7 Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen

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Anxiety in children and adolescents – a case
analysis
Univ. Prof.in Dr.in Barbara Gasteiger Klicpera
Arbeitsbereich Integrationspädagogik und Heilpädagogische Psychologie
Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft
Überblick
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•
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•
•
Furcht und Angst in der Entwicklung
Angststörungen: Symptomatik und Verlauf
Der Fall AD
Williams Syndrom
Interventionsprogramm bei Angst und Depression
für Menschen mit WS
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adolescents
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• http://www.search-results.com/videos/watchvideo/die-verborgene-seite-der-angst-16/3ZsUcEzTWVdKF7iorZxukw?o=APN10645&l
=dis&ver=11&domain=www.searchresults.com
• http://www.search-results.com/videos/watchvideo/die-verborgene-seite-der-angst-26/j1ZGFwCJq2m58E6ADEuhxg?o=APN10645&l
=dis&ver=11&domain=www.searchresults.com
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Furcht und Angst in der
Entwicklung
• Von früh an lösen Schmerz sowie laute Geräusche DistressReaktion aus.
• Ab 6.-8.Monat löst Trennung von Mutter intensive
emotionale Reaktion aus.
• Furcht ist in früher Kindheit oft auf aktuelle Ereignisse in
unmittelbarer Umgebung bezogen. Diese Ängste sind recht
häufig.
• Ängste zeigen klaren Alterstrend
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Einige Ängste zeigen Alterstrend
• Ängste vor Tieren kaum bei jüngeren Kindern, größte
Häufigkeit mit etwa drei Jahren.
• Mit etwa vier Jahren Maximum der Ängste vor Dunkelheit.
Reize hier schwer interpretierbar, Kinder vielfach allein.
• Mit dem Alter vermehrt Angst vor Phantasiegestalten.
• Mit Schuleintritt und mit 9 - 12 Jahren vermehrt Ängste, die
auf die Schule bezogen.
• Sorgen wegen Geldangelegenheiten und vage Ängste um
eigene Identität
• In Adoleszenz Persistenz der Ängste um körperliche
Verletzungen, persönliche Sicherheit sowie Anstieg der Ängste
um Sozialkontakte.
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Einteilung der Angststörungen
DSM IV sowie ICD-10 unterscheiden Angststörungen,
deren Ausdruck altersunabhängig ist, und
Angststörungen, deren Beginn im Kinderalter zu
suchen ist und die manchmal auch auf dieses Alter
beschränkt sind.
• DSM IV Angststörungen mit altersunabhängigem
Erscheinungsbild (acht Syndrome):
Trennungsangst, spezifische Phobien, die
Sozialphobie, generalisierte Angstzustände,
Zwangsstörung, Panikstörungen mit bzw. ohne
Agoraphobie, posttraumatisches Stresssyndrom
(PTSD)
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Trennungsangst
Exzessive Angst vor der Trennung von den Eltern oder von
anderen Personen, an die die Kinder bzw. Jugendlichen
emotional gebunden sind. Angstreaktion muss wenigstens
zwei Wochen lang vorherrschen und über Maß
hinausgehen, das bei Kindern des gleichen
Entwicklungsstands zu erwarten ist.
• Erwartete Trennung löst starke Angst aus, die sich bis zur
Panik steigern kann. Verbinden damit Vorstellung, dass
Trennung endgültig sein könnte.
• Befürchtung, dass den Eltern in ihrer Abwesenheit etwas
zustoßen könnte.
• Weigern sich, Zuhause zu verlassen, in Schule zu gehen
etc., oder wollen Eltern nicht fortlassen. Klammern sich an
Eltern oder an Gegenstände.
• Wutanfälle
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Trennungsangst II
• Oft treten bei bevorstehender Trennung auch körperliche
Beschwerden auf, z.B. Bauch- oder Kopfschmerzen,
ärztliche Untersuchungen nötig.
