Si-Am-Kap ® Hochsilberhaltiges Non-Gamma-2-Amalgam Gebrauchsinformation, bitte aufmerksam lesen! Zusammensetzung Si-Am-Kap besteht aus Legierungspulver mit splitter- und kugelförmigen Partikeln sowie Quecksilber. 1 Kapsel Si-Am-Kap enthält Größe I Größe II 1Größe III Legierungspulver: 100 g enthalten Silber, elementar 249,48 mg 374,22 mg 1602,91 mg 69,3 % Zinn, elementar 169,84 mg 104,76 mg 1168,78 mg 19,4, % Kupfer, elementar 139,24 mg 158,86 mg 1194,83 mg 10,9, % Zink, elementar 111,44 mg 112,16 mg 1113,48 mg 00,4, % Flüssigkeit: Quecksilber, elementar 390,0 mg 610,0 mg 1.020,0 mg Indikation Amalgame dürfen nur für okklusionstragende Füllungen im Seitenzahnbereich (Klasse I und II) eingesetzt werden, und nur dann, wenn andere plastische Füllungswerkstoffe nicht indiziert sind und andere Restaurationstechniken nicht in Frage kommen. Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes sollte die Zahl der Amalgamfüllungen für den einzelnen Patienten so gering wie möglich sein, da jede Amalgamfüllung zur Quecksilberbelastung des Menschen beiträgt. Kontraindikation Der Gebrauch von Amalgam ist kontraindiziert: – bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen – bei Allergien gegen Amalgambestandteile – für retrograde und endodontische Füllungen – als Material für Stumpfaufbauten zur Aufnahme von Kronen oder Inlays – als Füllungsmaterial in gegossenen Kronen Nebenwirkungen Nebenwirkungen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von Amalgam beobachtet wurden, jedoch nicht bei jedem Patienten auftreten müssen, werden im Folgenden genannt: – In Einzelfällen wurden Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen vom Typ IV) und/oder elektrochemische Reaktionen (z. B. Geschmackssensationen und Irritationen, d. h. Reizungen der Schleimhaut) beschrieben. – Nach dem Legen oder Entfernen von Amalgamfüllungen kommt es vorübergehend zu einer Erhöhung der Quecksilberkonzentration im Blut, Urin und Gewebe. – Nach dem derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse besteht jedoch kein begründeter Verdacht, dass dieser Anstieg mit gesundheitsschädlichen Wirkungen verbunden ist. Besondere Vorsichtshinweise für den Gebrauch – Eine Gefährdung von Zahnarzt und Personal durch Quecksilberdampf lässt sich durch korrekten Umgang mit Quecksilber und Amalgam während der Verarbeitung und durch Aufbewahrung der Amalgamreste unter Fixierlösung in gut verschließbaren Behältern sowie durch gute Lüftung der Praxis vermeiden. – Die entsprechenden Entsorgungsvorschriften sind zu beachten. Verwendung bei Schwangerschaft und Stillzeit Nach derzeitigem wissenschaftlichem Erkenntnisstand gibt es keine Beweise für embryofetaltoxische Risiken durch das Vorhandensein/Legen und/oder Entfernen von Amalgamfüllungen. Es wird jedoch empfohlen, keine umfangreiche Amalgamtherapie (Legen und insbesondere Entfernen von Amalgamfüllungen) während der Schwangerschaft durchzuführen. entnommen. Sollte das Amalgam sich nicht aus der Kapsel lösen, die Kapsel leicht anklopfen. Richtig trituiertes Amalgam ergibt ohne Nachbearbeitung eine silberglänzende, plastische, zusammenhängende Masse. LEGEN DER FÜLLUNG In die trockengelegte Kavität wird die noch plastische Mischung portionsweise eingebracht. Um die optimalen Eigenschaften zu erreichen, sollte sofort mit dem Kondensieren mit ausreichendem Druck begonnen werden. Dabei nur soviel Druck ausüben, wie für eine gute Adaption erforderlich ist. Die Kondensation im Bereich approximaler Kavitätenteile erfordert zwingend die Anwendung eines geeigneten