Vorlesung – Inhalt - in der Abteilung Finanzwirtschaft und Banken

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Universität Karlsruhe (TH)
Institut für Finanzwirtschaft, Banken und Versicherungen
– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
Vorlesung – Inhalt
•
Außenfinanzierung
– Beteiligungs-/Eigenkapitalfinanzierung
- Gründungs-/Frühphasenfinanzierung
»
Grundlagen
»
Business Angel
»
Venture Capital (VC)-Gesellschaft
- Going Public
»
Grundlagen
»
Phasen des Börsenganges
»
Strukturierung der Emission
»
Kosten
»
im Detail: Bookbuildingverfahren, Due Diligence, Equity Story
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Vorlesung Finanzierung, WS 2006/07
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
Beteiligungsfinanzierung – Wdhlg. (1)
•
Anlässe der Beteiligungsfinanzierung (Lebenszyklus):
Hinweis: die Vorlesung Finanzierung 2 beschäftigt sich ausführlich mit den speziellen
Finanzierungsfragestellungen im Lebenszyklus eines Unternehmens
(Beteiligungs-)
Finanzierungsanlässe
Gründung
Umwandlung
Going Public
(IPO)
Kapitalerhöhung
Kapitalherabsetzung
Fusion
Sanierung/
Liquidation
heutige Vorlesung
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Beteiligungsfinanzierung – Gründungs-/
Frühphasenfinanzierung (1)
•
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
Unternehmensgründung
– beruht auf neuer Geschäftsidee, z.B.
- neues/verbessertes Produkt, neue/verbesserte Dienstleistung
- verbesserte Produktionstechnologie (Kosten-/Zeitreduktion)
– Rechtsformwahl (Gründung meist als Personengesellschaft)
– Gründungsfinanzierung
- klassische Außenfinanzierung (Fremd-/Eigenkapital) steht meist nicht zur Verfügung,
Gründe:
»
prognostizierte Cash Flows der späteren Phasen äußerst unsicher
»
große Informationsasymmetrien zwischen Gründern und potentiellen Kapitalgebern
»
Transaktionskosten sind für relativ geringe Kapitalbeträge hoch
»
geringes Eigenkapital des Gründers bzw. fehlendes beleihbares Vermögen beschränkt die
Fremdfinanzierung
→ verfügbare Finanzierungsquellen:
»
Eigenmittel der Unternehmensgründer
»
Mittel von befreundeten Personen, der Familie
»
öffentliche Förderprogramme (z.B. KfW), siehe auch Förderdatenbank http://db.bmwa.bund.de
»
Business Angels
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Beteiligungsfinanzierung – Gründungs-/
Frühphasenfinanzierung (2)
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
– idealtypische Entwicklungsphasen und Risikokapitalbedarf im Lebenszyklus:
Quelle: Tebroke, Laurer: Betriebliches Finanzmanagement, Kohlhammer, 2005, S.36
→ Eigenkapitalausstattung spielt zentrale Rolle: Verluste in Gründungsphase
müssen gedeckt werden bis geplante Gewinne realisiert werden
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Beteiligungsfinanzierung – Gründungs-/
Frühphasenfinanzierung (3)
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
– Beziehung zwischen Gewinnen, Kapitalbedarf und Risiko in der
Frühphasenfinanzierung:
Quelle: Bieg, Kußmaul: Investitions- und Finanzierungsmanagement, Band II, Vahlen, 2000, S.78
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Beteiligungsfinanzierung – Gründungs-/
Frühphasenfinanzierung (4)
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– Risikokapitalquellen und Lebensphase:
Quelle: Tebroke, Laurer: Betriebliches Finanzmanagement, Kohlhammer, 2005, S.36
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Beteiligungsfinanzierung – Gründungs-/
Frühphasenfinanzierung (5)
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– Business Angel
- vermögender privater Investor, der aufgrund seiner früheren Tätigkeit über spezielles
technisches und/oder Managementwissen verfügt
- investiert in Unternehmen
»
mit vergleichsweise hohem Risiko (neue Technologien)
