Welt im Wandel Der „grüne“ Kondratieff – oder warum Krisen gut sind. Analysen & Trends Entscheidende Einblicke für vorausschauende Anlagestrategien 2 Welt im Wandel Inhalt 4 Der „grüne“ Kondratieff – oder warum Krisen gut sind 6 Die schöpferische Kraft der Zerstörung 8 Krisen als Beschleuniger des Strukturwandels 10 Engpassfaktor: Knappe Ressourcen 11 Der sechste, „grüne“ Kondratieffzyklus 12 Umwelt – eine knappe Ressource 14 Umwelt bekommt einen Preis 15 Grüne Welle des Wachstums 18 „Green-Tech“ – ein Wachstumsmarkt 23 Fazit Impressum Allianz Global Investors GmbH Bockenheimer Landstr. 42 – 44 60323 Frankfurt am Main Global Capital Markets & Thematic Research Hans-Jörg Naumer (hjn), Ann-Katrin Petersen (akp), Stefan Scheurer (st) Unsere aktuellen Studien finden Sie direkt unter www.allianzglobalinvestors.de Alle Publikationen sind abonnierbar unter www.allianzglobalinvestors.de / newsletter Verpassen Sie auch unsere Podcasts nicht: www.allianzgi.de / podcast Allianz Global Investors www.twitter.com/AllianzGI_DE 3 Welt im Wandel Der „grüne“ Kondratieff – oder warum Krisen gut sind Der Klimawandel sowie die Krisen rund um die Energieversorgung sind der finale, unüberhörbare „Wake-up Call“ für die ökonomische und ökologische Wahrheit. Der Handlungsdruck, der von ihm ausgeht, wird die Wirtschaft in nahezu allen Bereichen verändern und in eine neue Wachstumsphase führen. Ein Wohlstandszyklus, der durch den globalen Strukturwandel der Wirtschaft vom parasitären zum symbiotischen Wachstum bzw. einem nachhaltigen „grünen“ Wachstumspfad gekennzeichnet sein dürfte. Um es vorwegzunehmen: Die Finanz- und Schuldenkrise insbesondere in den Industriestaaten wird die Märkte wohl noch auf absehbare Zeit begleiten und das Weltwirtschaftswachstum dämpfen. Sie könnte aber gleichzeitig auch eine Phase des Umbruchs markieren, wie sie der russische Ökonom Kondratieff charakterisiert hat1. Ein Umbruch, in dem alte Industriezweige durch neue verdrängt werden. Entscheidende Einblicke • Die momentan zeitlich nah aufeinanderfolgenden Krisen, die TMT-Bubble und die jüngste Finanz- und Schuldenkrise, könnten den Beginn des 6. Kondratieffzyklus markieren. Fünf Kennzeichen Kondratieffs, die eine Trendwende zu einem neuen Kondratieffzyklus einleiten, scheinen derzeit erfüllt: 1. Nutzungspotenzial alter Basisinnovation erschöpft (Zyklus von ca. 40 bis 60 Jahren). 2. Hoher Überschuss an Finanzkapital (versus Sachkapital). 3. Starke Rezessionsphase (Phase des Umbruchs). 4. Soziale / institutionelle Veränderungen. 5. Volkswirtschaftliche Engpässe werden durch neue Technologien gelöst. • Während in den bisherigen Wirtschaftszyklen der letzten 200 Jahre primär der Faktor Arbeit der ökonomische Engpassfaktor war, dürften im 21. Jahrhundert die immer knapper werdenden Rohstoff- und Energieressourcen die Schlüsselfaktoren der Wirtschaft sein. Folglich dürfte nicht mehr ausschließlich die Steigerung der Arbeitsproduktivität, sondern vor allem die Steigerung der Ressourcen- und Energieproduktivität die Kraftquellen des nächsten langen Wohlstandszyklus charakterisieren. • Ein neuer sechster, „grüner“ Kondratieffzyklus, dürfte durch den globalen Strukturwandel der Wirtschaft vom parasitären zum symbiotischen Wachstum bzw. 4 1 Der russische Ökonom Nikolai Kondratieff (Kondratjew) wurde am Ende des dritten von ihm entdeckten und nach ihm benannten Zyklus von Stalin im Jahr 1938 ermordet. einem nachhaltigen „grünen“ Wachstumspfad gekennzeichnet sein. Denn unter den veränderten Voraussetzungen von Globalisierung, demografischer Entwicklung, Klimawandel, knappen Ressourcen sowie einem stärkeren Umweltund Verantwortungsbewusstsein der Konsumenten wird Wachstum künftig wohl aus einer neuen Mischung von Ökonomie und Ökologie generiert. Insbesondere der dabei erforderliche Umbau der Energieinfrastruktur könnte sich als Lokomotive erweisen, die den Wachstumszug erst richtig in Fahrt bringt. • Die Verzahnung des 5. mit dem 6. Kondratieffzyklus, d. h. die Verbindung des Bereichs der Informationstechnologie mit dem der „grünen Märkte“, dürfte weiter zunehmen. Fünf tragende Säulen sollten diese neue Energieinfrastruktur des 21. Jahrhunderts bilden: 1. Umstieg auf erneuerbare Energien. 2. Umwandlung von Gebäuden in Mikrokraftwerke (durch erneuerbare Energien). 3. Einsatz von Energiespeichern in Gebäuden, Autos und innerhalb der Energieinfrastruktur. 4. Ausbau eines weltweiten Smart Grid-Systems. 5. Transportinfrastruktur für elektro- und brennstoffzellengetriebene Fahrzeuge. • Die Kraft der „schöpferischen Zerstörung“, wie sie Schumpeter formulierte, dürfte in den nächsten Jahren vermutlich weiter zunehmen. Die „Green Tech“-Märkte insgesamt werden viele klassische Industriezweige wohl deutlich hinter sich lassen, weil die Nachfrage nach erneuerbaren Energien, modernen Umwelttechnologien, nachhaltiger Wasserwirtschaft, Recycling und effizienteren Antriebstechniken steigen sollte. Die Wirtschaftsberatung Roland Berger schätzt, dass die Leitmärkte der Umwelttechnik bereits 2010 ein weltweites Umsatzvolumen von rund 1,7 Billionen US-Dollar auf sich vereinten. Bis ins Jahr 2020 dürften es rund 3,2 Billionen US-Dollar sein, was einem überdurchschnittlichen Wachstum von 6,5 % p. a. entsprechen würde. 