Matrizensystems. Die Kavität wird zunächst etwas überfüllt, dann wird der quecksilberreiche Überschuss auf der Oberfläche entfernt. Die Füllung kann unmittelbar nach dem Stopfen konturiert und modelliert werden. Nach ca. 2 h ist die Restauration voll belastbar. POLITUR Die endgültige Politur erfolgt in der Regel frühestens nach 24 Stunden. Verwendung finden geeignete Hartmetallfinierer oder andere Polierinstrumente. Hierbei ist auf die ständige und ausreichende Wasserkühlung zu achten. Eine Okklusionsprüfung wird mit Artikulationsstreifen (Blaupapier, Okklusationsfolie etc.) durchgeführt. Besondere Hinweise – Anmischdauer und -geschwindigkeit beeinflussen entscheidend die Konsistenz des Amalgams. – Falls Feuchtigkeit in das Amalgam eindringt, bevor es abgebunden hat, können Eigenschaften wie Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit ungünstig beeinflusst werden. Wenn die Legierung Zink enthält, kann diese Verunreinigung zu einer übermäßigen Expansion (verzögerte Expansion) führen. Wenn möglich, ist ein trockenes Umfeld zu verwenden. – Durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang, Legen oder Entfernen von Amalgamfüllungen, wie den Einsatz eines Absauggerätes, eines Kofferdams, ausreichende Sprayzufuhr, Lüftung der Praxisräume, vorschriftsmäßige Entsorgung von Amalgamresten u. a. kann die Belastung für den Patienten und das Praxispersonal reduziert werden. – Verschüttetes Quecksilber sollte sofort entfernt werden, auch aus schwer zugänglichen Stellen. Zum Aufsaugen wird eine Plastikspritze verwendet. Kleinere Verschüttungen können mit Schwefelpulver bedeckt und entfernt werden. Kleine einzelne Tröpfchen können mittels einer Zinnfolie aufgenommen werden. Das Einatmen des Dampfes muss vermieden werden. Während und nach der Reinigung muss der Bereich, in dem das Verschütten stattfand, gründlich gelüftet werden. Quecksilber bedeutet eine Gefahr für die Gesundheit, wenn es nicht richtig gehandhabt wird. Quecksilber ist giftig durch das Einatmen der Dämpfe und dieser Effekt ist kumulativ. – Durch Quecksilber korrodieren spezielle Metalle und ihre Legierungen und werden spröde. Unnötiger Kontakt zwischen Quecksilber und diesen Metallen ist zu vermeiden – Durch isomorphe Reizeffekte und elektrochemische Vorgänge kann der Lichen planus der Mundschleimhaut provoziert werden. Beim Auftreten von Lichen planus an der Mundschleimhaut in Kontakt mit Amalgam wird empfohlen, diese Amalgamfüllungen durch nichtmetallische Werkstoffe zu ersetzen. Der Lichen ist eine polyätiologische Dermatose, deren Grundform in der Mundhöhle nicht therapiebedürftig ist; bei Sonderformen des Lichen planus kann das Austauschen metallischer Werkstoffe erforderlich sein. – Das Hineinpressen von Amalgam bei der Kondensation mehrflächiger Kavitäten in den Sulcus gingivae führt zur Erkrankung/Zerstörung des Zahnhalteapparates in diesem Bereich. – Nach dem Füllen mit Amalgam ohne geeigneten Pulpa-/Dentinschutz, insbesondere bei fehlender Unterfüllung in tiefen oder mittleren Kavitäten, können Irritationen der Pulpa auftreten. – Trocken und bei Raumtemperatur (15 -25 °C / 59 -77 °F) lagern. – Si-Am-Kap ® ist nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht mehr zu verwenden. – Die Chargennummer (LOT-Nr.) sollte bei jedem Vorgang, der eine Identifikation des Materials verlangt, angegeben werden. Merz Dental GmbH Eetzweg 20 24321 Lütjenburg, Germany Tel + 49 (0) 4381 / 403-0 Fax + 49 (0) 4381 / 403-403 www.merz-dental.de EN ISO 13485 Eigenschaften: Si-Am-Kap ® ist ein hochsilberhaltiges