Arbeitsmaterialien zum Thema „Wetter“ von E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Inhalt Wetter Vorwort zu Wetter Sachinformationen Luft und Luftdruck Atmung Wetter und Klima Wasser Aufbau der Materie 1. Was ist Luft? Ist Luft ein Stoff? Hat Luft hat ein Gewicht? Erzeugt Luft einen Druck? Wie stark ist der Druck, den Luft erzeugt? 2. Woraus besteht Luft? 3. Unsere Atmung Wie kommt Luft in unsere Lunge? Wie viel Luft passt in unsere Lunge? 4. Warum ist es windig? Welche Eigenschaft hat warme Luft? Kann man mit warmer Luft zaubern? Wie kann man Luftdruckveränderungen erkennen? Wer erwärmt sich schneller – Wasser oder Sand? 5. Was ist Wasser? Kann man alle Stoffe in Wasser lösen? Kann man beliebig viel Kochsalz im Wasser lösen? Enthält klares Wasser Stoffe? Wie kann man verschmutztes Wasser reinigen? Wie kann Salzwasser wieder trinkbar gemacht werden? Warum können Körper, die schwerer als Wasser sind, auf dem Wasser schwimmen? Was bedeutet: Pril entspannt das Wasser? Eine Münze als Wassersammler Sägespäne werden wie durch Zauberkraft verdrängt Warum klettert Wasser an Glaswänden hoch? 6. Warum es regnet Wie kann Wasser verschwinden und wieder auftauchen? Wie entsteht Regen? Wie man Regenmengen messen kann 7. Ein Experiment zum Treibhauseffekt 8. Woraus Körper bestehen – Das Teilchenmodell 9. Vorlagen 10. Sicherheitsaspekte 11. Materialliste 12. Anhang Löslichkeitstabelle Niederschlagstabelle 13. Bild– und Textquellenverzeichnis 2 7 7 8 9 10 16 18 18 25 30 32 44 48 48 50 55 55 60 61 63 69 70 70 71 73 74 75 76 76 77 78 86 86 87 88 92 94 96 99 100 102 102 103 104 WETTER Vorwort zu Wetter Einleitung Die vorliegenden Materialien richten sich an Lehrkräfte an Hauptschulen und Förderschulen, die im neuen Lernbereich „Natur und Technik“ unterrichten. Inhaltlich gibt es eine Reihe von Überschneidungen mit Themen der Rahmenpläne Naturwissenschaften 5/6 an Gesamtschulen und Gymnasien und entsprechenden Themen im Wahlpflichtunterricht. Deshalb können auch Lehrkräfte dieser Schulformen von den Materialien profitieren. In die Materialsammlung sind nur solche Versuche aufgenommen worden, die von den Verfassern mehrfach in ihrem eigenen Unterricht mit den unterschiedlichsten Lerngruppen dieser Altersstufe erprobt worden sind. Wenn nötig, wurden zu einzelnen Versuchen die fachlichen Grundlagen aufgeführt. Damit wird besonders fachfremden Kolleginnen und Kollegen eine Hilfe bei der Unterrichtsvorbereitung gegeben. Die Materialien sind in der vorliegenden Entwurfsfassung folgendermaßen gegliedert: 1. Inhaltliche Schwerpunkte des Themenkomplexes 2. Arbeitsformen – Hinweise zur Methodik und Didaktik 3. Vorkenntnisse und Alltagserfahrungen 4. Ergänzende Hinweise – z. B. Sicherheitsbestimmungen, besondere Lernschwierigkeiten 5. Schüler- und Lehrerversuche – detaillierte Versuchsbeschreibungen 6. Schülerarbeitsblätter zur Lernkontrolle und zur Ergebnissicherung 7. Schülerarbeitsblätter mit experimentellen Aufgaben (in Vorbereitung) 8. Gliederungsvorschlag für eine Unterrichtseinheit (in Vorbereitung) 9. Anhang mit Literaturangaben und Materialangaben Themenkomplex 1: „Was ist Luft?“ – inhaltliche Schwerpunkte Das Thema verbindet ein Teilgebiet der Mechanik, und zwar die physikalischen Eigenschaften der Luft (eines Gasgemisches) mit der Chemie der Luft (Zusammensetzung der Luft und Eigenschaften der Luftbestandteile) mit biologischen Sachverhalten (gesunde Luft und Atmung). 1. Die Erde ist von einer Lufthülle umgeben, in der sich im Wesentlichen das Leben abspielt. 2. Die Hauptbestandteile der Luft sind die Gase Sauerstoff und Stickstoff. Außerdem enthält Luft Wasser in Form von Wasserdampf und Feststoffe als Staubteilchen. 3. Der Mensch benötigt Sauerstoff zum Atmen. Diesen atmet er über die Lungen mithilfe des Zwerchfells ein. 4. Der Luftdruck entsteht durch die Gewichtskraft der Luft und ihr Ausdehnungsbestreben. 5. Der atmosphärische Luftdruck bestimmt das Wettergeschehen. 6. Der Luftdruck ist eine meteorologische Grundgröße. Die anderen Grundgrößen sind die Temperatur, die Luftfeuchte und die Niederschläge. Das Vakuum erscheint nicht als inhaltlicher Schwerpunkt, weil es an mehreren Stellen angesprochen wird (Raum außerhalb der Erdatmosphäre; Luft aus einem Gefäß herauspumpen zur Unterdruckerzeugung). Zur Erklärung des Luftdruckes in einem abgeschlossenen Gefäß ist das Teilchenmodell erforderlich (Luftteilchen bewegen sich regellos und prallen dabei auf die Gefäßwände). Eine Definition der Druckeinheit 1 Bar ist an dieser Stelle des Unterrichts nicht möglich. Was man unter 1 Bar versteht, lässt sich aber plausibel machen: 1 Liter Milch ruht auf der Fläche des Daumens. -2- © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsformen Bei diesem Thema bietet es sich an, Wetterbeobachtungen – hier Luftdruckmessungen durchzuführen. Dabei können Schülerinnen und Schüler auch Kontakt zum Wetteramt aufnehmen oder aktuelle Wetterdaten aus dem Internet abrufen. Der Themen Bereich „Gesunde Luft und Atmung“ eignet sich besonders um die Interessen der Mädchen der Lerngruppe zu berücksichtigen. Hierbei werden biologische Sachverhalte in den Unterricht aufgenommen, auch wenn sie nicht unbedingt einen direkten Bezug zum Thema „Wetter“ haben. Für Schülerversuche gibt es vielfältige Möglichkeiten: Untersuchung von Kleingeräten, bei denen der Luftdruck die entscheidende Rolle spielt (z. B. Saughaken für Kachelwände, Abflusssauger, Einweckglas, Luftpumpe) Umgang oder Aufbau von Funktionsmodellen (z. B. Atmungsmodell, Modell zur Windentstehung, einfaches Barometer, einfacher Windrichtungsanzeiger, Windgeschwindigkeitsmesser). Einfache Experimente (z. B. Luftgewichtsbestimmung, Bestimmung des Atemvolumens, Nachweis von Schmutzteilchen in der Luft; Wirkung des Luftdrucks auf einen evakuierten Blechkanister, Versuche mit der Vakuumglocke, Antrieb eines „Raketenwagens“ mit einem Luftballon nach dem Rückstoßprinzip). Vorkenntnisse und Alltagsvorstellungen Der Umgang mit Luft (Luftpumpe, Luftdruck im Fahrrad- und Autoreifen, vakuumverpackte Lebensmittel, Luftmatratze, Fußball, Luftdruck-Wasserpistole usw.) ist Schülerinnen und Schülern vertraut. Der Unterricht kann also an Ereignissen bzw. Gegenständen aus Alltag und Technik anknüpfen. Bei Pumpvorgängen mit Hilfe des atmosphärischen Luftdruckes wird von Schülerinnen und Schülern der Begriff „Saugen“ verwendet. Dass es sich um einen Druckvorgang handelt, muss deshalb im Unterricht eingehend geklärt werden. Einzelne Bestandteile der Luft wie Sauerstoff, Stickstoff und Kohlenstoffdioxid sind den Schülerinnen und Schülern in der Regel schon bekannt. Einige wesentliche Eigenschaften der Gase lernen sie in der Unterrichtseinheit kennen. Die Entstehung von Wind, sowie von Hoch- und Tiefdruckgebieten ist den Schülerinnen und Schülern in der Regel nicht bekannt und muss daher mit ihnen erarbeitet werden. Das Vakuum ist Schülerinnen und Schülern insofern vertraut, als sie sich einen luftleeren Raum außerhalb der Erdatmosphäre im Weltraum vorstellen können. Ergänzende Hinweise Luft ist ein unsichtbarer Körper. Es muss deshalb von anderen beobachtbaren Ereignissen auf das Vorhandensein von Luft rückgeschlossen werden. Das sollte Schülerinnen und Schülern stets bewusst sein. Bei der Bestimmung des Luftgewichtes ist ein qualitativer Nachweis ausreichend. Dass 1 Liter Luft etwa 1,3g wiegt, kann man Schülerinnen und Schülern mitteilen. Für Versuche mit Überdruck und Unterdruck gelten besondere Sicherheitsbestimmungen, die unbedingt einzuhalten sind. Einige der vorgestellten Versuche sind daher aus Sicherheitsgründen als Lehrerversuch gekennzeichnet. Da bei Wetterberichten häufig die Druckeinheit Hektopascal (hPa) genannt wird, sollten die Schülerinnen und Schüler auf die Beziehung 1mbar = 1 hPa hingewiesen werden. -3- © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Themenkomplex 2: „Was ist Wasser?“ – inhaltliche Schwerpunkte Im Themenbereich „Wetter 1“ wird die Frage zunächst unter naturwissenschaftlichen Aspekten untersucht. Außerdem spielt die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage eine Rolle. Wasser hat in der Natur eine Sonderstellung. Es kommt in allen drei möglichen Zustandsformen (fest, flüssig und gasförmig) vor. Die Zustandsformen nennt man Aggregatzustände. Die Übergänge zwischen den Aggregatzuständen werden mit besonderen Ausdrücken bezeichnet: fest → flüssig: schmelzen flüssig → fest: erstarren flüssig → gasförmig: verdampfen gasförmig → flüssig: kondensieren Wasser ist ein gutes Lösungsmittel für viele feste, flüssige und gasförmige Stoffe. Wasser ist in Form von Trinkwasser und Mineralwasser ein wichtiges Lebensmittel. Die Verfügbarkeit von Trinkwasser ist durch steigenden Wasserverbrauch und durch Verschmutzung gefährdet. Der Wasserkreislauf ist ein wichtiger natürlicher Kreislauf. Arbeitsformen Zu diesem Themenkomplex ist eine Vielzahl von Experimenten möglich. Sie können in Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit durchgeführt werden. Anhand altersgemäßer Sachtexte können Schülerinnen und Schüler lernen, wie man sich Informationen zu naturwissenschaftlichen Fragestellungen beschafft. Sie lernen die Ergebnisse ihrer Arbeit durch Zeichnungen, Schaubilder, Plakate und Fotos zu dokumentieren. Als außerschulische Lernorte kommen ein Wasserwerk oder eine Kläranlage in Frage. Beispiele für Schülerexperimente sind: Versuche zu den physikalischen Eigenschaften des Wassers ( Schmelzen von Eis, Erhitzen des Wassers bis zum Sieden, Herstellung von destilliertem Wasser, Dichte des Wassers, Ausdehnung des Wassers beim Gefrieren) Versuche zu den chemischen Eigenschaften (Lösen von Kochsalz im Wasser, Bestimmung des Salzgehaltes von Mineralwasser durch Eindampfen, Herstellen von gesättigten Salzlösungen, Kristallbildung, Reinigen von Schmutzwasser) Vorkenntnisse und Alltagserfahrungen Schülerinnen und Schüler haben meistens schon Vorkenntnisse aus dem Sachunterricht an der Grundschule und aus der Geografie. Sie können oft nur wenige Stoffe aus ihrem Erfahrungsbereich nennen, die sich in Wasser lösen. Salz wird gleichgesetzt mit Kochsalz, andere, auch unlösliche Salze, sind in dieser Altersstufe noch nicht bekannt. Hier muss die Lehrkraft entscheiden, welche Stoffe noch kennen gelernt werden sollen. Für die Erklärung der Löslichkeit sowie für die Aggregatzustände ist eine anschauliche und altersgerechte Form des Teilchenmodells notwendig. -4- © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Ergänzende Hinweise Bei Versuchen, bei denen Glasgeräte und ein Laborbrenner benutzt werden, können bei unsachgemäßem Experimentieren Unfälle passieren (Verletzungen durch Glasbruch oder auch Verbrennungen). Die Schülerinnen und Schüler müssen daher auf entsprechende Sicherheitsvorkehrungen hingewiesen und entsprechend trainiert werden. Der richtige Umgang mit einem Laborbrenner muss eingeübt werden. Zur Sicherheitsausstattung des Fachraums sollten auch eine ausreichende Anzahl Schutzbrillen gehören, die beim Experimentieren aufgesetzt werden müssen. Die sogenannte Anomalie des Wassers ist im Schülerexperiment schwierig zu zeigen. Hier reicht es, wenn die Lehrkraft auf dies Phänomen hinweist und seine Bedeutung für das Leben in einem Gewässer erklärt. Die Dichte des Wassers wird in der Regel mit 1 angegeben. Den Schülerinnen und Schülern muss veranschaulicht werden, was die Maßzahl 1 bedeutet. 1 Liter Wasser wiegt 1 kg usw. Dies gilt aber nur für reines Wasser (destilliertes Wasser), Salzwasser hat z. B. eine größere Dichte als Süßwasser. Die Löslichkeit vieler Salze in Wasser ist von der Temperatur abhängig. Entsprechende Versuchsreihen sind auf dieser Altersstufe experimentell aufwendig und nur von wenigen Lerngruppen durchführbar. Man benötigt dafür Salze (z. B. Ammoniumchlorid), die nicht zum Erfahrungsbereich der Schülerinnen und Schüler gehören. Themenkomplex 3: „ Wie entstehen Regen, Wind und Wolken?“ – inhaltliche Schwerpunkte Dieser Themenkomplex hat überwiegend physikalische Inhalte, die vorwiegend aus dem Bereich der Thermodynamik stammen. Entsprechende Kenntnisse können von Schülerinnen und Schülern dieser Altersstufe nicht erwartet werden. Es kommt vielmehr darauf an, an Alltagsphänomene anzuknüpfen, einfache Experimente durchzuführen und die zugrunde liegenden physikalischen Inhalte didaktisch so weit zu reduzieren, dass sie von den Schülerinnen und Schülern verstanden werden. Zum Themenkomplex sollten folgende inhaltliche Schwerpunkte gehören: Hoch und Tief entstehen durch globale Temperaturunterschiede. Zwischen Hoch und Tief befindet sich die Luft in einem Kreislauf. Wind ist strömende Luft. Er entsteht, wenn sich die Druckunterschiede zwischen einem Hoch und einem Tief ausgleichen. Eng mit dem Luftkreislauf ist der Wasserkreislauf verbunden. Die aufsteigende Luft nimmt Wasser auf, das verdunstet ist. In höheren Luftschichten kühlt der Wasserdampf ab. Er kondensiert zu kleinen Tröpfchen, die als Wolken sichtbar werden. Kühlt eine Wolke ab, werden die kleinen Wassertröpfchen zu dicken Tropfen. Sie fallen wegen ihres Gewichtes als Regen zu Boden. Schnee entsteht, wenn in einer Wolke eine Temperatur unter dem Gefrierpunkt herrscht. Aus den Wassertropfen bilden sich dann Eiskristalle und es schneit. Andere Wetterphänomene sind Nebel, Tau und Raureif. Sie lassen sich über den Wasserkreislauf erklären. -5- © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsformen Einige der Wetterphänomene lassen sich mit einfachen Experimenten veranschaulichen, die leicht von den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden können. Die Experimente werden in Partnerarbeit, im Rahmen eines Lernzirkels oder auch innerhalb einer Werkstatt zum Thema Wetter durchgeführt. Da der Geräteaufwand solcher Experimente meist gering ist, eignen sie sich auch als Hausexperiment. Zum Themenbereich Wetter gibt es eine Vielzahl von Medien, die die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen können, sich naturwissenschaftliche Informationen selbstständig zu erarbeiten. Der Umgang mit Sachtexten führt die Schülerinnen und Schüler behutsam an die naturwissenschaftliche Fachsprache heran. Beispiele für Schülerexperimente: Entstehung von Luftdruckunterschieden und Winden: Luftdruckmessungen mit verschiedenen Experimenten; Messung der Höhenabhängigkeit des Luftdrucks, Modellierung von Konvektionsströmungen, Versuche zu thermisch bedingten Konvektionen. Wolken und Wasserdampf: Experimente zu Verdunstungs- und Kondensationsvorgängen, Wolkenbeobachtung (Fotografieren mit der Digitalkamera), Bau eines einfachen Luftfeuchtigkeitsmessers Niederschläge: Versuche zur Kristallisation, Niederschlagsmessungen, Bau eines Regenmessers Vorkenntnisse und Alltagserfahrungen Im Gegensatz zu Erwachsenen reden Kinder nicht über Wetter. Sie nehmen zwar die Wetterphänomene in ihrer Umgebung wahr, können sie aber in der Regel nicht richtig erklären. Man muss also damit rechnen, dass sich die Schülerinnen und Schüler eigene Vorstellungen zu bestimmten Wetterphänomen gemacht haben. Die Lehrkraft muss das subjektive Konzept der Schüler ernst nehmen und den Unterricht so aufbauen, dass etwaige Misskonzepte abgebaut und durch tragfähige naturwissenschaftliche Konzepte ersetzt werden. Ergänzende Hinweise Die Entstehung von Luftdruckunterschieden und Winden kann mithilfe von Flüssigkeiten unterschiedlicher Dichte modelliert werden. Dazu benötigt man zwei zylinderförmige Gefäße, die am Boden über eine Hahnverbindung verbunden sind und oben eine Überstromvorrichtung besitzen. Warme Luft modelliert man mit Benzin, kalte Luft durch Wasser, jeweils gleiche Masse. Weil die Schülerinnen und Schüler zum Verständnis der Modellierung ein gesichertes Konzept des Schweredrucks und der Dichte haben müssen, ist dieser aufwendige Versuch eher für die Sek. I geeignet. Der Einfluss der Erddrehung auf die großräumigen Bewegungen von Luftmassen kann auf dieser Altersstufe weder erklärt, noch veranschaulicht werden. -6- © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Sachinformationen Luft und Luftdruck Physikalische Grundlagen Die Gashülle eines Sterns oder eines Planeten bezeichnet man als Atmosphäre, speziell die Lufthülle der Erde. Die Erdatmosphäre besteht aus einem als Luft bezeichneten Gasgemisch (78 % Stickstoff - N, 21 % Sauerstoff - O und 1 % Edelgase und Kohlendioxid - CO2). Da Luft ein Stoff ist und die Lufthülle bis zu 1000 km hoch reicht, übt sie einen Druck auf die Erdoberfläche aus. Im Gegensatz zu Flüssigkeiten, die inkompressibel sind und in jeder Tiefe die gleiche Dichte besitzen, sind Gase kompressibel. Daher nimmt die Dichte und damit der Druck der Luft von oben nach unten zu. Druck bedeutet in der Physik, dass Kraft auf eine Fläche wirkt (p = F/A) und wird in Newton pro Quadratmeter (N/m²) gemessen. Die Dichte der Luft beträgt in Meereshöhe = 1,29 g/dm³. Der Luftdruck wird in der SIEinheit Pascal (Pa) gemessen. Da ein Pascal aber eine sehr kleine Einheit ist, verwendet man im Alltag die größere Einheit Bar (bar); im medizinischen Bereich verwendet man zusätzlich das Maß Millimeter Quecksilbersäule (mm Hg). Zwischen den Maßeinheiten Bar und Pascal bestehen die folgenden Beziehungen: 1 Pa = 1 N / m² 100 000 Pa = 1000 hPa (Hektopascal) = 105 N/m² 1 hPa = 1 mbar (Millibar) 1000 hPa = 1000 mbar = 1 bar Ältere, nichtgesetzliche Maßeinheiten sind das Torr, die physikalische Atmosphäre (atm), die technische Atmosphäre (at) bzw. atü bei Überdruck und Meter Wassersäule (mWS). Historische Grundlagen Vakuum zugeschmolzenes, mit Quecksilber gefülltes Glasrohr Die Quecksilbersäule fällt auf 76 cm zurück und es bildet sich im oberen Teil des Rohres ein Vakuum Luftdruck 76 cm Quecksilber Die ersten, die erkannten, dass Luft einen Druck ausübt, waren im 17. Jahrhundert G. Galilei und sein Schüler E. Torricelli. Sie beobachteten, dass bei Saugpumpen das Wasser nur über eine bestimmte Höhe angehoben werden konnte. Wurde diese Höhe überschritten, riss die Wassersäule wie ein Seil. Der Galilei-Biograph Vivian konstruierte ein mit Quecksilber gefülltes Glasrohr, das oben zugeschmolzen wurde und in ein mit Quecksilber gefülltes Gefäß hineinragte. Die Quecksilbersäule erreichte immer nur eine Höhe von 76 cm, wobei sich oberhalb von dieser Höhe ein Vakuum bildete. Torricelli erklärte die Höhe der Quecksilbersäule mit dem Luftdruck. Ein weiteres Experiment dazu unternahm B. Pascal, der den rund 1000 m hohen Puy de Dome bestieg und feststellte, dass sich die Höhe einer wie oben beschriebenen Quecksilbersäule um 85 mm verringerte und damit die Abhängigkeit des Luftdruckes von der Höhe nachwies. Daraufhin griff der Gelehrte E. Mariotte Pascals Vorschlag auf, das Quecksilberbarometer für Höhenmessungen zu benutzen. Mit der Entdeckung des Luftdruckes verband sich die Frage, womit denn nun die „Torricelli-7- © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt sche Leere“, d.h. der Raum oberhalb der Quecksilbersäule, gefüllt sei. Der Begriff des Vakuums war damals sehr umstritten, denn nach der aristotelischen Naturphilosophie wurde die Existenz eines gänzlich leeren Raumes für unmöglich gehalten, da die Natur vor dem absolut Leeren einen Abscheu, einen „horror vacui“ hätte. Eine Bemerkung R. Descartes, der auf der Seite der Vakuum-Gegner stand, illustriert den Streit der Gelehrten: „Wenn es irgendwo ein Vakuum geben kann, dann nur in Torricellis Kopf“. Die Auseinandersetzung wurde durch den Magdeburger Ingenieur und späteren Bürgermeister Otto von Guericke entschieden, dem die Erfindung einer Pumpe gelang, mit der er Gefäße luftleer pumpen (evakuieren) konnte. Er führte damit mehrere spektakuläre Experimente durch, von denen das bekannteste das mit den Magdeburger Halbkugeln war. In seiner berühmten Demonstration im Jahre 1663 vor den Toren der Stadt vermochten je sechs nach beiden Seiten ziehende Pferde die beiden luftleeren Halbkugeln aus Kupfer nicht auseinander zu ziehen. Damit war nachgewiesen, dass der „leere Raum“ nicht nur ein gedachter Raum, sondern physikalische Realität war. Weitere Versuche Guerickes zum Nachweis des Luftdruckes: Ein großer Zylinder, in dem sich ein Kolben befand, wurde luftleer gepumpt. Fünfzig starken Männern gelang es anschließend nicht, den Kolben aus dem Zylinder herauszuziehen. Er konstruierte ein Rohr, das in einem offenen Fass mit Wasser stand, pumpte die Luft aus dem Rohr und beobachtete, dass das Wasser hochstieg. Anschließend verlängerte er das Rohr und pumpte es wieder luftleer, wobei das Wasser erneut bis an das Ende des Rohres stieg. Erst bei einer Rohrhöhe von 10 m hörte das Wasser auf zu steigen. Die Erkenntnis, dass Luft Kraft ausübte und somit eine Arbeitsfähigkeit besaß, führte zur Konstruktion der atmosphärischen Dampfmaschinen (D. Papin, T. Savery, T. Newcomen). Diese wiederum veranlassten den Schotten J. Watt, die erste richtige Dampfmaschine zu bauen. Atmung Unter Atmung (Respiration) versteht man bei Lebewesen die Aufnahme von Sauerstoff aus der Umgebung zur Energiegewinnung für die Verbrennung von Nahrungs- oder Körperstoffen und die Abgabe des bei diesen Stoffwechselvorgängen entstehenden Kohlendioxids. Diesen Gasaustausch ermöglichen bei der äußeren Atmung besondere Atmungsorgane oder Respirationsorgane: Lungen bei Mensch und Tier, Kiemen bei Fischen und anderen Wassertieren, Tracheen bei Insekten, Spaltöffnungen bei Pflanzen. Gasaustausch nur durch die Oberfläche, wie bei der Hautatmung, haben einfache und sehr kleine Lebewesen. Die Atmung der Pflanzen, die in lebenden pflanzlichen Zellen jederzeit vor sich geht, ist nicht mit der Assimilation des Kohlendioxids zu verwechseln. Beim Menschen werden die äußere Atmung (Lungenatmung) und die innere Atmung (Zellatmung) durch den Blutkreislauf aufrechterhalten. Der Aufnahme des Luftsauerstoffs dient die Lunge. Durch die Lungenbläschen (Alveolen, Oberfläche etwa 100m 2), die von einem dichten Kapillarnetz umsponnen sind, kommt die eingeatmete Luft mit dem Blut in engen Kontakt. Die roten Blutkörperchen, die Sauerstoff (O2) und Kohlendioxid (CO2) transportieren, haben eine Oberfläche, die etwa das 2000fache der Körperoberfläche beträgt. Die Verlangsamung des Blutstromes in den Lungenkapillaren ermöglicht rasche Aufladung des Blutes mit O2 und schnelle Abgabe des CO2 aus dem Blut. Bei der äußeren Atmung tritt das Zwerchfell bei Einatmung (Inspiration) tiefer, bei Ausatmung (Exspiration) höher, der Brustkorb wird bei der Einatmung erweitert (Rippen und Brustbein werden gehoben, die Alveolen entfalten sich) und bei der Ausatmung verkleinert (Rippen und Brustbein senken sich, die Lungen ziehen sich durch Eigenelastizität zusammen). Die Einatmungsluft enthält 21 Volumenprozent O2 und 0,03 Volumenprozent CO2, die Alveolarluft, die in der späten Phase der Ausatmung abgegeben wird, rund 14 Volumenprozent O 2, 5,6 Vo- -8- © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt lumenprozent CO2. Bei Atmung in Ruhe wird beim Erwachsenen etwa 16-mal in der Minute je 0,5l Luft (Atemzugvolumen) hin- und herbewegt. Die Menge der bei stärkster Ein- und Ausatmung in der Lunge bewegten Luft ist die Vitalkapazität, der Luftrest, der auch bei stärkster Ausatmung noch in der Lunge verbleibt, das Residualvolumen. Vitalkapazität und Residualvolumen ergeben die Totalkapazität. Die Atemfrequenz (Atemzüge je Minute) beträgt beim Säugling 4050, beim Fünfjährigen 2030, beim Erwachsenen durchschnittlich 1620. Die innere Atmung besteht in der Aufnahme von O2 aus dem Blut in die Körperzellen und der Abgabe des CO2 in das Blut. Der Gasaustausch folgt dem jeweiligen Sauerstoffdruckgefälle, das heißt, der Sauerstoffpartialdruck in der Lungenalveole ist größer als im Lungenblut, daher kann das Blut O2 aufnehmen. Im Gewebe wird die Sauerstoffaufnahme durch ein Sauerstoffdruckgefälle vom Blut in dieses möglich. Für CO2 hat das Druckgefälle vom Gewebe über das Blut in die Lungenalveole die umgekehrte Richtung. Die Atmungsvorgänge unterliegen der Steuerung durch das Atemzentrum, das im verlängerten Mark liegt. Es reguliert Atemtiefe, Atemrhythmus und Form der Atmung. Wetter und Klima Unter Wetter versteht man in der Meteorologie den physikalischen Zustand der unteren Atmosphäre (Troposphäre) zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. Die räumliche Zusammenfassung des Wetters ergibt die Wetterlage, der Wetterablauf mehrerer Tage die Witterung; der mittlere Ablauf des Wetters (im Zeitraum von Jahrzehnten) entspricht dem Klima eines Ortes. Das Wetter wird gekennzeichnet durch die Wetterelemente Luftdruck, Wind, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sicht, Bedeckung, Wolken und weitere Wettererscheinungen; diese werden in Wetterstationen zu international einheitlichen Terminen beobachtet und als Wettertelegramm an die Wetterdienste übermittelt, denen sie als Ausgangsmaterial für die Wettervorhersage dienen. Zur schnelleren Übertragung werden die Meldungen durch Zahlen verschlüsselt. Diese werden entweder aus den Mess- und Schätzwerten errechnet oder wie bei Wettererscheinungen einem Katalog entnommen, der für den Wetterverlauf der letzten drei oder sechs Stunden zehn Möglichkeiten vorsieht sowie 100 Möglichkeiten für das »gegenwärtige Wetter«, das über Wolkenentwicklung, sichtvermindernde Wettererscheinungen, Art und Intensität von Niederschlägen bis hin zu komplexen Erscheinungen wie »starkes Gewitter mit Hagel oder Graupel« Auskunft gibt. Die Großwetterlage ist die Luftdruckverteilung über einem Großraum (z. B. Europa). Der Begriff Klima kommt aus dem Griechischen [von griechisch klíma, klímatos »Neigung« (des Einstrahlungswinkels der Sonne, wodurch sich die Erdoberfläche unterschiedlich erwärmt)] das, -s/-s und (fachsprachlich) ...'mate, statistische Beschreibung der relevanten Klimaelemente (z. B. Temperatur, Niederschlag), die für einen Standort (Station), eine Region oder global für eine nicht zu kleine zeitliche Größenordnung (im Allgemeinen mehrere Jahre) die Gegebenheiten und Variationen der Erdatmosphäre (Atmosphäre) hinreichend ausführlich charakterisiert (nach C.-D.Schönwiese), nach früherer Auffassung lediglich »der mittlere Zustand und gewöhnliche Verlauf der Witterung an einem gegebenen Orte« (W. Köppen). Da aber »nicht nur solche Bedingungen, die als durchschnittlich oder normal bezeichnet werden können, sondern auch die Extreme und alle Variationen« (H.H. Lamb) zu berücksichtigen sind, definiert die WMO (Weltorganisation für Meteorologie) Klima als die »Synthese des Wetters über ein Zeitintervall, das im Wesentlichen lang genug ist, um die Festlegung der statistischen Ensemblecharakteristika (Mittelwerte, Varianzen, Wahrscheinlichkeiten extremer Ereignisse) zu ermöglichen und das weitgehend unabhängig bezüglich irgendwelcher augenblicklichen Zustände ist. Somit ist es eine zeitliche Einschränkung, die das Klima vom Wetter (charakteristische Zeit: Stunden bis Tage) und von der Witterung (Tage bis Monate) als darüber hinausgehenden Langzeitvorgang unterscheidet. Die Beobachtungszeit zur Ermittlung der Klimaphänomene sollte nach WMO-Richtlinien nicht unter 30 Jahren liegen, und demgemäß werden so ge- -9- © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt nannte Klimanormalwerte (englisch climate normal, Abkürzung CLINO) festgelegt. Die letzte CLINO-Periode war 196190, die vorangehende 193160 usw.; somit ist z. B. der Ablauf von Temperatur und Bewölkung an einem bestimmten Tag ein Wetterphänomen, in einer bestimmten Jahreszeit (z. B. Sommer) ein Witterungsphänomen und gemittelt über 30 Jahre (beziehungsweise ein anderes mehrjähriges Zeitintervall, einschließlich mittlerer Variationen wie Tages- und Jahresgang beziehungsweise Häufigkeiten von Extremereignissen) ein Klimaphänomen. Die Erwärmung im 20.Jahrhundert, die von verbreiteten Gletscherrückzügen begleitet ist (Gletscher) oder eine Eiszeit zählen bereits in ihrer Einmaligkeit zu den Klimaphänomenen. Wasser Mehr als drei Viertel der Erdoberfläche sind ständig von Wasser bedeckt. Allein das Weltmeer nimmt über zwei Drittel (362 Millionen Quadratkilometer) der Oberfläche unseres Planeten ein. Aber erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Meeresfläche die des Landes erheblich übertrifft. Für sämtliche Zweige der Geowissenschaften war diese Erkenntnis von herausragender Bedeutung und ist es bis heute geblieben. Die Land-Meer-Verteilung der Nord- und Südhalbkugel ist recht unterschiedlich: Die Meeresfläche nimmt auf der Nordhalbkugel über 60% ein und auf der Südhalbkugel mehr als 80%. Wird der Land- eine Wasserhalbkugel gegenübergestellt, dann überwiegt bereits auf der Landhalbkugel das Meer (rund 51%) und herrscht auf der Wasserhalbkugel mit etwa 91% vor. Die Hydrosphäre, die Wasserhülle, und der Wasserkreislauf bildeten sich in der Frühzeit der Erde. Weil in dieser Zeit noch keine Ozonschicht als Schutz vor der im Übermaß tödlich wirkenden UV-Strahlung existierte, konnte das Leben nur im Wasser entstehen. Sämtliche Wasseransammlungen blieben ständigen Veränderungen einem Werden und Vergehen und neuem Werden unterworfen. Da der Einzelne wie die Gesellschaft infolge ihrer mit der Erdgeschichte verknüpften Entwicklung ohne Wasser nicht existieren können und weil Wasser mit der Mannigfaltigkeit seiner Erscheinungsformen im menschlichen Leben und in der Umwelt allgegenwärtig ist, ist die Lehre vom Wasser eine mit anderen Wissenschaften eng verflochtene Disziplin. Kurzum: ohne Wasser kein Leben. Der Wasserhaushalt Wasser kommt auf der Erde in drei Aggregatzuständen vor: fest, flüssig und gasförmig. Reines Wasser ist ohne Geschmack, geruch- und farblos, bei größerer Tiefe zeigt es sich bläulich. Unverschmutztes (Regen) wasser ist nur in sehr geringem Maß ionisiert und leitet daher elektrischen Strom kaum. Für medizinischen und auch chemischen Bedarf wird über Destillation das sehr reine destillierte Wasser (aqua destillata) gewonnen. Es verfügt über eine besonders geringe elektrische Leitfähigkeit und wird Leitfähigkeitswasser genannt. Spuren von Salzen, Basen oder Säuren können die elektrische Leitfähigkeit des Wassers enorm erhöhen. Gewöhnlich ist Wasser nicht frei von Beimengungen: In ihm sind geringe Mengen gasförmiger und fester Stoffe gelöst, beispielsweise verschiedene Atmosphärengase, Kochsalz, Calcium- und Magnesiumsalze. Wasser wäre ohne den Wasserkreislauf den hydrologischen Zyklus mineralisiertes Wasser, im Wesentlichen also Salzwasser. Nur die Zufuhr von Sonnenenergie verwandelt im Wasserkreislauf Salzwasser, vor allem riesige Mengen von Meerwasser, durch Verdunsten und nachfolgende Kondensation in Süßwasser. Die Schwerkraft schließlich bewirkt, dass das zu Süßwasser gewordene Wasser als Niederschlag auf die Erdoberfläche fällt. - 10 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Besondere Eigenschaften des Wassers Wasser zeichnet sich durch besondere Eigenschaften aus. Diese Eigenschaften lassen sich grundsätzlich auf den asymmetrischen Bau des relativ kleinen Wassermoleküls (H2O) zurückführen. Das doppelt negativ geladene Sauerstoffatom ist nicht gradlinig mit den beiden positiv geladenen Wasserstoffatomen verknüpft; vielmehr ist das Wassermolekül gewinkelt: Die beiden O H-Bindungen bilden einen Winkel von etwa 105º. Der Abstand zwischen den Kernen der Wasserstoffatome beträgt 0,163 Nanometer, derjenige zwischen dem Kern je eines der Wasserstoffatome und dem Sauerstoffatom 0,101 Nanometer. Wie andere Moleküle ist auch das Wassermolekül nach außen elektrisch neutral. Die Schwerpunkte der negativen und positiven Ladungen sind jedoch räumlich getrennt; das Wassermolekül ist somit ein starker elektrischer Dipol. Deswegen gehen vom Wassermolekül trotz seiner elektrischen Neutralität Kraftwirkungen aus. Noch wichtiger aber sind anziehende Kräfte zwischen zwei H2O-Molekülen, die durch Wasserstoffbrückenbindungen zustande kommen. Sie bewirken, dass sich mehrere Wassermoleküle zusammenlagern können (unter Normbedingungen durchschnittlich etwa 40). Diese Zusammenlagerung führt dazu, dass anomal hohe Energien nötig sind, um die Moleküle rascher zu bewegen. Daher sind die thermischen Grundwerte des Wassers so außergewöhnlich groß. Wasser ist infolge seiner hohen spezifischen Wärme ein sehr guter Wärmespeicher. Aus eben diesem Grund erschwert die benötigte hohe Verdunstungswärme das Verdunsten und die hohe Schmelzwärme das Gefrieren. So werden beim Wasserdampftransport im Rahmen der planetarischen Zirkulation aus den Subtropen in mittlere bis höhere Breiten bei der Kondensation des Wasserdampfes erhebliche Mengen Wärme frei, die diesen Regionen zugute kommt. Ohne solche Wärmetransporte wären die meridionalen Temperaturunterschiede größer. Auf der Dipoleigenschaft der Wassermoleküle beruht auch der Prozess der Hydration. Hierbei können sich Wassermoleküle beispielsweise an die Grenzflächenkationen von gesteinsbildenden Mineralien anlagern, wodurch das Gefüge gelockert und das Gestein zerstört werden kann (Hydrationsverwitterung). Als Anomalie des Süßwassers werden dessen ungewöhnliche Eigenschaften beim Abkühlen von +4ºC auf 0ºC bezeichnet. Beim Süßwasser ist die Dichte des Wassers im Wesentlichen von der Temperatur abhängig. Süßwasser besitzt seine größte Dichte (Dichtemaximum) bei +4ºC. Im Wasser treten etliche verschiedene Typen von Molekülaggregaten auf, in denen die Wassermoleküle ähnlich wie in einem Kristallgitter verknüpft sind. Es kommen Aggregate mit verschieden vielen Molekülen vor. Bei einer Temperaturabnahme verschiebt sich die Zusammensetzung zu größeren Aggregaten hin, die ihrerseits einen besonders großen Raum beanspruchen. Deshalb überlappen sich bei der Erniedrigung der Wassertemperatur zwei Prozesse. Einerseits stellt sich bei Temperaturabnahme die übliche Volumenverminderung ein, wie sie bei jedem Stoff auftritt, andererseits ergibt sich jedoch eine Volumenzunahme, weil der Anteil der größeren Aggregate wächst. Bei einer Wassertemperatur von +4ºC tritt, da sich der Effekt beider Vorgänge gegenseitig aufhebt, das Volumenminimum beziehungsweise Dichtemaximum auf. In der Spanne zwischen +4ºC und 0ºC vergrößert sich das Volumen langsam wieder, bis bei 0ºC am Gefrierpunkt das Volumen sprunghaft um neun Prozent zunimmt, wenn sich sämtliche Wassermoleküle zur Kristallstruktur des Eises zusammenschließen. Aus diesem Verhalten der Wassermoleküle lässt sich nicht nur die gewaltige Sprengkraft des gefrorenen Wassers erklären, sondern auch die Tatsache, dass Eis leichter als Wasser ist und auf dem Wasser schwimmt. Dies ist speziell für das Überwintern von Flora und Fauna in Seen und Flüssen wichtig, auf denen sich eine Eisdecke bildet. Im Salzwasser (Meerwasser) bleiben die Anomalien im Wesentlichen erhalten, wobei sie in unterschiedlichem Maße abgewandelt werden. Einige bei reinem Süßwasser geringfügige Eigenschaften wie elektrische Leitfähigkeit und Osmose treten erst bei Salzwasser verstärkt auf, während andere wie die Erniedrigung des Gefrierpunktes und die Erniedrigung der Temperatur des Dichtemaximums sich gegenüber dem Süßwasser auffallend und einschneidend - 11 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt ändern. Auch in der Schallgeschwindigkeit und der Komprimierbarkeit, außerdem in der Wärmeleitfähigkeit, der spezifischen Wärme, der Verdunstungswärme, der Siedepunkterhöhung, der Lichtabsorption, der Oberflächenspannung und der Viskosität (Zähigkeit) unterscheiden sich Salz- und Süßwasser. Dichte und Farbe Die Dichte ist bei Salzwasser von der Temperatur, vom Salzgehalt und in sehr geringem Maß auch vom Druck abhängig. Sie nimmt deutlich zu bei sinkender Temperatur und wachsendem Salzgehalt. Dies spielt für den Gefrierprozess und die vertikale Durchmischung im Weltmeer einschließlich des Sauerstoffeintrags und des Hochbringens von Nährstoffen eine bedeutende und entscheidende Rolle. Im Gegensatz zu einem tieferen Süßwassersee, bei dem die vertikale Durchmischung durch eine Änderung der Wasserdichte unterbunden wird, wenn sich nach der Zirkulation bei Temperaturen bereits unter +4ºC wieder eine Decke leichteren Wassers über schwererem ausbildet, bleibt im Meer die vertikale Durchmischung bis zum Gefrierpunkt bestehen (bei Meerwasser von 35 Promille Salzgehalt bis 1,91ºC). Wird der Gefrierpunkt im Salzwasser mit einem Salzgehalt von 35 Promille bei 1,91ºC erreicht, so liegt das Dichtemaximum bei gleichem Salzgehalt sogar erst bei 3,53ºC. Leichte Deckschichten salzarmen Wassers verhindern wegen ihrer geringeren Dichte eine tief greifende Durchmischung so beispielsweise in der Ostsee, in den norwegischen Fjorden oder auch im Schwarzen Meer. Ebenso verhindern Eisdecken den vertikalen Austausch. In gleicher Weise wirken sich salzreiche, aber sehr warme und deshalb insgesamt leichte, mächtige Wasserschichten in den subtropischen und tropischen Gewässern aus. Wassermassen unterschiedlicher Dichte können im gleichen Höhenniveau nicht nebeneinander in Ruhestellung bleiben. Jeder Wasserkörper strebt nach dem Tiefenbereich, der seiner Dichte entspricht. Infolge von Dichteänderungen setzen vertikale und horizontale Bewegungen im Weltmeer ein, die für die Dynamik des Meerwassers eine erhebliche Rolle spielen. Aus der Farbe des Wassers lassen sich Rückschlüsse auf seine Produktivität ziehen. Sauberes Süß- und Meerwasser erscheint in größerer Mächtigkeit bei Ausschluss von Reflexen von Himmel und Wolken blau. Gestreut wird vorwiegend das kurzwellige Licht, die kurzwellige Strahlung des blauen Spektralbereichs. Langwellige Strahlung (gelber und vor allem roter Spektralbereich) wird absorbiert, wobei die zugeführte Energie in Wärmeenergie umgewandelt wird. Cobaltblaues, also sauberes Meerwasser zeigt »wüstenhafte« Verhältnisse an; es handelt sich um Meeresbereiche mit wenigen Nährstoffen und folglich geringster (biologischer) Produktivität. Wasser als Lösungsmittel Allgemein bekannt ist die Eigenschaft des Wassers, zahlreiche Stoffe leicht oder weniger leicht zu lösen. Zeitweilige (temporäre) Härte zeigt das Wasser, wenn in ihm Calcium- und Magnesiumhydrogencarbonat gelöst sind. Ständige (permanente) Härte weist das Wasser auf, wenn in ihm Calciumsulfat gelöst ist. Regenwasser oder auch enthärtetes Wasser wird weiches Wasser genannt. Unter Wasserhärte wird in Deutschland die Summe der im Wasser gelösten Calcium- und Magnesiumsalze verstanden. Die Gesamthärte wird durch die Summe aus Carbonat- und Nichtcarbonathärte charakterisiert. Der deutsche Härtegrad (1ºdH = 10 mg/l CaO oder 7,19 mg/l MgO) ist dabei die Konzentrationseinheit (mg/l steht für Milligramm pro Liter). Bei sehr hartem Wasser liegt die Härte über 30ºdH, bei hartem zwischen 18 und 30ºdH, bei ziemlich hartem zwischen 12 und 18ºdH, bei mittelhartem zwischen 8 und 12ºdH, bei weichem zwischen 4 und 8ºdH und bei sehr weichem unter 4ºdH. Der bittere Geschmack des Meerwassers rührt von Magnesiumsalzen her, der salzige von Kochsalz. Der Salzgehalt des Meerwassers ist gewöhnlich als Salzkomplex konstant zusammengesetzt. Er wird in Promille, also in Gramm Meersalz pro Kilogramm Meerwasser, angegeben. Der mittlere Salzgehalt des Meerwassers liegt bei 35 Promille, er schwankt im - 12 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt offenen Weltmeer zwischen 32 und 38 Promille. Im Roten Meer wächst der Salzgehalt bis auf 41 Promille, während er in der Nähe von Flussmündungen auf 0 Promille zurückgeht. Wichtig für den Stoffhaushalt des Wassers sowie für die Entwicklung und Aufrechterhaltung des Lebens sind die gelösten Gase. Der Gasaustausch zwischen Atmosphäre und Hydrosphäre verläuft über einen relativ dünnen Oberflächenraum. Wassermengen Wie bei der Wasserfläche auf der Oberfläche unseres Planeten gibt es auch für die auf der Erde vorkommenden Wassermengen keine exakten Werte. Näherungswerte und Schätzungen müssen die Lücken füllen. Die Schätzwerte unterschiedlicher Wissenschaftler differieren beträchtlich. So soll die gewaltige Wassermenge im Weltmeer nach Werten von 1974 (Mark I. Lwowitsch) 1370323000 Kubikkilometer betragen. In einer Studie, die im Rahmen der UNESCO ausgearbeitet wurde und ebenfalls 1974 erschien (Wladimir A. Korzun u.a.), wird »nur« ein Wert von 1338000000 Kubikkilometer angegeben. Die Differenz von 32323000 Kubikkilometer entspricht etwa dem 65fachen der im Wasserkreislauf jährlich umlaufenden Wassermassen beziehungsweise den Wassermengen, die in 65 Jahren im Wasserkreislauf zirkulieren. 