Sprachen haben mein Leben verändert

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Datum: 29.01.2016
Hauptausgabe
Neue Luzerner Zeitung
6002 Luzern
041/ 429 51 51
www.luzernerzeitung.ch
Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 73'088
Erscheinungsweise: 6x wöchentlich
Themen-Nr.: 376.013
Abo-Nr.: 1059776
Seite: 17
Fläche: 53'263 mm²
«Sprachen haben mein Leben verändert»
-
Er hat beim Zuger Unternehmen Boa Lingua die Business-Class-Angebote aufgebaut:
Max Wey (53) am Eingang der London School of English.
BILD MARCEL HABEGGER
Interview Antonio Russo
Wey: Nebst Englisch habe ich Wey: Ich wollte in der KommuniMax Wey, Geschäfts-
führer von Boa Lingua
Business Class, über die
gefragtesten Geschäftssprachen und darüber,
warum er selbst keine
exotische Sprache lernt.
auch sonst viel fürs Leben gelernt. kation besser werden und endlich
Mir wurde in den fünf Jahren, die Spanisch lernen. So bin ich für ei-
ich in Amerika verbrachte, rasch nen längeren Sprachaufenthalt
klar: Geschäftlicher Erfolg ist ein nach Mexiko geflogen. Dort habe
«people business». Je besser die ich nicht nur die Sprache und das
Kommunikation zwischen Kunden Land kennen und lieben gelernt,
und Lieferanten läuft, desto höher sondern auch meine heutige Frau.
sind die Erfolgschancen - egal, mit Spanisch und Sprachen allgemein
welchen Produkten man es zu tun haben mein Leben verändert.
hat. Findet man einander auf der
Seither verkaufen Sie SprachMax Wey, Sie müssen es wis- Kommunikationsebene, eröffnen kurse an Geschäftsleute. Dabei
sen: Was bringen Fremdspra- sich ganz neue Möglichkeiten. kooperieren Sie eng mit SchuEine weitere «Lektion» war die Einchen?
len im Ausland. Welche StanMax Wey: Fremdsprachen öffnen sicht, dass es guttut, sich mal eine dards müssen diese erfüllen,
Türen zu Menschen, egal, ob in Auszeit zu nehmen, wenn einen damit sie von Boa Lingua Busieinem anderen Land oder in einer die Hektik des Berufsalltags einzu- ness Class vermittelt werden?
anderen Sprachregion. Das habe nehmen droht. Das war nämlich
Wey: Weltweit arbeiten wir mit
ich immer wieder erlebt. Und ganz der Fall, als ich - wieder zurück in
über 40 herausragenden Schulen
besonders wichtig sind Fremd- der Schweiz - einige Jahre für eine
in zwölf Ländern zusammen. Jede
sprachen natürlich im Geschäfts- Exportfirma ständig auf Achse
Schule ist national anerkannt und
leben.
war. Da wuchs mit der Zeit der verfügt über qualifizierte Lehrper-
Sie haben in jüngeren Jahren Wunsch nach einer Verschnauf- sonen, ein breites Kursangebot
längere Zeit in den USA ge- pause.
und eine gute Infrastruktur. Wir
arbeitet. Was hat Sie das Le- Und wie haben Sie Ihr Sabba- fordern von unseren Kunden imben dort gelehrt?
mer ein Feedback ein. Besonders
tical verbracht?
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bei neu von uns vermittelten Schu- Berufsleute im medizinischen Be- englisch gross geworden ist. Ich
len begleiten wir die ersten Kursteilnehmer aus der Schweiz ganz
eng und werten ihr Feedback systematisch aus. Bei der geringsten
Beanstandung gehen wir der Sache sofort nach.
Warum kommen Geschäfts-
leute zu Ihnen und buchen
reich. Nicht nur in London, son- habe miterlebt, wie sie die Spradern auch andernorts achten wir che förmlich aufgesogen hat. Die
bei den Schulen darauf, dass sich junge Generation verfügt heute
deren professionelles Kursangebot über ein beachtlich höheres Engstark an den Bedürfnissen der Ge- lischniveau als noch vor 15 Jahren,
schäftswelt orientiert.
das stellen wir bei unseren EngWie hat sich der Trend bei lischkunden mit Freude fest. Was
Chinesisch als Business-Spra- den Fremdsprachenunterricht auf
der Primarstufe betrifft, kommt
nicht zum Beispiel auf eigene che entwickelt?
Faust einen Business-Sprach- Wey: Der grosse Boom ist nie Französisch meiner Meinung nach
kurs im Ausland?
wirklich ausgebrochen. Sicher, es zu kurz, obwohl es die zweite LanWey: Boa Lingua versteht sich als besteht eine kontinuierliche NachAnbieterin von umfassenden An- frage nach Chinesischkursen, diegeboten. Darin sind eine ausführ- se orten wir aber mehr im univerliche Bedürfnisklärung, die gesam- sitären Bereich. Was wir jedoch
te Abwicklung der Reise sowie die beobachten, ist ein anderer Trend:
Vermittlung einer Gastfamilie wie Businessleute um die 40 lernen
auch die Qualitätskontrolle und nach Englisch zuerst Französisch,
ein Follow-up nach dem Kurs ent- gefolgt von Spanisch, Italienisch
halten. Dies und unsere lange Er- und weiteren Sprachen. Bei den
fahrung sind die Hauptgründe, Jüngeren ist es andersrum: Hier
weshalb Sprachlernende uns ver- kommt Spanisch an zweiter Stelle
nach Englisch.
trauen.
dessprache ist. Wir nutzen unsere
Sprachenvielfalt im eigenen Land
insgesamt zu wenig. Dabei könnten wir so viel voneinander profitieren. Stattdessen sprechen junge
Deutschschweizer und Welsche
häufig Englisch miteinander!
Welche Sprache möchten Sie
noch dazulernen? Eine exotische vielleicht?
Wey: Nein. Ich werde wohl keine
weitere Sprache lernen. Viel lieber
Mit der London School of Eng- In den vergangenen Jahren möchte ich jene vertiefen, die ich
lish arbeiten Sie schon 20 Jah- stand in der Schweiz die De- schon kann. Besser in Italienisch
re zusammen. Hier erstaunt batte um Frühenglisch und und Französisch zu werden, bringt
das breite Angebot für spezi- Frühfranzösisch an der Primar- mir persönlich mehr, da ich diese
fische Berufsgruppen.
schule besonders stark im Fo- Sprachen häufiger anwenden
Wey: In der Tat reicht die Palette kus. Wie stehen Sie dazu?
kann. Bei einer exotischen Sprache
an Angeboten von allgemeinen Wey: Als Vater habe ich die Dis- kommt die Gelegenheit viel selKommunikationskursen bis hin zu kussion aufmerksam verfolgt. tener, sie auch zu sprechen.
Englisch für Human-Resources-An- Unsere jüngste Tochter gehört zur
gestellte, Anwälte oder etwa für ersten Generation, die mit Früh-
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