Corporate Identity Durch Aussehen, Verhalten und Sprache hinterlässt Jeder Eindrücke bei seiner Umwelt. Frisur, Kleidung und alle Dinge, mit denen wir uns umgeben, lassen von uns ein visuelles Bild entstehen. Im Zusammenspiel mit Verhalten und Sprache entsteht daraus ein Gesamtbild. Manchmal eindeutig, manchmal scheinbar willkürlich. Je ausgeprägter dieses Zusammenspiel und somit das Gesamtbild ist, desto eindeutiger lassen sich die Identität und die Absichten eines Menschen erkennen. Auch Zusammenschlüsse von Personen hinterlassen als Unternehmen, als Verein, Partei oder Kooperation einen Eindruck bei ihrer Umgebung, der in diesem Zusammenhang Corporate Identity (CI) genannt wird. Das Aussehen nennt sich demzufolge Corporate Design (CD). Es bestimmt das einheitliche und charakteristische visuelle Unternehmensprofil eines Unternehmens, die unverwechselbare Form. Das Verhalten wird als Corporate Behavior (CB) und die Sprache als Corporate Communication (CC) bezeichnet. Dieses Zusammenspiel und seine Möglichkeiten sind oftmals den Unternehmen nicht bewusst. Die wirtschaftliche Betrachtungsweise eines Unternehmens besteht meistens lediglich aus Rechenbeispielen. Da Phänomene wie Aussehen, Verhalten und Sprache schwer in Zahlen auszudrücken sind, werden sie außer Acht gelassen. Durch den gezielten Einsatz dieser Instrumente kann die Intensität des Eindrucks, der Corporate Identity, gesteuert werden. Erst dann hat ein Unternehmen die Möglichkeit, nicht nur einzelne Produkte, sondern auch sein Image, das die Position der Produkte stärkt, den sich ändernden Marktanforderungen anzupassen. Corporate Identity ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Corporate Identity 1/2 Unternehmensidentität Warum muss die Identität eines Unternehmens definiert werden? Wie und wodurch zeigt sich Identität? Ein Unternehmen braucht Kunden, um seine Produkte vertreiben und Umsatz generieren zu können. Die Märkte sind gut bedient, das Produktangebot ist groß. Das bislang wichtigste Entscheidungskriterium für den Konsumenten war die Qualität eines Produkts, doch mittlerweile liegen die Qualitätsstandards allgemein sehr dicht beieinander. Weitere Entscheidungskriterien kamen hinzu: Funktionalität, Ästhetik, Ideologie, Sympathie ... Die Identität eines Unternehmens zeigt sich also in dessen Werten, Zielen und Qualitäten. Die Aufgabe ist es, diese Werte intern wie extern mittels bestimmter Instrumente zu vermitteln. Mehr als das: sie zu beweisen. Zuerst muss ein Selbstbild (Corporate Personality) definiert und als Ziel gesehen werden. Dann gilt es, das Selbstbild mittels spezieller Instrumente mit dem Fremdbild (Corporate Image) in Übereinstimmung zu bringen. Bei den Instrumenten der Corporate Identity handelt es sich um: »Corporate Design«, das die Identität und strategischen Unternehmensziele über die visuellen Mittel eines Unternehmens transportiert. »Corporate Communication«, das die Identität über die Art der Kommunikation transportiert. »Corporate Behavior«, das die Identität über die eigenen Verhaltensweisen des Unternehmens transportiert. Kundenidentifikation mit einem Unternehmen Es wird immer wichtiger, über das eigentliche Produkt hinauszugehen und das Unternehmen stärker mit einzubeziehen. Der Kunde identifiziert sich bei seiner Kaufentscheidung längst nicht mehr nur mit dem eigentlichen Produkt, sondern auch mit dem Unternehmen, das dahinter steht. Je deutlicher sich also ein Unternehmen zu bestimmten Werten bekennt, umso eher - weil offensichtlicher - kann sich der Kunde mit dem Unternehmen und dessen Produkten identifizieren. Dieses Bekennen zu Eigenschaften, die bestimmte Werte, Ziele und Qualitäten verkörpern, muss nach innen wie nach außen identisch sein. Ansonsten wird die Identität unglaubwürdig. (Auszugsweise Verwendung adaptierter Texte aus: „Corporate Design“, Rayan Abdullah, Roger Hübner, Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2002) Corporate Identity 2/2