1975 gaben zwei deutsche Forscher für das Wasservolumen des Weltmeeres 1248000000 Kubikkilometer an (Albert Baumgartner und Eberhard Reichel). Dagegen erscheint die Süßwassermenge recht klein: Sie beträgt nur 35029210 Kubikkilometer oder 2,53 Prozent der Gesamtwassermenge. Dabei sind Inlandeise und Gletscher die größten Süßwasserspeicher der Erde. In ihnen sind rund 85 Prozent des Süßwassers gespeichert. Sollte im Rahmen einer Erwärmung der Erde das Gletschereis insgesamt abschmelzen, so reichte es aus, den Meeresspiegel um 66,7 Meter ansteigen zu lassen. Ein Meeresspiegelanstieg von 50 Meter ließe beispielsweise Brüssel, Köln und Magdeburg zu Küstenstädten und Berlins höher gelegene nördliche Bereiche zu einer Küstenstadt auf einer Insel werden. Für die Niederlande würde ein Meeresspiegelanstieg von nur einem Meter eine unglaubliche Katastrophe bedeuten. Rund ein Viertel des Landes (etwa 27 Prozent) liegt gegenwärtig unter dem Meeresspiegel. In diesem Bereich wohnen zurzeit etwa 60 Prozent der niederländischen Bevölkerung. Von dem im Vergleich zum Salzwasservolumen kleinen, aber doch noch sehr ansehnlichen Wasservolumen des Süßwassers ließen sich ohne großen Aufwand nur etwa 200000 Kubikkilometer nutzen. Gäbe es den Wasserkreislauf nicht, so wäre das Wasser bei einer gegenwärtigen Nutzung von rund 5000 Kubikkilometer pro Jahr in 40 Jahren verbraucht. Der Wasserkreislauf Der Erlanger Geologe Friedrich Pfaff schrieb 1870: »Den Lauf der Wasser von den Bergen zu den Thälern, von dem Lande zum Meere sehen wir unaufhörlich vor unseren Augen sich vollziehen, und dennoch wird das Meer nicht voller und die Quellen und Ströme versiegen nicht«. Merkwürdigerweise blieb der hydrologische Zyklus, der Kreislauf des Wassers, außerordentlich lange im Dunkeln. Thales von Milet (um 625547 v.Chr.) erkannte, dass das Wasser die wichtigste Voraussetzung für alles Leben auf der Erde ist. Selbst Aristoteles (384322 v.Chr.) stieß nicht auf die Abläufe des Wasserkreislaufs in der wirklichen Form. Erst Leonardo da Vinci (1452-1519) erkannte die realen Zusammenhänge. Doch dauerte es noch einige Jahrhunderte, bis die Erkenntnis des Wasserkreislaufs Gemeingut wurde. Richtungweisend für spätere Forschungen ist die erste textlich einwandfreie Darstellung des Wasserkreislaufs für die gesamte Erde aus dem Jahre 1887 (J. Murray). Erst zu Beginn unseres Jahrhunderts gelang es, den Wasserkreislauf mathematisch darzustellen und erstmals für die gesamte Erde mengenmäßig zu erfassen. Der Wasserkreislauf wird in der DIN 4049, Teil 1, vom September 1979 als »ständige Folge der Zustands- und Ortsänderungen des Wassers mit den Hauptkomponenten Niederschlag, Abfluss, Verdunstung und atmosphärischer Wasserdampftransport« beschrieben. Aus der - 13 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt riesigen Fläche des Weltmeeres (362 Millionen Quadratkilometer) greift der Kreislauf des Wassers über auf den kleineren Festlandsbereich (148 Millionen Quadratkilometer). Das Festland der Erde ist in das Gesamtgeschehen einbezogen, und der Kreis schließt sich durch den Abfluss in den Flüssen und die Verfrachtung von Wasserdampf in der Atmosphäre vom Land zum Meer. Die Wasser- oder Wasserhaushaltsbilanz wird als »mengenmäßige Erfassung von Komponenten des Wasserkreislaufs und der Vorratsänderung des Wassers in einem Betrachtungsgebiet während einer Betrachtungszeitspanne« beschrieben (DIN 4049). Für das Festland der Erde gilt folgende Wasserhaushaltsgleichung: NL=VL+AL(RB). N=Niederschlag, V=Verdunstung, A=Abfluss, R=Rücklage, B=Aufbrauch, (RB)=Vorratsänderung, L=Land, M=Meer, E=Erde. Für die Erde sind die nachstehenden Gleichungen bei ausgeglichenen Verhältnissen gültig: Mit den im Wasserkreislaufschema angegebenen Werten kann man abschätzen, dass im Durchschnitt jährlich rund 475 000 Kubikmeter Wasser am Wasserkreislauf beteiligt sind. 475000 Kubikkilometer entspechen etwa 630 Milliarden Güterzügen zu je 50 Güterwagen mit je 15 Kubikmeter Inhalt kaum vorstellbar! Neben diesem gigantischen Transportunternehmen stellt der Wasserkreislauf ein riesiges und effektives Reinigungssystem dar, das sowohl im Niederschlag die untere Atmosphäre von unterschiedlichen Substanzen freiwäscht, in Flüssen, Seen und Meeren ein gewaltiges Selbstreinigungspotenzial besitzt als auch unterhalb der Erdoberfläche über weitere Reinigungsmöglichkeiten verfügt. Schließlich stellt der Wasserkreislauf eine Riesendestillationsanlage dar. Jedes Jahr werden angetrieben durch die Energiezufuhr von der Sonne rund 410000 Kubikkilometer Salzwasser zu Süßwasser, wobei nur etwas mehr als ein Viertel des Süßwassers als Niederschlag auf die Landflächen der Erde fällt. Von diesem Viertel fließen etwa 35 Prozent als Flüsse ins Meer. Diese rund 35000 Kubikkilometer, von denen bereits der Eisbergausstoß und das Schneefegen von Antarktika und Grönland abgezogen sind, stellen die Menge dar, die die Menschheit jährlich zum Gebrauch zur Verfügung hat. Davon nutzt sie jährlich bereits 5000 Kubikkilometer. Falls keine Abwasserreinigung erfolgt und sie ist global gesehen nicht übermäßig verbreitet, wird etwa das Zwölffache zur Verdünnung für den Wiedergebrauch benötigt. Die Menschheit hat also in Bezug auf das Wasser große Probleme zu lösen. Über die geographische Differenzierung wird für große Regionen die Lösung des Problems Wasser zur Überlebensfrage. Kulturgeschichte: In den Religionen ist Wasser ein Symbol mit komplexem Bedeutungsspektrum. Als undifferenzierte, beliebig formbare Masse symbolisiert es in vielen Schöpfungsmythen den Uranfang alles Seienden; z.B. als Urgewässer (verkörpert durch den babylonischen Gott Apsu, der sich in der Urzeit mit Tiamat vereinte; den ägyptischen Nun, aus dem der Urhügel emporsteigt); im alttestamentlichen Schöpfungsbericht (1.Buch Mose1) schwebt der Geist Gottes über den Wassern, bevor Gottes Schöpfungswerk beginnt; im indischen Mythos trägt das Wasser das goldene Weltei, in dem Brahma vor aller Schöpfung ruht. In der germanischen Mythologie befinden sich drei Quellen unter den Wurzeln der Weltesche Yggdrasil; aus einer von diesen, dem Weisheitsbrunnen Mimis, schöpft der Riese Mimir sein Wissen um die Geheimnisse der Urzeit. Der chinesische Daoismus vergleicht den Urgrund des Seins, das Dao, mit dem widerstandslosen Wasser als Quell des Lebens, zu dem alles wieder zurückkehren muss. Im Paradies wie auch im himmlischen Jerusalem strömt das reine, göttliche Lebenswasser (z. B. Vision des Ezechiel, Ezechiel 47; Offenbarung des Johannes 22,1). Im Alten Testament wird Jahwe als »Quelle des lebendigen Wassers« bezeichnet (Jeremia 17,13). Besonders häufig tritt im Neuen Testament das Bild des Wassers bei Johannes auf (z. B.: »Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen«, Johannes 3,5 oder Johannes 4,7folgende). In der christlichen und islamischen Mystik findet sich das Bild des Tropfens, der die im Unendlichen (im Meer des Göttlichen) aufgehende menschliche Seele versinnbildlicht. In alles vernichtender Gestalt erscheint das - 14 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Wasser in der Sintflut, die aber auch neues Leben ermöglicht. Das Wasser begegnet als Symbol der Fruchtbarkeit und der körperlichen, seelischen und geistigen Reinigungs- und Erneuerungskraft (Brunnen, z. B. Zam-Zam-Brunnen in der Kaaba; Quelle, Fluss, befruchtender Regen). In der Mithrasreligion befindet sich in der Nähe oder unterhalb der Tempel eine immer fließende Quelle als Symbol der Spendekraft der unendlichen Zeit. Katholische Wallfahrtskirchen sind oft über Quellen errichtet. Einigen Quellen, z. B. Lourdes, wird große Heilkraft zugeschrieben. Als heilig galten die Ströme Euphrat und Tigris, der Nil sowie der Jordan (anknüpfend an die Taufe Jesu), in Indien besonders der Ganges. Zahlreiche Pilger beten am Ganges um Sündenvergebung; die Asche von Verstorbenen wird im Ganges versenkt. Religiöse Bedeutung kommt den zum heiligen Wasser hinabführenden Stiegen (Tirthas) wie auch an Flüssen gelegenen Orten zu. Bei Wallfahrten aufgesuchtes heiliges Wasser kann im hinduistischen Glauben schlechtes Karma tilgen. Bäder und Waschungen (z. B. der Hände und Füße) werden zur rituellen Reinigung vollzogen, damit der Gläubige sich dem Göttlichen (z. B. im Tempel) nähern kann. Sie können der Sündentilgung oder der Segnung dienen und eine Neugeburt symbolisieren (z. B. Taufe), ebenso wie Besprengungen mit (manchmal geweihtem, auch mit Substanzen wie Salz angereichertem) Wasser. Bädern wird heilende, kräftigende und lebensverlängernde Wirkung zugeschrieben. Ursprünglich gilt Wasser als machthaltige Substanz, dann auch als Ort von Geistwesen, z. B. der griechischen Najaden, germanischen Nixen (weibliche Quellgeister), der Undinen (Elementargeister), der indischen Apsaras, oder wird selbst als Gott verehrt, z. B. in Gestalt des sumerischen Ea (babylonisch Enki), Gott des unterirdischen Süßwasserozeans (Apsu), des indischen Varuna, des griechischen Poseidon (Gott des Meeres; römisch Neptun); der griechische Okeanos wird u.a. als »Vater der Götter« und als Ursprung aller Götter und Göttinnen des Wassers (Okeaniden) bezeichnet. Das Wasser wird meist als weibliches Element aufgefasst, dem Mond zugeordnet, im Chinesischen dem mütterlichen, dunklen, feuchten Yin, im Gegensatz zu dem mit dem männlichen Symbol des Yang und der Sonne verknüpften Element des Feuers. Viele Völker verbanden mit dem Wasser prophetische Rede, göttliche Inspiration. In der Antike spielte das Wasser heiliger Quellen eine Rolle im Orakelwesen. Die kastalische Quelle in Delphi wurde zum Symbol dichterischer Begeisterung. Im Alten Testament wird vom »Wasser der Weisheit« gesprochen (Jesus Sirach 15,3). In der Tiefenpsychologie gilt das unergründliche Wasser als Symbol des WeiblichMütterlichen und des Unbewussten. Wie auch in vielen Mythen (z. B. »Gilgamesch-Epos«) hat Wasser psychologisch, z. B. im Traum, einen ambivalenten Charakter, einmal tritt es als bedrohliches »Wasser des Todes«, das heißt der Vernichtung, auf, zum anderen ist es Quelle der Wiedergeburt, des Lebens, Ausdruck der Reinheit und menschlicher Schöpferkraft. In der Philosophie erklärte Thales (6.Jahrhundert v.Chr.) die Herkunft aller Dinge aus dem Wasser, Aristoteles zufolge wohl deshalb, weil die Nahrung vor allem feucht sei und aus dem Feuchten das Warme entstehe und Leben gewinne. Bei Empedokles ist das Wasser eines der vier Elemente, wobei Erde, Luft und Wasser zusammengehören und dem Feuer entgegengesetzt werden. Wasser spielt in Alchimie und Naturphilosophie als Grundprinzip des Feuchten, Lösbaren, als Essenz der Pflanzen wie auch aufgrund seiner Formlosigkeit, Beweglichkeit und Flüchtigkeit als Symbol der Erneuerung und Wandlung eine Rolle. - 15 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Aufbau der Materie Der Begriff Atom [aus griechisch átomos »unteilbar«] bezeichnet das, kleinste, mit chemischen Methoden nicht weiter zerlegbares Teilchen eines Elements, das dessen physikalische und chemische Eigenschaften bestimmt; es besteht aus einem Atomkern, dessen Radius etwa 10-12cm beträgt und der fast die gesamte Masse des Atoms (99,9%) enthält, und einer Atomhülle (Elektronenhülle) mit einem Radius von etwa 10-8cm. Der Kern besteht aus Z elektrisch positiv geladenen Protonen und N elektrisch neutralen Neutronen; die Kernbausteine heißen Nukleonen. Die Hülle wird aus Z negativ geladenen Elektronen gebildet, sodass das Atom als Ganzes elektrisch neutral ist. Z ist die Kernladungszahl (Protonenzahl), N die Neutronenzahl und A die Massenzahl (Nukleonenzahl): A=Z+N. Die Nukleonen haben einen Eigendrehimpuls (Spin), der durch Überlagerung zu einem (Gesamt-)Kernspin führt. Die Masse des Atomkerns ist etwas kleiner als die Summe der Protonen- und Neutronenmassen (Massendefekt). Der Zusammenhalt der Atomkerne wird durch die Kernkräfte bewirkt. Kerne, bei denen das Verhältnis von Neutronen zu Protonen bestimmte Grenzwerte überschreitet, zerfallen (Radioaktivität). Atomarten mit gleichen Kernladungs-, aber verschiedenen Massenzahlen heißen Isotope (symbolisch, z. B. bei Uran: 238U, 235U, 234U). Durch Abgabe oder Aufnahme von Elektronen entsteht ein elektrisch geladenes Ion, das andere chemische und physikalische Eigenschaften als das ursprüngliche Atom hat. Moleküle und Ordnungszahlen: Aus mehreren gleichen oder verschiedenen Atomen können sich durch Umlagerung der Elektronenhüllen Moleküle bilden. Die chemischen Eigenschaften der Stoffe beruhen im Wesentlichen auf der Struktur der Elektronenhüllen ihrer Atome und Moleküle. Dichte und Regelmäßigkeit der Anordnung der Atome und Moleküle bestimmen den Aggregatzustand eines Stoffes. Bisher sind 115 natürliche und künstliche chemische Elemente mit zum Teil nur sehr kurzer Lebensdauer bekannt (Transurane). Das leichteste Atom ist das des Wasserstoffs mit Z=1, N=0 und der Masse 1,6736·10-24g. Im Periodensystem der chemischen Elemente sind die Atome nach wachsenden Kernladungszahlen geordnet, die auch Ordnungszahlen heißen. Hinweise auf die Existenz kleinster chemischer Einheiten im makroskopischen Bereich geben die daltonschen Gesetze. Beweise für die Existenz der Atome liefern z. B. die kinetische Gastheorie, die mechanische Wärmetheorie und die Kristallstrukturanalyse sowie die Bahnspuren schneller atomarer Teilchen in Spurenkammern, die Massenspektroskopie und die Streuung von Teilchenstrahlen in Materie; mithilfe von Rastermikroskopen kann die Lage einzelner Atome auf Oberflächen sichtbar gemacht werden. Atombau: Der Atombau lässt sich durch spektroskopische Methoden aufklären. Da den einzelnen Elektronenzuständen genau definierte Energien zugeordnet sind, muss beim Übergang eines Elektrons von einem Zustand in einen anderen der entsprechende Energiedifferenzbetrag abgegeben oder aufgenommen werden, im Allgemeinen in Form elektromagnetischer Strahlung wie Licht oder Röntgenstrahlen. Bei Atomen mit vielen äußeren Elektronen ist die Erklärung der bei Anregung emittierten Spektrallinien sehr kompliziert. Eine exakte Beschreibung des Atombaus gelang erst mithilfe der Quantenmechanik unter Einbeziehung des PauliPrinzips, das den Spin der Elektronen berücksichtigt. Danach ist jeder Energiezustand eines Elektrons im Atom durch vier Quantenzahlen festgelegt. Die sich als Lösung der Schrödinger-Gleichung ergebenden Wellenfunktionen beschreiben das räumlich-zeitliche Verhalten der Elektronen. Der klassische Begriff der »Bahn« eines Elektrons wird unzulässig, da sich der Ort eines Elektrons nicht mehr genau vorhersagen lässt. Man kann nur eine durch das Betragsquadrat der Wellenfunktion festgelegte Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons angeben. - 16 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Atommodelle: Die Modellvorstellungen über den Aufbau der Atome spiegeln die rasche Entwicklung auf dem Gebiet der Atomphysik, besonders seit Anfang des 20.Jahrhunderts, wider. Das Kugelmodell (daltonsches Atommodell) beschreibt das Atom als mehr oder weniger starre Kugel; sie kann Schwingungen um ein Zentrum ausführen und Kraftwirkungen auf die Umgebung ausüben; mit ihm lassen sich u.a. die Gasgesetze sowie Diffusion, Wärmeleitung und Osmose erklären. Nach dem Rutherford-Bohr-Atommodell besteht das Atom aus einem Kern positiver Ladung, der auf genau definierten Kreisbahnen von den Elektronen der Atomhülle umkreist wird. Energie und Drehimpuls der Elektronen können nach den bohrschen Postulaten nur ganz bestimmte Werte annehmen. Im Bohr-Sommerfeld-Atommodell sind die Kreisbahnen durch Ellipsenbahnen ersetzt. Beim De-Broglie-Schrödinger-Modell werden die stationären Quantenbahnen der Elektronen durch Materiewellen beschrieben; es sind nur solche Wellenlängen möglich, die zu stehenden Wellen um den Atomkern führen (Wellenmechanik). Im Orbitalmodell wird jedes Elektron durch eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit (Dichteverteilung) im Raum um den Atomkern charakterisiert. Geschichte: Im Altertum vertraten die griechischen Philosophen Leukipp und Demokrit (um 500 v.Chr.) als Erste die Auffassung, die Materie sei nicht unbeschränkt teilbar. Diese Gedanken wurden erst wieder aufgegriffen, als J.Dalton 1808 erkannte, dass sich die chemischen Elemente nur in ganz bestimmten Massenverhältnissen zu Verbindungen vereinigen; er erklärte dies durch Zusammenbau aus gleichartigen kleinen Teilchen. J. Loschmidt gelang es 1865, die Zahl der Teilchen in einem Mol zu ermitteln. Etwa gleichzeitig wurde die Natur der Elektrizität entdeckt (M. Faraday, H.L.F. von Helmholtz, P. Lenard, H.R. Hertz) und die elektrische Elementarladung bestimmt. Die kinetische Gastheorie (R.J.E. Clausius, J.C. Maxwell, L. Boltzmann) zur Aufklärung der thermischen Eigenschaften der Materie gab ebenfalls einen deutlichen Hinweis auf die atomistische Struktur der Materie. Die Untersuchungen des Atombaus begannen mit den Versuchen von E. Rutherford zur Streuung von Alphateilchen an Folien und von P.Lenard über den Durchgang von Elektronenstrahlen durch Materie. Um 1913 gelang es N. Bohr, mithilfe der Quantengesetze (M. Planck) das Wasserstoffspektrum und den Bau des Wasserstoffatoms aufzuklären. Die Arbeiten von L.