am 24. September 2002 erfolgt ist.
Damit soll eine ordnungsgemäße und sorgfältige Erfüllung aller relevanten
kapitalmarktrechtlichen Vorschriften sicher gestellt werden. Zu den Aufgaben
des Compliance-Beauftragten zählen insbesondere die Überwachung der Insidervorschriften, der Ad-hoc-Mitteilungspflichten, der Veröffentlichung und
Mitteilung von Director’s Dealings nach § 15a Wertpapierhandelsgesetz
[WpHG] sowie der Veröffentlichungspflichten der Gesellschaft gemäß § 25
WpHG. Ferner sind die Geschäftsordnung des Vorstands geändert und eine Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat erlassen worden. Geplant ist auch, der
Hauptversammlung Satzungsänderungen vorzuschlagen, die den Empfehlungen des Corporate Governance Kodex Rechnung tragen.
Aktionäre und Hauptversammlung
Die ProSiebenSat.1 Media AG versteht sich als Treuhänderin des Kapitals
ihrer Aktionäre. Die jährliche ordentliche Hauptversammlung findet in den
ersten acht Monaten des Geschäftsjahrs statt. Den Vorsitz der Hauptversammlung führt in der Regel der Vorsitzende des Aufsichtsrats. Die Hauptversammlung beschließt über alle ihr durch das Gesetz zugewiesenen
Angelegenheiten. Dazu gehören die Gewinnverwendung sowie die Entlastung
von Vorstand und Aufsichtsrat. Satzungsänderungen und kapitalverändernde
Maßnahmen werden ausschließlich von der Hauptversammlung beschlossen.
Die ProSiebenSat.1 Media AG ist bemüht, den Aktionären die Teilnahme an
der Hauptversammlung beispielsweise durch die rechtzeitige Zustellung der
Einladungen und die Bereitstellung der Hauptversammlungsunterlagen [Einladung, Tagesordnungspunkte, Satzung, Geschäftsbericht] auf Sonderseiten im Internet zu erleichtern. Wegen der derzeitigen Anteilseignerstruktur
und der geringen Anzahl an stimmberechtigten Aktionären hat der Vorstand
der ProSiebenSat.1 Media AG jedoch bislang davon abgesehen, einen Vertreter für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts der Aktionäre
zu bestellen.
Aufgaben des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Das Gremium
überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der Geschäfte. Eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder wurde nicht festgelegt, da dem Unternehmen auch weiterhin die Expertise erfahrener Aufsichtsratsmitglieder zur
Verfügung stehen soll. In regelmäßigen Abständen erörtert der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung, die Planung sowie die Strategie und deren Umsetzung. Er verabschiedet die Jahresplanung und stellt den Jahresabschluss
der ProSiebenSat.1 Media AG und des Konzerns unter Berücksichtigung der
Prüfungsberichte des Abschlussprüfers fest. Zu seinen Aufgaben gehört auch
die Bestellung der Mitglieder des Vorstands. Wesentliche Vorstandsentscheidungen sind an seine Zustimmung gebunden. Bei Abstimmungen im Aufsichtsrat reicht eine einfache Mehrheit, sofern das Gesetz nicht zwingend
etwas anderes bestimmt. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden den Ausschlag.
Aus dem Kreis seiner Mitglieder hat der Aufsichtsrat drei Ausschüsse gebildet. Neben zwei Ausschüssen, die sich mit Personal- und Programmfragen
befassen, hat der Aufsichtsrat einen Prüfungsausschuss mit insgesamt vier
Mitgliedern unter dem Vorsitz von Wolfgang Hartmann, Vorstandsmitglied der
Commerzbank AG, eingesetzt. Der Prüfungsausschuss befasst sich insbesondere mit Fragen der Rechnungslegung und des Risikomanagements, der
erforderlichen Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer sowie der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung. Einen Ausschuss, der die Aufsichtsratssitzungen vorbereitet, hält der Aufsichtsrat für nicht praktikabel
und hat daher darauf verzichtet. Der Vorsitz und die Mitgliedschaft in den
Aufsichtsratsausschüssen wird bei der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder
bisher nicht berücksichtigt. Es ist jedoch beabsichtigt, der Hauptversammlung
vorzuschlagen, eine Regelung zur Berücksichtigung des Vorsitzes und der Mitgliedschaft in den Aufsichtsratsausschüssen in die Satzung aufzunehmen.
Aufgaben des Vorstands
Der fünfköpfige Vorstand der ProSiebenSat.1 Media AG ist das Leitungsorgan des Konzerns. Der Vorstand ist an das Unternehmensinteresse gebunden und richtet seine Arbeit an den Kriterien Effizienz und Produktivität aus.
Im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns steht die nachhaltige und
langfristige Wertsteigerung der Gesellschaft. Zu den Vorstandsaufgaben gehören die strategische Ausrichtung des Unternehmens, die Ressourcenallokation sowie die Kontrolle der Geschäftsführung der Bereiche. Der Vorstand
ist für die Aufstellung der Quartals-, Jahres- und Konzernabschlüsse sowie
für die Besetzung personeller Schlüsselpositionen zuständig. Mitglieder des
Vorstands sollen bei Ablauf der Bestellung nicht älter als 60 Jahre alt sein.
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Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat
Der Vorstand arbeitet eng mit dem Aufsichtsrat zusammen und informiert ihn
regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Finanzund Ertragslage sowie über unternehmerische Risiken. Wichtige Vorstandsbeschlüsse bedürfen der Zustimmung durch den Aufsichtsrat. Die von der
Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat abgeschlossenen D&O-Versicherungsverträge sehen keinen Selbstbehalt vor, da die Vereinbarung eines Selbstbehaltes nicht zu einer wesentlichen Reduzierung der Versicherungsprämien
führt. Ein Selbstbehalt erscheint auch nicht geeignet, die Motivation und das
Verantwortungsbewusstsein der Gremienmitglieder zu steigern, da Vorstand
und Aufsichtsrat auf Grund ihres Amtes verantwortungsvoll und im besten
Interesse der Gesellschaft zu handeln haben.
Transparente Kommunikation mit dem Kapitalmarkt
Die ProSiebenSat.1 Media AG wurde für den Prime Standard der deutschen
Börse zugelassen. Das neue Börsensegment fordert von den Unternehmen
die höchsten Transparenzstandards in Europa. Die ProSiebenSat.1 Media AG
hat sich zum Ziel gesetzt, diese Anforderungen zu erfüllen. Unter der Internet-Adresse www.ProSiebenSat.1.com finden Anleger, Bondholder, Investoren und andere Interessenten wesentliche Unternehmensdaten, aktuelle
Kurscharts, Analysen, Finanztermine, Geschäfts- und Zwischenberichte, Präsentationen sowie Fakten zu Investor Relations. Im Bereich der Website
„Aktie/Bond“ veröffentlicht die ProSiebenSat.1 Media AG alle Meldungen,
die nach dem Wertpapierhandelsgesetz [WpHG] publizitätspflichtig sind.
Dazu gehören Veröffentlichungen und Mitteilungen bei kursbeeinflussenden Tatsachen [gemäß §15 WpHG], Änderungen bei der Zusammensetzung
der Beteiligungsstruktur [gemäß §21ff. und §41 WpHG] sowie Erwerb und
Veräußerung von Aktien der Gremienmitglieder [Directors’ Dealings gemäß
§15a WpHG]. Gleichzeitig bietet die ProSiebenSat.1 Media AG auf ihren Internetseiten eine Übersicht über die unternehmensspezifische Umsetzung des
Corporate Governance Kodex.
Rechnungslegung und Abschlussprüfung
Für die Steuerung eines börsennotierten Unternehmens wie der ProSiebenSat.1-Gruppe ist die Transparenz nach innen und außen eine wichtige Voraussetzung. Die ProSiebenSat.1 Media AG verfügt über alle dazu notwendigen
Instrumentarien. Der Konzernabschluss wird in der Regel binnen 90 Tagen
nach Geschäftsjahresende, die Zwischenberichte binnen 45 Tagen nach Ende
des Berichtszeitraums veröffentlicht. Wesentliche Informationen zu den Berichten, darunter auch abrufbare Conference Calls mit Journalisten und
Analysten, werden der breiten Öffentlichkeit über das Internet zugänglich
gemacht. Der Abschluss der ProSiebenSat.1 Media AG wird bislang nach dem
Deutschen Handelsgesetzbuch [HGB] erstellt. Seit 2003 laufen intensive
Vorbereitungen für die Umstellung der Bilanzierung von deutschen auf internationale Rechnungslegungsstandards IAS/IFRS [International Accounting
Standards/International Financial Reporting Standards], die für das Geschäftsjahr 2004 geplant ist. Spätestens ab 2005 sind börsennotierte Unternehmen
verpflichtet, nach diesen Regeln zu bilanzieren. Die Prüfung des Konzernabschlusses wird von einem unabhängigen Abschlussprüfer durchgeführt.
Quartalsberichte gehen ab 2003 zur prüferischen Durchsicht an den Wirtschaftsprüfer.
Sonstige Informationen zu Corporate Governance
im Geschäftsbericht
Im Anhang des Geschäftsberichts finden sich zusätzliche Informationen über
Vorstand und Aufsichtsrat. Die an die Mitglieder des Aufsichtsrats und Vorstands gezahlte Vergütung ist in fixe und variable Bestandteile aufgeteilt. Vergütungen oder Vorteile für persönliche erbrachte Leistungen, insbesondere
Beratungs- und Vermittlungsleistungen, wurden Aufsichtsratsmitgliedern im
Geschäftsjahr 2002 nicht gewährt. Der Aktienbesitz der einzelnen Vorstandsund Aufsichtsratsmitglieder am Grundkapital beträgt deutlich unter einem Prozent. Außerdem hat die ProSiebenSat.1 Media AG für das Jahr 2002 eine Liste
von Drittunternehmen veröffentlicht, an denen sie eine Beteiligung von für
das Unternehmen nicht untergeordneter Bedeutung hält. Die Aufstellung,
die die geforderten Angaben enthält, ist zum Handelsregister des Amtsgerichtes München unter der Nummer HRB 124169 eingereicht. Sämtliche
Unternehmen, die im Sinne des Deutschen Rechnungslegungs Standards
Nr. 11 [DRS 11] von der ProSiebenSat.1 Media AG beherrscht werden oder
auf die vom Konzern ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, sind
zusätzlich in der Anteilsbesitzliste auf der Seite 54 des Geschäftsberichts mit
Angaben über die Beteiligungshöhe verzeichnet. Im Konzernanhang wird
außerdem auf die Beziehungen zu nahe stehenden Personen eingegangen.
Konkrete Angaben über Aktienoptionsprogramme sind im Abschluss nicht enthalten, da bei der ProSiebenSat.1 Media AG solche wertpapierorientierten Anreizsysteme nicht existieren.
Seite 12 Teil I: Das Unternehmen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Mitarbeiter
Die Mitarbeiter der ProSiebenSat.1-Gruppe
Arbeiten in einem dynamischen Marktumfeld
Die ProSiebenSat.1-Gruppe als Arbeitgeber
Die ProSiebenSat.1-Gruppe setzt in einem dynamischen Marktumfeld auf
Mitarbeiter, die unternehmerisch denken und eigenverantwortlich handeln.
Nur durch die richtige Mischung aus kreativen Köpfen und analytischen Denkern ist es möglich, auch unter den schwierigsten Bedingungen Bestleistungen zu erreichen. Der hohe Wettbewerbsdruck im Fernsehmarkt hat sich
2002 durch die Krise im Werbemarkt weiter verschärft. Entsprechend groß
waren die Herausforderungen an die Professionalität und die Belastbarkeit
der Mitarbeiter. Das Arbeiten in der ProSiebenSat.1-Gruppe wird nicht nur
durch flache Hierarchien, sondern auch durch die enge Verzahnung verschiedenster Bereiche und den Einsatz modernster Technologien geprägt.
Darüber hinaus sind Kreativität und Begeisterungsfähigkeit eine unerlässliche Voraussetzung, um sich im Wettbewerb zu behaupten. Wer neue Wege
gehen und Ideen umsetzen will, wird in der ProSiebenSat.1-Gruppe aktiv
gefördert. Durch kurze Entscheidungsprozesse und pragmatische Unterstützung können innovative Ansätze schnellstmöglich im Interesse des Unternehmens realisiert werden.
Die ProSiebenSat.1-Gruppe ist einer der wichtigsten Arbeitgeber im deutschen Medienmarkt. Neben den Fernsehsendern Sat.1, ProSieben, Kabel 1
und N24 bieten Tochterfirmen in den Bereichen Merchandising und Dienstleistungen attraktive Arbeitsplätze: von Redakteuren über Produzenten,
Kameraleute, Grafiker und Softwareentwickler bis hin zu Marketing- und PRReferenten, Vertriebsberatern und Juristen. In der Medienbranche ist eine
schnelle Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen notwendig. Diese
Flexibilität fordert das Unternehmen auch von seinen Mitarbeitern. Im Gegenzug bietet die ProSiebenSat.1-Gruppe sehr gute Arbeitsbedingungen mit
leistungsgerechter Bezahlung und attraktiven Weiterbildungsangeboten. Insgesamt waren am 31. Dezember 2002 in den Unternehmen der ProSiebenSat.1-Gruppe 3.072 Mitarbeiter beschäftigt. Das Durchschnittsalter betrug
34 Jahre.
Anspruchsvolle Ausbildung für ein anspruchsvolles
Arbeitsumfeld
Die ProSiebenSat.1-Gruppe bildet ihren Nachwuchs sowohl im journalistischen wie auch im technischen Bereich weitestgehend selbst aus. Im Jahr
2002 haben 85 Volontäre verschiedene Stationen in den Sendern durchlaufen. Die meisten von ihnen bringen die erworbenen Kenntnisse inzwischen
als Redakteure bei Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24 ein. 33 Auszubildende wurden von den SZM Studios speziell auf die High-Tech-Seite des Fernsehgeschäfts vorbereitet. Neu hinzugekommen ist im September 2002 der
Ausbildungsgang zum Kaufmann/-frau für audiovisuelle Medien. In diesem
Berufsbild durchlaufen die Auszubildenden alle Abteilungen, die am Wertschöpfungsprozess in den Medien aus kaufmännischer Sicht beteiligt sind.
Indem das Unternehmen diese spezialisierten Ausbildungsgänge selbst anbietet, ist gewährleistet, dass der ProSiebenSat.1-Gruppe auch in Zukunft
qualifizierter Nachwuchs zur Verfügung steht.
Außerdem kooperieren die beiden Vermarktungsunternehmen der ProSiebenSat.1-Gruppe, SevenOne Media und SevenOne Interactive, mit Focus und
Mediaplus beim Master of Media, einer Ausbildung, die Mediaplanern aus
Print, Online und Fernsehen die Möglichkeit bietet, in allen beteiligten Firmen
den eigenen Bereich mit den spezifischen Inhalten kennen zu lernen und
somit umfassende Kenntnisse über die Mediaplanung im Allgemeinen zu
erwerben. In Zusammenarbeit mit der Steinbeis Hochschule in Berlin engagiert sich SevenOne Media ebenfalls beim Studiengang zum Medien-MBA, um
den Führungsnachwuchs für die Branche zu sichern. Mitarbeiter mit hohem
Potenzial werden hier international akademisch weitergebildet und stellen
ihre Belastbarkeit durch die Kombination von Job und Studium eindrucksvoll
unter Beweis.
Zusätzlich sind derzeit gruppenweite Programme zur Führungskräfteentwicklung und für den Führungskräftenachwuchs in Planung. Auf diese Weise wird
die ProSiebenSat.1-Gruppe ihre Attraktivität als Arbeitgeber und ihre Wettbewerbsfähigkeit in Zukunft weiter steigern können.
Engagement für den Mediennachwuchs
Unabhängig von den eigenen Programmen zur Weiterbildung fördert die
ProSiebenSat.1 Media AG die Bayerische Akademie für Fernsehen, die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing e.V., das Gründerzentrum für neue
Medien GmbH in Unterföhring, die AFK Aus- und Fortbildungs-GmbH für
elektronische Medien und die Deutsche Journalistenschule in München sowie
die Fernsehakademie Sachsen. Wie auch in den Vorjahren hat die ProSiebenSat.1-Gruppe 2002 die SOS-Kinderdörfer durch eine Ausbildungskooperation unterstützt, bei der zehn Auszubildenden der Abschluss zum Mediengestalter Bild und Ton ermöglicht wird.
Mitarbeiter beteiligen sich am Kostenmanagement
Im Geschäftsjahr 2002 hat die ProSiebenSat.1-Gruppe über alle Unternehmensbereiche hinweg ihr straffes Kostenmanagement fortgesetzt. Dabei
wurden die Mitarbeiter aktiv einbezogen: Arbeitsgruppen analysierten Einsparungspotenziale und überprüften die Effizienz der Arbeitsprozesse im
Unternehmen – von der Einteilung der Sendetechnik über die Koordination
des Vertriebs und der Kommunikation bis hin zu den Abläufen in der Reisestelle. So konnten innerhalb weniger Monate Einsparungen in Millionenhöhe
realisiert werden.
Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat darüber hinaus erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, der Vorschläge
für weitere Kostensenkungen zur Steigerung der Effizienz im Unternehmen
prämieren soll. Der dreimonatige Wettbewerb wurde – unterstützt von den
Betriebsräten in München und Berlin – im Laufe des Jahres 2002 entwickelt
und im Dezember gestartet. Der Erfolg der Aktion „Wirtschaftswunderwochen“ spricht für sich: Bereits in den ersten vier Wochen waren rund 250,
am Ende der Wettbewerbslaufzeit im Februar 2003 über 500 Ideen eingegangen. Für das laufende Geschäftsjahr können auf Grund der Umsetzung
der eingereichten Vorschläge, die in der Hauptsache auf Effizienzsteigerung und Prozessvereinfachung zielen, Einsparungen von mehreren hunderttausend Euro erzielt werden.
Seite 13
Corporate Sponsorship 2002 – Hilfe durch Medien
Jürgen Doetz
Vorstand Medienpolitik
und Regulierung
» Von überholten Werbereglementierungen Abschied nehmen«
Unternehmen statt Unterlassen
Die ProSiebenSat.1 Media AG bündelt ihre Corporate-Sponsorship-Aktivitäten
unter dem Motto „Unternehmen statt Unterlassen“. Dabei steht der sinnvolle Einsatz von verschiedenen Medien zur Förderung gesellschaftlich aktiver
Organisationen und Initiativen im Vordergrund. Allen Projekten ist gemeinsam, dass sie auf Kooperationsbasis durchgeführt und nicht nur durch
finanzielle Zuwendungen unterstützt werden. Das Motto „Unternehmen statt
Unterlassen“ soll auch die Gesponserten dazu anregen, Eigeninitiative zu entwickeln und von einem Wissenstransfer durch Medienfachleute zu profitieren. Insgesamt hat die ProSiebenSat.1-Gruppe im Geschäftsjahr 2002 über
fünf Mio Euro an Geld- und Dienstleistungen sowie Mediabudgets für Corporate Sponsorships aufgewendet.
„startsocial“ 2002
Im Jahr 2002 ging der Businessplan-Wettbewerb für soziale Initiativen „startsocial“ in die zweite Runde. Unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler
Gerhard Schröder hatten sich die Unternehmen Gerling, McKinsey, Siemens
Business Services und die ProSiebenSat.1 Media AG zusammengefunden, um
das erfolgreiche Konzept des Vorjahres weiter zu entwickeln. Medienpartner
war in diesem Jahr die „Bild am Sonntag“.
Statt wie bisher alle Teilnehmer über mehrere Runden zu begleiten, wurden
in diesem Jahr 100 Beratungsstipendien vergeben, mit denen die Teilnehmer über drei Monate intensiv durch ein zweiköpfiges Team von Coaches und
Experten gefördert wurden. Ein Forum für den wechselseitigen Austausch
boten die „startsocial“-Veranstaltungen, die von August bis Oktober in verschiedenen deutschen Städten stattfanden. Höhepunkt war der Stipendiatentag am 28. September 2002 in Berlin, an dem alle Stipendiaten, Coaches,
Experten und Fachreferenten und Helfer teilnahmen, um zur Vernetzung und
dem fachlichen Austausch beizutragen. Die Social Days verfolgten die gleiche Zielsetzung auf regionaler Ebene und standen allen Teilnehmern offen.
Neben den Veranstaltungen konnten sich Stipendiaten und Coaching-Teams
auch über eine Online-Plattform, das „startsocial“-Netz, jederzeit austauschen.
Am 18. Dezember 2002 fand die Abschlussveranstaltung des diesjährigen
„startsocial“-Wettbewerbs in Berlin statt. Sieben Bundespreise und ein
Sonderpreis des Bundeskanzlers im Gesamtwert von 40.000 Euro wurden
von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate
Schmidt, und den Vorständen der Hauptsponsoren verliehen.
Die Bandbreite der ausgezeichneten Projekte reichte von „Wellcome“, einer
Hamburger Initiative, die junge Familien in der ersten Zeit nach der Geburt
unterstützt, über die „Diakonischen Hausgemeinschaften“, ein Konzept der
integrativen, solidarischen Nachbarschaft von behinderten und nicht-behinderten Menschen, bis zur Aktion „Zivilcourage Pirna“, in der sich eine Gruppe von parteineutralen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren
sehr aktiv in den Bereichen Aufklärung über Rechtsextremismus sowie Opferberatung und -betreuung einsetzt.
Fernsehen hilft
Auch die Sender der ProSiebenSat.1 Media AG haben im Jahr 2002 ihr Engagement für soziale oder Bildungszwecke weiter vorangetrieben.
Sat.1 hat sein „Talents“-Programm konsequent ausgebaut und weiterentwickelt. Am 26. August 2002 verlieh Sat.1 bereits zum dritten Mal
gemeinsam mit Constantin Film, Mercedes-Benz, teamWorX und Spiegel TV
den deutschen Nachwuchspreis „First Steps“ für den besten Abschlussfilm
an einer deutschsprachigen Filmschule. Der Preis ist mit insgesamt 72.000
Euro dotiert und gilt als wichtiger Schritt, Regietalente auf ihrem Weg zum
Erfolg zu fördern.
Auf europäischer Ebene wird derzeit die Novellierung der EU-Richtlinie »Fernsehen ohne Grenzen« diskutiert. Wie
stehen Sie dazu – fordern Sie jetzt »Werbung ohne Grenzen«? »Werbung ohne Grenzen« hätte einen schalen Beigeschmack. Wir wollen die Zuschauer keiner unendlichen Flut von Werbung aussetzen, sondern mit einer novellierten
Richtlinie endlich von überholten Werbereglementierungen Abschied nehmen, die sich mit heutigen Produktions- und
Planungsverfahren nicht mehr in Einklang bringen lassen. Dazu gehört nicht nur das starre Minutenzählen der Werbung,
sondern auch die Frage, wie oft wir pro Stunde unser Programm für Werbung unterbrechen dürfen. Es macht doch keinen Sinn, einen Spielfilm an dramaturgisch ungünstigen Stellen unterbrechen zu müssen, nur um die starren Sonderregeln für Werbeunterbrechungen in Spielfilmen einzuhalten. Und schließlich geht es uns auch darum, weitere Werbeformen austesten zu können. Wenn in Europa Wert darauf gelegt wird, dass auch in Zukunft Eigen- und Koproduktionen
zu sehen sind, dann müssen die nötigen Rahmenbedingungen für die Refinanzierung dieser Produktionen geschaffen
werden. Hier ist die Europäische Union gefordert, die vorhandenen Reglementierungen kritisch auf ihre Sinnhaftigkeit
zu überprüfen und, wo notwendig, abzuschaffen.
Neben der Frage von quantitativen Werberegulierungen wird aber in Brüssel derzeit auch eine Diskussion über
Werbeverbote für bestimmte Produkte geführt. Wie schätzen Sie dies ein? Die entsprechenden Vorstöße aus verschiedenen europäischen Mitgliedsstaaten müssen wir weiter ernst nehmen. Es gibt ja bereits das Tabakwerbeverbot,
gegen das die Bundesregierung mit Unterstützung der Betroffenen hoffentlich gerichtlich vorgehen wird, das allerdings
für Fernsehveranstalter bereits seit 1973 Gültigkeit hat. Daneben gibt es in Brüssel Initiativen für ein Alkoholwerbeverbot – und aus einigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sind vermutlich auch Anstöße für Werbeverbote für
Autos, für Süßwaren oder gar für Kinderspielzeug zu erwarten. Diese Vorstöße dienen nicht immer primär dem Verbraucherschutz, sondern häufig auch handfesten wirtschaftlichen Interessen bestimmter Industrien in den jeweiligen
Ländern. Wir vertreten in diesen Diskussionen einen klaren Grundsatz: Alle Produkte, die im Handel frei zu erwerben
sind, müssen auch beworben werden können. Auf dieser Linie bewegt sich beispielsweise auch die für audiovisuelle Medien zuständige EU-Kommissarin, Viviane Reding, aber das gilt leider nicht für alle EU-Kommissare. Insofern beteiligen
wir uns auch aktiv an der Auseinandersetzung um das Tabakwerbeverbot, um den Anfängen von vornherein zu wehren.
Nach langen Verhandlungen und kartellrechtlichen Problemen konnten Anfang 2003 die restlichen sechs regionalen Kabelnetze der Telekom verkauft werden. Von einem Ausbau des Kabels für neue digitale Dienste redet heute kaum noch jemand, und in vielen Bundesländern sind liberalere Belegungsvorschriften für die Kabelnetzbetreiber in Kraft getreten. Gefährdet diese Entwicklung nicht die Verbreitung Ihrer Programme? Viele Kabelnetzbetreiber mussten erkennen, dass sich ihre Ausbaupläne nicht refinanzieren lassen würden. Jetzt sieht es tatsächlich
danach aus, dass es keinen Ausbau der Bandbreite auf 862 MHz geben wird, sondern dass das Kabel Schritt für Schritt
digitalisiert wird. Für die Fernsehanbieter heißt dies: Der analoge Bereich, in dem unsere Programme übertragen werden, wird Jahr für Jahr schmaler werden. Damit sind „Verteilungskämpfe“ um die immer geringer werdenden analogen
Kapazitäten vorprogrammiert. Auch wenn wir die finanziellen Beweggründe der Kabelnetzbetreiber durchaus nachvollziehen können, so halten wir die jetzt geplante schrittweise Verknappung des analogen Kabels dennoch für falsch.
Welche alternativen Möglichkeiten sehen Sie stattdessen für die Digitalisierung der Kabelnetze? Eine Alternative
wäre beispielsweise, netzweise einen Komplettumstieg zur Digitalisierung vorzunehmen: Sobald ein Netz in einer Stadt
oder einem Stadtteil für die digitale Übertragung vorbereitet ist, wechseln alle Sender innerhalb einer kurzen Frist von
vielleicht sechs Monaten zur digitalen Verbreitung – und sind dann nur noch digital zu empfangen. Damit reduzierten
sich die Kosten für den Simulcast, d.h., für die gleichzeitige analoge und digitale Übertragung, und es gäbe keine Auseinandersetzung um die abnehmenden analogen Kapazitäten. Allerdings müssten sich alle Kabelhaushalte in der betreffenden Stadt einen Digitaldecoder zulegen, was sicher ein Problem für den Kabelnetzbetreiber darstellt. Unlösbar
ist dies jedoch nicht, wie Erfahrungen zeigen, die wir in Berlin im Rahmen eines Pilotprojekts beim Wechsel von analoger zur digitaler Terrestrik gewinnen konnten.
Jürgen Doetz
Umfragen haben ergeben, dass ProSieben mit einem eindeutigen Vorsprung
vor der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz als Sender mit den besten
Wissenschaftssendungen in Deutschland wahrgenommen wird. Daher hat
ProSieben zum Beginn des neuen Schuljahres den Startschuss für den ersten
„ProSieben-Wissenspreis“ gegeben. Das Thema war „Alltag im All“. Schülerinnen und Schüler von weiter führenden deutschen Schulen waren aufgerufen, Ideen zu entwickeln, die Astronauten das Leben erleichtern. Die
Schirmherrschaft hat der Bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber
übernommen. Die Preisverleihung fand im Februar 2003 statt.
Die Bedürfnisse von Gehörlosen und Hörgeschädigten kommen im deutschen
Fernsehen im Vergleich zum europäischen Ausland immer noch zu kurz.
Daher bietet Kabel 1 als zweiter deutscher Privatsender nach ProSieben seit
Oktober 2002 auf der Teletexttafel 149 Untertitel für Hörgeschädigte an.
Gestartet wurde mit der Untertitelung der neunteiligen „Winnetou“-Reihe.
Danach werden etwa einmal pro Woche ausgewählte, hochwertige Spielfilme
mit dem Dienst versehen.
Jahrgang 1944, volontierte beim „Pfälzer Tageblatt“,
besuchte die Deutsche Journalistenschule in München.
Bundeswehrzeit von 1964 bis 1966, ausgeschieden
als Leutnant der Reserve. Studierte von 1966 bis 1971
Politische Wissenschaften, Geschichte und Soziologie,
arbeitete 1970 zusätzlich als Politikredakteur beim
„Pfälzer Tageblatt“. Zwischen 1971 und 1976 war er
Pressesprecher des rheinland-pfälzischen Kultusministers, zwischen 1976 und 1982 stellvertretender
Sprecher der rheinland-pfälzischen Landesregierung.
Von 1982 bis 1992 Geschäftsführer der PKS Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk
mbH, Frankfurt, seit 1985 Geschäftsführer der Sat.1
SatellitenFernsehen GmbH. Zwischen 1985 und 1990
war er Vorsitzender des Bundesverbands Kabel und
Satellit e.V., Bonn. 1990 wurde er geschäftsführender
Vizepräsident des Verbandes Privater Rundfunk und
Telekommunikation e.V., Bonn, seit 1996 ist er Präsident. Seit 2000 Vorstandsmitglied der ProSiebenSat.1
Media AG.
Seite 14 Teil I: Das Unternehmen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Auf einen Blick/Zeitraffer
Auf einen Blick
Zeitraffer
ProSiebenSat.1 Media AG
Januar 1984
Grundkapital: 194.486.400 Euro
[194.486.400 Stückaktien]
Sat.1 geht als erster deutscher privater Fernsehveranstalter auf Sendung
August 1988
Verteilung des Grundkapitals
Stammaktien [WKN 575 465]
97.243.200 Stück vinkulierte Namensaktien
Anteil je Aktie am Grundkapital: ein Euro
Verteilung: KirchMedia GmbH & Co. KGaA 88,52%,
Axel Springer Verlag AG 11,48%
Sat.1 Text startet
Januar 1989
ProSieben geht auf Sendung
Februar 1992
Kabel 1 geht auf Sendung. ProSieben ist mit 45 Prozent beteiligt
Vorzugsaktien [WKN 777 117]
97.243.200 Stück Inhaberaktien
Anteil je Aktie am Grundkapital: ein Euro
Verteilung: KirchMedia GmbH & Co. KGaA 16,52%,
Axel Springer Verlag AG 11,48%, Streubesitz 72%
Juli 1992
Gründung des Vermarktungsunternehmens MediaGruppe München
Januar 1993
Gründung der SZM Studios
Vorstand
Urs Rohner [Vorsitzender]
geb. 1959 in Zürich, Vorstandsbereich Vermarktung und Merchandising
Juli 1994
Dr. Ludwig Bauer
geb. 1957 in Freyung, Vorstandsbereich Fernsehen
November 1995
Jürgen Doetz
geb. 1944 in Heidelberg,
Vorstandsbereich Medienpolitik und Regulierung
Dezember 1995
ProSieben Text startet
ProSieben erwirbt die restlichen 55 Prozent der Kabel 1-Anteile
ProSieben wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt
März 1996
Lothar Lanz
geb. 1948 in Bihlafingen,
Vorstandsbereich Finanzen und Dienstleistungen
ProSieben übernimmt MM Merchandising München
April 1996
ProSieben Online startet
Claus Larass
geb. 1944 in Jüterborg, Vorstandsbereich Information,
Nachrichten und politische Sendungen
September 1996
Sat.1 Online startet
Juli 1997
Aufsichtsrat
ProSieben geht an die Börse
Wolfgang van Betteray [Vorsitzender]
Geschäftsführer der KirchMedia GmbH & Co. KGaA, Unterföhring
August 1997
Kabel 1 Text und Kabel 1 Online starten
Wolfgang Hartmann [Stellvertretender Vorsitzender]
Mitglied des Vorstands der Commerzbank AG, Frankfurt am Main
April 1999
Gründung der Kreativ-Agentur SevenSenses
Norbert Deigner
Prokurist der KirchMedia BeteiligungsVerwaltungs GmbH & Co. KGaA,
Ismaning
August 1999
Gründung des Sat.1-Vermarktungsunternehmens Media 1
Dr. Mathias Döpfner
Vorsitzender des Vorstands der Axel Springer Verlag AG, Berlin
Januar 2000
Fred Kogel
Ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung der KirchMedia GmbH & Co.
KGaA, Unterföhring
Oktober 2000
N24 geht auf Sendung. N24 Text und N24 Online starten
Entstehung der ProSiebenSat.1 Media AG
November 2000
Alfred H. Lehner
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Bayerischen Landesbank
Girozentrale AG, München
Prof. Dr. Hans-Joachim Mertens
Professor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
SevenOne Media entsteht aus der MediaGruppe München und Media 1
Mai 2001
ProSiebenSat.1 Media AG erwirbt 48,4 Prozent an der
Euvía Media AG & Co. KG
Juli 2001
Hans Reischl
Vorsitzender des Vorstands der REWE-Zentral AG, Köln
N24 zieht teilweise von München nach Berlin um
September 2002
Gisela Schmitt
Mitglied des Vorstands der REWE-Zentral AG, Köln
Übernahme sämtlicher Anteile des Multimedia-Unternehmens
SevenOne Intermedia [vormals: Kirch Intermedia]
„The Sixth Sense“
7,13 Millionen Zuschauer
verfolgten im November
„The Sixth Sense“ auf
ProSieben. Der Psychothriller mit Superstar
Bruce Willis steht
mit einem Marktanteil von
33,7 Prozent bei den 14bis 49-Jährigen unangefochten an der Spitze der
Quotencharts in der
zweiten Jahreshälfte 2002.
Seite 15
© Spyglass Entertainment Group LP
Das Geschäftsjahr
18
20
30
32
42
43
Die ProSiebenSat.1-Aktie
Lage- und Konzernlagebericht
Fernsehen
Lageberichte der Sender
Merchandising
Dienstleistungen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Schwieriges Börsenjahr
„Kostenstrukturen anpassen“
„Nicht an Programmqualität sparen“
„Neue und einzigartige Marktposition“
Für die europäischen Börsen war 2002
das schlechteste Jahr seit Jahrzehnten.
Erstmals in der Nachkriegsgeschichte
schlossen drei Börsenjahre nacheinander
mit Verlusten ab. Medienunternehmen
wurden durch das zweite schwache Werbejahr in Folge zusätzlich belastet.
Dennoch entwickelte sich die ProSiebenSat.1-Aktie besser als vergleichbare
Werte der Branche.
Lothar Lanz, Vorstand für Finanzen und
Dienstleistungen der ProSiebenSat.1
Media AG, äußert sich zu Kostenpotenzialen, Corporate Governance und der
geplanten Umstellung auf International
Financial Reporting Standards [IFRS] .
Die ProSiebenSat.1 Media AG hat die
Zulassung für das neue Börsensegment
Prime Standard erhalten und wird ihren
Jahresabschluss voraussichtlich 2004
ausschließlich nach IFRS aufstellen.
Dr. Ludwig Bauer, Fernsehvorstand der
ProSiebenSat.1 Media AG, über Kosten,
Konkurrenten und künftige Trends im
Fernsehgeschäft. Das Konzept der Senderfamilie für 2003: Serien, Eigenproduktionen, internationale Spielfilme und
großes, emotionales Unterhaltungsfernsehen.
Claus Larass, Vorstand für Information,
Nachrichten und politische Sendungen
der ProSiebenSat.1 Media AG, äußert
sich im Interview zur strategischen Rolle
und den Perspektiven von N24. Der
Nachrichtensender N24 ist seit drei
Jahren auf Sendung. Mit den drei Programmsäulen Nachrichten, Wirtschaft
und Wissen befindet sich der zentrale
Informationsdienstleister der ProSiebenSat.1-Gruppe auf Wachstumskurs.
[Seite 18]
[Seite 21]
[Seite 37]
[Seite 41]
Hoher Wiedererkennungswert
Die „Entertainment XXL“Kampagne sorgt seit
Herbst für hohen Wiedererkennungswert. Laut einer
Forsa-Studie kennen über
60 Prozent aller 14- bis 49Jährigen die Kampagne,
die zum Markenzeichen für
große Fernsehunterhaltung
geworden ist.
Seite 18 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Aktie
Die ProSiebenSat.1-Aktie im Geschäftsjahr 2002
Entwicklung gegen den Branchentrend
Das Börsenjahr 2002: Drittes Verlustjahr in Folge
Das Börsenjahr 2002 war geprägt von negativen Unternehmensnachrichten
und einem weiteren Vertrauensschwund der Anleger. Vor allem für die europäischen Börsen war es das schlechteste Jahr seit Jahrzehnten. Erstmals
in der Nachkriegsgeschichte schlossen drei Börsenjahre in Folge mit Verlusten ab.
In den ersten Monaten des Jahres 2002 zeigten sich die Aktienmärkte noch
relativ stabil. Die Abwärtsentwicklung setzte im Frühsommer ein, als klar
wurde, dass es nicht zu einer schnellen Erholung der amerikanischen und
europäischen Wirtschaft kommen würde. Neben der schlechten Konjunktur
wurden die Börsen im Herbst zusätzlich durch die drohende militärische Auseinandersetzung im Irak belastet. Die Verunsicherung der Investoren spiegelte sich in der Talfahrt des Deutschen Aktienindex [DAX] wider. Unter den
internationalen Börsenindizes verzeichnete der DAX den stärksten Rückgang
und verlor im Jahresverlauf 44 Prozent. Auch der MDAX, der die 70 größten
deutschen Nebenwerte repräsentierte, fiel binnen Jahresfrist von 4.319
Punkten auf 3.025 Punkte – ein Minus von 30 Prozent.
KirchGruppe. Vor diesem Hintergrund reagierte der Aktienkurs nur mit einem
leichten Minus von drei Prozent, als der Insolvenzantrag am 8. April 2002 gestellt wurde. Dagegen hat die Entscheidung, die von Vorstand und Aufsichtsrat befürwortete Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien nicht auf die
Tagesordnung der ordentlichen Hauptversammlung zu setzen, den Kursverlauf
negativ beeinflusst: Nach der Pflichtmitteilung am 21. Mai 2002, dass der
Hauptgesellschafter KirchMedia im Rahmen des Insolvenzverfahrens keinem
Beschluss über die Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien zustimmen könne, sank der Kurs der ProSiebenSat.1-Aktie um 20 Prozent.
Dividendenzahlung für Vorzugsaktionäre
Trotz der verschlechterten Ertragslage wird der Vorstand der ProSiebenSat.1
Media AG eine Dividendenzahlung für die Vorzugsaktionäre empfehlen. Der
Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sieht vor, aus dem Bilanzgewinn
in Höhe von rund 2,5 Mio Euro eine Dividende von 0,02 Euro je nennwertloser Vorzugsaktie zu zahlen. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von
rund zwei Mio Euro.
Hoher Umsatz in ProSiebenSat.1-Aktien
In Folge der Wachstumsschwäche der Wirtschaft und rückläufiger Unternehmensgewinne haben die Unternehmen 2002 ihre Werbebudgets im zweiten
Jahr in Folge gesenkt. Von diesen Einsparungen waren alle großen Mediengattungen betroffen. Dies hat die Performance aller europäischen Medienwerte negativ beeinflusst. So büßte der europäische Branchenindex MSCI
Europe Media im Jahr 2002 rund 46 Prozent ein. Der breiter gefasste Dow
Jones Stoxx 600 Media schloss Ende 2002 mit einem Minus von 44 Prozent.
ProSiebenSat.1-Aktie: Entwicklung gegen
den Branchentrend
In den ersten vier Monaten des Börsenjahres 2002 konnte sich die ProSiebenSat.1-Aktie von dem niedrigen Kursniveau am Ende des Vorjahres erholen. Am 17. April 2002 erreichte die Aktie der ProSiebenSat.1 Media AG mit
zwölf Euro ihren Jahreshöchstkurs. Gegenüber dem Schlusskurs am 2. Januar 2002 entsprach das einer Steigerung von rund 100 Prozent. Vergleichbare Medienwerte hatten sich bis zu diesem Zeitpunkt deutlich schlechter
entwickelt. Der europäische Branchenspiegel MSCI-Europe-Media-Index gab
um rund sieben Prozent nach. Die Aktie von TF1 gewann 24 Prozent, Mediaset notierte bei einem Plus von rund 21 Prozent.
Im weiteren Jahresverlauf konnte sich die ProSiebenSat.1 Aktie dem allgemeinen Abwärtstrend allerdings nicht entziehen. Der Kurs gab deutlich nach.
Mit einem Schlusskurs von 6,50 Euro lag der Wert am 30. Dezember 2002
im Vergleich zum ersten Handelstag des Jahres dennoch rund acht Prozent
im Plus. Damit entwickelte sich die ProSiebenSat.1-Aktie im Jahr 2002
besser als die vergleichbaren europäischen Medienwerte: Der TF1-Kurs fiel
zwischen Januar 2002 und Dezember 2002 von 28,50 Euro auf 25,46 Euro
und die Mediaset-Aktie verlor im gleichen Zeitraum rund zehn Prozent.
Fusionsvorhaben beeinflusst Aktienkurs
In der ersten Jahreshälfte 2002 wurde die Kursentwicklung der ProSiebenSat.1 Media AG von dem Fusionsvorhaben mit dem Mehrheitsgesellschafter
KirchMedia beeinflusst. Als am 22. Februar 2002 bekannt gegeben wurde,
dass die geplante Fusion ausgesetzt wurde, stieg der Kurs der ProSiebenSat.1-Aktie innerhalb eines Tages um mehr als 30 Prozent. Mit der endgültigen Absage des Fusionsvorhabens am 20. März 2002 erhöhte sich der Kurs
noch einmal um über 20 Prozent auf 11,71 Euro.
Der Insolvenzantrag des Hauptgesellschafters der ProSiebenSat.1 Media AG,
der KirchMedia GmbH & Co. KGaA, beeinflusste den Aktienkurs der ProSiebenSat.1 Media AG dagegen nicht maßgeblich. Die ProSiebenSat.1 Media AG
war und ist nicht Teil des Insolvenzverfahrens der KirchMedia. Schon zuvor
gab es monatelang Gerüchte über die schwierige finanzielle Situation der
Der Orderbuchumsatz in ProSiebenSat.1-Aktien belief sich im Jahr 2002 auf
rund 69 Mio Stück. Von Januar bis Dezember 2002 wurden pro Tag durchschnittlich 308.034 ProSiebenSat.1-Aktien gehandelt. Davon entfielen 89
ProSiebenSat.1-Aktie: Kursentwicklung 2002
[Index]
200
150
100
50
2.01.
ProSiebenSat.1
1.03.
MDAX
1.05.
2.07.
3.09.
1.11.
31.12.
1.11
27.12.
MSCI Europe
Basis: Xetra-Schlusskurse, Index 100 = 2. Januar 2002;
Quelle: Bloomberg
ProSiebenSat.1-Aktie: Performance-Vergleich 2002
[Index]
200
150
100
50
2.01.
ProSiebenSat.1
1.03.
TF1
1.05.
M6
2.07.
Mediaset
Basis: Xetra-Schlusskurse, Index 100 = 2. Januar 2002;
Quelle: Bloomberg
3.09.
Seite 19
Gegen den Branchentrend
Prozent auf das elektronische Handelssystem Xetra, zehn Prozent auf die
Deutsche Börse in Frankfurt und ein Prozent auf die übrigen deutschen Börsen. In den USA werden die ProSiebenSat.1-Aktien als sogenannte ADR-Papiere [American Depositary Receipts] gemäß Rule 144 A des amerikanischen
Wertpapierrechts im Freiverkehr [Over-the-counter] gehandelt. ADR-Papiere sind Hinterlegungsscheine, die nicht-amerikanische Aktien repräsentieren.
Aktive Kommunikation mit dem Kapitalmarkt
Die ProSiebenSat.1 Media AG betreibt eine innovative, engagierte und transparente Kommunikation mit dem Kapitalmarkt. Im Jahr 2002 wurden die
Beziehungen zu Investoren und Analysten weiter intensiviert. Neben der
Präsentation der Zwischenberichte wurden zahlreiche Group Meetings, RoadShows und Conference Calls mit Analysten und Investoren durchgeführt. In
nahezu 300 Einzelgesprächen wurden die strategische Ausrichtung, die
finanzielle Lage und die Geschäftsentwicklung der ProSiebenSat.1-Gruppe
präsentiert. Die regionalen Schwerpunkte für die Investor-Relations-Aktivitäten lagen dabei in den USA, Großbritannien und Kontinentaleuropa.
ProSiebenSat.1-Aktie: Kennzahlen
2002
2001
[Mio Euro]
1,94
29,17
[Euro]
0,02
0,16
[Mio Stück]
194,49
194,49
Vorzugsaktien
[Mio Stück]
97,24
97,24
Stammaktien
[Mio Stück]
97,24
97,24
DVFA-Ergebnis je Aktie
[Euro]
0,08
0,34
Cash-flow je Aktie
[Euro]
5,89
6,44
Schlusskurs
[Euro]
6,50
5,75
Tiefstkurs
[Euro]
4,50
3,75
Höchstkurs
[Euro]
12,00
39,75
[Mrd Euro]
1,264
1,118
[Stück]
308,034
253,056
81,25
16,91
1,10
0,89
0,31
2,78
Ausschüttungssumme
Dividende je Vorzugsaktie
Anzahl Aktien
Marktkapitalisierung
Tägliche Börsenumsätze
Kurs-Gewinn-Verhältnis am 31. Dezember
Kurs-Cash-flow-Verhältnis am 31. Dezember
Dividendenrendite am 31. Dezember
[Prozent]
Der prämierte Unternehmens-Internetauftritt informiert kontinuierlich und
zeitnah über die aktuellen Entwicklungen in der ProSiebenSat.1-Gruppe.
Unter der Adresse www.ProSiebenSat1.com finden Interessierte Unternehmensdaten, aktuelle Kurscharts, Analysen, Finanztermine, aktuelle Unternehmenspräsentationen, Geschäfts- und Zwischenberichte sowie Fakten zu
Investor Relations. Darüber hinaus sind auch charttechnische Vergleiche mit
anderen Aktien, der Peer-Group und den wichtigsten Indizes möglich. Mit
durchschnittlich 130.000 Abrufen pro Monat zählt die ProSiebenSat.1-Website zu den meistgenutzten deutschen Unternehmensseiten im Internet.
Starkes Engagement von angelsächsischen Investoren
Große Teile des börsennotierten Vorzugskapitals werden von institutionellen
Anlegern gehalten. Insgesamt dürften rund 40 Prozent der Aktien im Ausland gehalten werden. Der Anteil von Privataktionären liegt zwischen 20 und
30 Prozent und entspricht damit dem Best-practice-Standard des National
Investor Relations Institut [NIRI] in den USA. Nach den neuesten Untersuchungen der ProSiebenSat.1 Media AG vom Dezember 2002 haben vor allem
institutionelle Investoren aus den USA und Großbritannien in die ProSiebenSat.1-Aktie investiert.
Die ProSiebenSat.1 Media
AG konnte sich dem
allgemeinen Abwärtstrend
im Börsenjahr 2002 nicht
entziehen. Dennoch
entwickelte sich die Aktie
besser als vergleichbare
Werte der Branche.
Seite 20 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Lagebericht
Lagebericht und Konzernlagebericht
Wirtschaftliche Lage
7,2 Mrd Euro mit Abstand die höchsten Brutto-Werbeumsätze. 43,6 Prozent
der gesamten Brutto-Werbeinvestitionen flossen 2002 in die Fernsehwerbung. Das entspricht einem Minus von 0,1 Prozentpunkten im Vergleich
zum Vorjahr.
Konjunkturschwäche wirkt sich negativ auf
Werbebranche aus
Für die ProSiebenSat.1-Gruppe war 2002 insgesamt ein unbefriedigendes
Geschäftsjahr. Wie kaum eine andere Branche in Deutschland hat die Werbeindustrie unter dem geringen Wirtschaftswachstum gelitten. Nach ersten
offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamtes stagnierte das reale
Wachstum des Bruttoinlandsprodukts 2002 bei 0,2 Prozent. Das ist der
geringste Zuwachs seit 1993. Schon 2001 war die deutsche Wirtschaft nur
noch um 0,6 Prozent gewachsen. Auch dieser Zuwachs lag deutlich unter dem
Wachstumsdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre von 1,3 Prozent. Von
diesem negativen Trend konnte sich die Werbewirtschaft nicht abkoppeln.