»
die noch am Beginn ihrer Entwicklung stehen (Seed-Phase)
- Engagement:
»
finanzielle Beteiligung: Dauer flexibel, meist längerfristig
»
berät Unternehmen, vermittelt Kontakte und übernimmt Leitungsfunktion → direkte Einsicht
beseitigt Informationsasymmetrien
- kein institutionalisierter Markt
- weitere Infos:
»
Business Angels Netzwerk Deutschland, BAND (http://www.business-angels.de)
»
European Business Angels Network (http://www.eban.org)
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Beteiligungsfinanzierung – Gründungs-/
Frühphasenfinanzierung (6)
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– Venture Capital (VC)-Gesellschaft
- stellt haftendes Beteiligungskapital (rechtsformunabhängig) an junge innovative
Unternehmen (meist in Start-Up-Phase, d.h. erst ab größeren Kapitalbeträgen) bereit
→ VC-Finanzierung als institutionalisierte Beteiligungsfinanzierung
- Funktion:
»
tritt zwischen Kapitalbedarf des jungen Unternehmens und den Anlegern
»
sammelt Geld ein und investiert es in Portfolio von Beteiligungen (→ Portfolioeffekt)
»
projektorientiert:
VC-Gesellschaft sucht zuerst Beteiligungsunternehmen, danach die Investoren
»
fondsorientiert:
VC-Gesellschaft sammelt zuerst Geld bei Investoren, investiert erst danach in Beteiligungsunternehmen
»
übernimmt für Anleger sorgfältige Auswahl („Due Dilligence“)
»
überwacht die jungen Unternehmen („Monitoring“) basierend auf Mitsprache- und
Kontrollrechten
»
stellt dem Beteiligungsunternehmen umfassende Beratungs- und Betreuungsleistungen bereit
»
langfristige Kapitalüberlassung für etwa 5-10 Jahre
- VC-Vertrag regelt
»
Form/Höhe der Finanzierung
»
Kaufpreis der Anteile
»
Dauer der Finanzierung (optionale Regelungen weiterer Finanzierungsrunden, „Staging“)
»
Rechte der VC-Gesellschaft (Mitwirkung, Information, Kontrolle)
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Beteiligungsfinanzierung – Gründungs-/
Frühphasenfinanzierung (7)
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
»
Vergütung der VC-Gesellschaft und des Entrepreneurs
»
Bedingungen für die Beendigung der VC-Beteiligung (Desinvestition)
- Möglichkeiten der Desinvestition („Exit“):
»
Rückkauf durch Gründer/Management („Buy Back“)
»
Verkauf an andere Unternehmung, sog. strategischer Investor („Trade Sale“)
»
Verkauf an andere VC-Gesellschaft, sog. Finanzinvestor („Secondary Purchase“)
»
Börsengang der Beteiligungsunternehmung („Initial Public Offering“ (IPO))
»
Liquidation
- zeitlicher Ablauf einer VC-Finanzierung:
Geschäftsplan (Businessplan)
als Entscheidungsgrundlage,
enthält u.a. Investitions- und
Finanzplanung
Quelle: Bieg, Kußmaul: Investitions- und Finanzierungsmanagement, Band II, Vahlen, 2000, S.80
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (1) –
Grundlagen
•
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
Going Public:
– erstmalige Emission von Unternehmensanteilen (Aktien) einer AG/KGaA auf
dem organisierten Kapitalmarkt, auch Initial Public Offering (IPO) oder
Börsengang genannt
– Gründe für den Börsengang:
- Deckung von Kapitalbedarf
- Rückzug/Vermögensdiversifikation der Altgesellschafter
- bessere (Außen-) Finanzierungsmöglichkeiten
- Kapitalmarktbewertung und Fungibilität der Anteile
- börsennotierte Aktie als Akquisitionswährung
- Einführung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen (Aktienoptionsplänen)
- Erhöhung des Bekanntheitsgrades
– Nachteile
- Publizitätspflichten
- Gefahr feindlicher Übernahmen
- Kosten
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (2) –
Grundlagen
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- Einflussnahme neuer Aktionäre, geringere Entscheidungsfreiheit des Managements
- Kapitalmarktabhängigkeit
– Anforderungsprofil an Börsenkandidaten:
wichtig!