-V. de Broglie (1924) über die Doppelnatur des Lichtes (elektromagnetische Welle oder Elementarteilchen) erlaubten E. Schrödinger, ein wellenmechanisches Atommodell, und schließlich W. Heisenberg, ein quantenmechanisches Atommodell zu entwerfen. - 17 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt 1. Was ist Luft? Hinweis: In diesem Kapitel sind sehr viele Versuche aufgeführt, die jedoch nicht alle durchgeführt werden müssen. Ist Luft ein Stoff? Versuch 1 (SV)* Aufbau Reagenzglas oder kleines Becherglas, großes Becherglas (alternativ Standzylinder, Glaswanne), kleines Hölzchen Durchführung Das Becherglas (Reagenzglas) wird mit der Öffnung in ein mit Wasser gefülltes Becherglas getaucht. Bevor das Reagenzglas (Becherglas) in das Wasser getaucht wird, wird ein kleines Hölzchen auf die Wasseroberfläche gelegt. Beobachtung Es gelangt keine Luft in das Becherglas (Reagenzglas). Das sieht man daran, dass das Hölzchen ganz unten schwimmt. Erklärung Die im Becherglas (Reagenzglas) befindliche Luft ist ein Stoff und verhindert deshalb, dass Wasser in das Gefäß eindringen kann. Versuch 2 (SV) Aufbau Großes Becherglas, Glastrichter, kleines Hölzchen Durchführung a) In ein mit Wasser gefülltes Becherglas wird ein Hölzchen auf die Wasseroberfläche gelegt. b) In das Wasser wird ein Glastrichter, dessen Ausflussrohr mit dem Finger zugehalten wird, gedrückt. c) Der Finger wird vom Ausflussrohr entfernt. * SV - Schülerversuch, LV - Lehrerversuch - 18 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Beobachtung b) Es gelangt kein Wasser in den Trichter, da das Hölzchen immer noch unten an der Wasseroberfläche schwimmt. c) Sobald der Finger vom Ausflussrohr entfernt wird steigt das Wasser im Trichter bis auf Höhe der Oberfläche an. Erklärung Die im Trichter befindliche Luft ist ein Stoff und verhindert deshalb, dass das Wasser aufsteigen kann. Erst wenn der Finger vom Ausflussrohr genommen wird, kann die Luft entweichen und das Wasser in den Trichter eindringen. Versuch 3 (SV) Aufbau Erlenmeyerkolben, Luftballon Durchführung Der Luftballon wird in den Erlenmeyerkolben gesteckt und es wird versucht, ihn aufzublasen. Beobachtung Der Ballon kann nur minimal aufgeblasen werden. Erklärung Die im Erlenmeyerkolben befindliche Luft ist ein Stoff und verhindert deshalb, dass der Ballon aufgepustet werden kann. Versuch 4 (SV) Aufbau Erlenmeyerkolben, Luftballon, Trinkhalm Durchführung In den Erlenmeyerkolben wird ein Trinkhalm gesteckt, dann wird der Luftballon in den Erlenmeyerkolben gesteckt und es wird versucht, ihn aufzublasen. Beobachtung Der Ballon kann wesentlich größer als in Versuch 2 aufgeblasen werden. Erklärung Die im Erlenmeyerkolben befindliche Luft ist ein Stoff und kann jetzt durch den Trinkhalm entweichen. Der Luftballon kann daher groß aufgeblasen werden, da die von ihm verdrängte Luft durch den Trinkhalm entweichen kann. - 19 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 5 (SV) Aufbau Erlenmeyerkolben, durchbohrter Gummistopfen, kleiner Kunststofftrichter, Trinkhalm (der gut durch das Öffnung des Trichters passen muss) Durchführung a) Ein Erlenmeyerkolben wird mit einem durchbohrten Gummistopfen, in dessen Öffnung ein Trichter steckt, verschlossen. Anschließend wird Wasser in den Trichter gegossen. wo es sich ansammelt. b) Durch den Trichter wird ein dünner Trinkhalm, der bis in den Kolben hineinreicht, gesteckt. Luft drückt gegen das Wasser im Trichter Beobachtung a) Das Wasser sammelt sich im Trichter an (läuft der Gießvorgang zu langsam ab, fließt das Wasser sofort in den Erlenmeyerkolben hinein und sammelt sich nicht im Trichter an). b) Das Wasser fließt aus dem Trichter in den Kolben hinein. Erklärung a) Die im Erlenmeyerkolben befindliche Luft ist ein Stoff und verhindert deshalb, dass das Wasser vom Trichter aus hineinkommen kann. b) Das Wasser aus dem Trichter drückt gegen die Luft im Kolben, die ihrerseits jetzt durch den Trinkhalm entweichen kann. Versuch 6 (SV) Aufbau Standzylinder (auch große Cola-Flasche), Glaswanne, Abdeckglas, abknickbarer Trinkhalm Durchführung Der Standzylinder wird randvoll mit Wasser gefüllt, mit der Glasplatte verschlossen und schnell mit der Öffnung nach unten in eine mit Wasser gefüllte Glaswanne gestellt. Anschließend wird Luft mit Hilfe eines abknickbaren Trinkhalmes in den Standzylinder gepustet. Etwas besser lässt sich der Versuch mit einer Cola-Flasche durchführen, da man die Mündung mit dem Daumen verschließen kann. Die Cola-Flasche besitzt aber keine Skala. Beobachtung Die Luft verdrängt das Wasser aus dem Standzylinder (Cola-Flasche). - 20 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Erklärung Da Luft ein Stoff ist, verdrängt sie das im Standzylinder befindliche Wasser (dieser Vorgang ist vergleichbar mit dem, wenn ein wassergefülltes Glas mit Sand gefüllt wird, da auch hier Wasser durch den Sand verdrängt wird). Versuch 7 (LV) Aufbau Stativ, Stativklemme, Doppelmuffe, Kolbenprober mit Hahn, Gewicht (0,5 kg, 1 kg etc.) Durchführung a) Das Ventil vom Kolbenprober wird geschlossen, der Kolben ist herausgezogen. b) Das Gewicht wird auf den Kolbenprober gestellt. c) Das Ventil wird geöffnet. Beobachtung Bei geschlossenem Ventil bewegt sich der Kolben nicht nach unten. Wird das Ventil geöffnet, entweicht die Luft und der Kolben bewegt sich nach unten. Erklärung Wenn im Kolbenprober Luft enthalten ist, dann kann sich der Kolben nur ein klein wenig nach unten bewegen, da die Luft kompressibel ist. Kann die Luft entweichen, bewegt sich der Kolben nach unten. Dies ist nur möglich, weil Luft ein Stoff bzw. ein Körper ist, der einen Raum ausfüllt und in den deshalb kein anderer Körper eindringen kann. - 21 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 1.1 Luft ist ein Stoff Luft ist ein gasförmiger Stoff, der einen Raum einnimmt. Luft drückt gegen das Wasser, so dass es nicht in den Standzylinder eindringen kann. Luft drückt gegen den Ballon, Luft drückt gegen das Wasso dass er nicht aufgeblasen ser, so dass eine Person in werden kann. der Taucherglocke atmen und arbeiten kann. Luft nimmt einen Raum ein – Luft hat ein Volumen. Luft wird in Einheitswürfeln gemessen. Luft misst man in: Kubikmetern (m3) Kubikdezimetern (dm3) oder Litern (l) Kubikzentimetern (cm3) oder Millilitern (ml) Kubikmillimetern (mm3) - 22 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 1.2 Begründe, warum kein Wasser in den Standzylinder hinein kann. Begründe, warum man den Luftballon nicht aufpusten kann. Luft drückt gegen das Wasser im Trichter Warum kann das Wasser in den Erlenmeyerkolben fließen, wenn der Trinkhalm im Trichter steckt? Beschreibe, wie man das Volumen der Luftmenge, die in unserer Lunge ist, messen kann. Wie viel Kubikmeter Luft befinden sich in deinem Zimmer? Runde alles auf volle Meter und rechne Länge Breite Höhe. Wie viel Liter passen in eine Gießkanne? - 23 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Lösungen zu Arbeitsblatt 1.2 Begründe, warum kein Wasser in den Standzylinder hinein kann. In dem Standzylinder befindet sich Luft, also ein Stoff, der gegen das Wasser drückt. Begründe, warum man den Luftballon nicht aufpusten kann. In dem Erlenmeyerkolben befindet sich Luft, die gegen den Ballon drückt. Sie verhindert dadurch, dass der Ballon aufgepustet werden kann. Luft drückt gegen das Wasser im Trichter Warum kann das Wasser in den Erlenmeyerkolben fließen, wenn der Trinkhalm im Trichter steckt? Wenn im Trichter kein Halm steckt, kann das Wasser nicht in den Erlenmeyerkolben hinein, da die Luft dies verhindert. Steckt man einen Halm in den Trichter, kann das Wasser hinein, da es die Luft durch den Halm herausdrückt und so Raum geschaffen wird. Beschreibe, wie man das Volumen der Luftmenge, die in unserer Lunge ist, messen kann. Wenn man die Luft, die sich in der Lunge befindet in einen mit Wasser gefüllten Messzylinder bläst, dann verdrängt sie das darin befindliche Wasser und nimmt dessen Raum ein und man kann mit Hilfe der Skala das Volumen messen. Wie viel Kubikmeter Luft befinden sich in deinem Zimmer? Runde alles auf volle Meter und rechne Länge Breite Höhe. Bei einem Raum von 3 m Breite, 4 m Länge und 2,5 m Höhe sind das 3 4 2,5 m = 30 m³ Wie viel Liter passen in eine Gießkanne? Es passen ca. 10 Liter in eine Gießkanne. - 24 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Hat Luft hat ein Gewicht? Hinweis: Ein schlapper Fußball wird den Schülern gezeigt. Anschließend wird der Fußball prall aufgepumpt und einige Male auf den Boden geprellt, um zu zeigen wie leicht er hochspringt (es können auch zwei gleiche Bälle verwendet werden). Lehrerfrage: Welche von beiden ist schwerer? Versuch 8 (LV) Aufbau Fußball (wenn vorhanden, 2 gleiche Bälle verwenden), Ballpumpe, Tafelwaage (evtl. Digitalwaage / 0,1g), Gewichtssatz, auch Papierschnipsel oder Sand zum Austarieren verwenden Durchführung Der unaufgepumpte und der aufgepumpte Ball werden auf einer Tafelwaage gewogen. Beobachtung Der prall aufgepumpte Ball ist schwerer. Erklärung Da Luft ein Stoff ist und somit ein Gewicht hat, muss der aufgepumpte Ball schwerer sein, da sich in ihm eine größere Luftmenge befindet als in dem „schlappen“ Ball. Versuch 9 (LV) Aufbau Balkenwaage, Gewichtssatz, Kunststoffkugeln mit Ventil, Luftpumpen Durchführung aufgepumpte Kugel mit zusätzlicher Luft nicht aufgepumpte Kugel Es wird eine unaufgepumpte Kunststoffkugel auf eine Waagschale der Balkenwaage gelegt. Diese wird anschließend ins Gleichgewicht gebracht (zur genauen Austarierung Sand oder Papierschnipsel verwenden). Jede Schülergruppe pumpt dann ihre Kugel so stark wie möglich auf und legt sie zum Vergleich auf die Waagschale. Beobachtung Die aufgepumpte Kugel ist schwerer als die nicht aufgepumpte Kugel. Erklärung Da Luft ein Stoff ist und somit ein Gewicht hat, muss die aufgepumpte Kugel schwerer sein, da sich in ihr eine größere Luftmenge befindet als in der anderen Kugel. - 25 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 10 (LV) Aufbau Tafelwaage, mehrere Kunststoffkugeln mit Ventil, Pumpen, Kunststoffschale, in die mehrere Kugeln hineinpassen, 2 Bechergläser, Gewichte oder Sand Durchführung a) Die Kugeln werden unaufgepumpt in die Kunststoffschale gelegt. Diese wird auf eine Seite der Tafelwaage gestellt. Anschließend wird die Tafelwaage mit Hilfe von Gewichten oder mit einem sandgefüllten Becherglas (ist sehr einfach und sehr genau) ins Gleichgewicht gebracht. b) Die Schüler nehmen die Kugeln aus der Schale und pumpen sie so stark wie möglich auf und legen sie dann wieder in die Schale zurück. Beobachtung Die Waage neigt sich deutlich auf die Seite der mit Luft gefüllten Kugeln. Erklärung Da Luft ein Gewicht hat, müssen die aufgepumpten Kugeln schwerer sein als die nicht aufgepumpten, denn es befindet sich mehr Luft in den aufgepumpten Kugeln. Versuch 11 (LV) Aufbau Tafelwaage, mehrere Gummireifen mit Ventil, Pumpen, Kunststoffschale, in die mehrere Reifen hineinpassen, 2 Bechergläser, Gewichte oder Sand Durchführung Vgl. Versuch 8. Beobachtung Die Waage neigt sich deutlich auf die Seite der mit Luft gefüllten Gummireifen. Erklärung Vgl. Versuch 10 - 26 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 12 (LV) Aufbau Einmachglas (1 l), Dichtungsgummi, Kunststoffrezipient mit Pumpe, Tafelwaage (evtl. Digitalwaage), Gewichtssatz Durchführung Das Einmachglas wird auf die Waage gestellt, die dann ins Gleichgewicht gebracht wird. Anschließend wird das Einmachglas mit Hilfe des Rezipienten mit Pumpe evakuiert und erneut gewogen. Beobachtung Das Einmachglas ist leichter geworden. Die Gewichtsdifferenz zwischen dem „vollen“ und dem leeren Glas wird bestimmt. Sie wird wahrscheinlich im Bereich 1,1 g - 1,3 g liegen Erklärung Da annähernd 1 Liter Luft aus dem Glas entfernt worden ist, muss die Gewichtsdifferenz zwischen dem „vollen“ und dem leeren Glas dem Gewicht von 1 Liter Luft entsprechen (genaue Dichte von Luft: 1,29 g / l). - 27 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 1.3 Luft hat ein Gewicht Luft hat wie jeder andere Körper und wie jeder andere Stoff ein Gewicht. aufgepumpte Kugel mit zusätzlicher Luft nicht aufgepumpte Kugel nichtaufgepumpter Fußball mit weniger Luft - 28 - aufgepumpter Fußball mit mehr Luft © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 1.4 Beschreibe den Versuch mit den Kunststoffkugeln, wo nachgewiesen wurde, dass Luft ein Gewicht hat. Begründe, warum der aufgepumpte Fußball schwerer war als der nicht aufgepumpte. Ermittle, wie viel m³ dein Zimmer hat und berechne dann das Gewicht der Luft. Lösungen zu Arbeitsblatt 1.4 Beschreibe den Versuch mit den Kunststoffkugeln, wo nachgewiesen wurde, dass Luft ein Gewicht hat. Eine Kunststoffkugel wurde auf eine Waage gelegt und diese wurde ins Gleichgewicht gebracht. Anschließend wurde in die Kugel so viel Luft wie möglich gepumpt und dann wurde sie wieder auf die Waage gelegt. Da in die Kugel zusätzliche Luft, also mehr Stoff hineinkam, musste schwerer werden. Begründe, warum der aufgepumpte Fußball schwerer war als der nicht aufgepumpte. In den aufgepumpten Fußball kam zusätzliche Luft hinein, also mehr Stoff, so dass er schwerer werden musste. Ermittle, wie viel m³ dein Zimmer hat und berechne dann das Gewicht der Luft. Bei 30 m³ Luft beträgt das Gewicht ca. 30 - 29 - 1,3 kg = 39 kg © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Erzeugt Luft einen Druck? Hinweis: Arbeitsblatt, wo man einen Astronauten in seinem Druckanzug sieht. Versuch 13 (LV) Aufbau Standzylinder, Postkarte (stabil) bzw. glatte Kunststoffplatte, Karton oder etwas Ähnliches Durchführung Der Standzylinder wird randvoll mit Wasser gefüllt und mit der Postkarte (Kunststoffplatte oder etwas Ähnliches) verschlossen. Anschließend wird der Standzylinder um 180° gedreht, so dass die Öffnung nach unten zeigt. Achtung: Es darf nach dem Verschließen des Standzylinders keinerlei Luft über der Wasseroberfläche zurückbleiben bzw. hineingelangen. Wasser Luft drückt gegen die Platte Wasser Beobachtung Das Wasser bleibt im Standzylinder und stürzt nicht heraus. Erklärung Der äußere Luftdruck bewirkt, dass das Wasser nicht aus dem Gefäß herausläuft. Hinzu kommt die Adhäsion zwischen der glatten Oberfläche der Abdeckplatte und dem glatten Glas des Standzylinders. Versuch 14 (LV) Aufbau Erlenmeyerkolben mit seitlichem Ansatz, Luftballon, Wasserstrahlpumpe, Schlauch Durchführung Über die Öffnung des Erlenmeyerkolbens wird eine Gummihaut gespannt (Luftballon an der Seite aufschneiden). Danach wird der Kolben mit Hilfe einer Wasserstrahlpumpe luftleer gepumpt (evakuiert). Luftdruck Luft wird mit der Wasserstrahlpumpe herausgesaugt Gummihaut - 30 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Achtung: Zum Evakuieren keinen normalen Gummischlauch, sondern einen dickwandigen Unterdruckschlauch verwenden. Der normale Gummischlauch würde zusammengepresst werden. Beobachtung Die Gummihaut wird in den Erlenmeyerkolben hineingedrückt („gezogen“) und kann bei entsprechend hohem Unterdruck im Kolben mit einem Knall zerreißen. Erklärung Im Erlenmeyerkolben entsteht ein starker Unterdruck (ein schwaches Vakuum), so dass die Kraftwirkung des Luftdrucks (10 N/ cm²) bewirkt, dass die Gummihaut in den Kolben hineingedrückt und sogar zerrissen wird. Versuch 15 (SV) Aufbau Saughaken, glatte Flächen Durchführung Saughaken werden an Schülerarbeitsgruppen ausgegeben. Die Saughaken werden a) auf dem Tisch befestigt und wieder gelöst b) an einer glatten Wand oder einer anderen glatten senkrechten Fläche befestigt und wieder gelöst c) an einer glatten Wand oder einer anderen glatten senkrechten Fläche befestigt und mit einem Gegenstand belastet (evtl. Anorak, Mantel, leichter Rucksack, Gewicht u.a.) Achtung: Die Saughaken vor den Versuchen etwas anfeuchten. Da die Saughaken aus Kunststoff sind, können sie bei zu starker Belastung brechen. Vakuum bzw. starker Unterdruck Wand bzw. Untergrund Beobachtung Die Saughaken haften an glatten Flächen und können nur mit großem Krafteinsatz wieder gelöst werden. Sie haften so stark, dass sie mit schweren Gegenständen belastet werden können. Erklärung Durch das Anpressen der Saughaken auf eine glatte Fläche entsteht unter dem Saugnapf ein Vakuum, so dass der äußere Luftdruck den Haken mit großer Kraft auf die glatte Fläche drückt. Bei rauen Flächen schließt der Saugnapf nicht völlig ab und es kann Luft eindringen und das Vakuum vernichten. Theoretisch könnten die Saughaken eine Masse von fast 20 kg halten. - 31 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Wie stark ist der Druck, den Luft erzeugt? Hinweis: Von Otto von Guerickes Versuch vor ca. 350 Jahren erzählen. Versuch 16 (LV/SV) Aufbau Paar Magdeburger Halbkugeln, Wasserstrahlpumpe, (evtl. auch Handvakuumpumpe oder elektr. Vakuumpumpe) Durchführung Die Magdeburger Halbkugeln werden mit Hilfe einer Wasserstrahlpumpe evakuiert. Verschiedene Schülerpaare versuchen anschließend die beiden Kugelhälften auseinander zu ziehen. Achtung: Evtl. die Kugelränder vor dem Evakuieren etwas einfetten. Beobachtung a) Die Halbkugeln lassen sich normalerweise von den Schülern nicht auseinander ziehen. b) Die Halbkugeln lassen sich erst auseinanderziehen, wenn durch den geöffneten Hahn Luft eingeströmt ist. Erklärung Da in den Halbkugeln ein Vakuum herrscht, werden sie durch die Kraft des äußeren Luftdrucks so stark zusammengepresst, das man sie nicht auseinander ziehen kann (die Kraft, mit der der äußere Luftdruck gegen die Kugelhälften drückt, beträgt ca. 3000 N bzw. physikalisch nicht korrekt ca. 300 kg). Durch das Einströmen der Luft in das Vakuum wird der äußere Luftdruck kompensiert, so dass man die Halbkugeln auseinanderziehen kann. Hinweis: Sollten sich kein Magdeburger Halbkugeln in der Physik-Sammlung befinden, kann man den Versuch auch mit zwei Saughaken, die zusammengepresst werden als Schülerversuch durchführen. Ebenfalls durch führen lässt sich der Versuch mit zwei für die Abflussreinigung vorgesehenen Saugglocken. - 32 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 17 (SV) Aufbau 2 Saughaken, 2 Saugglocken Durchführung a) Die beiden Saughaken werden etwas angefeuchtet und dann zusammengepresst. Anschließend wird versucht, sie auseinander zuziehen bzw. sie zu belasten. b) Analoger Versuch mit den beiden Saugglocken. Beobachtung Wie Versuch 16 Erklärung Wie Versuch 16 Versuch 18 (SV) Aufbau Kunstoffrezipient mit Pumpe, Luftballon Durchführung Ein nicht allzu stark aufgeblasener Luftballon wird unter einen Rezipienten gelegt, der anschließend evakuiert wird. Achtung: Dieser Versuch kann - falls vorhanden - noch wesentlich eindrucksvoller mit einer elektr. Vakuumpumpe als ergänzender Lehrerversuch durchgeführt werden. Beobachtung Der Ballon wird immer größer, je stärker der Unterdruck im Rezipienten wird. Bei sehr starkem Unterdruck kann er sogar platzen. Lässt man wieder Luft hineinströmen, nimmt der Luftballon wieder seine normale Größe an. Erklärung Da im Rezipienten ein starker Unterdruck herrscht und somit der äußere Luftdruck nicht mehr auf den Ballon einwirkt, kann die Luft im Ballon ihr Volumen vergrößern. - 33 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 19 (SV) Aufbau Kunstoffrezipient mit Pumpe, Negerkuss Durchführung Ein Negerkuss wird unter einen Rezipienten gelegt, der anschließend evakuiert wird. Achtung: Dieser Versuch kann - falls vorhanden - noch wesentlich eindrucksvoller mit einer elektr. Vakuumpumpe als ergänzender Lehrerversuch durchgeführt werden. Beobachtung Der Negerkuss wird immer größer, je stärker der Unterdruck im Rezipienten wird. Bei sehr starkem Unterdruck platzt die Schokoladenhaut völlig auf. Lässt man wieder Luft hineinströmen nimmt der Negerkuss wieder seine normale Größe an. Erklärung Im Rezipienten herrscht ein starker Unterdruck. Die Luftbläschen, die in dem Negerkussschaum enthalten sind, können, da der äußere Luftdruck nicht mehr vorhanden ist, ihr Volumen vergrößern. Lässt man wieder Luft in den Rezipienten einströmen, herrschen wieder normale Druckverhältnisse und die Luftbläschen werden wieder zusammengedrückt. Versuch 20 (LV) Aufbau Kunststoffkanister, durchbohrter Gummistopfen, kurzes Glasrohr (oder kurzes Winkelrohr), Wasserstrahlpumpe (elektrische Vakuumpumpe), Schlauch Durchführung Ein leerer Kunststoffkanister (5 l oder 10 l) wird mit einem durchbohrten Gummistopfen, in dem ein kurzes Glasrohr steckt, verschlossen. Das Glasrohr wird an einen Unterdruckschlauch angeschlossen, der mit einer Wasserstrahlpumpe verbunden ist. Anschließend wird der Kanister evakuiert. Vakuum bzw. starker Unterdruck Achtung: Der Versuch lässt sich auch mit einem Blechkanister durchführen. Dabei ist aber zu beachten, dass der Blechkanister nur einmal verwendet werden kann, da er stark verbeult. Ein Kunststoffkanister kann mehrfach verwendet werden, da er elastisch ist und bei einem Druckausgleich immer wieder seine alte Form annimmt. Beobachtung Der Kanister wird immer stärker zusammengedrückt, je länger er an der Wasserstrahlpumpe angeschlossen ist. Entfernt man den Gummistopfen, nimmt der Kanister wieder seine alte Form an. Erklärung Im Kanister wird ein starker Unterdruck erzeugt, so dass der äußere Luftdruck ihn aufgrund seines elastischen Materials zusammendrücken kann. Bei einem Druckausgleich kann er dann wieder seine alte Form annehmen. - 34 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 21 (LV oder SV) Aufbau Kunstoffrezipient mit Handpumpe (besser geht es mit einer elektrischen Vakuumpumpe als LV), leere Blechdose (Cappuccinodose) mit dicht sitzendem Kunststoffdeckel (keine Pappdose verwenden!) Durchführung Die mit dem Deckel verschlossene Dose wird in den Rezipienten gestellt; dieser wird anschließend evakuiert. Beobachtung Bei Erreichen eines starken Unterdruckes wird der Deckel hochgeschleudert. Erklärung Da der Luftdruck im Rezipienten immer weiter abfällt und mit immer geringerer Kraft auf den Deckel drückt, kann die in der Dose unter normalem Druck befindliche Luft den Deckel hochdrücken bzw. hochschleudern. Versuch 22 (LV oder SV) Aufbau Kunstoffrezipient mit Handpumpe (besser geht es mit einer elektrischen Vakuumpumpe als LV), leere Blechdose (Cappuccinodose), oberer Teil eines Luftballons Durchführung Über die Öffnung der Dose wird der obere Teil eines Luftballons wie eine Membran gespannt. Die Dose wird in den Rezipienten gestellt; dieser wird anschließend evakuiert. Beobachtung Bei Erreichen eines starken Unterdruckes wölbt sich die Gummimembran immer stärker hoch und wird hochgeschleudert. Erklärung Da der Luftdruck im Rezipienten immer weiter abfällt und mit immer geringerer Kraft auf die Membran drückt, kann die in der Dose unter normalem Druck befindliche Luft die Gummimembran immer weiter hoch drücken und dehnen. - 35 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 23 (LV) Aufbau Elektrischen Vakuumpumpe, implosionsfester Rezipient , großes Becherglas, Standzylinder, Abdeckglas Durchführung a) Der Standzylinder wird bis zum Rand mit Wasser gefüllt und mit dem Abdeckglas so verschlossen, dass sich keine Luftblasen in seinem Inneren befinden. b) Der Standzylinder wird in ein ca. zur Hälfte mit Wasser gefülltes Becherglas mit der Mündung nach unten hineingestellt, wobei das Abdeckglas entfernt wird. Der Standzylinder muss etwas schräg im Becherglas stehen. c) Das Becherglas mit dem Standzylinder wird unter einen Rezipienten, der mit Hilfe der Vakuumpumpe evakuiert wird, gestellt. d) Wenn der Rezipient stark evakuiert ist, wird der Druck vorsichtig wieder etwas erhöht, d.h. man lässt etwas Luft hineinströmen. Beobachtung Wenn der Druck im Rezipienten abfällt, dann sinkt die Wassersäule nach einer gewissen Zeit im Standzylinder langsam herunter. Erhöht man den Druck im Rezipienten, d.h. man lässt etwas Luft hineinströmen, dann steigt die Wassersäule im Standzylinder wieder bis nach oben. Erklärung Da der Luftdruck im Rezipienten immer weiter abfällt und mit immer geringerer Kraft auf die Wasseroberfläche im Becherglas drückt, sinkt die Wassersäule im Standzylinder auf Grund ihres Gewichtes langsam herunter. Wird der Druck im Rezipienten wieder erhöht, drückt die Luft auf das Wasser des Becherglases, was dazu führt, dass die Wassersäule im Standzylinder wieder ansteigt. - 36 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 1.5 Luft erzeugt einen Druck Das Gewicht der Luft drückt auf alle Körper Die Lufthülle bzw. Atmosphäre der Erde hat eine Stärke von ca. 20 km (bei der Abbildung übertrieben stark gezeichnet). Das Gewicht der Luft drückt von allen Seiten auf alle Körper. Alle Körper auf der Erde sind diesem Luftdruck ausgesetzt. Der Luftdruck in 20 km Höhe (20 000 m) beträgt ca. 1 des Luftdrucks am Boden. 