• Befürchtungen, die sie mit Trennung von Eltern verbinden,
in Phantasie drastisch vorgestellt. Phantasiegestalten
können Rolle spielen.
• Befürchtungen mögen erst nach Trennung auftreten,
Heimwehreaktion und konstante Beschäftigung damit, was
zu Hause vorgeht. Kinder apathisch, zurückgezogen,
können sich nicht konzentrieren, kein Appetit und Schlaf.
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Spezifische Phobien
Intensive andauernde Angst vor bestimmten Situationen oder
Gegenständen, die normalerweise solche Furcht nicht auslösen.
Gefürchtete Situation gemieden oder nur mit großer Angst aufgesucht.
Klinische Relevanz bei Einschränkungen und Belastungen im Leben der
Kinder und der Familie.
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Symptome
• Phobien bei Kindern drücken sich gewöhnlich in einer intensiven
Angstreaktion bei Begegnung mit dem gefürchteten Objekt aus, wobei
die Kinder oft laut zu schreien oder zu weinen beginnen und zu einem
Elternteil laufen, um sich an ihn anzuklammern.
• Die Ängste können im Weiteren dazu führen, dass die Kinder
bestimmte Situationen gänzlich vermeiden.
• Kinder zeigen negative Denkschemata bezüglich der Gefahren, die von
der gefürchteten Situation ausgehen. Diese Gedanken beschäftigen sie
auch ungewöhnlich stark und können ihrerseits zu einer
Beeinträchtigung führen.
• Kinder mit Phobien haben stärkere vegetative Reaktionen, etwa einen
starken Anstieg der Herzfrequenz oder starkes Schwitzen bei Kontakt
mit den gefürchteten Situationen.
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Verlauf
Das Alter, in dem verschiedenen Phobien beginnen, ist typisch.
• Ängste vor Tieren beginnen um das 5.Lj., kaum im
Erwachsenenalter, sprechen gut auf verhaltenstherapeutische
Interventionen an.
• Die Agoraphobie kann zwischen 10. und 40.Lj. beginnen, am
häufigsten treten die ersten Symptome in der späten
Adoleszenz und um das 30.Lj. auf.
• Soziale Ängste beginnen sehr oft um oder nach der Pubertät.
• Verletzungsängste, wie die Furcht vor Injektionen und
Blutabnahmen beginnen in der Mehrzahl der Fälle ebenfalls
bereits in der Kindheit, gewöhnlich etwas früher als etwa
Ängste vor dem Zahnarzt.
• Bei anderen situationsspezifischen Ängsten Beginn in jedem
Lebensalter möglich.
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Sozialphobie
• Persistente Furcht vor Situationen, in denen der Betreffende
möglicherweise der Musterung durch andere ausgesetzt ist und Angst
hat, dass er sich so verhalten könnte, dass es für ihn beschämend oder
demütigend sein könnte,. Bei Kindern und Jugendlichen nach gleichen
Kriterien diagnostiziert wie bei Erwachsenen.
• ICD-10 unterscheidet von der altersübergreifenden Sozialphobie noch
Störung mit sozialer Ängstlichkeit des Kindesalters, bei der die
gewöhnlich bei Kindern im Vorschulalter anzutreffende größere Scheu
und Ängstlichkeit Fremden gegenüber in erhöhtem Maß anzutreffen ist.
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Symptome der Sozialphobie und
auslösende Situationen
• Am häufigsten führt Sprechen vor Gruppe zu Angst bei Kindern mit
Sozialphobie. Auch Essen vor anderen, beobachtet werden beim
Schreiben, Gehen zu Party oder informelles Reden verursacht
Unbehagen.
• In diesen Situationen körperliche Beschwerden, wie etwa Herzjagen,
Schwitzen, Zittern und Erröten. Erwartung solcher Situationen ebenfalls
von Beschwerden, wie Kopf- oder Magenschmerzen und Durchfall,
begleitet.