Quelle: Jahrmann: Finanzierung, nwb, 5. Auflage, 2005, S.251
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (3a) –
Phasen
•
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
Phasen des Börsenganges
– Schaffung der formalen und organisatorischen Voraussetzungen
- Umwandlung in AG, Rechtsgrundlage: Umwandlungsgesetz (UmwG)
»
Umwandlungsbericht (§ 192 UmwG)
»
Umwandlungsbeschluss (75% Mehrheit der bisherigen Gesellschafter – bei
Personengesellschaft: 100%, § 193 UmwG)
»
für Formwechsel gelten Gründungsvorschriften des Aktiengesetzes (§§ 23-53 AktG)
»
Gründungsprüfung (§ 33 AktG, § 32 (3) UmwG)
»
Gründungsbericht (§ 32 AKtG, § 220 (2) UmwG)
»
Eintrag ins Handelsregister
»
Bildung der gesetzlich vorgeschriebenen Organe (Vorstand, Aufsichtsrat)
- übersichtliche Unternehmensstruktur
– Strukturierung und Durchführung der Emission
- Emissionsvolumen
- Aktien (Herkunft, Gattung)
- Börsenplatz und –segment
- Platzierungsart, technische Emissionsdurchführung
- Emissionsbank
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (3b) –
Phasen
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- Platzierungsmethode
- Kommunikation
– Maßnahmen nach dem Going Public
- Pflichtmaßnahmen:
»
Geschäftberichte
»
Zwischenberichte
»
Ad-hoc-Publizität
»
Verbot von Insidergeschäften
»
Veröffentlichung von Änderungen bei Stimmrechten
»
Hauptversammlungen
- Investor Relations:
»
Präsentationen („Roadshows“)
»
Investoreneinzelgespräche
»
Conference-Calls
»
IR-Broschüren
»
regelmäßige Pressearbeit
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Ad-hoc-Publizität
§ 15 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) verpflichtet
die Emittenten zur sofortigen
Veröffentlichung solcher
Tatsachen (Insiderinformationen),
• die den Börsenkurs der zugelassenen Wertpapiere eines
Unternehmens erheblich
beeinflussen oder
• im Fall zugelassener Schuldverschreibungen die Fähigkeit
des Emittenten, seinen Verpflichtungen nachzukommen,
beeinträchtigen können
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (4) –
Strukturierung
•
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
Strukturierung und Durchführung der Emission
– Emissionsvolumen, ergibt sich aus
- Kapitalbedarf des Unternehmens
- Umfang, in dem sich Altgesellschafter von ihren Anteilen trennen wollen
– Aktien
- Herkunft:
»
neue Aktien (sog. Primäraktien)
Begebung neuer Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts für Altaktionäre → Mittelzufluss an
Gesellschaft
»
alte Aktien (sog. Sekundäraktien)
Umplatzierung von Aktien von Altgesellschaftern (→ großer Umfang: negatives Signal an
Kapitalmarkt!) → Mittelzufluss an Altaktionäre
»
Mischung aus beiden Alternativen (Regelfall)
- Gattung:
»
Stamm-/Vorzugsaktien
»
Inhaber-/Namensaktien (vinkuliert, gewöhnlich)
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (5) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
– Börsenplatz
- Frankfurt vs. Regionalbörsen (Stuttgart, Berlin, Düsseldorf, München, Hamburg,
Hannover und Bremen)
- evtl. zusätzliche Auslandsnotierung (sog. Dual Listing), Gründe:
»
Steigerung des Bekannheitsgrades
»
Verbreiterung der Investorenbasis
»
aber: zusätzliche Kosten (z.B. Börsenzulassung, Managementkapazität, Publizität)
– Börsensegment
- gesetzliche Handelssegmente:
»
„EU-regulated markets“
»
Amtlicher Handel (§§ 30 ff. BörsG)
»
liquidestes Segment
»
strenge Publizitätsanforderungen
Geregelter Markt (§§ 49 ff. BörsG)
»
Marktsegment für kleinere Unternehmen mit geringeren Volumina