10 Der Luftdruck entsteht durch das Gewicht der Luft. Auf jedem Quadratzentimeter (cm²) der Erdoberfläche in Meereshöhe lastet ein Druck, der dem Gewicht von 1 kg entspricht. 1 kg 1 cm² Diesen Druck nennt man 1 bar. Der Luftdruck wird mit einem Barometer gemessen. Der menschliche Körper hat eine Oberfläche von ca. 18 000 cm², d.h. die Luft übt einen Druck von 18 000 kg (genauer 180 000 N) bzw. 18 t auf unseren Körper aus. Die Luft drückt mit 1 kg Gewicht (genauer 10 N) auf jeden cm² unseres Körpers Soll der Luftdruck genauer gemessen werden wie z.B. beim Wetter, so verwendet man die wesentlich kleinere Einheit Hektopascal (hPa). 1000 hPa = 1 bar In Deutschland nimmt der Luftdruck Werte zwischen 970 und 1030 hPa an. - 37 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 1.6 Luftdruck Luft drückt gegen die Platte Gummihaut Luft wird mit der Wasserstrahlpumpe herausgesaugt Wasser Warum fällt die Platte nicht herunter? Warum wölbt sich die Gummihaut über der Öffnung des Erlenmeyerkolbens nach innen? a) Zeichne und erkläre, was mit dem Luftballon im Kolben geschieht, wenn ein Unterdruck erzeugt wird. - 38 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 1.7 b) Zeichne und erkläre, was geschieht, wenn jemand an dem Rohr saugt. c) Zeichne, was bei dem Saughaken geschieht, wenn er angedrückt wird und beschreibe den Vorgang. Luft glatte Fläche Begründe, warum man die Magdeburger Halbkugeln nicht auseinander ziehen kann. - 39 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 1.8 starker Unterdruck normaler Luftdruck a) Zeichne was mit dem Ballon bei Unterdruck passiert. b) Erkläre, was mit dem Ballon bei starkem Unterdruck passiert. Warum wird ein Kunststoffkanister, wenn er an eine Wasserstrahlpumpe angeschlossen wird, zusammengedrückt, und warum nimmt er wieder seine alte Form an, wenn er anschließend geöffnet wird? Was ist ein Barometer? - 40 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Lösungen zu Arbeitsblatt 1.6 Luftdruck Luft drückt gegen die Platte Gummihaut Luft wird mit der Wasserstrahlpumpe herausgesaugt Wasser Warum fällt die Platte nicht herunter? Die Platte wird auf Grund des äußeren Luftdrucks (und durch Adhäsionskräfte) am Rand des Standzylinders gehalten. Warum wölbt sich die Gummihaut über der Öffnung des Erlenmeyerkolbens nach innen? Im Inneren des Kolbens herrscht ein Unterdruck, so dass der äußere Luftdruck die elastische Gummihaut in den Kolben hineindrückt. Im K zeug geri äuße dann a) Durch den Unterdruck, der im Kolben entsteht, wird aufgrund des höheren äußeren Luftdrucks Luft in den Ballon gedrückt. - 41 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Lösungen zu Arbeitsblatt 1.7 b) Wenn jemand am Rohr saugt entsteht im Rohr ein Unterdruck, so dass durch den äußeren Luftdruck die Flüssigkeit in das Rohr hineingedrückt wird. c) Aus dem Raum zwischen Saugnapf und glatter Fläche wird die Luft herausgedrückt, so dass dort fast ein Vakuum entsteht. Der äußere Luftdruck kann nun die Kunststofffläche gegen die glatte Fläche drücken. Ist die Fläche nicht ganz glatt, d.h. nicht ganz eben, dann kann allmählich Luft unter die Fläche wandern und zu einem Druckausgleich führen, so dass der Haken nicht mehr gegen die Wand gepresst würde. Unterdruck Luft starker Unte rdruck glatte Fläche Begründe, warum man die Magdeburger Halbkugeln nicht auseinander ziehen kann. In den Magdeburger Halbkugeln herrscht ein starker Unterdruck bzw. ein Vakuum. Auf die Halbkugeln wirkt der äußere Luftdruck ein und drückt sie mit sehr großer Kraft zusammen. - 42 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Lösungen zu Arbeitsblatt 1.8 starker Unte rdruck normaler Luftdruck a) Zeichne was mit dem Ballon bei Unterdruck passiert. b) Erkläre, was mit dem Ballon bei starkem Unterdruck passiert. Bei starkem Unterdruck wirkt auf den Ballon nur noch ein geringer äußerer Druck, so dass die Luft im Inneren des Ballons sich stark ausdehnen kann. Warum wird ein Kunststoffkanister, wenn er an eine Wasserstrahlpumpe angeschlossen wird, zusammengedrückt, und warum nimmt er wieder seine alte Form an, wenn er anschließend geöffnet wird? Im Kunststoffkanister wird mit Hilfe der Wasserstrahlpumpe ein starker Unterdruck erzeugt, so dass der äußere Luftdruck ihn zusammenpressen kann. Wird er geöffnet, dann strömt Luft von außen in den Kanister und drückt gegen die Innenwände, so dass er die alte Form wieder annimmt. Was ist ein Barometer? Ein Gerät, mit dem man den Luftdruck messen kann. - 43 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt 2. Woraus besteht Luft? Versuch 1 (SV) Aufbau Glaswanne, Standzylinder, Schlitzblech, Kerze mit Untersetzer, Lineal Durchführung a) Eine Glaswanne wird ca. 5 cm hoch mit Wasser gefüllt. b) Ein Untersetzer mit Öffnung wird auf den Boden der Glaswanne gestellt; der Untersetzer muss ca. 2 cm unter Wasser stehen. c) Auf den Untersetzer wird eine Kerze mit Untersetzer gestellt. d) Die Kerze wird angezündet. e) Der Standzylinder wird schnell (Wichtig!) über die Kerze gestülpt. Beobachtung Die Kerze brennt eine Weile und erlischt dann. Kurz danach steigt das Wasser in dem Standzylinder an. Eine Messung mit dem Lineal ergibt, dass ca. 1 des Zylinders mit Wasser 5 gefüllt ist. Erklärung Die Kerze brennt so lange, bis der Sauerstoff (O) der Luft aufgebraucht ist, d.h. sich mit den Kohlenwasserstoffen der Kerze zu Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O) verbunden hat. Das Kohlenstoffdioxid seinerseits verbindet sich mit dem Wasser zu Kohlensäure, so dass der Anteil des Luftvolumens im Standzylinder in etwa um den Sauerstoffanteil reduziert wird. Diese Reaktion läuft wie folgt ab: H2O + CO2 H2CO3 + H2O Der Anteil des Sauerstoffs an der Luft beträgt daher ca. 51 oder genau 21 %. Der eben beschriebene Nachweis ist kein direkter, sondern ein indirekter Nachweis. Fast der gesamte restliche Anteil der Luft, der die Flamme erstickt, nämlich Stickstoff (N), wird für die Verbrennung nicht benötigt und ist unbrennbar; sein Anteil beträgt 78 %. Das restliche 1 % der Luft besteht aus Edelgasen und Kohlenstoffdioxid. Luft ist also ein Gemisch verschiedener Gase, d.h. im Wesentlichen Sauerstoff und Stickstoff. Würde Luft nur aus Sauerstoff bestehen (theoretisch), dann würde die Kerze so lange brennen bis der gesamte Sauerstoff verbraucht wäre und das Wasser könnte den gesamten Standzylinder ausfüllen. Der Anteil des Kohlenstoffdioxids ist in den letzten 200 Jahren von 0,03 % auf knapp 0,04 % angestiegen. Dieser scheinbar geringe Anstieg beeinflusst das Weltklima aber zunehmend stärker, weil dadurch und durch Mitwirkung von Methan der Treibhauseffekt hervorgerufen wird. - 44 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 2 (SV) Aufbau Glaswanne, Standzylinder, Schlitzblech, feine Stahlwolle, Lineal Durchführung a) Angefeuchtete Stahlwolle wird in einen Standzylinder gestopft. b) Ein Untersetzer mit Öffnung wird auf den Boden der Glaswanne gestellt; der Untersetzer muss ca. 2 cm unter Wasser stehen. c) Auf den Untersetzer wird der Standzylinder mit der Stahlwolle gestellt und einige Tage stehen gelassen. Beobachtung a) Nach einigen Tagen ist die Stahlwolle verrostet. b) Eine Messung mit dem Lineal ergibt, dass ca. 1 des Zylinders mit Wasser gefüllt ist. 5 Erklärung Der Sauerstoff (21 %) der Luft im Standzylinder hat sich mit der Stahlwolle zu Eisenoxid verbunden. Zurück bleiben die restlichen Bestandteile Stickstoff, Edelgase und Kohlenstoffdioxid. Die Reaktion läuft wie folgt ab: 2 Fe + O2 2 FeO Dies ist ein direkter Nachweis, dass sich der Sauerstoff direkt mit dem Eisen verbunden hat. - 45 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 2.1 Woraus Luft besteht Luft ist ein Gemisch aus den beiden Gasen Sauerstoff (O) und Stickstoff (N). Außerdem enthält sie noch einen sehr geringen Anteil an Edelgasen (Helium, Neon, Argon, Krypton und Xenon) und Kohlenstoffdioxid bzw. Kohlendioxid (CO2). Stickstoff (N) 4 5 Sauerstoff (O) 1 5 Edelgase Kohlenstoffdioxid - 46 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 2.2 Warum steigt das Wasser in einem verschlossenen Gefäß an, wenn sich über längere Zeit Eisenwolle in ihm befindet (vgl. Versuch 2)? Zähle Edelgase auf. Das Edelgas Helium kennst du bestimmt. Beschreibe, welche Eigenschaften es hat. Lösungen zu Arbeitsblatt 2.2 Warum steigt das Wasser in einem verschlossenen Gefäß an, wenn sich über längere Zeit Eisenwolle in ihm befindet (vgl. Versuch 2)? Die Eisenwolle verbindet sich nach einiger Zeit mit dem Sauerstoff der im Glas enthaltenen Luft, sodass das Wasser um diesen Anteil ansteigen kann. Zähle Edelgase auf. Helium, Neon Argon Krypton, Xenon Das Edelgas Helium kennst du bestimmt. Beschreibe, welche Eigenschaften es hat. Helium ist der zweitleichteste Stoff der Welt nach Wasserstoff. Es wird zum Füllen von Ballonen und Luftschiffen verwendet. Wird es eingeatmet, dann verändert sich auf Grund veränderter Schwingungen die Stimme (Micky-Maus-Effekt). - 47 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt 3. Unsere Atmung Wie kommt Luft in unsere Lunge? Versuch 1 (SV) Aufbau Kunstoffrezipient mit Pumpe, Luftballon, 1 Gummistopfen mit Bohrung, groß, 1 Gummistopfen mit Bohrung, klein, Glasrohr, Glyzerin (zum Schmieren der Stopfen) Durchführung a) Der kleinere Stopfen wird auf das obere Ende des Glasrohrs geschoben und wird in die Öffnung des Rezipienten, bei dem vorher das Ventil entfernt wurde geschoben (evtl. Öffnung etwas vergrößern, damit das Glasrohr durchpasst). b) Auf das untere Ende des Glasrohres, das sich jetzt im Rezipienten befindet, wird der größere Stopfen geschoben und ein Luftballon wird darüber gezogen. c) Der Rezipient wird auf die Unterlage gesetzt und es wird etwas Luft herausgepumpt (eventuell Dichtungsring der Unterlage etwas anfeuchten). d) Anschließend lässt man die Luft durch Anheben des oberen Gummistopfens wieder in den Rezipienten zurückströmen. Beobachtung Sobald Luft aus dem Rezipienten gepumpt wird, bläht sich der Ballon auf. Strömt die Luft in den Rezipienten zurück, dann schrumpft der Luftballon wieder auf seine ursprüngliche Größe. Erklärung Durch das Pumpen wird Luft aus dem Rezipienten entfernt, so dass ein Unterdruck entsteht. Aufgrund dieses Unterdrucks kann die äußere Luft in den Ballon strömen und ihn aufblähen. Strömt Luft in den Rezipienten zurück, dann herrscht hier wieder der normale Druck, so dass der Ballon wieder auf seine ursprüngliche Größe zusammengedrückt wird. Bei der menschlichen Atmung sind die Verhältnisse ähnlich: Das Zwerchfell dehnt sich nach unten aus und vergrößert dadurch das Volumen des Brustkorbs, so dass hier ein Unterdruck entsteht. Dieser Unterdruck bewirkt, dass jetzt Luft von außen durch Mund, Nase, Luftröhre und Bronchien in die Lunge strömen kann und diese sich aufbläht. Bewegt sich das Zwerchfell nach oben, so verkleinert sich der Brustkorb, es vergrößert sich wieder der Druck und die Luft wird aus der Lunge herausgepresst. Hinweis: Für diesen Versuch kann eventuell ein entsprechendes Lungenmodell aus der Biologiesammlung verwendet werden. - 48 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 2 (SV) Aufbau PET-Flasche (1 Liter; aber nur Flaschen aus festem Kunststoff verwenden), 2 Luftballons, 1 Gummistopfen groß, 1 Gummistopfen klein, Glasrohr, Glyzerin (zum Schmieren der Stopfen) Durchführung a) Der Boden der PET-Flasche wird mit einer Schere abgeschnitten. Spitze Stellen werden entfernt, so dass der abgeschnittene Rand glatt ist. b) Auf das untere Ende des Glasrohrs wird der große Stopfen geschoben. Anschließend wird ein Luftballon darüber gezogen (der Ballon sollte schon einmal stark aufgeblasen worden sein, damit er nicht so stramm ist) c) Das obere Ende des Glasrohrs wird von unten durch die Flaschenöffnung geschoben und es wird der kleinere Stopfen auf das obere Ende des Glasrohrs geschoben. Danach wird die Flaschenöffnung mit dem kleinen Stopfen verschlossen. d) Von dem zweiten Ballon wird das Mundstück so abgeschnitten, dass eine große Öffnung entsteht. Anschließend wird der Ballon sozusagen wie eine Membran über die untere Flaschenöffnung gezogen. e) Die Gummimembran wird nach oben gedrückt und nach unten gezogen. gespannte Gummimembran gespannte Gummimembran Beobachtung Sobald die Gummimembran nach oben gedrückt wird schrumpft der Ballon, d.h. sein Volumen verkleinert sich. Wird die Gummimembran nach unten gezogen bläht sich der Ballon auf, d.h. sein Volumen vergrößert sich. Erklärung Durch das Drücken der Gummimembran nach oben wird die Luft in der Flasche zusammengedrückt, so dass ein Überdruck entsteht und der Ballon schrumpft. Wird die Membran nach unten gezogen entsteht ein Unterdruck in der Flasche und der Ballon dehnt sich aus. Bei der menschlichen Atmung sind die Verhältnisse ähnlich: Das Zwerchfell dehnt sich nach unten aus und vergrößert dadurch das Volumen des Brustkorbs, so dass hier ein Unterdruck entsteht. Dieser Unterdruck bewirkt, dass jetzt Luft von außen durch Mund, Nase, Luftröhre und Bronchien in die Lunge strömen kann und diese sich aufbläht. Bewegt sich das Zwerchfell nach oben, so verkleinert sich der Brustkorb, es vergrößert sich wieder der Druck und die Luft wird aus der Lunge herausgepresst. - 49 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Wie viel Luft passt in unsere Lunge? Versuch 3 (SV) Aufbau Große Kunststoffwanne (ca. 20 l), 5 l-Kunststoffkanister mit Verschluss (leerer Frostschutzmittelkanister oder ähnliches; gut reinigen), ca. 70 cm Gummischlauch mit etwas größerem Durchmesser, großes Becherglas (700-1000 ml) Durchführung Der Kanister wird mit einer Liter-Skala, die mit einem wasserfesten Filzstift aufgezeichnet wird, versehen. Anschließend wird er bis zur Öffnung mit Wasser gefüllt, so dass er keine Luft mehr enthält und dann verschlossen. Dann wird er, mit der Öffnung nach unten, in die mit Wasser gefüllte Wanne gestellt und der Verschluss wird abgeschraubt. Jetzt wird der Schlauch in die unter Wasser befindliche Öffnung eingeführt und es kann Luft in den Kanister gepustet werden. Danach kann man an der Skala grob ablesen, wie groß das Lungenvolumen des Schülers ist, der gepustet hat. Für einen neuen Versuch mit einem anderen Schüler wird der Kanister mit dem Becherglas wieder aufgefüllt und das Schlauchende wird desinfiziert. Beobachtung Die Luft verdrängt das Wasser aus dem Kanister und man kann messen, welches Lungenvolumen die Person hat, die Luft in den Kanister bläst. Erklärung Da Luft ein Stoff ist, verdrängt sie das im Kanister befindliche Wasser. - 50 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 3.1 Wie wir atmen Der Mensch benötigt zum Leben Sauerstoff. Zur Aufnahme des Luftsauerstoffs in den Körper benötigt er die Lunge. Dies geschieht folgendermaßen: Unterdruck im Brustkorb Überdruck im Brustkorb Einatmen Ausatmen Das Zwerchfell dehnt sich nach unDas Zwerchfell hebt sich, verkleiten aus, vergrößert den Brustkorb nert den Brustkorb und erzeugt und erzeugt auf diese Weise einen auf diese Weise einen Überdruck. Unterdruck. Die Lunge verkleinert sich und drückt die verbrauchte Luft hinaus. Die Lunge vergrößert sich, weil durch den entstehenden Unterdruck Die verbrauchte Luft enthält einen von außen Luft durch Mund, Nase, großen Anteil an KohlenstoffdioLuftröhre und Bronchien hineinsxid (CO2). trömt. Das menschliche Lungenvolumen beträgt 3 – 4 Liter (l) und ist abhängig von Geschlecht, Alter und Körpergröße. Leistungssportler erreichen Werte von bis zu 8 Litern. Bei Frauen ist das Lungenvolumen um ca. 41 geringer als bei Männern. - 51 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 3.2 Durch das Rauchen von Zigaretten werden nicht nur die Lunge, sondern auch andere Organe geschädigt. Es verursacht einen großen Teil der Krebserkrankungen, Herzinfarkte und Kreislauferkrankungen. Lunge Herz Kreislauf - 52 - Krebs © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 3.3 Warum atmen wir? Beschreibe kurz, warum Luft in unsere Lungen gelangt, wenn wir einatmen und Luft aus unseren Lungen herauskommt, wenn wir ausatmen. Vergleiche das „Flaschenmodell“ unserer Lunge mit den Teilen unseres Körpers. Beschrifte in beiden Skizzen die Teile, die unseren Körperteilen entsprechen. Begründe, warum Räume, in denen sich viele Menschen aufhalten, von Zeit zu Zeit gelüftet werden müssen. - 53 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Lösungen zu Arbeitsblatt 3.3 Warum atmen wir? Wir atmen, weil unser Körper zur Aufrechterhaltung unserer Lebensfunktionen Sauerstoff benötigt. Beschreibe kurz, warum Luft in unsere Lungen gelangt, wenn wir einatmen und Luft aus unseren Lungen herauskommt, wenn wir ausatmen. Wenn wir einatmen wird mit Hilfe des Zwerchfells der Brustkorb vergrößert und ein Unterdruck erzeugt, so dass der äußere Luftdruck Luft in unsere Lunge presst. Beim Ausatmen ist es umgekehrt. Hier wird der Brustkorb mit Hilfe des Zwerchfells verkleinert und ein Überdruck erzeugt, der die Lungen zusammenpresst und die Luft herausdrückt. Vergleiche das „Flaschenmodell“ unserer Lunge mit den Teilen unseres Körpers. Beschrifte in beiden Skizzen die Teile, die unseren Körperteilen entsprechen. Luftröhre Luftröhre Lunge Lunge Zwerchfell Zwerchfell Begründe, warum Räume, in denen sich viele Menschen aufhalten, von Zeit zu Zeit gelüftet werden müssen. Menschen atmen sehr viel mehr Kohlenstoffdioxid aus (5,6 %) als ein, so dass sich nach einiger Zeit die Raumluft damit anreichert. Da Kohlenstoffdioxid die Atmung und damit die Körperfunktionen unterdrückt, ist es nötig frische Luft mit einem höheren Sauerstoffanteil in den Raum einzulassen. - 54 