1 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Vorwort 2. Ursachen der radioaktiven Kontamination von natürlichen Lebensmitteln in Deutschland 5 5 2.1 Die Radioaktivität 5 2.1.1 Definition 6 6 6 7 7 7 8 2.1.1.1 Alphastrahlung 2.1.1.2 Betastrahlung 2.1.1.3 Gammastrahlung 2.1.1.4 Physikalische Größen 2.1.1.4.1 Die Aktivität 2.1.1.4.2 Die Halbwertszeit 2.1.2 Natürliche Radioaktivität 2.1.2.1 Terrestrische Strahlung 2.1.2.2 Kosmische Strahlung 2.1.3 Künstliche Radioaktivität 2.1.3.1 Medizin, Industrie, Gewerbe und Wissenschaft 2.1.3.2 Oberirdische Kernwaffenversuche der 60er Jahre 2.1.3.3 Der Reaktorunfall von Tschernobyl 8 8 8 9 9 9 9 2.2 Radioaktive Kontamination von Lebensmitteln infolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl 9 2.2.1 Der Reaktorunfall in Tschernobyl 10 10 10 10 10 11 2.2.1.1 Die Ausgangssituation 2.2.1.2 Der Tschernobyl - Reaktor 2.2.1.3 Der Unfallhergang 2.2.1.3.1 Bedienungsfehler des Reaktoroperators zu Beginn des Turbinentests 2.2.1.3.2 Weiterer Leistungsabfall des Reaktors infolge der Fortführung des Experiments 2.2.1.3.3 Verlust der Kontrolle über die atomare Kettenreaktion 2.2.1.3.4 Explosion des Reaktors 2.2.1.3.5 Folgen der Explosion 2.2.2 Die Deposition von Radionukliden nach dem Reaktorunfall 2.2.2.1 Der radioaktive Fallout 2.2.2.2 Art der depositionierten Radionuklide 2.2.2.3 Die radioaktiven Wolken infolge des Fallouts 2.2.2.4 Die Zusammensetzung der radioaktiven Wolken 2.2.2.5 Die Deposition der Radionuklide 2.2.2.5.1 Unterschiedliche Depositionsraten 11 11 12 12 12 13 13 14 14 14 2 2.2.2.5.2 Auswirkungen der Radionukliddeposition im Jahr 2002 15 2.2.3 Die Folgen der Deposition von Radionukliden in Deutschland 15 15 16 16 16 16 17 17 2.2.3.1 Die direkte radioaktive Strahlung 2.2.3.2 Das Einatmen radioaktiver Substanzen 2.2.3.3 Radioaktive Substanzen im Boden 2.2.3.3.1 Die radioaktive Belastung von Ackerfrüchten 2.2.3.3.2 Die radioaktive Belastung von Waldprodukten 2.2.3.3.3 Die radioaktive Belastung von Tierfleisch und - produkten 2.2.3.3.4 Die radioaktive Belastung des Grundwassers 3. Material und Methoden zur Messung der radioaktiven Kontamination von Maronenröhrlingen 18 3.1 Material 18 3.1.1 Das Messobjekt 18 18 18 19 19 19 19 20 20 20 20 3.1.1.1 Wahl des Maronenröhrlings als Messobjekt 3.1.1.1.1 Waldprodukt mit ökonomischen Messvorteilen 3.1.1.1.2 Hohes Aufnahme - und Anreicherungsvermögen für radioaktives Cäsium 3.1.1.2 Beschreibung des Maronenröhrlings 3.1.1.2.1 Vorkommen 3.1.1.2.2 Der Hut 3.1.1.2.3 Die Röhren 3.1.1.2.4 Die Poren 3.1.1.2.5 Der Stiel 3.1.1.2.6 Das Fleisch 3.1.2 Das Messgerät 3.1.2.1 Arbeitsweise des Becquerel - Monitors LB 200 3.1.2.2 Bestandteile des Becquerel - Monitors LB 200 21 21 21 3.2 Methoden 22 3.2.1 Festlegung der Probenorte 22 22 23 3.2.1.1 Aufteilung des Messgebiets 3.2.1.2 Kurze Beschreibung der Probenorte 3.2.2 Die Messung der Radioaktivität 3.2.2.1 Vorbereitungen für die Messung 3.2.2.1.1 Inbetriebnahme des Messgeräts und Bestimmung des Nulleffekts 3.2.2.1.2 Herstellung einer Probe 3.2.2.2 Beschreibung des Messvorgangs 3.2.2.2.1 Beginn des Messvorgangs 3.2.2.2.2 Beziehung zwischen Messwert und Messfehler 3.2.2.2.3 Messdauer 3.2.2.2.4 Ende des Messvorgangs 25 25 25 26 28 28 28 29 29 3 3.2.2.3 Ermittlung der Ergebnisse 3.2.2.3.1 Spezifisches Gewicht 3.2.2.3.2 Messgenauigkeit des Geräts 3.2.2.3.3 Aktivität pro Kilogramm 3.2.2.3.4 Berücksichtigung anderer Radionuklide 29 29 30 30 30 4. Messergebnisse 31 4.1 Die Messwerte 31 4.1.1 Ergebnistabelle 31 4.1.2 Kartographische Darstellung der Messergebnisse 35 4.2 Bewertung der Ergebnisse 35 4.2.1 Vergleich der Messwerte von 2002 mit älteren Messwerten 35 36 4.2.1.1 Vergleich der radioaktiven Kontamination von Maronenröhrlingen 1986 und 2002 4.2.1.2 Abnahme der radioaktiven Kontamination von Maronenröhrlingen im Bereich Rimbach 37 4.2.2 Biologische Auswirkungen der radioaktiven Kontamination auf den Landkreis Cham 38 4.2.2.1 Die Strahlenexposition 4.2.2.2 Maßnahmen zur Beschränkung der individuellen Strahlenexposition 38 38 5. Nachwort 390 6. Anhang 39 7. Verwendete Abkürzungen und Zeichen 39 8. Bibliographische Angaben 40 8.1 Verzeichnis der verwendeten Artikel (Dokumente) aus dem Internet, der Bücher und der sonstigen benutzten Unterlagen 40 8.2 Angaben zu den verwendeten Abbildungen 48 4 1. Vorwort In den ersten Wochen nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl am 26. April 1986 sprach die internationale Presse zwar bereits von einem „Super - GAU (größter anzunehmender Unfall )“ im Atomkraftwerk von Tschernobyl und es fielen Begriffe wie „radioaktive Wolke“ und „saurer Regen“, aber wie es genau zu der Reaktorkatastrophe gekommen war und welche konkreten Folgen zu erwarten seien, war lange Zeit und ist teilweise bis heute ungeklärt. Die Bevölkerung in Deutschland war von den kontroversen Expertenmeinungen verunsichert und fühlte sich schlecht informiert. Was versteht man überhaupt unter „Radioaktivität“? Was weiß man heute über den Reaktorunfall von Tschernobyl? Wie kam es eigentlich zur radioaktiven Verseuchung Europas durch radioaktive Wolken bzw. sauren Regen? Wie kam es zur radioaktiven Kontamination von Lebensmitteln? In meiner Facharbeit habe ich versucht, Antworten auf diese Fragen zu geben. Man stellte unmittelbar nach dem Reaktorunglück zudem fest, dass auch in Deutschland alle landwirtschaftlich erzeugten und wildwachsenden Lebensmittel infolge des Reaktorunglücks stark radioaktiv kontaminiert (verseucht) waren, was eine erhebliche Beunruhigung auslöste. Ich habe mich in meiner Facharbeit mit den Spätfolgen des Reaktorunglücks in meiner Heimat, dem Landkreis Cham, beschäftigt und am Beispiel des Maronenröhrlings die radioaktive Kontamination von wildwachsenden Lebensmitteln im Jahr 2002 untersucht. Neben der Vorgehensweise bei der Messung der Radioaktivität und der Darstellung der Messergebnisse wird auch auf Messwerte früherer Jahre und auf biologische Strahlenfolgen im Landkreis Cham eingegangen. 2. Ursachen der radioaktiven Kontamination von natürlichen Lebensmitteln in Deutschland 2.1 Die Radioaktivität 5 2.1.1 Definition Der Begriff Radioaktivität bezeichnet die Eigenschaft instabiler Atomkerne (Radionuklide 1) ), von selbst - also ohne Einwirkung von außen - zu zerfallen. Diese Atomkerne streben nämlich danach, sich in eine günstigere Konfiguration umzuwandeln (also einen stabileren Zustand zu erreichen). 2) 3) „Die Umwandlung führt (...) zur Emission von Teilchen und Energie.“ 4) Es wird eine für den Zerfall charakteristische ionisierende Strahlung ausgesendet. Man unterscheidet hinsichtlich der Radioaktivität folgende drei Strahlenarten: Alphastrahlung, Betastrahlung und Gammastrahlung. 2) 3) 5) 2.1.1.1 Die Alphastrahlung Beim Alpha - Zerfall werden zweifach positive Heliumkerne aus dem radioaktiven Atomkern emittiert (ausgestoßen). 6) Diese Heliumkerne bestehen aus zwei Protonen und zwei Neutronen und werden als Alphateilchen bezeichnet. 7) 8) Es handelt sich deshalb hier um Teilchenstrahlung. Da es sich um vergleichsweise große Teilchen handelt, wird die Strahlung schnell abgebremst. In der Luft haben sie nur eine Reichweite bis ca. 4 cm, im menschlichen Gewebe nur ca. 0,05 mm. Alphastrahlen sind gesundheitlich bedenklich, wenn sie inkorporiert (durch Nahrungsaufnahme) oder inhaliert (durch Einatmen) werden, da sie dann ihre hohe Strahlungsenergie direkt an das Gewebe abgeben, was Schädigungen der Zelle zur Folge hat. 6) 2.1.1.2 Die Betastrahlung Auch Betastrahlen sind Teilchenstrahlen. 9) Im Kern eines radioaktiven Atoms wandelt sich ein Neutron in ein Proton und ein Elektron um. Die Elektronen werden mit hohen Geschwindigkeiten (etwa 95% der Lichtgeschwindigkeit) als sog. Betateilchen aus dem Kern geschleudert. 10) Ihre Reichweite ist größer als die der Alphateilchen. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Betastrahlung sind denen der Alphastrahlung ähnlich. 11) 6 2.1.1.3 Die Gamma - Strahlung Die Gamma - Strahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, die beim Alpha - und/oder Beta - Umwandlungsprozess zusätzlich frei wird. 12) Der Atomkern kann z.B. durch Alpha oder Betazerfall in einen angeregten Zustand versetzt werden. Beim Übergang aus diesem angeregten Zustand in den Grundzustand (energetisch niedrigeres Niveau) gibt der Kern Energie in Form von elektromagnetischen Wellen, die als Gammaquant bzw. Photon bezeichnet wird, ab. 13) 14) 15) Sie kann alle Materialien durchdringen, hat eine unbestimmbar große Reichweite und kann nur teilweise von dicken Bleiplatten abgeschirmt werden. Durch menschliches Gewebe wird Gamma - Strahlung kaum geschwächt, was zur Schädigung von Zellen und somit auch des Erbguts führt. 12) 14) Abb. 1: Strahlenarten beim radioaktiven Zerfall 2.1.1.4 Physikalische Größen 2.1.1.4.1 Die Aktivität Das Becquerel (Bq) ist die Einheit der Aktivität. Sie gibt die Zahl der Kernzerfälle pro Sekunde in einem radioaktiven Stoff an (1 Bq = 1 Kernzerfall/Sekunde). 16) „Die Radioaktivität wird in Becquerel (Bq) gemessen.“ 17) 7 2.1.1.4.2 Die Halbwertszeit Die Schnelligkeit, mit der ein radioaktiver Atomkern zerfällt (Die Zerfallsprodukte sind in der Regel übrigens selbst radioaktiv.), hängt von der physikalischen Halbwertszeit des jeweiligen Radionuklids ab. 2) Jedes Radionuklid hat eine charakteristische Halbwertszeit (Sekundenbruchteile bis mehrere Milliarden Jahre), in der die Aktivität um die Hälfte abnimmt. 18) Radioaktive Atomkerne kommen natürlich vor (z.B. Uran in der Erdkruste) oder werden künstlich (bei Kernspaltung, in Teilchenbeschleunigern oder durch Neutronenbestrahlung ) erzeugt. 2) 3) 2.1.2 Natürliche Radioaktivität Die natürliche Radioaktivität nimmt den größten Teil der heute in unserer Nahrung vorhandenen Radioaktivität ein. 19) „...[Sie] wird aber weder von uns verursacht noch kann sie von uns beeinflusst werden.“ 20) 2.1.2.1 Terrestrische Strahlung Die natürliche Radioaktivität in Lebensmitteln wird teilweise von Radionukliden aus der Entstehungszeit der irdischen Materie, die sehr lange Halbwertszeiten aufweisen, verursacht. Zu diesen Radionukliden zählen im wesentlichen Kalium - 40, Uran - 235, Uran - 238 und Thorium - 232 und deren Zerfallsprodukte wie z.B. Polonium - 210, Blei – 210, Radon 222, Radium - 226 oder Thorium - 228. 19) Sie kommen in unterschiedlichen Konzentrationen in der geologischen Formation der Erde vor. Ihr Vorkommen hängt stark von der jeweiligen Bodenart ab (Größere Vorkommen in Granitböden, kaum Vorkommen in Kalksandstein - und Basaltböden.).21) 2.1.2.2 Kosmische Strahlung Natürliche Radioaktivität kann aber auch durch kosmische Strahlung bedingt sein. „Durch die Wechselwirkung der aus dem All kommenden kosmischen Strahlung mit der die Erde umgebenen Luftschicht werden Radionuklide wie Kohlenstoff - 14, Beryllium -7 und Tritium ständig neu gebildet“ 19) und gelangen so auf die Erdoberfläche. Die Intensität der radioaktiven Strahlung hängt dann von der Höhe eines Gebiets über dem Meeresspiegel ab (Je größer die Höhe eines Gebiets über dem Meeresspiegel, desto höher ist die Strahlenbelastung.). 