»
Erleichterungen bei den Publizitätsvorschriften (keine Pflicht zur Veröffentlichung von Zwischenberichten);
Ad-hoc-Publizität allerdings obligatorisch
→ Einstiegssegment mit der Option eines späteren Wechsels in den Amtlichen Handel
»
„regulated unofficial market“
Freiverkehr (Open Market) (§§ 57 BörsG)
»
Regelwerk: Freiverkehrsrichtlinien
»
regulatorisches Äquivalent zu AIM (London Stock Exchange) und Alternext (Euronext)
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (6) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
»
Deutsche Börse ist Träger des Open Marktes
»
keine Börsennotierung und Zulassung im Sinne des § 3 Abs. 2 AktG, Freiverkehr ist kein organisierter Markt
im Sinne von § 2 Abs. 5 WpHG
»
wichtige Anlegerschutzbestimmungen gelten nicht: Ad-hoc-Mitteilungen (§ 15 WpHG), Meldung des
Erreichens von Schwellenwerten (§ 21 WpHG), keine Zwischenberichte (§ 40 BörsG), Pflichtangebot bei
Kontrollwechseln (WpÜG), Directors Dealings (WpHG)
→ kosteneffizienter, schneller Weg an die Börse mit niedrigen fortlaufenden Transparenzanforderungen
- Zulassungskriterien:
Quelle: Gerke, Bank: Finanzierung, Kohlhammer, 2. Auflage, 2005, S.319
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (7) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- Publizitätsanforderungen:
AG/KGaA muss
mind. 1 Jahr
bestehen
AG/KGaA muss
mind. 3 Jahre
bestehen
Quelle: Gerke, Bank: Finanzierung, Kohlhammer, 2. Auflage, 2005, S.320
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (8) –
Strukturierung
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Institut für Finanzwirtschaft, Banken und Versicherungen
– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- fortlaufende Publizitätsanforderungen:
Quelle: Gerke, Bank: Finanzierung, Kohlhammer, 2. Auflage, 2005, S.321
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (9) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- Börsenorganisation Frankfurter Wertpapierbörse (Quelle: Deutsche Börse AG):
verantwortlich für Einbeziehung in
Geregelten Markt (Wertpapiere, die bereits
an anderer Börse zugelassen sind)
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verantwortlich für Zulassung zu
Amtlichem Handel/Geregeltem Markt
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (10) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- Transparenzstandards der Deutsche Börse AG
»
»
General Standard
»
dient vor allem jenen Aktiengesellschaften, die eine eher nationale Ausrichtung verfolgen bzw. ein
kostengünstiges Börsenlisting anstreben
»
gesetzliche Mindestanforderungen für den Amtlichen Handel bzw. Geregelten Markt (u.a. Jahres- und
Zwischenbericht nach IFRS/IAS, Ad-hoc-Mitteilungen (§ 15 WpHG), Meldeschwellen (§ 21 WpHG),
Kontrollwechsel (WpÜG), Director‘s Dealings (WpHG), Beachtung von Insiderregeln, Marktmissbrauch,
Regeln des WpPG zum öffentlichen Angebot)
Prime Standard
»
zusätzliche – über das Maß des General Standards hinausgehende – internationale Transparenzanforderungen → hiermit soll vor allem den Bedürfnissen der internationalen Investorenschaft Rechnung
getragen werden
»
für ein Listing im Prime Standard sind u.a. folgende Transparenzstandards erforderlich:
- regelmäßige Anfertigung von Quartalsberichten
- Vorlage eines Unternehmenskalenders (wichtige Investorentermine)
- aktive Investor-Relations-Arbeit (Durchführung von mind. einer Analystenkonferenz pro Jahr)
- Veröffentlichungen von Ad-hoc-Mitteilungen in englischer und deutscher Sprache