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt 4. Warum ist es windig? Welche Eigenschaft hat warme Luft? Versuch 1 (SV) Aufbau Kerze, Kerzenhalter, Blatt Papier, Spatel, Abdampfschale Durchführung a) Ein Blatt Papier wird in einer Abdampfschale verbrannt und die Asche wird zerkleinert. b) Eine Spatelspitze voll Asche wird über der Kerzenflamme verteilt. Beobachtung Die Ascheteilchen steigen in der warmen Luft nach oben. Erklärung Warme Luft ist leichter als kalte Luft und steigt deshalb nach oben und reißt die Ascheteilchen mit sich. Versuch 2 (LV) Aufbau Tafelwaage, Stativ, Stativklemme, Doppelmuffe, Gasbrenner, große Papiertüte (keine Kunststofftüte!), Massestücke (kleines Becherglas mit Sand, Papierknäuel) Durchführung a) Eine große Papiertüte, die weit geöffnet ist, wird mit Hilfe einer Stativklemme an einem Stativ befestigt. Dieses Stativ mit der daran befestigten Tüte wird auf eine Seite einer Tafelwaage gestellt. Anschließend wird die Tafelwaage mit Massestücken ins Gleichgewicht gebracht. Da eine Tafelwaage sehr empfindlich reagiert, können zur exakten Tarierung zusätzlich auch kleine Papierknäuel bzw. ein Becherglas mit Sand verwendet werden. b) Unter die Öffnung der Papiertüte wird ein Gasbrenner mit bläulich leuchtender Flamme gehalten. Es muss dabei aber darauf geachtet werden, dass die Tüte nicht anfängt zu brennen. Vorsicht Brandgefahr! - 55 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Beobachtung Sobald heiße Abgase und heiße Luft in die Tüte strömen, bewegt sich die entsprechende Seite der Tafelwaage nach oben. Erklärung Vergleicht man zwei Gasmengen in zwei gleich großen, aber offenen Behältern mit unterschiedlichen Temperaturen, so stellt man fest, dass sich in dem Behälter mit dem erwärmten Gas weniger Moleküle befinden als in dem kälteren. Dadurch, dass sich Gasmoleküle, wenn sie erwärmt werden, schneller bewegen als im kalten Zustand, benötigen sie mehr Raum. In dem Behälter mit dem erwärmten Gas befinden sich daher weniger Gasteilchen, so dass die Dichte dieses erwärmten Gases geringer ist als die des kalten. Verschlösse man beide Behälter, dann würde in dem Behälter mit dem erwärmten Gas der Druck ansteigen, da die schnellbewegten Moleküle den Behälter nicht verlassen könnten und somit eine stärkere Kraft auf die Behälterwände ausüben würden als die im kälteren Gefäß. In dem Behälter mit dem kälteren Gas befinden sich mehr Gasmoleküle; das Gas hat also eine größere Dichte als das erwärmte Gas im anderen Behälter. Kurz ausgedrückt: Heiße Gase sind leichter als kalte Gase. Die heiße Luft bzw. die heißen Abgase in der Tüte sind leichter als die umgebende kühlere Luft, so dass ein Auftrieb entsteht. Da die Auftriebskraft nach oben gerichtet ist, wirkt auf die entsprechende Seite der Tafelwaage eine geringere Gewichtskraft als vorher und sie bewegt sich daher nach oben. Versuch 3 (SV) Aufbau 2 Kerzen, 2 Kerzenhalter, Bunsenbrenner, Kunststofftüte (Gemüsetüte aus dem Supermarkt) oder Müllbeutel für Papierkörbe Durchführung Die Tüte wird über die Flammen von 2 Kerzen gehalten (ansonsten reicht die Erwärmung nicht aus). Vorsicht! Tüte nicht zu dicht an die Flammen halten, da sie ansonsten schmilzt. Der Versuch kann auch mit dem Bunsenbrenner durchgeführt werden, wobei aber eine großer Müllbeutel verwendet werden muss. Beobachtung Die Tüte steigt nach oben. - 56 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Erklärung Da warme Luft leichter als kalte Luft ist, steigt die mit warmer Luft gefüllte Tüte auf Grund ihres Auftriebs nach oben. Versuch 4 (SV) Aufbau 2 Kerzen, Flügelscheibe aus Papier, Stativ, Doppelmuffe, Zwirnsfaden, Kleber, Schere Durchführung a) Die Flügelscheibe wird aus einem Blatt Papier mit Hilfe von Vorlage 2 (siehe Kapitel 8) ausgeschnitten und die einzelnen Sektoren werden etwas angestellt. b) Ein 20 – 30 cm langer Zwirnsfaden wird in die Mitte der Flügelscheibe geklebt. c) Der Zwirnsfaden mit der Flügelscheibe wird an der Stativklemme so befestigt, dass sich die Scheibe ca. 15 – 20 cm über den Kerzen befindet. Beobachtung Die Flügelscheibe dreht sich. Erklärung Die warme Luft und die warmen Verbrennungsgase der Kerzen steigen nach oben und übertragen ihre Bewegungsenergie auf die leicht bewegliche Flügelscheibe. Versuch 5 (SV) Aufbau 2 Kerzen mit Kerzenhalter, Stativ, Doppelmuffe, Stativklemme, Papierspirale, Zwirnsfaden, Kleber, Schere Durchführung a) Die Spirale wird aus einem Blatt Papier mit Hilfe von Vorlage 2 (siehe Kapitel 8) ausgeschnitten. b) Ein 20 – 30 cm langer Zwirnsfaden wird in die Mitte der Spirale geklebt. c) Der Zwirnsfaden mit der Spirale wird an der Stativklemme so befestigt, dass sich die Spirale ca. 15 – 20 cm über den Kerzen befindet (Brandgefahr!). - 57 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Beobachtung Die Spirale dreht sich. Erklärung Vergleiche vorherige Versuche bzw. Versuch 4 mit Flügelscheibe. Versuch 6 (SV) Aufbau 2 Kerzen, einige Teelichte oder Räucherstäbchen, Stativ, Doppelmuffe, Universalklemme, ca. 30 cm langes Kunststoffrohr ( ca. 10 cm), möglich ist auch ein zylindrisches Rohr aus Zeichenkartonkarton (30 30 cm), Tesafilm, Schere Durchführung a) Das Rohr wird mit dem Stativ und der Universalklemme in Höhe der Teelichtflammen ca. 3 cm über dem Boden senkrecht fixiert. b) Die Kerzen werden in den Innenraum des Zylinders gestellt (Brandgefahr!), während die Teelichte in geringem Abstand um ihn herum gruppiert werden (Aufpassen, dass die Teelichtflammen nicht zu nahe an den Zylinderrand kommen. Brandgefahr!). Eventuell Kerzen ohne Kerzenhalter (wegen Platzmangel) in den Zylinder stellen. c) Sollte ein Zylinder aus Pappe verwendet werden, muss sehr stark auf die Brandgefahr geachtet werden! Beobachtung a) Die Teelichte flackern und ihre Flammen bewegen sich zum Zylinder hin. b) Der Rauch der Räucherstäbchen zieht zum Zylinder hin. Erklärung Die warmen Verbrennungsgase der Kerzen und die warme Luft steigen im Zylinder nach oben und erzeugen im unteren Bereich einen Unterdruck. Die kühlere Luft, die sich um den Zylinder herum befindet und deren Druck größer ist, strömt daher in den unteren Bereich des Zylinders und bringt dadurch die Flammen der Teelichte zum Flackern bzw. der Rauch der Räucherstäbchen zieht zum Zylinder hin. Bei einem Tiefdruckgebiet ist der Sachverhalt ähnlich: Warme Luft steigt nach oben und bildet in diesem Bereich einen Unterdruck. In diesen Unterdruckbereich strömt dann die kältere Luft mit dem höheren Druck. Auf Grund dieses Sachverhaltes gibt es ständig Bewegung, d.h. Wind in der Atmosphäre. - 58 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 7 (SV) Aufbau 2 Vierfüße mit Ceranplatte, Bunsenbrenner, Schutzplatte, Holzstäbchen oder Räucherstäbchen Durchführung a) Eine Ceranplatte wird mit dem Bunsenbrenner einige Minuten stark erwärmt b) Ein Holzstäbchen wird entzündet und wenn es brennt ausgepustet; ein Räucherstäbchen wird entzündet. c) Das qualmende Holzstäbchen bzw. Räucherstäbchen werden zuerst über die nichterwärmte Ceranplatte gehalten und anschließend über die erwärmte. Vorsicht Verbrennungsgefahr! Beobachtung Über der heißen Ceranplatte steigt der Rauch deutlich schneller auf als über der kälteren. Über der kälteren Platte sinkt der Rauch sogar etwas herunter. Erklärung Über der erhitzten Platte erwärmt sich die Luft sehr stark, ihre Dichte wird geringer und erzeugt daher einen Unterdruck. Es strömt also ständig Luft von allen Seiten nach und erzeugt eine aufwärtsgerichtete Strömung. Über der kalten Platte bewegt sich lediglich der warme Rauch, ohne zusätzliche Luftströmung nach oben. - 59 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Kann man mit warmer Luft zaubern? Versuch 8 (SV) Aufbau Flasche, Münze, großes Becherglas, evtl. Eiswürfel, Glycerin Durchführung a) Die Flaschenöffnung wird angefeuchtet (oder mit Glycerin bestrichen). b) Eine Münze wird auf die Flaschenöffnung gelegt. c) Die Flasche wird in ein Becherglas mit warmem Wasser gestellt bzw. mit beiden Händen erwärmt. d) Die Flasche wird in ein Becherglas mit kaltem Wasser (evtl. Eiswasser) gestellt. c) c) d) warmes Wasser kaltes Wasser Beobachtung c) Die Münze bewegt sich auf der Flaschenöffnung leicht auf und ab und man hört ein leises Blubbern. d) Die Münze liegt fest auf der Flaschenmündung und kann nur mit etwas Kraft wieder entfernt werden. Erklärung Durch die Erwärmung der Flasche wird auch die Luft in der Flasche erwärmt und dehnt sich aus. Dadurch wird die Münze nach oben gedrückt und bewegt sich hin und her. Aufgrund der Abkühlung zieht sich die Luft in der Flasche zusammen. Es entsteht daher ein Unterdruck, weil die Münze der normalerweise von außen nachströmenden Luft den Weg versperrt. Dies bewirkt, dass die Münze von dem äußeren Luftdruck fest auf die Öffnung gepresst wird. Versuch 9 (SV) Aufbau Bunsenbrenner, Erlenmeyerkolben, durchbohrter Gummistopfen, Winkelrohr, 2 Bechergläser Durchführung a) Der Erlenmeyerkolben wird mit dem Gummistopfen, in dem das Winkelrohr steckt, verschlossen. Der Erlenmeyerkolben wird nun mit der Hand umfasst und das Winkelrohr wird in ein mit Wasser gefülltes Becherglas gesteckt. b) Der Erlenmeyerkolben wird kurzzeitig mit dem Bunsenbrenner (mit kleiner Flamme) vorsichtig erwärmt. c) Man lässt den Erlenmeyerkolben langsam abkühlen bzw. taucht ihn in kaltes Wasser. - 60 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt a) b) Beobachtung a) Aus dem Winkelrohr entweichen Luftblasen. b) Aus dem Winkelrohr entweichen sehr viele Luftblasen. c) Das Wasser strömt in das Winkelrohr zurück. Erklärung a) Luft dehnt sich bei Erwärmung aus. b) Je stärker die Erwärmung ist, desto stärker dehnt sich die Luft aus. c) Bei Abkühlung zieht sich die Luft wieder zusammen und ihr Volumen verringert sich, so dass ein Unterdruck im Erlenmeyerkolben entsteht. Das Wasser wird durch den äußeren Luftdruck hineingedrückt. Wie kann man Luftdruckveränderungen erkennen? Versuch 10 (SV) Aufbau Becherglas oder Marmeladenglas, Kunststoffrezipient mit Pumpe, Luftballon, Trinkhalm, Klebeband, Schere Durchführung a) Das Mundstück des Luftballons wird abgeschnitten. b) Der Rest des Luftballons wird über die Öffnung des Glases gezogen. Wichtig: Die Gummihaut muss die Öffnung hermetisch verschließen. Dies kann durch ein Klebeband unterstützt werden. c) Auf die Gummihaut wird ziemlich weit außen der Trinkhalm mit einem Klebestreifen befestigt. d) Das Glas mit Gummihaut und Trinkhalm wird unter den Rezipienten gestellt. e) Der Rezipient wird ein klein wenig evakuiert. f) Luft strömt in den Rezipienten zurück. - 61 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Beobachtung e) Die Gummihaut wölbt sich nach oben und der Trinkhalm bewegt sich nach unten. f) Die Gummihaut entspannt sich und der Trinkhalm bewegt sich wieder nach oben. Erklärung Dadurch, dass der Rezipient evakuiert wird, sinkt der Luftdruck und die Luft im Inneren des Glases kann die Gummihaut stärker nach oben dehnen. Erhöht sich der Luftdruck, dann wird die Gummihaut in das Innere des Glases gedrückt. Der Trinkhalm bewegt sich entsprechend; er ist sozusagen ein Zeiger, der Unterdruck oder Überdruck anzeigt. Auf ähnliche Weise zeigt ein Barometer Luftdruckschwankungen an. Hinweis: Neben den Trinkhalm kann ein Pappstreifen mit Skalierung gestellt werden, um Luftdruckschwankungen zu messen. Hinweis: Die Luftdruckveränderungen müssen mit den entsprechenden Veränderungen bei einem Barometer verglichen werden und täglich in eine entsprechende Tabelle eingetragen werden(siehe Anhang). Luftdruck in hPa Temperatur in ° C - 62 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Hinweis: Auf ähnliche Weise zeigt ein Barometer (Aneroidbarometer) Luftdruckschwankungen an. Ein dosenartiger Hohlkörper, in dem ein starker Unterdruck bzw. ein Vakuum herrscht, wird durch Luftdruckveränderungen verformt und überträgt diese Verformung auf einen beweglichen Zeiger (Hebel), der über einer Skala befestigt ist. Bei einer elektronischen Wetterstation werden Luftdruckschwankungen durch einen piezoelektrischen Sensor übertragen. Bei einer Piezokeramik werden Druckschwankungen in eine elektrische Spannung umgewandelt (umgekehrt bewirkt eine elektrische Spannung, die an der Piezokeramik anliegt, eine Verformung). Wer erwärmt sich schneller – Wasser oder Sand? Versuch 11 (SV) Aufbau 2 Bechergläser (50 ml), 2 Thermometer auch Digitalthermometer, Vierfuß mit Ceran-Platte, Bunsenbrenner, 40 g feiner Sand (Seesand), 40 g (40 ml) Wasser, Waage, Uhr, Becherglaszange, Arbeitsplatte Durchführung a) Es werden jeweils 40 g Wasser und 40 g Sand abgemessen und in die Bechergläser gefüllt. Die Temperatur beider Materialien wird dann gemessen und notiert. b) Eine Ceran-Platte wird einige Minuten stark mit dem Bunsenbrenner erhitzt. c) Beide Bechergläser werden gleichzeitig auf die heiße Ceranplatte gestellt. Sand und Wasser werden dabei gleichmäßig mit den darin befindlichen Thermometern vorsichtig umgerührt (die Thermometer dürfen nicht den Glasboden berühren, da ansonsten die Wärme direkt übergehen würde). d) Nach 2 Minuten werden die Bechergläser von der Platte genommen und die Temperatur der beiden Stoffe wird notiert. e) In den nächsten 5 min wird die Temperatur nach jeder Minute notiert (man kann diesen Zeitraum auch verlängern). Beobachtung d) Wassertemperatur ca. 50 °C; Sandtemperatur ca. 75 °C. e) Die Sandtemperatur sinkt schneller ab als die von Wasser. In 5 min verringert sich die Temperatur von Sand um ca. 36 °C, die von Wasser um ca. 11 °C (ungefähre Werte). Erklärung Sand erwärmt sich deutlich schneller als Wasser, da er die Eigenschaft hat, Wärmeenergie schneller aufzunehmen. Andererseits gibt aber Sand, im Gegensatz zu Wasser, die Wärme wieder schneller ab. - 63 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 4.1 Warum es windig ist Alle Gase und somit auch Luft dehnen sich bei Erwärmung aus ziehen sich bei Abkühlung zusammen Wenn sich Luft erwärmt, dann steigt sie nach oben, d.h. sie bewegt sich. Gleichzeitig entsteht dort, wo die Luft nach oben steigt, ein Unterdruck, so dass weitere Luft nachströmt und es auch dort zu einer Luftbewegung kommt. Wenn sich Luft bewegt, dann nennt man das Wind. Die Ursache für die Entstehung von Wind liegt darin, dass sich die Erdoberfläche unterschiedlich stark erwärmt. Dies geschieht einmal durch Tag und Nacht – am Tag wird die Erde von der Sonne erwärmt, während sie in der Nacht im Schatten liegt und abkühlt. Zum anderen erwärmt sich Land schneller als Wasser. - 64 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 4.2 Erwärmt sich das Land, dann steigt die warme Luft nach oben, weil sie leichter ist und es bildet sich ein Unterdruck über dem Land. warme Luft steigt nach oben Da sich die Luft über dem Wasser nicht so schnell erwärmt, ist sie kälter und damit schwerer; es bildet sich ein Überdruck. Wind Überdruck Unterdruck kalte Luft sinkt nach unten Weil jetzt ein Druckausgleich zwischen Land und Wasser stattfindet, bildet sich eine Luftströmung, d.h. ein Wind in Richtung Land. warme Luft steigt nach oben Bei Nacht ist es genau umgekehrt. Jetzt ist das Wasser wärmer, weil sich das Land stark abkühlt. Wind Unterdruck Überdruck kalte Luft sinkt nach unten - 65 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 4.3 Auf der Erde ist es unterschiedlich warm. Im Äquatorbereich sind die Temperaturen hoch, während sie an den Polen niedrig sind. Es gibt daher warme und kalte Landmassen, Luftströmungen und Meeresströmungen. Die Luft, die sich darüber befindet wird entweder abgekühlt oder erwärmt, so dass andauernd Überdruck (Hochdruck) oder Unterdruck (Tiefdruck) herrscht. Zum Temperaturausgleich auf der Erde tragen Luft- und Meeresströmungen bei. kalter Strom warmer Strom Damit es zu einem Druckausgleich zwischen den unterschiedlich warmen Luftmassen kommt, strömt die Luft von einem Hochdruckgebiet in ein Tiefdruckgebiet. Dabei entsteht Wind. Auf der nebenstehenden Skizze sieht man deutlich, wie der Druckausgleich zwischen einem Hochdruck- und einem Tiefdruckgebiet stattfindet. - 66 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 4.4 Wie kann man zeigen, dass warme Luft nach oben steigt? a) Erkläre, warum der Wind an einem warmen Tag immer vom Meer zum Land weht? b) Warum weht der Wind nachts genau in die umgekehrte Richtung? Begründe, warum im Winter häufig milde Luft vom Atlantik kommt. Wirf einen Blick auf die Karte und erkläre, warum im Winter häufig bei Island ein Tiefdruckgebiet entsteht. Erkläre, warum es immer windig wird, wenn ein Hochdruckgebiet und ein Tiefdruckgebiet aufeinandertreffen? Warum kann man sich am Mittag an einem südlichen Strand die Füße verbrennen? Erkläre, was ein Barometer ist. - 67 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Lösungen zu Arbeitsblatt 4.4 Wie kann man zeigen, dass warme Luft nach oben steigt? Asche, die über eine Kerzenflamme gestreut wird, steigt nach oben. Über einer Heizung ist es häufig schwarz, weil der Staub nach oben steigt. Ein Heißluftballon fliegt. a) Erkläre, warum der Wind an einem warmen Tag immer vom Meer zum Land weht? Bei Sonneneinstrahlung erwärmt sich das Land (Sand) schneller als Wasser. Die warme Luft steigt nach oben und erzeugt einen Unterdruck; die kältere Luft vom Meer strömt zu diesem Unterdruck. b) Warum weht der Wind nachts genau in die umgekehrte Richtung? Land (Sand) kühlt schneller ab als Wasser. Deshalb entsteht nachts über dem wärmeren Meer ein Unterdruck, so dass die kühlere Landluft in zu diesem Unterdruck hinströmt. Begründe, warum im Winter häufig milde Luft vom Atlantik kommt. Im Winter ist das Meer wärme als das Land, weil sich dieses schneller abkühlt. Luft, die über das Meer strömt, erwärmt sich dort also. Wirf einen Blick auf die Karte und erkläre, warum im Winter häufig bei Island ein Tiefdruckgebiet entsteht. In der Nähe von Island fließt der warme Golfstrom. Dieser erwärmt die Luft über dem Meer, so dass diese einen Unterdruck, also ein Tiefdruckgebiet erzeugt. Erkläre, warum es immer windig wird, wenn ein Hochdruckgebiet und ein Tiefdruckgebiet aufeinandertreffen? Die Luft in einem Hochdruckgebiet hat einen überdruck, die in einem Tiefdruckgebiet einen Unterdruck. Treffen beide aufeinander, so kommt es zu einem Druckausgleich, da Luftmassen strömen. Diese strömende Luft bezeichnet man als Wind. Warum kann man sich am Mittag an einem südlichen Strand die Füße verbrennen? Mittags erwärmt die Sonne im Sommer die Erde besonders stark, weil sie senkrecht steht. Dies reicht aus, um den Sand so heiß werden zu lassen, dass man sich die Füße verbrennt. Erkläre, was ein Barometer ist. Ein Barometer ist ein Gerät, mit dem man den Luftdruck bzw. Luftdruckveränderungen messen kann. Dies geschieht, weil sich eine Dose, an der sich ein Zeiger befindet, bei Luftdruckschwankungen bewegt. - 68 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt 5. Was ist Wasser? Versuch 1 (SV) Aufbau Becherglas, Vierfuß mit Ceranplatte, Bunsenbrenner, Thermometer, Eiswürfel, Uhr, Siedesteine Durchführung Bei allen folgenden Versuchen wird die Temperatur gemessen und es wird ein TemperaturZeit-Diagramm angefertigt. a) In ein Becherglas werden Eiswürfel gefüllt. b) Die Eiswürfel werden erwärmt (Siedesteine hinzu fügen). c) Das Wasser im Becherglas wird zum Sieden gebracht Beobachtung Die Eiswürfel schmelzen bei 0 °C, dann erwärmt sich das Wasser immer weiter, bis es bei 100 °C siedet und nicht mehr heißer wird. Erklärung Wasser ist ein Stoff, der im normalen Temperaturbereich alle drei Aggregatzustände – nämlich fest, flüssig, und gasförmig – einnehmen kann. Wasser hat seinen Gefrierpunkt bzw. Schmelzpunkt bei 0 °C und siedet bei 100 °C. Unternormalen Druckbedingungen kann die Siedetemperatur nicht überschritten werden. Das Temperatur-Zeit-Diagramm dürfte etwa den folgenden Verlauf nehmen: °C 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 min 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 - 69 - 12 © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Kann man alle Stoffe in Wasser lösen? Versuch 2 (SV) Aufbau 4 Reagenzgläser mit Stopfen, Reagenzglasständer, 2 Bechergläser, Pulverschaufel, kleine Mengen von Kochsalz und evtl. einiger anderer Salze wie Ammoniumchlorid, Calciumcarbonat (Kalk), Natriumcarbonat, Kupfersulfat u.a., Sand, Spiritus, Speiseöl Durchführung a) In die einzelnen Reagenzgläser wird von jedem Stoff mit Hilfe der Pulverschaufel eine kleine Menge eingefüllt. b) Die Reagenzgläser werden mit Hilfe der Bechergläser zur Hälfte mit Flüssigkeit gefüllt. c) Die Reagenzgläser werden mit den Stopfen verschlossen und geschüttelt. Danach werden sie in den Reagenzglasständer gestellt. Beobachtung Kochsalz, die anderen Salze - bis auf Calciumcarbonat - und Spiritus lösen sich in Wasser auf, während Sand unlöslich ist. Das Öl bildet während des Schütteln winzige Töpfchen, die sich dann aber später wieder zu einer Flüssigkeit vereinigen, die auf dem Wasser schwimmt. Erklärung Es gibt sehr viele Stoffe, die sich in Wasser vollständig lösen und Stoffe, die nicht löslich bzw. wie Calciumcarbonat (Kalk) sehr schwer löslich sind. Die meisten Salze sind gut in Wasser löslich. Andere Stoffe wie Öl bilden im Wasser, wenn sie geschüttelt werden, zunächst eine fein verteilte Mischung aus Tröpfchen, die dann später wieder eine separate Flüssigkeit bilden. Eine solche Mischung aus Wasser und fein verteilten Tröpfchen einer unlöslichen Flüssigkeit nennt man Emulsion. Milch beispielsweise ist eine solche Emulsion. Kann man beliebig viel Kochsalz im Wasser lösen? Versuch 3 (SV) Aufbau Kleines Becherglas, Messzylinder, Pulverschaufel, Rührstab, Uhrglas, Digitalwaage, 10 g Kochsalz Durchführung a) In einem Messzylinder werden 10 ml (10 g) Wasser abgemessen und in das Becherglas geschüttet. b) Das Uhrglas mit dem Salz wird gewogen und das Gewicht wird notiert. c) Mit der Pulverschaufel werden kleine Mengen Salz dem Wasser zugeführt und mit dem Rührstab verrührt. Dies wird so lange gemacht, bis sich kein Salz im Wasser mehr löst. d) Das Uhrglas mit dem restlichen Salz wird erneut gewogen und es wird die Differenz berechnet. Beobachtung Nachdem sich ca. 4 g Kochsalz im Wasser gelöst haben, lösen sich keine weiteren Salzkristalle mehr auf. Erklärung Die Löslichkeit von Salz in Wasser ist begrenzt. Bei Raumtemperatur lösen sich knapp 4 g Kochsalz (NaCl) in Wasser auf. Löst sich kein weiteres Salz mehr auf, spricht man von einer gesättigten Lösung (vgl. Tabelle im Anhang). - 70 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Enthält klares Wasser Stoffe? Versuch 4 (SV) Aufbau Becherglas, Bunsenbrenner, Vierfuß, Siedesteine Durchführung a) Ein sauberes Becherglas wird ca. 0,5 cm hoch mit Wasser gefüllt (Siedesteine hinzu fügen). b) Das Wasser im Becherglas wird erwärmt. Beobachtung Wenn das Wasser verdampft ist bleibt im Becherglas ein weißlicher Belag zurück. Erklärung Im Wasser ist Kalk gelöst, der sich durch das Verdampfen des Wassers am Becherglas absetzt. Dass Kalk im Wasser gelöst ist, sieht man überall, wo Wasser verwendet wird: Waschbecken, Toilettenbecken, Bade- und Duschwannen, Armaturen u.a. Eine Geschirrspülmaschine muss regelmäßig entkalkt werden, damit sie einwandfrei arbeitet und bevor das Geschirr trocknet wird Klarspüler hinzugefügt, der dafür sorgt, dass sich keine Kalkablagerungen auf Geschirr und Gläsern bilden. Der Klarspüler enthält u.a. Zitronensäure, die den Kalk auflöst. - 71 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Versuch 5 (SV) Aufbau Hohes Becherglas (höher als der Trichter), Glastrichter, Reagenzglas, Vierfuß, Bunsenbrenner Durchführung Ein Becherglas wird so hoch mit Wasser ge- Das Wasser im Becherglas wird vorsichtig füllt, dass ein Trichter vollständig von Wasser erwärmt. bedeckt ist. Anschließend wird ein randvoll mit Wasser gefülltes Reagenzglas so über den Trichter gestülpt, dass keine Luft hineingelangt. Beobachtung Nach kurzer Erwärmung bilden sich Gasbläschen im Wasser, steigen nach oben und sammeln sich an der Spitze des Reagenzglases. Erklärung Wasser enthält gelöste Luft, die bei Erwärmung freigesetzt wird. Diese gelöste Luft benötigen die Fische für ihre Atmung. In Aquarien muss daher immer Luft, von der sich ein Teil im Wasser löst, sprudeln. Kaltes Wasser enthält mehr gelöste Luft als warmes Wasser. Dies kann dazu führen, dass es im Sommer bei länger andauernden Hitzeperioden zu Atemnot und Ersticken von Fischen kommen kann. - 72 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Wie kann man verschmutztes Wasser reinigen? Versuch 6 (SV) Aufbau Becherglas, Rührstab, Filterpapier, Trichter, 2 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Becherglas mit Erde, Löffel Durchführung a) Ein Becherglas wird zur Hälfte mit Wasser gefüllt. b) In das Becherglas wird ein Löffel mit Erde gegeben und anschließend verrührt. c) Ein Rundfilter wird zweimal gefaltet und dann so geformt, dass er einen Kegel bildet, der in den Trichter eingesetzt werden kann (Trichter innen etwas anfeuchten, so dass das Papier besser haftet). d) Der Trichter wird auf das Reagenzglas gesetzt und das verschmutzte Wasser wird langsam in den Trichter geschüttet. e) Wenn das verschmutzte Wasser durch den Trichter gelaufen ist, Reagenzglas durch ein neues ersetzten und das etwas gereinigte Wasser erneut durch den Filter schütten. f) Eventuell e) wiederholen. Beobachtung Mit jeder Filtration wird das verschmutzte Wasser immer sauberer, bis es zum Schluss fast wieder klar ist. Erklärung Das Filterpapier enthält sehr kleine Poren, durch die das Wasser hindurch laufen kann, während die festen Bestandteile zurückgehalten werden. Bei sehr feinkörnigen Feststoffen müssen entsprechend engporige Filter verwendet werden. Hinweis: Auf Reinigung von Trinkwasser verweisen. - 73 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Wie kann Salzwasser wieder trinkbar gemacht werden? Versuch 7 (SV) Aufbau Bechergläser, 2 Reagenzgläser, Kugelkolben (Duran oder ähnlich), durchbohrter Stopfen, Reagenzglasständer, Winkelrohr, Stativ, Doppelmuffe, Universalklemme, Färbemittel (Tinte, Kaliumpermanganat, Lebensmittelfarbstoff), Kochsalz, Siedesteine Durchführung a) Wasser wird in einem Becherglas mit Kochsalz gemischt und mit Farbstoff etwas eingefärbt. Es wird ein Geschmackstest gemacht. b) Die Lösung wird in ein Reagenzglas gefüllt und anschließend gefiltert. Es wird erneut ein Geschmackstest gemacht. c) Das Salzwasser wird in einem Kugelkolbenunter Zugabe von einigen Siedesteinchen zum Sieden gebracht, wobei der Dampf in einem anderen, gekühlten Reagenzglas aufgefangen wird (Siedesteine hinzu fügen). d) Von dem kondensierten Wasser wird ein Geschmackstest gemacht. Beobachtung a) Durch das Filtern verliert das Salzwasser nicht seinen salzigen Geschmack. Der Farbstoffkonzentration ist eventuell etwas schwächer. b) Das kondensierte Wasser ist klar und schmeckt nicht mehr nach Salz. c) Im Glas bilden sich weiße Ränder. Erklärung a) Der Filter ist nicht in der Lage die Kochsalzmoleküle (Ionen) und die Farbstoffteilchen zurückzuhalten, weil seine Poren zu groß sind. b) Durch das Sieden wird das Wasser gasförmig und kondensiert in dem gekühlten Gefäß, während die Salzmoleküle und die Farbteilchen im ersten Reagenzglas zurückbleiben. Eine solche Trennung von Flüssigkeiten und Feststoffen bzw. von verschiedenen Flüssigkeiten bezeichnet man als Destillation. Das bei diesem Versuch entstandene Wasser heißt destilliertes Wasser. Auf diese Weise gewinnt man in vielen Teilen der Welt, die unter Trinkwassermangel leiden durch Verdunstung und Sieden Trinkwasser. Da destilliertes Wasser keinerlei Mineralstoffe enthält, nimmt man an, es schade bei längerem Genuss dem Körper. Destilliertem Wasser werden daher, wenn es als Trinkwasser verwendet wird, Mineralstoffe zugeführt. Die Meinungen der Experten gehen dabei aber auseinander. - 74 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Warum können Körper, die schwerer als Wasser sind, auf dem Wasser schwimmen? Versuch 8 (LV/SV) Aufbau Abdampfschale aus Glas oder Porzellan oder große Glaswanne oder Petrischale, Pinzette, Rasierklinge, dünne Nähnadel, dünner Draht, Büroklammer (nicht zu groß), Demo-Kompassnadel Durchführung a) Die Abdampfschale wird mit Wasser gefüllt und die Rasierklinge wird vorsichtig mit einer Pinzette auf die Wasseroberfläche gelegt. b) Wie a) mit dünner Nähnadel, dünnem Draht oder mit Demo-Kompassnadel Beobachtung Die Metallgegenstände schwimmen auf dem Wasser. Erklärung Zwischenmolekulare Kräfte halten die Moleküle von Flüssigkeiten zusammen und sind die Hauptursache für die Oberflächenspannung. Im Innern der Flüssigkeit sind die Moleküle allseitig von Nachbarmolekülen umgeben, wie hier bei Molekül B gezeigt. Auf Grund von Kohäsionskräften verhindern die Teilchen im Inneren der Flüssigkeit, dass die Oberflächenteilchen ins Innere der Flüssigkeit eindringen können. Anders sieht die Sache an der Flüssigkeitsoberfläche aus, wie in der Grafik bei Molekül A angedeutet. Hier gibt es nur in der Flüssigkeit Nachbarmoleküle, nach oben hin dagegen keine. Die Wechselwirkungen mit den Nachbarmolekülen führen zu einer Kraft, die in das Innere der Flüssigkeit gerichtet ist. Dadurch kommt es beispielsweise bei Flüssigkeitströpfchen zur Krümmung der Tropfen. Hinzu kommt, dass die Oberflächenteilchen seitlichen Zugkräften, die von den Nachbarteilchen kommen, unterliegen. - 75 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Die Kohäsion bei Flüssigkeiten macht sich in deren Oberflächenspannung bemerkbar. Sie beruht auf folgendem Prinzip: Die Moleküle innerhalb der Flüssigkeit erfahren von allen Seiten gleich starke Anziehungskräfte durch ihre Nachbarmoleküle. Dagegen haben die Moleküle an der Oberfläche nur Nachbarn neben sich und in der Flüssigkeit, jedoch keine über sich. Daher wirkt auf sie eine resultierende Kraft in die Flüssigkeit hinein. Was bedeutet: Pril entspannt das Wasser? Versuch 9 (LV/SV) Aufbau Wie Versuch 15, Rührstab. Durchführung a) In die Glasgefäße mit den Metallkörpern wird ein Tropfen Spülmittel hineingegeben und sehr vorsichtig mit einem Rührstab verrührt. b) Wasser wird mit einigen Tropfen Spülmittel verrührt und es werden die gleichen Versuche wie in Versuch 14 durchgeführt. Beobachtung Die Metallgegenstände schwimmen nur kurz auf der Wasseroberfläche und gehen sehr schnell unter bzw. sie gehen sofort unter. Erklärung Durch die Zugabe von Tensiden (Spülmittel, Waschmittel oder Seife) kann die Oberflächenspannung des Wassers bis auf 0,5 % herabgesetzt werden. Durch das Spülmittel werden daher die Kohäsionskräfte zwischen den Wasserteilchen so stark herabgesetzt, dass die Oberflächenspannung verschwindet und keinerlei Tragfähigkeit mehr vorhanden ist. Eine Münze als Wassersammler Versuch 10 (LV/SV) Aufbau Münze oder kleine Glasplatte, Pipette, Wasser, Wasser mit Spülmittel Durchführung a) Auf die Münze wird mit der Pipette vorsichtig Wasser auf die Münze getropft. b) Wie a), nur mit Wasser, dem Spülmittel zugesetzt wurde. - 76 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Beobachtung Das Wasser läuft nicht von der Münze herunter, sondern bildet einen „Berg“, der erst dann zerfließt, wenn zu viel Wasser aufgebracht worden ist. Erklärung Aufgrund der Oberflächenspannung des Wassers werden die Wasserteilchen zusammen gehalten und bilden einen großen Tropfen. Erst wenn sich zu viel Wasser in dem Tropfen befindet, reicht die Anziehungskraft der Wassermoleküle nicht mehr aus und der Tropfen zerfließt. Enthält das Wasser Spülmittel, wird die Oberflächenspannung, d.h. die Anziehungskraft zwischen den Wasserteilchen so stark herabgesetzt, so dass sich keine „Haut“ bilden kann. Sägespäne werden wie durch Zauberkraft verdrängt Versuch 11 (LV/SV) Aufbau Glaswanne, Sägespäne, Pipette, Esslöffel Durchführung a) Eine Glaswanne wird einige Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt. b) Auf der Wasseroberfläche wird ein gehäufter Esslöffel mit Sägespänen verteilt. c) In die Mitte der Sägespäne lässt man mit Hilfe der Pipette einen Tropfen Spülmittel fallen. Beobachtung Die Sägespäne verteilen sich gleichmäßig über die Wasseroberfläche. Fällt der Spülmitteltropfen ins Wasser, streben die Sägespäne auseinander und geben eine große Fläche in der Mitte der Wasserfläche frei. Erklärung Im Bereich des Spülmitteltropfens wurden die Anziehungskräfte zwischen den Wasserteilchen stark herabgesetzt, so dass die Oberflächenspannung (die Wasserhaut) verschwindet. Die dort befindlichen Teilchen werden von den ungestörten Kräften der umliegenden Teilchen von der Mitte wegbewegt und reißen dadurch die Holzteilchen mit sich. Versuch 12 (LV/SV) Aufbau Glaswanne, feines Eisenpulver, Pipette, Streudose Durchführung a) Eine Glaswanne wird einige Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt. b) Auf der Wasseroberfläche wird feines Eisenpulver vorsichtig verteilt (entweder mit einer Streudose, mit den Fingerspitzen oder mit einer Pulverschaufel). c) In die Mitte der Eisenteilchen lässt man mit Hilfe der Pipette einen Tropfen Spülmittel fallen. - 77 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Beobachtung Wie Versuch 11, nur dass die Eisenteilchen deutlich schneller auseinander streben. Erklärung Vgl. Versuch 11. Hinweis: Die Versuche 11 und 12 können auch in einer Petrischale durchgeführt werden. Warum klettert Wasser an Glaswänden hoch? Versuch 13 (SV) Aufbau Messzylinder (10 ml), Becherglas Durchführung Ein Messzylinder wird ca. bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Beobachtung Das Wasser bildet keine gerade bzw. plane Oberfläche sondern wölbt sich nach unten, d.h. an den Rändern des Zylinders steigt das Wasser nach oben (ca. 2 mm). Erklärung Zwischen Glaswand und Wasser, d.h. zwischen zwei verschiedenen Körpern, treten Wechselwirkungen auf. Man bezeichnet diese Kräfte, die zwischen verschiedenen Körpern auftreten als Adhäsion. Adhäsion kommt vor, wenn Wassertropfen an Fensterscheiben haften Kreide an der Wandtafel haftet Lötzinn an gelöteten Metallteilen haftet Fett am Teller klebt die Briefmarke am Umschlag klebt Adhäsionskräfte treten nur bei enger Berührung zwischen zwei Körpern auf, insbesondere zwischen flüssigen und festen Körpern. - 78 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 5.1 Wasser ist ein Stoff mit vielen Eigenschaften Der Aggregatzustand eines Stoffes gibt an, ob er fest, flüssig oder gasförmig ist. Wasser ist ein Stoff, der bei normalen Temperaturen alle drei Aggregatzustände annehmen kann. festes Wasser - Eis gefrieren kondensieren schmelzen 0 °C siedendes Wasser – gasförmiger Dampf flüssiges Wasser sieden zwischen 0 °C – 100 °C 100 °C Wenn Wasser ganz langsam in den gasförmigen Zustand übergeht, dann bezeichnet man diesen Vorgang als Verdunstung. Wasser kann feste, flüssige oder gasförmige Stoffe lösen (Kochsalz, Kalk, Spiritus, Luft usw.). Löst Wasser diese Stoffe nicht mehr, dann spricht man von einer gesättigten Lösung. Befinden sich im Wasser Teilchen, die genügend groß sind, kann man sie durch Filtern abtrennen (Schmutz, Sand, Tee, Kaffee usw.) - 79 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 5.2 Sind die im Wasser befindlichen Teilchen zu klein, kann man sie durch Destillieren (Destillation) abtrennen. Hierbei wird das Wasser zum Sieden gebracht, also in den gasförmigen Zustand versetzt, so dass die anderen Bestandteile zurückbleiben. Wenn Wasser sehr langsam in den gasförmigen Zustand übergeht, dann spricht man von Verdunstung (z. B. Pfützen nach einem Regen, feuchtes Gras, nasse Wäsche, feuchter Fußboden, nasse Badesachen usw.). Da es in vielen Ländern der Erde nicht genügend Süßwasser zur Trinkwasserbereitung gibt, erzeugt man durch Sieden oder Verdunsten von Meerwasser destilliertes Wasser zum Trinken. Anlagen, in denen dies geschieht, bezeichnet man als Meerwasserentsalzungsanlagen - 80 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 5.3 Wasser kann Körper tragen, die schwerer sind als Wasser. Körper, die schwerer sind als Wasser gehen deshalb nicht unter, weil die Wasserteilchen sich gegenseitig anziehen und auf der Oberfläche sozusagen eine Haut bilden. Ist der Körper zu schwer, zerreißt die Haut und er versinkt. Die Anziehungskraft zwischen den Wasserteilchen bezeichnet man als Kohäsion. Wasserteilchen, die sich gegenseitig anziehen und auf diese Weise eine „Haut“ bilden. - 81 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 5.4 Nenne a) 5 feste Stoffe b) 5 flüssige Stoffe c) 5 gasförmige Stoffe a) Woran erkennt man, dass Wasser siedet? b) Worin besteht der Unterschied zwischen Verdunsten und Sieden? Woran merkt man, dass Kalk im Wasser enthalten ist? a) Was muss man mit Geräten, in denen ständig Leitungswasser ist, von Zeit zu Zeit machen? b) Nenne Geräte, die von Zeit zu Zeit entkalkt werden müssen. Nenne Stoffe, die sich in Wasser lösen lassen. Waschbenzin (Feuerzeugbenzin) ist ein sehr gutes Reinigungsmittel für Flecken. a) Warum ist Waschbenzin ein so gutes Reinigungsmittel? b) Nenne Stoffe, die sich in Waschbenzin lösen. Jemand bekommt einen Säurespritzer ins Auge. Warum hilft Wasser? Erkläre, wie es kommt, dass Fische unter Wasser atmen können. - 82 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 5.5 Kann man jede Menge Salz in Wasser lösen? Nenne ein Gewässer in dem die Salzkonzentration extrem hoch ist. a) Beschreibe kurz, wie man aus Salzwasser Trinkwasser bereiten kann. b) Begründe, warum dieses Verfahren, wenn man große Mengen Trinkwasser herstellen möchte, recht teuer ist. Nenne einige Salze. Schaue dir dazu Düngemittel an. Was geschieht mit einer Flüssigkeit, wenn sie erstarrt? - 83 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Lösungen zu Arbeitsblatt 5.4 Nenne a) 5 feste Stoffe Stein, Eisen, Gold, Glas, Holz u.a. b) 5 flüssige Stoffe Alkohol, Benzin, Spiritus, Saft, Öl c) 5 gasförmige Stoffe Luft, Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoffdioxid, Helium a) Woran erkennt man, dass Wasser siedet? Wenn auf dem Boden eines Gefäßes mit Wasser kontinuierlich Dampfblasen entstehen. b) Worin besteht der Unterschied zwischen Verdunsten und Sieden? Beim Verdunsten geht das Wasser langsam in den gasförmigen Zustand über; die Verdunstung findet an der Oberfläche einer Flüssigkeit statt. Woran merkt man, dass Kalk im Wasser enthalten ist? Man sieht den Kalk an Glasflächen, Armaturen und Sanitärkeramiken, wenn das Wasser getrocknet ist. a) Was muss man mit Geräten, in denen ständig Leitungswasser ist, von Zeit zu Zeit machen? Sie müssen mit einer Säure (zumeist Essig) entkalkt werden. b) Nenne Geräte, die von Zeit zu Zeit entkalkt werden müssen. Waschmaschine, Wasserkocher, Kaffeemaschine, Geschirrspüler Nenne Stoffe, die sich in Wasser lösen lassen. Salz, Zucker, Alkohol, Saft, verschiedene Farben, Luft, Waschbenzin (Feuerzeugbenzin) ist ein sehr gutes Reinigungsmittel für Flecken. a) Warum ist Waschbenzin ein so gutes Reinigungsmittel? Waschbenzin ist ein gutes Lösungsmittel. b) Nenne Stoffe, die sich in Waschbenzin lösen. Öl, Fett, Klebstoffe Jemand bekommt einen Säurespritzer ins Auge. Warum hilft Wasser? Wasser ist ein Lösungsmittel für Säuren und sorgt so dafür, dass die Säure auf eine unschädliche Konzentration verdünnt wird. Erkläre, wie es kommt, dass Fische unter Wasser atmen können. Fische können mit Hilfe ihrer Kiemen die feinen Luftbläschen aus dem Wasser aufnehmen und bekommen auf diese Weise Sauerstoff in den. - 84 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Lösungen zu Arbeitsblatt 5.5 Kann man jede Menge Salz in Wasser lösen? Man kann nur eine bestimmte Menge Salz in Wasser lösen. Irgendwann ist die Lösung gesättigt. Nenne ein Gewässer in dem die Salzkonzentration extrem hoch ist. Das Tote Meer in Israel. a) Beschreibe kurz, wie man aus Salzwasser Trinkwasser bereiten kann. Das Salzwasser wird zum Sieden gebracht, so dass das Wasser gasförmig wird (Wasserdampf). Dieser Wasserdampf wird aufgefangen, kondensiert an einer kühlen Fläche und