5 Welt im Wandel Die schöpferische Kraft der Zerstörung So sarkastisch es sich auch anhören mag – die wichtigste Erkenntnis aus den Krisen nicht nur des letzten Jahres, sondern der ganzen Wirtschaftsgeschichte seit Entdeckung der Dampfmaschine Ende des 18. Jahrhunderts lautet: Krisen gehören zum Wohlstand dazu. Krisen sind Ausdruck des „Entdeckungsmechanismus“ (Friedrich August von Hayek), der Altes zerstört und Neues schafft. Das kann sich in kleinen Krisen äußern, die sich in Konjunkturschwankungen ausdrücken, aber auch in großen, die zu neuen Wachstumszyklen führen. Hier schließt sich der Kreis: Die Geschichte unseres Wohlstandes ist auch die Geschichte der Krisen. Jeder der seit Ende des 18. Jahrhunderts messbaren Kondratieffzyklen endete in einer Krise, auf die ein langer Aufschwung folgte. Der daraus über die letzten ca. 200 Jahre resultierende Breitenwohlstand vor allem in den Industriestaaten ist historisch einzigartig. Teil daran hat nur, wer in einer „offenen Gesellschaft“ (Karl Popper) lebt, die Krisen zulässt.2 bisher letzte Welle wurde von Informationstechnologie und Kommunikation geprägt. Alle diese neuen Wachstumswellen wurden von Krisen abgebrochen, bevor der neue Aufschwung aus ihnen hervorging: Sei es die Panik von 1837, die Gründerkrise des späten 19. Jahrhunderts, die große Depression der Neunzehnhundertdreißigerjahre oder auch die beiden Ölpreiskrisen der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Die „schöpferische Zerstörung“, wie es der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter ausdrückte, stand immer am Beginn des Neuen. Interessant dabei: Schon Nikolai Kondratieff stellte fest, dass ein langer Wachstumszyklus, der Wirtschaft und Gesellschaft durchdringt und verändert, eine Reifephase durchschreitet, an Kraft verliert und in der Krise endet. Die neu geschaffene Infrastruktur bleibt und mit dem Aufschwung des nächsten Zyklus wird die Krise durchschritten und überlebt. Voraus- Kondratieffzyklen 1. Kondratieff 2. Kondratieff 3. Kondratieff 4. Kondratieff 5. Kondratieff Periode 1780 bis 1830 1830 bis 1880 1880 bis 1930 1930 bis 1970 1970 bis heute Erfindung Dampfmaschine Eisenbahn, Stahl Elektrizität, Chemie Automobil, Petrochemie Informations-, Kommunikationstechnik Bedarfsfeld Bekleidung Massentransport Massenproduktion Individuelle Mobilität Information und Kommunikation Quelle: L. A. Nefiodow, „Der Sechste Kondratieff“, 2006; Allianz GI Kapitalmarktanalyse. Fünf lange Wachstumszyklen lassen sich seit der industriellen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts feststellen: Die von der Dampfmaschine ausgelöste Welle, auf welche Stahl und Eisenbahn als neue Technologie folgten. Sie wurden von Chemie und Elektrifizierung abgelöst, bevor sich Petrochemie und das Automobil durchsetzten. Die 6 setzung dafür sind neue Basisinnovationen, die durch eine wachsende Nachfrage nach diesen Schlüsseltechnologien in die Breite getragen werden. Die Nachfrage wiederum wird getrieben vom Engpassfaktor Produktivität. Erst wenn dieser Engpassfaktor überwunden ist, können neue Produktivitätsgewinne freigesetzt werden. Die genannten Zyklen markieren Zeiten des technologischen Umbruchs – und sie ähneln sich in ihren Konsequenzen: • Alte Industriezweige werden durch neue verdrängt. • Unternehmenskulturen und -prozesse wandeln sich. • Neue Berufsfelder entstehen. • Mit ihnen vollziehen sich mehrjährige Phasen langfristigen Wohlstandswachstums. • Diese sind verbunden mit tendenziell zumeist steigenden Aktienmärkten. 2 Im jüngsten langfristigen Zyklus sind es zum Beispiel der PC und das Internet, die das tägliche Leben und Arbeiten zum Teil radikal verändert haben und noch weiterhin verändern werden. Und bei jedem dieser Strukturzyklen waren es die Finanzmärkte, die das Ende eines Zyklus durch übertriebene Spekulationen, hohe Verschuldung und übermäßig aufgeblähte Vermögenspreisblasen herbeiführten. Sie fungierten aber gleichzeitig auch als Beschleuniger des Aufschwungs. Vgl. Popper, Karl: „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“, erstmalig 1945 veröffentlicht. 7 Welt im Wandel Krisen als Beschleuniger des Strukturwandels Zu Beginn eines neuen Kondratieffzyklus brauchen Unternehmer in der Regel reichlich Geld, um sich die Dampfmaschine, den (Liefer-)Wagen oder das IT-System kaufen zu können. Steigende Zinsen stören nicht, da die Unternehmer mit ihren produktiveren Anlagen schließlich auch mehr verdienen. Doch irgendwann sind die neuen technologischen Netze erschlossen. Investitionen in die vorherrschenden Technologien rentieren sich immer weniger. Die Folge: Die Kreditnachfrage wächst langsamer, und am Ende tendieren die (Real-)Zinsen gegen Null. Das war so bei der Panik 1837, rund um die Zeit des Gründerkrachs 1873, der Weltwirtschaftskrise 1929 und den Ölkrisen 1974 sowie 1980.3 Und diese Tendenz war auch in den zeitlich nah aufeinanderfolgenden Krisen, der TMT-Bubble und der jüngsten Finanzund Schuldenkrise, zu beobachten. Zusammenfassend nennt Kondratieff fünf Kennzeichen, die eine Trendwende zu einem neuen Kondratieffzyklus einleiten4: 1. Nutzungspotenzial alter Basisinnovation erschöpft (Zyklus von ca. 40 bis 60 Jahren). 2. Hoher Überschuss an Finanzkapital (versus Sachkapital). 3. Starke Rezessionsphase (Phase des Umbruchs). 4. Soziale / institutionelle Veränderungen. 5. Volkswirtschaftliche Engpässe werden durch neue Technologien gelöst. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass alle fünf genannten Kriterien, die den Prozess einer Neuorientierung der Wirtschaft markieren, auf die aktuelle Finanz- und Staatsschuldenkrise zuzutreffen scheinen: 1. Der Produktivitätsschub der Informationstechnik, die 1941 mit der Erfindung des Computers „Z3“ durch Konrad Zuse ihren Ursprung hatte, scheint langsam auszuklin- 3 4 8 gen. Ein noch schnelleres Notebook beispielsweise macht die Arbeitsprozesse nicht mehr sehr viel produktiver. Der Feldzug des Internets ist bereits weit vorangeschritten. 2. Auch war die Wirtschaft bis 2007, vor dem Ausbruch der Finanzkrise, von einem Überschuss an Finanzkapital geprägt. Mit der Expansion der Kredit-(Derivate-)Wirtschaft traf zu viel Geld auf zu wenig Realwirtschaft. Mit der Dominanz des Finanzkapitals über das Sachkapital (Summe der Betriebsmittel) suchten Anleger auf ihrer Renditejagd nach Anlagealternativen, die sie größtenteils in kreditfinanzierten US-Immobilien oder in Finanzderivaten fanden. Hinzu kamen die Liquiditätsspritzen der Zentralbanken und der Staaten. Die Staaten ließen Konjunkturpakete vom Stapel, um die ökonomische Kernschmelze zu verhindern. Folge: Die ohnehin schon defizitären Haushalte rutschten noch weiter in die roten Zahlen. Die Schuldenberge wuchsen. Bei den Bonitätsnoten wurden die Daumen gesenkt. 