»
Entry Standard
»
Teilbereich im Open Market
»
für kleine und mittlere Unternehmen, die einen alternativen Weg an die Börse mit niedrigen
Regulierungsanforderungen und Kosten anstreben
»
wesentliche Transparenz- und Verhaltensregeln zum Schutz der Anleger, die für organisierte Märkte wie
Prime und General Standard nach den EU-Richtlinien verpflichtend sind, gelten im Entry Standard nicht →
richtet sich vornehmlich an qualifizierte Investoren, die die Chancen und Risiken in einem geringer
regulierten Marktsegment einschätzen können
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (11) –
Strukturierung
»
Universität Karlsruhe (TH)
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
für ein Listing im Entry Standard sind u.a. folgende Transparenzstandards erforderlich:
- Jahresabschluss und Zwischenbericht nach HGB
- Veröffentlichung wesentlicher Unternehmensnachrichten
- Unternehmenskurzporträt und – kalender
»
gesetzliche Mindestanforderungen
Beachtung von Insiderregeln, Marktmissbrauch, Regeln des WpPG zum öffentlichen Angebot
- Transparenzstandards (Quelle: Deutsche Börse AG):
(Open Market)
Teilbereich
(Entry
Standard)
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (12) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
– Exkurs: Indexsystematik
- Systematik und Berechnungsweise der Indizes in Indexleitfäden definiert (vgl.
http://deutsche-boerse.com)
- über die Indexzugehörigkeit entscheidet der Vorstand der Deutsche Börse AG auf
Vorschlag des Arbeitskreises „Aktienindices“
- Indexzugehörigkeit hat enormen Einfluss auf Attraktivität einer Aktie (passive
Indexfonds/-zertifikate, Investoreninteresse)
- weitere Infos „Die neue Aktienmarktsegmentierung und Indexsystematik“ → Website
Prime All Share Index
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CDAX
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (13) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
– Platzierungsart:
- Privatplatzierung
Aktienangebot nur an ausgewählte potentiellen Erwerber (v.a. bei kleinen Gesellschaften), i.d.R.
keine Börsennotierung
- öffentliche Emission
Angebot an breite Investorenschaft → Going Public, Initial Public Offering (IPO), Börsengang
– technische Emissionsdurchführung:
- Selbstemission
für Nichtbankenunternehmen nur bei geringem Emissionsvolumen und insbesondere bei
Privatplatzierungen üblich
-
Fremdemission durch Bank/Bankenkonsortium (Regelfall)
»
Motive:
»
Beratungsleistung der Bank
»
Kontakte zu potentiellen Investoren
»
Personal und technischer Apparat zur Durchführung einer Emission
»
Möglichkeit der Übernahme des Emissionsrisikos
→ vgl. auch folgende Darstellung
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (14) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- Arten der Konsortien bei Fremdemission:
»
Standard
–
»
Begebungskonsortium:
»
lediglich technische Abwicklung der Börseneinführung/Kapitalerhöhung
»
Vertrieb der Aktien im Namen der Gesellschaft (Banken als Kommissionäre) → Absatzrisiko liegt bei
Unternehmen
Übernahmekonsortium:
»
technische Abwicklung der Börseneinführung/Kapitalerhöhung
»
Übernahme der gesamten Emission durch Bank/Bankenkonsortium gegen Zahlung des Emissionserlös‘ →
Bank/Bankenkonsortium trägt Absatzrisiko
Emissionsbank:
- Auswahl der Emissionsbank(en) über sog. „Beauty Contest“
- Anforderungskriterien:
»
überzeugendes Verkaufs- und Marketingkonzept (inkl. Bewertung)
»
gutes Standing der Bank bei Emissionen („Track Record“) → Signal!