Im Gegenteil: Angesichts von Wirtschaftsflaute, Branchenkrisen und BörsenBaisse hat vor allem der Rückgang der Binnennachfrage das Werbemarktklima
im Jahr 2002 nachhaltig beeinflusst und zum bisherigen Tiefpunkt in der fast
20-jährigen Geschichte des deutschen Privatfernsehens geführt.
Fernsehwerbemarkt 2002 um acht bis zehn Prozent
unter Vorjahr
Wie groß das Minus im deutschen Werbemarkt tatsächlich ausgefallen ist,
lässt sich zum heutigen Zeitpunkt nicht beziffern. Erst im Mai 2003 wird
der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft [ZAW] die Nettowerbeerlöse der Fernsehsender veröffentlichen. Sie beruhen auf den freiwilligen
Angaben der Sender und geben die Werbeerlöse vor Skonti und nach Abzug
von Agenturprovisionen und Rabatten an. Für die gesamte Werbewirtschaft
rechnet das Prognos-Institut nach einer Studie mit einem Rückgang der
Werbeausgaben um rund 7,4 Prozent. Angesichts der deutlich abgekühlten
Konjunktur erwartet die ProSiebenSat.1-Gruppe für den deutschen Fernsehwerbemarkt einen Rückgang von acht bis zehn Prozent. Damit fällt das
Jahr 2002 nochmals schlechter aus als 2001, das einen Rückgang von
7,3 Prozent verzeichnete. Damit sind die Netto-Investitionen in Fernsehwerbung zum ersten Mal in Deutschland in zwei aufeinander folgenden
Jahren gesunken. Der Fernsehwerbemarkt dürfte seit dem Rekordjahr 2000
insgesamt um 600 bis 700 Mio Euro geschrumpft sein und sich heute unter
dem Niveau von 1998 bewegen.
Fernsehen entwickelt sich mit dem Gesamtmarkt
Auch auf Basis der Brutto-Werbeinvestitionen wiesen so gut wie alle Mediengattungen Rückgänge aus. Die Bruttowerte lassen jedoch nur bedingt Rückschlüsse auf die tatsächlichen Werbeeinnahmen zu, da sie sowohl Rabatte als
auch Eigenwerbungen und Agenturprovisionen beinhalten. Der Gesamtmarkt
verzeichnete danach ein Minus von 4,1 Prozent im Vergleich zu 2001. Mit
einem Minus von 7,2 Prozent verzeichneten die Publikumszeitschriften den
höchsten Verlust aller Mediengattungen. Mit einem Rückgang von 4,2 Prozent hat sich das Fernsehgeschäft geringfügig schlechter als der Gesamtmarkt entwickelt. Unter den klassischen Medien erzielte das Fernsehen mit
ProSiebenSat.1-Gruppe: Umsatzentwicklung
Konzern-Umsatz [Mio Euro]
2002
1.895
2001
2.015
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
ProSiebenSat.1-Gruppe: Ergebnisentwicklung
Konzern-Ergebnis [Mio Euro]
2002
21
2001
0
106
40
80
120
160
ProSiebenSat.1-Gruppe festigt Position im Werbemarkt
Mit einem Brutto-Werbemarktanteil von 45,4 Prozent konnten die Sender der
ProSiebenSat.1-Gruppe trotz der gesunkenen Nachfrage nach Fernsehwerbung ihre führende Position im Fernsehwerbemarkt behaupten. Obwohl sich
der gemeinsame Marktanteil von ProSieben, Sat.1 und Kabel 1 im Gesamtjahr 2002 in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer von 30,1 Prozent auf 28,1 Prozent verringerte, konnten die Marktanteilseinbußen in der Vermarktung fast vollständig kompensiert werden.
Darin zeigt sich die gute Verkaufsleistung der SevenOne Media, des Vermarktungsunternehmens der ProSiebenSat.1-Gruppe. Die gemeinsam von
der IP Deutschland vermarkteten Sender RTL, RTL II, Vox und Super RTL
erreichten einen Werbemarktanteil von 41,9 Prozent und lagen damit auf
Rang zwei.
EBITDA 2002 der ProSiebenSat.1-Gruppe
2002
2001
Ergebnis vor Steuern
21
106
+
Abscheibungen
62
56
–
Erträge aus Ausleihungen des
4
3
10
4
2
1
-/-
15
Mio Euro
Finanzanlagevermögens
–
Zinserträge
+
Verlust aus assoziierten Unternehmen
+
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere
des Umlaufvermögens
+
Zinsaufwendungen
EBITDA
63
54
134
225
Insgesamt musste der Fernsehwerbemarkt 2002 im Vergleich zum Vorjahr
Umsatzeinbußen in Höhe von brutto knapp 320 Mio Euro hinnehmen. Vor
allem der Bereich Handel & Versand [-27,3%] sowie die Segmente Finanzen [-17,2%] und Telekommunikation [-22,4%] reduzierten die Investitionen in Fernsehwerbung. Eine Senkung der TV-Werbeausgaben verzeichneten
auch die wichtigen Konsumgüter-Branchen Ernährung [-6,6%] und Getränke [-7,7%]. Positiv fällt die Bilanz für den Bereich Automobil aus, der seine
TV-Budgets um 6,5 Prozent erhöhte, und für die Hersteller von KörperpflegeProdukten [+19,1%]. Auch die signifikante Steigerung der Fernsehwerbeinvestitionen in den Bereichen Touristik [+14,7%], Reinigung [+19,4%],
Audio & Video [+15,3%] sowie Textilien & Bekleidung [+25,4%] konnte die
Verluste bei anderen Branchen weder für den Gesamt-Werbemarkt noch für
den Fernsehwerbemarkt vollständig kompensieren.
Werbekrise belastet Geschäftsentwicklung
Die Werbekrise im deutschen Fernsehmarkt hat die Geschäftsentwicklung der
ProSiebenSat.1-Gruppe in 2002 negativ beeinflusst. Der Konzernumsatz lag
bei 1,895 Mrd Euro und damit um sechs Prozent unter dem Vorjahresniveau von 2,015 Mrd Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 21 Mio Euro nach
106 Mio Euro im Vorjahr. Das nach den Kriterien der „Deutschen Vereinigung
für Finanzanalyse und Asset Management“ [DVFA] und der Schmalenbach
Gesellschaft – „Gesellschaft für Betriebswirtschaft“ [SG] ermittelte Ergebnis je Aktie lag nach 0,34 Euro im Vorjahr bei 0,08 Euro. Das EBIT betrug
73 Mio Euro – 81 Mio Euro weniger als im Jahr 2001. Das EBITDA erreichte 134 Mio Euro nach 225 Mio Euro im Vorjahr. Der Konzernjahresüberschuss
erreichte 15 Mio Euro nach 68 Mio Euro im Vorjahr. Die Steuerquote im Konzern lag bei 41 Prozent.
Seite 21
Lothar Lanz
Vorstand Finanzen und
Dienstleistungen
» Die Kostenstrukturen müssen der Erlössituation
angepasst werden«
Straffes Kostenmanagement zeigt Wirkung
Die deutlichen Umsatzeinbußen konnten durch ein straffes Kostenmanagement teilweise kompensiert werden, obwohl eine Reihe von Sondereffekten,
wie die Übertragung der Fußballweltmeisterschaft oder die Kosten für das im
März eingestellte Fusionsvorhaben mit der KirchMedia, das Ergebnis belasteten. Insgesamt stand den Umsatzverlusten in Höhe von 120 Mio Euro ein
Ergebnisrückgang von 85 Mio Euro gegenüber.
Die Kostenoptimierung zeigt sich auch im Programm- und Materialaufwand.
Trotz der Kosten für die Fußball-WM 2002 von 54 Mio Euro lag der Programm- und Materialaufwand mit 1,378 Mrd Euro um zwei Prozent unter dem
Vorjahresniveau. Der planmäßige Werteverzehr des Programmvermögens
ging mit 997 Mio Euro um zwei Prozent zurück. Der außerplanmäßige Werteverzehr inklusive der Zuführung zur Drohverlustrückstellung konnte um drei
Prozent auf 89 Mio Euro zurückgeführt werden. Insgesamt lag der Werteverzehr mit 1,086 Mrd Euro um zwei Prozent unter dem Vorjahr. Der ausstrahlungsbedingte Werteverzehr für aktiviertes Programmvermögen ist wesentlicher Bestandteil der Position Programm- und Materialaufwand in der
Gewinn- und Verlustrechnung. Darin sind auch Aufwendungen für Lizenzen,
Sendegebühren und Materialien sowie Herstellungsgebühren enthalten.
Aufwendungen für Werbung, Dienstreisen und
IT reduziert
Auch bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zeigen sich Einspareffekte. So konnten die Werbeaufwendungen, die Reisekosten sowie die Aufwendungen für IT um insgesamt zwölf Mio Euro zurückgeführt werden.
Insgesamt lagen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen infolge von
Einzelwertberichtungen und Verlusten aus dem Abgang von Finanzanlagen
mit 246 Mio Euro nur knapp um ein Prozent über dem Vorjahresniveau. Ohne
Berücksichtigung dieser einmaligen Sondereffekte lag der sonstige betriebliche Aufwand um fünf Prozent oder rund elf Mio Euro unter dem Vorjahr.
Positiv auf die Gewinn- und Verlustrechnung hat sich die Zunahme der sonstigen betrieblichen Erträge um 49 Prozent auf 116 Mio Euro ausgewirkt. Der
Anstieg ist im Wesentlichen auf Zuschreibungen auf das Programmvermögen
und die Konsolidierungseffekte aus dem Erwerb der ehemaligen Kirch Intermedia GmbH zurückzuführen. Die Gesellschaftsanteile des Multimedia-Unternehmens, in dem die Online-Auftritte der Senderfamilie gebündelt sind, wurden zum 1. September 2002 übernommen und unter dem neuen Namen
SevenOne Intermedia in den Geschäftsbereich Fernsehen integriert. Die
Neuordnung des Gesellschafterkreises hatte sich durch die Insolvenz von
KirchMedia und KirchPay-TV ergeben. Darüber hinaus führte die vorzeitige
Rückführung eines Teils der 2006 fälligen Eurobonds zu einer Erhöhung der
sonstigen betrieblichen Erträge.
Personalaufwand nimmt nur leicht zu
Der Personalaufwand ist im Vorjahresvergleich nur leicht um drei Prozent auf
216 Mio Euro gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der
Übernahme von 179 Mitarbeitern der SevenOne Intermedia GmbH und ihrer
Tochterunternehmen zum 1. September 2002. Ohne Berücksichtigung der
SevenOne Intermedia lag der Personalaufwand ein Prozent über dem Vorjahr
– was im Wesentlichen auf die Erhöhung von Löhnen und Gehältern zum
1. Januar 2002 um durchschnittlich zwei Prozent zurückzuführen ist.
Im Jahresdurchschnitt 2002 beschäftigte die ProSiebenSat.1-Gruppe 3.054
Mitarbeiter [ohne Volontäre und Praktikanten]. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Steigerung um zwei Prozent. Dies lässt sich im
Wesentlichen auf die Integration der SevenOne Intermedia zurückführen.
Auch die Erhöhung der Mitarbeiterzahl im Geschäftsbereich Fernsehen um
vier Prozent auf 1.821 Mitarbeiter ist damit begründet. Mit einem Anstieg
der Mitarbeiter um acht Prozent auf 115 Personen spiegelt sich im Bereich
Merchandising der Ausbau der Zuschauerbindungsinstrumente und der
Welche Rolle spielt der Corporate Governance Kodex für die ProSiebenSat.1-Gruppe? Der Deutsche Corporate Governance Kodex hat für die ProSiebenSat.1-Gruppe einen hohen Stellenwert. Mit der Veröffentlichung des Kodex am 26.
Februar 2002 liegt erstmals eine Art Beurteilungskatalog für gute Unternehmensführung vor, dem sich jedes börsennotierte Unternehmen zu stellen hat. Vor diesem Hintergrund haben Vorstand und Aufsichtsrat ihren Diskurs über Fragen
der effizienten Zusammenarbeit der beiden Gremien, über die Achtung der Aktionärsinteressen, Offenheit und Transparenz der Unternehmenskommunikation im vergangenen Jahr weiter vertieft. In der ersten Entsprechenserklärung
zum Kodex vom 11. Dezember 2002 wird deutlich, dass wir den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher
Corporate Governance Kodex bis auf wenige Ausnahmen entsprechen. Wir beabsichtigen auch nicht, einen eigenen
Unternehmenskodex aufzustellen. Nach unserer Auffassung gibt es keine branchen- oder unternehmensspezifischen
Belange, die dies erforderlich machten. Der Kodex setzt die Standards, die wir auch in Zukunft beachten werden.
Sie stellen den Konzernabschluss und die Zwischenberichte derzeit noch nach den Rechnungslegungsgrundsätzen des Handelsgesetzbuches [HGB] auf. Der Corporate Governance Kodex verlangt jedoch die Anwendung
international anerkannter Rechnungslegungsgrundsätze. Wann stellen Sie auf International Financial Reporting
Standards [IFRS] um? Die Umstellung auf International Financial Reporting Standards verlangt ja nicht nur der Corporate Governance Kodex, sondern ab 2005 auch der Gesetzgeber. Gleiches fordert die Deutsche Börse, die seit dem
1. Januar 2003 für Unternehmen im neuen Börsensegment Prime Standard hohe internationale Transparenzanforderungen stellt. Die Notierung im Prime Standard ist eine Voraussetzung für den Verbleib in den Auswahlindizes, wie dem
DAX oder dem MDAX. Wir haben die Zulassung zum Prime Standard beantragt und erhalten. Für uns heißt das: Wir werden den Jahresabschluss 2003 noch einmal nach HGB und zusätzlich – für den internen Gebrauch – bereits nach IFRS
aufstellen. Die endgültige Umstellung ist für 2004 geplant. Dann werden wir den Jahresabschluss und die Zwischenberichte ausschließlich nach IFRS aufstellen.
Sie haben im Juli 2002 eine Festzinsanleihe über 200 Mio Euro international platziert. Was hat Sie dazu bewogen?
Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat angesichts sinkender Investitionen in Fernsehwerbung seit 2001 mit einem schwierigen
Marktumfeld zu kämpfen. In dieser Situation ging es uns darum, unsere Finanzierungsstruktur weiter zu optimieren. Das
ist uns mit der erfolgreichen internationalen Platzierung einer Festzinsanleihe über 200 Mio Euro gelungen. Die Festzinsanleihe hat eine Laufzeit von sieben Jahren und ist mit einem Nominalzinssatz von 11,25 Prozent ausgestattet. Mit
den Erlösen aus der Emission haben wir vor allem kurzfristige, bilaterale Finanzverbindlichkeiten bei verschiedenen Kreditinstituten reduziert und durch ein längerfristiges Finanzierungsinstrument ersetzt. Dadurch hat sich unsere Finanzplanungssicherheit erhöht.
Sie haben bereits zahlreiche Kostensenkungsmaßnahmen durchgeführt. Wo sehen Sie noch weiteres Einsparungspotenzial? Der Fernsehwerbemarkt befindet sich unverändert in der Rezession, und die Branche hat die Talsohle noch
nicht durchschritten. Vor diesem Hintergrund gehört es zu unseren Aufgaben, die Kostenstrukturen der ProSiebenSat.1Gruppe weiter an die Erlössituation anzupassen. Das erstreckt sich auf alle Bereiche und Kostenstellen des Unternehmens. Dabei gibt es keine Tabus – bis auf die Qualität des Programms in den werberelevanten Zeiten, an der wir nicht
sparen dürfen, um unsere Wettbewerbsposition nicht zu gefährden. Zusätzliches Potenzial für Einsparungen gibt es vor
allem sicherlich noch im technischen Bereich. Zur Optimierung der technischen Prozesse haben wir zum 1. Februar 2003
alle technischen Dienstleistungsunternehmen in einem neuen Verantwortungsbereich konzentriert. Die neu geschaffene Position eines Direktor Operations bündelt die operativen Zuständigkeiten für das Fernsehproduktionsunternehmen
SZM Studios, das IT-Unternehmen ProSieben Information Service, das Verbreitungstechnik-Unternehmen Teledirekt und
das DokuCenter der ProSiebenSat.1 Media AG, das der zentrale Dienstleister für Contentbearbeitung und –bereitstellung
in den Bereichen Text, Foto, Musik und audiovisuelle Medien ist.
Lothar Lanz
E-Commerce-Aktivitäten wider. Im Geschäftsbereich Dienstleistungen hat sich
die Zahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt um 0,4 Prozent auf 1.102
Mitarbeiter erhöht. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiter der ProSiebenSat.1-Gruppe lag bei 34 Jahren.
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände reduziert
Die Abschreibungen erhöhten sich um insgesamt elf Prozent auf 62 Mio Euro.
Das ist ausschließlich auf einen Forderungsverzicht gegenüber der Nachrichtenagentur ddp zurückzuführen. Die Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen konnten
dagegen um 25 Prozent auf 42 Mio Euro reduziert werden. Der deutliche
Rückgang ist in der in Aussicht gestellten Verlängerung der Sendelizenz
von Kabel 1 und der daraus resultierenden Ausweitung der Abschreibungsdauer des Firmenwerts bis in das Jahr 2012 begründet.
Das Zinsergebnis ist im Periodenvergleich um rund vier Prozent auf minus
53 Mio Euro gesunken. Ausschlaggebend dafür waren gestiegene Finanzierungskosten infolge der Platzierung einer hochverzinslichen Anleihe im Juli
2002, einer revolvierenden Kreditfazilität und einer höheren durchschnitt-
Jahrgang 1948, studierte von 1969 bis 1974 Betriebwirtschaftslehre, Abschluss als Diplom-Kaufmann.
Arbeitete zunächst als Prüfungsassistent bei einem
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, wechselte 1977
zur Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank AG,
München, für die er zwischen 1983 und 1990 verschiedene Filialen leitete. 1991 Ernennung zum Vorstandsmitglied der HSB HYPO Service-Bank AG, München.
1996 wurde er Vorstandsmitglied der Nassauischen
Sparkasse Wiesbaden. Im selben Jahr folgte der Wechsel als Finanzvorstand zur ProSieben Media AG. Seit
2000 Vorstandsmitglied der ProSiebenSat.1 Media AG.
Seite 22 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Lagebericht
lichen Finanzverschuldung. Der höhere Zinsaufwand konnte teilweise durch
Zinserträge im Rahmen von Steuerrückerstattungen kompensiert werden.
Die außerordentlichen Aufwendungen im Jahr 2002 enthalten Kosten für
den im März eingestellten Fusionsprozess mit KirchMedia in Höhe von elf Mio
Euro. Im Wesentlichen führten Gebühren für die im Juli 2002 erfolgte Neustrukturierung des Fremdkapitals zu einem außerordentlichen Ergebnis von
minus 36 Mio Euro nach minus 15 Mio Euro im Vorjahr.
gerfristiger Mittel optimiert werden. Während die Bankverbindlichkeiten um
67 Prozent auf 156 Mio Euro zurückgeführt wurden, stiegen die Anleihen
per Saldo, d.h., nach der vorzeitigen Rückführung von Eurobonds in Höhe von
62 Mio Euro, um 26 Prozent auf 666 Mio Euro. Die übrigen Verbindlichkeiten reduzierten sich vor allem auf Grund variierender Zahlungseingänge.
Die Eigenkapitalquote erhöhte sich infolge der geringeren Bilanzsumme von
32 Prozent auf 35 Prozent. Insgesamt lag das Eigenkapital mit 617 Mio Euro
auf Grund der verschlechterten Ertragslage um fünf Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres.
Finanz-, Vermögens- und Ertragslage
Programmvermögen von 1,980 Mrd Euro
Die Bilanzsumme des ProSiebenSat.1-Konzerns reduzierte sich zum Stichtag
31. Dezember 2002 von 2,028 Mrd Euro auf 1,756 Mrd Euro. Das entspricht
einem Rückgang von 13 Prozent.
Die Rückstellungen reduzierten sich um 22 Prozent auf rund 82 Mio Euro.
Der deutliche Rückgang resultiert fast ausschließlich aus den verminderten
Steuerrückstellungen.
ProSiebenSat.1-Gruppe: Entwicklung Eigenkapitalquote
Eigenkapitalquote [Prozent]
Auf der Aktivseite ist die Bilanzverkürzung auf das geringere Umlaufvermögen zurückzuführen. Mit einem Anteil von 60 Prozent an der Bilanzsumme ist das Programmvermögen der wichtigste Aktivposten der ProSiebenSat.1-Gruppe. Es wurde zum Stichtag 31. Dezember 2002 mit
1,060 Mrd Euro bilanziert. Das entspricht einem Rückgang um zwölf Prozent.
Die bilanziell wirksamen Programminvestitionen beliefen sich im Jahr 2002
auf 926 Mio Euro und lagen damit um 254 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 1,180 Mrd Euro.
Das bilanzierte Programmvermögen der ProSiebenSat.1-Gruppe umfasst
hauptsächlich Spielfilme und Serien sowie Auftragsproduktionen, die zur einmaligen und mehrfachen Ausstrahlung vorgesehen sind. Spielfilme und
Serien werden mit Beginn der vertraglichen Lizenzzeit, Auftragsproduktionen
nach ihrer Fertigstellung als sendefähiges Programmvermögen aktiviert. Zusätzlich verfügt die ProSiebenSat.1-Gruppe über ein noch nicht aktiviertes
Programmvermögen in Höhe von 920 Mio Euro. Zum 31. Dezember 2002
belief sich damit das gesamte, vertraglich gesicherte Programmvermögen für Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24 auf 1,980 Mrd Euro. Dieser Programmstock umfasste 35.307 Stunden vertraglich gesicherter Senderechte,
darunter 15.056 Stunden internationale Spielfilme, 8.646 Stunden internationale Serien, 2.765 Zeichentrickstunden, 4.137 Stunden deutsche
Serien und 1.690 Stunden deutsche TV-Movies. Das Erlöspotenzial des
Programmvermögens, das auf den Sendern Sat.1, ProSieben und Kabel 1
realisiert werden kann, beträgt rund 2,9 Mrd Euro.
ProSiebenSat.1-Gruppe: Bilanzstrukturentwicklung
Mio Euro
2001
2002
Veränderung
Anteil 2002
2002
35
2001
30
32
31
32
33
34
35
ProSiebenSat.1-Aktie: Entwicklung gegen den
Branchentrend
In der ersten Jahreshälfte 2002 wurde die Kursentwicklung der ProSiebenSat.1 Media AG nachhaltig von dem Fusionsvorhaben mit der KirchMedia beeinflusst. Als am 22. Februar 2002 bekannt gegeben wurde, dass die beiden
Unternehmen ihre Fusionspläne ausgesetzt hatten, stieg der Kurs der ProSiebenSat.1-Aktie innerhalb eines Tages um 33 Prozent. Mit der endgültigen Absage der Fusion am 20. März 2002 stieg der Kurs erneut um über 20 Prozent
auf 11,71 Euro. Am 17. April 2002 erreichte die Aktie der ProSiebenSat.1
Media AG mit 12,00 Euro ihren Jahreshöchstkurs. Dagegen hat die Entscheidung, die von Vorstand und Aufsichtsrat befürwortete Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien nicht auf die Tagesordnung der ordentlichen
Hauptversammlung zu setzen, den Kursverlauf negativ beeinflusst: Nach
der Pflichtmitteilung am 21. Mai 2002, dass der Hauptgesellschafter KirchMedia im Rahmen des Insolvenzverfahrens keinem Beschluss über die
Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien zustimmen könne, sank der
Kurs der ProSiebenSat.1-Aktie um 20 Prozent. Im weiteren Verlauf des
Jahres konnte sich auch die ProSiebenSat.1-Aktie dem Abwärtstrend an
den internationalen Börsen nicht entziehen. Sie beendete das Börsenjahr 2002
am 30. Dezember mit einem Schlusskurs von 6,50 Euro. Gegenüber dem ersten Handelstag 2002 lag der Wert damit dennoch rund acht Prozent im Plus.
Aktiva
Anlagevermögen
394
402
2%
23%
Umlaufvermögen
1.612
1.331
-17%
76%
1.206
1.060
-12%
60%
davon Programmvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten*
22
23
5%
1%
2.028
1.756
-13%
100%
Eigenkapital
650
617
-5%
35%
Rückstellungen
105
82
-22%
5%
1.272
1.056
-17%
60%
1
1
-/-
-/-
2.028
1.756
-13%
100%
Summe Aktiva
Passiva
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
Dividendenzahlung für Vorzugsaktionäre
Trotz der verschlechterten Ertragslage wird der Vorstand der ProSiebenSat.1
Media AG eine Dividendenzahlung für die Vorzugsaktionäre empfehlen. Auf
Grund der verminderten Werbeeinnahmen und teilweise negativer Ergebnisübernahmen wie bei Sat.1 weist die ProSiebenSat.1 Media AG im Jahr
2002 einen Jahresfehlbetrag von 32 Mio Euro aus. Der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sieht vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von rund
2,5 Mio Euro eine Dividende von 0,02 Euro je nennwertloser Vorzugsaktie
zu zahlen. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von rund zwei Mio
Euro. Auf neue Rechnung sollen rund 0,5 Mio Euro vorgetragen werden.
* Inklusive latente Steuern
Der Rückgang des Umlaufvermögens ist darüber hinaus auf den geringeren
Forderungsbestand zurückzuführen. Insgesamt lagen die Forderungen und
sonstigen Vermögensgegenstände mit 198 Mio Euro um 33 Prozent unter
dem Bestand zum Ende des Jahres 2001. Die Ursache liegt vor allem in
Steuerrückerstattungen in Höhe von rund 52 Mio Euro. Darüber hinaus wirkten sich die um 35 Mio Euro geringeren Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen insbesondere bei Sat.1 und ProSieben aus. Die Forderungen
gegenüber verbundenen Unternehmen reduzierten sich infolge von Erstkonsolidierungseffekten durch die Übernahme sämtlicher Gesellschaftsanteile der SevenOne Intermedia um rund 24 Mio Euro. Lediglich die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht,
erhöhten sich durch bestehende Forderungen in Verbindung mit der Verwertung der Leistungsschutzrechte.
Verbindlichkeiten um 17 Prozent zurückgeführt
Auf der Passivseite zeigt sich die Bilanzverkürzung vor allem in der Rückführung der Verbindlichkeiten um 17 Prozent auf 1,056 Mrd Euro. Die NettoFinanzschulden konnten um 143 Mio Euro oder 16 Prozent auf 754 Mio Euro
reduziert werden.
Die Finanzverbindlichkeiten nahmen um 18 Prozent auf 822 Mio Euro ab.
Durch die im Juli 2002 international erfolgreich platzierte Festzinsanleihe
in Höhe von 200 Mio Euro konnte die Finanzierungsstruktur zugunsten län-
Fernsehen
Sportereignisse und Werbekrise prägen das Fernsehjahr
Das Jahr 2002 markiert den bisherigen Tiefpunkt in der Entwicklung des
deutschen Privatfernsehens. Der schrumpfende Werbemarkt hat erwartungsgemäß die Geschäftsentwicklung der Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe beeinflusst. Daneben belasteten Sondereffekte den Geschäftsverlauf. So
konnte die Ausstrahlung der Fußballweltmeisterschaft nicht die geplanten Erwartungen erfüllen und führte zu einer deutlichen Ergebnisbelastung bei
Sat.1. Neben den schwierigen Werbemarktbedingungen zeigten insbesondere ProSieben und Sat.1 im Jahresverlauf Leistungsschwächen, die erst
ab Herbst 2002 behoben werden konnten. Insgesamt wurde das Fernsehjahr
2002 durch große Sportereignisse geprägt. Durch die Live-Berichterstattung
von den Olympischen Winterspielen und der Fußball-Weltmeisterschaft in
Japan und Südkorea erzielten vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender
Marktanteilsgewinne. Die drei Vollprogramme der ProSiebenSat.1-Gruppe erzielten im Jahr 2002 in der für die Werbewirtschaft besonders wichtigen
Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen einen gemeinsamen Marktanteil von 28,1
Prozent nach 30,1 Prozent im Vorjahr. Bei allen Zuschauern ab drei Jahren
erreichten Sat.1, ProSieben und Kabel 1 einen Marktanteil von 21,5 Prozent
nach 23,1 Prozent in 2001. Die Sender RTL, RTL II, Vox und Super RTL verloren ebenfalls. Sie kamen zusammengerechnet bei allen Zuschauern auf
einen Marktanteil von 24,2 Prozent nach 24,7 im Vorjahr.
Seite 23
Das operative Ergebnis im Geschäftsbereich Fernsehen lag trotz erheblicher
Kostenstraffungen mit 62 Mio Euro klar unter dem Vorjahreswert von
137 Mio Euro. Der Gesamtumsatz im Geschäftsbereich Fernsehen erreichte
1,837 Mrd Euro. Das entspricht einem Rückgang von sechs Prozent. Damit dürfte sich die ProSiebenSat.1-Gruppe deutlich besser als der Markt entwickelt haben. Nach den derzeit vorliegenden Branchenschätzungen für 2002
liegt das Minus im Fernsehwerbemarkt zwischen acht und zehn Prozent.
Die ProSiebenSat.1-Gruppe erzielt rund 96 Prozent ihrer Umsätze mit den
vier Sendern Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24. In diesen Erlösen sind auch
die eng mit der Markenwelt der Sender verbundenen Multimedia-Aktivitäten
enthalten. Der Bereich Online und neue Medien ist in einer eigenen Gesellschaft, der SevenOne Intermedia, gebündelt. Das Unternehmen wurde nach
der Übernahme sämtlicher Gesellschaftsanteile zum 1. September 2002 in
die ProSiebenSat.1-Gruppe integriert. Als Multimedia-Kompetenzzentrum
verantwortet die SevenOne Intermedia die gesamte Wertschöpfungskette von
der Produktion, Vermarktung und Verwertung disponibler Rechte der Sender auf den interaktiven Plattformen Online, Teletext, Telefonmehrwertdienste, Mobile und iTV. Im Geschäftsbereich Fernsehen sind durch die Erstkonsolidierung lediglich die Erlösbeiträge von September bis Dezember 2002
enthalten. Im Gesamtjahr 2002 erzielte die SevenOne Intermedia ohne ihre
Beteiligungen im Bereich Multimedia ein Umsatzvolumen von rund 50 Mio
Euro und ein positives Ergebnis.
Sat.1: Ausstrahlung der Fußballweltmeisterschaft
konnte Erwartungen nicht erfüllen
Sat.1 erzielte 2002 in der für die Werbewirtschaft wichtigsten Zielgruppe der
14- bis 49-jährigen Zuschauer einen Marktanteil von 11,1 Prozent nach 11,6
Prozent im Vorjahr. Bei allen Zuschauern ab drei Jahren kam der Sender mit
9,9 Prozent annähernd auf das Niveau des Vorjahres mit 10,1 Prozent.
Sat.1 konnte 2002 einen Umsatz von 777 Mio Euro nach 831 Mio Euro im
Vorjahreszeitraum verzeichnen. Das entspricht einem Rückgang von sechs
Prozent. Das Ergebnis vor Steuern lag bei minus 98 Mio Euro nach minus
77 Mio Euro im Vorjahreszeitraum. Für diese Entwicklung waren – neben dem
negativen Werbeklima - vor allem die hohen Kosten für Rechte und Produktion der Fußballweltmeisterschaft in Höhe von 54 Mio Euro ausschlaggebend.
Angesichts des schwachen Werbemarktes konnten durch die Weltmeisterschaft nur Erlöse in Höhe von rund 29 Mio Euro erzielt werden – deutlich weniger, als noch beim Kauf der Rechte im Vorjahr erwartet worden war. Ohne
Berücksichtigung der Fußballweltmeisterschaft konnte die Kostenstruktur
des Senders seit 2000 um rund 73 Mio Euro verbessert werden. Negativ auf
das Sat.1-Ergebnis haben sich zusätzlich auch die bislang hohen Rechtekosten für die Fußball-Bundesliga ausgewirkt.
ProSieben: Straffes Kostenmanagement in 2002
zent nach 13,3 Prozent in 2001. Bei allen Zuschauern ab drei Jahren kam
ProSieben auf 7,1 Prozent nach 8,0 Prozent im Vorjahr.
Im Geschäftsjahr 2002 erzielte der Sender einen Umsatz von 778 Mio Euro
nach 860 Mio Euro. Das Ergebnis vor Steuern betrug 206 Mio Euro. Im Vorjahr waren es 262 Mio Euro. Die Umsatzrendite lag bei 26 Prozent. Durch ein
straffes Kostenmanagement ist es dem Sender gelungen, den Ergebnisrückgang von 56 Mio Euro deutlich unter den Umsatzeinbußen von 82 Mio
Euro zu halten.
Kabel 1: Marktführer unter den Sendern der
zweiten Generation
Kabel 1 konnte 2002 seine Spitzenposition unter den Sendern der zweiten
Generation behaupten. Mit einem Marktanteil bei allen Zuschauern ab drei
Jahren von 4,5 Prozent nach 5,0 Prozent im Vorjahr lag der Sender deutlich
vor den Konkurrenten Vox mit 3,3 Prozent und RTL II mit 3,9 Prozent. In
der für die Werbewirtschaft besonders relevanten Zielgruppe der 14- bis 49jährigen Fernsehzuschauer erzielte Kabel 1 einen Marktanteil von 5,0 Prozent. Im Vorjahreszeitraum wurden 5,2 Prozent erreicht.
Der Sender konnte im Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz von 196 Mio Euro
verbuchen – das entspricht einem Rückgang von 19 Mio Euro oder neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern lag mit zwölf Mio Euro
auf Grund der Werbekrise und höherer Programmkosten, die aus Programmkäufen der zurückliegenden Jahre resultieren, unter dem Wert des Vorjahreszeitraums von 34 Mio Euro.
N24: Neue Dokumentationsschiene beschleunigt
Leistungssteigerung
Der Nachrichtensender N24 konnte seine Position im deutschen Fernsehmarkt 2002 weiter ausbauen. Positiv auf das Leistungswachstum hat sich
eine neue Dokumentationsschiene ausgewirkt, die zum Ende des Jahres eingeführt wurde. So steigerte N24 im Dezember seinen Marktanteil im Vergleich zum Vormonat um 55 Prozent auf 0,3 Prozent in der Zielgruppe der
14- bis 49-Jährigen. Das jüngste Kind der Senderfamilie erreicht nach den
seit dem 1. Januar 2003 ausgewiesenen Daten der GfK-Fernsehforschung
mittlerweile eine technische Reichweite von 67 Prozent aller deutschen Fernsehhaushalte. Die potenzielle technische Reichweite beträgt indes bereits
über 70 Prozent.
Der Umsatz des Nachrichtensenders steigerte sich 2002 um 42 Prozent
auf 95 Mio Euro. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 37 Prozent
oder 14 Mio Euro auf minus 24 Mio Euro. Das Umsatzwachstum und die
Ergebnissteigerung sind auf die gestiegene Bedeutung von N24 als zentralem
Nachrichtendienstleister für die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe zurückzuführen.
In einem von rückläufigen Werbeinvestitionen geprägten Geschäftsjahr erreichte ProSieben in der kommerziell entscheidenden Zielgruppe der 14- bis
49-jährigen Zuschauer einen durchschnittlichen Marktanteil von 12,0 ProMarktanteile alle Zuschauer
Marktanteile Zuschauer 14 bis 49 Jahre
[Prozent]
[Prozent]
RTL-Sender*
24,2
24,7
ProSiebenSat.1-Gruppe
29,8
30,3
RTL-Sender*
ProSiebenSat.1-Gruppe
21,5
28,1
30,1
23,1
RTL
ARD
ProSieben
14,2
13,7
ARD III
13,1
13,0
Sat.1
ZDF
13,8
13,0
ARD
Sat.1
12,0
13,3
11,1
11,6
9,3
8,9
8,0
8,0
ARD III
9,9
10,1
ProSieben
17,6
17,9
RTL
14,6
14,8
8,3
7,7
ZDF
7,1
8,0
Kabel 1
RTL II
Kabel 1
3,9
4,0
VOX
4,7
4,3
Super RTL 2,1
2,4
3
2002
5,0
5,2
VOX
3,3
3,1
Super RTL 2,4
2,8
0
5,4
5,7
RTL II
4,5
5,0
6
9
12
15
18
2001
*RTL II und Super RTL werden lediglich als Beteiligungen geführt
Basis: Alle Fernsehhaushalte Deutschland und EU; Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung/pc#tv aktuell/
SevenOne Media Marketing Operations [eigene Berechnungen]
21
24
4
2002
8
12
16
20
2001
*RTL II und Super RTL werden lediglich als Beteiligungen geführt
Basis: Alle Fernsehhaushalte Deutschland und EU; Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung/pc#tv aktuell/
SevenOne Media Marketing Operations [eigene Berechnungen]
24
28
Seite 24 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Lagebericht
Transaktionsfernsehen: Neun Live erreicht operative
Gewinnzone
Forschung und Entwicklung
Das Engagement der ProSiebenSat.1-Gruppe im Bereich des Transaktionsfernsehens hat sich äußerst positiv entwickelt. Die ProSiebenSat.1 Media AG
hält 48,4 Prozent der Gesellschaftsanteile der Euvía Media AG & Co. KG,
die den Fernsehsender Neun Live und den Reiseshoppingkanal sonnenklar
TV betreibt. Sonnenklar TV vermittelte im Geschäftsjahr 2002 Reisen mit
einem Buchungsvolumen in Höhe von 90 Mio Euro. Das entspricht einer Steigerungsrate von 195 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem der BruttoReiseumsatz bei 30 Mio Euro lag.
Unverändert hoher Stellenwert der Marktforschung
Nach den vorläufigen Zahlen erzielte Neun Live 2002 einen Gesamtumsatz
von 61 Mio Euro. Das entspricht einer Steigerungsrate von 187 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Während die operativen Kosten mit 47 Mio Euro im
Jahresvergleich annähernd stabil blieben, konnte Neun Live ein positives EBITDA von 14 Mio Euro nach minus 26 Mio Euro im Vorjahr erzielen. Damit hat
der Sender Neun Live die ursprünglichen Planungen deutlich übertroffen. Noch
im Frühjahr 2002 hatte der Sender mit Gesamtumsätzen von gut 40 Mio Euro
und einem negativen EBITDA von unter zehn Mio Euro gerechnet.
Merchandising und Dienstleistungen
Merchandising: Zweistelliges Wachstum bei Umsatz
und Ergebnis
Im Geschäftsfeld Merchandising sind die Aktivitäten der MM Merchandising
München, der Art Merchandising & Media und der SevenOne Club & Shop
gebündelt. Hier steigerte die ProSiebenSat.1-Gruppe im Jahr 2002 den
Gesamtumsatz um elf Prozent auf 73 Mio Euro. Die Außenumsätze stiegen
um zwölf Prozent auf 66 Mio Euro. Das operative Ergebnis erhöhte sich im
Bereich Merchandising um 13 Prozent auf 17 Mio Euro.
Neben dem weiteren Wachstum der Merchandisingaktivitäten wirkte sich
der Ausbau der Zuschauerbindungsinstrumente der SevenOne Club & Shop
positiv auf die Geschäftsentwicklung aus.
Dienstleistungen: Kostenreduzierung wirkt sich auf
Umsatz aus
Der Geschäftsbereich Dienstleistungen umfasst die Tochterunternehmen
SevenSenses, SZM Studios und das IT-Unternehmen ProSieben Information
Service. Das Geschäftsvolumen in diesem Segment setzt sich zu rund 90 Prozent aus internen Aufträgen zusammen. Deshalb haben sich die Kostenreduktionen insbesondere bei den Sendern auch auf die Umsatzentwicklung
im Geschäftsbereich Dienstleistungen niedergeschlagen. So verringerte sich
der Gesamtumsatz des Geschäftsbereichs um zehn Prozent auf 154 Mio Euro.
Das operative Ergebnis nahm um elf Mio Euro auf minus drei Mio Euro ab.
Für die ProSiebenSat.1-Gruppe besitzt die kontinuierliche Forschung und
Marktanalyse einen hohen Stellenwert. Der Fernsehkonzern ist deshalb in
diversen Interessensgemeinschaften und Forschungsinstituten aktiv vertreten, beispielsweise in der ACT [Association of Commercial Television], der
AGF [Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung], der ag.ma [Arbeitsgemeinschaft Media Analyse e. V.], der AGOF [Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung
e. V.], dem BVM [Bundesverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e. V.],
dem DIHK [Deutsche Industrie- und Handelskammertag], dem dmmv [Deutscher Multimedia Verband], der FGM [Fördergesellschaft Marketing e. V.
an der Uni München], der GfK [Gesellschaft für Konsum- Markt- und Absatzforschung e. V.], der IVW [Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern e. V.], der InfOnline, deren Aufgabe die Messung von Online-Visits und PageImpressions nach IVW ist, dem NEON
[Network Online Research], dem VPRT [Verband Privater Rundfunk und
Telekommunikation e. V.] sowie dem ZAW [Zentralverband der Deutschen
Werbewirtschaft].
Auch im Geschäftsjahr 2002 lagen die Ausgaben für die Marktforschungsaktivitäten der Unternehmensgruppe mit rund 17 Mio Euro auf hohem Niveau. In kaum einer anderen Branche lassen sich Erfolg und Misserfolg
so schnell messen wie im Fernsehmarkt. Täglich liegen bereits am Morgen
nach der Ausstrahlung detaillierte Auswertungen über die Zuschauerreichweiten und Marktanteile vor. Sie gewährleisten eine ständige Transparenz im
Fernsehmarkt und sind ein Leistungsnachweis für die Werbekunden. Für
die Programmverantwortlichen der Sender sind die Marktanteilsdaten das
wichtigste Steuerungsinstrument. Die Quoten werden von der Gesellschaft
für Konsumforschung [GfK] durch Messung des Sehverhaltens in einem
repräsentativen Zuschauerpanel erhoben. Auftraggeber ist die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung [AGF], in der sich alle größeren privaten Fernsehsender und die öffentlich-rechtlichen Anstalten zusammengeschlossen
haben. Auf Basis der AGF/GFK-Quoten werden die Werbepreise berechnet und
die Effizienz von Werbemaßnahmen überprüft.
Die Forschungsergebnisse liefern nicht nur relevante Informationen zum
Erfolg von Programm- und Marketingmaßnahmen. Die werbetreibende Wirtschaft nutzt die detaillierten Analysen als wichtige Informationsquelle zur
Mediaplanung. Als Serviceleistung bietet die ProSiebenSat.1-Gruppe ihren
Werbekunden neben Standardanalysen zur Medialeistung und zum individuellen Kampagnencontrolling auch umfangreiche qualitative Studien an.
Dazu zählen beispielsweise Studien und Instrumentarien zur TV-Planung und
Zielgruppenplanung sowie zur Werbewirkungsforschung, Ad-hoc-Analysen
zur Wirkung neuer Werbeformen, branchenspezifische Mediareports oder
qualitative Programmforschungsinstrumente. Die Prognos AG erstellt im Auf-
Seite 25
„Das Jesus Video“
werden seit Beginn des Jahres 2003 erstmals von der GfK Fernsehforschung
ausgewiesen. Der Sender erreichte in den ersten zehn Wochen des Jahres
2003 einen Marktanteil von 0,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und
liegt damit beinahe gleichauf mit dem Konkurrenten n-tv, der im selben Zeitraum auf 0,5 Prozent kam.
Organisationsstruktur optimiert
Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat Anfang 2003 weitere Vorbereitungen getroffen, um die Organisationsstruktur innerhalb des Konzerns weiter zu optimieren. So werden die beiden Merchandisingunternehmen MM Merchandising München und SevenOne Club & Shop zusammengelegt. Die neue
Merchandising-Unit soll künftig den Geschäftspartnern im Bereich Merchandising das gesamte Vermarktungs- und Leistungsportfolio der ProSiebenSat.1-Gruppe aus einer Hand bieten und zusätzliche Erlöspotenziale
erschließen. Die Vorbereitungen für die Integration der beiden Firmen sollen
bis zum 31. März 2003 abgeschlossen sein.
Zur Optimierung der Prozesse im Technikbereich wurden außerdem alle technischen Dienstleistungsunternehmen bei einem Direktor Operations konzentriert. Das betrifft u. a. die SZM Studios, das IT-Unternehmen ProSieben
Information Service und das für technische Verbreitungswege verantwortliche Unternehmen Teledirekt.
Neuordnung der Gesellschafterverhältnisse
Mit der Insolvenz der KirchMedia GmbH & Co. KGaA stehen seit 2002 auch
die Gesellschafteranteile des Unternehmens an der ProSiebenSat.1 Media
AG zum Verkauf. Die ProSiebenSat.1 Media AG ist über diesen Veräußerungsprozess nicht nur informiert, sondern war darin auch im Rahmen von
Due Diligences nachhaltig eingebunden. Das Unternehmen hat ausgewählten potenziellen Investoren eine Due Diligence auf Grundlage von Vertraulichkeitsvereinbarungen ermöglicht. Im Interesse der Gesellschaft, ihrer Aktionäre und Mitarbeiter begrüßt die ProSiebenSat.1 Media AG einen möglichst raschen Abschluss der Verhandlungen und die Stabilisierung der Gesellschafterverhältnisse.
trag der ProSiebenSat.1 Media AG die bislang einzige Studie zur mittel- bzw.
langfristigen Entwicklung des Werbemarktes. Neben Deutschland erfasste
die Prognos-Studie im Jahr 2002 auch Österreich und die Schweiz, so dass
sie einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen der Werbemärkte
im gesamten deutschsprachigen Raum gibt. Mit der Entstehung neuer integrierter Werbeformen steigt auch der Informationsbedarf zum Nutzungsverhalten elektronischer Medien. Zur Erfassung der jüngsten Entwicklungen führt die ProSiebenSat.1-Gruppe vierteljährlich die „@facts“-Umfrage
durch. In der größten und methodisch anspruchvollsten Internet-Studie für
Deutschland und Europa werden jährlich 120.000 Personen zu ihrem Nutzungsverhalten von neuen Medien befragt.
Hohe Investitionen in die Entwicklung neuer Formate
Die vier Sender Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24 haben im Jahr 2002 insgesamt 19.869 Programmstunden an Eigen- und Auftragsproduktionen ausgestrahlt. Dazu zählen Nachrichten, Magazine und Reportagen, Talkshows,
Comedy-Sendungen, Fernsehfilme, Serien und Trailer. Insgesamt wurden rund
57 Prozent der ausgestrahlten Programmstunden in Eigen- und Auftragsregie hergestellt. Eigene Programmformate wie „Für alle Fälle Stefanie“,
„taff.“ oder „Abenteuer Leben“ prägen das Profil der Sender. Im Gegensatz
zu Lizenzprogrammen können sie über einen langen Zeitraum täglich oder
wöchentlich produziert werden.
Die ProSiebenSat.1-Gruppe entwickelt ständig neue Programme. Entwicklungsredakteure nehmen Ideen aus dem Haus und Anregungen von außen
auf und entwickeln Projekte innerhalb von mehreren Monaten von der Pilotsendung bis zur sendereifen Ausstrahlung – häufig in Zusammenarbeit mit
externen Produzenten. Im Jahr 2002 wurden auf diese Weise rund 42 Pilotprojekte von der Talkshow über Eventfilme bis zur Magazinsendung entwickelt
und 207 Drehbücher in Auftrag gegeben. Die Entwicklung neuer Formate
besaß 2002 einen besonders hohen Stellenwert. So erhöhten sich die Entwicklungskosten der ProSiebenSat.1-Gruppe für neue Programme von acht
Mio Euro im Vorjahr auf über 14 Mio Euro.
Zuletzt befand sich KirchMedia in fortgeschrittenen Verkaufsverhandlungen mit einem Konsortium aus dem Heinrich Bauer Verlag und der HypoVereinsbank sowie einer aus dem US-amerikanischen Medienunternehmer Haim
Saban und dem französischen Fernsehsender TF1 bestehenden Investorengruppe. Nachdem der Heinrich Bauer Verlag am 12. März 2003 erklärt hatte,
zwar weiterhin grundsätzlich an einer Übernahme der KirchMedia und ihrer
Beteiligung an der ProSiebenSat.1 Media AG interessiert zu sein, sich aber
nicht an einem Bieterverfahren beteiligen zu wollen, wurden die Verhandlungen nur noch mit dem Konsortium um Haim Saban fortgeführt und am 17.
März 2003 mit der Unterzeichnung eines Kaufvertrages erfolgreich abgeschlossen. Die Saban Group ist eine private Investmentgruppe, die sich auf
die Medienbranche und die Unterhaltungsindustrie spezialisiert hat und über
jahrzehntelange Erfahrung im Fernsehgeschäft verfügt, die von der Produktion und dem Vertrieb von Kinder- und Familienprogramm über den Filmrechtehandel bis hin zum Betrieb von Fernsehsendern reicht.
Finanzierung
Die Krise im Fernsehwerbemarkt hat sich im ersten Quartal 2003 fortgesetzt.