• Kinder zeigen in diesen Situationen negative, sich-selbst-abwertende
Gedanken.
• Kinder vielfach gehemmter, sozial zurückgezogen und isoliert. Haben
Schwierigkeiten, sich auf neue Situationen einzustellen.
• Daneben leiden viele auch unter generalisierter Angststörung und
manche an depressiver Verstimmung.
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Spezielle Formen sozialer
Ängstlichkeit bei Kindern
Manche Verhaltensauffälligkeiten können als Ausdruck erhöhter sozialer
Ängstlichkeit verstanden werden.
• elektiver Mutismus, primär eine Sprechstörung.
• Prüfungsangst: Dabei steht die Furcht vor negativer Bewertung durch
Lehrer im Vordergrund, mindert Leistungsfähigkeit in
Prüfungssituationen. Bei einem Teil ist Angst ausschließlich auf
Prüfungssituationen beschränkt, andere weisen viele andere soziale
Ängste auf.
• Unklar ist Übergang zwischen Sozialphobie und sozialer Gehemmtheit
bei Kindern. Durch Gruppe um J.Kagan frühzeitige Manifestation eines
gehemmten Interaktionsstils mit fremden Personen und neuartigen
Situationen beschrieben, bei etwa 10% der Kleinkinder ausgeprägt,
kann zu zurückgezogenem Verhalten im Kindergarten und der Schule
führen. Bei negativen Erfahrungen langfristig Entwicklung einer
Sozialphobie möglich.
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Übermäßige Ängstlichkeit und
Besorgtheit
• Kern liegt in übermäßiger Besorgtheit, einerseits über
künftige Ereignisse, anderseits über die Angemessenheit
früheren Verhaltens.
• Verschiedene künftige Ereignisse können den Kindern
Sorgen machen, Schularbeiten, andere schulbezogene
Ereignisse, mögliche Krankheiten und Unglücksfälle bei
ihnen selbst und bei Familienmitgliedern, diverse soziale
Kontakte bis zu ganz unbestimmten Ängsten (was morgen
passieren wird).
• Auf die Vergangenheit bezogene Sorgen können sich
sowohl auf schulische Leistungen als auch auf ihr Verhalten
in sozialen Situationen beziehen. Sind dabei eher für ältere
Kinder (über dem 10.Lebensjahr) charakteristisch.
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• Häufigkeit, mit der Kinder Sorgen nachhängen, Indiz für
Schweregrad der Störung. Klinisch relevant, wenn häufiger
als dreimal pro Woche.
• Kinder zeigen starken Perfektionismus bzw. Intoleranz
gegenüber Fehlern.
• In Schule Musterschüler, auch zu Hause brav, sehr auf
Zustimmung von Erwachsenen angewiesen.
• Fühlen sich in Gegenwart von Erwachsenen wohler als
unter Gleichaltrigen, in der Gruppe entweder Außenseiter
oder wenig beachtet. In Ausdrucksweise eher altklug und
wenig kindlich.
• Häufige Klagen über körperliche Beschwerden, von
Bauchschmerzen über Kopfweh zu anderen kleineren
Beschwerden, für die bei ärztlicher Untersuchung kein
Grund gefunden wird.
• Recht selbstunsicher und fühlen sich unwohl, wenn sie im
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Brauchen viel
Ermunterung von außen.
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Epidemiologie
relativ große Häufigkeit
• sowohl unter Kindern (3-4.5%)
• als auch unter Jugendlichen (6-7%).
Häufigste Form der Angststörungen unter Kindern
und Jugendlichen.
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Panikstörung
Bereits im Schulalter gibt es größere interindividuelle Unterschiede in der
Angstsensitivität, die bis ins Jugendalter stabil sind. Unterschiede im
Jugendalter sagen das Entstehen einer Panikstörung im
Erwachsenenalter vorher.