Non-Gamma-2-Amalgam, das als Füllungsmaterial verlorengegangene Zahnhartsubstanz dauerhaft ersetzt und die Kaufunktion wiederherstellt. Durch Ausschluss der Gamma-2-Phase werden höchste Korrosionsbeständigkeit und Farbstabilität erreicht. Die Produkteigenschaften basieren auf Einhaltung und Beachtung dieser Gebrauchsinformation. Klassifizierung: Si-Am-Kap(R) erfüllt die Anforderungen nach EN ISO 24234:2004 + A1:2011 und EN ISO 13897:2004. Das Abfallmaterial und alle Primärbehälter, die Quecksilber enthielten, müssen entsorgt werden, indem dafür geeignete Vorkehrungen getroffen werden. Merz Dental empfiehlt zur sicheren Aufbewahrung und Entsorgung leerer, gebrauchter Si-Am-Kap ®-Kapseln die Verwendung des Si-Am-Kap ® Hg Inaktivators. Die Lagerung und Entsorgung von gebrauchten Kapseln erfolgt entsprechend den nationalen Vorschriften. Art.-Nr.: HG 390mg / Pu 360 mg 1054817 HG 610 mg / Pu 540 mg 1054825 HG 1020 mg / Pu 870 mg 1054833 Länge 30,5 mm, Durchmesser 11,6 mm 907059/2015-09/04 10 0 % Altpapie Recycling Papier herg es Stand der Information: September 2015 1054860 a us Si-Am-Kap® Hg-Inaktivator Füllvolumen 2 l Sammelbehälter zur sicheren Aufbewahrung und umweltgerechten Entsorgung von leeren, gebrauchten Si-Am-Kap ®-Kapseln llt Packungsgrößen: 50 Kapseln der Größe I 50 Kapseln der Größe II 50 Kapseln der Größe III r Dosierung und Art der Anwendung Über Art, Dosierung und Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Zahnarzt. TROCKENLEGUNG Zur Trockenlegung des Arbeitsfeldes wird die Anwendung von Kofferdam oder Watterollen empfohlen. Das Arbeitsfeld ist bis zur Fertigstellung der Füllung komplett trockenzuhalten. KAVITÄTENPRÄPARATION Die Kavitätenpräparation entspricht den üblichen Regeln, jedoch mit möglichst geringem Zahnsubstanzverlust. Die präparierte Kavität ist gut mit Wasser auszuspülen und im ölfreien Luftstrom zu trocknen. Die Kavität muss trocken und frei von Verunreinigungen sein. Eine Übertrocknung des Dentins ist zu vermeiden. PULPASCHUTZ Pulpanahe Stellen der Kavität sind mit einer dünnen Schicht eines CalciumhydroxidMaterials (z.B. Hypocal®) abzudecken. Flache Kavitäten können mit einem Liner (z. B. Hydroxyline® SN) versehen werden. UNTERFÜLLUNG Die Unterfüllung muss Stopfdruck widerstehen können. Die Kavität ist mit einem mechanisch belastbaren Zement (Zinkphosphatzement, z. B. Kron-Fix ® NT oder Glasionomerzement) auszukleiden. MISCHEN (Triturieren) Die Menge des zu mischenden Amalgams richtet sich nach der Größe der Kavität (Si-Am-Kap® Gr. I, II oder III). Das durch die Kapseln vorgegebene Mischungsverhältnis von Legierung und Quecksilber soll eingehalten werden. Zur Aktivierung der Mischung wird die Kapsel ohne weitere Manipulation direkt in die Mischgabel eines geeigneten zahnärztlichen Anmischgerätes (Mischfrequenz: ca. 3900 Schwingungen pro Minute) eingesetzt. Die Mischzeit beträgt ca. 5 Sekunden und sollte abhängig vom Anmischgerät individuell erprobt werden. Nach Entnahme aus dem Rüttler wird der Kapseldeckel mit dem beigefügten Kapselöffner aufgebracht und das fertige Amalgam mit einem geeigneten Instrument Nur für den zahnärztlichen Gebrauch! Für Kinder unzugänglich aufbewahren! te Wechselwirkungen mit anderen Mitteln Beim Kontakt der Kaufläche (antagonistischer Kontakt) oder anderer angrenzender Flächen (approximaler Kontakt) zu Kronen, Brücken, Inlays oder Füllungen aus anderen Legierungen können galvanische Effekte (durch Korrosion verursacht) auftreten. Sollte der Effekt anhalten, ist der Ersatz der Amalgamfüllung durch ein anderes Material zu erwägen.