21) 8 2.1.3 Künstliche Radioaktivität Die künstliche Radioaktivität wird vom Menschen verursacht. 22) Künstlich erzeugte Radionuklide unterscheiden sich in ihren physikalischen Gesetzmäßigkeiten aber nicht von den natürlichen. Nur wenige künstlich erzeugte Radionuklide, die entweder große Halbwertszeiten oder eine stärkere radiotoxische Wirkung besitzen, haben Bedeutung für die Strahlenbelastung von Mensch und Umwelt. Dazu gehören z.B. Kobalt - 60, Cäsium - 134, Cäsium - 137, Strontium - 90, Plutonium - 238, Plutonium - 239 und Iod - 131. 19) 2.1.3.1 Medizin, Industrie, Gewerbe und Wissenschaft Die Medizin (für Therapie - und Diagnostikmethoden), die Industrie, das Gewerbe und die Wissenschaft setzen vergleichsweise nur vereinzelt geringe Mengen radioaktiver Stoffe frei. 19) 22) 2.1.3.2 Oberirdische Atomwaffenversuche der 60er Jahre Die oberirdischen Atomwaffenversuche zur Zeit des Kalten Krieges waren verantwortlich für die hohe radioaktive Kontamination (radioaktive Verseuchung) von natürlichen Lebensmitteln in den 60er Jahren. 23) In den 80er Jahren erfolgte aber ein Absinken der Belastungswerte „...auf ein sehr niedriges Niveau;...“ 24) . So war die künstliche Radioaktivität 1982 - 1985 etwa tausendmal geringer als 1963. 23) Der Grund war wohl, dass die Radionuklide in den 80er Jahren aufgrund ihrer Halbwertszeiten schon einen Großteil ihrer Radioaktivität eingebüßt hatten. 2.1.3.3 Der Reaktorunfall von Tschernobyl „Erst der Unfall in Tschernobyl 1986 ließ die Belastungswerte [hinsichtlich der künstlichen Radioaktivität] wieder hochschnellen.“ 25) Künstliche radioaktive Stoffe in unserer Umwelt stammen heute also zu einem beträchtlichen Teil aus dem Reaktorunfall von Tschernobyl. 2.2 Radioaktive Kontamination von Lebensmitteln infolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl 9 2.2.1 Der Reaktorunfall in Tschernobyl 2.2.1.1 Die Ausgangssituation Am 25. April 1986 sollte im Block 4 des Kernkraftwerkes in Tschernobyl ein Turbinen Experiment stattfinden. Dabei sollte überprüft werden, ob die Turbinen während eines kompletten Stromausfalls im Kraftwerk beim Auslaufen noch genügend Strom liefern können, um die Kühlung des Reaktors zu gewährleisten, bis die Notstromaggregate anspringen. Der Turbinentest sah vor, den Reaktor nicht abzuschalten, sondern seine Leistung auf einen Wert zwischen 700 und 1000 Megawatt (MW) zu beschränken, damit eine Wiederholung des Testes nach einem eventuellen Fehlschlag möglich ist. Um das Experiment unter realistischen Bedingungen stattfinden zu lassen, wurde das Notprogramm „Havarieschutz“ abgeschaltet, in dem Sicherheitseinrichtungen wie Notkühlung, Einfahren der Brennstäbe und automatische Notabschaltung zusammengefasst sind. Der Beginn des Experiments wurde aber kurzfristig verschoben, so dass die Nachtschicht des 26. Aprils 1986 unvorbereitet die Durchführung des Experiments übernehmen musste. 26) 27) 2.2.1.2 Der Tschernobyl - Reaktor Der Tschernobyl - Reaktor war ein graphitmoderierter, wassergekühlter Druckröhren Siedewasser - Reaktor russischer Bauart vom Typ RBMK. Dieser Reaktortyp hat den ökonomischen Vorteil, dass er zum Brennelementwechsel nicht abgeschaltet werden muss, besitzt aber auch wesentliche Sicherheitsdefizite. Der Reaktor ist unterhalb eines Leistungsniveaus von 700 MW instabil und schwer zu kontrollieren. 26) 28) 2.2.1.3 Der Unfallhergang 2.2.1.3.1 Bedienungsfehler des Reaktoroperators zu Beginn des Turbinentests Kurz vor Beginn des Experimentes fiel die Reaktorleistung aufgrund eines Bedienungsfehlers des unerfahrenen Reaktoroperators Toptunow sehr stark ab (30 MW). Um die Reaktorleistung wieder anzuheben, wurden Steuer - bzw. Absorberstäbe, mit denen die atomare Kettenreaktion kontrolliert werden kann, entfernt. Dabei wurde die zulässige Minimalgrenze von 28 Stäben unterschritten, was zur Folge hatte, dass der Reaktor ein noch größeres Sicherheitsrisiko darstellte und noch schwerer zu kontrollieren war. 27) 10 2.2.1.3.2 Weiterer Leistungsabfall des Reaktors infolge der Fortführung des Experiments Trotz dieses Zwischenfalls ordnete der stellvertretende Chefingenieur des Kraftwerkes, Djatlow, den Beginn des Testes an. Um den Reaktor zusätzlich zu kühlen, wurden alle (und damit zu viele) Umwälzpumpen eingeschaltet. Aber der mit wenig Leistung arbeitende Reaktor konnte das ihn zur Kühlung umfließende Wasser nicht mehr verdampfen. Die verminderte Dampfbildung bewirkte ein weiteres Absinken der Reaktorleistung. Um ein weiteres Absinken der Leistung zu verhindern, wurde ein weiterer Teil der Steuer - bzw. Absorberstäbe entfernt. Zum Zeitpunkt des Unfalls waren nur noch 6 bis 8 Steuerstäbe vorhanden. Eigentlich hätte nach damaliger Vorschrift schon bei unter 15 Stäben der Reaktor abgeschaltet werden müssen. 26) 27) 28) 2.2.1.3.3 Verlust der Kontrolle über die atomaren Kettenreaktion Als die Bedienungsmannschaft den Strom abschaltete und nur die Auslaufenergie der Turbinen die Wasserpumpen antrieb, wurde weniger Kühlwasser durch den Reaktorkern gepumpt. Das Wasser erreichte aber nur die Siedetemperatur und verdampfte nicht. Der Reaktor konnte nicht ausreichend gekühlt werden, was bewirkte, dass seine Leistung sprunghaft anzusteigen begann. Die atomare Kettenreaktion geriet außer Kontrolle. Da die automatischen Sicherheitsprogramme ausgeschaltet waren, löste der Schichtleiter, Akimow, nun das Notsystem "Havarieschutz" manuell aus. Der Versuch, die unkontrollierte Kettenreaktion durch Einschieben von Absorberstäben zu unterbinden, scheiterte. Die Führungskanäle waren durch die große Hitze bereits verformt, ehe die Steuerstäbe eingefahren werden konnten. 26) 27) 28) 2.2.1.3.4 Explosion des Reaktors Um 1:23 Uhr am 26. April 1986 explodierte der Reaktor schließlich, nachdem seine Leistung auf 300 000 MW, das 100fache seiner Nennleistung hochgeschnellt war. 1)2)3) "Bis heute ist noch nicht ganz geklärt, welche Anteile der Explosion auf nukleare und welche auf chemische Ursachen zurückgehen." 29) 11 Abb. 2: Explosion des Reaktors Abb. 3: Zerstörter Reaktor 2.2.1.3.5 Folgen der Explosion Wegen der großen Hitze gerieten der Block 4, Teile des Blockes 3 und des Maschinenhauses in Flammen. Brennstäbe schmolzen. Ein großer Teil des radioaktiven Reaktorinhalts wurde durch die Explosion und durch den nachfolgenden fast zwei Wochen dauernden Brand in die Atmosphäre geschleudert. Nur der heldenhafte Einsatz von Feuerwehrleuten und Kernkraftwerksmitarbeitern, von denen bereits fast alle an den Folgen der radioaktiven Strahlung durch den Reaktorunfall starben, verhinderte eine noch größere Katastrophe. 26) 27) 2.2.2 Die Deposition von Radionukliden nach dem Reaktorunfall 2.2.2.1 Der radioaktive Fallout Während der zwei Wochen unmittelbar nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wurden große Mengen von Radionukliden in die Umwelt freigesetzt. 30) Man spricht in diesem Zusammenhang vom sog. radioaktiven Fallout. 31) „Der im Reaktor entstehende Brand und die damit verbundenen hohen Temperaturen trugen die freigesetzten Radionuklide in Höhen bis zu 1500 m.“ 32) Diese Emissionshöhe, Windrichtungen und Windgeschwindigkeiten trugen dazu bei, dass die radioaktiven Stoffe in der Luft über einen Weg von mehreren tausend Kilometern auch in den bayerischen Raum verfrachtet wurden. 33) 12 2.2.2.2 Art der depositionierten Radionuklide Die Explosion setzte mehr als 100 radioaktive Elemente in die Atmosphäre frei. Die meisten von ihnen waren nur kurzlebig und zerfielen innerhalb weniger Stunden oder Tage. Die gefährlichsten Elemente, die durch die Explosion in die Umwelt gerieten, waren Iod 131, Strontium - 90, Cäsium - 134 und Cäsium - 137. Ihre Halbwertszeiten („Zeit, in der sich die Radioaktivität des Isotops halbiert.“ 34) ) betragen 8 Tage (Iod - 131), 29 Jahre (Strontium), 2 Jahre (Cäsium - 134) und 30 Jahre (Cäsium - 137). 35) 36) Besonders Iod wurde in großen Mengen in die Atmosphäre freigesetzt („50% - 80% des Reaktorinventars an Radioiod“ 37) ), ist aber wegen seiner kurzen Halbwertszeit für die heutige radioaktive Belastung irrelevant. Während Iod – 131 (vor allem bei Kindern) Schilddrüsenkrebs hervorrufen kann, kann Strontium zu Leukämie (Blutkrebs) und Knochenkrebs führen. Cäsium bestrahlt den kompletten Körper und kann u.a. Magen-, Leber - und Milzkrebs verursachen. 35) Die Freisetzung der Stoffe wurde erst am 13.5.1986 endgültig gestoppt. 38) 2.2.2.3 Die radioaktiven Wolken infolge des Fallouts Der radioaktive Fallout verteilte sich in Aerosolform über den größten Teil der nördlichen Hemisphäre.39) „Die erste radioaktive Wolke zog zunächst über Polen nach Skandinavien, wo sie am 28. April 1986 eintraf. Nach Änderung der Wettersituation zog eine zweite Wolke westwärts über Slowakei, Tschechien und Österreich nach Deutschland und bewegte sich weiter über Frankreich nach Großbritannien und Irland.“ 40) „Am 29. April 1986 gegen 18:00 Uhr überquerten die ersten radioaktiven Luftmassen die Grenze zwischen Tschechien und Bayern.“ 41) „Eine dritte Wolke zog Anfang Mai in südlicher Richtung, wodurch insbesondere Rumänien, Bulgarien, Griechenland und die Türkei betroffen wurden.“ 42) Abb. 4: Die erste radioaktive Wolke auf dem Weg nach Skandinavien (Computersimulation) 13 Abb.5: Die drei radioaktiven Wolken über Europa (Computersimulation) 2.2.2.4 Die Zusammensetzung der radioaktiven Wolken Die Nuklidzusammensetzung in den radioaktiven Wolken änderte sich mit der Entfernung zum Reaktor. In unmittelbarer Nähe (ehemalige Sowjetunion, Osteuropa) wurden die weniger flüchtigen Elemente, wie z. B. Strontium - 90 oder auch Plutonium - 238, abgelagert. Besonders Radiocäsium und Iodisotope aber wurden über weite Strecken nach Nord -, Mittel - und Westeuropa transportiert. 30) 31) Vor allem Regionen in Lappland, Finnland, Rumänien, Bulgarien, Polen, Bayern, Westengland und der Südtürkei wurden mit einer signifikanten Radioaktivitätsdosis verseucht, die zum damaligen Zeitpunkt zwar weit über den zulässigen Grenzwerten, gleichzeitig aber immer noch deutlich unterhalb der Strahlenbelastung lag, die auf Weißrussland, Russland und die Ukraine niederging. 31) 2.2.2.5 Die Deposition der Radionuklide 2.2.2.5.1 Unterschiedliche Depositionsraten Die während der ersten Tage nach dem Reaktorunglück örtlich „...herrschende regenfreie Hochdruckwetterlage führte zunächst zu einer Depositionsverteilung von Cs - 134 und Cs 137 , die hauptsächlich von der Filterwirkung der Oberflächenstrukturen sowie dem Feuchtegrad der Atmosphäre abhängig waren.“ 43) Waldstandorte und Flächen, über denen ganztägig hohe Luftfeuchtigkeit herrschte bzw. wo durch nächtliche Abkühlung der Wasserdampf der Atmosphäre kondensierte (Taubildung), waren davon besonders betroffen. Diese Taubildung führte ähnlich einer nassen Deposition durch Niederschlag (die auch als Washout 44) bezeichnet wird) zu einer erhöhten Bodenbelastung. 