• Körperliche Erregungszeichen als bedrohlich erlebt
• wiederholte Panikattacken, intensive Angst
• plötzlicher Beginn, innerhalb 10 Minuten Steigerung
• körperliche Symptome Herzrasen, schwitzen, Brustschmerzen, Angst,
die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden, Angst zu sterben,
etc.
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Zwangsstörung
• Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen
• Bilder, Gedanken, Impulse, die den Einzelnen
überwältigen und Angst und Stress auslösen, nicht
nur exzessive Sorgen über reelle Lebensprobleme
• Versuche, diese Gedanken und Impulse zu
ignorieren, sind nicht erfolgreich,
Zwangshandlungen, um bedrohliche Ereignisse zu
verhindern
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Posttraumatisches Stresssyndrom
• Ereignisse, die das Gefühl der eigenen Sicherheit
in markanter Weise gefährden, können zu lang
anhaltenden psychischen Belastungen führen. Hier
stehen die ursprünglichen Erlebnisse und die
Schwierigkeiten, diese zu verarbeiten, im
Vordergrund.
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Diagnostische Kriterien (DSM-IV)
1. Der Betreffende muss einem Ereignis ausgesetzt gewesen
sein, das außerhalb der gewöhnlichen Erfahrungen eines
Menschen liegt und für fast jeden Menschen eine deutliche
Belastung darstellt. Dieses Ereignis stellt eine Bedrohung des
Lebens oder die Gefahr einer ernsten Verletzung für den
Betroffenen oder anderer Menschen dar und führt zu
intensiver Furcht, Hilflosigkeit oder zu agitiertem und
desorganisiertem Verhalten.
2. Der Betroffene hat Schwierigkeiten, von den Ereignissen
loszukommen und erlebt ständig das Wiederauftauchen von
Erinnerungen an diese Ereignisse.
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Diagnostische Kriterien (DSM-IV)
3. Der Betroffene leidet unter Einschränkungen in
seinem Leben, weil er sich bemüht, Situationen zu
vermeiden, die diese Erinnerungen wieder
hochkommen lassen, oder weil er durch diese
Erlebnisse in seiner Empfindungsfähigkeit behindert
bzw. abgestumpft worden ist.
4. Der Betroffene ist nervöser und weniger belastbar
geworden, was sich in wenigstens zwei der folgenden
Beschwerden zeigt: Ein- und Durchschlafstörungen,
erhöhte Reizbarkeit oder Wutausbrüche,
Konzentrationsschwierigkeiten, Hypervigilanz und
gesteigerte Schreckreaktionen.
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Symptome des posttraumatischen
Stresssyndroms bei Kindern
• V.a. in ersten Wochen nach Ereignis kommt es zu
wiederholten lebhaften Erinnerungen daran, die oft
in Ruhe, etwa vor dem Einschlafen, auftreten oder
durch bestimmte Hinweise ausgelöst werden.
• Kinder und Jugendliche entwickeln Furcht vor
Dunkelheit oder erleben massive Ängste bei
Trennung von Bezugspersonen.
• Gegenüber Eltern, aber auch Gleichaltrigen
reizbarer und leichter ärgerlich.
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Symptome des posttraumatischen
Stresssyndroms bei Kindern
• Sowohl Drang über Ereignisse zu reden, als auch Scheu, da
sie nicht beunruhigen wollen. Zurückhaltung Anderer im
Sprechen über Ereignisse kann fälschlicherweise als
mangelnde Anteilnahme missverstanden werden.
• Viele Kinder leiden unter Beeinträchtigung ihrer kognitiven
Funktionen, vor allem Konzentrationsschwierigkeiten und
Probleme, sich etwas zu merken.
• Viele durch Schuldgefühle geplagt, zeigen - vor allem im
Jugendalter - depressive Verstimmungen, manchmal bis zu
Suizidversuchen.
• Sind ängstlicher als zuvor.