3. Die Folge war eine Finanz- und Schuldenkrise, die in eine Weltwirtschaftskrise mündete, wie wir sie seit 1930 nicht mehr erlebt haben. Der 9. März 2009 war für Anleger ein historischer Tag – im negativen Sinne. An diesem Tag markierten USamerikanische Aktien nicht nur das Kurstief des S&P 500, sondern gleichzeitig fiel die 10-Jahres-Performance des US-Aktienindex mit einer durchschnittlichen Rendite von – 8 % p. a. auf das niedrigste Niveau seit 200 Jahren (siehe Schaubild 1). Und erstmals seit dem 2. Weltkrieg wurde mit Griechenland Anfang 2012 ein westeuropäischer Staat offiziell für zahlungsunfähig erklärt. Vgl. Erik Händeler, „Die Geschichte der Zukunft“, 7. Aufl., 2009. Siehe auch: Carlota Perez, „Great Surges of Development and Alternative Forms of Globalization“, 2007. Schaubild 1: Krisen – die Kraft schöpferischer Zerstörung 4. Kondratieff 1930–1970 Automobil, Petrochemie 18 % 16 % 14 % 12 % 10 % 1. Kondratieff 1780–1830 Dampfmaschine, Textilindustrie 5. Kondratieff 1970–2010 Informationstechnik 3. Kondratieff 1880–1930 Elektrontechnik, Chemie 2. Kondratieff 1830–1880 Eisenbahn, Stahl 6. Kondratieff 2010–20XX Erneuerbare Energien, Smart Grid 8% 6% 4% 2% 0% –2 % –4 % –6 % –8 % –10 % 1819 1. & 2. Ölkrise 1974–1980 Gründerkrise 1873–1879 Panik von 1837 1837–1843 1829 1839 1849 Weltwirtschaftskrise 1929–1939 1859 1869 1879 1889 1899 1909 1919 1929 1939 1949 Finanz-/Schuldenkrise 2008–2011 1959 1969 1979 1999 2009 2011 S&P 500 rollierende 10-Jahresrenditen Keine Prognose für die Wertentwicklung einer Fondsanlage (in p. a. %). Quelle: Robert J. Shiller, Stock Market Data used in „Irrational Exuberance“, Princeton University Press, 2005, Datastream; Allianz GI Kapitalmarktanalyse. 4. Gleichzeitig führt die neue globalisierte Welt zu neuen Formen unternehmensund länderübergreifender Kooperation in vielen Feldern des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handelns. Von der Öffnung der Märkte (sowohl politisch als auch technologisch) profitieren vor allem die Wachstumsländer (gemeinhin auch Schwellenländer genannt), in denen sich vielfach neue Demokratien und neuer Wohlstand etablieren. Ebenso wird derzeit an einer globalen ordnungspolitischen Finanzarchitektur gearbeitet, die das Fundament für ein nachhaltiges Wirtschaftsund Finanzsystem bilden soll. So müssen zum Beispiel Banken ihre Geschäfte mit mehr Eigenkapital unterlegen und in vielen Staaten wurden Schuldengrenzen ins nationale Recht integriert. Gleichzeitig halten immer mehr ökologische und sozial- gesellschaftliche Aspekte („ESG“-Kriterien) Einzug in Unternehmens- und Investitionsentscheidungen. 5. Und schließlich verdeutlichen die jüngsten Krisen – seien es die Konflikte in Nordafrika und im Nahen Osten oder das Reaktorunglück in Fukushima – dass der sicheren Versorgung mit Rohstoffen und Energie eine immer größere Bedeutung beigemessen werden sollte. Gerade das Jahr 2011 hat uns vor Augen geführt, dass es anders als früher nicht mehr vorrangig darum geht, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu produzieren – ohne Rücksicht auf die Belastung der Verschuldungssalden und der Umwelt. Vielmehr scheint der volkswirtschaftliche Engpassfaktor des 21. Jahrhunderts in den knappen Ressourcen zu wurzeln – „Umwelt“ eingeschlossen. Eine weiterführende Analyse zum Thema Zeitenwende finden Sie unter http://www.allianzgi.de/ kapitalmarktanalyse, Rubrik Zeitenwende. 9 Welt im Wandel Engpassfaktor: Knappe Ressourcen Eines dürfte sicher sein: „Immer schneller, höher, weiter“ ist aufgrund der begrenzten Rohstoff- und Energieressourcen langfristig nicht möglich. Bereits in den letzten knapp 50 Jahren ist das weltweite Bruttoinlandsprodukt um das 11-Fache gestiegen. Im gleichen Zeitraum stieg der Verbrauch von Gas um das 5-Fache, von Öl um knapp das 3-Fache und von Kohle um das 2,5-Fache. Hinzu kommt eine stärkere Belastung der Umwelt durch eine Zunahme an CO2-Emissionen seit 1965 von rund 400 % (siehe Schaubild 2). Blickt man auf die Wachstumsperspektiven der Schwellenländer, werden die Sorgenfalten sogar noch größer. Denn hier bündeln sich die Megatrends Demografie, Urbanisierung und Globalisierung. So wird nach Schätzungen der United Nation (UN Population Division) die Weltbevölkerung bis 2050 um 2 Milliarden zunehmen – und ein Anteil von rund 70 % aller Menschen wird in Städten leben (aktuell ca. 50 %). Die Rohstoffnachfrage wächst aber nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Denn mit einer neuen, wachsenden Mittelschicht dürfte der Konsum rohstoffintensiver werden. In China zählen bereits 140 Millionen Menschen zur Mittelschicht, in Indien 60 Millionen. Und sie wächst rapide: Nach einer Studie der OECD sollen allein in Asien in den nächsten 10 Jahren rund 1,2 Milliarden Menschen mehr zur Mittelschicht (Definition der OECD: Einkommen pro Haushalt von 10 bis 100 US-Dollar pro Tag) zählen, die sich in ihrem Konsumverhalten an westlichen Standards orientieren – das entspricht der Einwohnerzahl Gesamteuropas und -nordamerikas.5 Stellen Sie sich also vor: Jeder einzelne Mensch in Europa und Nordamerika benötigte neuen Wohnraum, neue Supermärkte, erstmals einen Pkw – und er hätte sogar das Geld dazu. Laut McKinsey geben bereits heute 2 Milliarden Menschen in den Schwellenländern 6,9 Billionen Dollar pro Jahr für Konsum aus. In zehn Jahren werden es 20 Billionen Dollar pro Jahr sein und damit doppelt so viel wie derzeit in den USA. Entsprechend prognostiziert die OECD, dass der weltweite Primärenergieverbrauch im Jahr 2050 um 80 % höher liegen wird als heute.6 Schaubild 2: Wachsende Wirtschaft = höhere Energienachfrage = steigender CO2-Ausstoß Entwicklung der globalen Wirtschaftsleistung und knapper Ressourcen seit 1965 (Index 1965 = 100) 1300 600 1100 500 900 400 700 300 500 200 300 100 CO2 Kohle Erdgas Öl BIP (linke Skala) Quelle: BP, Maddison (BIP bis 1979), IWF (BIP ab 1980), Allianz GI Kapitalmarktanalyse. 5 6 10 Quelle: OECD „The Emerging Middle Class in Developing Countries“, 2010. Quelle: OECD „Environmental Outlook to 2050“, 2012. 