Sinkende Investitionen der werbetreibenden Wirtschaft in die Fernsehwerbung
belasten die Geschäftsentwicklung der ProSiebenSat.1-Gruppe auch im neuen
Geschäftsjahr. Trotz der weiterhin schwierigen Situation im Fernsehwerbemarkt verfügt die ProSiebenSat.1-Gruppe über eine gesicherte Finanzierung
und eine ausreichende Liquidität. Dazu hat u.a. die im Jahr 2002 erfolgte Umfinanzierung der Gesellschaft durch die Begebung einer Festzinsanleihe in
Höhe von 200 Mio Euro beigetragen. Darüber hinaus haben sich die kreditgebenden Banken prinzipiell dazu bereit erklärt, die Gesellschaft mittelfristig
weiter zu finanzieren, selbst wenn wider Erwarten kein Investor kurzfristig die
Anteile der KirchMedia an der ProSiebenSat.1 Media AG übernehmen sollte.
Für diesen Fall hat sich der Insolvenzverwalter mit Zustimmung des Gläubigerausschusses für KirchMedia dazu verpflichtet, für den Zufluss von Eigenmitteln zur Finanzierung der Gesellschaft Sorge zu tragen.
Risikobericht
Nach Abschluss des Geschäftjahres
Leistungsfähiges System für das Risiko-Management
Zuschauermarktanteile gesteigert
Die ProSiebenSat.1-Gruppe konnte ihren Zuschauermarktanteil in den ersten
zweieinhalb Monaten des Jahres 2003 deutlich steigern. Die vier Sender erreichten im Trend des Jahres 2003 [bis 15. März 2003] in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen einen gemeinsamen Marktanteil
von 28,8 Prozent. Das entspricht einer Zunahme um 0,7 Prozentpunkte im
Vergleich zum Vorjahr. Bei allen Zuschauern ab drei Jahren kamen die vier
Programme der Senderfamilie wie im Jahresdurchschnitt 2002 auf einen
Marktanteil von 21,5 Prozent. Die Marktanteile des Nachrichtensenders N24
Die ProSiebenSat.1 Media AG hat im Geschäftsjahr 2002 ihr Risiko-Management weiter optimiert. Dabei liegt der Fokus auf den Fernsehsendern, die bei
weitem den größten Teil des Umsatzes und des Ergebnisses beisteuern. Das
Risiko-Management der ProSiebenSat.1-Gruppe gewährleistet eine frühzeitige Erkennung von Unternehmensrisiken und ermöglicht die Einleitung
entsprechender Gegenmaßnahmen. Für alle messbaren und bedeutenden
Risikobereiche wurden Frühwarnindikatoren definiert. Der Vorstand wird in
monatlichen Berichten über die Risikoentwicklung anhand dieser Indikatoren
informiert. Die vordefinierten Risikobereiche werden von verantwortlichen
Mit einer der erfolgreichsten TV-Produktionen der
vergangenen Jahre setzte
ProSieben im Dezember
2002 Maßstäbe. Durchschnittlich 5,04 Millionen
Zuschauer verfolgten den
Zweiteiler „Das Jesus
Video“. Bei den 14- bis
29-Jährigen erreichte
die Bestseller-Verfilmung
einen durchschnittlichen
Marktanteil von 27 Prozent.
Seite 26 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Lagebericht
Mitarbeitern überwacht. Zusätzlich stellt ein Überwachungssystem die Einleitung von Gegenmaßnahmen sicher, sobald ein Indikator eine bestimmte
Toleranzgrenze überschreitet.
Die Frühwarnindikatoren des Überwachungssystems umfassen im Wesentlichen die Entwicklung der ProSiebenSat.1-Gruppe im Zuschauer- und Werbemarkt, die Rentabilität und Attraktivität des Programmbestands, die Personalentwicklung sowie medienpolitische und -rechtliche Entwicklungen.
Detaillierte Analyse des Zuschauer- und Werbemarktes
Die ProSiebenSat.1-Gruppe ist mit ihren vier Fernsehsendern ProSieben,
Sat.1, Kabel 1 und N24 Deutschlands größtes Fernsehunternehmen. Ihre
Position im Zuschauermarkt wird täglich und detailliert anhand der AGF/GfKDaten analysiert. Der Zuschauermarktanteil ist der wichtigste Frühwarnindikator für Veränderungen bei der Fernsehnutzung.
Die Entwicklung bei den Werbeerlösen analysiert die ProSiebenSat.1-Gruppe
durch weitreichende Untersuchungsverfahren. Ausgehend vom Einbuchungsstand bei den Spots wird der Werbeumsatz für das Jahr hochgerechnet. Die
Monatsberichte an den Vorstand listen die Ist- und Planwerte sowie die Vorjahreswerbeumsätze auf. Sie ermöglichen einen detaillierte Betrachtung der
Umsatzentwicklung. Auch die Position der Wettbewerber sowie gesamt- und
werbewirtschaftliche Entwicklungen fließen in die Analyse ein.
Auswirkungen des Irak-Kriegs unklar
Trotz der diversen Frühwarnindikatoren weist der Fernsehwerbemarkt seit
Beginn der Rezession 2001 nur eine sehr geringe Visibilität auf. Der Wettbewerbsdruck im deutschen Fernsehwerbemarkt hat deutlich zugenommen. Auf
Grund der ausbleibenden konjunkturellen Trendwende haben alle Marktteilnehmer mit einem erhöhten Kostendruck zu kämpfen. Hinzu kommt, dass sich
bei allen Sendern 2002 nicht nur die Schere zwischen Brutto- und Nettowerbeerlösen erhöht hat, sondern auch erstmals in der Geschichte des deutschen Fernsehwerbemarktes deflationäre Preise zu beobachten sind.
Offen ist zum jetzigen Zeitpunkt, welche Folgen der Irak-Krieg für die deutsche Wirtschaft und insbesondere den Fernsehwerbemarkt haben wird. Durch
eine weitere Schwächung der Konjunktur würde sich die Erholung im deutschen Werbemarkt voraussichtlich weiter verzögern. Mit einer Belebung der
Werbekonjunktur rechnen Marktteilnehmer frühestens nach dem ersten Quartal 2003. In programmlicher Hinsicht hatte die ProSiebenSat.1-Gruppe jedenfalls frühzeitig alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, um in ihren Programmen aktuell über einen Krieg im Irak berichten zu können. Die zusätzlichen Kosten vor allem für den Nachrichtensender N24 wurden budgettechnisch berücksichtigt.
Veränderungen bei den deutschen Kabelnetzbetreibern
Für den dauerhaften Erfolg der Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe im Werbemarkt sind hohe Zuschauerreichweiten die wichtigste Voraussetzung. Neben
der Attraktivität des Programmangebots kommt es dabei vor allem auf die
technische Verbreitung der Fernsehsender an. Die drei Vollprogramme der
Gruppe, Sat.1, ProSieben und Kabel 1, verfügen über hohe technische Reichweiten. Sat.1 erreicht über Kabel, Satellit und Antenne 97 Prozent der rund
34 Millionen deutschen Fernsehhaushalte, ProSieben ist in 95 Prozent und
Kabel 1 in 92 Prozent der Haushalte zu empfangen. Der Nachrichtensender
N24 erreicht rund 67 Prozent der Fernsehhaushalte.
Die Liberalisierung des Kabelmarkts ist für die ProSiebenSat.1-Gruppe von
großer Bedeutung. Mit dem Verkauf der sechs verbliebenen Kabelnetzgesellschaften der Deutschen Telekom AG an die Investorengruppe Goldman
Sachs, Apax Partners und Providence Equity ist zu erwarten, dass ein wesentlicher Schritt hin zu einer marktgerechten Modernisierung der Kabelnetze
vollzogen werden kann. Bei den Kabelnetzbetreibern finden sich neue Akteure, zu deren Geschäftspolitik die Digitalisierung der Netze gehört. Mit dem
Übergang von der analogen auf die digitale Verbreitung wird sich die Kapazität zur Übertragung von Fernsehprogrammen noch einmal vervielfachen.
Damit eröffnen sich für die ProSiebenSat.1-Gruppe im Digitalzeitalter neue
unternehmerische Perspektiven. Allerdings muss die Verbreitung der vier
Fernsehprogramme Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24 auch beim Übergang
vom analogen in das digitale Zeitalter gesichert sein. Die ProSiebenSat.1Gruppe stellt sich deshalb in den nächsten Jahren auf ein Simulcast ein,
also auf die gleichzeitige analoge und digitale Verbreitung ihrer Programme.
Mit Blick auf die Einspeisung in digitale Kabelnetze ist die ProSiebenSat.1Gruppe zuversichtlich, dass ihre vier Programme auf Grund ihrer Attraktivität, der hohen Zuschauerakzeptanz und ihres Vielfaltsbeitrages Kabelplätze erhalten werden, selbst wenn es keinen unmittelbaren Rechtsanspruch
darauf gibt. Schließlich haben auch die für die Rundfunkgesetzgebung zuständigen Bundesländer deutlich gemacht, dass die Digitalisierung keinesfalls dazu führen soll, dass digital weniger Sender verbreitet werden als im
analogen Kabel. Die ProSiebenSat.1 Media AG wird mit allen großen Kabel-
netzbetreibern Verhandlungen über die analoge und digitale Einspeisung
ihrer Programme führen. Die Position der Sender in der Frage der digitalen
Einspeisung wurde im November 2002 auch durch eine Entscheidung des
Oberlandesgericht Dresden im Fall ProSieben gegen den Kabelnetzbetreiber PrimaCom AG gestärkt. Danach dürfen Kabelanbieter Programme ausschließlich in Absprache mit den Fernsehveranstaltern digital einspeisen.
Im Zuge der Digitalisierung kann sich die Zahl der Programmangebote im
Kabel künftig deutlich erhöhen. Die vier Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe
wären jedoch auch in einem noch stärker fragmentierten Fernsehmarkt in
der Lage, ihre Wettbewerbspositionen im Free-TV-Bereich zu behaupten.
Dafür dürften – unabhängig von den grundsätzlich hohen Markteintrittsbarrieren für jeden neuen Anbieter – insbesondere die große Bekanntheit
der Sendermarken, die langfristig gesicherten Senderechte und die starke
Position der Senderfamilie im Zuschauer- und Werbemarkt sorgen.
Gemeinsam mit allen deutschen Programmveranstaltern, der Europäischen
Kommission und den Landesmedienanstalten setzt sich die ProSiebenSat.1
Media AG für den Einsatz offener Schnittstellen und Decodersysteme nach
dem MHP-Standard ein. Die Pläne einzelner Kabelgesellschaften, proprietäre
Decodersysteme zu installieren und an eigene Programminhalte zu binden,
würde die Fernsehzuschauer bei der Nutzung zukünftiger TV-Angebote einschränken und von wichtigen Entwicklungen ausgrenzen. Die ProSiebenSat.1
Media AG beteiligt sich aktiv und auf breiter Ebene am gesellschaftlichen Diskurs, um diesen Restriktionen für den Fernsehzuschauer entgegenzusteuern.
Keine unmittelbaren Auswirkungen der
KirchMedia-Insolvenz
Am 8. April 2002 hat der Hauptaktionär der ProSiebenSat.1 Media AG, die
KirchMedia GmbH & Co. KGaA, beim Amtsgericht München einen Antrag auf
Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Mit Beschluss vom 14. Juni 2002
wurde ein förmliches Insolvenzverfahren über das Vermögen der KirchMedia
in Eigenverwaltung angeordnet. Die ProSiebenSat.1 Media AG und ihre Tochtergesellschaften bilden eine eigenständig finanzierte Unternehmensgruppe
und waren zu keiner Zeit Teil des Insolvenzverfahrens und damit nicht von
den unmittelbaren Auswirkungen der KirchMedia-Insolvenz betroffen. KirchMedia ist allerdings mit einem durchgerechneten Anteil von 52,52 Prozent
Mehrheitsaktionär und bedeutendster Programmlieferant der Senderfamilie.
Darüber hinaus bestand mit Beta Digital, einem Tochterunternehmen von
KirchPay-TV, das am 8. April 2002 ebenfalls Insolvenz anmeldete, ein Dienstleistungsvertrag über den analogen und digitalen Satelliten-Uplink und damit
über die technische Übertragung der Sender Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und
N24. Mit Wirkung vom 20. Dezember 2002 wurden sämtliche Gesellschaftsanteile des technischen Dienstleisters von Premiere übernommen. Die technischen Übertragungswege wurden aus dem Geschäftsbetrieb der Beta
Digital ausgegliedert und in einer eigenen Gesellschaft, der Digital Playout
Center GmbH [DPC] gebündelt. Zur Zeit der Erstellung dieses Risikoberichts
führt die ProSiebenSat.1 Media AG mit DPC Gespräche über eine Fortführung
des Vertrags. Bei Bedarf können außerdem Angebote anderer technischer
Dienstleister geprüft werden.
Im Zuge der Insolvenz der KirchMedia GmbH & Co. KGaA hat die ProSiebenSat.1-Gruppe die Lizenzprogramm- und Zulieferungsverträge mit der KirchMedia einer eingehenden rechtlichen Prüfung unterzogen. 42 Prozent des
Programms, das im Geschäftsjahr 2002 ausgestrahlt wurde, hat die ProSiebenSat.1-Gruppe von der KirchGruppe bezogen. Die Senderfamilie geht
auf Grund der juristischen Abklärungen davon aus, dass sämtliche von ihr
erworbenen Rechte wie vorgesehen verwertet werden können. Noch in
der zweiten Jahreshälfte 2002 hat KirchMedia mit zahlreichen Filmstudios
Vergleichsvereinbarungen abgeschlossen. Im Gegenzug haben die Filmstudios die Wirksamkeit der von ihnen an KirchMedia eingeräumten Free-TVRechte bestätigt.
61 Prozent des Bedarfs an Lizenzprogrammen bei
Sat.1, ProSieben und Kabel 1 bis 2005 gedeckt
KirchMedia ist der wichtigste, aber bei weitem nicht der einzige Programmlieferant der ProSiebenSat.1-Gruppe. Das Unternehmen unterhält langjährige
Geschäftsbeziehungen zu vielen anderen Zwischenhändlern und Filmproduzenten. Die Lieferantenliste für Programme umfasste im Geschäftsjahr
2002 über 120 Adressen. Die ProSiebenSat.1-Gruppe erwirbt Programme
unter Rendite- und Attraktivitätsgesichtspunkten. Mit den bis heute
vertraglich gesicherten Programmrechten kann die ProSiebenSat.1-Gruppe
rund 61 Prozent ihres Bedarfs an Lizenzausstrahlungen in ihren Vollprogrammen Sat.1, ProSieben und Kabel 1 bis zum Jahr 2005 decken.
Die ProSiebenSat.1 Media AG hat im Geschäftsjahr 2002 zahlreiche Verträge
abgeschlossen, um die Programmversorgung ihrer Sender unabhängig von
der Insolvenz der KirchMedia sicherzustellen. In mehreren Fällen hat die
ProSiebenSat.1-Gruppe dabei auch Drei-Parteien-Verträge mit KirchMedia
Seite 27
© Sony Pictures Entertainment
„3 Engel für Charlie“
und US-Filmstudios abgeschlossen, nach denen die US-Filmstudios im Fall
einer eventuellen künftigen Zahlungsunfähigkeit der KirchMedia die betreffenden Programmrechte unmittelbar an die ProSiebenSat.1-Gruppe einräumen können. So hat sich die Senderfamilie für die nächsten Jahre exklusiv
die Filmproduktionen der Hollywood-Studios Disney, Touchstone, Miramax
und Dimension gesichert. Es handelt sich um einen mehrjährigen Volumenvertrag über jährlich 20 bis 30 Spielfilme, eine Auswahl an TV-Movies sowie
drei bis vier Serien pro Jahr. Darüber hinaus wurden im Dezember 2002 mehrere Filmverträge in insgesamt dreistelliger Millionenhöhe abgeschlossen.
Die Verträge für Lizenzrechte u.a. von Senator, Epsilon, Highlight, Constantin und Tobis umfassen rund 100 Top-Spielfilme und Serien und reichen
teilweise bis über das Jahr 2010 hinaus. Auch mit Lucasfilm Ltd. und Paramount Pictures wurden Vereinbarungen in insgesamt zweistelliger Millionenhöhe getroffen. Der Vertrag mit Lucasfilm garantiert der ProSiebenSat.1Gruppe weiterhin langfristig exklusive Rechte an den Star-Wars-Filmen von
Regisseur George Lucas, darunter die Free-TV-Premiere des Blockbusters
„Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“. Außerdem wurden bei künftigen Filmstarts weitreichende Kooperationen mit dem Sender ProSieben
vereinbart. Durch einen Vertrag mit Paramount stehen den Sendern der
ProSiebenSat.1-Gruppe außerdem bis über das Jahr 2010 hinaus 14 TopSpielfilme und TV-Movies sowie sechs neue Serien zur Verfügung.
Die Verträge über Programmpakete, Spielfilme und Serien werden in der
Regel einige Jahre vor Ausstrahlung abgeschlossen. Um Investitionsrisiken
zu mindern, werden die vertraglich gesicherten Senderechte regelmäßig im
Hinblick auf ihre Erlöspotenziale überprüft. Als Frühwarnindikator dient u. a.
die Gesamtrendite des Programmbestands. Für den wirtschaftlichen Erfolg
eines Fernsehunternehmens sind in hohem Maße die Rentabilität und
Attraktivität des Programmbestands ausschlaggebend. Mit vier komplementär programmierten und positionierten Sendern bieten sich der ProSiebenSat.1-Gruppe große Synergien beim Programmeinkauf und der -verwertung.
Unwirksamkeit der Garantieerklärung gegenüber
Universal
Universal hat im Februar 2000 gegen KirchMedia und gegen verschiedene
andere, mit KirchMedia verbundene Unternehmen eine Zahlungsklage auf
Lizenzgebühren und Schadensersatz wegen angeblich nicht geleisteter
Lizenzzahlungen eingereicht. Dabei wurde auch die frühere ProSieben Media
AG als Beklagte aufgeführt. Grundlage der Forderungen sei eine Garantieerklärung gegenüber Universal, die der Gründer der KirchGruppe, Dr. Leo
Kirch, für verbundene Unternehmen der KirchMedia gegeben habe. Nicht geklärt ist bis dato die Höhe der angeblichen Zahlungs- und Schadensersatzforderungen. Die ProSiebenSat.1 Media AG geht nach Überprüfung durch
ihre Anwälte jedoch davon aus, dass diese Klage erfolglos bleibt, da Dr. Leo
Kirch nie befugt war, die ProSiebenSat.1 Media AG bzw. eine ihrer Rechtsvorgängerinnen rechtlich zu vertreten. Universal hat bis jetzt in dem in Kalifornien anhängigen Verfahren denn auch nicht dargelegt oder begründet,
warum Dr. Leo Kirch in Widerspruch zu den gesetzlichen Vertretungsregeln
wirksam Verträge für ProSiebenSat.1 hätte abschließen können. Die ProSiebenSat.1 Media AG hat eine renommierte Anwaltskanzlei in Kalifornien
mit ihrer Vertretung gegen die Forderungen von Universal beauftragt.
Spruchstellenverfahren nach Verschmelzung
Die Verschmelzung der Sat.1 Holding GmbH und der ProSieben Media AG auf
die ProSiebenSat.1 Media AG im Geschäftsjahr 2000 hat ein Spruchstellenverfahren nach sich gezogen. Zwar haben die Stammaktionäre der Fusion
auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 22. August 2000 einstimmig zugestimmt. Auch bei der gesonderten Versammlung der Vorzugsaktionäre am gleichen Tag fand die Transaktion eine klare Mehrheit: 99,43
Prozent des anwesenden Vorzugskapitals stimmten der Verschmelzung zu.
Trotzdem liegen auch der ProSiebenSat.1 Media AG die mittlerweile bei
Fusionen üblich gewordenen Anträge auf Verbesserung des Umtauschverhältnisses im Spruchstellenverfahren vor. Elf Vorzugsaktionäre der ehemaligen ProSieben Media AG haben einen Anspruch auf eine sogenannte „bare
Zuzahlung“ geltend gemacht. Zur Begründung führen sie an, dass das Bewertungsverhältnis der beiden Unternehmen zu günstig für die Gesellschafter der Sat.1 Holding GmbH ausgefallen sei. Grundlage der Unternehmensbewertung ist jedoch ein unabhängiges Gutachten, das von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Andersen erstellt und von dem
gerichtlich bestellten Verschmelzungsprüfer, der BDO Deutsche Warentreuhand Aktiengesellschaft, bestätigt wurde.
Ob sich aus dem Spruchstellenverfahren finanzielle Belastungen ergeben
werden, ist derzeit nicht abzusehen. Nach einer ersten mündlichen Verhandlung der Parteien vor dem Landgericht München I im April 2001 haben
die gerichtlich bestellten Gutachter mit der Prüfung des Sachverhaltes
begonnen. Die ProSiebenSat.1 Media AG hat den Sachverständigen bereits
umfangreiche Unterlagen übergeben und stand den Gutachtern als Gesprächspartner zur Verfügung. Mit einer Fertigstellung des Gutachtens wird
derzeit in der ersten Jahreshälfte 2003 gerechnet.
Aktive Teilnahme am nationalen und europäischen
politischen Meinungsbildungsprozess
Die ProSiebenSat.1-Gruppe beteiligt sich auf allen Ebenen aktiv am Prozess
der medienpolitischen Meinungsbildung, um sich für die Liberalisierung der
rechtlichen Rahmenbedingungen einzusetzen und möglichen Restriktionen
entgegensteuern zu können. Hinzu kommt, dass das duale System aus
öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk angesichts sinkender
Investitionen in Fernsehwerbung zunehmend in eine gefährliche Schieflage gerät. Seit dem Jahr 2000 konnten die öffentlich-rechtlichen Anstalten
rund 600 Mio Euro mehr an Gebühreneinnahmen verzeichnen, während der
Fernsehwerbemarkt im gleichen Zeitraum um rund 600 bis 700 Mio Euro
geschrumpft ist. Die ohnehin große Schere zwischen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den Privatsendern hat sich damit in nur zwei Jahren um
weitere 1,2 bis 1,3 Mrd Euro zugunsten von ARD und ZDF geöffnet.
So wird auf deutscher und europäischer Ebene darüber diskutiert, wie man
die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen öffentlich-rechtlichem
und privaten Rundfunk zügig vorantreiben kann. Dazu gehören vor allem eine
Liberalisierung der „historisch“ überholten und teilweise unnötigen Werbevorschriften sowie die Erweiterung der Refinanzierungsbasis des privaten
Rundfunks durch eine optimale Ausnutzung des europäischen und des nationalen Rechts. Gleichzeitig geht es darum, weiterhin Produktwerbeverbote auf
europäischer und nationaler Ebene zu verhindern. Um in der allgemein
schlechten wirtschaftlichen Lage erfolgreich bestehen zu können und die Pro-
Die ProSiebenSat.1-Gruppe
hat im letzten Jahr mit
allen großen HollywoodStudios Filmverträge
abgeschlossen und ihre
langfristige Versorgung
mit internationalen TopSpielfilmen gesichert.
Zu den Highlights dieses
Sommers auf ProSieben
zählt „3 Engel für Charlie“
mit Lucy Liu, Cameron
Diaz und Drew Barrymore.
Seite 28 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Lagebericht
gramme zu refinanzieren, benötigen die privaten Veranstalter einen größeren Freiraum bei der Platzierung von Werbung und bei neuen Werbeformen.
Hier versucht die ProSiebenSat.1 Media AG den Gesetzgeber und die Aufsichtsbehörden davon zu überzeugen, die Einführung neuer integrierter und
konvergenter Kommunikationskonzepte zu ermöglichen, um zusätzliche Werbekunden zu gewinnen, die ihre Zielgruppen über alle audiovisuellen Medien
der ProSiebenSat.1-Gruppe erreichen.
Grundsätzlich vertritt die ProSiebenSat.1-Gruppe den Standpunkt, dass
der öffentlich-rechtliche und der private Rundfunk unter eine einheitliche
Aufsicht beispielsweise bei Einhaltung der Werbe- und der Jugendschutzbestimmungen gestellt werden sollte.
Der medienpolitische Diskurs erstreckt sich darüber hinaus auf die europäischen Regulierungsvorgaben im Fernsehsektor. Mit der Veröffentlichung des
Evaluierungsberichts über die Anwendung der Richtlinie „Fernsehen ohne
Grenzen“ hat die Europäische Kommission zugleich auch ein Arbeitsprogramm zur Überprüfung und Überarbeitung der bestehenden Fernsehrichtlinie veröffentlicht. Im Rahmen der geplanten Revision werden neben der
Frage des generellen Anwendungsbereichs der Richtlinie und der Regelung
der Filmförderung auf europäischer Ebene unter anderem auch die in der
Richtlinie enthaltenen werberechtlichen Vorschriften zur Diskussion gestellt.
Von einer Verschärfung der europäischen Richtlinie ist aus heutiger Sicht
nicht auszugehen.
Kabel- und Satellitenrichtlinie
Am 26. Juli 2002 hat die Europäische Kommission im Rahmen des Anwendungsberichts über die Anwendung der Richtlinie 93/83/EWG [Kabel- und
Satellitenrichtlinie] die Frage untersucht, ob die Richtlinie in ausreichendem Umfang in nationales Recht umgesetzt wurde und einzelne Bestimmungen einer Konkretisierung oder Änderung bedürfen.
Im Rahmen dieses Prozesses hat sich die ProSiebenSat.1 Media AG durch
Gespräche in Brüssel und schriftliche Stellungnahmen dafür eingesetzt, dass
der Vorrang der Vertragsfreiheit bestehen bleibt und die Verbreitungsrechte auf vertraglicher Grundlage von den Kabelnetzbetreibern bei den Verwertungsgesellschaften und den Sendeunternehmen erworben werden.
Außerdem muss das für Rundfunkveranstalter unabdingbare Sendestaatsprinzip beibehalten und das Recht der Sendeunternehmen, die Einspeisung
und Weiterverbreitung zu gestatten oder zu verbieten, weiterhin gewährleistet werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass es gelingen wird, die
Europäische Kommission zu überzeugen, die Kabel- und Satellitenrichtlinie
nicht zu ändern.
Änderungen beim Jugendschutz
Im Herbst 2002 wurde der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag von den
Ministerpräsidenten der Bundesländer verabschiedet. Die neuen Regelungen
werden am 1. April 2003 in Kraft treten. Die ProSiebenSat.1-Gruppe bewertet die Neuregelung grundsätzlich positiv, nicht zuletzt weil die Selbstkontrolleinrichtung des privaten Fernsehens als Regulierungsinstanz erstmals
staatsvertraglich akzeptiert wird. Nunmehr geht es in naher Zukunft vor allem
um die praktische Umsetzung und Durchführung der neuen Bestimmungen.
In diesem Zusammenhang muss besonders sorgfältig beobachtet werden, wie
sich das Verhältnis zwischen Aufsichtsinstanzen und Selbstkontrolleinrichtungen tatsächlich entwickelt. Diesbezüglich sind die ProSiebenSat.1
Media AG, der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation sowie
die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen [FSF] im ständigen Diskurs mit den
Landesmedienanstalten. Sie vertreten gemeinsam die Position, dass der
staatsvertraglich anerkannte Beurteilungsspielraum der FSF nicht durch eine
Vielzahl von Richtlinien eingeengt werden darf.
Beziehung zu verbundenen Unternehmen
Gemäß den Vorschriften des § 312 Aktiengesetz [AktG] hat die ProSiebenSat.1 Media AG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der mit der Erklärung abschließt: „Rechtsgeschäfte mit
Dritten auf Veranlassung oder im Interesse der TaurusHolding GmbH & Co.
KG oder mit ihr verbundener Unternehmen hat die ProSiebenSat.1 Media AG
im Berichtsjahr nicht vorgenommen. Berichtspflichtige Maßnahmen im Sinne
des § 312 AktG wurden weder getroffen noch unterlassen. Bei den im Berichtsjahr mit der TaurusHolding GmbH & Co. KG und den verbundenen Unternehmen vorgenommenen Rechtsgeschäften hat die ProSiebenSat.1 Media
AG in jedem Einzelfall eine angemessene Gegenleistung im Sinne des § 312
AktG vereinbart und – soweit dies im Berichtsjahr zu erfüllen war – erhalten.“
Ausblick
Gedämpfte Konjunkturprognosen für Deutschland
Für 2003 zeichnet sich in Deutschland noch keine konjunkturelle Trendwende
ab. Allerdings lassen die vorliegenden Daten auch keine eindeutigen Rückschlüsse auf die künftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu. Die führenden Wirtschaftsinstitute sind sich jedoch einig, dass für das Jahr 2003 kein
deutlicher Aufschwung zu erwarten ist. Die verschiedenen Prognosen sehen
derzeit ein Wachstum von 0,6 bis 1,1 Prozent vor. Dabei berücksichtigen
die Einschätzungen der Experten noch nicht die möglichen Auswirkungen
des Irak-Kriegs, der zu einer erheblichen Belastung der ohnehin nicht sehr
robusten Weltkonjunktur führen kann. Zusätzlich könnten sich Kursverluste
an den Aktienmärkten und eine abrupte Dollar-Abwertung negativ auf die
Wirtschaft auswirken.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung hält ein Wachstumsszenario von einem Prozent für wahrscheinlich. Der zaghafte Aufschwung steht jedoch unter dem Vorbehalt eines
günstigen weltwirtschaftlichen Umfelds, solange die Binnennachfrage keine
eigene Dynamik entwickelt. Laut ifo-Geschäftsklimaindex, einem vielbeachteten Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung, hat sich die Stimmung
in der westdeutschen Wirtschaft auf niedrigem Niveau stabilisiert. Erstmals
seit Mai 2002 verbesserte sich der Index im Januar 2003 minimal. Daraus
lässt sich allerdings noch keine Trendwende ableiten.
Geringe Visibilität des Werbemarkts
Vor dem Hintergrund der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weist der Werbemarkt für 2003 eine unverändert geringe
Visibilität auf. Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft [ZAW]
rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Wachstum der gesamten
Werbeinvestitionen um ein Prozent auf 30,3 Mrd Euro. Grundlage der Prognose ist eine Befragung von werbetreibenden Firmen, Agenturen und Medien.
Eine von der ProSiebenSat.1-Gruppe in Auftrag gegebene Untersuchung des
Forschungsinstituts Prognos geht für das laufende Jahr von einer Steigerung
der Werbeeinnahmen von zwei Prozent aus. Für den gesamten europäischen
Fernsehwerbemarkt rechnet die international operierende Werbeagentur Zenith Optimedia mit einem Wachstum von 2,5 Prozent für 2003. Die Werbeklimasstudie I/2003 der GfK-WirtschaftsWoche erwartet für spätestens Mitte
des kommenden Jahres einen Aufschwung der deutschen Werbekonjunktur.
Unsichere Aussichten für das Gesamtjahr
Die ProSiebenSat.1 Media AG rechnet auf Grund der negativen konjunkturellen Rahmenbedingungen auch für das erste Quartal 2003 mit einem
weiterhin stark rückläufigen Fernsehwerbemarkt. Eine echte Belebung ist,
wenn überhaupt, nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2003 zu erwarten. Die
Aussichten für das Gesamtjahr bleiben unsicher. Unklar ist auch, welche
Folgen der Krieg im Irak auf die Wirtschaft und das Konsumklima in Deutschland haben wird. Insofern verbieten sich bis auf weiteres detaillierte Prognosen über den Geschäftsverlauf 2003.
Reform der deutschen Filmförderung
Mit der geplanten Reform der deutschen Filmförderung zum 1. Januar 2004
will die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für die Produktion und
Auswertung von Kinofilmen in Deutschland verbessern. In diesem Zusammenhang wurde bereits 2001 ein so genanntes „Filmpolitisches Konzept“
vorgelegt, das auch nach dem Wechsel des zuständigen Ministers weitergeführt werden soll. Es sieht u.a. vor, die Lizenzdauer für Senderechte bei geförderten Filmen zugunsten der Filmproduzenten und zu Lasten der Sender zu
verkürzen und die Beiträge der Fernsehsender für die Filmförderungsanstalt
[FFA] zu erhöhen. Beide Änderungen hätten für die ProSiebenSat.1 Media
AG einen Anstieg der Kosten zur Folge. Um eine Regelung im Sinne der Sender zu erreichen, stehen alle Beteiligten im „Bündnis für den Film“ in intensiven Gesprächen.
Vor diesem Hintergrund wird die ProSiebenSat.1-Gruppe ihr straffes Kostenmanagement weiter forcieren. Dadurch werden sich die Gesamtkosten auf
Konzernebene nochmals um einen hohen zweistelligen Millionenbetrag reduzieren. Positiv auf die Erfolgsrechnung des Unternehmens wird sich u.a. der
Wegfall der hohen Kosten für die Fußballweltmeisterschaft auswirken, die den
Programm- und Materialaufwand 2002 mit insgesamt 54 Mio Euro belastet
hat. Im Kerngeschäft Fernsehen fokussiert sich die ProSiebenSat.1-Gruppe
vor allem auf die weitere Restrukturierung des Senders Sat.1. Er weist das
größte Ertragssteigerungspotenzial innerhalb der Senderfamilie auf. Der
Nachrichtensender N24, der innerhalb der Sendergruppe die Nachrichtenformate produziert, soll nach den Planungen bis zum Jahr 2005 schwarze
Zahlen schreiben. Dazu wird auch ein Kostensenkungsprogramm beitragen,
das bereits 2003 zu weiteren Einsparungen im gesamten Nachrichtenbereich
der ProSiebenSat.1-Gruppe in zweistelliger Millionenhöhe führen wird.
Seite 29
„Otto – Der Katastrofenfilm“
Highlights 2003: ProSieben Mission: Impossible 2. American Beauty.
Der Patriot. 3 Engel für Charlie. Der talentierte Mr. Ripley. Teuflisch.
Die purpurnen Flüsse. Mission to Mars. Hollow Man – Unsichtbare
Gefahr. U-571. Meine Braut, ihr Vater und ich. Glauben ist alles! Galaxy
Quest. Doppelmord. 15 Minutes. Final Destination. Der Chill Faktor.
The Watcher. The Bachelor. Frequency. Traffic – Die Macht des Kartells.
Im Reich der Urmenschen. Terraluna. Zacherl – Einfach kochen!
Avenzio – Schöner leben! Im Reich der Giganten. Alias – Die Agentin.
Scrubs. Sex and the City. Friends. Without a Trace. Special Unit 2 –
Die Monsterjäger. Emergency Room – Die Notaufnahme. Buffy – im
Bann der Dämonen. Angel – Jäger der Finsternis. Charmed – Zauberhafte Hexen. American Campus – Reif für die Uni? Die Simpsons.
Futurama. Red Nose Day. Kalkofes Mattscheibe. Rent a Pocher. Wilde
Jungs. Geheimnisvolle Freundinnen. Männer häppchenweise. Seventeen – Mädchen sind die besseren Jungs. Schule. 100 Pro. Eiskalte
Freunde. Sat.1 Edel & Starck. Das Wunder von Lengede. Show des
Monats. Was guckst Du?! Wolffs Revier. Traumprinz in Farbe. Lenßen &
Partner. Genial daneben – Die Comedy Arena. Die Harald Schmidt
Show. Die Liebe kommt als Untermieter. Ladykracher. Die dreisten
Drei - Die Comedy WG. Stuart Little. Körner & Köter. Der Elefant –
Mord verjährt nie. Kommissar Rex. Hausmeister Krause. SK Kölsch.
alphateam. Für alle Fälle Stefanie. Mit Herz und Handschellen. Alt
& Durchgeknallt. Schuldig ? – Schicksale vor Gericht. Broti & Pacek.
Insider. Der Auftrag – Mordfall in der Heimat. Bewegte Männer.
Spurlos – Ein Baby verschwindet. Vier Küsse und eine E-Mail. Franklin
– Deine Chance um 11. Vera am Mittag. Richter Alexander Hold. Danke
Anke! Nur die Liebe zählt. Axel! Aufgelegt! Mensch Markus. Otto –
Der Katastrofenfilm. Casanova – Ich liebe alle Frauen. Blond: Eva
Blond! Inspektor Rolle. Baby Jane. Sleepy Hollow. Ich träumte von
Afrika. 28 Tage. Durchgeknallt – Girl Interrupted. Für immer verloren.
Aus Liebe zu Tom. Antonia – Tränen im Paradies. Dienstreise – Was
für eine Nacht. Richterin Barbara Salesch. Der Bulle von Tölz. Kabel 1
Der mit dem Wolf tanzt. Amistad. Die Farbe Lila. In Sachen Henry.
Spiel mir das Lied vom Tod. Big. Das fliegende Auge. Das Wunderkind
Tate. Die Hexen von Eastwick. Unternehmen Petticoat. Outland –
Planet der Verdammten. Aus der Mitte entspringt ein Fluss. Diabolisch.
Die zehn Gebote. Die Goonies. Der Indianer im Küchenschrank. Hexen
hexen. Im Zwielicht. Jaguar. Mr. Holland’s Opus. Verschwörung im
Schatten. Karen McCoy – Die Katze. Winnetou-Reihe. Twin Peaks.
Seven Days. Das Model und der Schnüffler.
Otto als Seefahrer – das kann nur in
einer Katastrophe enden. Die turbulente
Komödie von und mit Deutschlands beliebtestem Komiker zählt zu den Frühlings-Highlights im Sat.1-Programm.
„Traffic – Macht des Kartells“
Catherine Zeta-Jones und Michael
Douglas in einem Oscar-prämierten Meisterwerk über Politik, Drogen und Korruption. Ab Herbst 2003 auf ProSieben.
„Amistad“
© DreamWorks
Steven Spielbergs opulentes Historiendrama mit Morgan Freeman und
zahlreichen weiteren Hollywoodstars
zählt zu den Höhepunkten des Kabel 1Programms im Herbst 2003.
Dokumentation auf N24
Hochwertige Dokumentationen bilden
seit Dezember 2002 neben Nachrichten
und Wirtschaft die dritte Säule des
N24-Programms. Durch den Abschluss
eines Lizenzvertrags stehen dem Sender
über 1.600 Programmstunden aus den
Themengebieten Wissenschaft, Natur,
Reise, Medizin, Kultur und Raumfahrt zur
Verfügung.
Seite 30 Teil II: Das Geschäftsjahr
Fernsehen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Seite 31
„Alias – Die Agentin“
Kerngeschäft Fernsehen
Werbekrise belastet Geschäftsentwicklung der Sender
Spektakuläre Action in
Kinoqualität bietet
„Alias – Die Agentin“.
ProSieben zeigt
den Serienhit aus den
USA mit Shooting-Star
Jennifer Garner seit dem
18. Februar 2003.
SevenOne Media
Senderfamilie behauptet führende Position
im Werbemarkt
Werbefinanziertes Fernsehen ist das Kerngeschäft der ProSiebenSat.1-Gruppe. 96 Prozent der Umsätze erzielt das Unternehmen mit seinen vier Sendern Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24. Die anhaltende Rezession im Werbemarkt hat die Marktbedingungen im letzten Geschäftsjahr geprägt. Zum
ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland verzeichnete
die Werbebranche in zwei aufeinander folgenden Jahren ein Umsatzminus.
Dies hat die Geschäftsentwicklung der Sender erwartungsgemäß negativ beeinflusst. Dennoch konnte die ProSiebenSat.1-Gruppe 2002 ihre führende
Position im Werbemarkt behaupten. Mit einem Brutto-Werbemarktanteil von
45,4 Prozent ist die Senderfamilie die klare Nummer eins im deutschen Fernsehwerbemarkt. Die Sender RTL, RTL II, Vox und Super RTL erreichten einen
gemeinsamen Brutto-Werbemarktanteil von 41,9 Prozent.
Neben sinkenden Investitionen in Fernsehwerbung wurde das Fernsehjahr
2002 auch durch große Sportereignisse geprägt: Durch die Live-Berichterstattung von den Olympischen Winterspielen und der Fußball-Weltmeisterschaft erzielten die öffentlich-rechtlichen Programme ARD und ZDF deutliche Marktanteilsgewinne. Dagegen zeigten insbesondere ProSieben und Sat.1
im Jahresverlauf Leistungsschwächen, die erst ab Herbst 2002 wieder behoben werden konnten. Die drei Vollprogramme der ProSiebenSat.1-Gruppe
erzielten im Jahr 2002 in der kommerziell entscheidenden Zielgruppe der
14- bis 49-Jährigen einen gemeinsamen Marktanteil von 28,1 Prozent nach
30,1 Prozent im Vorjahr. Bei allen Zuschauern ab drei Jahren erreichten
Sat.1, ProSieben und Kabel 1 einen Marktanteil von 21,5 Prozent nach 23,1
Prozent in 2001. Die Sender RTL, RTL II, Vox und Super RTL verloren ebenfalls. Sie kamen zusammengerechnet bei allen Zuschauern auf einen Marktanteil von 24,2 Prozent nach 24,7 im Vorjahr.
Das operative Ergebnis im Geschäftsbereich Fernsehen lag trotz deutlicher
Kostenstraffungen mit 62 Mio Euro klar unter dem Vorjahreswert von 137
Mio Euro. Der Gesamtumsatz im Geschäftsbereich Fernsehen betrug 1,837
Mrd Euro. Das entspricht einem Rückgang von sechs Prozent. Damit dürfte
sich die ProSiebenSat.1-Gruppe besser als der Markt entwickelt haben. Nach
den derzeit vorliegenden Branchenschätzungen für 2002 liegt das Minus im
Fernsehwerbemarkt zwischen acht und zehn Prozent.
SevenOne Intermedia: Das Multimedia-Kompetenzzentrum der ProSiebenSat.1-Gruppe
Zum Geschäftsfeld Fernsehen zählt neben den vier Sendern und dem Vermarkter SevenOne Media auch das Multimedia-Unternehmen SevenOne Intermedia. Seit Herbst 2002 bündelt die ProSiebenSat.1-Gruppe hier ihre Multimedia-Aktivitäten. Als Multimedia-Kompetenzzentrum betreut SevenOne
Intermedia eine breite Palette digitaler und interaktiver Plattformen: von Online und Teletext über Telefonmehrwertdienste bis hin zu Mobile und iTV. Das
Unternehmen, das zuvor als Kirch Intermedia GmbH firmierte, ist zum 1. September 2002 eine hundertprozentige Tochter der ProSiebenSat.1 Media AG
geworden. Zu diesem Termin hat die ProSiebenSat.1-Gruppe sämtliche
Anteile der übrigen Gesellschafter - KirchMedia GmbH & Co. KGaA mit 30,1
Prozent und Kirch Pay-TV GmbH & Co. KGaA mit 20 Prozent - übernommen.
Die Neuordnung des Gesellschafterkreises war durch die Insolvenz der KirchMedia und der KirchPay-TV erforderlich geworden. Kirch Intermedia war
2001 aus einem Zusammenschluss der Kirch New Media AG und der ProSieben Digital Media GmbH hervorgegangen.
Trotz der schwierigen Situation auf dem Werbemarkt schaffte das Unternehmen 2002 den wirtschaftliche Turnaround. Mit einem konsequenten
Konsolidierungskurs und der Konzentration auf die Online- und TeletextAuftritte der Senderfamilie erzielte das Unternehmen ein Umsatzvolumen in
Höhe von fast 50 Millionen Euro ohne Beteiligungen und ein positives
Ergebnis. Die Online-Angebote der ProSiebenSat.1-Gruppe haben im Jahr
2002 nach IVW-Standardmessung mit den Websites Sat1.de, ProSieben.de,
Kabel1.de, N24.de, Sport1.de, wetter.com und oktoberfest.de insgesamt
2,76 Mrd Page Impressions erzielt und verzeichneten 192 Mio Visits. Im Vergleich zu 2001 konnten damit die Klicks von 1,34 Mrd Page Impressions
um 106 Prozent gesteigert werden. Ein Vergleich der Visits ist auf Grund
eines durch die IVW geänderten Messverfahrens nicht möglich. Nach den
2002 durchgeführten Relaunches der Internet-Angebote ProSieben.de,
N24.de, Kabel1.de und der grafischen Optimierung von Sat.1.de konnte der
Online-Vermarkter SevenOne Interactive die gestiegenen Reichweiten noch
besser kapitalisieren. Trotz schlechter Konjunktur im Internetbereich wurden
Vermarktungsergebnisse über dem Branchendurchschnitt erreicht.
SevenOne Media: In schwierigen Zeiten erfolgreich
Für die Vermarktung der Werbezeiten der gesamten Senderfamilie ist SevenOne Media zuständig. Der Vermarkter hat im vergangenen Geschäftsjahr
die Angebotspalette an vernetzten Kommunikationskonzepten konsequent
ausgebaut und seine Verkaufsstruktur weiter optimiert. Damit konnte SevenOne Media der schwierigen Situation im Werbemarkt erfolgreich begegnen
und die Vermarktungsleistung weiter steigern. Die Marktanteilseinbußen der
Sender im Zuschauermarkt hat SevenOne Media durch eine gute Vermarktungsleistung fast vollständig ausgeglichen. Im Verbund mit den Schwesterfirmen SevenOne Interactive, SevenOne Intermedia und SevenOne Club &
Shop nutzt das Unternehmen den strategischen Vorteil eines integrierten
Medienhauses und bietet seinen Kunden das gesamte Spektrum audiovisueller und interaktiver Plattformen an.
Die im vergangenen Geschäftsjahr erfolgte Restrukturierung der Verkaufsorganisation steigert die Effizienz moderner integrierter Vermarktung. SevenOne Media betreut Unternehmen und Agenturen seitdem aus einer Hand.
Aufwändige integrierte Kommunikationskonzepte können so durch eine optimierte Zusammenarbeit zwischen Agenturen, Unternehmen und Vermarkter schneller und effektiver realisiert werden. Jeder Verkäufer vertritt jetzt
das gesamte Produktportfolio von SevenOne Media. Verkäufer vor Ort in
den jeweiligen Regionen sorgen für größtmögliche Kundennähe. Die Zahl der
Ansprechpartner wird reduziert, Arbeitsabläufe werden optimiert. Um die
weitere Erschließung von Neugeschäft zu forcieren, wurde außerdem ein
eigener Geschäftsbereich geschaffen. Er ist für die Akquise von Kunden zuständig, die bisher nicht im Fernsehen geworben haben.
SevenOne Media versteht sich als Dienstleistungsunternehmen. Mit umfangreichen Forschungsaktivitäten bereitet der Vermarkter für seine Kunden alle
notwendigen Fakten und Informationen auf, wenn es um Investitionsentscheidungen für Fernseh- und Online-Werbung geht. Fundierte Daten zur Planung und Erfolgskontrolle von Kampagnen liefert die aufwändige Studie
Adtrend. Die Ergebnisse dieser Basisuntersuchung bieten Kunden wertvolle
Informationen über die Wirkung von TV-Werbung in ihrem jeweiligen Markt.
Single-Source-Studien in Kooperation mit Nielsen Media Research liefern
außerdem konkrete Erkenntnisse über den Einfluss der TV-Werbung auf den
Abverkauf. Mit dem Emnid-System Semiometrie und der Integration der
Sinus-Milieus in die Daten der AGF/GfK-Fernsehforschung stellt SevenOne
Media darüber hinaus moderne Instrumente zur qualitativen ZielgruppenPlanung zur Verfügung.
Peter Christmann, Geschäftsführer
»2002 war ein weiteres
schwieriges Jahr für die
Werbebranche. Wir haben
dennoch die Marktführerschaft im Werbemarkt
klar behauptet. Die optimierte Verkaufsstruktur
wird die Position von
SevenOne Media weiter
stärken. Ich sehe uns für
die Zukunft gut gerüstet.«
Unternehmen: SevenOne Media
Rechtsform: GmbH
Gründung: 2000 durch Fusion
MediaGruppe München: 1992
Media 1: 1999
Beteiligung: 100%
Unternehmenstyp: Werbezeitenvermarkter
Hauptaktivitäten: Werbevermarktung von elektronischen Medien, Forschungsdienstleistungen
Geschäftsführung: Peter Christmann
Adresse: Medienallee 9
85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 950 04-0
Fax +49 [89] 950 04-399
www.sevenonemedia.de
Unternehmen: SevenOne Intermedia
Rechtsform: GmbH
Gründung: 2002 durch Übernahme der Anteile
der übrigen Gesellschafter
Beteiligung: 100%
Unternehmenstyp: Multimedia-Dienstleister
Hauptaktivitäten: Produktion und Betreuung
digitaler und interaktiver Plattformen
Geschäftsführer: Dr. Marcus Englert
Adresse: Freisinger Landstraße 74
80939 München
Tel. +49 [89] 321 96-0
Fax +49 [89] 321 96-578
www.sevenoneintermedia.de
Seite 32 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Sat.1: Lagebericht [Auszug]
Sat.1
Sat.1
» powered by emotion «
Martin Hoffmann, Geschäftsführer
Wirtschaftliche Lage
„Der Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard Oetker“ wurden darüber hinaus mit dem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Das unterstreicht die Qualität des Programmangebots.
Sat.1 festigt Position im Werbemarkt
Mit einer leichten Steigerung des Brutto-Werbemarktanteils um 0,1 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent zählte Sat.1 im Geschäftsjahr 2002 zu den drei
erfolgreichsten Fernsehsendern im deutschen Fernsehwerbemarkt. ProSieben
erreichte einen Marktanteil von 20,1 Prozent, RTL erzielte 29,4 Prozent.