»
Qualität der Researchabteilung (in der relevanten Branche)
»
Platzierungskraft (evtl. auch bei ausländischen Investoren)
»
Investorenbeziehungen
»
persönliches Vertrauen zwischen Management und Emissionsteam der Bank
»
Honorarhöhe
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (15) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- Leistungen vor IPO
»
Unterstützung in der Vorbereitungsphase
»
Erarbeitung des Emissionskonzeptes
»
Erstellen der Unternehmensstudie
»
Ermittlung eines marktgerechten Emissionspreises
»
Arrangieren von Presse-, Analysten- und Investorenmeetings
»
Steuerung der Pre-Marketingphase und des Bookbuilding
»
Übernahme (Underwriting) und Platzierung der Aktien
»
Durchführung des Börsenzulassungsverfahrens
- Leistungen nach IPO
»
Ansprechpartner für gesellschafts- und börsenrechtliche Fragen
»
Beratung im Bezug auf Investor Relations
»
Unterstützung bei Hauptversammlungen
»
Organisation von Unternehmenspräsentationen
»
regelmäßiges Research
»
Beratung bei Durchführung von zukünftigen Kapitalmaßnahmen
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (16) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
Platzierung der Aktien sukzessive nach Börseneinführung
(z.B. Anwendung bei nicht untergebrachten Restbeständen bei
Festpreisverfahren)
– Platzierungsmethoden:
Platzierungsmethoden
Emittent verkauft Aktien
sukzessive vor oder ohne
Börseneinführung
(geeignet für Selbstemission)
freihändiger
Verkauf
Öffentliche
Zeichnung
Festpreisverfahren
Festpreisverfahren
Verkauf über
Börse
Auktionsverfahren
Bookbuildingverfahren
Verfahren mit
variablen Preis
- Zielkonflikt bei Festlegung des Emissionspreises
»
Emittent: hoher Preis
»
Bank: niedriger Preis, da Platzierungsrisiko
»
Investor: niedriger Emissionspreis, da Gewinnerzielungsabsicht
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (17) –
Strukturierung
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– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- Festpreisverfahren
»
klassisches Verfahren der Platzierung in Dtld. (bis Anfang der 90er Jahre)
»
Investoren geben Mengengebot ab
»
gleichzeitige Festlegung von Emissionspreis und –volumen durch Emittent/Emissionsbank zu
Beginn der Zeichnungsfrist
»
Kursfestlegung basiert auf Entscheidung des Emittenten/der Emissionsbank
»
Unternehmensanalyse
»
Vergleich mit anderen Unternehmen
»
Marktsituation
→ aktuelle Marktentwicklungen, repräsentiert durch Nachfragesituation findet keine
Berücksichtigung
→ häufig Über-/Unterzeichnung, da Nachfrage- oder Angebotsüberhänge nicht mit
Preismechanismus ausgeglichen werden können (→ Over-/Underpricing, vorab festgelegter
Emissionspreis war zu hoch/zu niedrig)
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (18) –
Strukturierung
Universität Karlsruhe (TH)
Institut für Finanzwirtschaft, Banken und Versicherungen
– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- Auktionsverfahren (Tender)
»
Investoren geben Preis- und Mengengebot ab
»
auf Basis der eingereichten Gebote erfolgt die Zuteilung der Emission auf Zeichner mit höchsten
Geboten
»
bei Zuteilung zu
»
unterschiedlichen Preisen (Preistenderverfahren, in USA gebräuchlich, „American Tender“)
»
einheitlichem Preis (Mengentenderverfahren, in Europa üblich, „Dutch Tender“)
→ Marktkräfte werden bei Preisfindung berücksichtigt
- Bookbuildingverfahren (vgl. Folie 30 ff.)