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Assessment
• Angst im Kindesalter schwierig zu
diagnostizieren
• Wer sind die validen Informanten?
• Eltern, Lehrer, Kinder selbst?
• Selbsteinschätzungsskalen
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Scales
Description
Age
group
For Anxiety
Multidimensional Anxiety Scale 39 items; 4 scales (physical symptoms, social 8–16
for Children (March, Sullivan, & anxiety, harm avoidance, separation/panic anxiety)
years
Parker, 1999)
Revised
Children’s
Manifest 37 items; 3 scales (physiological symptoms, worry 6 - 19
Anxiety
Scale
(Reynolds
& and oversensitivity, fear/concentration)
years
Richmond, 1978)
Fear Survey Schedule for 80 items; 5 scales (fear of failure and criticism, fear 7-18
Children-Revised (Ollendick, 1983) of the unknown, fear of injury and small animals, years
fear of danger and death, medical fears)
Spence Children’s Anxiety Scale 38 items; 6 scales (GAD, SAD, social phobia, panic 12 –
(Spence, 1998)
disorder and agoraphobia, OCD, and fears of 17 years
physical injury).
Screen for Child Anxiety Related 41 item; 5 scales (panic, separation anxiety, social 12 –
Emotional Disorders (Birmaher et phobia, GAD, and school phobia)
17 years
al., 1997)
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Scales
Description
Age
group
For specific subtypes of
anxiety
Social
Phobia
and 26 items to assess levels of social 8-18
Anxiety Inventory for anxiety and social anxiety disorder
years
Children (Beidel et al.,
1996)
Social Anxiety Scale for 22 items; 3 scales (fear of negative
Adolescents (La Greca & evaluations, social avoidance and
Stone, 1993)
distress specific to new situations,
generalized social avoidance and
distress)
Penn
State
Worry 16 items; assess intensity and inability
Questionnaire – Children to control pathological worry.
and Adolescents (Chorpita
7-Anxiety in children and adolescents
et al., 1997)
14 –
17
years
6-18
years
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Assessment
• Diagnostische Interviews
• Verhaltensbeobachtung
• Selbstbeobachtung
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Epidemiologie
• Lebenszeitprävalenz 15 bis 31,9%
• Zeitraumprävalenz 3,1 bis 18%
• Am häufigsten spezifische Phobien, seltener
Panikstörung, PTSD, OCD und GAD
• 72% der Personen mit Angststörungen haben
noch eine weitere klinische Diagnose: Depression,
Substanzmissbrauch, Verhaltensstörungen
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Epidemiologie
• Gender: Mädchen sind häufiger betroffen als
Jungen 3:1
• Alter: gleichmäßige Verteilung über alle
Altersgruppen
• PTSD, GAD, Panikstörung und Sozialphobie werden
mit Alter stärker, größte Häufung zwischen 12-13
und 14-15 Jahren
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Therapie von Phobien bei Kindern
Kognitive Verhaltenstherapie
Neben Aufbau einer unterstützenden Beziehung zwei basale
Vorgehensweisen.
• Nach Klärung der Auslösesituation und Aufstellung einer
Hierarchie von angstauslösenden Merkmalen steht die
stufenweise Konfrontation mit den gefürchteten Situationen
oder Gegenständen im Vordergrund.
• Bei großer Scheu vor Konfrontation muss die
Desensibilisierung begleitet werden von Versuchen, die
Angst der Kinder direkter zu reduzieren bzw. kompetentes
Verhalten und das Zutrauen in die eigene Fähigkeit, mit der
Situation fertig zu werden, zu stärken.
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• Erfahrung mit Modellen, die ohne Angst mit gefürchteten
Situationen umgehen: direkt oder über
Videodemonstrationen.
• Erlernen von Entspannungstechniken
• Belohnung von Annäherung und kompetentem Umgehen
mit der gefürchteten Situation.