Sportereignisse prägen den Zuschauermarkt 2002
Das Fernsehjahr 2002 war von sportlichen Großereignissen wie der WinterOlympiade und der Fußball-Weltmeisterschaft geprägt, die auf den öffentlichrechtlichen Sendern ARD und ZDF übertragen wurden. Sat.1 erzielte in der
für die werbungtreibende Wirtschaft entscheidenden Zielgruppe der 14bis 49-Jährigen einen durchschnittlichen Marktanteil von 11,1 Prozent nach
11,6 Prozent im Vorjahr. Bei allen Zuschauern [ab drei Jahre ] kam der Sender mit 9,9 Prozent annähernd auf das Niveau von 2001 von 10,1 Prozent.
Sat.1 – Fernsehen mit Emotionen
Sat.1 versteht sich als Fernsehen für die moderne Familie, das sich vor allem
auf die 25- bis 49-jährigen Zuschauer fokussiert. Nach Image-Untersuchungen des Monheimer Instituts und der SevenOne Media vom November
2002 wird Sat.1 als sympathischer Sender für die ganze Familie mit emotional starker Ausstrahlung wahr genommen. Der Claim „powered by emotion“ ist bekannt und wird für das Programm als passend gesehen. Starke
Programm-Marken, insbesondere im Bereich der deutschen fiktionalen
Eigenproduktion prägen das unverwechselbare Profil des Senders. Hinzu kommen TV-Events, Comedy- und Unterhaltungsprogramme sowie Sportberichterstattung als weitere Programmsäulen.
Sat.1 wurde im vergangenen Jahr mehrfach mit dem Deutschen Fernsehpreis
prämiert. Unter anderem erhielt der Sender Auszeichnungen für den besten Fernsehfilm [„Der Tanz mit dem Teufel“], die beste Serie [„Edel & Starck“],
die beste Comedy [„Ladykracher“] und die beste tägliche Sendung [„Richterin Barbara Salesch“]. Bei einer Forsa-Umfrage im Auftrag der SevenOne
Media erhielt Sat.1 im Herbst 2002 im Bereich der Late-Night-Shows, des
Frühstücksfernsehens, bei den Gerichtsshows, der Fußball-Berichterstattung
und bei den Arzt- und Krankenhausserien jeweils die beste Bewertung.
Erfolgreiche und hochwertige Eigenproduktionen
Als eines der Markenzeichen von Sat.1 haben sich in den letzten Jahren die
hochwertigen Eigen- und Auftragsproduktionen etabliert. „Der große Sat.1Film“ erzielte mit Erstausstrahlungen der TV-Movie-Reihe 2002 einen durchschnittlichen Marktanteil von 16,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Bei den Serien- und Reihenproduktionen entwickelten sich die neu eingestarteten Formate „Edel & Starck“, „Broti & Pacek“ und „Blond: Eva Blond!“
positiv und erreichten in der Prime Time Marktanteile zwischen 13,8 und
16,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. „Edel & Starck“ erhielt den Deutschen Fernsehpreis als beste Serie und Christoph M. Ohrt wurde zusätzlich
als bester Schauspieler Serie ausgezeichnet. Auch „Der Bulle von Tölz“,
„Kommissar Rex“ mit neuer Besetzung und „Wolffs Revier“ holten bei den
Erstausstrahlungen Marktanteile von bis zu 21,6 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe.
Innovative Comedy gehörte auch 2002 zum Markenzeichen des Senders.
Neue Formate wie Anke Engelkes „Ladykracher“, „Mensch Markus“ mit
Markus Maria Profitlich und „Axel!“ mit Axel Stein erreichten durchschnittlich Marktanteile von 11,7 bis 18,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und
wurden 2002 mit dem Deutschen Comedy Preis ausgezeichnet. „Ladykracher“ erhielt zusätzlich den Deutschen Fernsehpreis als beste Comedy.
„Die Harald Schmidt Show“ wurde mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichnet und gewann im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 250.000 regelmäßige neue Zuschauer hinzu. Die Late-Night-Show erzielte mit durchschnittlich
1,26 Mio Zuschauern die höchste Zuschauer-Jahresreichweite seit ihrem
Sendestart im Dezember 1995.
Auch die Sportberichterstattung erzielte gute Imagewerte. Laut einer ForsaUmfrage wählten 45,2 Prozent der befragten 14- bis 49-Jährigen die Fußball-Berichterstattung in „ran – Sat.1-Bundesliga“ auf den ersten Platz.
In der Day Time wiesen die Talkshows „Franklin – Deine Chance um 11“, „Vera
am Mittag“ und „Britt – Der Talk um Eins“ eine stabile Marktanteilsentwicklung auf. Sowohl die Sat.1-Court-Shows als auch die Psycho-Show „Zwei bei
Kallwass“ sind Originale und haben am Nachmittag Trends im deutschen Fernsehen gesetzt. „Zwei bei Kallwass“ und „Richter Alexander Hold“ überzeugten mit Marktanteilen von 16,8 bzw. 20,9 Prozent in der werberelevanten
Zielgruppe. „Richterin Barbara Salesch“ konnte sich im Vergleich zu 2001
erneut steigern und erzielte im Jahr 2002 einen durchschnittlichen Marktanteil von 23,6 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern.
Finanz-, Vermögens- und Ertragslage
Fußballweltmeisterschaft belastet Ertragslage
Auch 2002 setzte Sat.1 mit seinen Event-Produktionen Maßstäbe. Der Zweiteiler „Die Nebel von Avalon“ erreichte einen Marktanteil von 23,3 Prozent
der 14- bis 49-jährigen Zuschauer. Die Sat.1-Produktionen „Wambo“ und
Sat.1: Umsatzentwicklung
Umsatz [Mio Euro]
2002
777
2001
0
831
200
400
600
800
1.000
Sat.1: Ergebnisentwicklung
Der stark rückläufige Fernsehwerbemarkt hat die Geschäftsentwicklung von
Sat.1 im Jahr 2002 negativ beeinflusst. Darüber hinaus führten Sondereffekte wie die Fußballweltmeisterschaft zu einer deutlichen Ergebnisbelastung. Die Ausstrahlung der Fußballweltmeisterschaft in Sat.1 konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Bei Rechte- und Produktionskosten von 54 Mio Euro
für das Sport-Großereignis konnten auf Grund des schwachen Werbemarkts
nur Erlöse von 29 Mio Euro erzielt werden. Negativ auf das Sat.1-Ergebnis
haben sich zusätzlich auch die bislang hohen Rechtekosten für die FußballBundesliga ausgewirkt. Insgesamt konnte Sat.1 im Geschäftsjahr 2002 einen
Umsatz von 777 Mio Euro nach 831 Mio Euro im Vorjahreszeitraum verzeichnen. Das entspricht einem Rückgang von sechs Prozent. Das Ergebnis
vor Steuern lag bei minus 98 Mio Euro nach minus 77 Mio Euro im Vorjahr.
Ergebnis vor Steuern [Mio Euro]
2002
-98
2001
-77
-100
-75
-50
-25
0
Insgesamt stand den Umsatzverlusten in Höhe von 54 Mio Euro ein Ergebnisrückgang von 21 Mio Euro gegenüber. Die deutlichen Umsatzeinbußen konnten durch ein straffes Kostenmanagement teilweise kompensiert werden.
Ohne Berücksichtigung der Fußballweltmeisterschaft hat sich die Kostenstruktur des Senders seit 2000 sogar deutlich um 73 Mio Euro verbessert.
»Die intensive Programmarbeit der letzten beiden
Jahre am Profil von Sat.1
beginnt sich auszuzahlen:
Der Sender erzielt
heute seine höchsten
Marktanteile bei den
30- bis 49-jährigen
Zuschauern – und spielt
damit eine wichtige Rolle
im Zielgruppenportfolio
der ProSiebenSat.1-Gruppe.
Sat.1 versteht sich als
Fernsehen für die moderne
Familie, das „powered
by emotion“ ist. Am
Nachmittag haben unsere
Trend setzenden Court
Shows die Marktführerschaft erobert.
Preisgekrönte Erfolgsformate wie „Edel & Starck“,
„Hausmeister Krause“
und „Ladykracher“ belegen, dass Sat.1 im Serienund im Comedybereich
auf dem richtigen Weg ist.
Auch 2003 setzen wir
konsequent auf das, was
Sat.1 unverzichtbar
und einzigartig macht:
die deutsche Fiction,
Comedy für eine breite
Zielgruppe, Shows, die die
ganze Familie begeistern
und Free-TV-Spielfilmpremieren in Blockbusterqualität.«
Unternehmen: Sat.1
Rechtsform: GmbH
Gründung: 1984
Beteiligung: 100%
Unternehmenstyp: Fernsehsender
Hauptaktivitäten: Veranstaltung eines
werbefinanzierten Vollprogramms
Geschäftsführung: Jürgen Doetz,
Martin Hoffmann
Adresse: Jägerstr. 32
10117 Berlin
Tel. +49 [30] 20 90-0
Fax +49 [30] 20 90-20 90
www.Sat1.de
Seite 33
„Edel & Starck“
Die Kostenoptimierung zeigt sich auch beim Programm- und Materialaufwand.
Bereinigt um den Sondereffekt der Fußball-WM, lag diese Position um fünf
Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter von Sat.1 lag 2002 bei 37 Jahren.
Im redaktionellen Bereich bildete der Sender im Jahresverlauf fünf Volontäre und Trainees aus. Die Zahl der Hospitanten und Praktikanten lag bei 84.
Insgesamt erhöhte sich der Programm- und Materialaufwand bei Sat.1 um
zwei Prozent auf 803 Mio Euro. Der Werteverzehr auf das Programmvermögen stieg auf Grund der Fußball-WM von 660 Mio Euro im Vorjahr auf 675
Mio Euro. Der darin enthaltene außerplanmäßige Werteverzehr nahm um 14
Prozent auf 49 Mio Euro zu. Außerplanmäßiger Werteverzehr auf Spielfilme,
Serien und Auftragsproduktionen erfolgt, wenn die Kosten des Programms
voraussichtlich nicht durch die zukünftigen Erlöse gedeckt werden können.
Der Werteverzehr auf Programmvermögen ist wesentlicher Bestandteil des
Programm- und Materialaufwands in der Gewinn- und Verlustrechnung. Darin
sind auch Aufwendungen für Lizenzen, Sendegebühren und Materialien sowie
Herstellungsgebühren enthalten.
Forderungen deutlich reduziert
Das periodenfremde Ergebnis lag 2002 mit 21 Mio Euro deutlich über dem
Vorjahreswert von 5,7 Mio Euro. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf
Zuschreibungen auf das Programmvermögen zurückzuführen. Sie werden
unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen, die im Periodenvergleich um 32 Prozent auf 58 Mio Euro zunahmen. Zuschreibungen auf
das Programmvermögen erfolgen, wenn Lizenzprogramme oder Auftragsproduktionen hinsichtlich des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens zu niedrig bewertet sind. Sie sind nach deutschem Recht zwingend vorzunehmen.
Der Jahresüberschuss war auf Grund des Ergebnisabführungsvertrags mit
der ProSiebenSat.1 Media AG ausgeglichen.
Personalrückgang um 30 Prozent
Die Sat.1 SatellitenFernsehen GmbH beschäftigte im Geschäftsjahr 2002
durchschnittlich 186 Mitarbeiter. Das entspricht einem Rückgang von 30 Prozent. Der Personalaufwand reduzierte sich um 22 Prozent auf 16 Mio Euro.
Dies lässt sich im Wesentlichen auf die Bündelung der Nachrichtenformate
auf N24 zurückführen. Der Bereich „Information und Magazine“ ging bereits
im Juli 2001 auf N24 über. N24 ist der zentrale Nachrichtendienstleister
aller Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe und produziert die News-Formate
von Sat.1, ProSieben und Kabel 1. Der Übergang spiegelte sich erst 2002
vollständig in den durchschnittlichen Mitarbeiterzahlen wider.
Die Bilanzsumme von Sat.1 reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um
16 Prozent auf 701 Mio Euro. Auf der Aktivseite ist die Bilanzverkürzung auf
das geringere Umlaufvermögen zurückzuführen. Der Anteil des Umlaufvermögens an der Bilanzsumme lag Ende 2002 bei 87 Prozent.
Der Rückgang des Umlaufvermögens ist im Wesentlichen auf die geringeren
Forderungen zurückzuführen. Insgesamt lagen die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände mit 97 Mio Euro um 51 Prozent oder 103 Mio
Euro unter dem Bestand zum Ende des Jahres 2001. Ausschlaggebend war
vor allem der Rückgang der Forderungen gegen verbundene Unternehmen
um rund 70 Mio Euro auf 47 Mio Euro. Sie enthalten im Wesentlichen den
erstmals saldierten Bestand der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, insbesondere gegenüber der ProSiebenSat.1 Media AG. Im Gegensatz zum Vorjahr wurden nicht nur die Forderungen
und Verbindlichkeiten der Sat.1-Gruppe, sondern auch des ProSiebenSat.1Konzerns saldiert. Darin enthalten ist auch die Ergebnisabführung von Sat.1
an die Muttergesellschaft. Darüber hinaus führten die geringeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Rückgang der sonstigen Vermögensgegenstände zu einer Minderung des Forderungsbestands.
Sat.1: Programminvestitionen und Werteverzehr
[Mio Euro]
Werteverzehr
675
660
Programminvestitionen
658
740
0
200
2002
2001
400
600
800
Plädoyer für gute und
erfolgreiche Fernsehunterhaltung: „Edel & Starck“,
ausgezeichnet mit dem
Deutschen Fernsehpreis,
erreicht bei den 14- bis 49jährigen Zuschauern
Marktanteile bis zu 19,4
Prozent.
Seite 34 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Sat.1: Lagebericht [Auszug]
Programmvermögen ist der wichtigste Aktivposten
Mit einem Anteil von 73 Prozent an der Bilanzsumme ist das Programmvermögen der wichtigste Aktivposten von Sat.1. Es wurde zum Stichtag 31. Dezember 2002 mit 513 Mio Euro bilanziert. Das entspricht einem Rückgang
um fünf Prozent. Die Programminvestitionen von Sat.1 beliefen sich auf
658 Mio Euro und lagen damit um 82 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von
740 Mio Euro.
Das bilanzierte Programmvermögen von Sat.1 umfasst hauptsächlich Spielfilme und Serien sowie Auftragsproduktionen, die zur einmaligen und mehrfachen Ausstrahlung vorgesehen sind. Zusätzlich verfügt der Sender über
einen vertraglich gesicherten, noch nicht aktivierten Programmstock, der aus
exklusiven Senderechten im Wert von insgesamt 491 Mio Euro besteht. Zum
31. Dezember 2002 belief sich damit das gesamte, vertraglich gesicherte
Programmvermögen für Sat.1 auf 1,004 Mrd Euro.
Privatsendern auf. Sat.1 investiert in hohem Maß in neue Sendungen
und setzt Maßstäbe für die Produktionsqualität im deutschen Fernsehen. Im
vergangenen Jahr wurden 178 Drehbücher in Auftrag gegeben und sechs
Pilotfilme produziert. Ingesamt hat Sat.1 über zehn Mio Euro für die Entwicklung neuer Formate aufgewendet. Im Vorjahr lagen die Entwicklungskosten
bei rund fünf Mio Euro. Der Anstieg ist auf die Einführung von Backdoor-Piloten zurückzuführen. Bei dieser innovativen Progammidee bestimmen die
Zuschauer, welches Programm in die Serienproduktion gehen soll. Im Jahr
2002 entschied die Mehrheit der Zuschauer, dass die drei Formate „Körner
und Köter“, „Der Elefant – Mord verjährt nie“ und „Mit Herz und Handschellen“ als Serien produziert werden.
Nach Abschluss des Geschäftsjahres
Gelungene Neustarts
Diese Senderechte umfassen insgesamt 7.851 Programmstunden an Spielfilmen, Serien, Unterhaltung und Magazinen. Ein großer Teil dieser Programme ist für die Ausstrahlung am Vorabend oder am Hauptabend geeignet: Zwischen 17.00 Uhr und 23.00 Uhr werden die höchsten Reichweiten
und Werbeeinnahmen erzielt. Das gesamte Erlöspotenzial des Programmstocks liegt bei rund 1,3 Mrd Euro. Mit den bis zum 31. Dezember 2002
vertraglich gesicherten Programmrechten kann der Sender rund 64 Prozent
seines Bedarfs an Lizenzprogrammen für die umsatzrelevanten Sendezeiten bis zum Jahr 2005 decken. Damit verfügt Sat.1 über eine äußerst solide
Programmgrundlage.
Eigenkapitalausstattung verbessert
Auf der Passivseite spiegelt sich die verbesserte Eigenkapitalausstattung von
Sat.1 wider. Durch Gesellschafterbeschluss wurden 360 Mio Euro neu in die
Kapitalrücklage eingestellt. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich dadurch von
zehn Prozent zum Stichtag 31. Dezember 2002 auf 63 Prozent. Insgesamt
lagen die Eigenmittel bei 444 Mio Euro. Damit verfügt Sat.1 über eine äußerst solide Eigenkapitalgrundlage.
Auf Grund der verbesserten Eigenkapitalausstattung konnten die gesamten
Verbindlichkeiten um 67 Prozent auf 237 Mio Euro zurückgeführt werden.
Ihr Anteil an der Bilanzsumme verringerte sich von 86 Prozent Ende 2001
auf 34 Prozent. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,
insbesondere gegenüber der ProSiebenSat.1 Media AG, gingen von 603 Mio
Euro auf 133 Mio Euro zurück.
Forschung und Entwicklung
Backdoor-Piloten setzen sich als
Programminnovation durch
In kaum einer anderen Branche lassen sich Erfolg und Misserfolg so schnell
messen wie im Fernsehmarkt. Bereits am Morgen nach der Ausstrahlung
liegen die detaillierten Daten der GfK [Gesellschaft für Konsum und Werbeforschung] über die Zuschauerreichweiten und Marktanteile der Programme
und Werbeblöcke vor. Sie sind das wichtigste Steuerinstrument für die
Programmverantwortlichen und dienen gleichzeitig als Leistungsnachweis
für Werbekunden.
Für Sat.1 besitzt die Zuschauer-, Programm- und Werbeforschung einen
hohen Stellenwert. Die Primär- und Sekundärforschung für die gesamte ProSiebenSat.1-Gruppe ist zentral bei der SevenOne Media GmbH gebündelt. Sie
erstellt im Auftrag der Sender Programm- und Formatanalysen von Gruppendiskussionen über Studiotests bis zu gruppendynamischen, psychologischen
Gesprächsrunden, Kreativworkshops und Sinus-Milieu-Studien. Die Untersuchungsergebnisse liefern nicht nur wichtige Rückschlüsse für die Programm-, Marketing- und Kommunikationsstrategie der Sender, sondern auch
für die Vermarktung.
Hochwertige Eigenproduktionen prägen das Programmprofil und zählen zur
Kernkompetenz des Senders. Für Sat.1 ist die Entwicklung von neuen und
innovativen Formaten von großer Bedeutung. Mit 76 Prozent und 6.672
ausgestrahlten Programmstunden im Jahr 2002 weist Sat.1 den höchsten
Anteil eigen- und auftragsproduzierter Sendungen unter allen deutschen
Sat.1: Anteil der Eigen- und Auftragsproduktionen
[Prozent]
2002
76
24
2001
74
26
0
20
Eigen- und Auftragsproduktionen
40
Lizenzprogramme
60
80
Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres konnte Sat.1 seine Marktposition behaupten. Bei allen Zuschauern ab drei Jahren erzielte der Sender in den ersten zweieinhalb Monaten des Jahres 2003 [bis 15. März 2003] einen
Marktanteil von 9,8 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte Sat.1
einen Marktanteil von elf Prozent. Dabei kann der Sender in den ersten Monaten des Jahres 2003 eine Reihe erfolgreicher Sendestarts vorweisen: Auf
dem Sendeplatz am Freitagabend um 22.15 Uhr erzielte die Sketch-Comedy
„Die Dreisten Drei – Die Comedy WG“ einen durchschnittlichen Marktanteil
von 19,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Hugo Egon Balders prominent besetzte Comedy-Show „Genial daneben – Die Comedy Arena“ erreichte am Samstagabend bereits bis zu 16,6 Prozent Marktanteil. Die jeweils
zweiten Staffeln von „Ladykracher“ und „Mensch Markus“ konnten im neuen
Jahr nahtlos an den Erfolg der ersten Staffeln anknüpfen und erzielten
Marktanteile von 23,1 und 16,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Besonders erfreulich gestartet ist das Vorabend-Format „Lenßen & Partner“,
das seit dem 10. März 2003 montags bis freitags um 18.00 Uhr ausgestrahlt
wird und bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern auf Anhieb Marktanteile
von über 16 Prozent erreichte.
Weiterhin Interesse an der Fußballbundesliga
Sat.1 hat eine Option auf den Erwerb der Free-TV-Rechte für die nächste
Saison der Fußball-Bundesliga Ende Januar 2003 nicht ausgeübt. Das wäre
wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen. Der Sender ist dennoch weiterhin an
der Ausstrahlung der Fußball-Bundesliga interessiert, die als strategisches
Produkt gesehen wird. Dem Rechteinhaber, dem Schweizer Vermarktungsunternehmen Infront, wurde mitgeteilt, dass Sat.1 künftig eine längerfristige
Zusammenarbeit bevorzugt und über einen Dreijahresvertrag für die Fußballbundesligarechte verhandeln möchte. Für den Fall, dass die Rechte jedoch
von einem anderen Sender erworben werden sollten, bereitet Sat.1 derzeit
eine Alternativprogrammierung vor.
Ausblick
Sat.1 hat das Ziel, im Jahr 2003 die operative Gewinnzone zu erreichen. Dies
kann allerdings nur in einem stabilen Marktumfeld gelingen. Zur Zeit zeichnet sich in Deutschland jedoch noch keine Trendwende im Werbemarkt ab.
Vor diesem Hintergrund wird Sat.1 das straffe Kostenmanagement insbesondere beim Programmaufwand fortsetzen. Dabei wird sich u.a. der Wegfall
der hohen Kosten für die Fußballweltmeisterschaft, die den Sendeaufwand
2002 mit insgesamt 54 Mio Euro belastet hat, positiv auswirken. In den für
den Werbemarkt relevanten Zeitschienen werden die Programminvestitionen
weiter verstärkt.
Senderleistung soll steigen
Vorrangigstes Ziel ist die Steigerung der Senderleistung. So strahlt der Sender neue Folgen bewährter Formate wie „Edel & Starck“, „Der Bulle von Tölz“
oder „Blond: Eva Blond!“ aus. Als deutsche TV-Premiere zeigt Sat.1 die Serie
„Enterprise“ in der Primetime. Als deutsche Erstausstrahlung im Free-TV
für die ganze Familie laufen außerdem „Sleepy Hollow“, „Stuart Little“,
„Insider“, „28 Tage“ „Durchgeknallt – Girl, Interrupted“ sowie „Ich träumte
von Afrika“. Mit den Event-Produktionen „Für immer verloren“ mit Veronica
Ferres und Walter Sittler, „Das Wunder von Lengede“ – u. a. mit Heino Ferch,
Jan Josef Liefers und Heike Makatsch – sowie zahlreichen TV-Movies hat
Sat.1 auch im Jahr 2003 hochwertige deutsche Fernsehfilme im Programm.
Der Comedybereich wird durch neue Staffeln von „Axel!“ und „Hausmeister
Krause – Ordnung muss sein“ sowie die Formate „Sechserpack“, „Bewegte
Männer“ und die bereits eingestarteten Sketch-Comedies weiter ausgebaut.
In der Sportberichterstattung setzt Sat.1 in „ran“ Akzente mit der FußballBundesliga und dem Besten aus der Welt des Basketballs und des American
Football.
Seite 35
„Men in Black“
ProSieben
» Entertainment XXL «
© Sony Pictures Entertainment
Mit 7,7 Millionen Zuschauern schossen
sich die „Men in Black“ im Februar 2002
an die Spitze der Quotencharts. Die
Science-Fiction-Komödie auf ProSieben
war damit bei allen Zuschauern der
zweiterfolgreichste Spielfilm im Fernsehjahr 2002.
„Die Erben der Saurier –
Im Reich der Urzeit“
Wirtschaftliche Lage
„bullyparade“ und Stefan Raabs „TV total“ sind wichtige Erfolgsfaktoren des
Programms.
ProSieben festigt Position im Werbemarkt
Trotz der gesunkenen Nachfrage nach Fernsehwerbung konnte ProSieben
sein Marktgewicht im Geschäftsjahr 2002 festigen. Der Brutto-Werbemarktanteil lag bei 20,1 Prozent nach 20,2 Prozent im Vorjahr. Nach den BruttoWerbeeinnahmen ist der Sender damit das zweitgrößte Werbemedium in
Deutschland.
ProSieben gleicht Marktanteilsverluste teilweise aus
In einem von weiterhin rückläufigen Werbeinvestitionen geprägten Geschäftsjahr erreichte ProSieben in der kommerziell entscheidenden Zielgruppe der
14- bis 49-Jährigen einen durchschnittlichen Marktanteil von 12,0 Prozent
nach 13,3 Prozent in 2001. Damit konnte sich der Sender trotz Marktanteilsverlusten insbesondere in den ersten sechs Monaten in dieser wichtigen Zielgruppe den zweiten Platz unter allen Fernsehsendern sichern. ProSieben ist
es auch gelungen, die Marktanteilsverluste des ersten Halbjahres bis zum
Jahresende teilweise wieder zu kompensieren.
In der werberelevanten Zielgruppe genießt ProSieben ein hervorragendes
Image: Der Sender steht unverändert an der Spitze aller Fernsehsender, wenn
es um den Lieblingssender, die besten Spielfilme, beste Unterhaltung und
beste Comedy oder die besten Wissenschaftssendungen geht. Das belegen
Studien des Forsa-Instituts.
Internationale Top-Serien in der Prime Time sind ein weiteres Markenzeichen
von ProSieben. Premium-Serien wie „Emergency Room“ oder „Sex and the
City“ erzielten mit Marktanteilen von bis zu 17,2 Prozent eine überdurchschnittliche Performance.
Sehr positiv entwickelten sich 2002 die Wissenschaftsmagazine „Galileo“
und „Welt der Wunder“. „Galileo“ erreichte im November 2002 mit einem
Marktanteil von 21,2 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe die höchste Quote seit dem Start des Magazins 1998. Die ProSieben-Reportage „Einsatz für den Flugzeugträger: Leben auf der USS-Roosevelt“ erhielt den
Bayerischen Fernsehpreis 2002 und unterstrich damit nachhaltig die Kompetenz von ProSieben im Bereich Information.
ProSieben erzielte 2002 ein Ergebnis vor Steuern von 206 Mio Euro nach
262 Mio Euro im Vorjahr. Die Umsatzrendite lag bei 26 Prozent. Der Sender
konnte Umsatzerlöse in Höhe von 778 Mio Euro nach 860 Mio Euro im Vorjahr verbuchen. Die sonstigen Umsatzerlöse erhöhten sich durch Umsätze
aus Urheber- und Leistungsschutzrechten auf 17 Mio Euro. Durch ein straffes Kostenmanagement konnte der Ergebnisrückgang von 56 Mio Euro deutlich unter den Umsatzeinbußen von 82 Mio Euro gehalten werden.
Insgesamt verringerte sich der Programm- und Materialaufwand um sieben
Prozent auf 497 Mio Euro. Der Werteverzehr auf das Programmvermögen
verringerte sich um sieben Prozent auf 421 Mio Euro. Er wird unter der Position Programm- und Materialaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung
ausgewiesen. Darin sind auch Aufwendungen für Lizenzen, Sendegebühren
und Materialien sowie Herstellungsgebühren enthalten. Der Rückgang beim
Werteverzehr ist auf ein erfolgreiches Kostenmanagement zurückzuführen.
Der außerplanmäßige Werteverzehr auf das Programmvermögen lag im Jahr
2002 bei 32 Mio Euro nach 46 Mio Euro im Vorjahr. Die Aufwendungen für
Lizenzen, Sendegebühren und Materialien sowie bezogene Leistungen nahmen um drei Prozent auf 76 Mio Euro ab.
Finanz- , Vermögens- und Ertragslage
Auch die jungen Comedy-Formate zählten im Jahr 2002 zu den wichtigsten Säulen des ProSieben-Programms. Neue Shows, wie „headnut.tv“ mit dem
deutschen Erfolgsduo Erkan und Stefan, „popclub“ mit Thomas Hermanns
und der Brit-Comedy „League of Gentlemen“, die mit der „Rose von Montreux“
ausgezeichnet wurde, profilierten den Sender im Comedy-Bereich. Michael
Mittermeier mit seinem Bühnenprogramm „Back To Life!“, die Kultshow
Umsatz [Mio Euro]
2002
778
2001
650
860
700
750
800
850
900
ProSieben: Ergebnisentwicklung
Ergebnis vor Steuern [Mio Euro]
2002
206
2001
0
262
60
120
180
240
Programmvermögen in Höhe von 493 Mio Euro
wichtigster Aktivposten
Gegenüber dem Vorjahr fiel die Bilanzsumme von 638 Mio Euro auf 550 Mio
Euro. Dies entspricht einer Reduktion um 14 Prozent.
Auf der Aktivseite ist der Rückgang der Bilanzsumme auf ein geringeres Umlaufvermögen zurückzuführen. Mit einem Anteil von 90 Prozent an der Bilanzsumme bildet das Programmvermögen den wichtigsten Aktivposten von
ProSieben. Das bilanzierte Programmvermögen von ProSieben umfasst
hauptsächlich Spielfilme und Serien sowie Auftragsproduktionen, die zur einmaligen und mehrfachen Ausstrahlung vorgesehen sind. Spielfilme und Serien werden mit Beginn der vertraglichen Lizenzzeit, Auftragsproduktionen
nach ihrer Fertigstellung als sendefähiges Programmvermögen aktiviert. Das
Programmvermögen reduzierte sich auf Grund geringerer Investitionen um
16 Prozent auf 493 Mio Euro. Die bilanziell wirksamen Programminvestitionen verringerten sich im Berichtsjahr um 177 Mio Euro auf 367 Mio Euro.
ProSieben: Umsatzentwicklung
ProSieben
Straffes Kostenmanagement kompensiert
Umsatzverluste
Deutschlands Spielfilmsender Nummer eins
ProSieben bleibt der Spielfilmsender Nummer eins im deutschen Fernsehen.
Blockbuster aus Hollywood prägten auch 2002 das Senderprofil. Mit einer
konsequenten Programmierung von über 200 Free-TV-Premieren aus den
letzten vier Jahren stärkte der Sender im vergangenen Jahr seine Kernkompetenz Spielfilm. Mit Blockbustern wie „Star Wars: Episode I – Die dunkle
Bedrohung“, „Independence Day“ oder „Men in Black“ erzielte ProSieben
Marktanteile zwischen 37,1 Prozent und 41,0 Prozent in der Zielgruppe
der 14- bis 49-jährigen Zuschauer. Aber auch der Ausbau der eigenproduzierten TV-Movies für die junge Zielgruppe zeigte Erfolge. Produktionen wie
„Das beste Stück“ und „Das Jesus Video“ erreichten einen überdurchschnittlichen Marktanteil von bis zu 31,2 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Für das TV-Movie „Ratten – sie werden dich kriegen“ wurde der Sender
sogar mit dem Bayerischen Fernsehpreis 2002 ausgezeichnet.
Modernste digitale Animationstechnik
erweckt längst ausgestorbene Giganten
zu neuem Leben. Bis zu sechs Millionen
Zuschauer sahen im Januar die aufwändige BBC-Dokumentationsreihe auf
ProSieben.
Zusätzlich verfügt die ProSieben Television GmbH über ein noch nicht aktivierbares Programmvermögen in Höhe von 480 Mio Euro. Damit belief sich
der gesamte, vertraglich gesicherte Programmstock zum 31. Dezember
2002 auf 973 Mio Euro.
Nicolas Paalzow, Geschäftsführer
»ProSieben hat sich
längst als junge Entertainment-Marke mit klarem
Qualitätsanspruch im Zuschauer- und Werbemarkt
etabliert. Ohne seine Kernkompetenz im Bereich
internationale Blockbuster
zu verlassen, hat es der
Spielfilmsender Nummer
eins in den letzten Jahren
geschafft, sich weitere
wichtige und erfolgreiche
Programmsäulen aufzubauen. Neben amerikanischen Top-Serien und
junger Comedy sind
mittlerweile auch Wissensmagazine wie „Galileo“
und „Welt der Wunder“
quotenstarker Bestandteil
des Angebots. Der erfolgreiche Ausbau dieser
Bereiche und die Stärkung
der Kernkompetenz, das
ist unser Ziel für 2003 –
Entertainment XXL.«
Unternehmen: ProSieben
Rechtsform: GmbH
Gründung: 1988
Beteiligung: 100%
Unternehmenstyp: Fernsehsender
Hauptaktivitäten: Veranstaltung eines werbefinanzierten Vollprogramms
Geschäftsführung: Nicolas Paalzow
Adresse: Medienallee 7
85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 95 07-10
Fax +49 [89] 95 07-11 22
www.ProSieben.de
Seite 36 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
ProSieben: Lagebericht [Auszug]
© DreamWorks
„American Beauty“
direkt an die ProSiebenSat.1 Media AG abgeführt. Durch die geringere
Bilanzsumme erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 71 Prozent im Vorjahr auf 82 Prozent. Damit verfügt ProSieben über eine sehr gute Eigenmittelausstattung.
Schwerpunkte des ProSieben-Programmstocks
Programmstock [Stunden]
Zeichentricklizenzen
2.765
Spielfilme
6.495
Serien
0
Personalaufbau auf Grund neuer Formate
6.120
1.500
3.000
4.500
6.000
7.500
Insgesamt 17.271 Stunden
Das Erlöspotenzial des Programmvermögens, das auf ProSieben realisiert werden kann, beträgt rund 1,4 Mrd Euro. Es umfasst 17.271 Stunden
vertraglich gesicherter Senderechte, darunter 6.495 Stunden Spielfilme,
6.120 Stunden Serien und 2.765 Zeichentrickstunden. Mit den bis heute
vertraglich gesicherten Programmrechten kann ProSieben rund 75 Prozent
seines Bedarfs an Lizenzprogrammen bis zum Jahr 2005 decken.
Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände lagen mit 55 Mio Euro
um knapp fünf Prozent über dem Vorjahresniveau. Diese Position umfasst die
Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen
verbundene Unternehmen sowie die sonstigen Vermögensgegenstände. Der
Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerte sich
um elf Prozent auf 44 Mio Euro.
Im Gegenzug nahmen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf
acht Mio Euro zu. Die sonstigen Vermögensgegenstände, die im Vergleich
zum Vorjahr um rund zwei Mio Euro zunahmen, beinhalten zum größten Teil
noch nicht abzugsfähige Vorsteuern sowie Forderungen gegenüber der GEMA
auf Grund von Überzahlungen.
Verbindlichkeiten um 48 Prozent reduziert
Auf der Passivseite war die Rückführung der Verbindlichkeiten ausschlaggebend für die Bilanzverkürzung. Die Verbindlichkeiten lagen zum Stichtag
31. Dezember 2002 mit 89 Mio Euro um rund 48 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um 13 Mio Euro, die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen nahmen um 71 Mio Euro ab.
Die Rückstellungen lagen mit zehn Mio Euro um 42 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Vor allem die Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen
verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich.
Das Eigenkapital lag mit 451 Mio Euro exakt auf der Vorjahreshöhe. Auf
Grund eines Ergebnisabführungsvertrags werden die erzielten Gewinne
Im Jahresdurchschnitt 2002 waren bei ProSieben 300 Mitarbeiter beschäftigt. Das entspricht einer Steigerung um rund vier Prozent, die vor allem
auf die bereits im Geschäftsjahr 2001 erfolgte Verlängerung der Sendezeit
von „taff.“ und den Ausbau der Redaktion „Abenteuer Leben“ zurückzuführen ist. „Abenteuer Leben“ ist ein Kabel 1-Magazin, das auf Grund von redaktionellen Synergien teilweise auch von ProSieben betreut wird. Der Personalaufwand von ProSieben erhöhte sich insgesamt um rund zwei Prozent
auf 22 Mio Euro.
Das Durchschnittsalter der ProSieben-Mitarbeiter lag im Jahr 2002 bei
31 Jahren. Im redaktionellen Bereich bildete der Sender 44 Volontäre und
vier Trainees aus. Die Zahl der Hospitanten und Praktikanten lag bei 232.
Forschung und Entwicklung
Drei Mio Euro in die Entwicklung neuer Formate
investiert
Die Zuschauer-, Programm- und Werbeforschung besitzt für ProSieben einen
hohen Stellenwert. Die hier gewonnenen Untersuchungsergebnisse liefern
nicht nur wichtige Rückschlüsse für die Programm-, Marketing- und Kommunikationsstrategie der Sender, sondern auch für die Vermarktung. Primärund Sekundärforschung für die gesamte ProSiebenSat.1-Gruppe sind zentral
bei der SevenOne Media GmbH gebündelt. Hier werden im Auftrag der Sender
Programm- und Formatanalysen von Gruppendiskussionen über Studiotests
bis zu gruppendynamischen, psychologischen Gesprächsrunden, Kreativworkshops und Sinus-Milieu-Studien erstellt.
ProSieben hat 2002 insgesamt 3.515 Programmstunden an Eigen- und
Auftragsproduktionen ausgestrahlt. Dazu zählen Nachrichten, Magazine und
Reportagen, Talkshows, Comedy-Sendungen, Fernsehfilme und Serien. Das
bedeutet, dass 40 Prozent der ausgestrahlten Programmstunden in Eigenund Auftragsregie hergestellt wurden. Eigene Programmformate wie „taff.“
oder das Wissensmagazin „Galileo“ prägen das Profil von ProSieben bei den
Zuschauern und Werbekunden. In 2002 hat ProSieben rund drei Mio Euro
in die Entwicklung neuer Formate investiert. Dabei wurden 29 Pilotsendungen und ebenfalls 29 Drehbücher entwickelt.
Auf Rosen gebettet:
„American Beauty“ feierte
Erfolge an der Kinokasse,
bei der Kritik und bei der
Oscar-Gala. Das mit fünf
Academy Awards ausgezeichnete Meisterwerk
zählt zu den Höhepunkten
des ProSieben-Programms
im Frühjahr.
Seite 37
Dr. Ludwig Bauer
Vorstandsbereich
Fernsehen
»Es wäre verkehrt, an der Qualität unserer Programme zu sparen «
Nach Abschluss des Geschäftjahres
Erfolgreicher Start in das Programmjahr 2003
ProSieben ist erfreulich in das neue Geschäftsjahr gestartet. In den ersten
zweieinhalb Monaten des Jahres 2003 [bis 15. März 2003] verbesserte der
Sender seinen Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49Jährigen um 0,4 Prozentpunkte auf 12,4 Prozent im Vergleich zum Jahr
2002. Bei allen Zuschauern ab drei Jahren konnte der Sender seinen Marktanteil um 0,1 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent erhöhen. Erfolgreich liefen zu
Anfang des Jahres 2003 vor allem die Blockbuster. „Der Soldat James Ryan“
erzielte einen Marktanteil von 26,9 Prozent, „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ sowie „Godzilla“ kamen auf jeweils 20,1 Prozent bei den 14- bis 49jährigen Zuschauern.
Ausblick
Für 2003 zeichnet sich in Deutschland noch keine Trendwende im Werbemarkt ab. Vor diesem Hintergrund wird ProSieben das straffe Kostenmanagement weiter forcieren und den Einsatz des Programmstocks optimieren. ProSieben wird die Programminvestitionen für die werberelevanten
Zeitschienen im Jahr 2003 verstärken und die Entwicklung neuer Formate
intensivieren. Ziel ist es, die Senderleistung deutlich zu steigern. So starten
2003 gleich vier neue Prime-Time-Serien, „Alias – Die Agentin“, „Special Unit
II“, „Scrubs“ [AT] und „Without A Trace“ [AT]. Neue Staffeln von „Emergency Room“ und „Sex and the City“ ergänzen das Serienangebot.
Exklusive Programmverträge sichern Spielfilmangebot
Exklusive Programmverträge mit den Hollywood Studios Disney, Touchstone,
Miramax und Dimension, Verträge mit Senator, Epsilon, Highlight, Constantin, Tobis, Paramount und ein Liefervertrag mit der TeleMünchen Gruppe
sichern die Programmversorgung von ProSieben auch über das Jahr 2003
hinaus. Exklusive Free-TV-Rechte für die „Star Wars“-Filme einschließlich der
Free-TV-Premiere von „Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“ unterstreichen die Position von ProSieben als Sender mit den besten Spielfilmen
und internationalen Serien. 2003 und in den folgenden Jahren werden
außerdem Titel wie „Mission Impossible II“, „3 Engel für Charlie“, „Minority
Report“, „A Beautiful Mind“, „My Big Fat Greek Wedding“ oder „Gangs of New
York“ für „Entertainment XXL“ sorgen.
Deutsche Produktionen sind im Jahr 2003 mit über 50 Sendeplätzen
wöchentlich im Programm vertreten. Außerdem fördert der Sender durch
sein Nachwuchsförderprojekt „ProSieben First Cut“ gezielt den deutschen
Filmnachwuchs. Im Jahr 2003 zeigt ProSieben junge Komödien und Thriller talentierter Newcomer, darunter die Produktionen „Männer häppchenweise“ und „Geheimnisvolle Freundinnen“.
Neue Comedies und Shows
Auch für den Unterhaltungsbereich wurden neue Formate entwickelt. Neben
Comedy-Serien, wie die Sketch-Show „Geht’s noch?“ und Oliver Pocher in
„Rent a Pocher“, besucht Anke Engelke für ProSieben in diesem Jahr „Die
goldene Rose von Montreux“. Oliver Kalkofe erweckt seine Kultshow „Kalkofes Mattscheibe“ zu neuem Leben und „TV total“ nimmt sich u.a. in einer
außerordentlichen Karnevals-Sitzung der fünften Jahreszeit an. Mit dem „Red
Nose Day“ holte ProSieben das erfolgreichste Charity-Event aus Großbritannien nach Deutschland: Unter dem Motto „Tut was Verrücktes und sammelt Geld“ gab ProSieben am „Red Nose Day“, dem 14. März 2003, den
Anstoß zur größten Spendenkampagne des Jahres.
Mit dem neuen ScienceTainment-Format „Terraluna“, das zur Prime Time präsentiert wird, werden die Wissensmagazine „Galileo“ und „Welt der Wunder“
auf ProSieben ergänzt. In der Day Time setzt ProSieben auf noch mehr
ServiceTainment mit Deutschlands jüngstem Sternekoch in „Zacherl – Einfach kochen!“. Tipps rund ums Wohnen, Gesundheit und Wellness gibt Daniela
Fuß seit März 2003 werktäglich in „Avenzio – Schöner leben!“.
Hat sich das Konzept der Senderfamilie trotz der Krise im Werbemarkt bewährt? Gerade in dem schwierigen Marktumfeld hat sich das Konzept der Senderfamilie für uns bewährt. Mit einem Brutto-Werbemarktanteil von über 45 Prozent nehmen wir die führende Position im weltweit attraktivsten Fernsehmarkt neben den USA ein. Das war auch eine
der wichtigsten strategischen Zielsetzungen für die Fusion der ehemaligen ProSieben-Gruppe mit Sat.1. Seitdem bieten
wir der werbungtreibenden Wirtschaft aus einer Hand das am besten ausdifferenzierte Zielgruppenportfolio, das es in
Deutschland gibt. Unser Konzept ist einfach: Kabel 1 richtet sich als zeitloses Qualitätsfernsehen an die über 30-jährigen Zuschauer und Sat.1 deckt – mit einem Schwerpunkt auf eigenproduzierter deutscher Fiction, Unterhaltung und Comedy – breitere Publikumssegmente zwischen 25 bis 50 Jahren ab. ProSieben konzentriert sich innerhalb der Zielgruppe
der 14- bis 49-Jährigen vor allem mit großen internationalen Spielfilmen und Serien auf jüngere Zuschauer. Durch die
konsequent komplementäre Programmierung unserer drei Vollprogramme können wir die Bedürfnisse des Publikums
und der Werbekunden besser als jedes andere Fernsehunternehmen bedienen.
Welche Rolle spielt die Senderfamilie der RTL-Group im Wettbewerb mit Ihren Sendern? Die RTL-Group verfolgt eine völlig andere Strategie als wir. RTL agiert als ein großer Einzelsender, der möglichst viele Segmente im Fernsehmarkt
alleine abdecken will. Die kleineren Sender wie Vox, RTL II und Super RTL sind Beiboote für Spezialsegmente, die zwar
gemeinsam mit RTL vermarktet werden, aber – bis auf Vox – auf Grund unterschiedlicher Gesellschafterverhältnisse
strategisch nicht aus einer Hand gesteuert werden können. Insofern lässt sich die RTL-Group nicht als echte Senderfamilie begreifen. Gerade RTL II wird sehr eigenständig und unabhängig geführt, so dass der Sender schon bisher nicht
der RTL-Group zugerechnet werden konnte. Hinzu kommt, dass RTL II ab 2004 aus der gemeinsamen Vermarktung durch
die IP Deutschland ausscheren und seine Werbezeiten dann selber verkaufen wird. Damit werden sich die Gewichte im
Fernsehwerbemarkt noch einmal deutlich verschieben.
Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat die Programmkosten in den letzten beiden Jahren deutlich gesenkt. Leidet darunter nicht die Qualität des Programms? Es wäre verkehrt, an der Qualität unserer Programme zu sparen. Trotz des
Kostendrucks wird es auch weiterhin große Programm-Highlights bei unseren Sendern geben. Der größte Hebel zur
Kostensenkung liegt dagegen im Programm-Mix, den wir kontinuierlich nach wirtschaftlichen Kriterien optimieren. Vor
allem in den nicht so relevanten Randzeiten lassen sich auf diese Weise Kosten einsparen. Am wenigsten sollte gespart
werden, wo attraktives Programm am wichtigsten ist: in der Prime Time und am Vorabend. Gleichzeitig produzieren wir
heute effizienter als früher. Als Senderfamilie können wir den Produzenten bessere Produktionsbedingungen anbieten,
so dass wir die gleiche Produktionsqualität zu günstigeren Preisen erzielen. Hinzu kommt, dass die Preise für Film- und
Sportrechte in den letzten beiden Jahren erstmals gesunken sind. Die kaufmännische Vernunft scheint sich im Markt
allmählich wieder durchzusetzen. Das kommt uns entgegen.
Sie haben die Option auf die Verlängerung der Übertragsrechte für die Fußball-Bundesliga zu Beginn des Jahres
2003 verstreichen lassen. Wollen Sie künftig auf den Bundesliga-Fußball in Sat.1 verzichten? Die Berichterstattung über die Fußball-Bundesliga ist für Sat.1 ein sehr attraktives Produkt, aber sie hat nicht mehr dieselbe Bedeutung
wie in früheren Jahren. Wir sind weiter an der Bundesliga interessiert, aber nicht zu jedem Preis. Bisher war Bundesliga-Fußball für Sat.1 ein Verlustgeschäft. Die Option zu vergleichbaren Konditionen wie bisher auszuüben, wäre deshalb
nicht sinnvoll gewesen. Unser Ziel ist es jetzt, mit den Rechteinhabern über eine langfristige Zusammenarbeit bis
zur Fußballweltmeisterschaft 2006 zu verhandeln. Eine längere Laufzeit des Vertrags verbessert nicht nur unsere
Refinanzierungsmöglichkeiten, sondern erhöht zusätzlich auch die Planungssicherheit. Wir sind zuversichtlich, auch
künftig Bundesliga-Fußball auf Sat.1 zeigen zu können.
Welche Trends erwarten Sie für das Fernsehjahr 2003? Es sind dieselben Konzepte wie bisher, die Erfolg versprechen: Serien, Eigenproduktionen, internationale Spielfilme und großes, emotionales Unterhaltungsfernsehen. Ein besonderes Wachstumspotenzial sehen wir zusätzlich bei hochwertigen Dokumentationen und Non-Fiction-Programmen,
wie wir sie auf ProSieben in Magazinen wie „Galileo“ oder „Terraluna“ zeigen. Für uns kommt es darauf an, dass wir diese Themen mit unseren Sendern qualitativ hochwertig besetzen – möglichst als erste.
Dr. Ludwig Bauer
Jahrgang 1957, studierte von 1977 bis 1984 Germanistik und Anglistik in München, arbeitete zwischenzeitlich als freier Mitarbeiter für den Bayerischen Rundfunk. 1986 erhielt er ein Forschungs- und Promotionsstipendium der Bayerischen Graduiertenförderung.
