Prof. Dr. Ulrich Bröckling Lehrveranstaltungen im WiSe 2011/12 MA-Seminar: Prävention Zukunftsmanagement. Zur Soziologie von Planung und Die Zukunft ist kontingent. Niemand kann wissen, was morgen, in vier Wochen oder in zehn Jahren sein wird. Gleichwohl prägen Vorstellungen darüber, wie die Zukunft aussehen wird oder aussehen soll, das gegenwärtige Handeln. Dass die Zukunft gestaltbar ist und gestaltet werden muss, gehört zu den Grundüberzeugungen der Moderne. Zeitgenössische Gesellschaften haben eine Vielzahl von Technologien entwickelt, die gegen künftige Gefährdungen schützen und/oder für ein besseres Morgen sorgen sollen. Die Effekte dieser Anstrengungen, die Zukunft zu kontrollieren, erzeugen indes selbst neue Risiken. Im Seminar sollen soziologische Theorien der und ausgewählte Konzepte des Zukunftsmanagements – Prognostik, Planung, Versicherung, Prävention, precaution, Nachhaltigkeit – vorgestellt und diskutiert werden. Literatur: Ewald, François (1993): Der Vorsorgestaat, Frankfurt/M. Luhmann, Niklas (1992): Beobachtungen der Moderne, Opladen Makropoulos, Michael (1990): Möglichkeitsbändigungen. Disziplin und Versicherung als Konzepte zur sozialen Steuerung von Kontingenz, in: Soziale Welt 41, S. 407-423 Popitz, Heinrich (1968): Über die Präventivwirkung des Nichtwissens. Dunkelziffer, Norm und Strafe, Tübingen Modul: Soziologische Theorie und Empirie der Moderne Studienleistung: Regelmäßige Teilnahme, Referat, Protokoll Prüfungsleistung: Hausarbeit Vorlesung: Grundzüge der Soziologie „Soziologie ist das, was Leute, die sich Soziologen nennen, tun, wenn sie von sich sagen, dass sie Soziologie betreiben. Mehr nicht.“ – So hat der Soziologe Ralf Dahrendorf einmal die Frage „Was ist Soziologie?“ beantwortet. Aber was tun Soziologen eigentlich, wenn sie sagen, dass sie Soziologie betreiben? Und wenn Soziologie ein Tun, eine Praxis ist, was ist und wozu braucht man dann soziologische Theorie? Die Vorlesung richtet sich an Studienanfängerinnen und -anfänger und wird ausgehend von ausgewählten Grundbegriffen (soziales Handeln, soziale Normen, Sozialisation, soziale Aggregationen, soziale Differenzierung, Macht/Herrschaft) einen Einblick in soziologische Denkweisen und Theorien geben. Ebenso wichtig wie die Beschäftigung mit den Antworten der Soziologie ist dabei die Auseinandersetzung mit den Fragen, auf die sie antwortet. Ziel der Lehrveranstaltung ist eine Einübung des „soziologischen Blicks“. Die Lehrveranstaltung besteht aus der Vorlesung, Tutoraten und Gruppengesprächen. In den Tutoraten werden die Vorlesungsthemen anhand von ergänzenden Lektüren vertieft und Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen: Zygmunt Bauman, Vom Nutzen der Soziologie, Frankfurt/M. 2000. Studienleistung: Regelmäßige Teilnahme am Tutorat, schriftliche Übungsaufgaben im Tutorat Prüfungsleistung: Klausur, Hausarbeit (Buchkommentar) Seminar: Diskurstheorie und Diskursforschung Dieses Seminar ist der erste Teil einer über zwei Semester gehenden Lehrveranstaltung. Im laufenden Wintersemester werden grundlegende Diskurstheorien (u.a. Foucault, Laclau/Mouffe, Link, Sarasin) und ausgewählte Konzepte der Diskursanalyse (Critical Discourse Analysis, wissenssoziologische Diskursanalyse, dekonstruktive Ansätze) vorgestellt. Das Fortsetzungsseminar im kommenden Sommersemester ist als Projektseminar angelegt. Hier sollen die Schritte eines diskursanalytischen Forschungsprozesses erarbeitet und im Rahmen von Gruppenprojekten praktisch eingeübt werden. Die Teilnahme nur am ersten Seminarteil ist möglich. Eine Teilnahme am zweiten Seminarteil im Sommersemester ohne Teilnahme am ersten Teil ist nur nach Rücksprache möglich. Modul: Forschungsmethoden Grundlagen