»
heute übliches Verfahren (seit 90er Jahren in Dtld. verwendet)
»
Vorbereitung und Steuerung der Preisbildung durch frühzeitige Einbindung von Investoren in
Preisfindungsphase (anders als im Auktionsverfahren), Festlegung einer Kursspanne
(Bookbuilding-Spanne)
»
Investoren geben Preis- und Mengengebot ab
»
Konsortialführer (Bookrunner) nimmt Zeichnungsangebote im Orderbuch entgegen, kennt zu
welchen Preisen welche Volumina bei bestimmten Investoren platzierbar sind → Emittent kann
Eigentümerstruktur auswählen
»
Zuteilung erfolgt typischerweise zu einheitlichem Kurs
→ Ziel: Objektivierung (marktgerechte Bildung) des Emissionspreises, Ausgleich
zwischen divergierenden Interessen von Emittent, Bank und Investoren
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (19) –
Strukturierung
Universität Karlsruhe (TH)
Institut für Finanzwirtschaft, Banken und Versicherungen
– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
– Kommunikation:
- gesetzlich vorgeschrieben
»
Geschäftsbericht
»
Börsenzulassungsprospekt und/oder Verkaufsprospekt
»
Ad-hoc-Publizität
- freiwillig:
»
Image-Anzeigen
»
Going-Public-Anzeigen
»
PR Arbeit
- Investor Relations
»
Investoreneinzelgespräche (One-to-One-Meetings)
»
Analysten Meetings
»
Präsentationen („Roadshows“)
»
Pressekonferenzen
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (20) –
Kosten
•
Universität Karlsruhe (TH)
Institut für Finanzwirtschaft, Banken und Versicherungen
– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
Kosten:
Hinweis:
–
i.a. ist bei IPOs sog.
Underpricing zu
beobachten:
BK − EP
ER =
>0
EP
mit
ER : Emissionsrendite
EP : Emissionspreis
BK : 1. Börsenkurs
einmalig (ca. 5-10% des Emissionsvolumens):
- Bankenprovision für Übernahme, Platzierung und Börseneinführung (ca. 4% des
Emissionsvolumens)
- Due Diligence (vgl. Folie 32 ff.) und Plausibilitätsgutachten
- Notariatsgebühren
- PR Maßnahmen vor und während des Börsenganges
→ indirekte Kosten,
- Entwicklung und Veröffentlichung des Verkaufs-/Emissionsprospektes
da der Emissionspreis
- Veröffentlichung von Hinweisbekanntmachungen
zu niedrig festgesetzt
wurde
- Gebühr der Börse für Zulassung der Aktien
→ in empirischen
Studien wurden für
– laufend:
den dt. Kapitalmarkt durchschnittliche
- Ausrichtung der Hauptversammlung
ERs zwischen 10%
und 30% festgestellt
- Veröffentlichung der Hauptversammlungseinladungen, der Dividendenbekanntmachung
sowie möglicher Ad-hoc-Meldungen
- Erstellung/Veröffentlichung von Zwischenberichten, Jahresabschlüssen und
Lageberichten
- Investor Relations und PR Maßnahmen (Analystenmeetings, Roadshows)
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (21) –
Bookbuildingverfahren
Festlegung der Preisspanne für
Bookbuilding
Strukturierung
• Wahl des Konsortiums
• Festlegung des
Emissionskonzeptes
• Unternehmensanalyse
(Due Diligence)
• Erstellung der
Unternehmensstudie
• Analystentreffen
• Unternehmensbewertung
Pre-Marketing
Marketing
Universität Karlsruhe (TH)
Institut für Finanzwirtschaft, Banken und Versicherungen
– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
• Analyse des Oderbuchs
• Bildung der Preis-/Absatzfunktion
• Festsetzung des Emissionspreises
unter Beachtung der gewünschten
Platzierungsstruktur nach Abschluss
der Zeichnungsphase
• Underwriting und Zuteilung
Bookbuilding
Sekundärmarkt
• Pressekonferenzen • Unternehmens• Kursstabilisierung
• Unternehmensdarpräsentation
• Greenshoe (risikolose Option des
Aufnahme der
stellung (Equity Story) (Roadshow)
