Diplomprüfung Elektronik FH München FB 03 Maschinenbau Prof. Dr. Höcht Prof. Dr. Kortstock SS 2005 Montag, 18.7.2005 Zugelassene Hilfsmittel: Alle eigenen Name: Vorname: Sem.: Dauer der Prüfung: 90 Minuten Unterschrift: Hörsaal: Platz-Nr.: 1 Homogene Halbleiter I Ein Hall-Element aus Germanium, hat folgende Abmessungen: d d = 0.5 mm, l = 10 mm, b = 4 mm. l b Alle weiteren Angaben gelten für Betrieb des Plättchens bei Raumtemperatur. Eventuell benötigte Daten können Sie der folgenden Tabelle entnehmen. Germanium Silizium Gallium-Arsenid 13 3 10 3 Eigenleitungsträgerdichte 2.3 ⋅10 / cm 1.5 ⋅ 10 / cm 1.3 ⋅ 10 6 / cm 3 Elektronenbeweglichkeit 3900 cm 2 Vs 1350 cm 2 Vs 8500 cm 2 Vs Löcherbeweglichkeit 1900 cm 2 Vs 480 cm 2 Vs 4000 cm 2 Vs UH 1.6 ⋅ 10 −19 As Das Hall-Plättchen ist folgendermaßen dotiert: NA = 5 ⋅ 1016 cm-3, ND = 1012 cm-3. Um welchen Halbleitertyp handelt es sich und woran sehen Sie das? Elementarladung 1.1 1.2 Berechnen Sie die Majoritätsträgerdichte. (1P) (1P) 1.3 Kennzeichnen Sie in der obigen Skizze den Plus- und den Minuspol von U H , wenn die magnetische Flußdichte B das Plättchen von unten her durchsetzt. (2P) 1.4 Berechnen Sie den Widerstand des Hallplättchens in Stromflußrichtung. (Zur Vereinfachung der Rechnung können Sie eine geeignete Vernachlässigung machen, die Sie begründen müssen) (2P) Diplomprüfung Elektronik SS 2005 etr_ss05_7 18.12.05 20:59 2 Seite 2 von 7 Seiten Stabilisierte Spannungsversorgung für größere Ströme Achtung! Die Teilaufgaben 2.1, 2.2 und 2.3 sind völlig unabhängig voneinander zu bearbeiten Im folgenden entwickeln Sie ein stabilisiertes Netzteil für den Router Ihres Heimnetzwerkes, das 2.0A Strom bei ca. 5.0V Ausgangsspannung liefern soll. Es besteht aus dem Transformator mit geeignetem Gleichrichter und Siebkondensator, einer Z-Diodenschaltung zur Erzeugung einer stabilisierten Spannung sowie einem Transistor zur Verstärkung des Stromes. 2.1 Erzeugung einer geglätteten Gleichspannung aus einer Wechselspannung Ein Netztransformator liefert aus seiner Sekundärseite eine Wechselspannung mit dem Scheitelwert U Tr = 10V . 2.1.1 Welche Art der Gleichrichterschaltung müssen Sie verwenden, um mit einem möglichst kleinen Siebkondensator auszukommen? (1P) 2.1.2 Ergänzen Sie die nebenstehende UTr UNetz Schaltung durch die geeigneten Schaltelemente. Schließen Sie als Verbraucher zunächst einen Widerstand R V an. (3P) 2.1.3 Zeichnen Sie möglichst genau in das untenstehende Zeitdiagramm die Verläufe der Ausgangsspannung U G Ihrer Gleichrichterschaltung, - wenn nur die Gleichrichterschaltung alleine ohne Verbraucher und Siebkondensator angeschlossen ist, (5P) - wenn Gleichrichterschaltung, Siebkondensator und ein Verbraucher R V angeschlossen sind. Die Ausgangsspannung U G Ihrer Gleichrichterschaltung darf zu keinem Zeitpunkt kleiner als 7V werden. Die Schleusenspannung der eingesetzten Dioden beträgt 0.7V (2P) U/V 10 5 0 5 10 15 20 -5 uTr -10 25 30 t/ms Diplomprüfung Elektronik SS 2005 etr_ss05_7 18.12.05 20:59 Seite 3 von 7 Seiten 2.2 Spannungsstabilisierung mit einer Z-Diode Gegeben sei die nebenstehende Stabilisierungsschaltung mit einer Z-Diode. Durch die Diode soll ein Strom von maximal I Z max = 100 mA fließen, wenn der Ausgangsstrom I B gleich Null ist. Zur Wahl stehen zwei ZDioden ZPD 5.6V ( PV = 500mW ) und ZPY 5.6V ( PV = 1.3W ) . 