Verharzung in Hydraulikölen

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Verharzung in Hydraulikölen
Harz und harzartige Bestandteile sind weder in neuem noch in regelmäßig elektrostatisch gereinigtem
Hydrauliköl zu finden. Bei Öluntersuchungen zeigt sich immer wieder, dass in diesen Ölen keine Toluollöslichen Bestandteile zu finden sind. Ältere Hydrauliköle und Hydrauliköle, die noch nicht elektrostatisch
gereinigt worden sind, und Öle aus Hydrauliksystemen mit überproportional hoher Störanfälligkeit fallen
bei Untersuchungen durch hohe Anteile von harzartigen Ablagerungen auf. Diese Harze lassen sich
durch Toluol leicht wieder auflösen.
Im Hydrauliköl sind diese harzartigen Ablagerungen jedoch nicht löslich. Die Harze und harzartigen
Ablagerungen entstehen durch Öloxydation. Die einzelnen Moleküle bilden durch Sauerstoffaufnahme
langkettige Oxydationsprodukte. Durch Einwirkung von Druck und Temperatur polymerisieren diese
Oxydationsprodukte. Durch den Polymerisationsvorgang verbinden sich die einzelnen Moleküle und es
entstehen im Öl unlösliche Feststoffe. Bei erhöhter Öltemperatur weichen die Harze auf und fallen erst
beim Abkühlen des Öles als klebriger Schlamm wieder aus.
In Hydraulikölen aus verschiedenen Anlagen mit Ventilstörungen findet man sehr häufig eine hohe
Konzentration von polymerisierten Oxydationsprodukten (Harz). Vielfach werden diese Ablagerungen
auch als Schlamm oder Firnis bezeichnet. Erkennbar sind diese Ablagerungen als bräunliche
Ablagerung z.B. auf Kolbenoberflächen. Da diese polymerisierten Oxydationsprodukte sehr klebrig sind,
setzen sie sich häufig in Bearbeitungsriefen von Kolben und Zylindern fest.
Aufgrund der klebrigen Eigenschaften kann es sehr schnell zum Steckenbleiben des Kolbens kommen.
Gerade in der Anlaufphase und bei kurzer Vorwärmzeit der Maschine kommt es immer wieder zu
Störungen. Erst wenn alle Bauteile und das Öl gleichmäßig erwärmt sind, weicht die Klebeverbindung
auf und das Bauteil funktioniert wieder; bis zum nächsten Stillstand.
Bei zunehmender Verharzung verlängert sich die Anfahrphase der Maschine immer weiter. Zusätzlich
werden bei Servoventilen durch das Magnetfeld der Spule magnetische Schmutzpartikel und
magnetischer Abrieb angezogen und auf der Kolben- oder Zylinderoberfläche festgehalten. Die klebrige
Substanz der Oxydationsprodukte hält diese Schmutzpartikel zusätzlich fest und es kommt zur weiteren
Riefenbildung und eventuell sogar zum Blockieren des Kolbens.
Häufig gibt es in Hydrauliksystemen Zonen mit geringer Strömungsgeschwindigkeit. Dort lagern sich
Verunreinigungen, Schmutzpartikel und Oxydationsprodukte ab und es bildet sich ein schlammartiger
Belag. Auf dem Boden des Vorratstanks oder an den Wandungen des Vorratstanks findet man oft
solche Ablagerungen. Nur durch ständige Reinigung des Hydrauliköles kann der Gehalt an
Schmutzpartikeln und polymeren Oxydationsprodukten so begrenzt werden, dass ein störungsfreier Lauf
des Hydrauliksystems möglich ist.
Bei der Auswahl eines Ölreinigungssystems muss darauf geachtet werden, dass nicht nur feste und
harte Schmutzpartikel im Bereich der ISO-Norm sondern auch die kleineren Partikel und weiche
schlammartige Harzbestandteile aus dem Öl entfernt werden. Nur durch elektrostatische Ölreinigung
können diese verschiedenen Verunreinigungen aus dem Öl entfernt werden.
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