2009 2007 2005 2003 2001 1999 1997 1995 1993 1991 1989 1987 1985 1983 1981 1979 1977 1975 1973 1971 1969 1967 1965 100 Zu der steigenden Nachfrage kommt die Tatsache, dass während der letzten Jahre kaum neue Kapazitäten auf der Produktionsseite geschaffen wurden. Die Erschließung neuer Reserven wird permanent aufwendiger und damit teurer. Besonders deutlich wird dies bei den fossilen Energierohstoffen, da diese weder nachwachsen noch recycelt werden können. Speziell beim Erdöl geht die internationale Energieagentur (IEA) davon aus, dass in den nächsten 10 bis 20 Jahren das absolute Fördermaximum bei rund 96 Megabarrel pro Tag (2011: 89 Megabarrel) erreicht sein wird7 – mit der Gefahr, dass in den Folgejahren die Produktionsmengen spürbar zurückgehen werden. Auch die Konflikte im Nahen Osten verdeutlichen, dass bei den Rohstoffimportländern der Versorgungssicherheit eine zunehmende Bedeutung beigemessen wird. Eine weiterführende Analyse zum Thema Knappe Ressourcen finden Sie unter http://www.allianzgi.de/ kapitalmarktanalyse, Rubrik Analysen & Trends/ Megatrend: Knappe Ressourcen. Folglich dürften Rohstoffe zu einer immer knapperen und damit sich verteuernden Ressource werden. Unternehmen bzw. ganze Volkswirtschaften, die sich frühzeitig auf die globalen Engpassfaktoren einstellen, dürften vermutlich die Gewinner von morgen sein. Der sechste, „grüne“ Kondratieffzyklus Während im aktuellen Kondratieffzyklus das Informationszeitalter zu einer enormen Erhöhung der Arbeitsproduktivität geführt hat, scheint der Schlüssel für eine zukunftsträchtige Wirtschaft im nächsten langen Zyklus die Steigerung der Ressourcen- und Energieproduktivität zu sein. Denn unter den veränderten Voraussetzungen von Globalisierung, demografischer Entwicklung, Klimawandel, knappen Ressourcen sowie einem stärkeren Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein der Konsumenten wird Wachstum künftig wohl aus einer neuen Mischung von Ökonomie und Ökologie generiert. Insbesondere der dabei erforderliche Umbau der Energieinfrastruktur könnte sich als Lokomotive erweisen, die den Wachstumszug erst richtig in Fahrt bringt. 7 8 ” Ein „grüner“ Kondratieffzyklus, der uns den Sprung vom vormals eher parasitären zum zukünftig stärker symbiotischen Wachstum bringen dürfte.8 Quelle: International Energy Agency (IEA) „World Energy Outlook 2010“. Zum Begriff „grüner Kondratieff“ vergleiche auch: Ernst Ulrich von Weizsäcker, „Faktor Fünf“, 2009. 11 Welt im Wandel Umwelt – eine knappe Ressource • Im Jahr 2010 hat es weltweit den größten je verzeichneten CO2-Ausstoß gegeben, er ist viermal schneller gestiegen als noch im Jahrzehnt davor.12 • Extreme Wetterereignisse – wie Dürren oder Überschwemmungen – haben in den letzten Jahren überproportional zugenommen und sind wissenschaftlich erwiesen eng mit der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung verknüpft.13 Denn nicht nur Rohstoffe werden knapp, sondern auch die Umwelt entwickelt sich zum knappen Gut. So dreht sich die Diskussion um den Klimawandel längst nicht mehr – wie noch vor ein paar Jahren – um die Frage, ob es ihn überhaupt gibt und wer die Verursacher sind. Vielmehr sind die Fakten bereits bekannt: • Allein 13 der letzten 15 Jahre zählten jeweils zu den wärmsten Jahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1880 (siehe Schaubild 3).9 • Der Anstieg des Meeresspiegels betrug von 1992 bis einschließlich 2009 durchschnittlich 3,3 mm pro Jahr, etwa 50 % mehr als noch im gesamten 20. Jahrhundert gemessen wurden.10 • Über den Zeitraum von 1992 bis 2009 gingen in Arktis und Antarktis zusammen jedes Jahr 36 Gigatonnen mehr Eis verloren als im Jahr zuvor (das entspricht einem Eiswürfel von ca. 36 Kilometern Kantenlänge).11 Quelle: World Meteorological Organisation (WMO). Quelle: Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO). 11 Quelle: American Geophysical Union (AGU). 12 Ohne Klimaschutz würden nach den Annahmen von RECIPE (Report on Energy and Climate Policy in Europe), einer gemeinsamen Studie der Umweltstiftung WWF und des Allianz-Konzerns, die CO2-Emissionen bis 2050 auf 2.500 Gigatonnen anwachsen. Das ist gleichbedeutend mit einem globalen Temperaturanstieg von bis zu sieben Grad gegenüber dem vorindustriellem Niveau. Der „SternReport“, der die globalen volkswirtschaftlichen Kosten des Klimawandels untersucht, kam zu dem Ergebnis, dass der Klimawandel ohne weitere Klimaschutzmaßnahmen die 9 12 10 13 Quelle: US Energy Information Administration. Quelle: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). +6,0 +5,5 +5,0 +4,5 +4,0 +3,5 +3,0 +2,5 +2,0 +1,5 +1,0 +1,0 +0,5 +0,5 0,0 0,0 –0,5 –0,5 –1,0 –1,0 1000 1200 1400 Durchschnitt 1961 – 1990 Jahr 1600 1800 nördliche Halbkugel 2000 Vorausichtlicher Temperaturanstieg (°C) Temperaturveränderung gegenüber Durchschnitt 1961 – 1990 (°C) Schaubild 3: Klimawandel – (größte) Herausforderung für die Zukunft Temperaturabweichung vom Durchschnitt (1961–1990) 2100 Global Quelle: IPCC/WG1, Climate Change 2001/2007; Allianz GI Kapitalmarktanalyse. Weltwirtschaftsleistung bis 2050 etwa um 5 % bis 20 % belasten wird. Selbst wenn Klimaschutzmaßnahmen ab 2025 getroffen würden, dürften nach Schätzungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) die weltweiten Schäden des Klimawandels bis 2050 auf rund 3,8 Billionen US-Dollar anwachsen. Wür- den Investitionen in den Klimaschutz bereits heute in Höhe von knapp 500 Mrd. US-Dollar entschieden, könnten die volkswirtschaftlichen Kosten der globalen Erderwärmung immerhin auf 1,3 Billionen US-Dollar reduziert werden (vgl. Schaubild 4). Zwischenfazit: Unsere Umwelt entwickelt sich zunehmend zu einer knappen Ressource! 4000 4000 3500 3500 3000 3000 Schäden in Mrd. $ Kosten in Mrd. $ Schaubild 4: Ökologie und Ökonomie wachsen zusammen Geschätzte Kosten für Klimaschutz und Schäden durch Klimawandel (weltweit, Mrd. US-Dollar) 2500 2000 1500 1000 0 USA 2000 1500 1000 500 500 China 2500 0 Beginn 2005 Europa Asien Südamerika Beginn 2025 USA Japan Afrika Rest der Welt China Bei Beginn des Klimaschutzes 2005 Europa Asien Südamerika Bei Beginn des Klimaschutzes 2025 Japan Afrika Rest der Welt Quelle: DIW 2005; Allianz GI Kapitalmarktanalyse. 