2.2.1 Begründen Sie, ob beide Dioden für die Stabilisierungsschaltung geeignet sind. R V I B UG UZ (2P) 2.2.2 Im folgenden Diagramm sehen Sie den für die Stabilisierung wichtigen Teil der Diodenkennlinie. IZ /mA 200 100 5 6 7 8 9 10 UZ /V 2.2.2.1 Zeichnen Sie das lineare Ersatzschaltbild der Diode und geben Sie die Werte der Schaltelemente an. (3P) 2.2.2.2 Als Vorwiderstand wird R V = 31Ω gewählt. Die maximale von der Gleichrichterschaltung abgegebene Spannung U G max betrage 8.6V (Innenwiderstand der Gleichrichterschaltung sei Null). Ermitteln Sie zwei Punkte der Arbeitsgeraden und tragen Sie diese sowie die Arbeitsgerade in das obige Diagramm ein. (3P) etr_ss05_7 18.12.05 20:59 Diplomprüfung Elektronik SS 2005 Seite 4 von 7 Seiten 2.2.2.3 Die Gleichrichterspannung U G kann zwischen 7.0V und 8.6V schwanken. Wie groß ist die daraus resultierende Spannungsschwankung ∆U Z an der Z-Diode? (Graphische oder rechnerische Ermittlung) (4P) 2.3 Erweiterung der Strombelastbarkeit der Stabilisierungsschaltung durch einen Transistor Die Z-Diode steuert einen Transistor (StromverstärIC kung B = 100) an, der den Lastwiderstand mit der stabilisierten Spannung versorgt. Die Spannung U Z RV an der Z-Diode betrage 5.60V. Der Lastwiderstand IB UCE R L kann verschiedene Werte annehmen, die einen UG Strom von 0.2A bis 2.0A verursachen. U BE Wie groß ist die Spannung U L am Lastwiderstand für die beiden Ströme? (4P) UL UZ RL IB /mA 20 15 10 5 0 0.00 0.10 0.20 0.30 0.40 0.50 0.60 0.70 UBE /V etr_ss05_7 18.12.05 20:59 3 Diplomprüfung Elektronik SS 2005 Seite 5 von 7 Seiten Ansteuerung eines Thyristors mit Hilfe von Operationsverstärkerschaltungen Achtung! Die Teilaufgaben 3.1 und 3.2 können völlig unabhängig voneinander bearbeitet werden! 3.1 Operationsverstärkerschaltung zur Erfassung der Nulldurchgänge einer Wechselspannung Gegeben sei die nebenstehende Schaltung mit zwei Operationsverstärkern. Berechnen Sie die Spannungen U R1 , U R 2 , U R 3 und ermitteln Sie daraus die Schwellen U S1 und U S2 der beiden Komparatoren. Tragen Sie die Schwellen in das untenstehende Zeitdiagramm ein. (3P) 3.1.1 U R1 = R1 9.0k +10V UR1 +10V UD1 US1 R2 2.0k Ua1 Ue UR2 0V US2 10.0k -10V +10V UaM 10.0k UD2 Ua2 R3 9.0k -10V UR3 -10V UR 2 = UR3 = U / V 5 0 5 1 0 1 5 2 0 t / m s - 5 - 1 0 3.1.2 U Tragen Sie nun die Ausgangssignale u a1 und u a 2 der beiden Operationsverstärker für das gegebene Eingangssignal u e in das obige Zeitdiagramm ein. (6P) / V 5 0 - 5 - 1 0 5 1 0 1 5 2 0 t / m s Diplomprüfung Elektronik SS 2005 etr_ss05_7 18.12.05 20:59 Seite 6 von 7 Seiten +10V 3.1.3 An die Ausgänge der beiden Operationsverstärker werden zwei Widerstände geschaltet. Welche Größen kann U aM annehmen? Ergänzen Sie die folgende Tabelle! (2P) U a1 / V +10 +10 -10 -10 Ua2 / V +10 -10 -10 +10 U aM / V Ua1 10.0k -10V +10V UaM 10.0k Tragen Sie die aus dem Verlauf von u a1 und u a 2 entstehende Spannung u aM in das untere Diagramm auf der vorherigen Seite ein. (2P) Ua2 -10V 3.2 Ansteuerung einer Thyristorschaltung Aus der Schaltung nach 3.1 werden periodische Rechteckimpulse u RE abgeleitet, die mit der Ansteuerelektronik gegenüber den Nulldurchgängen der Wechselspannungen u Netz verschoben werden können. Über Zündtransformatoren gelangen die Zündimpulse an die Thyristoren. In der nebenstehenden Schaltung ist lediglich einer der beiden Thyristoren beA1 K2 UNetz schaltet. G1 Ansteuerelektronik Zeichnen Sie für diese erst teilweise fertige Schaltung in die folgende zwei Zeitdiagramme - die Spannung u GK zwischen Gate und Kathode des beschalteten Thyristors (oberes Diagramm), (2P) - die Spannung u Thy am Thyristor und die Spannung URE K1 A2 UGK UV u V am Verbraucher (unteres Diagramm). (3P) U/V u Netz u RE 10 0 5 10 15 20 t/ms 10 15 20 t/ms -10 -20 U/V u Netz 10 0 -10 -20 5 G2 UThy Diplomprüfung Elektronik SS 2005 etr_ss05_7 18.12.05 20:59 4 Seite 7 von 7 Seiten Digitaltechnik Gegeben sei die untenstehende Schaltung mit drei positiv flankengetriggerten Master-Slave-FlipFlops. A0 1 J & K Q0 A2 A1 J1 Q1 K1 & J2 Q2 & S K2 Takt T 4.1 Zu Beginn sind alle drei Speicher gelöscht (A1 = A2 = A3 = 0). Zeichnen Sie in das untenstehende Diagramm den Verlauf der angegebenen Signale. Sie werden vor und nach der senkrechten Markierung einen kleinen Unterschied im Signalverlauf feststellen. (6P) Takt T A0 A1 J2 A2 S 4.2 Was macht diese Schaltung ab der Markierung anders? Viel Erfolg (2P)