45) 14 Der erste Niederschlag nach dem Reaktorunglück in Deutschland fand örtlich wechselnd Ende April/ Anfang Mai statt. 45) „Je nach Niederschlagsmenge kam es dabei zu sehr unterschiedlichen Depositionsraten.“ 46) „Bedingt durch heftige lokale Niederschläge wurde der Süden Deutschlands deshalb deutlich höher kontaminiert als der Norden. Lokal wurden im Bayerischen Wald südlich der Donau bis zu 100 000 Bq/m2 Cäsium 137 abgelagert. In der norddeutschen Tiefebene betrug die Aktivitätsablagerung dagegen selten mehr als 4000 Bq/m2.“ 47) Betrachtet man die Bodenkontamination mit Cäsium - 137, war Südbayern damals dreimal so hoch wie Nordbayern - im Mittel mit 27 000 Bq/m2 - belastet. Am stärksten betroffen waren die Landkreise Berchtesgaden, Garmisch - Partenkirchen und Augsburg. 48) 2.2.2.5.2 Auswirkungen der Radionukliddeposition im Jahr 2002 „Für die Strahlenexposition [über] 15 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl ist in Europa eigentlich nur noch das langlebige Cäsium - 137 von Bedeutung.“ 49) Dieses Radionuklid wurde in großen Mengen freigesetzt 50) und ist aufgrund seiner Halbwertszeit von etwa 30 Jahren seit der Deposition bis heute nur zu etwa 30% zerfallen. Cäsium - 137 wird deshalb auch als Leitnuklid angesehen. 30) Heute beträgt die mittlere Gesamtbelastung mit Cäsium (gemeint sind die beiden Cäsiumisotope Cs - 134 und Cs - 137) in Südbayern noch 17 000 Bq/m2. 48) 2.2.3 Folgen der Deposition von Radionukliden in Deutschland Die radioaktiven Wolken führten zunächst zu einer äußeren Strahlenbelastung durch die Radionuklide in der Luft und infolge dessen durch die am Boden depositionierten Radionuklide. Die Radionuklide in der Luft gaben eine direkte Strahlung ab 51) und konnten eingeatmet werden, während die radioaktiven Substanzen, die am Boden abgelagert wurden, über den Boden - Pflanzen - Transfer, durch Auswaschung ins Grundwasser, durch Bodenaufwirbelung oder durch Direktstrahlung zum Menschen gelangen konnten. 52) 2.2.3.1 Die direkte radioaktive Strahlung Die direkte radioaktive Strahlung - herrührend vom Cs - 137 - ist vernachlässigbar klein und lässt sich messtechnisch nicht nachweisen. 52) 15 2.2.3.2 Das Einatmen radioaktiver Substanzen „Die Inhalation von radioaktivem Cs - 137 über Staub ist über die Messung der Aktivitätskonzentration in der Luft zu bewerten“ 53). Sie beträgt im Durchschnitt weniger als 0,00001 Bq/m3 und ist ebenfalls vernachlässigbar. 52) 2.2.3.3 Radioaktive Substanzen im Boden Der Transfer der Radionuklide vom Boden über die Wurzeln in die Pflanze und die Auswaschung ins Grundwasser ist abhängig von den chemischen Eigenschaften der Radionuklide. Können sie sich stark an Bodenbestandteile binden, ist kaum ein Transfer in die Pflanze und eine Auswaschung ins Grundwasser möglich. 54) 2.2.3.3.1 Radioaktive Belastung von Ackerfrüchten Cäsium wird im Boden intensiv an Tonminerale fixiert, so dass die Mobilität und der Transfer in den landwirtschaftlich genutzten Mineralböden Bayerns gering ist. 54) 55) Zudem ergriff die bayerische Landwirtschaft sofort Maßnahmen gegen die radioaktive Belastung des Oberbodens der Ackerflächen. Durch intensive Bodenbearbeitung wurde die radioaktive Bodenkontamination in tiefere Bodenschichten gebracht und gleichmäßig in der Ackerkrume verteilt. Außerdem erfolgte auf bewirtschafteten Flächen durch Düngung ein Eintrag von Biomasse oder Chemikalien und durch Ernte ein Austrag von Biomasse, was ebenfalls zu einer Verringerung der Kontamination führt. Waldböden und Weideland wurden aber in ihrem ursprünglichen Zustand belassen. 54) 2.2.3.3.2 Radioaktive Belastung von Waldprodukten Gerade in Wäldern aber nimmt der Gehalt und die biologische Verfügbarkeit von Cäsium nur sehr langsam ab.56) „Beim Durchzug der Tschernobyl - Wolke wirkte die Waldkrone wie ein großer Filter für die Radioisotope in der Luft, die dann über Blatt - oder Nadelfall in die obere Bodenschicht gelangten.“ 57) Diese Schicht des Waldbodens (Humusschicht) ist nährstoffarm und sauer, was Schadstoffen wie Cäsium eine hohe Mobilität verleiht. Cäsium kann so von Pflanzen, die ihre Nährstoffe aus der oberen Waldbodenschicht beziehen, relativ schnell aufgenommen werden, wodurch wiederum seine Verlagerung in tiefere Bodenschichten (Mineralische Bodenschicht, in denen das Cäsium an Tonminerale fixiert wird!) verlangsamt wird. Die Humusauflage (organische Auflageschicht) und der anschließende humose Mineralboden sind also im Wald bedeutende Speicher für radioaktives Cäsium. Da Waldböden nicht mechanisch bearbeitet, nicht regelmäßig gedüngt 16 und abgeerntet werden, sondern ständig wieder mit Radiocäsium kontaminierten abgestorbenem organischen Material versorgt werden, bleibt der gesamte Eintrag der radioaktiven Kontamination im Wald annähernd konstant, bis das Radiocäsium in ca. 200 bis 250 Jahren aufgrund seiner Halbwertszeit gänzlich zerfallen ist. 55) 56) 58) Waldprodukte (Beeren, Pilze und Kräuter), die ihre Nährstoffe aus der oberen Humusschicht beziehen, oder Wild, das sich von Pflanzen, die mit Nährstoffen aus der oberen Humusschicht versorgt werden, oder von Tieren ernährt, die solche Pflanzen fressen, sind also „... nach wie vor radioaktiv belastet...“. 59) 2.2.3.3.3 Radioaktive Belastung von Tierfleisch und -produkten Der radioaktive Fall - und Washout nach der Tschernobyl - Katastrophe führte auch zu einer Verseuchung des Weidelands und damit des Frischfutters für Weide -und Masttiere, was wiederum eine radioaktive Belastung von Tierfleisch und Tierprodukten (insbesondere von Milch) zur Folge hatte. Aber aufgrund der raschen Abnahme des Iod - Gehalts und vor allem aufgrund des Zuwachses von frischer Grasmasse sank die radioaktive Belastung jener Nahrungsmittel schnell wieder. Heute werden nur noch geringe Belastungen bei Fleisch und Erzeugnissen der Weide - und Masttiere gemessen. 60) 2.2.3.3.4 Radioaktive Belastung des Grundwassers Aufgrund der guten Filtereigenschaft des Bodens ist das Grundwasser in Deutschland auch nach einer Katastrophe wie dem Reaktorunfall von Tschernobyl nur äußerst geringfügig bis gar nicht radioaktiv belastet. 61) Durch Nahrungsaufnahme und Einatmen (vernachlässigbar, siehe 3.2) kann eine Inkorporation der radioaktiven Stoffe erfolgen und eine Anreicherung in bestimmten Organen stattfinden. 48) Aber aufgrund der geringen Strahlenexpositionen, die in Deutschland gemessen wurden, sind „...bisher keine strahlenbiologischen Effekte bei Menschen, Tieren und Pflanzen beobachtet worden und auch in Zukunft nicht zu erwarten[ , die als Folgen der Tschernobyl Katastrophe angesehen werden können]“ 62). 17 3. Material und Methoden zur Messung der radioaktiven Kontamination von Maronenröhrlingen 3.1 Material 3.1.1 Das Messobjekt 3.1.1.1 Wahl des Maronenröhrlings als Messobjekt Der Maronenröhrling eignet sich hinsichtlich mehrerer Aspekte hervorragend als Messobjekt. 3.1.1.1.1 Waldprodukt mit ökonomischen Messvorteilen Die künstliche radioaktive Belastung von landwirtschaftlich erzeugten Lebensmitteln ist heute verhältnismäßig gering, vor allem da sofort nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl Bodenbewirtschaftungsmaßnahmen ergriffen wurden, um die Gefahr der radioaktiven Belastung für landwirtschaftliche Erzeugnisse möglichst schnell zu senken (siehe 2.2.3.3.1 und 2.2.3.3.3). Eingriffe in oder entsprechende Maßnahmen für das Ökosystem Wald gab es dagegen nicht ( siehe 2.2.3.3.2). Folglich sind gerade Waldprodukte aussagekräftige Indikatoren für die radioaktive Kontamination von Pflanzen und Tieren. Wildwachsende Speisepilze gehören neben Wildbeeren und Wildbret zu den am höchsten radioaktiv kontaminierten Nahrungsmitteln, die der Mensch zu sich nimmt. Da sehr große Mengen an Wildbeeren nötig wären (Beeren haben wenig Masse!), um vernünftige Messungen durchzuführen, und die Beschaffung von Wildfleisch aus mehreren Gegenden des Landkreises Cham problematisch ist, eignet sich ein im Wald wachsender Speisepilz (z.B. der Maronenröhrling als einer der bekanntesten Speisepilze) besser als Messobjekt. Schon etwa 8 mittelgroße Maronenröhrlinge haben die für eine Messung nötige Masse ( siehe 3.2.2.1.2). Ausschlaggebend für die Wahl des Maronenröhrlings als Messobjekt ist auch sein häufiges Vorkommen im Messgebiet (Wälder des Landkreises Cham). Es können besonders genaue Belastungswerte ermittelt werden, da größere Probemengen zur Verfügung stehen. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit eines Vergleichs der einzelnen Messwerte, weil in 18 vielen Wäldern des Landkreises Cham zur Messung geeignete Proben entnommen werden können. 3.1.1.1.2 Hohes Aufnahme - und Anreicherungsvermögen für radioaktives Cäsium Der Maronenröhrling gehört zu den wildwachsenden Pilzen, die aus der oberen Humusschicht des Waldes mit Nährstoffen versorgt werden. Cäsium, das in dieser Bodenschicht besonders mobil ist, wird von ihm zwangsläufig mitaufgenommen (siehe 2.2.3.3.1). Die Aufnahme und Anreicherung des radioaktiven Cäsiums sind von der örtlichen Bodenkontamination abhängig, aber nicht bei allen Pilzsorten gleich. 56) Der Maronenröhrling wird als „...Cäsiumsammler...“ 63) bezeichnet. Er weist neben dem Semmelstoppelpilz das größte Anreicherungsvermögen für Cäsium, das einzige 16 Jahre nach der Tschernobyl - Katastrophe noch relevante Radionuklid (siehe 2.2.2.5.2), auf. Der Maronenröhrling gehört also zu den natürlichen Nahrungsmitteln, die aufgrund des Reaktorunfalls von Tschernobyl auch heute noch stark radioaktiv belastet sind. 56) 3.1.1.2 Beschreibung des Maronenröhrlings Der Maronenröhrling (lat.: Xerocomus badius) gehört zur Familie der Boletaceae und zur Gattung der Filzröhrlinge. Er ist ein ausgezeichneter, dem Steinpilz fast ebenbürtiger Speisepilz. Seine vielen volkstümlichen Bezeichnungen (z. B. Marone, Tannenpilz, Braunchen, Grasmaroni, Kleiner Steinpilz, Frauenschwamm) weisen auf die Beliebtheit dieses Pilzes hin. 64) 65) 66) 3.1.1.2.1 Vorkommen Den Maronenröhrling findet man Juli bis November sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern, besonders auf sauren Böden. Er kommt allgemein recht häufig vor.64) 65) 66) 3.1.1.2.2 Der Hut Der Hut des Maronenröhrlings ist etwa 3 bis 12 cm breit. Meist ist er dunkel kastanienbraun (vor allem bei jungen Pilzen), doch auch leder- bis rehbräunlich (oft bei älteren Pilzen). Junge Pilze haben eine eher halbkugelige, ältere Pilze eine polsterförmig gewölbte bis flache Hutform. Die Huthaut bei jungen Pilzen ist matt und feinfilzig samtig, bei älteren Pilzen 19 glänzend und glatt. Der Hut ist gewöhnlich trocken, wird aber bei Regen etwas schmierig.64) 65) 66) 3.1.1.2.3 Die Röhren Die Röhren des Maronenröhrlings sind etwa 1 bis 2 cm lang und angewachsen. Bei jungen Pilzen sind sie blassgelblich, später werden sie grün - gelb - oliv. Bei Druck auf die Röhren kann eine blau - grüne Verfärbung beobachtet werden.64) 65) 66) 3.1.1.2.4 Die Poren Die Poren des Maronenröhrlings sind bei jungen Pilzen klein und eng, später werden sie weit und eckig. Während sie bei jungen Pilzen weißlich sind, sind sie bei älteren Pilzen grüngelb. Bei Berührung laufen die Poren eines Maronenröhrlings blaugrün an. Bei sehr trockenen Maronen bleibt diese Reaktion aus.64) 65) 66) 3.1.1.2.5 Der Stiel Der Stiel des Maronenröhrlings kann bis 10 cm lang und bis 4 cm breit werden. Er ist meist zylindrisch und fest. Es finden sich sowohl recht dicke als auch sehr schmächtige Stiele. Der Stiel weist zwar oft eine feine Längsfaserung auf, ist aber nie genetzt. Er ist braungelb bis ockerbraun (also heller als der Hut). Druckstellen verfärben sich schmutzigdunkel bis blau.64) 65) 66) 3.1.1.2.6 Das Fleisch Das Fleisch des Maronenröhrlings ist weißlich bis blassgelb. Bei jungen Pilzen ist es fest und saftig, bei älteren Pilzen eher weich. Schneidet man in das Fleisch, färbt es sich meist (aber nicht zwingend) blau. Das Fleisch des Maronenröhrlings schmeckt mild, fast nussartig. 