13 Welt im Wandel Umwelt bekommt einen Preis Vertiefende Analysen zu den Investmentthemen SRI, Sustainability und ESG finden Sie unter http://www.allianzgi.de/ kapitalmarktanalyse, Rubrik SRI. Erstaunlich: Über 50 % davon sind Schwellenländer. Beispielsweise hat China den Ausbau an erneuerbaren Energien als eines der Schwerpunktthemen des aktuellen Fünfjahresplans ausgerufen. Der Anteil am gesamten chinesischen Energiemix soll bis 2020 auf 15 % steigen (2010: ca. 9 %) (vgl. Schaubild 5). Damit der Strukturwandel der Wirtschaft vom parasitären zum symbiotischen Wachstum schneller vollzogen werden kann, bedarf es der Unterstützung der Politik. Denn erst wenn sich der Umweltverbrauch vom Knappheitszum Kostenfaktor entwickelt, d. h. verursachte Umweltkosten stärker internalisiert werden, dürfte sich dieser Wandel beschleunigen. Und die ersten Schritte in diese Richtung wurden bereits unternommen. Zum Beispiel werden mit dem Handel von CO2-Emissionsrechten – derzeit als bilateraler Handel zwischen den Unterzeichnern des Kyoto-Protokolls und innerhalb Europas als EU-Emissionshandel für Unternehmen – Kostenverursacher verstärkt zur Kasse gebeten. Auch die Steuer- und Subventionspolitik vieler Staatsregierungen werden zunehmend auf nachhaltigeres Wirtschaften ausgerichtet. So hat sich die Anzahl der Länder mit politischen Zielen zum Ausbau der erneuerbaren Energien oder ähnlichen Regelungen im Zeitraum 2005 bis 2011 von 55 auf 119 Staaten mehr als verdoppelt.14 Nicht nur in der Politik, sondern auch in der freien Wirtschaft hält das Thema Nachhaltigkeit stärker Einzug. Da die Folgen des Klimawandels immer mehr zum Unternehmensrisiko werden können, haben sich mittlerweile über 6.000 große Unternehmen und 655 institutionelle Investoren mit einem Gesamtanlagevermögen von rund 78 Billionen US-Dollar im Carbon Disclosure Project (CDP) zusammengeschlossen. Sie setzen sich nicht nur für einheitliche Standards bei der Messung von Emissionen und die Berücksichtigung von Klimaschutzaspekten bei der Aktienanalyse ein. Ihr Ziel ist auch, dass die Unternehmen Klimaschutzstrategien entwickeln und ihre Emissionen senken. Schaubild 5: Wirtschaftspolitik wird immer „grüner” Anteil erneuerbarer Energien am Endverbrauch und Ziel bis 2020 50 % Schweden Österreich Portugal USA** Frankreich Spanien Total (EU 27) Deutschland Australien Thailand* Italien Indonesien* China Großbritannien Niederlande Südkorea* Japan 34 % 31 % 25 % 23 % 20 % 20 % 20 % 20 % 20 % 17 % 17 % 15 % 15 % 14 % 11 % 10 % 0% 5% 10 % Aktuell (2009) 15 % 20 % 25 % 30 % 35 % 40 % Ziel 2020 * Ziel bis 2025 ** Nicht offiziell; New Energy for America, Obama; 2009 Quelle: REN21, „Renewables 2011 Global Status Report“, 2011, Allianz GI Kapitalmarktanalyse. 14 14 Quelle: REN21 Report, 2011. 45 % 50 % 55 % Seien es die Einführung von CO2-Emissionsrechten, die steigenden Rohstoffpreise oder der Klimawandel als Unternehmensrisiko, alle Faktoren tragen dazu bei, dass der Verbrauch von Umwelt einen Preis bekommt. Umwelt wird zunehmend zum Kosten- und Risikofaktor. Es ist also ebenso eine Frage der ökonomischen Vernunft wie des ökologischen Verantwortungsbewusstseins, auf diese Herausforderungen Antworten zu finden. Grüne Welle des Wachstums Die notwendige Infrastruktur, die das Rückgrat für eine neue Wohlstandswelle bildet, scheint bereits gelegt. Im 19. Jahrhundert waren es vor allem die dampfgetriebenen Druckmaschinen und Eisenbahnen, die die mechanische Kommunikations- und Transportinfrastruktur bildeten. Im 20. Jahrhundert wurde mit den elektronischen Kommunikationsmitteln und dem Auto eine neue Infrastruktur zur individuellen Mobilität geschaffen. Und im 21. Jahrhundert dürfte das Zusammentreffen von digitaler Kommunikationstechnik mit neuen Energiesystemen einen Paradigmenwechsel in der Energieinfrastruktur weiter forcieren.15 Dank digitaler Technik und dem Internet ist es möglich, die Energieproduktion und den Energiekonsum räumlich und zeitlich zu trennen. Der Ökonom Jeremy Rifkin beschreibt diese Energiewende, die durch einen Wechsel von einer angebots- zu bedarfsorientierter Energiepolitik und einen Übergang von 15 ” „Mit den volkswirtschaftlichen sowie ökologischen Knappheitsfaktoren Rohstoffe, Energie und Umwelt könnte sich ein radikaler Wandel vollziehen, der vermutlich nahezu alle Wirtschaftsbereiche durchdringen wird. Denn es wird zukünftig vor allem darauf ankommen, in der globalen Wertschöpfung die Ressourcen- und Energieproduktivität zu steigern bzw. nachhaltiger zu wirtschaften.“ zentralistischer zu dezentraler Energieerzeugung charakterisiert ist, mit dem Begriff der gesamtgesellschaftlichen Demokratisierung der Energieversorgung. Die Verzahnung des 5. mit dem 6. Kondratieffzyklus, d. h. die Verbindung des Bereichs der Informationstechnologie mit dem der „grünen“ Märkte, dürfte weiter zunehmen. Nach Rifkin dürften fünf tragende Säulen diese neue Energieinfrastruktur des 21. Jahrhunderts bilden, welche die Triebfedern einer neuen symbiotischen Wachstumswelle in der Zukunft bilden können – für die Weltwirtschaft als Ganzes und Unternehmen bzw. Branchen im Besonderen: 1. Umstieg auf erneuerbare Energien 2. Umwandlung von Gebäuden in Mikrokraftwerke (durch erneuerbare Energien) 3. Einsatz von Energiespeichern in Gebäuden, Autos und innerhalb der Energieinfrastruktur 4. Ausbau eines weltweiten Smart Grid-Systems 5. Transportinfrastruktur für elektro- und brennstoffzellengetriebene Fahrzeuge Vgl. auch Jeremy Rifkin, „Die dritte industrielle Revolution“, 2011. 15 Welt im Wandel Auch wenn dieser Umbau noch einige Jahre dauern wird, sind die Anfänge bereits deutlich sichtbar. So kennzeichnen Umweltschutz, Ressourcenschonung und „Corporate Social Responsibility“ bereits heute in vielen Bereichen – insbesondere in den Industrieländern – das globale Wirtschaftssystem. Auch in den Köpfen vieler Konsumenten, vor allem in den Industriestaaten, findet Konsum unter völlig veränderten Prämissen von ethischökologischen Kriterien und Nachhaltigkeit statt. Beispielsweise sind die Verkäufe von US-Hybridautos mit insgesamt über 2 Millionen Fahrzeugen in den letzten 10 Jahren um rund das 9-Fache gestiegen16, in Deutschland werden knapp 90 % des Papiers sowie Glas wiederverwertet17 und Sydney ist die erste Stadt Australiens, deren Straßen- und Parklaternen mit LED-Lichtern ausgestattet werden. In Schwellenländern wie China gab es bereits im Jahr 2006 ca. 51.000 Proteste gegen Umweltverschmutzung18. Zudem scheint auch in anderen Wirtschaftsbereichen das „Konsumieren mit gutem Gewissen“ zunehmend zum Wachstumsmotor zu werden. Der Markt mit