Von 1986 bis 1991 Mitherausgeber von zwei film- und
medienwissenschaftlichen Publikationsreihen. Nach
Promotion 1991 freie Mitarbeit beim Bayerischen Fernsehen und Tätigkeit als Lehrbeauftragter für Filmgeschichte und Medienwissenschaft. Kam 1992 als Leiter
der Programmforschung zu Kabel 1, stieg dort im selben Jahr zum Programmdirektor auf, wechselte 1995
als stellvertretender Programmdirektor und Leiter der
Programmplanung zu ProSieben. 1996 wurde er Geschäftsführer von Kabel 1, 1999 Vorstand Fernsehen
der ProSieben Media AG. Seit 2000 Vorstandsmitglied
der ProSiebenSat.1 Media AG.
Seite 38 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Kabel 1: Lagebericht [Auszug]
Kabel 1
» Best of TV«
Wirtschaftliche Lage
Kabel 1 führt die zweite Sendergeneration an
Kabel 1 führte auch im Jahr 2002 die Sender der zweiten Generation an. Mit
einem Marktanteil bei allen Zuschauern [ab drei Jahren] von 4,5 Prozent nach
5,0 Prozent im Vorjahr lag der Sender im Jahr seines zehnten Geburtstages
deutlich vor den Konkurrenten Vox mit 3,3 Prozent und RTL II mit 3,9 Prozent. Bei der für die Werbewirtschaft besonders relevanten Zielgruppe der
14- bis 49-jährigen Fernsehzuschauer erzielte Kabel 1 einen Marktanteil von
5,0 Prozent nach 5,2 Prozent im Vorjahreszeitraum. RTL II erreichte in dieser Zielgruppe 5,4 Prozent und Vox 4,7 Prozent.
Der Brutto-Werbemarktanteil von Kabel 1 lag im Geschäftsjahr 2002 bei
5,2 Prozent nach 5,5 Prozent im Vorjahr. RTL II erreichte einen Marktanteil
von 5,4 Prozent und Vox von 4,7 Prozent.
Marktanteile alle Zuschauer ab 3 Jahre [Prozent]
Die Umsatzentwicklung von Kabel 1 hat auch im Jahr 2002 unter der anhaltenden Werbekrise gelitten. Der Sender erzielte im Jahr 2002 einen Umsatz
von 196 Mio Euro – 19 Mio Euro weniger als im Vorjahr. Das Ergebnis vor
Steuern lag mit zwölf Mio Euro ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 34 Mio
Euro. Grund hierfür ist neben den gesunkenen Werbeerlösen vor allem der
planmäßig gestiegene Werteverzehr auf das Programmvermögen.
Optimale Verwertung der Programmressourcen
Kabel 1
4,5
RTL II
3,9
Vox
3,3
1
Vor-Steuer-Ergebnis in Höhe von zwölf Mio Euro
Finanz-, Vermögens- und Ertragslage
Marktanteile der Sender der zweiten Generation
0
tage“, und „Abenteuer Auto“ sowie die neu hinzugekommenen Formate „Abenteuer Ferne“ und „Abenteuer Natur“ erzielten im Jahr 2002 einen gemeinsamen Durchschnittsmarktanteil von 5,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Auch „Was bin ich?“ erwies sich als stabiler Reichweitengarant. Im Schnitt verfolgten 1,94 Millionen Zuschauer die Sendung am Donnerstag-Hauptabend.
2
3
4
5
Basis: 2002, alle Fernsehhaushalte Deutschland und EU; Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung/pc#tv aktuell/
SevenOne Media Marketing Operations [eigene Berechnungen]
Das „Best of TV“ der letzten fünf Jahrzehnte, erfolgreich kombiniert mit modernen Informationsformaten, prägen das Senderprofil von Kabel 1. Der Sender spricht die Mediengeneration der über 30-Jährigen an und ist nach einer
aktuellen Forsa-Studie im Auftrag der SevenOne Media der beliebteste „Classic TV“-Anbieter im deutschen Fernsehen. Mit den „besten Filmen aller Zeiten“ und Serien-Originalen bringt er Lieblingsprogramme zurück auf den Bildschirm. Darüber hinaus bietet Kabel 1 im Bereich Unterhaltung Klassiker in
Kombination mit neuen Angeboten, die der Senderphilosophie entsprechen.
Highlights im Jahr 2002
Mit den Highlights des Jahres 2002 erzielte Kabel 1 sehr gute Markterfolge in der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Fernsehzuschauer. „Firefox“ erreichte in der für die Werbewirtschaft wichtigsten Zielgruppe einen Marktanteil von 11,0 Prozent. Auch „Santa Claus“ sorgte mit 10,6 Prozent neben
„Der Blade-Runner“ mit 10,2 Prozent für Rekordquoten bei Kabel 1. Bei allen
Zuschauern war das „Duell im Atlantik“ mit einer Reichweite von 2,74 Mio.
Zuschauern der erfolgreichste „beste Film“ im Jahr 2002.
Insgesamt erhöhte sich der Programm- und Materialaufwand bei Kabel 1
um vier Prozent auf 155 Mio Euro. Der Werteverzehr für das Programmvermögen, der wesentlicher Bestandteil des Programm- und Materialaufwands ist, lag im Jahr 2002 bei Kabel 1 bei 128 Mio Euro. Gegenüber dem
Vorjahreswert von 119 Mio Euro ist dies eine Steigerung von acht Prozent,
die vor allem auf den Anstieg des ausstrahlungsbedingten Werteverzehrs zurückzuführen ist. Der außerplanmäßige Werteverzehr lag mit rund drei Mio
Euro nur knapp über dem guten Niveau des Vorjahres.
Die Aufwendungen für Lizenzen, Sendegebühren und Materialien lagen mit
17 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 19 Mio Euro. Die Aufwendungen
für bezogene Leistungen und Waren, die im Wesentlichen Produktionskosten
und Honorare beinhalten, konnten von elf Mio Euro im Vorjahr auf zehn Mio
Euro verringert werden.
Mit dem planmäßig gestiegenen Werteverzehr auf das Programmvermögen,
einem leicht höheren außerplanmäßigen Werteverzehr sowie geringeren
Aufwendungen für Lizenzen, Sendegebühren, Materialien sowie bezogene
Leistungen und Waren ist es Kabel 1 auch im Jahr 2002 gelungen, die Programmressourcen optimal zu verwerten.
Stabile Vermögens- und Finanzsituation
Die Bilanzsumme von Kabel 1 verringerte sich im Vorjahresvergleich um
26 Prozent auf 117 Mio Euro.
Auch die aktuellen Kabel 1-Informationsformate 2002 sprachen die Zuschauer an. „Abenteuer Leben“, „K1 Extra“, „K1 Das Magazin“, „K1 Die Repor-
Auf der Aktivseite der Bilanz ist die niedrigere Bilanzsumme auf ein geringeres Umlaufvermögen zurückzuführen. Im Vorjahresvergleich ging das
Umlaufvermögen um 25 Prozent zurück. Für diese Entwicklung war maßgeblich der Rückgang des Programmvermögens verantwortlich. So ver-
Kabel 1: Umsatzentwicklung
Kabel 1: Programminvestitionen
Umsatz [Mio Euro]
[Mio Euro]
2002
2001
0
2002
196
2001
215
50
100
150
89
200
250
0
171
40
80
120
160
Kabel 1: Ergebnisentwicklung
Schwerpunkte des Kabel 1-Programmstocks
Ergebnis vor Steuern [Mio Euro]
Programmstock [Stunden]
2002
Spielfilme
12
2001
0
10
20
30
4.728
Serien
34
40
0
200
3.286
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
Seite 39
Best of TV
ringerte sich das bilanzierte Programmvermögen von 142 Mio Euro auf
102 Mio Euro. Die bilanziell wirksamen Programminvestitionen betrugen
im abgelaufenen Geschäftsjahr 89 Mio Euro nach 171 Mio Euro im Jahr
2001. Durch den Erwerb weiterer attraktiver Programmrechte hat Kabel 1
in den beiden vergangenen Jahren seine hohe Programmqualität für die
Zukunft abgesichert.
Das bilanzierte Programmvermögen umfasst hauptsächlich Spielfilme und
Serien sowie Auftragsproduktionen, die zur einmaligen und mehrfachen Ausstrahlung vorgesehen sind. Spielfilme und Serien werden mit Beginn der vertraglichen Lizenzzeit, Auftragsproduktionen nach ihrer Fertigstellung als sendefähiges Programmvermögen aktiviert. Zusätzlich verfügt Kabel 1 über
noch nicht aktivierte Senderechte im Wert von 33 Mio Euro. Zum 31. Dezember 2002 betrug das vertraglich gesicherte Programmvermögen insgesamt 135 Mio Euro.
Der Programmstock umfasst 8.454 Stunden vertraglich gesicherter Senderechte. Davon entfallen 6.818 Stunden auf Spielfilme. Innerhalb der ProSiebenSat.1-Gruppe ist Kabel 1 als Sender mit den Filmklassikern der letzten fünf Jahrzehnte positioniert. Ein weiterer Programmschwerpunkt liegt
bei den Serien. Hier verfügt Kabel 1 über einen Programmstock von 1.636
Stunden. Das gesamte Erlöspotenzial der Senderechte liegt bei rund 212 Mio
Euro. Mit den bis zum 31. Dezember 2002 vertraglich gesicherten Programmrechten kann der Sender rund 51 Prozent seines Bedarfs an Lizenzprogrammen bis zum Jahr 2005 decken. Kabel 1 verfügt somit weiterhin
über eine solide Programmgrundlage.
Auf der Passivseite der Bilanz wurde die Eigenkapitalausstattung verbessert.
Die Kapitalrücklage erhöhte sich auf Grund eines Gesellschafterbeschlusses um 75 Mio Euro auf 80 Mio Euro. Gleichzeitig konnten die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen größtenteils durch die Rückführung des Gesellschafterdarlehens der ProSiebenSat.1 Media AG von
144 Mio Euro auf 30 Mio Euro gesenkt werden. Die Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist zu einem großen Teil
ausschlaggebend für die niedrigere Bilanzsumme der Passivseite.
Die Rückführung des Gesellschafterdarlehens an die ProSiebenSat.1 Media
AG führte neben der Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen zu einer Verbesserung des Zinsergebnisses in der Gewinnund Verlust-Rechnung. Das Zinsergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr um
zwei Mio Euro auf minus zwei Mio Euro.
Auf Grund eines Ergebnisabführungsvertrags wird der Jahresüberschuss in
Höhe von zwölf Mio Euro direkt an die ProSiebenSat.1 Media AG abgeführt.
Leichter Personalzuwachs auf Grund neuer Formate
Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH 51 Mitarbeiter. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von acht
Prozent. Die neuen Mitarbeiter wurden für den Aufbau der Redaktionen der
neuen Kabel 1-Sendeformate eingestellt. Durch die gestiegene Mitarbeiterzahl erhöhte sich der Personalaufwand ebenfalls leicht auf rund vier Mio Euro.
Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter bei Kabel 1 lag 2002 bei 34 Jahren. Insgesamt waren im Jahr 2002 fünf Praktikanten bei Kabel 1 tätig.
Forschung und Entwicklung
Neue Formate entwickelt
In kaum einer anderen Branche lassen sich Erfolg und Misserfolg so schnell
messen wie im Fernsehmarkt. Bereits am Morgen nach der Ausstrahlung
liegen die detaillierten Daten der GfK [Gesellschaft für Konsum und Werbeforschung] über die Zuschauerreichweiten und Marktanteile der Programme
und Werbeblöcke vor. Sie sind das wichtigste Steuerinstrument für die Programmverantwortlichen und dienen gleichzeitig als Leistungsnachweis für
die Werbekunden.
Die Zuschauer-, Programm- und Werbeforschung besitzt für Kabel 1 einen
hohen Stellenwert. Primär- und Sekundärforschung für die gesamte ProSiebenSat.1-Gruppe sind zentral bei der SevenOne Media GmbH gebündelt.
Sie erstellt im Auftrag der Sender Programm- und Formatanalysen von
Gruppendiskussionen über Studiotests bis zu gruppendynamischen, psychologischen Gesprächsrunden, Kreativworkshops und Sinus-Milieu-Studien. Aus
den Untersuchungsergebnissen können wichtige Rückschlüsse für die Vermarktung sowie die Programm-, Marketing- und Kommunikationsstrategien
der Sender gewonnen werden.
Die Entwicklung innovativer Formate ist für Kabel 1 von großer Bedeutung.
Neben dem Lizenzprogramm prägen hochwertige Eigenproduktionen, wie die
Kabel 1-Magazine und spannende Unterhaltungsshows, das Senderprofil.
Im Jahr 2002 wurden ein neues Magazin und eine Pilotsendung für das
Magazin „Inside USA“ entwickelt. Im Unterhaltungsbereich wurden drei neue
Shows entwickelt. Insgesamt hat Kabel 1 in die Entwicklung neuer Formate
über 0,5 Mio Euro investiert.
Nach Abschluss des Geschäftsjahres
Kabel 1 ist Deutschlands beliebtester
„Classic-TV“-Anbieter. Auch im Jahr
2002 führte Kabel 1 die Sender der
zweiten Generation an.
Spitzenposition bei den Sendern der zweiten Generation
Kabel 1
Zu Beginn des Jahres 2003 konnte Kabel 1 seine Spitzenposition unter den
Sendern der zweiten Generation bestätigen. Bei allen Zuschauern ab drei Jahren erreichte Kabel 1 in den ersten zweieinhalb Monaten des Jahres 2003
[bis 15. März 2003] einen Marktanteil von 4,2 Prozent. Damit liegt der Sender weiterhin vor den Konkurrenten RTL II [4,1 Prozent] und Vox [3,4 Prozent]. Bei der für die Werbewirtschaft besonders interessanten Zielgruppe der
14- bis 49-Jährigen erzielte Kabel 1 wie im Jahresdurchschnitt 2002 einen
Marktanteil von 5,0 Prozent.
Ausblick
Für 2003 zeichnet sich in Deutschland noch keine Trendwende im Werbemarkt ab. Vor diesem Hintergrund wird Kabel 1 das straffe Kostenmanagement weiter forcieren. Ziel für das laufende Geschäftsjahr ist es, die Programmkosten sowie den Einsatz des Programmstocks weiter zu optimieren
und die Position im Zuschauermarkt zu verbessern. Dafür hat Kabel 1 die
nötigen Voraussetzungen geschaffen.
Hochwertige Portfolioerweiterung im Spielfilmund Serienbereich
Auch im Jahr 2002 hat Kabel 1 sein Filmportfolio um Serien und Spielfilme
der 80er und 90er Jahre erweitert. Damit werden im Jahr 2003 eine Reihe
von Blockbustern wie „Der mit dem Wolf tanzt“, „Thelma & Louise“ oder „Das
Wunderkind Tate“ zu sehen sein. Auch die Filmklassiker wie „Spiel mir das
Lied vom Tod“ und die „Pate“-Trilogie garantieren im Jahr 2003 die hohe
Kabel 1-Programmqualität.
Im Bereich Serien bietet Kabel 1 auch 2003 zeitlose, hochwertige Serien der
letzten fünf Jahrzehnte an. Neben der Etablierung des „Classic Sunday“ am
Wochenende mit Klassikern, wie „Mit Schirm, Charme und Melone“, „Dick &
Doof“, „Addams Family“ oder „Raumschiff Enterprise“, wird Kabel 1 das
Angebot an Originalen auch wochentags weiter ausbauen. So finden sich
neben „Unsere kleine Farm“ oder „Eine schrecklich nette Familie“ auch
Originale aus den 80er und 90er Jahren, wie „Dallas“, „Akte X“ oder
„Twin Peaks“.
Die erfolgreichen Kabel 1-Informationsformate werden im Jahr 2003 konsequent weiter ausgebaut. Bereits zum Jahresanfang startete mit „K1 Journal“ das erste werktägliche Informationsmagazin bei Kabel 1, mit Themen
aus und über Deutschland. Seit März 2003 informiert „Abenteuer Leben“
die Zuschauer in der Prime Time am Dienstag ausführlich und kompetent
über Wissenswertes aus den Bereichen Natur, Technik, Forschung und Medizin. Auch das erfolgreiche Doku-Magazin „K1 Extra“ wechselt in die Prime
Time auf den 22.15-Uhr-Sendeplatz am Samstag. Ab Juni 2003 zeigt Kabel
1 die eigenproduzierte Doku-Reihe „Inside USA“. Insbesondere bei den jungen Zuschauern liegen die Kabel 1-Informationsformate im Trend. Sie
erzielen durchschnittlich 5,5 Prozent Marktanteil in der Zuschauergruppe
der 14- bis 49-Jährigen.
Neu ist im Jahr 2003 der Late-Night-Talk „Was macht eigentlich...?“ mit
Thomas Koschwitz. Der versierte Gastgeber spricht ab Ende März wöchentlich mit Menschen, die in den 70er- bis 90er-Jahren Fernsehgeschichte
geschrieben haben. Als Gäste werden u.a. Hans-Dietrich Genscher, Peggy
March, Ingrid van Bergen und Harry Valérien erwartet.
Andreas Bartl, Geschäftsführer
»Ich bin für das Jahr 2003
kontrolliert optimistisch.
Kabel 1 ist ein gesundes
Unternehmen, das sich
auch in weniger rosigen
Zeiten durch seit
Jahren gelebte Effizienz
und seinen qualitativ
hochwertigen Programmstock im Wettbewerb
behaupten kann.
Wir werden unser Angebot
der „besten Filme“ und
Serien-Originale um
Highlights aus den 90er
Jahren, wie „Der mit
dem Wolf tanzt“ oder
den Serienhit „Akte X“,
erweitern. Ich bin sicher,
dass wir die einzigartige
Marktposition von
Kabel 1 mit dem „Best of
TV“ der letzten fünf
Jahrzehnte einerseits und
modernen, seriösen
Informationsformaten
andererseits im Jahr
2003 weiter stärken
werden. Davon wird die
Performance des Senders
profitieren.«
Unternehmen: Kabel 1
Rechtsform: GmbH
Gründung: 1992
Beteiligung: 100%
Unternehmenstyp: Fernsehsender
Hauptaktivitäten: Veranstaltung eines werbefinanzierten Vollprogramms
Geschäftsführung: Andreas Bartl
Adresse: Gutenbergstr. 1
85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 95 07-21 00
Fax +49 [89] 95 07-21 58
www.Kabel 1.de
Seite 40 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
N24: Lagebericht [Auszug]
Aktuell rund um die Uhr
N24
» Werden Sie Augenzeuge «
Rund um die Uhr aktuelle Nachrichten
aus den Bereichen Politik, Wirtschaft
und Zeitgeschehen. N24 ist bestens
positioniert und Markführer n-tv dicht
auf den Fersen.
Informationen
Wirtschaftliche Lage
Bilanzsumme sinkt
N24 als zentraler Informationsdienstleister
Innerhalb der ProSiebenSat.1-Gruppe positioniert sich N24 als zentraler
Informationsdienstleister. Der Sender strahlt rund um die Uhr Nachrichten
aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Zeitgeschehen sowie mehrmals
täglich hochwertige Dokumentationen aus. Als Nachrichtendienstleister
der ProSiebenSat.1-Gruppe stellt N24 auch die aktuellen News-Formate
von Sat.1, ProSieben und Kabel 1 her. Von der größeren Nachrichten- und Informationskompetenz profitieren alle Sender. So berichteten die vier Sender
der ProSiebenSat.1-Gruppe im Jahr 2002 unter anderem über den Amoklauf von Erfurt, die Flutkatastrophe, die TV-Duelle im Vorfeld der Bundestagswahl oder das Moskauer Geiseldrama in Sondersendungen. Bis Ende 2002
produzierte N24 auch das „Frühstücksfernsehen“ und die „24-StundenReportage“ für Sat.1. Ab 2003 fallen diese Sendungen direkt in die Zuständigkeit von Sat.1. N24 konzentriert sich damit weiter auf seine Kernkompetenz als zentraler Dienstleister für Informationen und politische Sendungen
der ProSiebenSat.1-Gruppe.
N24 erweitert Programm um Dokumentationen
Im Dezember 2002 hat N24 sein Angebot zukunftsweisend erweitert und sein
Programm neben Nachrichten und Wirtschaft mit Dokumentationen auf eine
dritte Säule gestellt. Insgesamt stehen dem Sender durch den Abschluss eines
Lizenzvertrags inklusive aller Ausstrahlungsrechte mehr als 1.600 Programmstunden aus den Themengebieten Wissenschaft, Technik, Natur, Reise, Medizin,
Kultur und Raumfahrt zur Verfügung. Der Lizenzzeitraum läuft über 18 Monate
und sichert die Versorgung mit qualitativ hochwertigen und teilweise prämierten Dokumentationen bis ins Jahr 2004. Zusätzlich hat N24 mit dem Kauf eine
Option auf ein zweites Programmpaket mit dem gleichen Umfang erworben.
Das neue Dokumentationsangebot von N24 passt zur informationsorientierten Zielgruppe des Nachrichtensenders und bildet eine hochwertige
Ergänzung zum Vermarktungsportfolio.
Finanz-, Vermögens- und Ertragslage
Verbesserung in Umsatz und Ergebnis
Durch die gestiegene Bedeutung als zentraler Informationsdienstleister für
die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe konnte N24 im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und Ergebnis verbessern. So erzielte der Nachrichtensender Umsatzerlöse in Höhe von 95 Mio Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch
67 Mio Euro. Das entspricht einer Steigerung um 42 Prozent. Das Ergebnis
vor Steuern verbesserte sich von minus 38 Mio Euro auf minus 24 Mio Euro
– ein Plus von 37 Prozent oder 14 Mio Euro. Das Ergebnis von N24 wird
seit Mai 1999 auf Grund eines Ergebnisabführungsvertrages von der ProSiebenSat.1 Media AG übernommen.
N24: Umsatzentwicklung
Umsatz [Mio Euro]
2002
95
2001
0
67
20
40
60
80
100
N24: Ergebnisentwicklung
Ergebnis vor Steuern [Mio Euro]
2002
-24
2001
-38
-40
-30
-20
-10
0
Die positive Geschäftsentwicklung spiegelt sich auch in der Bilanz der N24
Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH wieder. Die Bilanzsumme reduzierte sich von 56 Mio Euro im Jahr 2001 auf 32 Mio Euro.
Das ist ein Rückgang von rund 43 Prozent.
Auf der Passivseite gingen die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von 42 Mio Euro auf 21 Mio Euro zurück. Das ist ein Rückgang von 21 Mio Euro oder 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Die
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erreichten 2,2 Mio Euro
nach 2,9 Mio Euro im Vorjahr. Die Rückstellungen sanken von 9,5 Mio Euro
auf 7,6 Mio Euro. Das Eigenkapital betrug unverändert 25.000 Euro.
Die Aktivseite ist durch den Rückgang der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen gekennzeichnet. Dieser Betrag ging von 45 Mio Euro auf
24 Mio Euro zurück. Gleichzeitig sanken die Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen von rund 2,9 Mio Euro auf eine Mio Euro. Das Anlagevermögen blieb mit 2,8 Mio Euro auf annähernd gleichem Niveau. Das Umlaufvermögen, mit 81 Prozent an der Bilanzsumme der größte Aktivposten, sank
von 48 Mio auf 26 Mio Euro. Das Umlaufvermögen beinhaltet auch das
bilanziell wirksame Programmvermögen von N24. Es besteht aus Dokumentationen und Reportagen, die zur einmaligen und mehrfachen Ausstrahlung
vorgesehen sind. Für einen Nachrichtensender spielt das Programmvermögen
grundsätzlich eine geringere Rolle als für ein Vollprogramm wie ProSieben
oder Sat.1. Zum 31. Dezember 2002 betrug das bilanzierte Programmvermögen 0,13 Mio Euro nach 0,34 Mio Euro im Vorjahr. Das nicht aktivierte
Programmvermögen belief sich auf 0,46 Mio Euro. Damit beträgt das gesamte, vertraglich gesicherte Programmvermögen, das auf N24 ausgestrahlt
werden kann, rund 0,59 Mio Euro.
Der N24-Programmstock umfasst rund 1.730 Stunden an Dokumentationen
und Reportagen. Mit den vertraglich gesicherten Programmrechten kann N24
heute schon 33 Prozent seines Bedarfs an Lizenzprogrammen bis zum Jahr
2005 decken. Berücksichtigt man die Option, die N24 zusätzlich auf ein zweites Lizenzpaket erworben hat, erhöht sich der Deckungsgrad auf 67 Prozent
bis zum Jahr 2005.
Der Werteverzehr für aktiviertes Programmvermögen erfolgt planmäßig mit
Beginn der ersten Ausstrahlung und findet sich als Bestandteil des Programmund Materialaufwands in der Gewinn- und Verlustrechnung wieder. Mit 0,75
Mio Euro im Jahr 2002 lag dieser Betrag annähernd auf dem Vorjahresniveau von 0,76 Mio Euro. Gleichzeitig sanken die weiteren Aufwendungen für
Sendegebühren und Materialien von 14 Mio Euro auf 13 Mio Euro. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen stiegen hingegen von 57 Mio Euro auf
67 Mio Euro. Insgesamt erhöhte sich der Programm- und Materialaufwand
im Jahr 2002 von 72 Mio Euro auf 81 Mio Euro. Das ist ein Zuwachs von
rund 13 Prozent. Der höhere Aufwand begründet sich durch die Zunahme
von Produktionen für die Senderfamilie, wie der „24-Stunden-Reportage“,
„Frühstücksfernsehen“ und Sat.1-Nachrichten seit dem 1. Juli 2001. Die bilanziell wirksamen Programminvestitionen lagen im Jahr 2002 bei 0,53 Mio
Euro und damit 47 Prozent unter dem Vorjahreswert von einer Mio Euro.
Sonderkorrespondent Dieter Kronzucker
und die N24-Redaktion lieferten nach
Ausbruch des Irak-Kriegs rund um
die Uhr Informationen und Hintergründe
über aktuelle Entwicklungen am Golf.
Zum Ablauf des Ultimatums der USA
an den Irak haben alle Sender der
ProSiebenSat.1-Gruppe die Sonderberichterstattung des Nachrichtensenders übernommen.
Dokumentationen
Preisgekrönte und hochwertige
Dokumentationen bilden die dritte Säule
des N24-Programms.
Unternehmen: N24
Rechtsform: GmbH
Gründung: 1999
Beteiligung: 100%
Unternehmenstyp: Fernsehsender
Hauptaktivitäten: Veranstaltung eines
werbefinanzierten Spartenprogramms für
Information
Geschäftsführung: Claus Larass
Adresse: Gutenbergstr. 1
85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 95 07-24 24
Fax +49 [89] 95 07-24 00
www.N24.de
Seite 41
Claus Larass
Vorstand Information, Nachrichten
und politische Sendungen
» Eine neue und einzigartige Positionierung im Markt «
N24 beschäftigte 2002 mehr Mitarbeiter
Die N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH beschäftigte
im Jahr 2002 durchschnittlich 272 Mitarbeiter nach 204 Mitarbeiter im Vorjahr. Grund für die höhere Anzahl ist der Übergang von rund 140 Mitarbeiter des Sat.1-Bereiches „Information und Magazine“ auf N24 zum 1. Juli
2001. Dies schlug sich erst 2002 vollständig in den durchschnittlichen Mitarbeiterzahlen nieder. Auf Grund der höheren Mitarbeiterzahl erhöhte sich
der Personalaufwand von 16 Mio Euro auf 21 Mio Euro.
Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter von N24 lag 2002 bei 35 Jahren.
Im redaktionellen Bereich beschäftigte der Sender im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt 24 Volontäre und 104 Praktikanten.
Nach Abschluss des Geschäftsjahres
Marktanteile von N24 werden seit 2003 ausgewiesen
Wichtigster Indikator für Veränderungen bei der Fernsehnutzung und für den
Erfolg eines Senders ist der Marktanteil. Bislang wurden die Markanteile
von N24 nicht veröffentlicht, da die Erhebung valider Daten erst ab einer bestimmten technischen Reichweite möglich ist. Seit 1. Januar 2003 werden
die Zuschauermarktanteile von N24 täglich und detailliert anhand der AGF/
GfK-Daten analysiert. Die vorliegenden Werte liefern erstmals klare Anhaltspunkte über die Position von N24 im Fernsehmarkt und damit auch wichtige
Argumente für die Vermarktung des Programms.
Mit dem neuen Dokumentationsangebot konnte der Nachrichtensender seine
Position im Zuschauermarkt deutlich ausbauen. In den ersten zweieinhalb
Monaten nach dem Start der offiziellen Ausweisung durch die AGF/GfK-Fernsehforschung [bis 15. März 2003], erreichte der Nachrichtensender der ProSiebenSat.1-Gruppe einen Marktanteil von 0,4 Prozent in der für die Werbewirtschaft relevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Damit hat der
Sender beinahe zum Marktführer n-tv im Segment Nachrichtenfernsehen aufgeschlossen, der im selben Zeitraum auf einen Marktanteil von 0,5 Prozent
kam. In der Zielgruppe der 14- bis 29-jährigen Zuschauer liegt N24 mit
einem Marktanteil von 0,4 Prozent gleichauf mit n-tv.
Ausblick
N24 soll 2005 in die operative Gewinnzone gelangen
Für 2003 zeichnet sich in Deutschland noch keine konjunkturelle Trendwende
ab. Nach den Planungen soll der Nachrichtensender bis zum Jahr 2005
die operative Gewinnzone erreichen. Dazu wird auch ein Kostensenkungsprogramm beitragen, das bereits 2003 zu weiteren Einsparungen im gesamten Nachrichtenbereich der ProSiebenSat.1-Gruppe in zweistelligen Millionenhöhe führen wird. Neben redaktionellen Umstrukturierungen sind für 2003
und die Folgejahre weitere Maßnahmen eingeleitet worden, um die Prozesse zu
optimieren. Vor diesem Hintergrund sollen die Außenstudios in Brüssel, London und Moskau in ihrer bestehender Struktur nicht fortgeführt werden. Um
weiterhin eine solide Berichterstattung zu gewährleisten, wird die Zentralredaktion durch weltweit einsetzbare Reporter verstärkt. Zusätzlich werden
Kooperationen mit anderen Fernsehsendern angestrebt. Ergänzend wird bei
Bedarf künftig auf einen Pool von freien Korrespondenten zurückgegriffen.
Wie sieht Ihre Bilanz des Nachrichtenjahres 2002 für die ProSiebenSat.1-Gruppe aus? Das Nachrichtenjahr 2002
wurde vor allem durch die Bundestagswahl geprägt. Erstmals trafen der Kanzler und sein Herausforderer unmittelbar
vor der Wahl in zwei TV-Duellen direkt aufeinander. Eines davon haben wir in Sat.1 zusammen mit RTL übertragen, das
andere lief bei ARD und ZDF. Das sehr hohe Interesse von über 30 Millionen Zuschauern für beide Duelle unterstreicht
nicht nur das enorme Informationsbedürfnis der Menschen, sondern belegt auch, dass die Privatsender im Nachrichtengeschäft inzwischen die gleiche Qualität und Kompetenz aufweisen wie die öffentlichen-rechtlichen Kanäle. Bei der
Berichterstattung vor und während der Bundestagswahl hat die N24-Redaktion viel Engagement und professionelle Qualität gezeigt. Aber auch nicht planbare Ereignisse, wie der Amoklauf von Erfurt, die Flutkatastrophe oder die Geiselnahme im Moskauer Theater waren 2002 journalistische Belastungsproben, die N24 mit Bravour gemeistert hat. In den
ersten Wochen und Monaten 2003 ist der drohende Irak-Krieg das beherrschende Thema gewesen. Wir haben uns auf
eine solche journalistische Herausforderung gut vorbereitet. Seit Beginn des Kriegs im Irak berichten wir auf N24, in
den Nachrichtenformaten der Senderfamilie und in Sondersendungen rund um die Uhr aktuell über die Entwicklungen
am Golf.
Welche strategische Rolle spielt dabei der Ausbau des Dokumentationsprogramms? Wir haben im Spätherbst 2002
ein umfangreiches Programmpaket aus hochwertigen Dokumentationen eingekauft und sind jetzt in der Lage, mehrmals täglich faszinierende Sendungen aus Wissenschaft, Technik, Natur und Kultur zu zeigen. Damit stellen wir N24 auf
die drei Programmsäulen Nachrichten, Wirtschaft und Wissen. Das ist für einen Nachrichtensender eine neue und einzigartige Positionierung im Markt. Für die informationsorientierte Zielgruppe bietet N24 einen äußerst attraktiven Programm-Mix, der zusätzliche Zuschauer- und Vermarktungspotenziale erschließt. Mit dieser Strategie konnte N24 seinen
Marktanteil innerhalb weniger Wochen verdoppeln: Mit einem Marktanteil von 0,4 Prozent in der kommerziell entscheidenden Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen liegt N24 im Trend des Jahres 2003 fast schon gleich auf mit n-tv – und n-tv
ist nicht erst drei, sondern schon zehn Jahre auf Sendung.
Ist der Integrationsprozess des Nachrichtenbereichs der ProSiebenSat.1-Gruppe am Standort Berlin inzwischen
abgeschlossen? Nach dem Umzug der meisten N24-Redaktionen von München nach Berlin im Sommer 2001 können
wir heute sagen, dass die Integration abgeschlossen ist. N24 ist der zentrale Informationsdienstleister der Sendergruppe. Die Produktion der Nachrichtenformate von Sat.1, ProSieben und Kabel 1 funktioniert reibungslos. Die internen Strukturen sind gestrafft worden, um weitere Synergie-Effekte auszuschöpfen. Die Kosten wurden dadurch deutlich reduziert
und werden kontinuierlich optimiert. Der Informationsbereich der Senderfamilie ist mit N24 als Kompetenzzentrum
schlank und effizient aufgestellt und bietet dabei ein hohes Maß an journalistischer Qualität. N24 verfügt heute als Teil
der ProSiebenSat.1-Gruppe über alle Voraussetzungen, sich zum führenden deutschen Nahrichtensender zu entwickeln.
Wie wirkt sich die Rezession im Werbemarkt auf die Erfolgsrechnung von N24 aus? Natürlich hat sich die Situation
im Fernsehwerbemarkt seit dem Start von N24 grundlegend gewandelt. Die Investitionen in Fernsehwerbung sinken. Telekommunikation, Finanzdienstleister und Börsengänge waren vor drei oder vier Jahren noch echte Wachstumstreiber,
die für ihre Werbebotschaften vor allem Nachrichten- und Wirtschaftsumfelder bevorzugten. Heute ist das anders. Wir
befinden uns in einem Verdrängungswettbewerb: Werbeerlöse lassen sich nur gewinnen, indem man sie anderen Sendern wegnimmt, und das gelingt uns bei N24 mit jedem Monat besser. Hinzu kommt, dass das Geschäftsmodell von N24
nicht nur auf Werbeerlösen basiert, sondern zu einem großen Teil auch auf internen Erträgen für die Produktion der
Nachrichten unserer drei Vollprogramme. Insofern bin ich zuversichtlich, dass sich N24 trotz der anhaltenden Werbekrise im Markt als der führende Nachrichtensender durchsetzen wird. Der Sender soll im Jahr 2005 die operative Gewinnzone erreichen.
Claus Larass
Jahrgang 1944, volontierte von 1966 bis 1968 beim
„Fränkischen Anzeiger“, arbeitete zunächst als Redakteur beim „Kölner Stadtanzeiger“ und beim „Donaukurier“. 1973 wurde er Ressortleiter bei der „Welt“,
später bei der „Welt am Sonntag“. Ab 1980 arbeitete
er als freier Autor, 1985 wurde er stellvertretender
Chefredakteur der „Bild am Sonntag“. Zwischen 1988
und 1991 stellvertretender Chefredakteur „Bunte“. Ab
1991 Chefredakteur der „BZ“ und „BZ am Sonntag“.
1992 Ernennung zum Chefredakteur der „Bild“, seit
1996 zusätzlich Herausgeber von „Bild“ und „Bildwoche“. 1998 Berufung zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer Verlag AG. Seit
2000 Vorstandsmitglied der ProSiebenSat.1 Media AG.
Seite 42 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Merchandising
Merchandising
Neue Impulse für zusätzliche Erlöspotenziale
Zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis
Mit dem konsequenten Ausbau des Geschäftsbereichs Merchandising hat sich
die ProSiebenSat.1-Gruppe eine zusätzliche attraktive Erlösquelle erschlossen. Das Unternehmen deckt inzwischen die komplette Wertschöpfungskette des Merchandisings ab – vom Erwerb der Lizenznebenrechte bis zum Verkauf von Produkten und Dienstleistungen an Verbraucher und Zuschauer.
Zum Geschäftsfeld Merchandising zählen die Tochterunternehmen MM Merchandising München, ArtMerchandising & Media sowie SevenOne Club &
Shop. Es ist eng mit den Sendern verknüpft und zeichnet sich seit Jahren
durch prozentual zweistellige Zuwachsraten bei Umsatz und Ergebnis aus.
Allein im Jahr 2002 stieg der Gesamtumsatz des Geschäftsbereichs von
66 Mio Euro auf 73 Mio Euro. Das entspricht einem Plus von elf Prozent.
Die Außenumsätze erreichten 66 Mio Euro nach 59 Mio Euro im Vorjahr. Das
operative Ergebnis des Geschäftsbereichs Merchandising erhöhte sich um 13
Prozent auf 17 Mio Euro. Auch 2003 werden prozentual zweistellige Zuwachsraten erwartet.
Zusätzliche Impulse wird das Merchandising-Geschäft durch die für das erste
Halbjahr 2003 geplante Zusammenlegung der MM Merchandising München
GmbH und der SevenOne Club & Shop GmbH erhalten. Die neue Merchandising-Unit soll den Geschäftspartnern künftig nicht nur das gesamte Vermarktungs- und Leistungsportfolio der ProSiebenSat.1-Gruppe im Merchandisingbereich aus einer Hand bieten, sondern auch zusätzliche Erlöspotenziale erschließen sowie die Kommunikation und Abstimmung mit den Kunden
weiter vereinfachen.
Gewinn durch Image
Die ProSiebenSat.1-Gruppe geht im Geschäftbereich Merchandising einen
Schritt weiter als andere Fernsehunternehmen. Sie vermarktet nicht nur eigene Rechte, sondern tritt mit MM Merchandising München als eigenständige Lizenz- und Serviceagentur auf. Das Unternehmen weist dabei ein breites Leistungsspektrum auf: von der gezielten Vermarktung passender Lizenzthemen in unterschiedliche Branchen und Medien über die strategische
Neuentwicklung von Lizenzmarken bis hin zur gestalterischen Umsetzung
in Produktdesigns durch das hauseigene „Creative Team“. Zu den Langzeitklassikern von MM Merchandising München gehören die „Pumuckl“-Geschichten von Ellis Kaut, „Mr. Bean“ oder „Die Schlümpfe“, aber auch zahlreiche neue und erfolgversprechende Nutzungsrechte aus den Bereichen Cartoons, Reality TV und Brands. Insgesamt vermarktet MM Merchandising München derzeit 60 verschiedene Rechte. Durch die Vergabe dieser Rechte
kamen im letzten Jahr über 3.000 Lizenzprodukte auf den Markt. Rund
11.000 Unternehmen zählen zum Kundenstamm der Firma.
tet werden. Zu den Kunden gehören inzwischen BMW Motorsport [BMW Williams F1 Team], BMW Yachtsport [Oracle BMW Racing Team] und BMW Golfsport. Bei ArtMerchandising & Media reiht sich die Deutsche Lufthansa AG
als prominenter Neukunde ein. Das Unternehmen hat die Diversifikation der
Wort-Bild-Marke Lufthansa in markenadäquate Produkte und deren Vermarktung übernommen.
Im Dialog mit dem Zuschauer
Das Leistungsportfolio der ProSiebenSat.1-Gruppe im Merchandisingbereich
wird durch die SevenOne Club & Shop GmbH abgerundet, die für die gesamten Zuschauerbindungsmaßnahmen und Direktvertriebsaktivitäten der Senderfamilie zuständig ist. Zusätzlich betreut das Unternehmen seit 2002 die
E-Commerce-Aktivitäten des Fernsehunternehmens. SevenOne Club & Shop
erschließt Kunden und Kooperationspartnern die gesamte Markenwelt der
ProSiebenSat.1-Gruppe. Dabei stellt SevenOne Club & Shop integrative CrossMarketing-Konzepte zur Verfügung und nutzt die Senderfamilie als Imageträger. Kunden und Kooperationspartner profitieren nicht nur vom Imagetransfer und eigenen Vertriebskanälen, sondern bekommen gleichzeitig ein
integriertes Kommunikationskonzept an die Hand, das sämtliche Kommunikationsmaßnahmen in TV, Online und Print miteinander vernetzt. Dabei arbeitet SevenOne Club & Shop eng mit den beiden Vermarktungsunternehmen
der ProSiebenSat.1-Gruppe, SevenOne Media und SevenOne Interactive,
zusammen.
Für Below-the-Line-Maßnahmen kann SevenOne Club & Shop auf eine langjährige Erfahrung in der Dialogkommunikation zurückgreifen: Der „ProSieben Club“ wurde bereits 1995 gegründet und ist heute mit über 330.000
Mitgliedern der größte und bekannteste Zuschauerclub Deutschlands. Der offene Zuschauerclub „Sat.1 – Meine Welt“ zählt nach zwei Jahren rund
164.000 Mitglieder. Das ebenfalls offene Angebot „Kabel 1 VIP“ hat rund
112.000 Mitglieder. Damit ist SevenOne Club & Shop der führende Anbieter von Zuschauerclubs in Europa. Mit geschlossenen und offenen Zuschauerbindungssystemen stehen dem Unternehmen inzwischen rund vier Mio
Adressen zur Verfügung. Sie kommen dem Dialog- und Direktmarketing zugute, die ein unverzichtbarer Bestandteil integrativer Cross-Marketing-Konzepte sind. Im Geschäftsjahr 2002 hat SevenOne Club & Shop mehrfach unter
Beweis gestellt, wie solche Konzepte auf Grund der Kenntnis von Marke, Markt
und Zielgruppen erfolgreich umgesetzt werden können. Mit den „Sex-andthe-City-Parties“, der „Kabel 1 Movie Night“, der „Welt der Stars“ mit Radeberger oder der „Trend-Lounge-Tour“ mit Nissan hat SevenOne Club & Shop
insbesondere bei der Eventkommunikation Maßstäbe gesetzt.
Mitgliederzahlen
ArtMerchandising & Media, 1999 als Tochterunternehmen von MM Merchandising München gegründet, hat sich auf das Merchandisinggeschäft
mit Kunstnebenrechten spezialisiert. Zum Portfolio der ArtMerchandising
Media AG gehören ausgewählte Produktkategorien und Rechte an Kunstwerken zahlreicher weltbekannter Künstler wie Keith Haring, Salvador Dalí,
Vincent van Gogh oder Claude Monet. Die beiden Lizenzagenturen der ProSiebenSat.1-Gruppe schaffen aus klassischen Cartoon-Charakteren, Persönlichkeiten, Kunstwerken und aus den Sendermarken attraktive und hochwertige Produkte für den Handel.
[Mitglieder]
2002
606.500
2001
433.500
2000
248.000
1999
201.000
1998
159.500
1997
Erfolgreich im Neukundengeschäft
Zu einem guten Portfolio gehört ein adäquater Service für die Kunden. Engagierte Mitarbeiter mit viel Erfahrung und Fachkenntnis bieten Komplettlösungen an – von Konzepten über Designs bis zur zielgenauen Umsetzung.
Durch dieses breite Dienstleistungsangebot konnten 2002 im Produktmanagement zahlreiche neue Kunden gewonnen und der Leistungskatalog des
Bereichs Sports Merchandising und Product Sourcing erfolgreich ausgewei-
1996
109.000
68.500
1995 12.300
0
100.000
ProSieben Club
200.000
Sat.1 – Meine Welt
300.000
Kabel 1 VIP
400.000
500.000
600.000
Unternehmen: SevenOne Club & Shop
Rechtsform: GmbH
Gründung: 1995
Beteiligung: 100%
Unternehmertyp: Direktvertriebsspezialist
Hauptaktivitäten: Zuschauerclubs und Zuschauerbindungsmaßnahmen, Direktvertrieb von Produkten
und Dienstleistungen
Geschäftsführung: Marcus Hintzen
Adresse: Steinheilstraße 10
85734 Ismaning
Tel. +49 89 9507-1971
Fax +49 89 9507-1882
www.ProSieben-Club.de
www.Sat1-MeineWelt.de
www.Kabel1-VIP.de
Unternehmen: MM Merchandising München
Rechtsform: GmbH
Gründung: 1971
Beteiligung: 100% [seit 1996]
Unternehmertyp: Lizenzrechteagentur
Hauptaktivitäten: Vermittlung und
Vermarktung von Lizenzthemen
Geschäftsführung: Bettina Köckler, Marcus Hintzen
Adresse: Münchner Straße 20
85774 Unterföhring
Tel. +49 89 9507-8600
Fax +49 89 9507-8701
www.merchandising.de
Unternehmen: ArtMerchandising & Media
Rechtsform: AG
Gründung: 1999
Beteiligung: 86,5 %
Unternehmertyp: Agentur für
Urheberrechte
Hauptaktivitäten: Internationale
Vermarktung von Kunstnebenrechte
Geschäftsführung: Bettina Köckler
[Vorstandsvorsitzende],
Marilyn Goldberg
Adresse: Münchner Straße 20
85774 Unterföhring
Tel. +49 89 9507-8660
Fax +49 89 9507-8760
www.artmm-ag.de
Seite 43
Dienstleistungen
ProSiebenSat.1-Gruppe profitiert von internen Dienstleistern
Kostenreduktionen wirken sich aus
Die ProSiebenSat.1-Gruppe profitiert in ihrem operativen Geschäft von kompetenten und zuverlässigen eigenen Dienstleistern, die in geringem Umfang
auch für externe Kunden arbeiten. Das Geschäftsfeld Dienstleistungen
umfasst die Tochterunternehmen SevenSenses, SZM Studios und das ITUnternehmen ProSieben Information Service. In den Bereichen On-Air-Design,
Produktionstechnik und Software-Entwicklung kann die ProSiebenSat.1 Media
AG damit auf drei Unternehmen zurückgreifen, die auch im internationalen
Vergleich zu den führenden Unternehmen auf ihrem Gebiet zählen.
Das Geschäftsvolumen im Geschäftsfeld Dienstleistungen setzt sich zu 90 Prozent aus internen Aufträgen zusammen. Deshalb haben sich die Kostenreduktionen insbesondere bei den Sendern auch auf die Umsatzentwicklung im
Geschäftsbereich Dienstleistungen niedergeschlagen. So verringerte sich der
Gesamtumsatz des Geschäftsbereichs um zehn Prozent auf 154 Mio Euro.
Das operative Ergebnis nahm um elf Mio Euro auf minus drei Mio Euro ab.
SZM Studios
Die Spezialisten für Produktion und Sendetechnik
Als größtes Dienstleistungsunternehmen der ProSiebenSat.1-Gruppe gehören die SZM Studios mit rund 900 Mitarbeitern zu den wichtigsten Full-Service-Providern für audiovisuelle Medien in Europa. Kreative und Techniker
arbeiten an den Standorten München und Berlin Hand in Hand. Das Leistungsspektrum reicht von Studio-, Film- und Videoproduktion über Post- und
Multimediaproduktion bis hin zur Verbreitung von Fernsehprogrammen. Besonderes Renommee haben sich die SZM Studios durch hochwertige konventionelle und virtuelle Produktionen, wie „ran“, „Richter Alexander Hold“,
„Galileo“, „Quiz Show“ oder „sam“ und „taff.“, erworben. Allein im Jahr 2002
haben die SZM-Experten 18.500 Produktionen, 10.000 Trailer und 20.200
Sendebeiträge entwickelt, produziert und on-air gebracht. Broadcast-Spezialisten versenden die TV-Signale per Kabel und Satellit, so dass elf Fernsehprogramme sicher und effizient in Deutschland, Österreich und der Schweiz
ausgestrahlt und empfangen werden können.
Darüber hinaus sind die SZM Studios für Planung und Betrieb der IT-Infrastruktur sowie sämtlicher produktions- und sendetechnischer Einrichtungen der ProSiebenSat.1-Gruppe zuständig. Das Unternehmen garantiert, dass
die rund 3.000 Mitarbeiter der ProSiebenSat.1-Gruppe reibungslos arbeiten
können. Rund 200 Datenserver, 730 Internet-Domains und 3.000 PC-Arbeitsplätze werden von den SZM Studios betreut und gewartet.
ProSieben Information Service
Bestes IT-Management für Medien
Als zentraler IT-Dienstleister der ProSiebenSat.1-Gruppe hat sich ProSieben Information Service auf die Informationsbedürfnisse der Medienlandschaft eingestellt und sein Portfolio an die fortschreitende Digitalisierung
und technologische Innovationen angepasst. Dadurch verändert das Unternehmen Geschäftsabläufe und trägt in Unternehmensprozessen zu mehr
Effizienz bei.