wird wieder zu Wasser. Dieses Wasser enthält kein Salz, es ist destilliertes Wasser. Man kann auch Wasser langsam verdunsten lassen und dann den Dampf kondensieren lassen. b) Begründe, warum dieses Verfahren, wenn man große Mengen Trinkwasser herstellen möchte, recht teuer ist. Bei der Destillation benötigt man viel Energie in Form von Wärme und das ist teuer. Zum Verdunsten des Wassers kann man Sonnenenergie verwenden, so dass dieses Verfahren preiswerter ist. Nenne einige Salze. Schaue dir dazu Düngemittel an. Kochsalz, Backpulver, Bittersalz, Eisensulfat, Phosphate, Nitrate Was geschieht mit einer Flüssigkeit, wenn sie erstarrt? Sie erwärmt sich und setzt Erstarrungswärme frei. - 85 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt 6. Warum es regnet Wie kann Wasser verschwinden und wieder auftauchen? Versuch 1 (SV) Aufbau Petrischale Durchführung a) In eine Petrischale wird etwas Wasser hinein gefüllt. b) Das Wasser wird einen Tag stehen gelassen. Beobachtung Das Wasser ist aus der Schale verschwunden. Erklärung Wenn Wasser langsam in den gasförmigen Zustand übergeht bezeichnet man das als Verdunstung. Die an der Oberfläche befindlichen Wassermoleküle verlassen allmählich die Flüssigkeit. Versuch 2 (SV) Aufbau 2 Bechergläser, Vierfuß, Bunsenbrenner, Becherglaszange, Siedesteine Durchführung a) Ein Becherglas wird wenige Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt. b) Das Wasser wird zum Sieden gebracht (Siedesteine hinzufügen). c) Der Wasserdampf wird in dem zweiten Becherglas aufgefangen. Beobachtung In dem oberen Becherglas bilden sich Wassertropfen. Erklärung Der Wasserdampf, der beim Sieden entsteht, kühlt sich in der Luft wieder ab und bildet an kalten Flächen Wassertropfen. Man sagt, der Wasserdampf kondensiert, d.h. er geht vom gasförmigen in den flüssigen Zustand über. - 86 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Wie entsteht Regen? Versuch 3 (SV) Aufbau Erlenmeyerkolben, Winkeldüse, Stopfen mit einer Bohrung, hohes Becherglas, Vierfuß, Bunsenbrenner, Becherglaszange, Tiegelzange, sehr kalter Eiswürfel, Glycerin Durchführung a) Der Erlenmeyerkolben mit Winkeldüse (den Stopfen vorher etwas mit Glycerin befeuchten) wird wenige Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt. b) Das Wasser wird zum Sieden gebracht. c) Der aus der Düse ausströmende Wasserdampf wird für kurze Zeit in dem hohen Becherglas aufgefangen. d) Der Eiswürfel wird mit einer Tiegelzange in das Becherglas gehalten. Beobachtung Um den Eiswürfel herum bildet sich ein deutlich sichtbarer Nebel bzw. Dunst. Erklärung Der Wasserdampf, der sich im Becherglas befindet, kondensiert in der kalten Luftzone, die sich um den Eiswürfel bildet, zu Wassertröpfchen. Diese Wassertröpfchen bilden um den Eiswürfel einen feinen Nebel. Vergleichbares geschieht, wenn in der Atmosphäre warme, feuchte Luftmassen aus tropischen Gebieten auf kalte polare Luftmassen treffen. Hinweis: Folgende Sachverhalte können besprochen werden: Wasser verdunstet an der Oberfläche des Meeres. Es wird der weitere Weg beschrieben. Woraus bestehen Wolken? Warum bestehen Wolken nicht aus Salzwasser? Wer sorgt dafür, dass riesige Wassermengen in der Natur bewegt werden? Wie kommt Wasser sonst noch auf die Erde zurück? Welche Niederschlagsarten gibt es sonst noch? Was geschieht mit dem Wasser, das nach einem Regenschauer im Boden versickert? Wie gelangt das versickerte Wasser wieder in den Kreislauf? - 87 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Wie man Regenmengen messen kann Mit Hilfe eines Regenmessers kann man den Niederschlag pro Quadratmeter messen. A. Käuflicher Regenmesser (Auffangfläche 200 cm²) B. Selbstgebauter Regenmesser Material: Kunststofftrichter, Becherglas ca. 1 l, Messzylinder mit 2 cm Innendurchmesser, Sand Der Messzylinder wird in dem Becherglas mit Sand fixiert und in seine Öffnung wird der Trichter gestellt. Wenn 1 Liter Regen auf einen Quadratmeter fällt, dann bildet sich in dem Standzylinder eine Wassersäule von 2,5 cm. Wenn auf 1 m² ein Liter Regen fällt, dann entspricht das einer Flüssigkeitsmenge von 1.000 000 mm³, da 1 m² eine Fläche von 1.000 000 mm² hat und 1 Liter 1.000 000 mm³ enthält. Bei einem Durchmesser von 100 mm bzw. Radius von 50 mm ergibt sich eine Kreisfläche von ·r² = 3,14·50² = 7850 mm² Da diese Fläche in einer Höhe von 1 mm mit Wasser bedeckt ist, ergibt sich ein Volumen von 7850 mm³ bzw. 7,85 cm³. Das bedeutet, wenn auf 1 m² ein Liter Regen fällt, dann fallen auf den Trichter mit 10 cm Durchmesser 7,85 cm³ Niederschlag. Sand Der Durchmesser des Messzylinders beträgt 2 cm, sein Radius daher 1 cm. Bei 7,85 cm Flüssigkeitssäule, bedeutet das, dass die Höhe der Flüssigkeitssäule genau 2,5 cm beträgt. V = ·r²·h cm³ 7,85 cm³ = ·1²·h cm³ h = 7,85 cm³ / 3,14 cm² h = 2,5 cm Hinweis: Die Niederschlagsmengen werden täglich in ein Diagramm eingetragen (vgl. Anhang). Hinweis: Die Temperaturen werden täglich in ein Diagramm eingetragen (vgl. Anhang). - 88 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 6.1 Warum es regnet Wenn Wasser erwärmt wird, dann entsteht Wasserdampf. Dieser Dampf wird wieder zu Wasser, wenn er abkühlt. Man sagt auch, er kondensiert. In unserer Atmosphäre geschieht das Gleiche. Wenn warme feuchte Luft aus dem Süden auf kalte Luft aus dem Norden trifft, dann kondensiert der Wasserdampf und es bilden sich Wassertropfen – es regnet. So kann Regen entstehen Feuchte Luft vom Meer trifft auf Gebirgszüge oder größere Erhebungen, strömt nach oben, kühlt sich ab, kondensiert mit zunehmender Höhe und Wolken bilden sich; es regnet. Oberflächenwasser aus dem Meer verdampft, steigt auf, kühlt sich ab, kondensiert in großer Höhe und Wolken bilden sich; es regnet - 89 - Warme, feuchte Luftmassen aus tropischen Gebieten treffen auf kalte polare Luftmassen. Die leichtere Warmluft strömt über die schwere Kaltluft. Beim Aufsteigen kühlt sich die warme Luft ab, der gespeicherte Wasserdampf kondensiert und Wolken bilden sich und es regnet © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 6.2 Was geschieht mit dem Wasser an der Oberfläche des Meeres? Welcher physikalische Vorgang läuft hier ab? Beschreibe, wie es zur Wolkenbildung kommt. Welcher physikalische Vorgang läuft hier ab? Warum bestehen die Wolken nicht aus Salzwasser? Wer sorgt dafür, dass riesige Mengen Wasser in der Natur bewegt werden? In welcher Form kommt Wasser sonst noch auf die Erde zurück? Denke dabei an die verschiedenen Niederschlagsarten. Was geschieht mit dem Regenwasser, das nach einem Schauer im Boden versickert? Beschreibe, wie das versickerte Wasser wieder in den Kreislauf gelangt. - 90 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Lösungen zu Arbeitsblatt 6.2 Was geschieht mit dem Wasser an der Oberfläche des Meeres? Welcher physikalische Vorgang läuft hier ab? Das Wasser an der Oberfläche des Meeres verdunstet. Beschreibe, wie es zur Wolkenbildung kommt. Welcher physikalische Vorgang läuft hier ab? Das an der Oberfläche des Meeres verdunstete Wasser steigt als Wasserdampf nach oben und kondensiert zu winzigen Wassertröpfchen. Warum bestehen die Wolken nicht aus Salzwasser? Beim Verdunsten von Wasser bleibt das Salz im Meer zurück; es findet sozusagen eine Destillation statt. Wer sorgt dafür, dass riesige Mengen Wasser in der Natur bewegt werden? Das ist die Sonne, die riesige Wärmemengen auf die Erde abstrahlt. In welcher Form kommt Wasser sonst noch auf die Erde zurück? Denke dabei an die verschiedenen Niederschlagsarten. Regen, Schnee, Hagel, Nebel, Tau Was geschieht mit dem Regenwasser, das nach einem Schauer im Boden versickert? Dieses Regenwasser gelangt ins Grundwasser. Grundwasser sammelt sich dort an, wo im Erdreich wasserundurchlässige Schichten vorhanden sind. Beschreibe, wie das versickerte Wasser wieder in den Kreislauf gelangt. Grundwasser und Schmelzwasser gelangen in Quellen, die ihrerseits wieder Flüsse speisen, deren Wasser letztendlich auf verschiedenen Wegen wieder in Meer gelangt. - 91 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt 7. Ein Experiment zum Treibhauseffekt Hinweis: Der folgende Versuch soll zeigen, dass eine Kohlendioxidatmosphäre sich bei gleicher Energiezufuhr stärker erwärmt als Luft. Da die Vorgänge in der Erdatmosphäre ungleich komplizierter sind auf Grund des Wasserdampfgehalts und zu dem im Verhältnis der anderen Gase geringen Kohlenstoffdioxidgehalt (ca. 0,04 %), kann das Versuchsergebnis zur Erklärung des Treibhauseffekts nicht vollständig herangezogen werden, es kann daher nur einen Hinweis geben. Versuch 1 (LV/SV ) Aufbau 2 größere Stehkolben, 2 Gummistopfen mit einer Bohrung, 2 Digitalthermometer, 2 Strahler (150 W), Kohlenstoffdioxid-Flasche oder Zitronensäure, Natriumhydrogencarbonat (Natron) und Wasser oder eine Flasche mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser, Gummistopfen mit einer Bohrung, Glasrohr, Schlauch Durchführung a) Ein Stehkolben wird mit Kohlenstoffdioxid (CO2) gefüllt und anschließend mit dem Gummi- stopfen verschlossen b) Der luftgefüllte Stehkolben wird ebenfalls mit einem Gummistopfen verschlossen. c) Die beiden Digitalthermometer werden durch die Bohrung der Stopfen geschoben. d) Die beiden Kolben werden jeweils mittig im Abstand von 30 cm vor den Strahlern positioniert. e) Die Strahler werden eingeschaltet und es wird jeweils nach 1 min die Temperatur in ein Temperatur-Zeit-Diagramm eingetragen. Der Versuch kann beendet werden, wenn die Temperatur im CO2-Kolben ca. 60 °C erreicht hat, da dann eine signifikante Temperaturdifferenz zwischen beiden Kolben besteht. 20,4 °C Sollte keine Kohlenstoffdioxid-Flasche vorhanden sein, wird eine Mineralwasserflasche mit einem durchbohrten Gummistopfen, in dem ein Glasrohr mit Schlauch steckt, verschlossen. Anschließend wird die Flasche geschüttelt und das entstehende Kohlenstoffdioxid wird mittels des Schlauchs in den Glaskolben geleitet. Eine andere Möglichkeit ist es, Kohlenstoffdioxid mit Hilfe eines Erlenmeyerkolbens, in den man ein Gemisch aus Zitronensäure, Natriumhydrogenkarbonat und anschließend Wasser gegeben hat, auf die zuvor beschriebene Weise in den Glaskolben zu leiten. 20,4 °C 30 cm CO2 Luft - 92 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Beobachtung Wenn die Temperatur im Gefäß mit Kohlenstoffdioxid 60 °C erreicht hat, ist die Temperatur in dem luftgefüllten Gefäß um ca. 3 – 4 °C geringer. Erklärung Bei gleicher Energiezufuhr erwärmt sich Kohlenstoffdioxid stärker als Luft. Auf die Erdatmosphäre bezogen bedeutet das, dass Kohlenstoffdioxid einen Teil der Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) absorbiert, während kurzwelligere Strahlung, d. h. der größte Teil der Sonnenstrahlung, passieren kann. Diese Eigenschaft macht Kohlenstoffdioxid zu einem so genannten Treibhausgas. Nach Wasserdampf ist Kohlenstoffdioxid entsprechend seinem Mengenanteil das wirksamste der Treibhausgase, wenngleich die spezifischen Wirksamkeiten von Methan und Ozon höher sind. Alle Treibhausgase zusammen erhöhen die mittlere Temperatur auf der Erdoberfläche von ca. −18 °C auf +15 °C (natürlicher Treibhauseffekt). Kohlenstoffdioxid hat einen Anteil von ca. 9 bis 26 % an diesem Gesamteffekt und ist somit in hohem Maß für das lebensfreundliche Klima der Erde mitverantwortlich. - 93 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt 8. Woraus Körper bestehen – Das Teilchenmodell Hinweis: In diesem Kapitel geht es darum, den Schülern eine einfache Vorstellung vom Aufbau der Materie zu vermitteln. Dies kann mit Hilfe eines einfachen Teilchenmodells geschehen. Die Begriffe „Atom“ und „Molekül“ können verwendet werden. Es sollte aber keine genaue Unterscheidung stattfinden. Versuch 1 (SV/LV) Aufbau CVK-Molekülbaukasten bzw. anders Fabrikat, 2 große Bechergläser oder entsprechende Glasgefäße, hoher Standzylinder Durchführung a) Die einzelnen Kugeln werden miteinander mit Hilfe der Verbindungselemente zu einem festen Komplex verbunden. Dieser Komplex wird in ein großes Becherglas bzw. entsprechendes Glasgefäß gelegt. Es wird jetzt versucht, diesen Komplex zu bewegen. b) Kugeln werden unverbunden in ein weiteres Gefäß gelegt und das Glas wird in alle Richtungen gedreht. c) Kugeln werden unverbunden in einen hohen Standzylinder gelegt, der mit einem Abdeckglas verschlossen wird. Das Gefäß wird schnell in alle Richtungen hin und her bewegt. In einem festen Körper liegen die Teilchen nebeneinander und sind fest miteinander verbunden. In einem flüssigen Köper liegen die Teilchen nebeneinander, sind aber nicht fest miteinander verbunden, sondern beweglich. In einem gasförmigen Körper sind die Teilchen nicht mehr miteinander verbunden, sondern bewegen sich frei im Raum. Beobachtung a) Der Komplex aus Kugeln bewegt sich nicht oder kaum. b) Die einzelnen Kugeln im Glas können sich auf dem Glasboden frei in alle Richtungen bewegen. c) Die Kugeln im Standzylinder bewegen sich frei im Raum. Erklärung a) Die Kugeln, die miteinander zu einem festen Komplex verbunden sind, können sich nicht bewegen. Sie entsprechen den kleinsten Teilchen (Atome, Moleküle) in einem Festkörper (eines festen Körpers). b) Die Kugeln, die sich auf dem Glasboden bewegen, entsprechen den kleinsten Teilchen einer Flüssigkeit (eines flüssigen Körpers). c) Die Kugeln, die sich frei in dem Standzylinder in alle Richtungen bewegen, entsprechen den Teilchen eines Gases (gasförmigen Körpers). Hinweis: Eventuell noch einmal den Versuch durchführen lassen, wo Eis geschmolzen wird und das entstehende Wasser dann zum Sieden gebracht wird. - 94 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Arbeitsblatt 7.1 Wie Körper aufgebaut sind Es gibt feste, flüssige und gasförmige Körper. Jeder Körper besteht aus kleinsten Teilchen. Diese Teilchen sind unterschiedlich und hängen vom Material des Körpers ab. Als gutes Beispiel für dieses Teilchenmodell eignet sich Wasser, da es im normalen Temperaturbereich den festen, flüssigen und gasförmigen Zustand annehmen kann. Fester Zustand Die Wasserteilchen sind fest miteinander verbunden und unbeweglich Flüssiger Zustand Die Wasserteilchen liegen nebeneinander, sind aber nicht fest miteinander verbunden, sondern beweglich Gasförmiger Zustand Die Wasserteilchen sind nicht mehr miteinander verbunden, sondern sind im Raum frei beweglich Die kleinsten Teilchen eines Körpers werden, je nach Stoffart, als Atome oder Moleküle bezeichnet. - 95 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt 9. Vorlagen Vorlage 1 Name: Klasse: Datum: Thema: Versuchsprotokoll zum Versuch: Materialien: Durchführung: Eigene Vermutung: Beobachtung: Erklärung: - 96 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Vorlage 2 - 97 - © E. Mutz, D. Kaack, R. Brandt Vorlage 3 Der Wasserkreislauf © R. Brandt und E. Mutz - 98 - 10. Sicherheitsaspekte Vorsicht beim Umgang mit Kerzen und brennbaren Materialien. Brandgefahr! Gefäß mit Löschwasser bereitstellen Beim Umgang mit Kerzen und dem Gasbrenner müssen Schülerinnen und Schüler mit langen Haaren ein Haargummi benutzen. Ggf. Gummis in Reserve haben. Für die Herstellung eines luftleeren Raumes nur die dafür geeigneten druckfesten Behältnisse (Rezipienten) verwenden. Implosionsgefahr! Bei Verwendung von Schläuchen, in die mehrere Schüler blasen, austauschbare Pappmundstücke verwenden! Beim Sieden von Wasser in offenen Gefäßen Siedesteine verwenden. Aufpassen beim Hantieren mit heißen Gegenständen. Gefahr von Brandwunden. Bechergläser mit Becherglaszangen festhalten. Nach dem Anfassen von Salzkristallen die Hände waschen. Nach dem Gebrauch von Räucherstäbchen Raum gut lüften. Ansonsten gelten die „Richtlinien für Sicherheit im naturwissenschaftlichen Unterricht“. © R. Brandt und E. Mutz - 99 - 11. Materialliste Was ist Luft? Reagenzglas Bechergläser (klein) Glaswanne Erlenmeyerkolben Winkelrohr Luftballons Gummistopfen mit einer Bohrung Trinkhalm aus Kunststoff Trichter Standzylinder mit geschliffenem Rand Abdeckglas Stück Zeichenkarton Stativ, Doppelmuffe, Stativklemme bzw. Universalklemme Kolbenprober mit Hahn Tafelwaage, Digitalwaage Gewichtssatz Fußball mit Pumpe Kunststoffkugeln mit Ventil Luftpumpe Kunststoffschale kleine Gummireifen Kunststoffrezipient mit Pumpe Einmachglas Erlenmeyerkolben mit seitlichem Ansatz Magdeburger Halbkugeln Saughaken Wasserstrahlpumpe oder Vakuumpumpe 2 Saugglocken Schaumküsse 5-Liter Kunststoffkanister Woraus besteht Luft? Kerze mit Kerzenhalter Schlitzblech Lineal Stahlwolle Gasflaschen mit Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid Kalkwasser Natriumhydrogencarbonat (Natron bzw. Backpulver), Zitronensäure oder eine andere schwache Säure oder Brausetabletten Winkelrohr Unsere Atmung Gummistopfen mit Bohrung, groß und klein Glyzerin zum Schmieren PET-Flasche (1 Liter) Gummischlauch (ca. 1 m) Mundstücke zum Pusten Gaswaschflasche - 100 - © R. Brandt und E. Mutz Warum ist es windig? Kunststofftüte (Gemüsetüte aus dem Supermarkt oder leichte Mülleimertüte ) evtl. Bunsenbrenner Kleber, Schere, Faden, Tesafilm Teelichte Räucherstäbchen zylindrisches Rohr aus PVC ( 10 cm, Höhe 30 cm) Marmeladenglas große Papiertüte Was ist Wasser? Vierfuß mit Ceranplatte Thermometer Sand Bechergläser Bunsenbrenner Petrischale Becherglaszange Pulverschaufel Mengen von Kochsalz und evtl. einiger anderer Salze wie Ammoniumchlorid, Calciumcarbonat (Kalk), Natriumcarbonat, Kupfersulfat, Natriumacetat, Kaliumhexacyanoferrat (rotes Blutlaugensalz u.a., Sand, Spiritus, Speiseöl Regenmesser Rührstab Uhrglas Filterpapier Reagenzgläser Löffel Siedesteine Färbemittel (Tinte, Kaliumpermanganat, Lebensmittelfarbstoff) Reagenzglasständer Steinbrocken Abdampfschale Ein Experiment zum Treibhauseffekt 2 Stehkolben 2 Gummistopfen mit einer Bohrung 2 Digitalthermometer 2 Strahler (150 W oder ähnlich Kohlenstoffdioxid-Flasche Zitronensäure, Natriumhydrogencarbonat (Natron) Erlenmeyerkolben, Gummistopfen mit einer Bohrung, kurzes Glasrohr, Gummischlauch Woraus Körper bestehen – Das Teilchenmodell Molekülbaukasten - 101 - © R. Brandt und E. Mutz 12. Anhang Löslichkeitstabelle - 102 - © R. Brandt und E. Mutz Niederschlagstabelle Monat Tag Monat Niederschlag in Liter pro m² Tag Monat Niederschlag in Liter pro m² Tag 1. 1. 1. 2. 2. 2. 3. 3. 3. 4. 4. 4. 5. 5. 5. 6. 6. 6. 7. 7. 7. 8. 8. 8. 9. 9. 9. 10. 10. 10. 11. 11. 11. 12. 12. 12. 13. 13. 13. 14. 14. 14. 15. 15. 15. 16. 16. 16. 17. 17. 17. 18. 18. 18. 19. 19. 19. 20. 20. 20. 21. 21. 21. 22. 22. 22. 23. 23. 23. 24. 24. 24. 25. 25. 25. 26. 26. 26. 27. 27. 27. 28. 28. 28. 29. 29. 29. 30. 30. 30. 31. 31. 31. - 103 - Niederschlag in Liter pro m² © R. Brandt und E. Mutz 13. Bild– und Textquellenverzeichnis Bildquellen 18-1 20-1 23-1 23-2 25-1 26-1 28-1 28-2 30-1 32-1 34-1 37-1 37-2 38-1 39-1 41-1 42-1 48-1 49-1 50-1 51-1, 2, 3 52-1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 53-1 54-1 55-1 57-1 58-1 59-1 60-1 62-1 62-2 62-3 64-1,2 64-1,2,3,4 65-1,2 66-1,2 70-1 76-1 80-1,2 81-1 88-1 89-1,2,3 95-1,2,3 98-1 Hands Cartoons Cliparts Physik Cartoons Photo Clip Art Signs Photo Clip Art Home Hands Hands Home Maps Cartoons Hands Cartoons Hands Cartoons Hands Hands Cartoons Medical Medical Medical Medical Hands Signs Hands Hands Hands Barometerfunktionszeichnung Photo Clip Art Time Special Ocasions Photo Clip Art Cliparts Physik Cliparts Physik Hands Cliparts Physik Travel Cliparts Physik Regenmesser Regen Cliparts Physik Cliparts Physik Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Schrödel Corel Mega-Gallery Media Verlag Corel Mega-Gallery Media Verlag Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Wikipedia Media Verlag Corel Mega-Gallery Corel Mega-Gallery Media Verlag Schrödel Schrödel Corel Mega-Gallery Schrödel Corel Mega-Gallery Schrödel Wikipedia Wikipedia Schrödel Schrödel Alle Fotos Alle Zeichnungen Ernst Mutz Ernst Mutz Textquellen Brockhaus, Die Enzyklopädie in 24 Bänden, Verlag F. A. Brockhaus Der Brockhaus multimedial Wikipedia, Die freie Enzyklopädie - 104 - © R. Brandt und E. Mutz