64) 65) 66) Abb. 6: Maronenröhrling 20 3.1.2 Das Messgerät Als Messgerät wird ein Becquerel - Monitor LB 200 der Firma Berthold verwendet. 3.1.2.1 Arbeitsweise des Becquerel - Monitors LB 200 Der Becquerel - Monitor LB 200 ist ein hochwertiges Messgerät zur Bestimmung der Radioaktivität von Gammastrahlen in Lebensmitteln. Im Gegensatz zu großen und teuren Gamma - Spektrometern kann der LB die Radioaktivität zwar messen, einzelne Radionuklide aber nicht unterscheiden. Für ein zuverlässiges Messergebnis werden also Angaben darüber, welche Radionuklide in der Probe zu erwarten sind, benötigt. Derzeit finden sich, als Folge von Tschernobyl, in unseren Lebensmitteln praktisch nur die beiden Nuklide Cs - 137 und Cs - 134. Der Monitor ist für dieses Nuklidgemisch kalibriert (geeicht). Für andere Radionuklide, auch für die natürlich vorkommenden wie Kalium - 40, ist das Messergebnis zu korrigieren (siehe 3.2.2.3.4). Bei der Messung sehr kleiner Aktivitätskonzentrationen (weniger als 10 bis 20 Bq/l) können sich zunehmend Fehlereinflüsse bemerkbar machen. In diesem Bereich können keine großen Ansprüche an die Messgenauigkeit mehr gestellt werden. 67) 68) 3.1.2.2 Bestandteile des Becquerel - Monitors LB 200 Der Becquerel - Monitor LB 200 der Firma Berthold besteht aus - einem viereckigen Kunststoffgehäuse mit der Elektronik (24 cm 24 cm 7cm, 2 kg schwer), auf dem ein digitales Anzeigefeld und drei Druckschalter (eine schwarze Taste "Bq", eine graue Taste "STOP" und eine rote Taste "EIN/AUS") angebracht sind, - eine Sonde/ ein Detektor (17,5 cm hoch), in deren oberen Ende sich ein gegen Erschütterungen und Temperaturschwankungen empfindlicher Natrium - Iodid - Kristall befindet und die durch ein Kabel mit der Elektronik verbunden ist, - einem Träger für die Bleikammer, der auf der Sonde befestigt ist, - einer Bleikammer (12 cm Durchmesser, 11 cm hoch und 6,8 kg schwer), die auf dem Träger angebracht ist, - einem Bleikammerdeckel (2,2 kg schwer), der die Bleikammer fest verschließen kann, - einer Messschale aus Plastik (0,5 l), die in der Mitte ihres Bodens eine zylinderförmige Ausbuchtung nach innen für die Sonde hat und so genau in die Bleikammer hineinpasst, 21 - und einem Netzanschlussteil, das der Elektronik den nötigen Strom zuführt. 69) Abb. 7: Sonde mit Bleikammer und Elektronik Abb. 8: Geöffnete Bleikammer und speziell hineinpassende Messschale 3.2 Methoden 3.2.1. Festlegung der Probenorte 3.2.1.1 Aufteilung des Messgebiets Um Aussagen über die radioaktive Kontamination von Maronenröhrlingen in einem bestimmten Gebiet machen zu können, ist es erforderlich, eine für die Größe des Messgebiets (Landkreis Cham) angebrachte Anzahl von Probemessungen durchzuführen. Die Proben müssen gleichmäßig über das Messgebiet verteilt genommen werden, damit die einzelnen Radioaktivitätsmessungen miteinander eine repräsentative Aussage über die radioaktiven Belastungen von Maronenröhrlingen im Landkreis Cham zulassen. Als Grundlage für die Einteilung des Landkreises Cham in gleichmäßige Flächen wurde die Freizeitkarte Kreis Cham des Städteverlags E. v. Wagner & J. Mitterhuber GmbH, Steinbeisstraße 9, 70736 Fellbach, 14. Auflage, Maßstab 1:75000 verwendet (siehe Anhang). Die dort benutzte Einteilung in Koordinaten wurde für die Definition der einzelnen Flächenabschnitte des Landkreisgebietes übernommen. Damit ergaben sich 78 Flächenquadranten, aus denen Pilzproben zu nehmen waren. Eine entsprechende Methode der Aufteilung einer Gesamtfläche wurde z.B. auch vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen bei der Erstellung einer Übersichtskarte zur Gamma - Ortsdosisleistung für den Freistaat Bayern verwendet.70) 22 3.2.1.2 Kurze Beschreibung der Probenorte Koordinaten (siehe Beschreibung des Gebietes, in dem die Maronenröhrlinge gefunden Anhang 1) wurden 1) D1 Wald südlich Neumühle 2) E1 Wald bei Kleinsteinlohe 3) F1 Wald zwischen Zollhaus und Mausthurm 4) C2 Wald zwischen Pillmersried und Gänsschnabel (westlich der Ostmarkstraße) 5) D2 Wald zwischen Hermannsbrunn und Irlach 6) E2 Hohes Holz östlich von Zweifelhof 7) F2 Wald zwischen Spielberg und Kümmersmühle 8) G2 Wald bei Arnstein 9) C3 Wald nördlich von Schellhof 10) D3 Hörndlholz zwischen Hetzmannsdorf und Diepoldsried 11) E3 Wald zwischen Loitendorf und Kritzenast (Pinau) 12) F3 Wald südlich der Straße zwischen Ast und Neue Ziegelhütte 13) G3 Wald zwischen Ulrichsgrün und Unterhütte 14) C4 Birkenberg zwischen Rabenmühle und Alletzried 15) D4 Wald zwischen Öd und Bernried 16) E4 Bodenholz bei Flischberg 17) F4 Wald zwischen Geigant und Machtesberg 18) G4 Wald zwischen Lengau und Gleißenberg 19) H4 Wald nördlich vom Dachsriegel 20) J4 Wald bei Dieberg - Hütte 21) K4 Stachesrieder Holz zwischen Seugnhof und Landesgrenze 22) L4 östliches Stachesrieder Holz 23) B5 Wald nördlich von Friedlhöhe 24) C5 Enzenrieder Holz 25) D5 Riedbühl zwischen Diebersried und Stamsried 26) E5 Wald bei Pemfling (Der Sattel) 27) F5 Wald zwischen Saisting und Himmelberg 28) G5 Wald zwischen Döbersing und Dalking 29) H5 Wald zwischen Wöhrsmühle und Grasmannsdorf 30) J5 Wald bei Ritzenried 31) K5 Brünst 32) L5 Wald zwischen Spandlberg und Vorderbuchberger Einöde 33) B6 Wald zwischen Neubäu und Haselhof 34) C6 Wald zwischen Strahlfeld und Bahnhof Neubäu 35) D6 Wald nördlich von Langwald (bei Pösing) 23 36) E6 Waffenbrunner Auholz bei Frieding 37) F6 Buchberg 38) G6 Wald zwischen Raindorf und Rieding 39) H6 Wald westlich von Liebenstein 40) J6 Wald bei Hinterlichteneck 41) K6 Wald beim Skilift Hoher Bogen (Talstation) 42) L6 Wald zwischen Absetz und Kolmstein 43) M6 Wald bei Vorderhelmhof 44) A7 Wald zwischen Eichet und Pfaffenstein 45) B7 Wald bei Amesberg 46) C7 Wald westlich von Altenkreith (nördlich von Ödenhof) 47) D7 Wald bei Kagerhof 48) E7 Wald zwischen Obertaubenbach und Wulting (Zandt) 49) F7 westlicher Lamberg 50) G7 Wald bei Niederstanning 51) H7 Wald südlich von Ried 52) J7 Wald zwischen Reitenstein und Reitenberg 53) K7 Wald bei Rosenau 54) L7 Wald zwischen Ottmannszell und Kleß 55) M7 Wald zwischen Lohberg und Altlohberg-Hütte 56) A8 Wald südlich von Roßbach (zwischen Luckstein und Woppmannsdorf) 57) B8 Wald bei Burgstall 58) C8 Kastberg zwischen Hutting und Woppmannsdorf 59) D8 Wald zwischen Schorndorf und Michelsneukirchen (Hundshaut) 60) E8 Wald zwischen Obergoßzell und Dinzling 61) F8 Wald zwischen Holzmühle und Eichberg (östlicher Klöpfelsberg) 62) G8 Wald bei Pfahl 63) H8 Wald bei Anzenberg 64) J8 Wald zwischen Dachsenbühl und Wettzell 65) K8 Wald bei Buchberg 66) L8 Wald bei Eck 67) M8 Wald zwischen Lohberg-Hütte und Schneiderberg 68) A9 Schwarzhanslholz zwischen Maiertshof und Süssenbach 69) B9 Wald bei Losenhof (nahe Schillertswiesen) 70) C9 Pönholz zwischen Ruderszell und Falkenstein 71) D9 Wald zwischen Forst und Oberforst (Forst) 72) E9 Wald bei Höhhof 73) F9 Wald bei Löwengrub 74) G9 Wald bei Weihermühle 75) M9 Nordhang des Großen Arbers 24 76) B 10 Grubmühlholz 77) C 10 Wald zwischen Arrach und Ebersroith (Zimmerberg) 78) D 10 Wald bei Aukenberg 3.2.2 Die Messung der Radioaktivität 3.2.2.1 Vorbereitungen für die Messung 3.2.2.1.1 Inbetriebnahme des Messgeräts und Bestimmung des Nulleffekts Unmittelbar nach dem Einschalten (Drücken der roten Taste) führt das Gerät einen 5 Sekunden langen Selbsttest durch ("Warten, Selbsttest" wird angezeigt.). Es überprüft selbstständig die Funktionen des Mikroprozessors (Elektronik), das richtige Arbeiten des Detektors bzw. der Sonde und die elektrische Spannung. Die Messphase nach dem Selbsttest beginnt mit der Anzeige "...ips, ...%". Die ips (Impulse pro Sekunde) - Rate, die gemessen wird, wird angezeigt und kann je nach Aufstellungsort des Gerätes zwischen 3 und 8 ips liegen. Zudem wird ihre prozentuale Genauigkeit angegeben. Der Becquerel - Monitor errechnet später aus der gemessenen Impulsrate den Messwert der Aktivität der Probe. 71) Um genaue Messwerte zu erhalten, muss vor Beginn einer Messreihe der Nulleffekt stets neu bestimmt werden. Der Detektor liefert auch Impulse, wenn keine aktivitätshaltige Messprobe vorhanden ist. Dieser sogenannte Nulleffekt stammt von der äußeren Umgebungsstrahlung. Die Bleikammer soll eine Probe deswegen so gut wie möglich von der Umgebungsstrahlung abschirmen. Der Nulleffekt ist abhängig vom Aufstellungsort, vom Wetter und von der Raumlüftung. 