Als 100-prozentiges Tochterunternehmen der ProSiebenSat.1 Media AG entwickelt ProSieben Information Service Softwarelösungen für die gesamte ProSiebenSat.1-Gruppe. Nach dem Erfolg des Nachrichten-Redaktionssystem
„ProNews“, das im Wettbewerb „Anwender des Jahres“ der Fachzeitschrift
„Computerwoche“ ausgezeichnet wurde, arbeitete ProSieben Information
Service auch im vergangenen Jahr mit Hochdruck an innovativen Entwicklungen. Seit Ende 2002 bildet das neu entwickelte Redaktionssystem
„ProComm“ die Basis für die neue Internet-Presselounge der vier Sender
Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24. In „ProComm“ wird bereits vorhandenes
Informationsmaterial durch die Programm- und Pressestellen der Sender mit
Hintergründen und aktuellen Mitteilungen angereichert, so dass sich eine
Fülle an Text- und Bildinformationen ergibt, die der registrierte User online
abrufen kann. „ProMamS“ – ein Media-Asset-Management-System mit SAPAnbindung – ist eine der jüngsten Entwicklungen aus dem Hause ProSieben
Information Service. Mit „ProMamS“ lassen sich kaufmännische Informationen, Kosten und Content sowie Rechte hinterlegen und verwalten.
Unternehmen: SZM Studios
Rechtsform: GmbH
Gründung: 1993
Beteiligung: 100%
Unternehmenstyp: Film-, TV-, Multimedia-Produktionshaus und IT-Dienstleister
Hauptaktivitäten: Spezialist für Studio- und Postproduktion, Broadcasting und IT
Geschäftsführung: Peter Grab, Dejan Jocic
Adresse: Gutenbergstr. 4
85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 9507-60
Fax +49 [89] 9507-6100
www.szm-studios.de
Unternehmen: ProSieben Information Service
SevenSenses
Erfolgreichste Agentur für TV-Design & Promotion
Die Kreativ-Agentur SevenSenses , 1999 aus den Kreativ-Abteilungen des
Senders ProSieben entstanden und 2001 um den Design- und PromotionBereich von Sat.1 erweitert, setzt an den Standorten München und Berlin
neue Maßstäbe in der TV-Kommunikation. 120 Mitarbeiter entwickeln innovative Konzepte in On-Air-Design und -Promotion, Advertising und Audio-Design. SevenSenses versteht sich als kompetenter Dienstleister in den Bereichen Kommunikationsstrategie, Konzeption und Produktion. Als 100-prozentiges Tochterunternehmen der ProSiebenSat.1 Media AG betreut SevenSenses interne und externe Kunden, wie Sat.1, ProSieben, Kabel 1, N24, DSF,
ARD, MDR, Senator Film oder den History Channel in New York.
Nachdem die innovativen Ideen und Umsetzungen von SevenSenses bereits
in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen erhalten haben, konnte die
Agentur ihre führende Position unter den Kreativen auch 2002 eindrucksvoll behaupten. Beim bedeutendsten TV-Kreativ-Wettbewerb der Welt - den
BDA/PROMAX International Awards - hat SevenSenses den 2001 erworbenen Titel als weltweit erfolgreichste Agentur für TV-Design und -Promotion
verteidigt. Gleich 16 Kreationen wurden bei der Preisverleihung in Los Angeles ausgezeichnet. Darunter sind Gold-Awards für die ProSieben-Print-Kampagne zu „Absolut Schlegl“ , das „Mensch Markus“-Design für Sat.1 oder der
„2Attack“-Telemesse-Opener für SevenOne Media.
Für die Berichterstattung von Sat.1 über die Fußballweltmeisterschaft 2002
hat SevenSenses das Design für die Sendung „ran WM Fieber“ gestaltet und
die Zuschauer dabei in die Zukunft geführt – auf den „Planet Fußball 3000“.
Zusätzlich zum neuen Logo wurden ein Opener und ein umfangreiches
Designpaket kreiert. Auch „Entertainment XXL“, die größte ProSieben-Kampagne des Jahres 2002, entstand unter der Regie von SevenSenses. Die
mit hervorragenden Resonanzen bedachte Kampagne wurde von der Kreativ-Agentur in allen Teilen – von der Idee bis zur Umsetzung – verantwortet.
Als Schauplatz diente dabei die zum Leben erweckte ProSieben City. Im März
2003 ging die Frühjahrskampagne zu „Entertainment XXL“ auf ProSieben
on-air, die ebenfalls von SevenSenses gestaltet und umgesetzt wurde.
Rechtsform: GmbH
Gründung: 1996
Beteiligung: 100%
Unternehmenstyp: IT-Dienstleister
Hauptaktivitäten: Entwicklung von
Software für die Medienbranche
Geschäftsführung: Uwe Fritz
Adresse: Reichenbachstr. 2
85737 Ismaning
Tel. +49 [89] 9507-50
Fax +49 [89] 9507-5190
www.ProSieben-Software.de
Unternehmen: SevenSenses
Rechtsform: GmbH
Gründung: 1999
Beteiligung: 100%
Unternehmenstyp: Agentur für Mediendesign und
Marketing
Hauptaktivitäten: On-Air-Design
und -Promotion, Advertising und
Audio-Design
Geschäftsführung: Markus Schmidt
Adresse: Steinheilstr. 10
85737 Ismaning
Tel. +49 [89] 9507-1800
Fax +49 [89] 9507-1818
www.SevenSenses.de
Seite 44 Teil II: Das Geschäftsjahr
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Panorama
Das Wunder von Lengede
Sat.1 verfilmt die Geschichte einer dramatischen Rettung
blockbustern wie „Das Boot“ oder „Titanic“. Und: Diese Geschichte ist wirklich passiert.
Ein Dutzend Stars, ein 110-köpfiges Team, 1.600 Komparsen und 300.000
Liter Wasser: An Originalschauplätzen in Niedersachsen entsteht derzeit
die größte Sat.1-Produktion des Jahres.
Goslar im Februar 2003. In der riesigen Halle der hochmodern ausgestatteten Waterfall Studios gibt Regisseur Kaspar Heidelbach das Signal: Auf Knopfdruck schießen die Techniker innerhalb von 60 Sekunden 300.000 Liter Wasser durch einen perfekt nachgebauten Bergwerksstollen. Die Stuntmänner
im Tunnel werden blitzschnell von der Woge erfasst. Wie Strohhalme schwimmen sie auf 300 Tonnen Wasser. Ihre Nerven müssen ebenso stark sein wie
das Netz, das sie am Ende des Tunnels schließlich auffängt.
Was die Produktionsfirma Zeitsprung im Auftrag von Sat.1 in diesen Wochen
und Monaten an Originalschauplätzen in Niedersachsen wiederaufleben lässt,
ist eine Geschichte, die alle Bestandteile einer griechischen Heldentragödie
besitzt, kombiniert mit den nervenaufreibendsten Momenten aus Kino-
Am Morgen des 24. Oktober 1963 bricht der Klärteich 12 der Eisenerzgrube Lengede ein. Für 21 zunächst tot geglaubte Bergleute, die sich vor den
Fluten in einen ausgeerzten Stollen retten, beginnt eine unvorstellbare Tortur: 14 Tage Dunkelheit und Hunger, Nässe und Schmerzen, 14 Tage Angst,
im Schlaf von herabstürzenden Felsbrocken erschlagen zu werden, 14 Tage
Ungewissheit, aber auch Hoffnung. Elf Überlebende werden nach zwei Wochen aus der Tiefe geholt. Die Fernsehbilder ihrer Rettung gingen um die Welt.
Sat.1 verfilmt die Geschichte dieser wundersamen Rettung als Zweiteiler mit
einer Besetzung, die gut ein Dutzend von Deutschlands besten Schauspielern
vereint: Heino Ferch, Jan Josef Liefers, Heike Makatsch, Nadja Uhl, Jürgen
Schornagel, Axel Prahl, Uwe und Armin Rohde, Benjamin Sadler, Christian
Kahrmann, Thomas Heinze, Sylvester Groth und Günther Maria Halmer.
Entsprechend begeistert zeigt sich Produzent Michael Souvignier: „Der Film
hat zwar große Action-Anteile, andererseits steht bei uns das Drama im Mittelpunkt. Durch die Verbindung oben/unten, die wir inszenieren, entsteht eine
unglaubliche Spannung und Emotionalität. Anders als bei der echten LiveÜbertragung 1963 im Fernsehen können wir heute beide Welten – oben die
bangenden Ehefrauen der Verschütteten, unten die verzweifelten Bergleute
– parallel zeigen.“
Trotz der aufwändigen Logistik – ein 110-köpfiges Team hinter den Kameras
und davor 1.600 Komparsen und 73 Sprechrollen, dazu Massen von Geräten und Technik, um die Katastrophe authentisch zu inszenieren – lief bisher alles nach Plan. Ein Wunder? Nein, nur hochprofessionelle Arbeit. Sat.1
zeigt „Das Wunder von Lengede“ rechtzeitig zum 40. Jahrestag des Ereignisses im Herbst 2003.
Ausgezeichnet: „Entertainment XXL“
auch international erfolgreich
Hoher Wiedererkennungswert garantiert. Die ProSieben-Kampagne „Entertainment XXL“ ist beim New York-Festival in der Kategorie „Entertainment Programm Promo“ ausgezeichnet worden.
Die Kreativ-Agentur SevenSenses entwickelte für das erfolgreiche Marketingkonzept die ProSieben-City und integrierte den Claim „Entertainment XXL“
in die Spots. Nach der erfolgreichen
Herbst- und Winterkampagne sind ab
Ostern 2003 neue XXL-Motive auf ProSieben zu sehen.
ProSieben verpasst Deutschland
rote Nasen
ProSieben zieht eine erfolgreiche Bilanz
des „Red Nose Day“. In fünf Wochen
kamen insgesamt über 1,5 Mio Euro an
zugesagten Spenden zusammen. Höhepunkt des Comedy-Charity Events war
die große Live-Gala am 14. März 2003
mit Topstars wie Michael „Bully“ Herbig,
Anke Engelke, Stefan Raab, Sonja Kraus,
Veronika Ferres, Ben, Nena und vielen
mehr. Das Prinzip, „Tut was Verrücktes
und sammelt Geld!“, stammt aus England, wo der Red Nose Day seit 18 Jahren erfolgreich stattfindet. Das gespendete Geld wird an ausgewählte Projekte
wie die Kindernothilfe e.V., PowerChild
e.V., Deutsche Kinder- und Jugendstiftung und Comic Relief UK verteilt.
„(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“
„Mehr einnehmen als ausgeben“
Rekordverdächtiges Charisma
Sat.1-Entertainer Harald Schmidt zum Börsenjahr 2002
ProSieben sponsert das Musik-Event des Jahres
Robbie Williams schickt sich an, Rekorde zu
brechen. Seine bevorstehende Europatournee
im Sommer gilt als die aufwändigste und teuerste Produktion, die ein britischer Solokünstler je auf die Bühne gebracht hat.
Was sind Sie für ein Anlegertyp?
Konservativ. Immer mehr einnehmen als ausgeben.
Entscheiden Sie über Ihre Anlage auf der Grundlage von Informationen
oder investieren Sie eher nach Gefühl?
Ich bin vertraglich dazu verpflichtet, „powered by emotion“ zu sein.
Als Anleger bekommt man ständig Tipps von Experten. Welcher Rat hat
Ihnen bislang wirklich geholfen?
Festgeld und mit vier Prozent zufrieden zu sein.
Welches Kapitalereignis hat Sie im Jahr 2002 am meisten beeindruckt?
Die leicht rückläufige Entwicklung der Allianz-Aktie, die ja nicht direkt ein
New-Economy-Wert ist.
Wer hat Ihrer Meinung nach Schuld an der derzeitigen Baisse?
Alle, die verkauft haben.
Sparen soll ja nach Meinung einiger Ökonomen der Volkswirtschaft eher
schaden. Wie sehen Sie das als Schwabe?
Mich hat noch nie die Volkswirtschaft interessiert, sondern nur mein Sparbuch.
Wie würden Sie als Optimist Anlegern Mut machen, die sich inzwischen
enttäuscht von Aktien abgewandt haben?
Auch Franz von Assisi gelangte erst zu unsterblichem Ruhm, als er barfuß im
Wald mit den Tieren sprach.
Warum sind Sie mit Ihrer Produktionsfirma Bonito eigentlich nie selbst
an die Börse gegangen?
Weil ich nicht als Abteilungsleiter bei VIVA enden wollte.
In der Börsensprache finden sich Bonmots wie „niemals in ein fallendes
Messer greifen!“ Was sind Ihre Lieblings-Weisheiten aus der Börsenwelt?
„Der Boden scheint jetzt erreicht“ und „An der Börse wird nicht geklingelt“.
Wird 2003 ein gutes Börsenjahr?
Die besten Antworten auf diese Frage erhalten Sie von Präsident Bush. So
oder so.
Harald Schmidt versteht nicht nur viel von Witzen, sondern auch einiges von Wertpapieren. In seiner Show glänzt er immer wieder mit pointensicheren Kommentaren
zum Wirtschaftsgeschehen.
Laut Medienberichten lässt sich Europas derzeit
populärster Entertainer die 19 Konzerte in 13
europäischen Städten 30 Mio Euro kosten. Zwischen dem 28. Juni und dem 9. August 2003 wird Williams zwischen Stockholm, Paris und Wien mit seinem neuen Album „Escapology“ im Gepäck tingeln. Allein sieben Konzerte finden im Juli in Deutschland statt. Und auch die
Rekordpreise für die Tickets, die zwischen 45 und 70 Euro kosten, können
die Robbie-Mania nicht dämpfen. Innerhalb nur einer Woche waren sämtliche Konzerte restlos ausverkauft.
Hauptsponsoren des größten Tournee-Events des Jahres sind Microsoft,
Smart und ProSieben. Seit November läuft zwischen dem Sender, MM
Merchandising München und der Plattenfirma EMI eine umfangreiche
Medienkooperation rund um das aktuelle Erfolgsalbum „Escapology“. Startschuss war die Deutschlandpremiere des Videos der Single „Feels“ zur Prime
Time am 8. November. Zur Veröffentlichung des Titels zeigte ProSieben einen
„Robbie Williams Day“ am 9. Dezember 2002. Robbies Fans schalteten ein:
Das Exklusiv-Interview mit dem Star erzielte bei den 14- bis 29-jährigen Zuschauern einen Marktanteil von 18,1 Prozent und auch die „Robbie Williams
Show“ erreichte 20,1 Prozent in dieser Zielgruppe.
Marktforschungen belegen: „Der beste Entertainer der Popwelt“ [Süddeutsche Zeitung] und ProSieben passen zusammen. Williams Charisma und seine
Extrovertiertheit sprechen ein junges Publikum und damit die Kernzielgruppe des Senders an. Die Zusammenarbeit hat deshalb Tradition. Seit drei Jahren arbeitet ProSieben erfolgreich mit Robbie Williams zusammen. Vergleichbare Kooperationen fanden schon zu den Vorgängeralben „Sing when
you are winning“ und „Swing when you are winning“ statt.
Robbie Williams selber sagt über sein neues Album „Escapology“, es sei das
Beste, was er je produziert habe. Die Anhänger des früheren „Take That“Stars, der in diesem Jahr zum 14. Mal mit dem Brit Award ausgezeichnet
wurde, sehen dies offenbar ähnlich. Allein in Deutschland wurde „Escapology“ bereits über eine Million Mal verkauft. Europaweit gingen sogar über fünf
Millionen Tonträger über den Ladentisch.
Michael „Bully“ Herbig greift nach dem
Erfolg von „Der Schuh des Manitu“ jetzt
nach den Sternen. Die Dreharbeiten zum
Weltraumabenteuer „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“ beginnen im Frühsommer 2003, der Kinostart ist für den
Sommer 2004 geplant. In den Hauptrollen sind neben dem Chaoten-Trio aus der
„bullyparade“ Anja Kling und Til Schweiger zu sehen. Michael „Bully“ Herbig
wird auch Regie führen und den Film mit
seiner Firma herbX Film in Zusammenarbeit mit ProSieben produzieren. Mit über
elf Millionen Kinozuschauern war der
Vorgängerfilm „Der Schuh des Manitu“
die erfolgreichste deutsche Kinoproduktion aller Zeiten.
Telemesse 2003 findet
im Juli statt
Die diesjährige Telemesse findet erstmals im Juli statt. Am 30. und 31. Juli
2003 trifft sich die Werbebranche zur
größten Fernsehmesse Europas im Kölner Coloneum. Auch in diesem Jahr werden wieder über 5.000 Fachbesucher in
Köln-Ossendorf erwartet. Im letzten Jahr
besuchten insgesamt 5.500 Werbefachleute die Telemesse. Die Mehrheit des
Fachpublikums kürte 2002 das Gemeinschafts-Screening der Sender Sat.1,
ProSieben und Kabel 1 zur besten Präsentation vor Vox [25 Prozent] und RTL
[zwölf Prozent]. Veranstalter der Messe
ist die Telemesse GbR, die von SevenOne
Media und IP Deutschland getragen wird.
Deutschlands jüngste TV-Stars
Als erstes deutsches Fernsehunternehmen hat die ProSiebenSat.1 Media AG
eine eigene Kindertagesstätte eröffnet.
21 „TeleZwerge“ werden seit Juli 2002
von sechs pädagogischen Fachkräften
betreut. Ihre Mütter und Väter sorgen
derweil weiterhin für gutes Programm.
Die Zahlen
46
48
54
54
55
55
56
57
58
59
Jahresabschluss 2002
Anhang
Anteilsbesitz
Bestätigungsvermerk
Aufsichtsrat und Vorstand
Ausgewählte Finanzkennzahlen
Bericht des Aufsichtsrats
Fünf-Jahres-Überblick
Glossar und Register
Finanzkalender
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
02
Seite 46 Teil III: Die Zahlen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Jahresabschluss
Konzern-Jahresabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG
Konzern-Bilanz der ProSiebenSat.1 Media AG
Aktiva
Passiva
31.12.2002
Tsd Euro
A.
31.12.2001
[1]
Anlagevermögen
Tsd Euro
A.
Eigenkapital
31.12.2002
31.12.2001
[7]
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
65.232
39.201
I.
Gezeichnetes Kapital
194.486
194.486
II.
Sachanlagen
143.982
167.823
II.
Kapitalrücklage
322.319
322.319
III.
Finanzanlagen
193.091
187.421
III.
Gewinnrücklagen
73.245
63.356
402.305
394.445
IV.
Passivischer Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
V.
Bilanzgewinn
VI.
Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
228
-/-
28.554
72.671
B.
Umlaufvermögen
I.
Programmvermögen
[2]
1.059.866
1.206.204
II.
Vorräte
[3]
4.958
3.842
III.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
[4]
198.109
293.589
B.
Rückstellungen
[8]
81.681
105.087
IV.
Sonstige Wertpapiere
828
1.100
C.
Verbindlichkeiten
[9]
1.056.210
1.272.207
V.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
67.291
107.060
D.
Rechnungsabgrenzungsposten
818
994
1.331.052
1.611.795
1.756.142
2.028.046
31.12.2002
31.12.2001
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
[5]
12.735
9.315
D.
Latente Steuern
[6]
10.050
12.491
1.756.142
2.028.046
Summe der Aktiva
Summe der Passiva
-1.399
-3.074
617.433
649.758
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der ProSiebenSat.1 Media AG
2002
2001
[12]
1.895.093
2.014.786
-11
-112
[13]
115.707
78.239
Tsd Euro
1.
Umsatzerlöse
2.
Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen
3.
Sonstige betriebliche Erträge
4.
Gesamtleistung
2.010.789
2.092.913
5.
Programm- und Materialaufwand
[14]
-1.378.361
-1.399.264
6.
Personalaufwand
[15]
-215.926
-209.041
7.
Abschreibungen
[16]
-61.913
-55.979
8.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
[17]
-246.105
-244.361
9.
Betriebsergebnis
108.484
184.268
10. Beteiligungsergebnis
[18]
-2.264
-857
11. Zinsergebnis
[19]
-53.258
-50.538
12. Sonstiges finanzielles Ergebnis
[20]
13. Finanzergebnis
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
15. Außerordentliches Ergebnis
[21]
16. Ergebnis vor Steuern
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
[22]
18. Sonstige Steuern
19. Jahresüberschuss
20. Anderen Gesellschaftern zuzurechnender Verlust
21. Konzernjahresüberschuss
22. Gewinnvortrag
4.410
-12.116
-51.112
-63.511
57.372
120.757
-35.951
-15.139
21.421
105.618
-8.046
-39.075
-791
-957
12.584
65.586
2.417
2.596
15.001
68.182
3.553
4.489
23. Entnahmen aus Gewinnrücklagen
10.000
-/-
24. Bilanzgewinn
28.554
72.671
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens der ProSiebenSat.1 Media AG
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Tsd Euro
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
1.
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
2.
Geschäfts- oder Firmenwerte
Lizenzen an solchen Werten und Rechten
3.
Geleistete Anzahlungen
Summe
1.1.2002
Abschreibungen
31.12.2002 d. Geschäftsjahres
kumuliert
Buchwert
Zugänge
Umbuchungen
Abgänge
19.990
6.802
1.103
5.527
22.368
4.304
17.842
4.526
4.916
167.110
36.813
-/-
-/-
203.923
5.991
144.428
59.495
32.763
1.522
567
-804
74
1.211
-/-
-/-
1.211
1.522
188.622
44.182
299
5.601
227.502
10.295
162.270
65.232
39.201
II.
Sachanlagen
1.
Bauten auf fremden Grundstücken
162.938
1.442
451
95
164.736
7.530
62.922
101.814
108.391
2.
Technische Anlagen und Maschinen
100.628
6.032
-264
11.425
94.971
17.958
69.485
25.486
37.560
3.
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
73.140
5.472
71
8.338
70.345
6.137
54.262
16.083
20.456
4.
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
1.416
-/-
-557
260
599
-/-
-/-
599
1.416
338.122
12.946
-299
20.118
330.651
31.625
186.669
143.982
167.823
Summe
III. Finanzanlagen
1.
Anteile an verbundenen Unternehmen
2.
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
3.
Anteile an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4.
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
5.
Wertpapiere des Anlagevermögens
6.
Sonstige Ausleihungen
156
-/-
-39
29
88
-/-
-/-
88
41
76.162
2.435
-2.652
5.780
70.165
344
3.242
66.923
69.942
28.609
3.067
2.691
28.082
6.285
-/-
5.162
1.123
2.537
121.474
9.317
-/-
4.830
125.961
-/-
2.450
123.511
114.450
-/-
8.104
-/-
-/-
8.104
-/-
7.295
809
-/-
901
232
-/-
46
1.087
-/-
450
637
451
Summe
227.302
23.155
-/-
38.767
211.690
344
18.599
193.091
187.421
Summe Anlagevermögen
754.046
80.283
-/-
64.486
769.843
42.264
367.538
402.305
394.445
Seite 47
Jahresabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG
Bilanz der ProSiebenSat.1 Media AG
Aktiva
Passiva
31.12.2002
Tsd Euro
A.
Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
II.
Sachanlagen
III.
Finanzanlagen
B.
31.12.2001
[1]
Tsd Euro
A.
Eigenkapital
31.12.2002
31.12.2001
[7]
5.219
3.902
I.
Gezeichnetes Kapital
194.486
194.486
36.503
39.282
II.
Kapitalrücklage
322.319
322.319
1.209.855
764.097
III.
Gewinnrücklage
73.000
63.000
1.251.577
807.281
IV.
Bilanzgewinn
Umlaufvermögen
2.473
73.801
592.278
653.606
I.
Vorräte
[3]
81
61
B.
Rückstellungen
[8]
14.457
20.842
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
[4]
302.856
899.914
C.
Verbindlichkeiten
[9]
1.009.470
1.130.966
III.
Sonstige Wertpapiere
D.
Rechnungsabgrenzungsposten
497
725
IV.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
1.616.702
1.806.139
31.12.2002
31.12.2001
2.972
[5]
Summe der Aktiva
-/-
1.080
55.046
97.010
357.983
998.065
7.142
793
1.616.702
1.806.139
Summe der Passiva
Gewinn- und Verlustrechnung der ProSiebenSat.1 Media AG
2002
2001
1.
Sonstige betriebliche Erträge
[13]
78.924
72.159
2.
Personalaufwand
[15]
-34.798
-35.722
3.
Abschreibungen
[16]
-12.019
-6.291
4.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
[17]
-109.483
-96.317
5.
Betriebsergebnis
-77.376
-66.171
6.
Beteiligungsergebnis
[18]
109.773
206.070
7.
Zinsergebnis
[19]
-33.361
-14.001
8.
Sonstiges finanzielles Ergebnis
[20]
4.407
-11.363
9.
Finanzergebnis
80.819
180.706
3.443
114.535
Tsd Euro
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
11. Außerordentliches Ergebnis
12. Ergebnis vor Steuern
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
14. Sonstige Steuern
[21]
-35.044
-10.523
-31.601
104.012
17
-37.372
-571
-489
-32.155
66.151
16. Gewinnvortrag
24.628
7.650
17. Entnahmen aus Gewinnrücklagen
10.000
-/-
2.473
73.801
15. Jahresüberschuss / -fehlbetrag
18. Bilanzgewinn
Entwicklung des Anlagevermögens der ProSiebenSat.1 Media AG
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Tsd Euro
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
1.
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Werten und Rechten
2.
Geleistete Anzahlungen
Summe
1.1.2002
Zugänge
10.624
930
Abschreibungen
31.12.2002 d. Geschäftsjahres
kumuliert
Buchwert
Umbuchungen
Abgänge
2.304
593
2.528
10.993
2.078
7.202
3.791
1.384
-593
293
1.428
-/-
-/-
1.428
930
11.554
3.688
-/-
2.821
12.421
2.078
7.202
5.219
3.902
35.132
II.
Sachanlagen
1.
Bauten auf fremden Grundstücken
61.008
748
446
-/-
62.202
2.456
28.332
33.870
2.
Technische Anlagen und Maschinen
1.647
-/-
-/-
300
1.347
221
1.041
306
596
3.
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
9.847
307
-/-
1.892
8.262
893
5.935
2.327
3.108
4.
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Summe
446
-/-
-446
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
446
72.948
1.055
-/-
2.192
71.811
3.570
35.308
36.503
39.282
583.614
444.377
-/-
654
1.027.337
-/-
3.647
1.023.690
579.967
97.953
-/-
-/-
28.070
69.883
-/-
2.797
67.086
69.287
116.183
4.061
-/-
488
119.756
-/-
1.245
118.511
114.450
III. Finanzanlagen
1.
Anteile an verbundenen Unternehmen
2.
Beteiligungen
3.
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4.
393
185
-/-
10
568
-/-
-/-
568
393
Summe
Sonstige Ausleihungen
798.143
448.623
-/-
29.222
1.217.544
-/-
7.689
1.209.855
764.097
Summe Anlagevermögen
882.645
453.366
-/-
34.235
1.301.776
5.648
50.199
1.251.577
807.281
Seite 48 Teil III: Die Zahlen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Anhang
Anhang
ProSiebenSat.1-Konzern und ProSiebenSat.1 Media AG
Der Konzernabschluss und der Jahresabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG werden im Folgenden gemeinsam erläutert; sofern nicht gesondert vermerkt, gelten die Aussagen für beide Abschlüsse.
Grundlagen und Methoden
Die Jahresabschlüsse der ProSiebenSat.1 Media AG und des ProSiebenSat.1-Konzerns sind nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Den Jahresabschlüssen
der in den ProSiebenSat.1-Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen grundsätzlich einheitliche
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Die Einzelabschlüsse der einbezogenen Unternehmen
sind auf den Stichtag 31. Dezember 2002 erstellt.
Zur Verbesserung der Klarheit und Aussagefähigkeit der Abschlüsse werden in der Bilanz und Gewinn- und
Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert erläutert.
Euro-Umstellung
Der Konzernabschluss und der Jahresabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG werden in Euro aufgestellt und
berichtet. Die Gesellschaften der ehemaligen ProSieben-Gruppe wurden zum 1. Januar 2000 und die Einzelabschlüsse der ehemaligen Sat.1-Gruppe zum 1. Januar 2002 auf Euro mit dem vom Rat der Europäischen Union gemäß Art. 109 I Abs. 4 S. 1 des EG-Vertrages festgestellten Umrechnungskurs von Euro zu DM
[1:1,95583] umgestellt.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der ProSiebenSat.1 Media AG 34 [im Vorjahr 33] inländische verbundene Unternehmen und drei [im Vorjahr vier] ausländische verbundene Unternehmen, bei denen
der ProSiebenSat.1 Media AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zustehen oder die
unter ihrer einheitlichen Leitung stehen. Nicht einbezogen wurden zwei [im Vorjahr vier] Tochterunternehmen, die für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des ProSiebenSat.1-Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind oder nur zum
Zwecke der Weiterveräußerung gehalten werden.
Die CM Community Media GmbH & Co. KG und die CM Community Media Verwaltungs GmbH wurden auf Grund
von Veräußerungen im Geschäftsjahr entkonsolidiert. Daraus resultiert ein positiver Ergebniseffekt in Höhe
von 6.279 Tsd Euro. Insgesamt ergab sich durch die Veränderung des Konsolidierungskreises kein wesentlicher Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Sechs [im Vorjahr neun] assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode erfasst. Die Kirch Intermedia GmbH wird durch Erwerb der restlichen Anteile zum 1. September 2002 nicht mehr at Equity bewertet,
sondern im Rahmen der Vollkonsolidierung im Konzernabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG erfasst. Ebenfalls erstmalig vollkonsolidiert werden die Tochterunternehmen der Kirch Intermedia GmbH, namentlich die
Kirch Intermedia Betriebs GmbH und die SevenOne Interactive GmbH.
Die verbundenen Unternehmen mit Angaben über den Kapitalanteil in Prozent sind auf der Seite 54 aufgeführt. Darüber hinaus wird eine Aufstellung des Anteilsbesitzes des ProSiebenSat.1-Konzerns und der
ProSiebenSat.1 Media AG, die die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben enthält, beim Handelsregister des
Amtsgerichtes München unter der Nummer HRB 124169 eingereicht.
Konsolidierungsmethoden
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten
mit dem anteiligen Eigenkapital der Konzerngesellschaften zum Zeitpunkt ihres Erwerbs bzw. der erstmaligen Konsolidierung. Ein sich ergebender Unterschiedsbetrag wird den Vermögensgegenständen bzw. Schulden des Tochterunternehmens insoweit zugerechnet, als deren Zeitwert vom Buchwert abweicht. Soweit
der Unterschiedsbetrag auf einen Geschäfts- oder Firmenwert entfällt, wird dieser unter den immateriellen
Vermögensgegenständen aktiviert und zu je einem Viertel pro Jahr oder über die entsprechende Nutzungsdauer abgeschrieben. Dieses hier ausgeübte Wahlrecht nach § 301 Abs. 1 HGB entspricht nicht dem
deutschen Rechnungslegungsstandard DRS 4 des Deutschen Standardisierungsrats [DRSC].
Abschreibungen auf Anteile an Konzerngesellschaften aus Einzelabschlüssen werden im Konzernabschluss
rückgängig gemacht.
Beteiligungen an Gesellschaften, deren Geschäftspolitik maßgeblich beeinflusst wird [assoziierte Unternehmen], sind im Konzernabschluss nach der Buchwertmethode at equity bewertet, sofern sie für den Konzern
nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Der Ansatz der Beteiligung an assoziierten Unternehmen erfolgt
dabei mit dem Betrag, der dem anteiligen Eigenkapital des assoziierten Unternehmens entspricht. Hinsichtlich
der Abschreibung von Firmenwerten gelten die gleichen Grundsätze wie bei der Kapitalkonsolidierung.
Forderungen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen
Unternehmen sowie Zwischenergebnisse im Umlaufvermögen und Anlagevermögen – soweit wesentlich –
werden eliminiert. In Einzelabschlüssen vorgenommene Wertberichtigungen und Abschreibungen auf konzerninterne Forderungen werden zugunsten des konsolidierten Jahresüberschusses zurückgenommen.
Bewertung und Prüfung einbezogener Jahresabschlüsse
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der verbundenen Unternehmen wurden einheitlich nach
den bei der ProSiebenSat.1 Media AG geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden übernommen. Soweit ausländische Gesellschaften nach nationalem Recht abweichend bilanzieren oder bewerten, werden
für den Konzernabschluss entsprechende Anpassungen vorgenommen. Die Vermögens- und Schuldpositionen sind unter Beachtung des Vorsichtsprinzips bewertet.
Die in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen Jahresabschlüsse sind ausnahmslos vom Konzernabschlussprüfer, der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, geprüft. Der Jahresabschluss der SevenOne Media [Schweiz] AG, Küsnacht/Schweiz, wurde
von der KPMG Fides Peat, Zürich/Schweiz, der Jahresabschluss der SevenOne Media Austria GmbH, Wien/
Österreich, von der KPMG Alpen-Treuhand Gesellschaft mbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsge-
sellschaft, Wien/Österreich und der Jahresabschluss der ArtMerchandising & Media, Inc., New York/USA von
der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft German Practice, New York/USA geprüft.
Währungsumrechnung
Die Umrechnung der Fremdwährungsabschlüsse der SevenOne Media [Schweiz] AG, Küsnacht/Schweiz, und
der ArtMerchandising & Media, Inc., New York/USA erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Danach wird das Eigenkapital zu historischen Kursen, die übrigen Vermögens- und Schuldpositionen zu dem
Stichtagskurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die daraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden
erfolgsneutral mit den anderen Gewinnrücklagen verrechnet.
Die SevenOne Media Austria GmbH, Wien/Österreich, hat zum 1. Januar 2000 die Euroumstellung vorgenommen.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Aufwendungen und Erträge mit den Jahresdurchschnittskursen,
die Ergebnisverwendung mit Stichtagskursen umgerechnet. Der Unterschiedsbetrag wird unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. den sonstigen betrieblichen Erträgen gezeigt.
Fremdwährungsforderungen werden mit dem Briefkurs am Buchungstag oder dem niedrigeren Kurs am Bilanzstichtag, Fremdwährungsverpflichtungen mit dem Geldkurs am Buchungstag oder dem höheren Briefkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.
Erläuterungen zur Bilanz sowie zur Gewinn- und Verlustrechnung
[1] Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens des Konzerns und der ProSiebenSat.1 Media AG ist aus den Anlagespiegeln auf den Seiten 46 und 47 ersichtlich.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige und gegebenenfalls um außerplanmäßige Abschreibungen, bilanziert. Die immateriellen Vermögensgegenstände enthalten Software, gewerbliche Schutzrechte und geleistete Anzahlungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände. Daneben sind im Konzern Firmenwerte aktiviert. Dies betrifft im Wesentlichen einen
durch die Erstkonsolidierung im Geschäftsjahr 1995 von Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH entstandenen Goodwill in Höhe von 122.409 Tsd Euro. Erworbene Software wird über drei Jahre, Lizenzen und andere Schutzrechte werden über zehn Jahre oder abhängig nach der Laufzeit der Lizenzverträge abgeschrieben. Firmenwerte werden zu je einem Viertel pro Jahr oder über die entsprechende Nutzungsdauer abgeschrieben. Der
aus der Erstkonsolidierung von Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH im Geschäftsjahr 1995 resultierende Firmenwert wird nach im Dezember 2002 erfolgten Gesprächen mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien [BLM] zur Verlängerung der Sendelizenzzeit um weitere acht Jahre linear über nun 17 Jahre und zwei
Monate abgeschrieben. Die Abschreibung wurde erstmalig im Jahr der Aktivierung durchgeführt. Die Abschreibungsdauer begründet sich in der nun in Aussicht gestellten Verlängerung der Sendelizenz der Kabel 1
K1 Fernseh GmbH bis zum 29. Februar 2012. Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden im Berichtsjahr in Höhe von 502 Tsd Euro vorgenommen.
Der Wert der immateriellen Vermögensgegenstände stieg um 26.031 Tsd Euro von 39.201 Tsd Euro am 31.
Dezember 2001 auf 65.232 Tsd Euro am 31. Dezember 2002. Dies ist begründet in der Erstkonsolidierung der Kirch Intermedia Betriebs GmbH, durch die die immateriellen Vermögensgegenstände um 34.072
Tsd Euro gestiegen sind. Demgegenüber stehen Geschäftswertabschreibungen in Höhe von 5.991 Tsd Euro
auf Firmenwerte in Höhe von 65.486 Tsd Euro.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um nutzungsbedingte planmäßige sowie gegebenenfalls erforderliche außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet. Bei beweglichen Anlagegütern wird auf die Zugänge in der ersten Jahreshälfte die volle, auf Zugänge in der zweiten Jahreshälfte
die halbe Jahresabschreibung verrechnet. Bauten auf fremden Grundstücken sowie Ein- und Umbauten
werden nach der jeweiligen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer oder der kürzeren Laufzeit der Mietverträge abgeschrieben. Studiotechnische Anlagen werden über fünf Jahre und Hardware Equipment wird
über drei Jahre abgeschrieben. Betriebs- und Geschäftsausstattung wird abhängig vom Wirtschaftsgut
über drei bis maximal 20 Jahre abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter werden im Berichtsjahr vollständig
abgeschrieben und als Abgang dargestellt.
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden vorgenommen, soweit mit einer voraussichtlichen dauernden Wertminderung gerechnet werden kann. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagevermögen wurden im Berichtsjahr in Höhe von 1.660 Tsd Euro vorgenommen.
Der Wert der Sachanlagen sank von 167.823 Tsd Euro am 31. Dezember 2001 auf 143.982 Tsd Euro am
31. Dezember 2002. Der Rückgang in Höhe von 23.841 Tsd Euro ist im Wesentlichen auf geringere Investitionen in das Sachanlagevermögen zurückzuführen.
Die Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert. Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen
Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die PM&S Software GmbH, Minsk/Weißrussland und die Merchandising Prag spol. s.r.o., Prag/Tschechien.
Der Buchwert der assoziierten Unternehmen in Höhe von 66.923 Tsd Euro enthält Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 697 Tsd Euro. Die statistisch geführten negativen Equity-Werte in der ProSiebenSat.1Gruppe betragen in Summe 10.734 Tsd Euro. Das wesentlichste assoziierte Unternehmen ist die EUVÍA Media
AG & Co. KG mit einem Equity-Wert zum 31. Dezember 2002 von 63.848 Tsd Euro.
Seite 49
[3] Vorräte
Zusammengefasste Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung EUVÍA Media AG & Co. KG
Aktiva
Tsd Euro
Ausstehende Einlagen
Passiva
31.12.2001
300
Anlagevermögen
211.287
Umlaufvermögen
8.859
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
ProSiebenSat.1-Konzern
31.12.2001
Tsd Euro
Eigenkapital
97.620
Rückstellungen
43
Verbindlichkeiten
122.788
Bilanzsumme
220.451
Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
220.451
Sonstige betriebliche Aufwendungen
31.12.2002
272
349
59
61
10
21
-/-
-/-
Fertige Erzeugnisse und Waren
4.676
3.472
22
-/-
Summe
4.958
3.842
81
61
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen
2001
[4] Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
7.531
330
ProSiebenSat.1-Konzern
Tsd Euro
3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
[davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr]
1.183
Finanzergebnis
-8.465
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Jahresfehlbetrag
-2.450
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein
[davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr]
Beteiligungsverhältnis besteht
Wesentlicher Abgang bei den Beteiligungen ist der Verkauf der LetsBuyIt.com N.V., Amsterdam/Niederlande.
Bei der Veräußerung der Aktien wurde ein Verlust aus Anlagenabgang in Höhe von 1.475 Tsd Euro realisiert.
Sonstige Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. mit dem am Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.
Die Finanzanlagen in Höhe von 193.091 Tsd Euro zum Abschlussstichtag liegen leicht über Vorjahresniveau.
Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2001 entspricht dies einem Anstieg von 5.670 Tsd Euro oder drei Prozent.
ProSiebenSat.1-Konzern
31.12.2002
31.12.2001
ProSiebenSat.1 Media AG
31.12.2002
31.12.2001
Lizenzen
658.491
841.413
-/-
-/-
Auftragsproduktionen
401.375
364.791
-/-
-/-
1.059.866
1.206.204
-/-
-/-
Summe
[davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr]
Sonstige Vermögensgegenstände
[davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr]
Summe
[davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr]
ProSiebenSat.1 Media AG
31.12.2002
31.12.2001
31.12.2002
31.12.2001
118.721
153.252
730
179
[3.647]
[2.027]
-/-
-/-
4.998
28.828
262.486
825.147
-/-
-/-
-/-
-/-
21.879
11.368
58
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
52.511
100.141
39.582
74.588
-/-
-/-
-/-
-/-
198.109
293.589
302.856
899.914
[3.647]
[2.027]
-/-
-/-
Bei der Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände ist den erkennbaren Risiken durch
Einzel- und Pauschalwertberichtigungen angemessen Rechnung getragen worden.
[2] Programmvermögen
Tsd Euro
31.12.2001
Die Vorräte werden mit Anschaffungs- bzw. aktivierungspflichtigen Herstellungskosten bewertet.
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände
31.12.2001
5
Gewinn- und Verlustrechnung
Tsd Euro
ProSiebenSat.1 Media AG
31.12.2002
Tsd Euro
Das Programmvermögen beinhaltet Spielfilme, Serien, Auftragsproduktionen sowie geleistete Anzahlungen. Spielfilme und Serien werden mit Beginn der vertraglichen Lizenzzeit aktiviert, Auftragsproduktionen
werden nach Fertigstellung, die mit der Abnahme erfolgt, als sendefähiges Programmvermögen aktiviert.
Der Werteverzehr auf Lizenzen und der zur mehrmaligen Ausstrahlung vorgesehenen Auftragsproduktionen
erfolgt mit Beginn der ersten Ausstrahlung und ist abhängig von der Anzahl der zulässigen Ausstrahlungen. Der planmäßige Werteverzehr erfolgt deggressiv nach einer standardisierten Abschreibungsmatrix.
Bei den zur einmaligen Ausstrahlung vorgesehenen Auftragsproduktionen erfolgt der Werteverzehr in voller
Höhe bei Ausstrahlung. Außerplanmäßiger Werteverzehr auf Spielfilme, Serien und Auftragsproduktionen
wird dann vorgenommen, wenn erwartet wird, dass die Kosten des Programms voraussichtlich nicht durch
die zukünftigen Erlöse gedeckt werden können. Gründe hierfür können veränderte Anforderungen aus dem
Werbeumfeld, Anpassung der Programme an die Wünsche der Zielgruppen, medienrechtliche Einschränkungen bei der Einsetzbarkeit von Filmen, Auslaufen der Lizenzzeit vor Ausstrahlung oder die Nichtfortsetzung von Auftragsproduktionen sein. Der planmäßige und außerplanmäßige Werteverzehr wird unter dem
Programm- und Materialaufwand ausgewiesen.
Zuschreibungen auf das Programmvermögen werden vorgenommen, wenn Lizenzprogramme oder Auftragsproduktionen durch außerplanmäßigen Werteverzehr hinsichtlich des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens zu niedrig bewertet sind. Zuschreibungen werden unter den betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Das Programmvermögen sank von 1.206.204 Tsd Euro am 31. Dezember 2001 auf 1.059.866 Tsd Euro
am 31. Dezember 2002. Der Rückgang in Höhe von 146.338 Tsd Euro ist im Wesentlichen auf geringere
Investitionen in das Programmvermögen zurückzuführen.
Außerplanmäßiger Werteverzehr auf das Programmvermögen wurde im Berichtsjahr in Höhe von 83.306
Tsd Euro [im Vorjahr 88.453 Tsd Euro] im Konzern vorgenommen. Diesen Beträgen stehen Zuschreibungen in den Einzelabschlüssen in Höhe von 30.264 Tsd Euro [im Vorjahr 6.022 Tsd Euro] gegenüber.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gingen um 95.480 Tsd Euro oder 32,5 Prozent von
293.589 Tsd Euro am Geschäftsjahresanfang auf 198.109 Tsd Euro am Geschäftsjahresende zurück. Die
sonstigen Vermögensgegenstände sanken, im Wesentlichen bedingt durch Steuerrückerstattungen für Körperschaft- und Gewerbesteuer in Höhe von rund 52.363 Tsd Euro, um 47.630 Tsd Euro. Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sanken um 34.531 Tsd Euro von 153.252 Tsd Euro am 31. Dezember 2001
auf 118.721 Tsd Euro am 31. Dezember 2002.
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen des ProSiebenSat.1-Konzerns resultieren hingegen zum größten Teil aus Forderungen gegenüber Beta Licence GmbH, Media 1 Beteiligung GmbH und Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG. Der Rückgang der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe
von 23.830 Tsd Euro begründet sich durch die erstmalige Vollkonsolidierung der Kirch Intermedia GmbH,
der SevenOne Interactive GmbH und der Kirch Intermedia Betriebs GmbH im ProSiebenSat.1-Konzern.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen im Abschluss der ProSiebenSat.1 Media AG bestehen im
Wesentlichen gegen Sat.1 SatellitenFernsehen GmbH, SZM Studios Film-, TV- und Multimedia-Produktions
GmbH, N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH, Kirch Intermedia GmbH sowie ProSieben
Digital Media GmbH. Desweiteren beinhalten die Forderungen gegen verbundene Unternehmen geleistete Anzahlungen auf Programmvermögen gegenüber der KirchMedia GmbH & Co. KGaA.
Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen fast ausschließlich VG Media Gesellschaft zur Verwertung der Leistungsschutzrechte von Medienunternehmen mbH,
Sat.1 Schweiz AG, Zürich/Schweiz, und IP Multimedia [Schweiz] AG, Küsnacht/Schweiz.
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen geleistete Vorauszahlungen und Forderungen gegen das Finanzamt.
[5] Rechnungsabgrenzungsposten
Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten im Wesentlichen Disagio für die begebenen Anleihen, Satellitenmiete, Nutzungsrechte, gezahlte Mieten und Versicherungskosten, die erst im Geschäftsjahr 2003 und
später zu Aufwendungen werden. Das Disagio für die Anleihen beträgt 6.978 Tsd Euro.
Bei der ProSiebenSat.1 Media AG handelt es sich fast ausschließlich um das Disagio in Höhe von 6.978 Tsd
Euro für die begebenen Anleihen.
[6] Latente Steuern
Latente Steuern werden infolge ergebniswirksamer Konsolidierungsmaßnahmen aktiviert. Zur Berechnung
werden die voraussichtlichen durchschnittlichen Gewinnsteuerbelastungen des Konzerns herangezogen. Steuerabgrenzungen werden nur gebildet, soweit sich der Unterschied in den folgenden Jahren voraussichtlich
ausgleicht. Latente Steuerverbindlichkeiten werden mit dieser Position verrechnet.
Seite 50 Teil III: Die Zahlen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Anhang
[7] Eigenkapital
Eigenkapitalentwicklung im Geschäftsjahr 2001 des ProSiebenSat.1-Konzerns
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage
Erwirtschaftetes
Kumuliertes übriges
KonzernKonzernergebnis
eigenkapital Ausgleichposten
aus der andere neutrale
FW-Umrechnung
Transaktionen
Eigenkapital
Minderheitenkapital
Konzerneigenkapital
Stammaktien
Vorzugsaktien
31. Dezember 2000
97.243
97.243
322.319
130.911
114
92
647.922
-686
647.236
Gezahlte Dividenden
-/-
-/-
-/-
-56.401
-/-
-/-
-56.401
-/-
-56.401
Veränderungen des Konsolidierungskreises
-/-
-/-
-/-
-6.973
-/-
-/-
-6.973
208
-6.765
Übrige Veränderungen
-/-
-/-
-/-
-/-
-25
127
102
-/-
102
Konzernjahresüberschuss
-/-
-/-
-/-
68.182
-/-
-/-
68.182
-2.596
65.586
97.243
97.243
322.319
135.719
89
219
652.832
-3.074
649.758
Eigenkapital
Minderheitenkapital
Konzerneigenkapital
649.758
Tsd Euro
31. Dezember 2001
Eigenkapitalentwicklung im Geschäftsjahr 2002 des ProSiebenSat.1-Konzerns
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage
Erwirtschaftetes
Kumuliertes übriges
KonzernKonzernergebnis
eigenkapital Ausgleichposten
aus der andere neutrale
FW-Umrechnung
Transaktionen
Stammaktien
Vorzugsaktien
31. Dezember 2001
97.243
97.243
322.319
135.719
89
219
652.832
-3.074
Gezahlte Dividenden
-/-
-/-
-/-
-29.173
-/-
-/-
-29.173
-/-
-29.173
Veränderungen des Konsolidierungskreises
-/-
-/-
-/-
-19.696
-/-
219
-19.477
4.712
-14.765
Übrige Veränderungen
-/-
-/-
-/-
-/-
-131
-220
-351
-621
-972
Konzernjahresüberschuss
-/-
-/-
-/-
15.001
-/-
-/-
15.001
-2.416
12.585
97.243
97.243
322.319
101.851
-42
218
618.832
-1.399
617.433
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Gesamt
31.12.2002
Gesamt
31.12.2001
527.823
Tsd Euro
31. Dezember 2002
Das Eigenkapital ging um 32.325 Tsd Euro oder fünf Prozent von 649.758 Tsd Euro am Geschäftsjahresanfang auf 617.433 Tsd Euro am Geschäftsjahresende zurück. Grund für den Rückgang ist hauptsächlich
die schlechtere Ertragslage der ProSiebenSat.1-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr.