Bio-Lebensmitteln boomt ebenso wie „grüne“ Geldanlagen und der Handel mit Fair-Trade-Produkten. Es verwundert daher kaum, dass vor allem denjenigen Branchen großes Wachstumspotenzial zugetraut wird, die für Energie- und Ressourceneffizienz und somit auch für die nachhaltige Entwicklung von Mensch und Gesundheit entscheidend sind. Die Wirtschaftsberatung Roland Berger schätzt, dass die Leitmärkte der Umwelttechnik (u .a. erneuerbaren Energien, rohstoffeffiziente Produkte/Prozesse, Recycling, Wassertechnologien) bereits 2010 ein weltweites Umsatzvolumen von rund 1,7 Billionen US-Dollar auf sich vereinten. Bis ins Jahr 2020 dürften es rund 3,2 Billionen USDollar sein, was einem überdurchschnittlichen Wachstum von 6,5 % p. a. entsprechen würde (siehe Schaubild 6). Die Kraft der „schöpferischen Zerstörung“, wie sie Schumpeter formulierte, dürfte in den nächsten Jahren vermutlich weiter zunehmen. Ein Wandel der Wirtschaft, der wahrscheinlich fast alle Wirtschaftsbereiche durchdringen wird. Die „Green Tech“-Märkte insgesamt werden viele klassische Industriezweige wohl deutlich hinter sich lassen. Analysen des DIW, des Fraunhofer ISI und der Strategieberatung Roland Berger im Auftrag des Bundesumweltministeriums zeigen zum Beispiel, dass ab dem Jahr 2020 Umwelttechnologien für die deutsche Wirtschaft größere Bedeutung haben werden als die Automobilindustrie. Quelle: Hybridcars.com. Quelle: BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. 18 Quelle: China‘s State Environmental Protection Administration (SEPA). 16 17 16 Schaubild 6: Grüne Energien – wachsender Milliardenmarkt Umsatzvolumen der Leitmärkte für Umwelttechnik 3.500 3.000 ~ 3.200 Mrd. USD 2.500 +6,5 % p. a. 2.000 ~ 1.700 1.500 ~ 1.400 1.000 500 0 2007 Welt 470 245 170 2010 +7 % p. a. 2020 Deutschland Quelle: Roland Berger, Allianz GI Kapitalmarktanalyse. Ebenso dürfte sich das „grüne“ Wachstum auch am Beschäftigungsmarkt bemerkbar machen. So prognostiziert das European Renewable Energy Council, dass im Zuge der Transformation der Energiesysteme zur Erreichung der europäischen Energieziele (u. a. bis 2020: 20 % CO2-Reduktion, 20 % Anteil an regenerativen Energien) allein in Europa bis 2030 rund 2,7 Millionen neue Jobs geschaffen werden können. Auch hier dürfte sich die „schöpferische Zerstörung“ bemerkbar machen: Während nahezu 2,5 Millionen Arbeitsplätze in den traditionellen Energie- sektoren Kohle, Gas und Öl verloren gehen dürften, werden im Bereich der erneuerbaren Energien vermutlich rund 5,3 Millionen neue Jobs geschaffen.19 Im Rahmen eines optimistischen Szenarios der UNEEP, in dem der weltweite CO2-Ausstoß auf 450 ppm und die Klimaerwärmung auf 2° C begrenzt werden sollen, werden bis 2050 vermutlich sogar drei Viertel der direkt Beschäftigten im Energiesektor in den Bereichen der regenerativen Energien und Energieeffizienz (v. a. im Bausektor) arbeiten (siehe Schaubild 7).20 Schaubild 7: Kraft der „schöpferischen Zerstörung“ Arbeitsmarktentwicklung im Energiesektor 25 Millionen Arbeitskräfte 20 15 10 5 0 1990 2000 2010 2020 Kohleproduktion Ölproduktion Gasproduktion Wasserkraft/Geothermie Regenerative Energien 2030 2040 2050 Bio-Kraftstoffe Energieeffizienz Quelle: UN, REN21 2011, Allianz GI Kapitalmarktanalyse. 19 20 Quelle: European Renewable Energy Council (EREC), 2011. Quelle: United Nations Environment Program (UNEP), „Towards a Green Economy: Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradication“, 2011. 17 Welt im Wandel „Green-Tech“ – ein Wachstumsmarkt Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat in 164 verschiedenen Zukunftsszenarien analysiert, dass sich im Schnitt bis Mitte dieses Jahrhunderts die globale Energienachfrage nahezu verdoppeln und gleichzeitig der Anteil regenerativer Energiequellen von derzeit ca. 16 % auf rund 30 % anwachsen wird. In einem optimistischen Szenario wird der Beitrag regenerativer Energien sogar auf 77 % geschätzt. Seien es die Bereiche Fotovoltaik, Windkraft, Geothermie oder Biomasse – der Anteil erneuerbarer, CO2-neutraler Energiequellen am weltweiten Energiemarkt dürfte weiter wachsen. Ein Wachstumsprozess, der bereits heute erkennbar ist: • Fotovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 27,4 GW wurden 2011 global neu installiert – ein Zuwachs von ca. 70 %.21 • Neue Windkraftanlagen mit einer Kapazität von 40,5 GW wurden 2011 weltweit erbaut – ein Wachstum von über 20 %. Interessant: Über 50 % davon vereinen China und Indien auf sich. • Die weltweit installierte Kapazität von Geothermieanlagen beträgt derzeit 10,9 GW. Nach Schätzungen der International Geothermal Association (IGA) soll diese auf 18,5 GW bis ins Jahr 2015 steigen (+14 % p. a.). • Der Verbrauch von Ethanol und Biokraftstoffen ist seit 2005 um das 3- bzw. 6-Fache gestiegen.22 Schaubild 8: Solar- und Windkraft – zwei Wachstumsmärkte Windkraft, Kapazität weltweit, 1996 bis 2010 200 198,0 159,0 150 Gigawatt 121,0 94,0 100 74,6 50 6,1 7,6 10,0 13,5 17,4 24,2 31,3 39,4 47,6 59,3 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Solarkraft, Kapazität weltweit, 1996 bis 2010 40 40,0 35 30 23,0 Gigawatt 25 20 16,0 15 9,5 10 5 0,7 0,8 0,9 1,2 1,4 1,8 2,2 2,8 3,9 5,4 7,0 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: UN, REN21 2011, Allianz GI Kapitalmarktanalyse. 21 18 22 Quelle: European Photovoltaic Industry Association (EPIA), 2011. Quelle: Renewables 2011 Global Status Report (REN21). Ein zusätzlicher Wachstumstreiber der „Green Tech“-Märkte dürfte die Tatsache sein, dass die Stromkosten erneuerbarer Energieträger dank technologischen Fortschritts und staatlicher Subventionierung in den letzten drei Jahrzehnten gesunken sind – Tendenz weiter fallend. So betrugen die durchschnittlichen Preise von Fotovoltaikmodulen pro Watt Solarenergie 1975: 94,81 US-Dollar, 1985: 12,17 US-Dollar, 1995: 5,76 US-Dollar, 2005: 4,34 US-Dollar und aktuell 0,96 US-Dollar. Nach Schätzungen von Goldman Sachs wer- den sie bis 2013 weiter auf 0,84 US-Dollar sinken (siehe Schaubild 9). Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts wird die Wettbewerbsfähigkeit von Windenergieanlagen gegenüber konventionellen Kraftwerken an guten Windstandorten schon jetzt erreicht. Die Stromgestehungskosten von On-Shore-Windenergieanlagen liegen derzeit zwischen 0,06 und 0,08 Euro / kWh, also im Bereich der konventionellen Kraftwerke (Steinkohle, Braunkohle, Kernkraft). Schaubild 9: Große Lernkurve bei Sonnenenergie Entwicklung der Kosten für Solarmodule (in US-Dollar pro Watt) 2005 $4,34 2011 $0,96 1975 $94,81 Kosten von Solarmodulen pro Watt 200 $5,13 1995 $5,76 1990 $7,83 1980 $24,28 1985 $12,17 Quelle: Bloomberg New Energy Finance, Allianz GI Kapitalmarktanalyse. 19 Welt im Wandel Der Wandel von der konventionellen Energiebereitstellung zu erneuerbaren Energien wird die Struktur der Energiewirtschaft sehr wahrscheinlich massiv verändern. Statt der Stromerzeugung in Großkraftwerken mit z. T. mehr als 1 Gigawatt Leistung (Kern-, Braunkohle- und Steinkohlekraftwerke) nimmt die Erzeugung in Kleinanlagen mit wenigen kW (z. B. Fotovoltaik) bis wenige MW (kleinere Windparks) zu. Entsprechend sollten die für den Ausbau erneuerbarer Energien benötigten Investitionen – vor allem in Technologieförderung und Infrastrukturausbau – nach Schätzungen des IPCC von heute bis 2020 eine mögliche Spanne von 1,36 bis 5,10 Billionen US-Dollar umfassen. Für den Zeitraum von 2020 bis 2030 wird eine Spanne von 1,49 bis 7,18 Billionen US-Dollar erwartet.23 Allein im Jahr 2011 wurden weltweit 260 Milliarden US-Dollar im Bereich „Clean Energy“ investiert – ein Wachstum von 250 % gegenüber dem Jahr 2005 (vgl. Schaubild 10).24 Interessant: Sowohl China als auch Indien gehören weltweit zu den TOP-5-Ländern mit dem größten Investitionsvolumen im Bereich der Umwelttechnik (vgl. Schaubild 11).25 Auch die Hightechindustrie dürfte spürbar vom grünen Wandel der Märkte profitieren, weil die Nachfrage nach erneuerbaren Energien, modernen Umwelttechnologien, nachhaltiger Wasserwirtschaft, Recycling und effizienteren Antriebstechniken steigt. So werden z. B. dem Bereich Smart Grid, dem „Internet der Energie“, große Wachstumsperspektiven zugesprochen. Durch die dezentrale Erzeugung vor allem von regenerativen Energien bei einer wachsenden Zahl von privaten Haushalten und Unternehmen wird eine effiziente Steuerung des Energiesystems immer bedeutender. Strommessung und -verwaltung über das Internet, genauso wie virtuelle Kraftwerke, die im „EnergieWeb“ die Balance zwischen Erzeugung und Schaubild 10: Investitionen in regenerative Energien fördern nachhaltige Energieproduktion und globale Klimaziele Entwicklung der weltweiten Investitionen in regenerative Energien (2004–2030, in Mrd. US-Dollar in %) 500 % 461 450 % 400 % 350 350 % 300 % 247 250 % 200 % 153 150 % 100 % 50 % 54 75 187 189 2008 2009 260 270 113 0% 2004 2005 2006 2007 2010 2011 2015E 2020E 2030E Quelle: BNEF, Global corporate renewable energy index (crex), 2011; für 2015–2030E: IEA, New Energy Finance Global Futures; Allianz GI Kapitalmarktanalyse. Quelle: IPCC, „Special Report on Renewable Energy Sources and Climate Change Mitigation“ (SRREN). Quelle: Bloomberg New Energy Finance. 25 Quelle: The Pew Charitable Trusts „Who’s Winning the Clean Energy Race?”, 2012. 23 24 20 Schaubild 11: Regenerative Energien sind nicht nur ein Thema der Industrieländer Investitionen in regenerative Energien 2011 nach Ländern und Sektoren (in Mrd. US-Dollar) USA China Deutschland Italien Rest der EU-27 Indien England Japan Spanien Brasilien Kanada Frankreich Australien Indonesien Südkorea Türkei Argentinien Mexiko Südafrika 0 10 Wind Solar 20 30 Sonst. Regenerative Energien 40 Biokraftstoffe 50 Energieeffizienz Quelle: The Pew Charitable Trusts „Who’s Winning the Clean Energy Race?”, 2012; Allianz GI Kapitalmarktanalyse. Verbrauch herstellen, dürften in Zukunft eine große Rolle auf dem Energiemarkt spielen. Folglich erscheint das Marktpotenzial dieser neuen Technologie sehr vielversprechend. So schätzt die Europäische Energieplattform Smart Grids, dass bis 2030 für den flächendeckenden Einsatz intelligenter Stromnetze 390 Mrd. Euro in Europa investiert werden müssen. Allein 300 Mrd. Euro flößen davon in die Erneuerung und Erweiterung der elektrischen Stromversorgungsinfrastruktur, 90 Mrd. in die Stromübertragung. Auch Cisco Systems, einer der größten Netzwerkanbieter weltweit, rechnet mit einem eigenen Umsatz im Bereich Smart Grid von 20 Mrd. US-Dollar pro Jahr ab 2013. Das Unternehmen geht davon aus, dass das Energie-Web 100-mal so groß werden wird wie das Internet. Schaubild12: Smart Grid – das Internet der Energien mit Zukunft Investitionen in Smart Grid-Technologien (in Mrd. US-Dollar) 196,9 200 164,0 150 139,0 119,8 81,1 100 99,8 67,0 50 0 2009 2010 2011e 2012e 2013e 2014e 2015e e = erwartet e = erwartet Quelle: IC Insights; Allianz GI Kapitalmarktanalyse. 21 Welt im Wandel Smart Grid • „Smart Grid“ bedeutet auf Deutsch „Intelligentes Stromnetz“. Dahinter verbergen sich Stromnetze, die neben dem herkömmlichen Stromtransport auch bidirektionale Stromeinspeisungen und (Strom-)Datenkommunikation erlauben. Denn durch die dezentrale Erzeugung vor allem von regenerativen Energien bei einer wachsenden Zahl von privaten Haushalten und Unternehmen wird eine gezielte Steuerung des Energiesystems immer bedeutender. So werden auch immer mehr Konsumenten mit dem Einsatz von Solar-, Windkraft- oder Geothermieanlagen selbst zu Stromproduzenten. Ziel dieser neuen Technologie am zukünftigen Energiemarkt ist es, die Stromerzeugung und -distribution sowie den Verbrauch möglichst effizient zu gestalten. Das Smart Grid besteht daher auch aus drei Kernbausteinen: • 1. Smart Metering ist ein intelligenter Stromzähler, der die Messung von Verbrauch und Erzeugung durch Datenfernübertragung über das Internet erlaubt. Er stellt somit die Grundvoraussetzung des Smart Grid dar. Gleichzeitig erlauben intelligente Zähler, variable Stromentgelte in Abhängigkeit von der Gesamtnachfrage und Netzauslastung zu erheben. • 2. Grid Intelligence nennt sich die Stromnetzinfrastruktur und die zugehörige Steuerungstechnik. Dieses virtuelle Kraftwerk ermöglicht im „Energie-Web“ eine effiziente Balance zwischen Erzeugung und Verbrauch. • 3. Utility IT bezeichnet intelligente Datenmanagementsysteme, welche die Abrechnung und Speicherung