• Selbstkontrolle negativer Gedanken: bzgl. Gefährlichkeit der
gefürchteten Situation oder eigene Unfähigkeit, Situation zu
bewältigen, Kinder sollen negative Gedanken vermeiden
und durch positives Denken ersetzen.
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Emotionale und Soziale Fähigkeiten
für Individuen mit WS (ESST-WS)
• Interventionsprogramm für jungen Menschen mit
Williams Syndrom
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Informationen zum Williams Syndrom
• http://www.youtube.com/watch?v=AHT4dB4MiI&feature=related
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Das Leben des AP
• 19 Jahre alt, Jugendlicher
• Probleme: sozialer Rückzug, Panikattacken,
Depression
• Diagnose WS mit 3 Jahren
• Herzprobleme als Kind
• Eltern geschieden (als er 7 Jahre war)
• wuchs bei Mutter, Stiefvater und zwei älteren
Schwestern auf
• Lebt in einer Wg mit zwei gleichaltrigen
autistischen Jugendlichen
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Schwierigkeiten
• konnte seit vier Monaten College nicht mehr
besuchen
• plötzliche Panikattacke
• Ans Haus gebunden aus Angst, eine weitere
Panikattacke zu bekommen, sobald er das Haus
verlässt
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Assessment
• Vor der Intervention, in der Mitte, nachher und
Follow-up
• Aufgrund von Leseschwierigkeiten wurden die
Fragen vorgelesen
• Klinische Fragebögen: Ängstlichkeit, Stress,
depressive Verstimmung
• Diagnostisches Interview
• Tägliches Monitoring der eigenen Stimmung
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Instrumente
• Composite International Diagnostic Interview:
Ängstlichkeit und Depression nach DSMIV Kriterien
(Wittchen et al., 1991)
• Penn State Worry Questionaire: Pathologische
Sorgen; GAD (Meyer et al., 1990)
• Depression, Anxiety and Stress Scale: Symptome
von Depression, Angst und Stress (DASS; Lovibond
& Lovibond, 1995)
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Intervention
• 6 Wochen individuelles Training
• alle 6 Sitzungen in zwei 25-minütige Sitzungen
aufgeteilt, mit 60 Min. Pause dazwischen
• Interventionstechniken:
–
–
–
–
–
kognitive Umstrukturierung
Rollenspiel
In vivo Exposition
Soziales Kompetenztraining
Hausaufgaben
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Interventionsmaterial: Geschichte
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Interventionsmaterial: Gefühlskarten
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Verlauf
• Vor der Intervention klinische Diagnose Depression
und Panikstörung
• Kooperativ und freundlich, aber angespannt
• Panikstörung: erste Panikattacke plötzlich, aus
blauem Himmel, Angstgefühle, Brustschmerzen, 710 Minuten, konnte seither nicht mehr ins College
gehen
• Depression: kein Interesse mehr, unglücklich,
müde, ganzen Tag nur schlafen, Appetitverlust,
Gewichtsverlust, sich schuldig fühlen, weil andere
sich Sorgen machen, Gedanken an den Tod, keine
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Suizidpläne
adolescents
Ergebnisse
• 3 Monate nach Intervention keine klinischen
Symptome mehr
• Rückgang in allen Skalen
• Alle Werte im Normalbereich
• Unternehmungen mit Freunden (Golf, Tanzkurs)
• Zurück am College, zuerst zwei, dann drei Tage die
Woche
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Schlussfolgerungen
• Kognitiv-behaviorale Therapie erfolgreich
• Reduktion von Depression und Angst
• ESST-WS (Emotional and Social Skills Training for
Individuals with WS) als erfolgreiches
Trainingsprogramm für
• Visuelle Hilfen: Gefühlsthermometer, Bilderreihen
• Therapieprogramm wichtig für Kinder/Erwachsene
mit Williams Syndrom
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Herzlichen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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