Bookrunners zur Überzuteilung bei
Börsennotiz
• Veröffentlichung des • Zeichnung der
Überzeichnung der Emission, Quelle
unvollständigen Ver- Investoren (Preis
der Aktien: Altaktionäre, bedingte
kaufsprospektes
und Menge)
Kapitalerhöhung)
• Research Berichte
• Sicherung der Marktliquidität
• erste unverbindliche
• Marketing Maßnahmen
Preis- und Mengenindikationen institutioneller Investoren
• Ermittlung der BookAnalyse der Orderbuches:
building-Spanne
• langfristiger/kurzfristiger Investor
• Datum der Orderabgabe
• Preissensitivität
• Ordergröße
→ Zuteilung
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (22) –
Bookbuildingverfahren
Universität Karlsruhe (TH)
Institut für Finanzwirtschaft, Banken und Versicherungen
– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
– beispielhaftes Orderbuch (Quelle: Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG):
– Zeitplan (Quelle: Commerzbank AG):
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (23) –
Due Diligence
Universität Karlsruhe (TH)
Institut für Finanzwirtschaft, Banken und Versicherungen
– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
– Def.: sorgfältige Analyse, Prüfung und Bewertung bei einer beabsichtigten
Unternehmenstransaktion (v.a. im Vorfeld von IPO und M&A)
– Ziel: Ermittlung von Chancen und Risiken → Grundlage für
Unternehmenswertbestimmung aufgrund detaillierter Informationen
– Teilbereiche:
- wirtschaftlich (financial):
Planung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, Vergangenheits- und
Planungsanalyse (Business Plan Review) → wichtige Grundlage für
Unternehmensbewertung
- juristisch/rechtlich (legal):
Betrachtung aller Rechtsgeschäfte sowie deren Auswirkung (z.B. Aufdeckung von
offenen oder verdeckten Bestands- oder Haftungsrisiken)
- steuerlich (tax):
Risiko eventueller Steuernachzahlungen, Gestaltung des Eigentumsübergang nach
steuerlichen Aspekten
- wettbewerblich (market):
Chancen und Risiken des Geschäftsmodells, Marktpotential der Produkte, Stellung im
Wettbewerb, Stärken/Schwächen (SWOT)-Analyse
- technisch (technical):
Wirksamkeit von Patenten, Höhe des Innovationsvorsprungs vor Wettbewerbern
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (24) –
Due Diligence
Universität Karlsruhe (TH)
Institut für Finanzwirtschaft, Banken und Versicherungen
– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
- umweltbezogen (environmental):
Identifikation und Bewertung von Umweltrisiken (z.B. Altlasten)
- personell (human resources):
Ermittlung der Kosten und des Wertes des heutigen und zukünftigen Personals,
Klärung des Integrationsaufwandes (bei Übernahmen)
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Beteiligungsfinanzierung – Going Public (25) –
Equity Story
Universität Karlsruhe (TH)
Institut für Finanzwirtschaft, Banken und Versicherungen
– Abteilung Finanzwirtschaft und Banken –
– Ziel:
überzeugende Darstellung und Vermarktung der Gesellschaft gegenüber Investoren,
Analysten, Anlageberatern, Journalisten → Ausarbeitung von Stärken, Begegnung von
Bedenken
– basiert auf
- Businessplan
- Due Diligence
– Inhalt: zielgerichtete Informationen (Kaufargumente) über
» Geschäftsmodell, Strategie (growth, value, restructuring story), Innovationskraft, Management
» Stärken/Schwächen, Chancen/Risiken (SWOT)
» Motivation für Börsengang (Mittelverwendung)
» Emissionskonzept (insbes. Höhe der Umplatzierung von Altaktien, Free Float, ...)
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