[9] Verbindlichkeiten
ProSiebenSat.1-Konzern zum 31.12.2002
Tsd Euro
Das Gezeichnete Kapital der ProSiebenSat.1 Media AG beträgt zum Bilanzstichtag 194.486 Tsd Euro. Es
ist eingeteilt in 97.243.200 auf den Namen lautende Stammaktien als Stückaktien und 97.243.200 auf den
Inhaber lautende Vorzugsaktien ohne Stimmrecht als Stückaktien, jeweils mit einem auf die einzelne Aktie
entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1,00 Euro.
Anleihen
-/-
465.943
200.000
665.943
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
83.095
15.497
57.274
155.866
477.222
Summe Finanzverbindlichkeiten
83.095
481.440
257.274
821.809
1.005.045
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Die Kapitalrücklage beträgt 322.319 Tsd Euro. Die Gewinnrücklagen im Konzern der ProSiebenSat.1 Media
AG in Höhe von 73.245 Tsd Euro und im Einzelabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG in Höhe von 73.000
Tsd Euro beinhalten ausschließlich andere Gewinnrücklagen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden auf
Grund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 9. Juli 2002 aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 73.801
Tsd Euro 20.000 Tsd Euro in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt und 29.173 Tsd Euro an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Gewinnvortrag im Konzern der ProSiebenSat.1 Media AG für das Geschäftsjahr 2002
beträgt 3.553 Tsd Euro und 24.628 Tsd Euro für die ProSiebenSat.1 Media AG.
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Im Rahmen der Abschlusserstellung wurden vom Vorstand der ProSiebenSat.1 Media AG mit Billigung des
Aufsichtsrats 10.000 Tsd Euro aus den anderen Gewinnrücklagen aufgelöst. Der Bilanzgewinn 2002 der
ProSiebenSat.1 Media AG beträgt 2.473 Tsd Euro.
Summe
Unternehmen
427
-/-
-/-
427
1.443
88.108
813
-/-
88.921
114.665
71.044
-/-
-/-
71.044
73.108
298
-/-
-/-
298
672
73.573
138
-/-
73.711
77.274
[25.720]
[25.720]
[31.611]
[4.900]
[4.900]
[4.770]
1.056.210
1.272.207
[74.986]
[77.076]
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Verbindlichkeiten
[davon aus Steuern]
[davon im Rahmen der sozialen Sicherheit]
316.545
482.391
257.274
[davon durch Grundpfandrechte gesichert]
ProSiebenSat.1 Media AG zum 31.12.2002
Der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands der ProSiebenSat.1 Media AG sieht vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 2.473 Tsd Euro eine Dividende von 0,02 Euro je nennwertloser Vorzugsaktie, entsprechend 1.945 Tsd Euro, auszuschütten. 528 Tsd Euro werden auf neue Rechnung vorgetragen.
[8] Rückstellungen
Steuerrückstellungen
Drohverlustrückstellungen
Anleihen
ProSiebenSat.1 Media AG
31.12.2002
31.12.2001
31.12.2002
31.12.2001
3.135
24.566
-/-
1.157
8.602
5.118
336
-/-
Rückstellungen für ausstehende Rechnungen
45.101
47.183
8.085
10.740
Übrige sonstige Rückstellungen
24.843
28.220
6.036
8.945
81.681
105.087
14.457
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Gesamt
31.12.2002
Gesamt
31.12.2001
527.823
-/-
465.943
200.000
665.943
80.052
-/-
-/-
80.052
400.147
Summe Finanzverbindlichkeiten
80.052
465.943
200.000
745.995
927.970
2.812
-/-
-/-
2.812
6.067
207.478
-/-
-/-
207.478
145.399
1
-/-
-/-
1
-/-
53.184
-/-
-/-
53.184
51.530
[20.212]
[20.212]
[25.400]
[734]
[734]
[676]
1.009.470
1.130.966
[- / -]
[- / -]
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Verbindlichkeiten
[davon aus Steuern]
[davon im Rahmen der sozialen Sicherheit]
Summe
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
ProSiebenSat.1-Konzern
Tsd Euro
Tsd Euro
20.842
Summe
Rückstellungen wurden in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
notwendig ist.
Die Rückstellungen reduzierten sich um 23.406 Tsd Euro von 105.087 Tsd Euro am 31. Dezember 2001
auf 81.681 Tsd Euro am 31. Dezember 2002. Der deutliche Rückgang resultiert fast ausschließlich aus
den verminderten Steuerrückstellungen, die im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 21.431 Tsd Euro zurückgingen.
Bei den Steuerrückstellungen handelt es sich im Wesentlichen um Rückstellungen für Körperschaftsteuer
und Gewerbeertragsteuer.
Die übrigen sonstigen Rückstellungen bei der ProSiebenSat.1-Gruppe beinhalten insbesondere Rückstellungen für nicht genommenen Urlaub, für Prozesskosten, für Prämien und Abfindungen und für Schadensersatzforderungen und Bußgelder.
Größte Einzelposten bei der ProSiebenSat.1 Media AG sind Rückstellungen für Schadensersatzforderungen
und Bußgelder, Rückstellungen für nicht genommenen Urlaub sowie Rückstellungen für Prämien und Abfindungen.
343.527
465.943
200.000
[davon durch Grundpfandrechte oder
sonstige Rechte gesichert]
Die Verbindlichkeiten werden zum Nennwert bzw. zum höheren Rückzahlungsbetrag ausgewiesen.
Die Verbindlichkeiten sind um 215.997 Tsd Euro bzw. 17 Prozent von 1.272.207 Tsd Euro am 31. Dezember 2001 auf 1.056.210 Tsd Euro am 31. Dezember 2002 zurückgegangen. Die Gesamthöhe der Finanzverbindlichkeiten verzeichnen einen Rückgang von 1.005.045 Tsd Euro am Geschäftsjahresanfang auf
821.809 Tsd Euro am Geschäftsjahresende. Bei den Finanzverbindlichkeiten stieg der Anteil an den Anleihen um 138.120 Tsd Euro durch die Begebung des High Yield Bonds in Höhe von 200.000 Tsd Euro im
Juli 2002 sowie die gleichzeitige Tilgung von Eurobonds mit einem Nominalvolumen von 61.880 Tsd Euro.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten 74.986 Tsd Euro aus einem Baudarlehen bei
Sat.1 sowie kurzlaufende Inanspruchnahmen aus der revolvierenden Kreditfazilität über 80.000 Tsd Euro
von ProSiebenSat.1 Media AG, sowie übrige Bankverbindlichkeiten in Höhe von 880 Tsd Euro. Auf Grund
geringerer Inanspruchnahmen der revolvierenden Kreditfazilität zum 31. Dezember 2002 sanken die Bankverbindlichkeiten um 320.000 Tsd Euro gegenüber dem Vorjahr. Die Grundpfandrechte beziehen sich ausschließlich auf die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich auf Grund variierender Zahlungsausgänge um 25.744 Tsd Euro von 114.665 Tsd Euro am 31. Dezember 2001 auf 88.921 Tsd Euro am
31. Dezember 2002. Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen, hierzu gehören größtenteils Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen der KirchGruppe, sanken im Wesentlichen auf Grund variierender
Seite 51
Zahlungsausgänge um 2.064 Tsd Euro von 73.108 Tsd Euro am 31. Dezember 2001 auf 71.044 Tsd Euro
am 31. Dezember 2002.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen größtenteils gegenüber der Kirch
Media GmbH & Co. KGaA, der Plaza Media GmbH Film + TV Production und Filmproduktion Janus GmbH.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen im Abschluss der ProSiebenSat.1 Media AG bestehen im Wesentlichen gegenüber ProSieben Television GmbH, Sat.1 SatellitenFernsehen GmbH und N24
Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH.
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Steuerverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten
aus der Abgrenzung von Zinsen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 37.468 Tsd Euro oder 47,9 Prozent von 78.239 Tsd Euro
im Geschäftsjahr 2001 auf 115.707 Tsd Euro im Geschäftsjahr 2002.
Der Anstieg der periodenfremden Erträge um 23.926 Tsd Euro ist im Wesentlichen auf Erträge aus Zuschreibungen auf das Programmvermögen in Höhe von 30.429 Tsd Euro [im Vorjahr 7.664 Tsd Euro] und
auf die Erträge in Höhe von 14.425 Tsd Euro aus der Entkonsolidierung der CM Community Media GmbH &
Co. KG im Juni 2002 zurückzuführen. Im vergleichbaren Zeitraum in 2001 beliefen sich die Erträge aus
der Entkonsolidierung von verbundenen Unternehmen auf 7.158 Tsd Euro. Deutlich zurückgegangen sind
dagegen die Erträge aus dem Verkauf von Programmvermögen. Im Geschäftsjahr 2001 wurden noch
8.378 Tsd Euro erzielt, im Geschäftsjahr 2002 dagegen nur noch 801 Tsd Euro. Weiterer großer Einzelposten in den Periodenfremden Erträgen sind die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von
11.976 Tsd Euro [im Vorjahr 12.394 Tsd Euro].
[10] Haftungsverhältnisse
ProSiebenSat.1-Konzern
Tsd Euro
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften
[davon gegenüber verbundenen Unternehmen]
ProSiebenSat.1 Media AG
31.12.2002
31.12.2001
31.12.2002
31.12.2001
21.351
24.909
22.546
25.951
-/-
-/-
1.195
1.195
Die Verbindlichkeiten aus Bürgschaften betreffen im Wesentlichen Mieteinstandsverpflichtungen für die Magic
Media Company TV-Produktionsgesellschaft mbH, Hürth.
Im Jahresabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen hauptsächlich Erträge aus der Leistungsverrechnung mit Konzernunternehmen und Erträge aus der vorzeitigen Auflösung von Eurobonds enthalten.
[11] Sonstige finanzielle Verpflichtungen
ProSiebenSat.1-Konzern
Tsd Euro
fällig im
Folgejahr
fällig im
2. bis 5. Jahr
fällig nach
dem 5. Jahr
Summe
Programmvermögen
577.153
262.532
80.451
920.136
62.576
115.522
20.751
198.849
Nutzungsgebühren
Der Anstieg der anderen betrieblichen Erträge ist auf die vorzeitige Ablösung von Eurobonds mit ursprünglichem Fälligkeitsdatum 2006 im Juli 2002 zurückzuführen, die einen Gewinn von 10.108 Tsd Euro erzielten. Darüber hinaus sind Erträge in Höhe von 20.385 Tsd Euro aus dem Erwerb der Kirch Intermedia GmbH
und ihrer Tochterunternehmen enthalten. Der Ertrag in Höhe von 20.385 Tsd Euro resultiert aus der ergebniswirksamen Auflösung des passivischen Unterschiedsbetrags, der im Rahmen der Erstkonsolidierung der
Kirch Intermedia GmbH entstanden ist. Weiterer wesentlicher Einzelposten bei den sonstigen betrieblichen
Erträgen sind die Erträge aus Weiterbelastungen an Beteiligungsunternehmen und an Dritte.
[14] Programm- und Materialaufwand
ProSiebenSat.1-Konzern
Leasing- und langfristige Mietverpflichtungen
32.690
90.440
173.956
297.086
Sonstige Verpflichtungen
67.866
15.889
1.055
84.810
Summe
740.285
484.383
276.213
1.500.881
2001
2002
2001
1.086.175
1.109.465
-/-
-/-
Aufwendungen für Lizenzen, Sendegebühren und Materialien
131.916
148.269
-/-
-/-
Aufwendungen für bezogene Leistungen und Waren
160.270
141.530
-/-
-/-
1.378.361
1.399.264
-/-
-/-
Tsd Euro
fällig im
Folgejahr
fällig im
2. bis 5. Jahr
fällig nach
dem 5. Jahr
Summe
Programmvermögen
249.353
90.661
-/-
340.014
15.087
55.187
171.222
241.496
264.440
145.848
171.222
581.510
Leasing- und langfristige Mietverpflichtungen
Summe
Werteverzehr des Programmvermögens
Summe
ProSiebenSat.1 Media AG
Neben den Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnissen bestehen sonstige finanzielle
Verpflichtungen. Diese resultieren aus Vertragsabschlüssen in der Zeit vor dem 31. Dezember 2002 und
betreffen Zahlungsverpflichtungen mit einer Fälligkeit nach dem 1. Januar 2003.
Unter den Nutzungsgebühren werden finanzielle Verpflichtungen aus Satellitenmieten, Verpflichtungen aus
Verträgen über terrestrische Nutzung und Kabeleinspeisungsgebühren ausgewiesen.
Die Leasing- und langfristigen Mietverpflichtungen beinhalten im Wesentlichen Leasingverpflichtungen aus
Gebäudeleasing, Leasingverpflichtungen von technischen Einrichtungen und EDV-Leasing sowie Kfz-Leasingverpflichtungen und Mietverpflichtungen aus Gebäudemietverträgen.
ProSiebenSat.1 Media AG
2002
Tsd Euro
Der Werteverzehr des Programmvermögens beinhaltet den ausstrahlungsbedingten Werteverzehr und den
außerplanmäßigen Werteverzehr des Programmvermögens sowie die Zuführungen zur Drohverlustrückstellung.
Die Aufwendungen für Lizenzen, Sendegebühren und Materialien beinhalten insbesondere Übertragungskosten und Aufwendungen für Sende- und Herstellungsgebühren. Bei den Aufwendungen für bezogene Leistungen und Waren handelt es sich im Wesentlichen um Produktionskosten, Honorare und Nutzungsrechte.
Trotz Ausgaben für die Fußball-WM 2002 und den damit verbundenen Produktionskosten in Höhe von insgesamt rund 54 Mio Euro, die sich bereits im zweiten Quartal niederschlugen, sank der Programm- und Materialaufwand um 20.903 Tsd Euro oder 1,5 Prozent von 1.399.264 Tsd Euro im Geschäftsjahr 2001 auf
1.378.361 Tsd Euro im Geschäftsjahr 2002. Der Werteverzehr des Programmvermögens in Höhe von
1.086.175 Tsd Euro [im Vorjahr 1.109.465 Tsd Euro] beinhaltet ausstrahlungsbedingten Werteverzehr in
Höhe von 996.987 Tsd Euro [im Vorjahr 1.017.893 Tsd Euro], außerplanmäßigen Werteverzehr in Höhe von
83.306 Tsd Euro [im Vorjahr 88.453 Tsd Euro] und Zuführungen zur Drohverlustrückstellung in Höhe von
5.882 Tsd Euro [im Vorjahr 3.119 Tsd Euro].
Unter den sonstigen Verpflichtungen werden im Wesentlichen die GEMA-Gebühren, Honorare und sonstige
Dienstleistungen ausgewiesen.
Durch Anpassungen bei der Sat.1 SatellitenFernsehen GmbH im Programm- und Materialaufwand an den konzerneinheitlichen Ausweis kommt es im Vergleich zum Vorjahr zu Verschiebungen zwischen Aufwendungen
für Lizenzen, Sendegebühren und Materialien und den bezogenen Leistungen.
[12] Umsatzerlöse
[15] Personalaufwand
ProSiebenSat.1-Konzern
Tsd Euro
Werbeerlöse
Sonstige Umsatzerlöse
ProSiebenSat.1 Media AG
ProSiebenSat.1-Konzern
2002
2001
2002
2001
1.803.414
1.951.796
-/-
-/-
Löhne und Gehälter
91.679
62.990
-/-
-/-
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
1.895.093
2.014.786
-/-
-/-
Tsd Euro
und für Unterstützung
Summe
Summe
Die Umsatzerlöse im ProSiebenSat.1-Konzern in Höhe von 1.895.093 Tsd Euro betreffen im Wesentlichen Werbeerlöse und werden fast vollständig in der Bundesrepublik Deutschland erzielt. Auf eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen sowie nach geographisch bestimmten Märkten wird daher verzichtet.
Die Umsatzerlöse im Konzern sind um 119.693 Tsd Euro oder 5,9 Prozent von 2.014.786 Tsd Euro im Geschäftsjahr 2001 auf 1.895.093 Tsd Euro im Geschäftsjahr 2002 zurückgegangen. Der Rückgang ist auf
die schwache Werbenachfrage auf dem deutschen Fernsehmarkt im Geschäftsjahr 2002 zurückzuführen.
Insgesamt sanken die Werbeerlöse des Konzerns um 148.382 Tsd Euro von 1.951.796 Tsd Euro auf
1.803.414 Tsd Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 7,6 Prozent.
2002
2001
188.076
182.955
30.736
31.848
27.850
26.086
4.062
3.874
215.926
209.041
34.798
35.722
[16] Abschreibungen
ProSiebenSat.1-Konzern
2002
2001
ProSiebenSat.1 Media AG
2002
2001
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle
[13] Sonstige betriebliche Erträge
Vermögensgegenstände
ProSiebenSat.1-Konzern
ProSiebenSat.1 Media AG
2002
2001
2002
2001
Periodenfremde Erträge
65.243
41.317
2.324
2.669
Andere betriebliche Erträge
50.464
36.922
76.600
69.490
Summe
2001
Der Personalaufwand ist im Vorjahresvergleich nur geringfügig um 3,3 Prozent von 209.041 Tsd Euro im
Geschäftsjahr 2001 auf 215.926 Tsd Euro im Geschäftsjahr 2002 angestiegen. Der Anstieg resultiert im
Wesentlichen aus der Übernahme von 179 Mitarbeitern der Kirch Intermedia GmbH und der SevenOne Interactive GmbH zum 1. September 2002.
Tsd Euro
Tsd Euro
ProSiebenSat.1 Media AG
2002
115.707
78.239
78.924
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen
9.793
23.184
2.078
2.736
29.965
30.921
3.570
3.555
Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände
502
1.705
-/-
-/-
1.660
169
-/-
-/-
Abschreibungen auf Umlaufvermögen
19.993
-/-
6.371
-/-
Summe
61.913
55.979
12.019
6.291
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen
72.159
Seite 52 Teil III: Die Zahlen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Anhang
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sind
von 55.979 Tsd Euro in der Vorperiode auf 41.920 Tsd Euro in der Berichtsperiode 2002 gesunken. Das
entspricht einem Rückgang von 14.059 Tsd Euro oder 25,1 Prozent. Im Konzern sind Abschreibungen auf Geschäftswerte in Höhe von 5.991 Tsd Euro [im Vorjahr 21.017 Tsd Euro] enthalten. Der deutliche Rückgang
resultiert aus der Verlängerung der Abschreibungsdauer des Goodwills aus der Erstkonsolidierung von Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH im Geschäftsjahr 1995. Die längere Abschreibungsdauer ist nach den im Dezember 2002 erfolgten Gesprächen mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien [BLM] zur Verlängerung
der Sendelizenzzeit um weitere acht Jahre von Kabel 1 K1 Fernsehen GmbH begründet. Die Abschreibungen
auf Geschäftswerte aus der Equity-Bewertung werden im Beteiligungsergebnis ausgewiesen.
[20] Sonstiges finanzielles Ergebnis
Die Abschreibungen auf Umlaufvermögen in Höhe von 19.993 Tsd Euro resultieren aus den Wertberichtigungen bzw. den Forderungsverzichten auf Darlehens- und Zinsforderungen gegen die ddp Nachrichtenagentur GmbH. Die Darlehens- und Zinsforderungen gegen die ddp Nachrichtenagentur sind in voller Höhe wertberichtigt.
Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 4.410
Tsd Euro nach 2.876 Tsd Euro im Jahr 2001 gestiegen. Darin enthalten sind hauptsächlich die Zinserträge
aus dem Gesellschafterdarlehen an die EUVÍA Media AG & Co. KG.
[17] Sonstige betriebliche Aufwendungen
ProSiebenSat.1-Konzern
ProSiebenSat.1 Media AG
2002
2001
2002
Periodenfremde Aufwendungen
8.281
6.178
3.520
387
Instandhaltungsaufwendungen
5.518
8.824
1.967
3.053
38.311
46.181
36.031
28.210
133.552
128.412
21.537
20.130
60.443
54.766
46.428
44.537
246.105
244.361
109.483
96.317
Tsd Euro
Verwaltungsaufwendungen
Vertriebsaufwendungen
Übrige Betriebsaufwendungen
Summe
2001
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind leicht um 1.744 Tsd Euro oder 0,7 Prozent von 244.361
Tsd Euro im Geschäftsjahr 2001 auf 246.105 Tsd Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr gestiegen. Berücksichtigt man die um 11.651 Tsd Euro höheren Zuführungen zur Einzelwertberichtigung im Vergleich zum
Vorjahr und die Verluste aus dem Abgang der LetsBuyIt.com N.V., Amsterdam/Niederlande in Höhe von
1.475 Tsd Euro, ist der betriebliche Aufwand um 11.382 Tsd Euro zurückgegangen. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem straffen Kostenmanagement im Geschäftsjahr 2002.
In den Verwaltungsaufwendungen sind als größte Einzelposten EDV-Kosten, Miet- und Leasingaufwendungen
für technische Geräte sowie Rechts- und Beratungskosten enthalten. Die Vertriebsaufwendungen beinhalten im
Wesentlichen Werbeaufwendungen, Aufwendungen aus der Zuführung zur Einzelwertberichtigung auf Forderungen, Aufwendungen für Marktforschung und Reisekosten. Im Jahresabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG
sind in den Vertriebsaufwendungen zusätzlich Dienstleistungen von verbundenen Unternehmen ausgewiesen.
ProSiebenSat.1-Konzern
Tsd Euro
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
ProSiebenSat.1 Media AG
2002
2001
2002
2001
4.410
2.876
4.407
2.826
-/-
-14.992
-/-
-14.189
4.410
-12.116
4.407
-11.363
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des
Umlaufvermögens
Summe
Den Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 14.992 Tsd
Euro im Geschäftsjahr 2001 stehen keine Abschreibungen im Geschäftsjahr 2002 gegenüber. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens beinhalten im Geschäftsjahr 2001
im Wesentlichen Abschreibungen in Höhe von 11.089 Tsd Euro auf die Anteile an der LetsBuyIt.com N.V.,
Amsterdam/Niederlande.
[21] Außerordentliches Ergebnis
Der außerordentliche Aufwand der ProSiebenSat.1-Gruppe im Geschäftsjahr 2002 beträgt 35.951 Tsd Euro
nach 15.139 Tsd Euro in der entsprechenden Vergleichsperiode. Dies entspricht einer Veränderung von
minus 20.812 Tsd Euro oder minus 137,5 Prozent. Das außerordentliche Ergebnis im Konzern im Geschäftsjahr 2002 setzt sich aus Kosten im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Fremdfinanzierung
von ProSiebenSat.1 [22.469 Tsd Euro], Kosten für das im März eingestellte Fusionsvorhaben mit der KirchMedia [10.777 Tsd Euro] und Integrationskosten aus der Fusion von ProSieben und Sat.1 [2.705 Tsd Euro]
zusammen.
Bei der ProSiebenSat.1 Media AG beträgt der außerordentliche Aufwand 35.044 Tsd Euro.
[22] Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag sind in der ProSiebenSat.1-Gruppe um 31.029 Tsd Euro oder 79,4
Prozent von 39.075 Tsd Euro im Geschäftsjahr 2001 auf 8.046 Tsd Euro im Geschäftsjahr 2002 gesunken.
Die Steuerquote im Konzern beträgt nach 37,9 Prozent im Vorjahr nun 41,3 Prozent.
Sonstige Angaben
[23] Konzern-Kapitalflussrechnung
Wesentliche Einzelposten bei den übrigen Betriebsaufwendungen sind Mietaufwendungen, Leasingaufwendungen, Raumkosten sowie Filmförderungen.
Tsd Euro
Der Anstieg der betrieblichen Aufwendungen bei der ProSiebenSat.1 Media AG resultiert fast ausschließlich aus dem Anstieg der konzerninternen Umlagen, die auf Konzernebene eliminiert werden.
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Werteverzehr des Programmvermögens inkl. Zuschreibungen
Cash-flow nach DVFA / SG
ProSiebenSat.1-Konzern
Erträge aus Beteiligungen
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Veränderung der Drohverlustrückstellungen für Programmvermögen
[18] Beteiligungsergebnis
Tsd Euro
Periodenergebnis vor außerordentlichen Posten
2002
ProSiebenSat.1 Media AG
2002
2001
50.952
83.321
42.200
68.835
1.049.864
1.098.682
3.484
2.500
1.146.500
1.253.338
Gewinn aus dem Abgang von Anlagevermögen
-354
-85
Gewinn aus dem Abgang von Programmvermögen
-801
-8.378
2001
2002
2001
40
53
-/-
-/-
Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen
2.376
530
-2.304
-910
-/-
-/-
Verlust aus dem Abgang von Programmvermögen
3.117
1.594
Erträge aus Gewinnabführungen
-/-
-/-
236.019
321.633
Aufwendungen aus Verlustübernahme
-/-
-/-
-126.246
-115.563
-2.264
-857
109.773
206.070
Zahlungsunwirksame Abgänge von Programmvermögen
2.621
550
-26.890
-52.393
93.657
-64.757
Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
-32.938
-22.612
Auszahlungen aus außerordentlichen Posten
-35.951
-15.139
1.151.337
1.092.648
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen
503
2.106
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
343
662
6.132
11.507
17.386
28.019
Veränderung der übrigen Rückstellungen
Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
Summe
anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer
Das Beteiligungsergebnis beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002 minus 2.264 Tsd Euro. Im entsprechenden Vergleichszeitraum lag der Verlust bei 857 Tsd Euro. Dies entspricht einem Rückgang von
1.407 Tsd Euro.
[19] Zinsergebnis
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
ProSiebenSat.1-Konzern
Tsd Euro
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Summe
Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit
ProSiebenSat.1 Media AG
2002
2001
2002
2001
9.742
3.835
31.493
-63.000
-54.373
-64.854
-53.258
-50.538
-33.361
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Programmvermögens
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände
-3.042
-3.736
37.485
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
-8.851
-35.668
-51.486
Auszahlungen für Investitionen in das Programmvermögen
-925.849
-1.179.930
Auswirkungen aus Änderungen des Konsolidierungskreises
-53.573
-15.493
Auszahlungen für Anteilserwerb
-11.747
-192.415
-978.698
-1.384.948
-14.001
Cash-flow aus der Investitionstätigkeit
Das Zinsergebnis ist auf minus 53.258 Tsd Euro im Geschäftsjahr 2002 nach minus 50.538 Tsd Euro im
Vorjahr gesunken.
Der Zinsaufwand ist von 54.373 Tsd Euro auf 63.000 Tsd Euro gestiegen. Der Anstieg in Höhe von 8.627
Tsd Euro ist auf die höhere durchschnittliche Kreditaufnahme und auf erhöhte Finanzierungskosten zurückzuführen, die sich aus der Begebung des High Yield Bonds im Juli 2002 mit Fälligkeitsdatum 2009 und der
Änderung der revolvierenden Kreditfazilität ergeben haben.
Größter Einzelposten bei den Zinserträgen sind die Zinserträge aus der Steuerrückerstattung in Höhe von
5.989 Tsd Euro. Wesentliche Positionen im Konzern der ProSiebenSat.1 Media AG bei den Zinsaufwendungen sind die Zinsen für die begebenen Anleihen und für in Anspruch genommene Darlehen.
Bei den Zinserträgen der ProSiebenSat.1 Media AG handelt es sich im Wesentlichen um Zinserträge von verbundenen Unternehmen.
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten und Auszahlung für die Tilgung von
Finanzverbindlichkeiten [Saldo]
Einzahlung aus Begebung Anleihe / Rückführung Anleihe
Dividende für 2001
Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
-321.355
29.008
138.120
400.000
-29.173
-56.401
-212.408
372.607
-39.769
80.307
Finanzmittelfonds zum Jahresanfang
107.060
26.753
Finanzmittelfonds zum Jahresende
67.291
107.060
Seite 53
Der Finanzmittelfonds der ProSiebenSat.1-Gruppe beträgt zum Geschäftsjahresende 67.291 Tsd Euro. Im
vorangegangenen Geschäftsjahr lag er bei 107.060 Tsd Euro. Er beinhaltet den Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten zum Stichtag des Geschäftsjahres.
Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt trotz geringerer Werbeerlöse für das Geschäftsjahr 2002 insgesamt 1.151.337 Tsd Euro. Der Vergleichswert des Vorjahres lag bei 1.092.648 Tsd Euro.
Der Anstieg um 58.689 Tsd Euro ist im Wesentlichen auf einen deutlich geringeren Forderungsbestand
und auf die Verminderung der Steuerrückstellungen zurückzuführen.
Der Mittelabfluss für Investitionstätigkeiten beläuft sich auf 978.698 Tsd Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr. Im Vergleichszeitraum waren es 1.384.948 Tsd Euro. Der erhebliche Rückgang ist hauptsächlich auf geringere Investitionen in das Programmvermögen und gesunkenen Investitionen in das Beteiligungsportfolio zurückzuführen. Die Konzerninvestitionen in das Programmvermögen sanken auf 925.849
Tsd Euro im Geschäftsjahr 2002 nach 1.179.930 Tsd Euro im Vorjahreszeitraum. Die Investitionen in Beteiligungen sind um 180.668 Tsd Euro zurückgegangen, wobei der Rückgang sich im Wesentlichen aus der
Kapitalbeteiligung und das Gesellschafterdarlehen an die Euvía Media AG & Co. KG im Geschäftsjahr 2001
in Höhe von 181.450 Tsd Euro erklärt. Für das Berichtsjahr 2002 ergeben sich Erlöse aus der Veräußerung von Programmvermögen in Höhe von 17.386 Tsd Euro. Im vorangegangenen Geschäftsjahr wurden Erlöse in Höhe von 28.019 Tsd Euro erzielt.
Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf 212.408 Tsd Euro für das Geschäftsjahr
2002. Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit für den Vorjahreszeitraum beträgt 372.607 Tsd Euro.
Im Juli 2002 begab die ProSiebenSat.1 Media AG einen High Yield Bond zu einem Nominalvolumen von
200.000 Tsd Euro. Zeitgleich führte die ProSiebenSat.1 Media AG Eurobonds zu einem Nominalvolumen von
61.880 Tsd Euro mit ursprünglichem Fälligkeitsdatum 2006 zurück. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen vor allem aus Inanspruchnahmen aus der revolvierenden Kreditfazilität von ProSiebenSat.1 Media AG sowie aus einem Hypothekendarlehen von Sat.1 in Höhe von 74.986 Tsd Euro. Am 31.
Dezember 2002 waren 80.000 Tsd Euro im Rahmen der revolvierenden Kreditfazilität in Anspruch genommen. Der vergleichbare Vorjahreswert belief sich auf 400.000 Tsd Euro.
[27] Corporate Governance
Auf Grundlage der Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ und
den geltenden gesetzlichen Bestimmungen gemäß § 161 AktG haben der Vorstand und der Aufsichtsrat
am 11. Dezember 2002 folgende Entsprechenserklärung abgegeben und im Internet zugänglich gemacht:
Die ProSiebenSat.1 Media AG entspricht den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ mit folgenden Ausnahmen:
· Der Vorstand der Gesellschaft hat davon abgesehen, einen Vertreter für die weisungsgebundene Ausübung
des Stimmrechts der Aktionäre zu bestellen [Ziffer 2.3.3 des Corporate Governance Kodex], da dafür auf
Grund der derzeitigen Anteilseignerstruktur und der geringen Anzahl an stimmberechtigten Aktionären zur
Zeit kein Bedürfnis besteht.
· Die von der Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat abgeschlossenen D&O-Versicherungsverträge sehen
keinen Selbstbehalt vor [Ziffer 3.8 des Corporate Governance Kodex], da die Vereinbarung eines Selbstbehaltes nicht zu einer wesentlichen Reduzierung der Versicherungsprämien führt. Vorstand und Aufsichtsrat handeln ferner bereits auf Grund ihres Amtes verantwortungsvoll und im besten Interesse der Gesellschaft. Sie halten einen Selbstbehalt nicht für geeignet, die Motivation und das Verantwortungsbewusstsein der Gremienmitglieder zu steigern.
· Der Aufsichtsrat hält einen Ausschuss, der die Aufsichtsratssitzungen vorbereitet, nicht für praktikabel und
hat daher auf die Einrichtung eines solchen Ausschusses verzichtet [Ziffer 5.2 des Corporate Governance
Kodex].
· Eine Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder wurde nicht festgelegt [Ziffer 5.4.1 des Corporate Governance Kodex], da dem Unternehmen auch weiterhin die Expertise erfahrener Aufsichtsratsmitglieder zur
Verfügung stehen soll.
· Der Vorsitz und die Mitgliedschaft in den Aufsichtsratsausschüssen werden bei der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder bisher nicht berücksichtigt [Ziffer 5.4.5 des Corporate Governance Kodex]. Es ist jedoch beabsichtigt, der nächsten Hauptversammlung vorzuschlagen, eine Regelung zur Berücksichtigung
des Vorsitzes und der Mitgliedschaft in den Aufsichtsratsausschüssen in die Satzung aufzunehmen.
· Der Konzernabschluss und die Zwischenberichte der Gesellschaft werden derzeit noch unter Beachtung der
Rechnungslegungsgrundsätze des HGB aufgestellt [Ziffer 7.1.1 des Corporate Governance Kodex]. Das
Unternehmen wird bis spätestens 2005 auf die International Financial Reporting Standards [IFRS] umstellen.
[24] Segmentberichterstattung
Da das Geschäftsfeld Fernsehen in allen wesentlichen für die Segmentberichterstattung zu berichtenden Positionen mehr als 90 Prozent des Gesamtkonzerns ausmacht, wird auf eine Segmentberichterstattung verzichtet. Auf die unterschiedlichen Märkte der ProSiebenSat.1-Gruppe wird im Detail im Lagebericht eingegangen.
[25] Zahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
ProSiebenSat.1-Konzern
Angestellte
Volontäre und Praktikanten
Summe
ProSiebenSat.1 Media AG
2002
2001
2002
2001
3.054
3.001
466
459
241
221
32
24
3.295
3.222
498
483
Die ProSiebenSat.1 Media AG beabsichtigt, den Empfehlungen mit obiger Maßgabe auch in Zukunft zu entsprechen.
[28] Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht die ProSiebenSat.1 Media
AG unmittelbar oder mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und assoziierten Unternehmen in Beziehung. Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurden sämtliche Liefer- und Leistungsbeziehungen, die mit den nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen stattfanden, zu marktüblichen Bedingungen und Konditionen durchgeführt, wie sie auch mit konzernfremden Dritten üblich sind. Sämtliche nahe stehenden Unternehmen
nach DRS 11, die von der ProSiebenSat.1 Media AG beherrscht werden oder auf die vom Konzern ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, sind in der Anteilsbesitzliste auf der Seite 54 mit Angaben zum
Beteiligungsanteil verzeichnet. Die Aufstellung ist beim Handelsregister des Amtsgerichtes München unter
der Nummer HRB 124169 hinterlegt.
Die Teilzeitstellen wurden vollzeitäquivalent berücksichtigt.
[26] Vorstand und Aufsichtsrat
Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der ProSiebenSat.1 Media AG sind auf der Seite 55 dieses Berichtes aufgeführt.
Die Aufwendungen für die Bezüge der aktiven Vorstandsmitglieder betragen im Berichtsjahr 3.613 Tsd Euro
[im Vorjahr 4.868 Tsd Euro] bei der ProSiebenSat.1 Media AG. Darin enthalten ist ein variabler Bestandteil
in Höhe von 300 Tsd Euro.
Aufwendungen für den Aufsichtsrat der ProSiebenSat.1 Media AG sind im Berichtsjahr in Höhe von 166
Tsd Euro angefallen. Die Aufsichtsratmitglieder erhalten laut Satzung der ProSiebenSat.1 Media AG eine
variable Vergütung von 1 Tsd Euro für je einen Cent über drei Cent Dividende der Stammaktionäre. In den
Aufwendungen für den Aufsichtsrat in Höhe von 166 Tsd Euro ist kein variabler Bestandteil enthalten, da für
das Geschäftsjahr 2002 keine Dividende an die Stammaktionäre ausgeschüttet wird. Vergütungen und
Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen wurden
für die Aufsichtsratmitglieder im Geschäftsjahr 2002 nicht gewährt.
Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats halten zum Stichtag 31. Dezember 2002 insgesamt
57.100 Stück Vorzugsaktien der ProSiebenSat.1 Media AG. Dies entspricht einem prozentualen Anteil am
Grundkapital von 0,0294 Prozent.
Die KirchMedia GmbH & Co. KGaA hält an der ProSiebenSat.1 Media AG derzeit nach § 16 AktG einen Kapitalanteil von 52,5 Prozent und einen Stimmrechtsanteil von 88,5 Prozent. KirchMedia GmbH & Co. KGaA
ist der größte Lieferant an Programmrechten und -lizenzen der ProSiebenSat.1-Gruppe. In 2002 erhielten
die Sender ProSiebenSat.1-Gruppe rund 36 Prozent des gespielten Programms des Geschäftsjahres 2002.
Zusätzlich dient die BetaDigital Gesellschaft für digitale Fernsehdienste mbH, eine 100%-ige Tochter der
Kirch Pay-TV & Co. KGaA , dem Konzern als Serviceanbieter analoger und digitaler Satelliten-Uplinks.
Außerdem besteht ein Erbbaurechtsvertrag zwischen dem ProSiebenSat.1-Konzern und der Medienzentrum
Mitte GmbH, eine Gesellschaft der Kirch Beteiligungs GmbH & Co. KG, welcher dem Konzern die Nutzung ihrer
Gebäude in Berlin erlaubt. Die Insolvenz der Kirch Beteiligungs GmbH & Co. KG wird allerdings nach heutigem Kenntnisstand keine negativen Auswirkungen auf die ProSiebenSat.1-Gruppe vor dem Hintergrund
des gemeinsamen Erbbaurechtsvertrags haben.
Die Gesellschaften KirchMedia GmbH & Co. KGaA, Kirch Pay-TV & Co. KGaA, Kirch Beteiligungs GmbH & Co.
KG, BetaDigital Gesellschaft für digitale Fernsehdienste mbH und Taurus Holding GmbH & Co. KG sind momentan alle Gegenstand von Insolvenzverfahren. Diesbezüglich wird hier auf den Risikobericht als Teil des
Lageberichts verwiesen.
[29] Konzernzugehörigkeit
Der Hauptgesellschafter der ProSiebenSat.1 Media AG hat der Gesellschaft gemäß § 21 Abs. 1, 1a WpHG
mitgeteilt, daß die KirchMedia GmbH & Co. KGaA nach § 16 AktG und im Sinne des WpHG mittelbar und unmittelbar 100 Prozent [durchgerechnet gehören ihr 88,52 Prozent] der stimmberechtigten Stammaktien
der am 4. Oktober 2000 erstmalig zum amtlichen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassenen ProSiebenSat.1 Media AG hält.
Der Konzernabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG wird in den Konzernabschluss der KirchMedia GmbH &
Co. KGaA [HRB 126210 des Amtsgericht München] mit Sitz in Unterföhring einbezogen. Mutterunternehmen der KirchMedia GmbH & Co. KGaA im Sinne des § 290 Abs. 1 HGB ist die TaurusHolding GmbH & Co.
KG mit Sitz in Ismaning.
Seite 54 Teil III: Die Zahlen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Anteilsbesitz/Bestätigungsvermerk
Aufstellung
des Anteilsbesitzes
Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
ProSiebenSat.1-Konzern zum 31. Dezember 2002
ProSiebenSat.1 Media AG und ProSiebenSat.1-Konzern
Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung der ProSiebenSat.1 Media Aktiengesellschaft, Unterföhring, sowie den von ihr aufgestellten Konzernabschluss und ihren Bericht über die Lage
der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 geprüft. Die
Aufstellung dieser Unterlagen nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung sowie den von ihr aufgestellten
Konzernabschluss und ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben.
Lfd.
Nr. Gesellschaft
Sitz
Land
Anteil
%
gehalten
über Nr.
10
Verbundene Unternehmen
1
ProSiebenSat.1 Media Aktiengesellschaft
Unterföhring
Deutschland
2
ArtMerchandising & Media AG
Unterföhring
Deutschland
66,25
3
ArtMerchandising & Media Inc.
New York
USA
100
2
4
Buchagentur Intermedien-GmbH
Unterföhring
Deutschland
100
10
5
Buchagentur Intermedien-GmbH & Co. Marketing KG
Unterföhring
Deutschland
100
10
6
KABEL 1 K1 Fernsehen GmbH
Unterföhring
Deutschland
100
1[1]
7
Kirch Intermedia GmbH
München
Deutschland
100
16[1]
8
Kirch Intermedia Betriebs GmbH
München
Deutschland
100
7
9
MediaGruppe München Werbeforschung und -vermarktung
Verwaltungsgesellschaft mbH
Unterföhring
Deutschland
100
1
10 MM Merchandising München GmbH
Unterföhring
Deutschland
100
1[1]
11 N24 Bayern GmbH
München
Deutschland
100
38
Unterföhring
Deutschland
100
1[1]
13 Privatfernsehen in Bayern GmbH & Co. KG
München
Deutschland
86,5
38
14 Privatfernsehen in Bayern Verwaltungs GmbH
München
Deutschland
53,7
38
12 N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH
15 PRO SIEBEN Home Entertainment GmbH Bild- und
Tonträgervertrieb
16 ProSieben Digital Media GmbH
17 ProSieben Information Service GmbH
18 ProSieben Television GmbH
19 SAT.1 Boulevard TV GmbH
20 SAT.1 Norddeutschland GmbH
21 SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH
22 SAT.1 Privatfernsehen Baden-Württemberg Verwaltungs GmbH
23 SAT.1 und Radio HUNDERT,6 Medien Beteiligungs GmbH
Unterföhring
Deutschland
100
1
Unterföhring
Deutschland
100
1
Ismaning
Deutschland
100
1
Unterföhring
Deutschland
100
1[1]
Berlin
Deutschland
100
21
Hannover
Deutschland
100
21
Berlin
Deutschland
100
1[1]
Stuttgart
Deutschland
100
21
Berlin
Deutschland
100
21
Berlin
Deutschland
100
21
Unterföhring
Deutschland
100
37[2]
Unterföhring
Deutschland
100
1
Ismaning
Deutschland
100
1
Unterföhring
Deutschland
100
7
Wien
Österreich
100
30
Unterföhring
Deutschland
100
1[1]
24 SAT.1 und Radio HUNDERT,6 Medien Beteiligungs GmbH
Berlin & Co. Betriebs KG
25 SELCO Service-Gesellschaft für elektronische
Kommunikation mbH
26 Seven Scores Musikverlag GmbH
27 SevenOne Club & Shop GmbH
28 SevenOne Interactive GmbH
29 SevenOne Media Austria GmbH
30 SevenOne Media GmbH
31 SevenOne Media [Schweiz] AG
32 SevenPictures Film GmbH
33 SevenSenses Agentur für Mediendesign und Marketing GmbH
Küsnacht
Schweiz
100
16
Unterföhring
Deutschland
100
1
Ismaning
Deutschland
100
1
Unterföhring
Deutschland
100
1
34 STARWATCH Navigation Gesellschaft für interaktive
Kommunikation Geschäftsführungs-GmbH
35 STARWATCH Navigation Gesellschaft für interaktive
Kommunikation GmbH & Co. Produktions KG
36 SZM Studios Film-, TV- und Multimedia-Produktions GmbH
Unterföhring
Deutschland
100
1
Unterföhring
Deutschland
100
1[1]
Unterföhring
Deutschland
100
1
München
Deutschland
100
21[3]
Wir haben unsere Jahres- und Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer [IDW] festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss und den Konzernabschluss unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des
Konzerns vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft und des Konzerns
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, in Jahres- und Konzernabschluss und in dem Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahres- und Konzernabschlusses sowie
des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, sie umfasst nicht die inhaltliche Prüfung der
im Anhang enthaltenen Entsprechenserklärung nach § 161 AktG. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss und der Konzernabschluss unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ProSiebenSat.1 Media Aktiengesellschaft, Unterföhring, und des
Konzerns. Der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung
zutreffend dar.
Essen, 31. März 2003
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
37 TELEDIREKT Vermarktungsgesellschaft für
Fernsehempfang mbH
38 tv-weiß-blau Rundfunkprogrammanbieter GmbH
H.-J. Früh
Wirtschaftsprüfer
Verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen
39 Merchandising Prag spol. s.r.o.
Prag
Tschechien
100
10
Minsk
Weißrussland
60
17
41 EUVÍA Media Verwaltungs AG
München
Deutschland
48,4
1
42 EUVÍA Media AG & Co. KG
München
Deutschland
48,4
1
43 IP Multimedia [Schweiz] AG
Küsnacht
Schweiz
23
31
Hürth
Deutschland
25,4
1
Wien
Österreich
33,3
21
Zürich
Schweiz
50
21
München
Deutschland
11
1
Berlin
Deutschland
50
12
Köln
Deutschland
25
1
Dübendorf
Schweiz
20
35
40 PM&S Software GmbH
Assoziierte Unternehmen - at equity -
44 MAGIC MEDIA COMPANY TV-Produktionsgesellschaft mbH
45 SAT.1 Privatrundfunk und -programmgesellschaft m.b.H
46 SAT.1 Schweiz AG
Übrige Beteiligungen
47 AFK Aus- und Fortbildungs GmbH für elektronische Medien
48 Berliner Pool TV Produktionsgesellschaft mbH
49 Deutscher Fernsehpreis GmbH
50 EPS Programm Service AG
51 Forvita GmbH
52 GI Gesellschaft für Informationstechnologie Aktiengesellschaft
Köln
Deutschland
25
7
Herford
Deutschland
50
17
Unterföhring
Deutschland
30
30
Zürich
Schweiz
25
1
Unterföhring
Deutschland
50
32
Berlin
Deutschland
50
16
Singen
Deutschland
44
7
53 OBIS Gesellschaft für Online-Buchungs- und
Informationssysteme mbH
54 RTL/ProSieben Schweiz Fernseh AG
55 SevenX Filmverleih GmbH
56 VG Media Gesellschaft zur Verwertung der
Leistungsschutzrechte von Medienunternehmen mbH
57 wetter.com AG
[1]
[2]
[3]
Inanspruchnahme der Befreiungsregelung des § 264 Abs. 3 HGB bzgl. Offenlegung
ProSiebenSat.1 Media AG hält als stiller Gesellschafter 100% an SELCO GmbH
Sat.1 SatellitenFernsehen GmbH hält als stiller Gesellschafter 100% an tv-weiß-blau Rundfunkprogrammanbieter GmbH
Stand: 31. Dezember 2002
A. Gaeb
Wirtschaftsprüfer
Seite 55
Aufsichtsrat und Vorstand
Aufsichtsrat
Wolfgang van Betteray [Vorsitzender; seit 9. Juli
2002], Geschäftsführer der KirchMedia GmbH &
Co. KGaA, Unterföhring
Volksbank Düsseldorf Neuss eG, Düsseldorf
Lloyd Werft Bremerhaven GmbH, Bremerhaven
SSW Fähr- und Spezialschiffbau GmbH, Bremerhaven
Wolfgang Hartmann [Stellvertretender Vorsitzender; seit 9. Juli 2002], Mitglied des
Vorstands Commerzbank AG, Frankfurt am Main
Adolf Ahlers AG, Herford-Elverdissen
Vaillant GmbH, Remscheid
Viterra AG, Essen
Commerz Grundbesitz-Investmentgesellschaft
mbH, Wiesbaden
Commerz Grundbesitz Spezialfondsgesellschaft
mbH, Wiesbaden
CommerzLeasing und Immobilien AG, Düsseldorf
Commerz Grundbesitzgesellschaft mbH, Wiesbaden
Commerzbank Belgium S.A., Brüssel /Belgien
Commerzbank [Nederland] N.V., Amsterdam/
Niederlande
ILV Immobilien-Leasing Verwaltungsgesellschaft
Düsseldorf mbH, Düsseldorf
Norbert Deigner [seit 9. Juli 2002], Prokurist der
KirchMedia Beteiligungs Verwaltungs GmbH & Co.