25 Um den Nulleffekt für eine Probe mit geringerer Dichte als die einer Flüssigkeit (Maronenröhrlinge) möglichst genau zu messen, wird ein leerer Messbecher in die Bleikammer gestellt, die anschließend mit dem Bleideckel verschlossen wird. Das Messgerät wird nun eingeschaltet. Nach einer Wartezeit von etwa 10 Minuten hat sich der statistische Fehler des Messwertes auf 5% reduziert und auch die Anzeige "ips" hat sich stabilisiert, was durch einen Signalton angezeigt wird. Während der Messung darf der Deckel nicht geöffnet werden. Wenn Aktivitäten über ca. 50 Bq/l bestimmt werden sollen, reicht diese Genauigkeit der statistischen Fehlerbestimmung aus. Wenn allerdings Aktivitäten um ca. 20 Bq/l gemessen werden sollen, muss der Nulleffekt genauer bestimmt werden. Bei den Messreihen mit den Maronenröhrlingen aus dem Landkreis Cham wurde der statistische Fehler des Messwertes deshalb auf 2% genau bestimmt (Die Messung des Nulleffekts dauerte jeweils etwa 24 Stunden.) Ist die gewünschte Genauigkeit der Messung des Nulleffekts erreicht, wird die Taste "STOP" gedrückt. Die Nulleffektsmessung wird beendet und der gemessene Nulleffekt wird selbstständig vom Gerät gespeichert. Bei den nachfolgenden Bq/l Messungen zieht ihn das Gerät automatisch von den jeweiligen Messwerten ab.72) 3.2.2.1.2 Herstellung einer Probe Die an einem der Probenorte (siehe 3.2.1.2) gesammelten Maronenröhrlinge werden trocken gesäubert. Grobe Verunreinigungen (Reste vom Waldboden, Tannennadeln, usw.) und Ungeziefer müssen sorgfältig entfernt werden. Die Maronenröhrlinge sollten auch nicht verfault oder verschimmelt sein. Handelt es sich nicht um frische, sondern um früher gesammelte, eingefrorene Maronen, muss beachtet werden, dass auch das Auftauwasser (ausgeschwemmte radioaktive Substanzen) mitgemessen werden muss.68) Abb. 9: Frische, ungesäuberte Maronen im Korb 26 Anschließend müssen die Pilze zerkleinert werden.73) Abb. 10: Zerkleinerte Maronenröhrlinge Die kleingeschnittenen Maronenröhrlinge werden nun in einen Messbecher gefüllt. Da der Messbecher so dicht und so gleichmäßig wie möglich gefüllt werden muss, werden die zerkleinerten Maronen zerdrückt bzw. in den Messbecher eingedrückt. Für diese Arbeit sind Plastikhandschuhe sinnvoll.73) Abb. 11: Halbgefüllte Messschale vor dem Zerdrücken Abb. 12: Eindrücken der zerkleinerten Maronenröhrlinge Um einen richtigen Messwert zu erhalten, muss der Messbecher immer bis zur Markierung (2 cm unterhalb des Randes) gefüllt sein, was einem Volumen von 500 ml (0,5 l) entspricht. Es muss stets genügend Probematerial zur Verfügung stehen, da die abweichende Füllhöhe zwar später bei der Berechnung des Messergebnisses berücksichtigt werden kann, aber bei dieser mathematischen Korrektur des Messergebnisses zu große Fehler entstehen.68) 73) 27 Abb. 13: Gefüllte Messschalen Die Außenseite der Messschale muss bei Verschmutzung durch das Füllen vor der Messung gründlich gereinigt werden, damit der Detektor oder die Wände der Bleikammer auf keinen Fall kontaminiert werden. Der Detektorkopf ist aber zusätzlich mit Frischhaltefolie vor möglichen Kontaminationen geschützt (siehe Abb. 7).68) 3.2.2.2 Beschreibung des Messvorgangs 3.2.2.2.1 Beginn des Messvorgangs Nach Bestimmung des Nulleffekts befindet sich das Messgerät in Wartestellung. Die leere Messschale kann nun nach Drücken der Taste „Stop“ gegen eine Messschale mit einer Probe ausgetauscht werden. Wichtig ist, dass die Bleikammer wieder fest verschlossen und während der Messung nicht geöffnet wird. Das Drücken der Taste „Bq“ startet die Messung. Die Anzeige gibt ab sofort Auskunft über den momentanen Messwert in Bq/l und die jeweilige Unsicherheit des Messwerts in +/Bq/l.74) 3.2.2.2.2 Beziehung zwischen Messwert und Messfehler Zunächst unterliegt der Messwert starken Schwankungen. Es kommt erst allmählich zu einer Annäherung an den richtigen Wert. Die Unsicherheitsspanne wird dabei immer kleiner.74) 28 3.2.2.2.3 Messdauer Die Messdauer richtet sich vor allem nach der gewünschten Genauigkeit. Für die Messreihen mit den Maronenröhrlingen aus dem Landkreis Cham wurde eine für alle Proben einheitliche Messzeit von 60 min festgelegt. Da der statistische Gesamtmessfehler schon nach etwa 20 Minuten weniger als 3% beträgt (wird durch akustisches Signal angezeigt), sind relativ genaue Messwerte zu erwarten.68) 3.2.2.2.4 Ende des Messvorgangs Um die Messung zu beenden, muss die graue „STOP“ - Taste gedrückt werden. Der endgültige Messwert und die dazugehörige Fehlerbreite können abgelesen werden. Der Monitor geht wieder in die Wartestellung inne. Die nächste Probe kann gemessen werden.74) 3.2.2.3 Ermittlung der Ergebnisse Der vom Messgerät angezeigte Messwert ist nur dann korrekt, wenn die Messschale bis zur Markierung mit Maronenröhrlingen gefüllt ist und die Radionuklide in der Probe überwiegend aus einem Gemisch von Cäsium - 137 und Cäsium - 134 bestehen. 68) 75) 3.2.2.3.1 Spezifisches Gewicht Da der Messbecher aber nur bis zur Markierung gefüllt werden darf (Volumen von 0,5 l) und Maronenröhrlinge eine geringere Dichte als Wasser haben, werden 500 g meist nicht erreicht. Das Gewicht der einzelnen Proben variiert aber, obwohl immer das gleiche Probevolumen vorliegt. Trockene Pilze wiegen weniger als vom Regen durchnässte Pilze, die sich voll Wasser gesogen haben, oder aufgetaute Pilze mit ihrem Auftauwasser, das sie auch teilweise aufnehmen. Auch kann es Unterschiede bei der Verdichtung des Probematerials geben. Folglich muss das spezifische Gewicht einer Probe (z. B. D 1) berechnet werden. Die Maronenröhrlinge werden in der Messschale mit einer grammgenauen Präzisionswaage (amtlich geeicht) gewogen. Zieht man von diesem Gewicht (513 g) das Leergewicht der Probeschale (hier 33 g) ab, erhält man die Einwaage (480 g). Indem man die Einwaage durch das Volumen von 500 ml teilt, berechnet man das spezifische Gewicht (0, 96 g/ml bzw. 0,96 kg/l).75) 29 3.2.2.3.2 Messgenauigkeit des Geräts Zudem muss die Messgenauigkeit des Messgeräts berücksichtigt werden, die von den Umweltbedingungen des Aufstellungsort (Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck) abhängig ist. Bei der regelmäßigen Kalibrierung (Eichung) mit Hilfe eines Referenzstrahlers (Messbecher mit genau definiertem radioaktiven Inhalt) wird die Messgenauigkeit des Messgeräts überprüft und der Faktor ermittelt, um den die Anzeige von den realen Aktivitätswerten abweicht. Dieser Faktor beträgt für den Becquerel - Monitor LB 200 des Landkreises Cham vom 5. Juli 2002 bis zum 22. September 2002 1,1834 und seit dem 23. September 2002 1,1464. Der abgelesene Messwert (227 Bq) und die dazugehörige Messunsicherheit (+/- 8 Bq) einer Probe (D 1) müssen also mit dem zum Zeitpunkt der Messung aktuellen Ungenauigkeits- (Korrektur-) faktor multipliziert werden (Ergebnis: 269 Bq, +/- 9 Bq).76) 77) 78) 3.2.2.3.3 Aktivität pro Kilogramm Der nun errechnete Messwert bezieht sich aber auf einen Liter Maronenröhrlinge. Um die Aktivität für ein Kilogramm zu bekommen, müssen der Messwert (269 Bq) und der dazugehörige Messfehler (+/- 9 Bq) durch das spezifische Gewicht (0, 96 kg/l) der jeweiligen Probe (D 1) dividiert werden (280 Bq, +/- 9 Bq).75) 3.2.2.3.4 Berücksichtigung anderer Radionuklide Da das Messgerät nur auf das Radionuklidgemisch Cäsium - 137 und Cäsium - 134 kalibriert ist und der Anteil des Cäsiums - 134 vernachlässigt werden kann (Das Verhältnis von Cs 134 zu Cs - 137 beträgt 0,009 : 1.), werden alle eingegangen Impulse auch als Cäsium - 137 gemessen. Es muss also unbedingt ausschlossen werden, dass andere Radionuklide zur Aktivität beitragen. Die im Landkreis Cham wachsenden Pilze weisen aber auch einen zu berücksichtigen Betrag an natürlichem Kalium - 40 auf. Dieses Radionuklid verfälscht den berechneten Messwert. Deshalb wird nach Vorschlag des Landesuntersuchungsamtes Nordbayern in Erlangen eine Aktivität von 5 Bq vom Messwert abgezogen. Andere Radionuklide werden aufgrund ihres Vorkommens in geringen Konzentrationen bei der Messwertberechnung vernachlässigt.68) Das endgültige Messergebnis z. B. für Probe D 1 ist folglich ein Messwert von 275 Bq mit einem Messfehler von +/- 9 Bq. 30 4. Messergebnisse 4.1 Die Messwerte 4.1.1 Ergebnistabelle In der folgenden Tabelle sind die einzelnen Zwischenschritte für die Berechnung eines jeden Messwerts (siehe 3.2.2.3) ausgeführt und schließlich die errechneten Messwerte für die radioaktive Kontamination aller 78 Proben aufgeführt. Da-tum der Messung Pilzart 08- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 08- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 08- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 03- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 03- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 08- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 10- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 10- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 03- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 03- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 10- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 10- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 10- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 12- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 28- Maronenröhrling Aug-02 (Xerocomus badius) 18- Maronenröhrling Aug-02 (Xerocomus badius) Herkunftsquadrant (Bereich des Fundortes) Einwaage Messzeit in in Gramm Minuten Messwert FehlerBq/l toleranz (multipliziert in Bq/kg mit Korrekturfaktor) 269 9 480 60 E1 482 60 174 F1 493 60 C2 469 D2 spezifisches Gewicht kg/l Zwischen- Fehler- Korrekergebnis toletur Bq/kg ranz in K-40 Bq/kg Bq/kg Ergebnis FehlerBq/kg toleranz in Bq/kg 0,96 280 9 -5 275 9 7 0,96 180 7 -5 175 7 245 10 0,99 248 10 -5 243 10 60 249 12 0,94 265 13 -5 260 13 415 60 206 13 0,83 248 16 -5 243 16 E2 435 60 228 13 0,87 262 15 -5 257 15 F2 456 60 205 10 0,91 225 11 -5 220 11 G2 444 60 169 13 0,89 190 15 -5 185 15 C3 491 60 273 8 0,98 278 8 -5 273 8 D3 457 60 143 13 0,91 156 14 -5 151 14 E3 412 60 207 8 0,82 251 10 -5 246 10 F3 472 60 183 7 0,94 194 7 -5 189 7 G3 415 60 106 12 0,83 128 14 -5 123 14 C4 405 60 251 12 0,81 310 15 -5 305 15 D4 472 60 271 12 0,94 287 13 -5 282 13 E4 500 60 134 11 1,00 134 11 -5 129 11 D1 31 Da-tum der Messung Pilzart 20- Maronenröhrling Aug-02 (Xerocomus badius) 20- Maronenröhrling Aug-02 (Xerocomus badius) 18- Maronenröhrling Okt-02 (Xerocomus badius) 19-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 19-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 19-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 11- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 11- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 28- Maronenröhrling Aug-02 (Xerocomus badius) 18- Maronenröhrling Aug-02 (Xerocomus badius) 20- Maronenröhrling Aug-02 (Xerocomus badius) 20- Maronenröhrling Aug-02 (Xerocomus badius) 18-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 19-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 19-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 19-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 21- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 21- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 21- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 18- Maronenröhrling Aug-02 (Xerocomus badius) 15- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) Herkunftsquadrant (Bereich des Fundortes) Einwaage Messzeit in in Gramm Minuten Messwert FehlerBq/l toleranz (multipliziert in Bq/kg mit Korrekturfaktor) 0 10 F4 402 60 G4 467 60 0 H4 448 60 J4 462 K4 spezifisches Gewicht kg/l Zwischen- Fehler- Korrekergebnis toletur Bq/kg ranz in K-40 Bq/kg Bq/kg Ergebnis FehlerBq/kg toleranz in Bq/kg 0,80 0 12 -5 0 12 9 0,93 0 10 -5 0 10 162 9 0,90 181 10 -5 176 10 60 162 8 0,92 175 9 -5 170 9 465 60 134 11 0,93 144 12 -5 139 12 L4 480 60 94 7 0,96 98 7 -5 93 7 B5 480 60 460 11 0,96 479 11 -5 474 11 C5 476 60 400 12 0,95 420 13 -5 415 13 D5 465 60 228 12 0,93 245 13 -5 240 13 E5 405 60 102 9 0,81 126 11 -5 121 11 F5 471 60 99 9 0,94 105 10 -5 100 10 G5 406 60 115 9 0,81 142 11 -5 137 11 H5 477 60 153 9 0,95 160 9 -5 155 9 J5 462 60 130 12 