von Kundendaten und Parametern der Stromleitungsnetze automatisch steuern. Man spricht beim Smart Grid auch vom „Internet der Energien“ oder dem „Energie-Web“. Anwendungsbeispiele für die Zukunft gibt es bereits einige: • Wenn in der Wüste Nordafrikas oder in den Windparks auf hoher See Strom erzeugt wird, bedarf es intelligenter Stromverteilernetze, die den teilweise unregelmäßig produzierten Strom direkt an die Verbrauchsquelle weiterleiten. • Wenn in der Nacht der Verbrauch naturgemäß zurückgeht und der Strom in der Regel günstiger ist, aber der Wind stark über die Nordsee fegt, können verschiedenste Speicher bis hin zu Batterien für Elektroautos und -züge gefüllt werden oder tausende Waschmaschinen anspringen. • Wenn im Sommer hunderttausende Fotovoltaikanlagen Strom produzieren und ihn quer durch das Land gleichzeitig ins Netz einspeisen, sorgen intelligente Regler dafür, dass Kraftwerke zum Teil abgestellt bzw. ihre Leistungen reduziert werden können. Quellen: Siemens AG, Wikipedia. 22 Fazit Die Umwelt selbst ist ein knappes Gut geworden. Sie kann nicht mehr kostenlos verbraucht werden – das hätte ohnehin nie geschehen dürfen. Das bedeutet, ihre Nutzung – zum Beispiel in Form des CO2Ausstoßes – muss sich in den Kosten / Preisen niederschlagen. Ernst Ulrich von Weizsäcker hat Recht, wenn er fordert, dass Preise nicht nur die ökonomische, sondern auch die „ökologische Wahrheit“ sagen müssen. Der Klimawandel ist der finale, unüberhörbare Wake-up Call für diese ökologische Wahrheit. Der Handlungsdruck, der von ihm ausgeht, wird die Wirtschaft in nahezu allen Bereichen verändern und in eine neue Wachstumsphase führen. Dieses Wachstum wird anders sein als das bisherige. Gerade der Umstieg auf erneuerbare Energien zeigt: Wachstum wird weniger verbrauchend als vielmehr regenerierend. Stichwort: Nachhaltigkeit. Noch weiter über den Tellerrand hinausgeblickt: Mit Bezug auf unseren Planeten Erde verändert es sich vom parasitären Wachstum zum symbiotischen. Die Basistechnologien für diesen Wandel, wie sie Kondratieff einfordern würde, sind größtenteils bereits vorhanden. Als Investoren mit längerfristiger Perspektive – durchaus im Sinne des Umweltschutzes – sollten wir die Welt durch die Augen Schumpeters und Kondratieffs sehen und über die Krise hinausblicken. Der neue Wachstumszyklus zeichnet sich bereits ab. Dennis Nacken 23 Welt im Wandel Quellen: Kondratieff: → Allianz Economic Research, Working Paper 103: „Ein Blick in die Zukunft – acht Megatrends, die Wirtschaft und Gesellschaft verändern“, 2008 → Carlota Perez, „Great Surges of Development and Alternative Forms of Globalization“, 2007 → Erik Händeler, „Die Geschichte der Zukunft“, 7. Aufl., 2009 → Erik Händeler, Kondratieff-Informationsseite des Wirtschaftswissenschaftler: www.kondratieff.biz → Ernst Ulrich von Weizäcker, „Faktor Fünf“, 2009 → Informationsportal zur volkswirtschaftlichen Theorie „Langer Wellen“: www.thelongwaveanalyst.ca → Jeremy Rifkin, „Die dritte industrielle Revolution“, 2011 → Karl Popper: „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“, erstmalig 1945 veröffentlicht → Leo A. Nefiodow, „Der sechste Kondratieff“, 6. 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Jahrhunderts → Zukunft sichern mit betrieblicher Altersversorgung → Der sechste Kondratieff – Wohlstand in langen Wellen → Demografische Zeitenwende (Teil 1) → Ausfinanzieren von Pensionsverpflichtungen → Altersvorsorge im Demografischen Wandel (Teil 2) Chinas neue Epoche des Wachstums → Der chinesische Renminbi – die neue Weltwährung → Investmentchance Demografie (Teil 3) → Chinas Sorge: die Inflation Verhaltensökonomie – Behavioral Finance → Die zaghafte Öffnung des chinesischen Kapitalmarkts → Wie wir doch noch aus unseren Fehlern lernen können → China Fokus – In den Fußstapfen Japans → Überliste dich selbst! → Tiger und Drache → Behavioral Finance und die Ruhestandskrise → China Fokus – Arbeitskräftemangel → Wachstumsland China → Chinas neue Epoche des Wachstums → China Fokus – Die Internationalisierung des Renminbi nimmt Fahrt auf SRI – Sustainability – ESG → Rendite ohne Reue → Rendite ohne Reue reloaded → Nachhaltig – verantwortungsvoll – themenbasiert → China – „Hard Landing“? Dividenden → Dividendentitel – eine attraktive Ergänzung fürs Depot! Risikomanagement & Advanced Return → Neue Zoologie des Risikomanagements der Kapitalanlage → Master-KAG → Dividendenstrategien im Umfeld von Inflation und Deflation All unsere Publikationen, Analysen und Studien können Sie unter der folgenden Adresse online einsehen: http://www.allianzglobalinvestors.de / kapitalmarktanalyse icht Sie auch n Verpassen dcasts: unsere Po odcast nzgi.de / p www.allia 25 Welt im Wandel Notizen 26 Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und die Erträge daraus können sowohl sinken als auch ansteigen und Investoren erhalten den investierten Betrag möglicherweise nicht in voller Höhe zurück. Die hierin enthaltenen Einschätzungen und Meinungen sind die des Herausgebers und / oder verbundener Unternehmen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich – ohne Mitteilung hierüber – ändern. Die verwendeten Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen und wurden als korrekt und verlässlich betrachtet, jedoch nicht unabhängig überprüft; ihre Vollständigkeit und Richtigkeit sind nicht garantiert und es wird keine Haftung für direkte oder indirekte Schäden aus deren Verwendung übernommen, soweit nicht durch grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Fehlverhalten verursacht. Hierbei handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Herausgegeben von Allianz Global Investors Kapitalanlagegesellschaft mbH, (www.allianzglobalinvestors.de) einer Kapitalanlagegesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland mit eingetragenem Sitz in Mainzer Landstraße 11–13, D-60329 Frankfurt / Main, zugelassen und beaufsichtigt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet. 27 Allianz Global Investors GmbH Bockenheimer Landstr. 42 – 44 60323 Frankfurt am Main Bei dieser Broschüre handelt es sich um Werbung gem. § 31 Abs. 2 WpHG. Stand: Juni 2012 www.allianzglobalinvestors.de