KGaA, Ismaning
Epsilon TV Production s.r.l., Mailand/Italien
[bis 16. Dezember 2002]
Dr. Mathias Döpfner, Vorsitzender des Vorstands
der Axel Springer Verlag AG, Berlin
AKTUELL Presse-Fernsehen GmbH & Co. KG,
Hamburg
Media1 Beteiligungs GmbH, Berlin
SAT.1 Beteiligungs GmbH, Berlin und Mainz
Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH
& Co. KG, Leipzig
dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg
Schering AG, Berlin
Bundesverband Deutscher Zeitschriftenverleger
e.V., Berlin
Fred Kogel [seit 9. Juli 2002], Ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung
der KirchMedia GmbH & Co. KGaA, Unterföhring
Constantin Film AG, München
HOT Networks AG , München [bis 26. Mai 2002]
Epsilon Motion Pictures AG, Zürich/Schweiz
[bis 19. Dezember 2002]
Prof. Dr. Hans-Joachim Mertens, Professor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
SCA Hygiene Products AG, München
Vorstand
Urs Rohner [Vorsitzender]
Vorstandsbereich Vermarktung und Merchandising
BK Vision AG, Zürich/Schweiz
IP Multimedia [Schweiz] AG, Küsnacht/Schweiz
Sat.1 Schweiz AG, Zürich/Schweiz
Swiss International Air Lines Ltd., Basel/Schweiz
Dr. Ludwig Bauer
Vorstandsbereich Fernsehen
AFK Aus- und Fortbildungs GmbH für elektronische
Medien, München
Institut für Medienpädagogik in Forschung und
Praxis, München
Erich-Pommer-Institut, Potsdam
Lothar Lanz
Vorstandsbereich Finanzen und Dienstleistungen
MAGIC MEDIA COMPANY TV-Produktionsgesellschaft mbH, Hürth
ArtMerchandising & Media AG, Unterföhring
LetsBuyIt.com N.V., Amsterdam/Niederlande
Alfred Lehner, Ehemaliger Vorsitzender des
Vorstands der Bayerischen Landesbank Girozentrale AG
Bayerische Brauholding AG, München
Deutsche Hausbau AG, München
Walter Bau AG, Augsburg
BAWAG, Bank für Arbeit und Wirtschaft, Wien/
Österreich [bis 30. April 2002]
AERO LLOYD Flugreisen GmbH & Co. LuftverkehrsKG, Oberursel
1860 München KGaA, München
Ausgewählte Finanzkennzahlen
Tsd Euro
Umsatz
Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Gesamtleistung
-11
-112
115.707
78.239
2.010.789
2.092.913
-1.378.361
-1.399.264
inkl. Werteverzehr des Programmvermögens
-1.086.175
-1.109.465
-215.926
-209.041
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Zinsergebnis
Sonstiges finanzielles Ergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliches Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern
Jahresüberschuss
Anderen Gesellschaftern zuzurechnender Verlust
Konzernjahresüberschuss
-61.913
-55.979
-246.105
-244.361
108.484
184.268
-2.264
-857
-53.258
-50.538
4.410
-12.116
-51.112
-63.511
57.372
120.757
-35.951
-15.139
21.421
105.618
-8.046
-39.075
-791
-957
12.584
65.586
2.417
2.596
15.001
68.182
Cash-flow-Kennzahlen
Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Cash-flow aus der Investitionstätigkeit
Gisela Schmitt, Mitglied des Vorstandes der
REWE-Zentral AG, Köln
2001
2.014.786
Programm- und Materialaufwand
Beteiligungsergebnis
Hans Reischl, Vorsitzender des Vorstands der
REWE-Zentral AG, Köln
MAXDATA AG, Marl
KirchMedia GmbH & Co. KGaA, Unterföhring
R+V Allgemeine Versicherung AG, Wiesbaden
RWE Umwelt AG, Essen
Zürich Agrippina Versicherungs AG [Deutschland],
Frankfurt am Main
LTU Lufttransport-Unternehmen GmbH, Düsseldorf
Allgemeine Kreditversicherung Aktiengesellschaft,
Mainz
Commerzbank AG, Frankfurt am Main
Deichmann Schuhe GmbH & Co. Vertriebs KG,
Essen
2002
1.895.093
Auszahlungen für Investitionen in das Programmvermögen
Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit
1.151.337
1.092.648
-978.698
-1.384.948
925.849
1.179.930
-212.408
372.607
Bilanzkennzahlen
Dr. Dieter Hahn [bis 21. Juni 2002], Ehemaliger
stellvertretender Vorsitzender der TaurusHolding
GmbH & Co. KG, Ismaning
KirchPayTV GmbH & Co. KGaA, Ismaning
DSF Deutsches Sportfernsehen GmbH, Ismaning
KirchMedia WM AG, Zug/Schweiz
British Sky Broadcasting Ltd., Isleworth, Middlesex/
England
Gestevisión Telecinco, S.A., Madrid/Spanien
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Summe der Aktiva
Finanzverbindlichkeiten
Jan Mojto [bis 21. Juni 2002], Ehemaliger
Geschäftsführer der TaurusHolding GmbH & Co.
KG, Ismaning
Mediaset S.p.A., Mailand/Italien
Gestevisión Telecinco, S.A., Madrid/Spanien
Dr. Klaus Piette [bis 21. Juni 2002], Ehemaliger
Geschäftsführer der KirchBeteiligungs GmbH & Co.
KG, Ismaning
KirchPayTV GmbH & Co. KG, Ismaning
Jürgen Doetz
Vorstandsbereich Medienpolitik und Regulierung
Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation e.V., Berlin
Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft
e.V., Bonn
Deutscher Werberat, Bonn
Association of Commercial Television, Brüssel/
Belgien
Sat.1 Privatrundfunk und -programmgesellschaft
m.b.H., Wien/Österreich
WestNet AG, Bonn
Claus Larass
Vorstandsbereich Information, Nachrichten und
politische Sendungen
Lufthansa CityLine GmbH, Köln
Systematics AG, Hamburg
Silber: Aufsichtsratsmandate und Mandate in anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 3 des AktG
107.060
2.028.046
821.809
1.005.045
1.056.210
1.272.207
617.433
649.758
EBITDA
134.446
225.109
EBITDA [angepasst] *
170.397
240.248
Verbindlichkeiten
Eigenkapital
Sonstige Kennzahlen
* EBITDA nach Korrektur des a.o. Aufwands
Thomas Kirch [bis 21. Juni 2002], Kaufmann,
Boston/USA
KirchMedia GmbH & Co. KGaA, Unterföhring
Cuneo AG, München
67.291
1.756.142
Seite 56 Teil III: Die Zahlen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Bericht des Aufsichtsrats
Bericht des Aufsichtsrats
Wolfgang van Betteray,
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Damen und Herren,
die ProSiebenSat.1-Gruppe blickt auf ein außerordentlich schwieriges Geschäftsjahr 2002 zurück. Das Unternehmen wurde nicht nur durch die anhaltende Rezession im deutschen Fernsehwerbemarkt, sondern auch
durch die Insolvenz ihres Mehrheitsaktionärs und wichtigsten Programmlieferanten Kirch Media GmbH &
Co. KGaA belastet. Als börsennotiertes und unabhängig finanziertes Unternehmen war und ist die ProSiebenSat.1-Gruppe nicht Teil des Insolvenzverfahrens der KirchMedia. Dennoch sind das Management und die Mitarbeiter durch die Insolvenz und ihre Folgen neben dem operativen Tagesgeschäft zeitweise stark beansprucht
worden. Im Vordergrund standen dabei die Abklärung des Risikos für die Programmrechte, die von KirchMedia erworben wurden, und die Due Diligence der ProSiebenSat.1-Gruppe, die ausgewählten potenziellen
Investoren im Zuge des Verkaufsprozesses der KirchMedia auf der Grundlage von Vertraulichkeitsvereinbarungen ermöglicht wurde. Der Aufsichtsrat der ProSiebenSat.1 Media AG wurde vom Vorstand regelmäßig über alle für das Unternehmen wesentlichen Aspekte im Zusammenhang mit der Insolvenz der
KirchMedia unterrichtet.
Infolge des Insolvenzverfahrens der KirchMedia haben sich auch im Aufsichtsrat der ProSiebenSat.1 Media
AG personelle Veränderungen ergeben. Mit Wirkung zum 21. Juni 2002 haben der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Dr. Dieter Hahn, der Stellvertretende Vorsitzende, Herr Thomas Kirch, sowie die Herren
Jan Mojto und Dr. Klaus Piette ihre Aufsichtsratsmandate niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt den Herren
für Ihre Tätigkeit für das Unternehmen. Auf der Hauptversammlung am 9. Juli 2002 wurden Herr Wolfgang van Betteray, Herr Wolfgang Hartmann, Herr Norbert Deigner und Herr Fred Kogel neu in den Aufsichtsrat berufen. Das Gremium hat Herrn Wolfgang van Betteray zum Vorsitzenden und Herrn Wolfgang
Hartmann zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.
Der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands im Geschäftsjahr 2002 entsprechend den ihm nach Gesetz und
Satzung zukommenden Aufgaben überwacht und beratend begleitet. Vor dem Hintergrund der schwierigen
wirtschaftlichen Situation im Fernsehwerbemarkt und der Insolvenz der KirchMedia hat sich der Aufsichtsrat in acht ordentlichen Sitzungen regelmäßig und umfassend über den Geschäftsverlauf informiert. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat mündlich und schriftlich über alle relevanten geschäftspolitischen Vorgänge
berichtet und diese ausführlich mit dem Gremium erörtert. Vorstand und Aufsichtsrat haben eingehend über
alle relevanten Entscheidungen und Fragen der Unternehmensführung und –strategie beraten, zu denen auch
die Emission einer hochverzinslichen Anleihe im Juli 2002 zur Optimierung der Finanzierungsstruktur der
Gesellschaft gehörte.
Nach dem Insolvenzantrag der KirchMedia wurden Vorstand und Aufsichtsrat der ProSiebenSat.1 Media AG
darüber unterrichtet, dass der Mehrheitsgesellschafter KirchMedia die von beiden Gremien befürwortete und
geplante Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien wegen der nach der Insolvenz ungeklärten zukünftigen Gesellschafterverhältnisse nicht unterstützen werde. Der Aufsichtsrat hat deshalb entschieden,
das Umwandlungsvorhaben nicht auf die Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 9. Juli
2002 zu setzen. Vorstand und Aufsichtsrat haben zugleich beschlossen, an der geplanten Umwandlung der
Vorzugsaktien in Stammaktien zum frühestmöglichen Zeitpunkt festzuhalten.
Der Aufsichtsrat hat die Veröffentlichung des Corporate Governance Kodex am 26. Februar 2002 durch
die „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ ausdrücklich begrüßt. Die Empfehlungen der Kommission für die Weiterentwicklung von Führung und Kontrolle börsennotierter Unternehmen wurden in drei Sitzungen ausführlich behandelt und diskutiert. Der Kodex wurde zum Anlass genommen, die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat sowie sämtliche Führungs- und Kontrollmechanismen im Unternehmen zu überprüfen und gegebenfalls zu optimieren. So wurde nicht nur die Geschäftsordnung des Vorstands überarbeitet, sondern für den Aufsichtsrat auch erstmals eine Geschäftsordnung
erlassen. Geplant ist ferner, der Hauptversammlung eine Reihe von Satzungsänderungen vorzuschlagen,
die den Empfehlungen des Corporate Governance Kodex Rechnung tragen. Der Aufsichtsrat hat vor diesem
Hintergrund im Geschäftsjahr 2002 drei Ausschüsse gebildet. Neben zwei Ausschüssen, die sich mit Personal- und Programmfragen beschäftigen, wurde unter dem Vorsitz von Herrn Wolfgang Hartmann ein Prüfungsausschuss mit vier Mitgliedern eingesetzt. Er befasst sich insbesondere mit Fragen der Rechnungslegung, des Risikomanagements und der Wirtschaftsprüfung. Der Programm- und der Prüfungsausschuss haben
im Geschäftsjahr 2002 jeweils eine Sitzung abgehalten. Die Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex wurde von Vorstand und Aufsichtsrat am 11. Dezember 2002 abgegeben.
Der Jahresabschluss 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG, der nach deutschen Bilanzierungsvorschriften
zusammengefasste Konzernabschluss sowie der für die ProSiebenSat.1 Media AG und den Konzern
zusammengefasste Lagebericht sind von der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen
worden. Auch der Aufsichtsrat hat diese Unterlagen eingehend geprüft. Alle Abschlussunterlagen und Prüfungsberichte der KPMG lagen den Mitgliedern des Prüfungsausschusses und des Aufsichtsrats rechtzeitig
vor. Sie wurden im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats in Gegenwart des zuständigen Wirtschaftsprüfers ausführlich besprochen. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Abschlussprüfung zustimmend Kenntnis genommen und festgestellt, dass auch seinerseits keine Einwendungen zu
erheben sind. Der vom Vorstand aufgestellte und vom Abschlussprüfer geprüfte Jahresabschluss sowie der
Konzernabschluss wurden vom Aufsichtsrat gebilligt. Damit wurde der Jahresabschluss festgestellt. Der Aufsichtsrat hat den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, der eine Dividende von 0,02 Euro je Vorzugsaktie vorsieht, geprüft und schließt sich diesem Vorschlag an die Hauptversammlung an.
Als Abschlussprüfer hat die KPMG ferner den Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen zum 31. Dezember 2002 geprüft. Die Prüfung durch den Abschlussprüfer hat keine Beanstandungen ergeben. Es wurde folgender uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt:
„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch
war oder Nachteile ausgeglichen worden sind.“
Auch die Überprüfung des Berichts durch den Aufsichtsrat hat zu keinen Beanstandungen geführt. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an. Hiernach und nach dem
abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat gegen die Erklärung des Vorstands
am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwendungen.
Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Management und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die guten
Leistungen und den hohen persönlichen Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr. Nicht zuletzt dank des äußerst straffen Kostenmanagements, das von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens mitgetragen wurde, konnte sich die ProSiebenSat.1-Gruppe unter schwierigsten Marktbedingungen auch 2002
vergleichsweise gut behaupten.
Unterföhring, im April 2003
Für den Aufsichtsrat
Wolfgang van Betteray, Vorsitzender
Seite 57
Fünf-Jahres-Überblick
Konzern-Bilanz der ProSiebenSat.1 Media AG
Aktiva
Tsd Euro
A.
Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
II.
Sachanlagen
III.
Finanzanlagen
B.
Umlaufvermögen
I.
Programmvermögen
II.
Vorräte
III.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
IV.
Wertpapiere
V.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
31.12.02
Veränderung
zum Vorjahr
31.12.01
Veränderung
zum Vorjahr
31.12.00
Veränderung
zum Vorjahr
31.12.99
Pro-Forma
Veränderung
zum Vorjahr
31.12.98
Pro-Forma
65.232
66%
39.201
-38%
62.839
-25%
83.410
4%
79.962
143.982
-14%
167.823
1%
165.536
-/-
165.810
20%
137.968
193.091
3%
187.421
1.520%
11.572
-25%
15.427
24%
12.403
402.305
2%
394.445
64%
239.947
-9%
264.647
15%
230.333
1.059.866
-12%
1.206.204
5%
1.146.741
-7%
1.238.821
-6%
1.315.380
4.958
29%
3.842
24%
3.100
41%
2.200
-70%
7.435
198.109
-33%
293.589
24%
236.121
3%
228.512
107%
110.238
828
-25%
1.100
3.974%
27
-67%
81
-/-
-/-
67.291
-37%
107.060
300%
26.753
-14%
31.281
42%
21.961
1.331.052
-17%
1.611.795
14%
1.412.742
-6%
1.500.895
3%
1.455.014
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
12.735
37%
9.315
24%
7.501
96%
3.821
22%
3.143
D.
Latente Steuern
10.050
-20%
12.491
41%
8.831
4%
8.452
-19%
10.420
1.756.142
-13%
2.028.046
22%
1.669.021
-6%
1.777.815
5%
1.698.910
31.12.02
Veränderung
zum Vorjahr
31.12.01
Veränderung
zum Vorjahr
31.12.00
Veränderung
zum Vorjahr
31.12.99
Pro-Forma
Veränderung
zum Vorjahr
31.12.98
Pro-Forma
Bilanzsumme
Passiva
Tsd Euro
A.
Eigenkapital
I.
Gezeichnetes Kapital
194.486
-/-
194.486
-/-
194.486
1%
192.234
-/-
191.734
II.
Kapitalrücklage
322.319
-/-
322.319
-/-
322.319
30%
247.925
-/-
247.925
III.
Gewinnrücklagen
73.245
16%
63.356
22.367%
282
-99%
40.344
-/-
-/-
IV.
Passivischer Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
228
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
39
V.
Bilanzgewinn
28.554
-61%
72.671
-44%
130.835
16%
113.235
6%
107.087
VI.
Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
-1.399
54%
-3.074
-348%
-686
-302%
340
201%
-335
617.433
-5%
649.758
-/-
647.236
9%
594.078
9%
546.450
B.
Rückstellungen
C.
Verbindlichkeiten
D.
Rechnungsabrenzungsposten
Bilanzsumme
81.681
-22%
105.087
-32%
154.980
-15%
183.146
72%
106.211
1.056.210
-17%
1.272.207
47%
865.499
-13%
998.604
-4%
1.044.094
818
-18%
994
-24%
1.306
-34%
1.987
-8%
2.155
1.756.142
-13%
2.028.046
22%
1.669.021
-6%
1.777.815
5%
1.698.910
2002
Veränderung
zum Vorjahr
2001
Veränderung
zum Vorjahr
2000
Veränderung
zum Vorjahr
1999
Pro-Forma
Veränderung
zum Vorjahr
1998
Pro-Forma
1.895.093
-6%
2.014.786
-7%
2.155.218
7%
2.018.208
7%
1.894.007
-11
90%
-112
-349%
45
157%
-79
-316%
-19
115.707
48%
78.239
17%
66.927
-25%
89.274
75%
50.888
2.010.789
-4%
2.092.913
-6%
2.222.190
5%
2.107.403
8%
1.944.876
-1.378.361
-1%
-1.399.264
1%
-1.380.050
-/-
-1.385.967
8%
-1.280.607
-215.926
3%
-209.041
-5%
-219.570
18%
-185.943
10%
-168.418
-61.913
11%
-55.979
-11%
-63.014
20%
-52.494
14%
-46.133
-246.105
1%
-244.361
-7%
-263.282
10%
-239.171
4%
-229.451
-1.902.305
-/-
-1.908.645
-1%
-1.925.916
3%
-1.863.575
8%
-1.724.609
108.484
-41%
184.268
-38%
296.274
22%
243.828
11%
220.267
-2.264
-164%
-857
16%
-1.015
-370%
-216
53%
-459
-53.258
-5%
-50.538
-31%
-38.559
9%
-42.222
7%
-45.377
4.410
136%
-12.116
49%
-23.918
-705%
-2.971
-133%
-1.276
-51.112
20%
-63.511
-/-
-63.492
-40%
-45.409
4%
-47.112
173.155
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Tsd Euro
1.
Umsatzerlöse
2.
Bestandsveränderung
3.
Sonstige betriebliche Erträge
4.
Gesamtleistung
5.
Programm- und Materialaufwand
6.
Personalaufwand
7.
Abschreibungen
8.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Summe Position 5 bis 8
9.
Betriebsergebnis
10. Beteiligungsergebnis
11. Zinsergebnis
12. Sonstiges finanzielles Ergebnis
13. Finanzergebnis
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
57.372
-52%
120.757
-48%
232.782
17%
198.419
15%
-35.951
-137%
-15.139
45%
-27.384
-/-
-/-
-/-
-/-
21.421
-80%
105.618
-49%
205.398
4%
198.419
15%
173.155
-8.046
-79%
-39.075
-66%
-113.958
21%
-94.277
10%
-85.669
-791
-17%
-957
76%
-543
-91%
-5.778
3.078%
194
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
-18.216
148%
-7.357
12.584
-81%
65.586
-28%
90.897
13%
80.148
-/-
80.323
2.417
-7%
2.596
51%
1.721
90%
905
90.600%
-1
15.001
-78%
68.182
-26%
92.618
14%
81.053
1%
80.322
3.553
-21%
4.489
-88%
38.217
19%
32.182
20%
26.765
24. Entnahme aus Gewinnrücklagen
10.000
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
-/-
25. Bilanzgewinn
28.554
-61%
72.671
-44%
130.835
16%
113.235
6%
107.087
15. Außerordentliches Ergebnis
16. Ergebnis vor Steuern
17. Steuern vom Einkommen und Ertrag
18. Sonstige Steuern
19. Aufwendungen aus Ergebnisabführung an stille Gesellschafter
20. Jahresüberschuss
21. Anderen Gesellschaftern zustehender Verlust/Gewinn
22. Konzernjahresüberschuss
23. Gewinnvortrag
Seite 58 Teil III: Die Zahlen
Geschäftsbericht 2002 der ProSiebenSat.1 Media AG
Glossar/Register
Glossar und Register
Für die schnelle Orientierung sind hier
wichtige Begriffe und Eigennamen mit
ausgewählten Seitenverweisen aufgeführt. Einzelne Termini werden darüber hinaus kurz erläutert.
A
Abschreibungen 21, 46ff, 55, 57
Cross Media
Inhaltliche Vernetzung einzelner Kommunikationsinstrumente wie Sponsoring, Telepromotion, Internet, Teletext oder Event-Marketing, um mit
einem einheitlichen Markenauftritt
einen Kommunikations-Mehrwert für
die Marke zu schaffen.
A.C. Nielsen S+P 31
Amerikanisches Marktforschungsinstitut mit deutscher Niederlassung in
Frankfurt am Main, spezialisiert auf
Handelsforschung. Die Hamburger
Tochtergesellschaft Nielsen Media Research [ehemals ACNielsen Werbeforschung S+P] hat sich die Beobachtung des Werbemarkts zur Aufgabe
gemacht. Sie stellt die Bruttowerbeumsätze der wichtigsten Mediengattungen und Werbeträger [Fernsehen,
Publikums- und Fachzeitschriften, Tageszeitungen, Radio, Plakat] nach
Wirtschaftsbereichen, Produktgruppen sowie Firmen und Marken fest.
D
Digitales Fernsehen 13, 20f, 53
Mit der digitalen Übertragungstechnik können Bilder genau wie Computerdaten stark komprimiert transportiert werden. Dadurch ist es möglich,
pro Digitalkanal sechs bis zehn TVProgramme gleichzeitig zu übertragen, statt wie bisher ein Programm
pro analogem Kanal. Zum Empfang
benötigt der Zuschauer einen Decoder. Nicht generell gleichzusetzen mit
Pay-TV. Laut Beschluss der Bundesregierung soll im Jahr 2010 die gesamte Fernsehtechnik in Deutschland
von analog auf digital umgestellt sein.
AGF 24ff, 31, 41
Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung [Mitglieder: ARD, ProSiebenSat.1 Media AG, RTL, ZDF und die von
ihnen vertretenen Sender] hat die GfK
Fernsehforschung mit der Erfassung
der Fernsehnutzung in Deutschland
beauftragt. Diese Daten sind im Werbemarkt als gültige Währung für die
TV-Planung anerkannt. Die AGF vergibt Lizenzen zur Datennutzung an
andere Sender, an Agenturen und
Werbung Treibende sowie weitere Datenverwerter [z.B. Media Control].
Dividende 2, 18
Von der AG gezahlte Gewinnausschüttung pro Aktie. Die Dividende
wird von ➔ Vorstand und ➔ Aufsichtsrat vorgeschlagen und von den
Aktionären auf der Hauptversammlung beschlossen.
Dividendenrendite 2
Die Dividendenrendite ergibt sich, indem die Dividende durch den Kurs der
Aktie dividiert und anschließend mit
100 multipliziert wird. Sie gibt den
prozentualen Anteil der Ausschüttung
am Börsenkurs an.
Aktienkurs 18
Anlagevermögen 21, 40, 44, 46ff, 57
ArtMerchandising & Media 2, 42, 54
Aufsichtsrat 10, 11, 14, 50, 53, 55
B
Bayerische Landeszentrale für neue
Medien [BLM] 48, 42
Bilanzsumme 2, 22, 33ff, 38ff, 57
Brutto-Werbeinvestitionen 20
Als Brutto-Werbeinvestitionen bezeichnet man Aufwendungen der Werbungtreibenden für die Werbeschaltung inklusive Agenturprovisionen
und Kundenrabatte. Produktionskosten sind nicht enthalten. Die Brutto-Werbeinvestitionen werden in
Deutschland von der A.C. Nielsen Werbeforschung erhoben und errechnen
sich aus der Anzahl der platzierten
Spots, multipliziert mit den jeweiligen
Listenpreisen für die Schaltung.
C
Cash-flow, Cash-flow je Aktie 2, 55
Der Cash-flow gibt den aus der laufenden Geschäftstätigkeit resultierenden finanziellen Überschuss an,
hierbei werden Jahresüberschuss, Zuund Abschreibungen und Veränderung der Rückstellungen berücksichtigt. Für den Cash-flow je Aktie wird
der Cash-flow durch die Aktienanzahl
dividiert.
Corporate Governance 10f, 21, 53
Seit 2002 gelten eine Reihe von neuen gesetzlichen Bestimmungen für
börsennotierte Unternehmen. Im
Vordergrund dieser Neuregelungen
steht die so genannte Corporate Governance, ein Begriff, der das gesamte System interner und externer Kontroll- und Überwachungsmechanismen eines Unternehmens bezeichnet.
Corporate Sponsorship 13
Wirkungsvolles Mittel für Unternehmen, um gesellschaftliches Engagement zu zeigen. Die ProSiebenSat.1Gruppe bündelt die Corporate Sponsorship-Aktivitäten unter dem Motto
„Unternehmen statt Unterlassen“.
Dabei steht die Förderung von Medienkompetenz im Vordergrund.
DRTV
Die Sonderwerbeform Direct Response TV bezeichnet Werbespots, bei
denen der Zuschauer über ServiceRufnummern oder Fax mit dem Produktanbieter in Kontakt treten kann.
Im Gegensatz zum Teleshopping steht
bei DRTV-Spots nicht die unmittelbare Bestellung im Vordergrund, sondern die Möglichkeit, sich über das
Produkt zu informieren. Sofern sie
nicht als Dauerwerbesendung gestaltet sind, fallen DRTV-Spots unter die
stündliche Werbezeitbeschränkungen
für Spotwerbung. Zudem ist bei DRTVSpots das maximal zulässige Werbevolumen für Sonderwerbeformen zu
berücksichtigen [Werberichtlinien].
DVFA/SG 20
Von der „Deutschen Vereinigung für
Finanzanalyse und Assetmanagement” [DVFA] und der „Schmalenbach
Gesellschaft – Gesellschaft für Betriebswirtschaft” [SG] entwickelte
Kennziffer für den möglichst exakten
Vergleich zwischen Unternehmen. Das
Ergebnis nach DVFA/SG basiert auf
dem um Sondereinflüsse bereinigten
Jahresüberschuss und wird meist je
Aktie ausgewiesen. Die ProSiebenSat.1 Media AG verwendet für die Angaben das aktuell gültige Berechnungsschema der Methodenkommission der DVFA/SG.
E
EBIT [Earnings before interests and
taxes] 20, 55
In den USA gebräuchliche Kennzahl,
die den Jahresüberschuss vor Steuern und Zinsen darstellt.
EBITDA [Earnings before interests,
taxes, depreciation and amortization] 4, 20, 55
Der operative Gewinn vor Finanzerträgen und -aufwendungen sowie vor
Steueraufwendungen [ ➔ EBIT] zuzüglich der Abschreibungen auf Sachanlagen und der Amortisation auf immaterielle Anlagen, sowie auf Umlaufvermögen soweit sie das übliche
Maß überschreiten. Durch die Addition von Abschreibungen und Amortisation erhält man einen operativen
Cash-flow, der auch Aufschluss über
die Ertragskraft eines Unternehmens
gibt.
Eigenkapital 2, 22, 40, 46ff, 55, 57
Eigenkapitalquote 2, 22, 34
Empfangbarkeit 26
Anteil der Haushalte in Prozent, die
einen Sender empfangen können.
Fernsehprogramme können terrestrisch [über Antenne], via Kabel oder
Satellit verbreitet werden ➔ Verbreitungswege.
Entsprechenserklärung 10f, 21, 53
Der am 6. Februar 2002 von der
Bundesregierung beschlossene Entwurf eines Transsparenz- und Publizitätsgesetzes setzt Empfehlungen
der Regierungskommission Corporate Governance im Aktien- und Bilanzrecht in gesetzliche Regelungen um.
Kernstück der Neuregelung ist, dass
sie den Deutschen Verhaltenskodex
für Vorstände und Aufsichtsräte von
börsennotierten Aktiengesellschaften
rechtlich einbindet. Danach müssen
börsennotierte Unternehmen durch
ihren Vorstand und Aufsichtsrat künftig eine jährliche „Entsprechenserklärung“ gemäß § 161 AktG abgeben,
ob und inwieweit sie sich an die Vorgaben des Deutschen Verhaltenskodex halten oder nicht. Soweit von den
Kodexerklärungen abgewichen wird,
muss dies in öffentlich zugänglicher
Form erklärt werden.
EU-Fernsehrichtlinie 13, 28
Die EU-Fernsehrichtlinie vom 3. Oktober 1989, zuletzt novelliert im Juni 1997, bestimmt den Mindeststandard der Regelungen für das deutsche
Privatfernsehen. Im Besonderen sind
die Werbebestimmungen im ➔ Rundfunkstaatsvertrag – beispielsweise die
Vorschriften über die maximale Werbedauer oder die Häufigkeit und Platzierung der Unterbrecherwerbung –
durch diese Richtlinie vorgegeben. Der
deutsche Gesetzgeber darf die Bestimmungen der Fernsehrichtlinie nur
verschärfen oder präzisieren, nicht jedoch liberaler ausgestalten.
Eurobond 21f, 50ff
Im März 2001 wurde der ProSiebenSat.1-Eurobond mit einem Volumen
von 400 Mio Euro begeben.
Euvía Media 2, 9, 14, 24, 48f, 52,
54
Durch den Erwerb von 48,4 Prozent
an der Euvía Media AG & Co. KG hat
die ProSiebenSat.1-Gruppe ihr Geschäftsportfolio seit 2001 um das Geschäftsfeld Transaktionsfernsehen erweitert. 48,6 Prozent an der Euvía Media AG hält die H.O.T. Networks AG ,
drei Prozent gehören der Vorstandsvorsitzenden von Euvía, Christiane zu
Salm. Euvía hält sämtliche Gesellschaftsanteile des Fernsehsenders
➔ Neun Live.
F
Free-TV 26f. 34f. 37
Fernsehprogramme, die im Gegensatz
zum Pay-TV oder zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen unverschlüsselt, das
heißt ohne Decoder oder Gebühren,
empfangen werden können.
FSF 28
Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen
e.V. in Berlin. 1993 vom VPRT gegründete Organisation mit dem Ziel,
durch eine sachgerechte und differenzierte Prüfung von Sendungen in
der Regel vor deren Ausstrahlung, eine Gefährdung, Beeinträchtigung, soziale und/oder ethische Desorientierung von Kindern und Jugendlichen
zu verhindern.
FSK
Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Zentrale Prüfstelle für Kinofilme in Wiesbaden. Legt Altersfreigaben fest.
G
GuV [Gewinn- und Verlustrechnung]
33, 35, 39f, 46, 48
GfK Fernsehforschung 23ff, 31, 34,
39, 40
Tochtergesellschaft der GfK Gesellschaft für Konsumforschung. Die GfK
erforscht seit 1985 die Fernsehnutzung von privaten Fernsehhaushalten
in Deutschland durch elektronische
Messgeräte. Mit 5.200 Panel-Haushalten in Deutschland – das entspricht
etwa 71,67 Mio Personen ab drei Jahren in Fernsehhaushalten – und personenindividueller Messung stellt es
das größte und genaueste Panel zur
Fernsehzuschauerforschung in Europa dar. Seit 2001 werden auch EUAusländer im Panel berücksichtigt.
Grundkapital 11, 50, 53
H
Hauptabend ➔ Prime Time
Hauptversammlung 10, 14, 50, 53
High Yield Bond 50, 52f
Die ProSiebenSat.1 Media AG hat im
Juli 2002 einen High Yield Bond im
internationalen Markt platziert. Das
Volumen der Emission belief sich auf
200 Mio Euro.
I/J
iTEXT
Neues Kommunikationstool von SevenOne Media und dem Online- Vermarkter SevenOne Interactive. Bei
iTEXT handelt es sich um TV-Spots
mit einem standardisierten Symbol,
das den Zuschauer zu weiteren Informationen im Teletext führt. Zeitgleich
mit der Ausstrahlung des iTEXT-Spots
im TV wird die dazugehörige TeletextWerbung auf der Startseite 100 geschaltet, so dass der Zuschauer dort
weitere Informationen zu dem im TV
beworbenen Produkt abrufen kann.
Jahresüberschuss 2, 20, 33, 39,
46ff, 55, 57
K
Kabel 1 2, 4, 9, 12, 14, 20ff, 31, 33,
36, 38f, 40, 42, 48, 52, 54
KCV [Kurs-Cash-flow-Verhältnis] 19
Das KCV wird durch das Dividieren des
Börsenkurses durch den ➔ Cash-flow
je Aktie ermittelt.
Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich [KEK]
Die „Kommission zur Ermittlung der
Konzentration im Medienbereich“
wurde als Konsequenz der 3. Novellierung des Rundfunkstaatsvertrags
im Mai 1997 in Potsdam konstituiert.
Sie besteht aus sechs Sachverständigen des Rundfunk- und Wirtschaftsrechts, die von den Ministerpräsidenten der Länder berufen werden. Aufgabe der KEK ist es, vor und nach der
Zulassung privater Rundfunkveranstalter die Einhaltung der geltenden
Bestimmungen zur Sicherung der
Meinungsvielfalt zu prüfen.
KGV [Kurs-Gewinn-Verhältnis] 19
Aktienkurs dividiert durch den Gewinn
pro Aktie. Das KGV zeigt an, wie oft
der nach dem ➔ DVFA/SG-Ergebnis
bereinigte Gewinn im Aktienkurs enthalten ist.
Kirch Intermedia 5, 14, 31, 54
➔ SevenOne Intermedia
KirchMedia 5, 9, 14, 25f, 31, 49,
52f, 56
Konzern-Kapitalflussrechnung 52
Konzernumsatz 1, 4, 20
L
Landesmedienanstalt 26, 28
Aufsichtsbehörde aller privaten Funkund Fernsehsender. Die 15 Landesmedienanstalten in Deutschland haben folgende Aufgaben: Lizenzierung
der privaten Funk- und Fernsehsender, Kontrolle über die Einhaltung der
Programmgrundsätze.
Latente Steuern 46, 49, 57
Löhne und Gehälter 21
M
Marktanteil 4, 7, 9, 14, 20ff, 31ff,
35ff, 38f, 40, 41
Im Fernsehen prozentualer Anteil der
Sehdauer für einen Sender oder eine Sendung an der Gesamtsehdauer
aller Zuschauer oder bestimmter Zielgruppen im Betrachtungszeitraum.
Die TV-Marktanteile werden in
Deutschland von der ➔ GfK Fernsehforschung erhoben.
Marktkapitalisierung 19
Die Marktkapitalisierung bezeichnet
die Bewertung einer Aktiengesellschaft
an der Börse und wird errechnet, indem man den aktuellen Kurs mit der
Anzahl der Aktien multipliziert.
MDAX 18, 21
Zum 1. Januar 2003 trat die neue
Börsenordnung mit einer neuen Indexsystematik und einer Neusegmentierung des deutschen Aktienmarkts in Kraft. Unterhalb des DAX
unterscheidet die Deutsche Börse nun
nach klassischen Branchen und Technologiebranchen. Für die klassischen
Branchen berechnet sie den MDAX.
Er repräsentiert 50 Unternehmen.
Kriterien für die Aufnahme in den
MDAX sind die Erfüllung der erhöhten Transparenzanforderungen des
Prime Standard-Segments, die Marktkapitalisierung und die Börsenumsätze. Die ProSiebenSat.1 Media AG ist
auch nach der Umsetzung der neuen
Indexwelt am 24. März 2003 im
MDAX enthalten.
Merchandising 2, 5, 8f, 14, 21, 24,
42, 48, 54
Bezeichnet im Filmgeschäft den Vertrieb von Produkten, die in einem thematischen Zusammenhang mit TVoder Kino-Produktionen stehen. Typische Merchandising-Produkte sind
Textilien, Begleitbücher, Videokassetten/DVD’s und Tonträger. Unter den
Begriff Merchandising fällt auch der
Handel mit Lizenzrechten [Licensing],
das heißt die Vergabe von Nutzungsrechten an Programmen und geschützten Markennamen, Symbolen,
Figuren oder Logos.
MM Merchandising München 2, 5, 8,
14, 42, 54
Mitarbeiter 2, 5, 12, 21, 25, 33, 36,
39, 41ff, 51, 53, 56
N
N24 4 2, 4, 9, 12, 14, 22ff, 31ff, 40f,
43, 49, 51, 54
Netto-Reichweite 2, 22
Nutzer eines Mediums oder mehrerer
Medien in Millionen oder Prozent, die
mindestens einmal erreicht wurden.
Diese eigentlich „harte” Währung im
Gegensatz zur Brutto-Reichweite bezieht sich im Fernsehen auf die kumulierte Anzahl der Seher/TeletextNutzer, die im Durchschnitt an einem
Tag des Betrachtungszeitraums [z.B.
ein Monat] innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls mindestens eine Minute fortwährend ferngesehen bzw.
Teletext genutzt haben.
Netto-Werbeinvestitionen
Die Netto-Werbeinvestitionen stellen
die effektiven Umsätze der Medien
dar. Sie werden vom Zentralverband
der deutschen Werbewirtschaft e.V.
[ZAW] jährlich im Mai veröffentlicht
und beruhen auf Eigenangaben der
Sender. Um die Netto-Werbeinvestitionen auszuweisen, werden von den
Brutto-Werbeinvestitionen Agenturprovisionen sowie volumenabhängige Kundenrabatte abgezogen.
Neun Live 9, 24
Neun Live wird veranstaltet von der
Neun Live Fernsehen GmbH & Co. KG.
Sie gehört zu 100 Prozent der Euvía
Media AG & Co. KG. Neun Live, entstanden aus dem Sender tm3, ist ein
Spartenkanal für Live-Unterhaltung
mit interaktiver Zuschauerbeteiligung.
P
Personalaufwand ➔ Löhne und Gehälter 21, 33, 36, 39, 41, 47, 51,
55, 57
Prime Time 32. 34, 35, 37, 39
Die Hauptfernsehzeit für den deutschen Fernsehmarkt, im Allgemeinen
ist die Zeit von 20.00 Uhr bis 23.00
Uhr gemeint.
Prime Standard 21
Der Börsenrat der Frankfurter Wertpapierbörse hat am 19. November
2002 die neue Segmentierung des
Aktienmarktes an der Frankfurter
Wertpapierbörse beschlossen. Mit der
Neustrukturierung, die zum 1. Januar 2003 in Kraft trat, entstand für Aktien und aktienvertretende Zertifikate – neben dem General Standard mit
den gesetzlichen Mindestanforderungen des Amtlichen Marktes oder Geregelten Marktes – das neue Segment
Prime Standard mit einheitlichen Zulassungsfolgepflichten. Die Zulassung
zum Prime Standard setzt die Erfüllung der folgenden Transparenzanforderungen voraus: Quartalsberichte; Internationale Rechnungsanlegungsstandards nach IAS oder USGAAP; Vorlage eines Unternehmenskalenders, mindestens eine Analystenkonferenz pro Jahr, Ad-hoc-Mitteilungen zusätzlich in englischer
Sprache.
Programminvestition 2, 22, 34, 35ff,
38, 40
Programmvermögen 21f, 33f, 35,
38f, 40, 46, 49ff, 55, 57
Das Programmvermögen beinhaltet
Spielfilme, Serien und Auftragsproduktionen sowie geleistete Anzahlungen. Spielfilme und Serien zählen
ab Beginn der vertraglichen Lizenzzeit zum Programmvermögen, Auftragsproduktionen werden nach Fertigstellung, die mit der Abnahme erfolgt, als sendefähiges Programmvermögen aktiviert.
ProSieben 2, 4, 9, 12ff, 22f, 26f,
31ff, 35ff, 40, 42f, 44, 49, 53f
R
Revolvierende Kreditfazilität 50
Eine mit i.d.R. mehreren Banken [Konsortium] abgeschlossene Kreditvereinbarung über die Einräumung einer
Kreditlinie für eine feste Laufzeit, die
revolvierend in Anspruch genommen
werden kann.
Rückstellungen 22, 36, 40, 46ff,
50f, 53, 57
Seite 59
Finanzkalender, Impressum
Rundfunkstaatsvertrag 21, 50ff
Die konkrete Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für Privatfernsehen
ist im Rundfunkstaatsvertrag der Länder festgelegt. Vorschriften zu den
Bereichen Werbung, Sponsoring, Jugendschutz und Programminhalt beeinflussen das tägliche Erscheinungsbild des Fernsehprogramms.
Der am 31. August 1991 verabschiedete Rundfunkstaatsvertrag
stellt das Kernstück der bundeseinheitlichen Rundfunkordnung der Länder dar. Er enthält die grundlegenden
Regelungen für den öffentlich-rechtlichen und den privaten Rundfunk im
dualen Rundfunkssystem der Länder
des vereinten Deutschland. Am 1. Juli 2002 ist bereits der sechste Rundfunkänderungsstaatsvertrag in Kraft
getreten, maßgebliche Auswirkungen
hat diese sechste Novellierung auf das
Medienkonzentrationsrecht.
S
Sat.1 2, 4, 9, 12ff, 20ff, 31ff, 40ff,
44, 49, 53f
Sponsoring 13
Kooperation zumeist zwischen Werbung Treibenden und Medien. Im
Fernsehbereich ist Sponsoring als
Sonderwerbeform eine eigenständige
Form der direkten oder indirekten
Finanzierung einer Sendung. Bei
gesponserten Sendungen muss zu
Beginn und/oder am Ende der Sendung in vertretbarer Länge auf die
Finanzierung durch den Sponsor
hingewiesen werden [wie: „Die Sendung wird Ihnen präsentiert von ...“].
Sponsoring unterliegt im Gegensatz
zu sonstigen Sonderwerbeformen keiner zeitlichen Beschränkung. Für Programmsponsoring gibt es besondere
Regelungen im Rundfunkstaatsvertrag und in den Werberichtlinien der
Landesmedienanstalten.
Stammaktie 14, 18, 22, 50, 53
Aktie mit Stimmrecht ➔ Vorzugsaktie.
Zurzeit gibt es bei der ProSiebenSat.1
Media AG zwei Stammaktionäre: die
KirchMedia AG und die Axel Springer
Verlag AG.
Semiometrie 31
Verfahren zur qualitativen Beschreibung von Zielgruppen. Es basiert auf
der Annahme, dass Wertvorstellungen von Menschen durch deren Beurteilung von Begriffen abgebildet
werden können. Als Indikatoren dienen 210 Wörter, die das Ergebnis von
Textanalysen fundamentaler Werke
sind und den Empfindungsraum von
Menschen abdecken.
Steuerquote 2, 20, 52
SevenOne Club & Shop 2, 5, 8, 24,
25, 42, 54
Umsatzrendite 2, 23, 35
SevenOne Intermedia 5, 8, 14, 21ff,
31
Die SevenOne Intermedia GmbH - vormals Kirch Intermedia GmbH - ist das
multimediale Kompetenzzentrum der
ProSiebenSat.1-Gruppe. Sie verantwortet und bündelt die gesamte Wertschöpfungskette in Produktion, Vermarktung und Verwertung disponibler Rechte der Sendermarken der ProSiebenSat.1 Gruppe auf allen interaktiven Plattformen wie Online, Teletext, Telefonmehrwertdienste sowie
Mobile und iTV.
SevenOne Media 2, 4, 12, 14, 20,
31f, 34, 38f, 42ff, 54
SevenOne Media Austria 48, 54
SevenOne Media [Schweiz] 48, 54
SevenSenses 2, 24, 43f, 54
Splitscreen
Zeitgleiche Ausstrahlung von Werbung und Programm, die seit dem InKraft-Treten des vierten Rundfunkänderungsstaatsvertrags am 1.April
2000 zulässig ist. Es ist eine eindeutige optische Trennung und Kennzeichnung der Werbung erforderlich.
Die Werbung im Split-Screen ist unabhängig von deren Größe auf die
Dauer der Spotwerbung anzurechnen.
SevenOne Media setzt die Möglichkeiten des Splitscreen in einer Reihe
von neuen Werbeformen um.
SZM Studios 2, 5, 12, 14, 24f, 43,
49, 54
U
Umlaufvermögen 22, 33, 35, 38, 40,
44, 46, 48, 52, 57
Umsatz ➔ Konzernumsatz 8, 19,
23f, 32, 38, 40, 42, 51
V
Verbreitungswege 25
Fernsehprogramme können terrestrisch, via Kabel oder Satellit empfangen werden.
· Terrestrisch: Der klassische Empfang mittels Antenne wird von nur
noch knapp sieben Prozent (Stand
1. März 2003, Quelle: AGF/GfKFernsehforschung) der Fernsehhaushalte genutzt, Tendenz fallend.
· Kabel: Rund 56 Prozent der Fernsehhaushalte sind inzwischen an das
Kabelnetz angeschlossen. Über so
genannte Kopfstationen werden die
Signale der Sender via Satellit in das
Kabelnetz eingespeist.
· Satellit: Der dritte und jüngste Verbreitungsweg via Satellitenschüssel
kommt in rund 37 Prozent aller
Fernsehhaushalte in Deutschland
zum Einsatz, Tendenz steigend.
Die bedeutenden Kommunikationssatelliten zur Übertragung von Fernsehsignalen in Europa sind die der
ASTRA-Gruppe, Eutelsat und Kopernikus.
Vorzugsaktie 14, 18, 22, 50, 53
Im Vergleich zu ➔ Stammaktien sind
Vorzugsaktien mit besonderen Vorrechten, z.B. einer höheren ➔ Dividende ausgestattet. Das Stimmrecht
ist in der Regel ausgeschlossen. Bei
der ProSiebenSat.1 Media AG werden
für jede Vorzugsaktie satzungsgemäß
0,02 Euro mehr ausgeschüttet als für
Stammaktien.
VPRT 24
Verband privater Rundfunk und Telekommunikation e.V. in Bonn als Interessenvertretung der privaten Funkund Fernsehsender [FSF].
W
Werteverzehr 21, 33, 35, 38, 39,
49, 51
Unter Werteverzehr versteht man den
Verbrauch [Verzehr] von Gütern,
Dienstleistungen und Rechten im betrieblichen Produktionsprozess. Jeder Werteverzehr führt folglich zu einer Verminderung des Nettovermögens.
Z
ZAW 20, 24, 28
Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft e.V. in Bonn. Als Zusammenschluss von Verbänden, deren Mitglieder Wirtschaftswerbung betreiben, führt die ZAW die Interessen
der Werbewirtschaft zusammen, vertritt sie nach außen und stellt jährlich
die Netto-Werbeinvestitionen aller Mediengattungen und Werbeträger fest.
Der Verband widmet sich allen Angelegenheiten der Wirtschaftswerbung
mit der Intention, staatliche Werberegelungen entbehrlich zu machen.
Zielgruppe 4, 20ff, 32ff, 35ff, 38ff,
42, 49
Eine nach bestimmten Merkmalen definierte Personengruppe, die durch
Programme oder Werbemaßnahmen
angesprochen werden soll. Die am
häufigsten verwendeten Kriterien sind
soziodemographisch: Geschlecht, Alter, Bildung, Einkommen.
Finanzkalender
13. Mai 2003
Geschäftsverlauf
Januar bis März
16. Juni 2003
Hauptversammlung
17. Juni 2003
Dividendenzahlung
7. August 2003
Zwischenbericht
Januar bis Juni
6. November 2003
Geschäftsverlauf
Januar bis September
Kontakt
ProSiebenSat.1Aktieninformation
Medienallee 7
85774 Unterföhring
Tel. +49 [8000] 777 117
Fax +49 [89] 9507-1159
Investor Relations
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85774 Unterföhring
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Herausgeber
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Medienallee 7
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Tel. +49 [89] 95 07-10
Fax + 49 [89] 95 07-11 22
HRB 124 169 AG München
Internet
www.ProSiebenSat1.com
E-mail
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ProSieben Text
Seite 750 ff.
Konzeption und Inhalt
ProSiebenSat.1 Media AG
Corporate Office
Sat.1 Text
Seite 154 ff.
Redaktion
Dr. Torsten Rossmann
Kabel 1 Text
Seite 810 ff.
Christian Garrels
Irmgard Jarosch
Alexander Leschinger
Thomas Nötting
Steffen Schiefer
Sandra Schira
Erik Tröster
Cordelia Wagner
Katja Wirz
N24 Text
Seite 590 ff.
Redaktionsschluss
31. März 2003
Bestätigungsvermerk
31. März 2003
Design
KMS Team
Photos
Thomas Mayfried
Lithos
Foag & Lemkau GmbH, München
Druck
Mediahaus Biering GmbH,
München
Printed in Germany
Die Online-Version des
Geschäftsberichts 2002 finden
Sie im Internet unter
www.ProSiebenSat1.com
Vinkulierte Namensaktien 14
Namensrechtlich vermerkte Aktien,
die nur mit Genehmigung der AG
übertragen werden dürfen. Bei der
ProSiebenSat.1 Media AG sind die
➔ Stammaktien aus medienrechtlichen Gründen vinkuliert.
Visit 24, 31
Besuch eines Nutzers auf den Seiten
eines WWW-Anbieters. Ein Visit umfasst dabei alle Dokumente, die der
Nutzer zusammenhängend besucht
hat. Er definiert den Werbemittelkontakt in Online-Diensten. Die deutsche Werbeindustrie hat sich darauf
geeinigt, dass ein Visit dann als beendet gilt, wenn 30 Minuten lang kein
Zugriff erfolgt ist.
Vorstand 4, 9, 10f, 14, 18, 21f, 25f,
53ff
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