0,92 141 13 -5 136 13 K5 458 60 126 10 0,92 138 11 -5 133 11 L5 445 60 15 10 0,89 17 11 -5 12 11 B6 443 60 441 11 0,89 498 12 -9 489 12 C6 466 60 311 13 0,93 334 14 -5 329 14 D6 432 60 140 8 0,86 162 9 -5 157 9 E6 495 60 233 7 0,99 235 7 -5 230 7 F6 469 60 100 9 0,94 107 10 -5 102 10 32 Da-tum der Messung Pilzart 15- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 15- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 02- Maronenröhrling Nov-02 (Xerocomus badius) 02- Maronenröhrling Nov-02 (Xerocomus badius) 02- Maronenröhrling Nov-02 (Xerocomus badius) 02- Maronenröhrling Nov-02 (Xerocomus badius) 22- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 21- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 21- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 28-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 28-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 28-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 28-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 27-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 27-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 27-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 27-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 27-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 22- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 22- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 20-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) Herkunftsquadrant (Bereich des Fundortes) Einwaage Messzeit in in Gramm Minuten Messwert FehlerBq/l toleranz (multipliziert in Bq/kg mit Korrekturfaktor) 0 8 G6 403 60 H6 429 60 186 J6 496 60 K6 466 L6 spezifisches Gewicht kg/l Zwischen- Fehler- Korrekergebnis toletur Bq/kg ranz in K-40 Bq/kg Bq/kg Ergebnis FehlerBq/kg toleranz in Bq/kg 0,81 0 10 -5 0 10 11 0,86 217 13 -5 212 13 253 13 0,99 255 13 -5 250 13 60 236 11 0,93 253 12 -5 248 12 445 60 255 8 0,89 287 9 -5 282 9 M6 432 60 389 8 0,86 450 9 -5 445 9 A7 464 60 83 9 0,93 89 10 -5 84 10 B7 481 60 245 11 0,96 255 11 -5 250 11 C7 439 60 265 12 0,88 302 14 -5 297 14 D7 488 60 93 7 0,98 95 7 -5 90 7 E7 411 60 56 10 0,82 68 12 -5 63 12 F7 420 60 0 9 0,84 0 11 -5 0 11 G7 496 60 29 8 0,99 29 8 -5 24 8 H7 457 60 80 13 0,91 88 14 -5 83 14 J7 460 60 286 10 0,92 311 11 -5 306 11 K7 443 60 244 9 0,89 275 10 -5 270 10 L7 461 60 134 3 0,92 145 3 -5 140 3 M7 408 60 686 13 0,82 841 16 -5 836 16 A8 476 60 400 12 0,95 420 13 -5 415 13 B8 422 60 36 14 0,84 43 17 -5 38 17 C8 429 60 43 10 0,86 50 12 -5 45 12 33 Da-tum der Messung Pilzart 09-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 13-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 16-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 16-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 16-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 16-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 26-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 26-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 26-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 22- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 22- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 20-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 09-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 13-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 13-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 13-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 06- Maronenröhrling Sept-02 (Xerocomus badius) 20-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 20-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) 09-Okt- Maronenröhrling 02 (Xerocomus badius) Herkunftsquadrant (Bereich des Fundortes) Einwaage Messzeit in in Gramm Minuten Messwert FehlerBq/l toleranz (multipliziert in Bq/kg mit Korrekturfaktor) 198 7 D8 443 60 E8 452 60 0 F8 475 60 G8 472 H8 spezifisches Gewicht kg/l Zwischen- Fehler- Korrekergebnis toletur Bq/kg ranz in K-40 Bq/kg Bq/kg Ergebnis FehlerBq/kg toleranz in Bq/kg 0,89 223 8 -5 218 8 11 0,90 0 12 -5 0 12 130 14 0,95 137 15 -5 132 15 60 128 7 0,94 136 7 -5 131 7 500 60 24 7 1,00 24 7 -5 19 7 J8 431 60 328 6 0,86 381 7 -5 376 7 K8 423 60 43 8 0,85 51 9 -5 46 9 L8 459 60 363 7 0,92 395 8 -5 390 8 M8 456 60 1145 9 0,91 1255 10 -5 1250 10 A9 479 60 511 7 0,96 533 7 -5 528 7 B9 456 60 200 8 0,91 219 9 -5 214 9 C9 439 60 112 7 0,88 128 8 -5 123 8 D9 415 60 432 8 0,83 520 10 -5 515 10 E9 453 60 18 11 0,91 20 12 -5 15 12 F9 426 60 94 5 0,85 110 6 -5 105 6 G9 402 60 107 11 0,80 133 14 -5 128 14 M9 446 60 707 8 0,89 793 9 -5 788 9 B 10 500 60 402 8 1,00 402 8 -5 397 8 C 10 486 60 457 11 0,97 470 11 -5 465 11 D 10 463 60 602 9 0,93 650 10 -5 645 10 34 4.1.2 Kartographische Darstellung der Messergebnisse Sehr hohe Radioaktivitätswerte (über 600 Bq) konnten vor allem im Arbergebiet (M 8 und M 9), im Bereich Lohberg (M 7) und im Bereich Erpfenzell nahe Rettenbach (D 10) gemessen werden. Diese Proben liegen über dem von der EWG festgelegten Grenzwert von 600 Bq (Verordnung (EWG) Nr. 737/90 des Rates vom 22. März 1990 bzw. Verordnung (EWG) Nr. 1661/1999 des Rates vom 27. Juli 1999) für den Verkauf von importierten Wildpilzen. Die Maronenröhrlinge aus den Bereichen Wald (A 8 und A 9), Neubäu (B 5), Fronau (B 6), Friedersried nahe Stamsried (C 5), Rettenbach (C 10), zwischen Michelsneukirchen und Falkenstein (D 9), Kötzting (J 7 und J 8), Eck (L 8), Lambach (M 6) sind auch deutlich radioaktiv kontaminiert (über 400 Bq). Erfreulicherweise weisen aber 18 von 78 Proben so gut wie keine radioaktive Kontamination auf (zwischen 0 und 100 Bq) und 22 von 78 Proben sind nur gering kontaminiert (maximal 200 Bq). Fast 40 % der Proben sind also kaum radioaktiv belastet. 4.2 Bewertung der Ergebnisse 4.2.1 Vergleich der Messwerte von 2002 mit älteren Messwerten Für den Landkreis Cham existieren leider nur wenige Messwerte über die radioaktive Kontamination von Maronenröhrlingen im Herbst 1986, nur wenige Monate nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl, und in den darauffolgenden Jahren. Der Grund dafür liegt vor allem darin, dass die Messungen auf radioaktive Kontamination von Lebensmitteln meist auf andere Nahrungsmittel wie Fleisch und Fleischprodukte, Milch und Milchprodukte gerichtet waren. 35 4.2.1.1 Vergleich der radioaktiven Kontamination von Maronenröhrlingen 1986 und 2002 Vergleich der radioaktiven Kontamination von Maronenröhrlingen 1986 und 2002 1892 2000 1500 500 842 685 1000 131 90 Roding Miltach 0 R2 1986 12 Warzenried in Becquerel R1 2002 Diagramm zu 4.2.1.1 Immerhin wurden 1986 radioaktiv kontaminierte Maronenröhrlinge aus den Bereichen Miltach (1892 Bq), Roding (685 Bq) und Warzenried (842 Bq) gemessen. 79) 2002 sind die Maronenröhrlinge aus dem Bereich Miltach, der dem Messgebiet mit den Koordinaten G 8 entspricht, mit 131 Bq , die aus dem Bereich Roding (Messgebiet D 7) mit 90 Bq und die aus dem Bereich Warzenried (Messgebiet L 5) mit 12 Bq belastet. Heute ist - erwartungsgemäß - die radioaktive Kontamination der Maronenröhrlinge also deutlich niedriger. Radionuklide mit kürzerer Halbwertszeit wie Iod - 131 und Cäsium - 134 haben ihre Radioaktivität mittlerweile verloren bzw. viel ihrer ursprünglichen Aktivität eingebüßt. Auch ist die radioaktive Kontamination 1986 recht ungleich verteilt, was wohl auf verschiedene Niederschlagsraten in den jeweiligen Gebieten des Landkreises Cham zurückzuführen ist. Die Abnahme der Radioaktivität in den Pilzen ist ebenfalls unterschiedlich. Daraus kann geschlossen werden, dass lang - und kurzlebige Radionuklide in den jeweiligen Gebieten in unterschiedlichen Konzentrationen abgelagert wurden. 36 4.2.1.2 Abnahme der radioaktiven Kontamination von Maronenröhrlingen im Bereich Rimbach Abnahme der radioaktiven Kontamination von Maronenröhrlingen im Bereich Rimbach (J 6) 2500 2089 2000 1570 1500 in Becquerel 1000 1199 661 500 0 Jahr 1987 Jahr 1988 Jahr 1989 Jahr 1994 361 Jahr 1995 250 Jahr 2002 Diagramm zu 4.2.1.2 Aus keinem Gebiet des Landkreises Cham existieren jährliche Messwerte über die radioaktive Kontamination von Maronenröhrlingen im Zeitraum von 1986 bis 2002. Aus dem Bereich Rimbach liegen aber relativ viele Messwerte vor: 2089 Bq (1987), 1570 Bq (1988), 1199 Bq (1989), 661 Bq (1994) und 361 Bq (1995). 79) 2002 schließlich konnten im Bereich Rimbach (Messgebiet J 6) nur noch 250 Bq gemessen werden. Man kann beobachten, dass die radioaktive Kontamination in den ersten Jahren nach der Tschernobyl Katastrophe sehr schnell wieder gesunken ist. Schließlich waren vor allem kurzlebige Radionuklide (z.B. Iod - 131) depositioniert worden. Bis 2002 war die Radioaktivität in den Maronenröhrlingen letztendlich auf einen Wert von 250 Bq zurückgegangen. Der Radioaktivitätswert von 1987 war fast zehnmal so hoch. 37 4.2.2 Biologische Auswirkungen der radioaktiven Kontamination auf den Landkreis Cham 4.2.2.1 Die Strahlenexposition Aber nicht nur die Radioaktivität selbst, sondern auch deren biologische Wirkung, die diese im menschlichen Organismus hervorruft, (Strahlenexposition) kann gemessen werden. Die biologische Wirkung der Radioaktivität wird als Äquivalentdosis bezeichnet und in der Einheit Sievert (Sv) gemessen. 80) Die Aufnahme von 80 000 Bq Cäsium - 137 z.B. durch den Verzehr von Maronenröhrlingen entspricht in etwa einer Strahlenexposition von 1 mSv (Millisievert). Nähme man folglich vier Pilzmahlzeiten mit jeweils 250 g Maronenröhrlingen, die in der Nähe des Großen Arbers gesammelt worden waren (M 9), zu sich, beträge die Strahlenexposition aufgrund der Aufnahme von ca. 800 Bq etwa 0,01 mSv. Weniger belastete Maronenröhrlinge müssten in größeren Mengen zu sich genommen werden, um eine ähnliche biologische Wirkung zu haben. Die mittlere natürliche Strahlenexposition in Deutschland beträgt vergleichsweise einen Wert von ca. 2,4 mSv. 81) Gesundheitliche Risiken wie z.B. eine Krebserkrankung speziell aufgrund des Verzehrs von Maronenröhrlingen aus dem Landkreis Cham sind somit auch äußerst unwahrscheinlich. 4.2.2.2 Maßnahmen zur Beschränkung der individuellen Strahlenexposition Grundsätzlich aber ist jede Strahlenexposition zu vermeiden, da es keine Grenze gibt, unterhalb der Radioaktivität völlig ungefährlich wäre. 82) "Die Strahlenexposition durch den Verzehr von Nahrungsmittel lässt sich durch das individuelle Ernährungsverhalten reduzieren." 83) Die Pilzart und das Sammelgebiet sollten mit Bedacht gewählt werden. 84) Die erstellte Karte ( siehe 4.1.2) gibt Auskunft über räumliche Fundbereiche von besonders stark und kaum radioaktiv kontaminierten Maronenröhrlinge im Landkreis Cham. Auch bietet das Landratsamt Cham den kostenlosen Bürgerservice an, die Radioaktivität gesammelter Wildpilze zu messen. Auf diese Weise kann jeder Bürger die radioaktive Kontamination der Wildpilze an seinem "Schwammerlplatz" in Erfahrung bringen. Denkbar wäre auch, nur Wildpilze, die Cäsium - 137 weniger anreichern (z.B. Steinpilze und Pfifferlinge), zu verzehren. Wildpilze sollten nicht im Übermaß konsumiert werden. Das Landratsamt Cham empfiehlt vier bis sechs Mahlzeiten mit Wildpilzen im Jahr. 85) 38 Schwangere und stillende Frauen und Kleinkinder sollten aber auf den Konsum von Wildpilzen völlig verzichten. 84) 5. Nachwort Ein Großteil meiner Facharbeit war praxisorientiert und bestand aus dem Sammeln von Maronenröhrlingen aus 78 verschiedenen Gebieten des Landkreises, dem Herstellen der Proben, den Messungen und dem Berechnen der Messergebnisse. Dieser praktische Teil war äußerst zeitintensiv und bestimmte viele meiner Ferientage und Wochenenden zwischen Ende August und Anfang November 2002. Nichtsdestotrotz hat er mir sehr viel Spaß gemacht und mich um viele Erfahrungen bereichert. An dieser Stelle möchte ich meinem Papa für die Hilfe beim Schwammerlsuchen danken. Vielen herzlichen Dank auch an unseren Landrat Theo Zellner, der mir die Benutzung des Becquerel - Monitors des Landratsamtes Cham ermöglicht hat. 6. Anhang Bei dem Anhang handelt es sich um die Freizeitkarte für den Kreis Cham, 14. Auflage, Maßstab 1 : 75 000, hergestellt vom Städte-Verlag E. v. Wagner & J. Mitterhuber GmbH, Steinbeisstraße 9,70736 Fellbach (Der Anhang ist hier nicht beigefügt.) 7. Verwendete Abkürzungen und Zeichen Abkürzungen und Zeichen Bedeutung Abb. Abbildung Lfd. Laufende S. Seite Z. Zeile [ ] Einfügung der Verfasserin zum besseren Verständnis des jeweiligen Zitats 39 8. Bibliographische Angaben 8.1. Verzeichnis der verwendeten Artikel (Dokumente) aus dem Internet, der Bücher und der sonstigen benutzten Unterlagen Die im Text der Facharbeit genannten hochgestellten Nummern beziehen sich auf die laufenden Nummern in der linken Spalte der unten stehenden Tabelle. Alle mit hochgestellten Nummern gekennzeichneten Aussagen im Text der Facharbeit sind sinngemäß, soweit die Zitate nicht in Anführungszeichen gesetzt sind. Hinweis: Internetseiten werden oftmals vom Einsteller umgebaut. Meist werden die bisherigen Inhalte aber weiterverwendet und lediglich an einen anderen Ort verschoben. Sollte die angegebene Internetadresse deshalb nicht sofort zur gewünschten Seite führen, kann über die • Startseite des Einstellers des betreffenden Artikels, • die Suchfunktion innerhalb des Internetartikels oder des Datenpfades in der Regel der für das Zitat in der Facharbeit relevante Artikel oder das eingestellte Dokument gefunden werden. Lfd. Numm er Herausgeber/Autor Angaben zu Artikel / Werk / Titel / Internetadresse am Tage des Aufrufs 1 ADI private Informatik Akademie gGmbH Magdeburg KATALYSE e.V. Institut für angewandte Umweltforschung Köln Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen Umweltberatungssystem "Der grüne Faden", Schlagwortverzeichnis, Radionuklide www.der-gruene-faden.de/text/1707.html Katalyse - Umweltlexikon, Radioaktivität www.umweltlexikononline.de/fp/archiv/RUBradioaktivitaet/Radioaktivit aet.php Fachinformation "Umwelt und Gesundheit", Radioaktivität und Strahlung - Grundbegriffe, 2. Entstehung der Radioaktivität www.umweltministerium.bayern.de/service/umwber at/ubbrad.htm Fachinformation "Umwelt und Gesundheit", Radioaktivität und Strahlung - Grundbegriffe, 2. Entstehung der Radioaktivität Z. 8/9 www.umweltministerium.bayern.de/service/umwber at/ubbrad.htm Umweltberatungssystem "Der grüne Faden", Schlagwortverzeichnis, Radioaktivität www.der-gruene-faden.de/text/text631.html Fachinformationen: Risiken, Nichtbiologische Stoffe, Radioaktivität in und radioaktive Kontamination von Lebensmitteln, Eigenschaften und Begriffe, Alphastrahlung www.visernaehrung.bayern.de/de/left/fachinformationen/risik en/stoffe-nonbio/radioaktivitaet.htm 2 3 4 Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen 5 ADI private Informatik Akademie gGmbH Magdeburg Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz 6 Erscheinungsj ahr / Tag des Aufrufs der Internetseite 18.12.02 22.12.02 22.12.02 22.12.02 18.12.02 07.12.02 40 7 Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen 8 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 9 Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz 10 ADI private Informatik Akademie gGmbH Magdeburg Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen 11 12 Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz 13 Medicine - Worldwide 14 Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen 15 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 16 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 17 ADI private Informatik Akademie gGmbH Magdeburg 18 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 19 Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Fachinformation "Umwelt und Gesundheit", Radioaktivität und Strahlung - Grundbegriffe, 3. Strahlenarten, 3.1 Alpha - Strahlung www.umweltministerium.bayern.de/service/umwber at/ubbrad.htm Infoblatt 02/97 vom 02.04.1997: Größen und Einheiten im Strahlenschutz, Ionisierende Strahlung, Alphastrahlung www.bfs.de/info/infblatt/1997/ib9702.htm Fachinformationen: Risiken, Nichtbiologische Stoffe, Radioaktivität in und radioaktive Kontamination von Lebensmitteln, Eigenschaften und Begriffe, Betastrahlung www.visernaehrung.bayern.de/de/left/fachinformationen/risik en/stoffe-nonbio/radioaktivitaet.htm Umweltberatungssystem "Der grüne Faden", Schlagwortverzeichnis, Betastrahlung www.der-gruene-faden.de/text/text1701.html Fachinformation "Umwelt und Gesundheit", Radioaktivität und Strahlung - Grundbegriffe, 3. Strahlenarten, 3.2 Beta - Strahlung www.umweltministerium.bayern.de/service/umwber at/ubbrad.htm Fachinformationen: Risiken, Nichtbiologische Stoffe, Radioaktivität in und radioaktive Kontamination von Lebensmitteln, Eigenschaften und Begriffe, Gammastrahlung www.visernaehrung.bayern.de/de/left/fachinformationen/risik en/stoffe-nonbio/radioaktivitaet.htm Medicine - Worldwide, Enzyklopädie, Gammastrahlung www.mww.de/enzyklopaedie/strahlenmedizin/gammastrahl ung.html Fachinformation "Umwelt und Gesundheit", Radioaktivität und Strahlung - Grundbegriffe, 3. Strahlenarten, 3.3 Gamma - Strahlung www.umweltministerium.bayern.de/service/umwber at/ubbrad.htm Infoblatt 02/97 vom 02.04.1997: Größen und Einheiten im Stahlenschutz, Ionisierende Strahlung, Gammastrahlung www.bfs.de/info/infblatt/1997/ib9702.htm Infoblatt 02/97 vom 02.04.1997: Größen und Einheiten im Stahlenschutz, Die Aktivität www.bfs.de/info/infblatt/1997/ib9702.htm Umwelberatungssystem "Der grüne Faden", Schlagwortverzeichnis, Radioaktivität Z. 6 www.der-gruene-faden.de/text/text631.html Infoblatt 02/97 vom 02.04.1997: Größen und Einheiten im Stahlenschutz, Die Halbwertszeit www.bfs.de/info/infblatt/1997/ib9702.htm Fachinformationen: Risiken, Nichtbiologische Stoffe, 22.12.02 22.12.02 07.12.02 18.12.02 22.12.02 07.12.02 18.12.02 22.12.02 22.12.02 22.12.02 18.12.02 22.12.02 07.12.02 41 Verbraucherschutz 20 Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz 21 Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen 22 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 23 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 24 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 25 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 26 Umweltinstitut München e.V. 27 M. Hedtstück und R. Reyl 28 Wolfgang Botsch Radioaktivität in und radioaktive Kontamination von Lebensmitteln, Natürliche und künstliche Radioaktivität in Lebensmitteln www.visernaehrung.bayern.de/de/left/fachinformationen/risik en/stoffe-nonbio/radioaktivitaet.htm Fachinformationen: Risiken, Nichtbiologische Stoffe, Radioaktivität in und radioaktive Kontamination von Lebensmitteln, Natürliche und künstliche Radioaktivität in Lebensmitteln Z. 9/10 www.visernaehrung.bayern.de/de/left/fachinformationen/risik en/stoffe-nonbio/radioaktivitaet.htm Fachinformation "Umwelt und Gesundheit", Radioaktivität und Strahlung - Grundbegriffe, 4.Quellen ionisierender Strahlung, 4.1 Natürliche Quellen www.umweltministerium.bayern.de/service/umwber at/ubbrad.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Problemstellung: Quellen künstlicher Strahlung www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Problemstellung: Entwicklung der Belastung durch künstliche Radioaktivität www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Problemstellung: Entwicklung der Belastung durch künstliche Radioaktivität Z. 16 www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Problemstellung: Entwicklung der Belastung durch künstliche Radioaktivität Z. 17/18 www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Tschernobyl: Unfallhergang www.umweltinstitut.org/frames/radi/tschernobyl1.ht m Tschernobyl - Wie kam es zum Super - GAU? www.reyl.de/tschernobyl/unfall/Unfall.htm Dissertation (Uni Hannover): Untersuchungen zur Strahlenexposition von 07.12.02 22.12.02 22.12.02 22.12.02 22.12.02 22.12.02 24.09.02 22.12.02 22.12.02 42 Bewohnern kontaminierter Ortschaften in der nördlichen Ukraine oder Die Nachbarn von Tschernobyl, Mai 2000 Kapitel 2: Der Unfall von Tschernobyl 29 Wolfgang Botsch 30 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 31 M. Hedtstück und R. Reyl 32 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 33 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 34 M. Hedtstück und R. Reyl 35 M. Hedtstück und R. Reyl 36 Umweltinstitut München e.V. 37 Otto Hug Strahleninstitut MHM, München Prof. Dr. med. Dr. h. c. Edmund Lengfelder und Christine Frenzel 38 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin www.strahlenschutzkurse.de/dissertationen/botsch Dissertation (Uni Hannover): Untersuchungen zur Strahlenexposition von Bewohnern kontaminierter Ortschaften in der nördlichen Ukraine oder Die Nachbarn von Tschernobyl, Mai 2000 Kapitel 2: Der Unfall von Tschernobyl, 2.2 Unfallablauf, vorletzter Absatz, letzter Satz www.strahlenschutzkurse.de/dissertationen/botsch Die Kontamination von Lebensmitteln nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1. Reaktorunfall von Tschernobyl www.bfs.de/info/themen/st0102/st0102.htm Häufig gestellte Fragen, Frage 3: Auf welcher Fläche ging der radioaktive Fallout nieder? www.reyl.de/tschernobyl/unfall/Faq.html Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Problemstellung: Verlauf des Reaktorunfalls in Tschernobyl Z. 2/3 www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Digitaler Umeltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Problemstellung: Verlauf des Reaktorunfalls in Tschernobyl www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Häufig gestellte Fragen, Frage 2: Welche radioaktiven Elemente gelangten durch den Unfall in die Umwelt? Z. 5/6 www.reyl.de/tschernobyl/unfall/Faq.html Häufig gestellte Fragen, Frage 2: Welche radioaktiven Elemente gelangten durch den Unfall in die Umwelt? www.reyl.de/tschernobyl/unfall/Faq.html Radioaktive Belastung von Lebensmitteln nach Tschernobyl, Alles schon gegessen? www.umweltinstitut.org/frames/radi/tschernobyl3.ht m Veröffentlichung im September 2001: 15 Jahre nach Tschernobyl: Folgen und Lehren der Reaktorkatastrophe Z. 10/11 www.tschernobyl-folgen.de (Download) Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Problemstellung: 22.12.02 10.10.02 22.12.02 22.12.02 22.12.02 22.12.02 22.12.02 24.09.02 22.12.02 22.12.02 43 39 M. Hedtstück und R. Reyl 40 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 41 Otto Hug Strahleninstitut MHM, München Prof. Dr. med. Dr. h. c. Edmund Lengfelder und Christine Frenzel 42 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 43 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 44 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 45 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 46 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 47 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Verlauf des Reaktorunfalls in Tschernobyl Z. 6 www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Häufig gestellte Fragen, Frage 2: Welche 22.12.02 radioaktiven Elemente gelangten durch den Unfall in die Umwelt? www.reyl.de/tschernobyl/unfall/Faq.html Die Kontamination von Lebensmitteln nach der 10.10.01 Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1. Reaktorunfall von Tschernobyl Z. 3 - 6 www.bfs.de/info/themen/st0102/st0102.htm Veröffentlichung im September 2001: 15 Jahre nach Tschernobyl: Folgen und Lehren der Reaktorkatastrophe Z. 13 - 16 www.tschernobyl-folgen.de (Download) Die Kontamination von Lebensmitteln nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1. Reaktorunfall von Tschernobyl Z. 6- 8 www.bfs.de/info/themen/st0102/st0102.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Kartenbeschreibung von Karte 01.09.2 : Deposition von Cäsium -134 und Cäsium - 137 infolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl Z. 3 - 5 www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Problemstellung (Einleitung) Z. 5 www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Kartenbeschreibung von Karte 01.09.2 : Deposition von Cäsium -134 und Cäsium - 137 infolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Kartenbeschreibung von Karte 01.09.2 : Deposition von Cäsium -134 und Cäsium - 137 infolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl Z. 10 - 11 www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Die Kontamination von Lebensmitteln nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1. Reaktorunfall von Tschernobyl 22.12.02 10.10.01 22.12.02 22.12.02 22.12.02 22.12.02 10.10.01 44 48 Umweltinstitut München e.V. 49 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 50 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 51 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 52 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 53 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 54 Umweltinstitut München e.V. 55 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 56 Umweltinstitut München e.V. 57 Umweltinstitut München e.V. Z. 9 - 12 www.bfs.de/info/themen/st0102/st0102.htm Radioaktive Belastung von Lebensmitteln nach Tschernobyl, Auswirkungen nicht nur im Nahbereich www.umweltinstitut.org/frames/radi/tschernobyl3.ht m Die Kontamination von Lebensmitteln nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1. Reaktorunfall von Tschernobyl Z. 16/17 www.bfs.de/info/themen/st0102/st0102.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Problemstellung: Quellen künstlicher Strahlung www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Problemstellung: Verlauf des Reaktorunfalls in Tschernobyl www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Kartenbeschreibung: Beurteilung des Gefährdungspotentials durch die Bodenbelastung www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Digitaler Umweltatlas Berlin 01.09 Radioaktivität im Boden (Cäsium - 134 und Cäsium - 137) Kartenbeschreibung: Beurteilung des Gefährdungspotentials durch die Bodenbelastung Z. 25 - 26 www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatla s/i109.htm Radioaktive Belastung von Lebensmitteln nach Tschernobyl, Bewirtschaftete Böden www.umweltinstitut.org/frames/radi/tschernobyl3.ht m 24.09.02 10.10.01 22.12.02 22.12.02 22.12.02 22.12.02 24.09.02 Die Kontamination von Lebensmitteln nach der 10.10.01 Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 2. Kontamination von Waldprodukten in Deutschland www.bfs.de/info/themen/st0102/st0102.htm Radioaktive Belastung von Lebensmitteln nach 24.09.02 Tschernobyl, Ökosystem Wald www.umweltinstitut.org/frames/radi/tschernobyl3.ht m Radioaktive Belastung von Lebensmitteln nach 24.09.02 Tschernobyl, 45 58 Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz 59 Umweltinstitut München e.V. 60 Umweltinstitut München e.V. 61 Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz 62 GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit 63 Umweltinstitut München e.V. 64 Joachim Richter 65 Hans E. Laux 66 Ewald Gerhardt 67 Labor Berthold Strahlungsmessgeräte für Industrie, Wissenschaft und Medizin Landesuntersuchungsamt für das Gesundheitswesen Nordbayern Labor Berthold Strahlungsmessgeräte für 68 69 Ökosystem Wald Z. 1 - 3 www.umweltinstitut.org/frames/radi/tschernobyl3.ht m Fachinformationen: Risiken, Nichtbiologische Stoffe, Radioaktivität in und radioaktive Kontamination von Lebensmitteln, Ergebnisse der Überwachung der Radioaktivität in Bayern, Wildfleisch, Pilze, Waldbeeren www.visernaehrung.bayern.de/de/left/fachinformationen/risik en/stoffe-nonbio/radioaktivitaet.htm Radioaktive Belastung von Lebensmitteln nach Tschernobyl, Ökosystem Wald Z. 10 www.umweltinstitut.org/frames/radi/tschernobyl3.ht m Radioaktive Belastung von Lebensmitteln nach Tschernobyl, Weide - Kuh - Milch - Pfad www.umweltinstitut.org/frames/radi/tschernobyl3.ht m Fachinformationen: Risiken, Nichtbiologische Stoffe, Radioaktivität in und radioaktive Kontamination von Lebensmitteln, Ergebnisse der Überwachung der Radioaktivität in Bayern, Trink - und Grundwasser www.visernaehrung.bayern.de/de/left/fachinformationen/risik en/stoffe-nonbio/radioaktivitaet.htm Presseinfos: 10 Jahre nach dem Reaktorunfall Tschernobyl, Biologische Strahlenfolgen Z. 1 - 3 www.gsf.de/OA/tscher3.html Radioaktive Belastung von Lebensmitteln nach Tschernobyl, Ökosystem Wald Z. 12 www.umweltinstitut.org/frames/radi/tschernobyl3.ht m Der praktische Pilzführer, München 1980, Mosaik Verlag GmbH S. 34/ 35 Der neue KOSMOS Pilzatlas, Stuttgart 2002 1 , Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 28 Der große BLV Pilzführer für unterwegs, München 2001, BLV Verlagsgesellschaft mbH S. 476 Der Becquerel - Monitor LB 200 (Bedienungsanleitung), Wildbad 1987 Einleitung Arbeitsanweisung für die Screening - Messung von Pilzen und Fleisch mit dem Becquerel - Monitor LB 200 Der Becquerel - Monitor LB 200 (Bedienungsanleitung), Wildbad 1987 07.12.02 24.09.02 24.09.02 07.12.02 29.12.02 24.09.02 1980 2002 2001 1987 07.07.02 1987 46 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 Industrie, Wissenschaft und Medizin Bayerisches Landesamt für Umweltschutz Labor Berthold Strahlungsmessgeräte für Industrie, Wissenschaft und Medizin Labor Berthold Strahlungsmessgeräte für Industrie, Wissenschaft und Medizin Labor Berthold Strahlungsmessgeräte für Industrie, Wissenschaft und Medizin Labor Berthold Strahlungsmessgeräte für Industrie, Wissenschaft und Medizin Labor Berthold Strahlungsmessgeräte für Industrie, Wissenschaft und Medizin Landratsamt Cham Sachgebiet 33 Landratsamt Cham Sachgebiet 33 Labor Berthold Strahlungsmessgeräte für Industrie, Wissenschaft und Medizin Landratsamt Cham Sachgebiet 33 Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz 81 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 82 Umweltinstitut München e.V. 83 Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 84 3sat - online 1. Bevor Sie messen Messkampagne zur Gamma - Ortsdosisleisung der 30.12.02 Kreisverwaltungsbehörden im Oktober 2002 http://www.bayern.de/lfu/strahlen/strahlenschutzvors orge/33_odl_05_02.pdf Der Becquerel - Monitor LB 200 (Bedienungsanleitung), Wildbad 1987 2. Das Gerät messbereit machen 1987 Der Becquerel - Monitor LB 200 (Bedienungsanleitung), Wildbad 1987 3. Den Nulleffekt bestimmen 1987 Der Becquerel - Monitor LB 200 (Bedienungsanleitung), Wildbad 1987 4. Die Messprobe vorbereiten 1987 Der Becquerel - Monitor LB 200 (Bedienungsanleitung), Wildbad 1987 5. Die Probe ausmessen 1987 Der Becquerel - Monitor LB 200 (Bedienungsanleitung), Wildbad 1987 6. Die Messergebnisse bewerten 1987 Begleitblatt zur Probenmessung 05.07.02 Begleitblatt zur Probenmessung 23.09.02 Der Becquerel - Monitor LB 200 (Bedienungsanleitung), Wildbad 1987 8. Gerätepflege und Funktionsprüfung 1987 Veröffentlichte Strahlenmesswerte 1986-1995 Fachinformationen: Risiken, Nichtbiologische Stoffe, Radioaktivität in und radioaktive Kontamination von Lebensmitteln, Welche Bedeutung ... www.visernaehrung.bayern.de/de/left/fachinformationen/risik en/stoffe-nonbio/radioaktivitaet.htm Die Kontamination von Lebensmitteln nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 4. Mögliche Strahlenexposition durch den Verzehr von Lebensmitteln www.bfs.de/info/themen/st0102/st0102.htm Radioaktive Belastung von Lebensmitteln nach Tschernobyl, Grenzen für den Verzehr www.umweltinstitut.org/frames/radi/tschernobyl3.ht m Die Kontamination von Lebensmitteln nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 4. Mögliche Strahlenexposition durch den Verzehr von Lebensmitteln, Z. 11 und 12 www.bfs.de/info/themen/st0102/st0102.htm Pilze sind strahlenbelastet aber ungefährlich 07.12.02 10.10.01 24.09.02 10.10.01 02.02.03 47 85 Bayerwald-Echo www.3sat.de/nano/astuecke/10063/ Artikel: Am frühen Morgen ist es für viele schon zu spät 06.09.94 8.2 Angaben zu den verwendeten Abbildungen Nummer der Verfasser / Herausgeber / Abbildung Hersteller / Photograph 1 2 3 4 5 - 13 Veröffentlicht unter der Internetadresse / in folgendem Werk Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen Erscheinungsjah r / Tag des Aufrufs der Internetseite 31.01.03 Graphische Darstellung von Alpha -, Beta - und Gammastrahlung in Fachinformation "Umwelt und Gesundheit" Radioaktivität und Strahlung - Grundbegriffe, 3. Strahlenarten, www.umweltministerium.bayern.de/service/umwb erat/ubbrad.htm) Norddeutscher Rundfunk Explosion des Reaktors 31.01.03 (www.reyl.de/tschernobyl/galerie/vulkan/destroy1. htm) 31.01.03 ARD Zerstörter Reaktor (www.reyl.de/tschernobyl/galerie/vulkan/destroy4. htm) M. Hedtstück und R. Reyl Die erste radioaktive Wolke auf dem Weg nach 22.12.02 Skandinavien (Computersimulation) (www.reyl.de/tschernobyl/galerie/vulkan/wolke.ht m) Julia Schmidbauer alle Fotos September bis November 2002 48